Film- und Serienkritiken

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„Fantastic Planet“ (1973) – Das Review… for your eyes only

„Fantastic Planet“ (1973) – Das Review… for your eyes only

Im Jahre 1963 geschah etwas Einmaliges. Die Produktion für einen fantastischen Planeten begann – und schon 10 Jahre später erschien das fertige Werk auf den Kinoleinwänden. Es begeisterte so ziemlich jeden … äh, jeden Filmkritiker. Oder wer halt sonst gerade bei den Filmfestspielen von Cannes herumlief. In 1978 wurde der experimentelle Film dann im ZDF gezeigt, wo er „Der wilde Planet“ hieß. Da viele unsere Zuleser da vermutlich bereits länger aufbleiben durften, hier nun eine Besprechung. Sofern man diese überhaupt anfertigen sollte. Man kann auch einfach eine Lavalampe austrinken und sich eigene Gedanken machen?


Inhalt:

Auf einer fernen Welt sind Menschen (oder auch „Om“ genannt) die Haustiere einer Rasse namens Draag. Riesige Wesen mit Augen wie geschälte LSD-Tabletten – und mit einer Technologie irgendwo zwischen „Star Trek“ und „Merlin, der Zauberer“.

Doch der kleine Om-Junge namens Terr wird eines Tages aufmüpfig und entkommt. Trotz der Tatsache, dass er ein magnetisches Halsband trägt, dessen Stärke glatt als Ersatz für die Deutsche Bahn oder Flugtaxis taugt.

In der Freiheit lernt er weitere Om-Menschen kennen, die sich in der Wildnis unter seltsamen Lichtern und diverser Hippieästhetik vermehren. Und sich über ihre Unterdrücker ärgern.

Bis sie spontan aufbegehren und es keinen Weg zurück gibt.

Nach diesem Trailer könnte man meinen, dass der Film NUR eine Clipshow aus schrägen Bildern ist. Doch das ist Blödsinn. Denn er ist nur zu 50% eine Clipshow. Die restlichen 50% bestehen aus künstlerischer (Über-)Ambition. Auch auf Seiten der tschecheslovakischen Animationskünstler, die mit ihrem Stil das Monster unter ihrem Kinderzimmerbett vertreiben wollten?

Die Geschichte basiert ursprünglich auf dem französischen Buch „Oms en série“ von Stefan Wul aus dem Jahre 1957. Ein heute wohl eher unbekanntes Werk, zu dem man aber immerhin ein paar verstreute Comicpanels und Neuauflagen finden kann. Wenn man sich traut!

Alien-Maske postet Selfie auf „oms en série“ von Stefan Wul. Photobombing durch Silhouetten-Typen unter einem sternenbesetzten Himmel.

Dass die Bilder im nur 72 Minuten langen Werk gruselig wirken, ist inzwischen fast schon eine Binse. Darum will ich’s nur am Rande erwähnen, damit das Protokoll und euer Traumtagebuch hiernach vollständig sind.

„Reviews“, in denen davon gesprochen wird, dass Zuschauer im Kindesalter nach „Fantastic Planet“ zum bibbernden Haufen an SF-Nachwuchs mutierten, gibt es bereits wie Sand am Meer. Und auch, wenn ich diesen Text hier mit dutzenden Bildern von fleischigen Popelhäusern, fadenspinnenden Schaumschnecken und morphenden Meditationsfreunden spicken könnte:

Es GIBT durchaus eine sehr stringent erzählte Geschichte! Sie kommt allerdings in Form der damals populären SF-Kurzgeschichten daher – bei denen oft EINE ungewöhnliche Idee WICHTIGER war als die Franchise-Tauglichkeit einer Erzählung. Wo man sich heute in Paralleluniversen und Zeitreisen flüchten muss, um irgendwie den Laden zusammen zu halten, bombardiert man uns hier mit schrägen Bildern aus dem „Warum eigentlich nicht?“-Generator.

Das wirkt gerade in unseren 2020ern angenehm aus der Zeit gefallen, wo alles Absurde und Abnorme schnell unter Generalverdacht gerät.
(„Nein, die blauen Wesen sind KEINE Palästinenser oder alte weiße Männer – Danke der Nachfrage.“)

Ein cooles, nacktes Publikum jubelt dem Haifischkopf-Tanzwettbewerb im trippigsten Gemälde zu, das Sie je gesehen haben.

Der Kampf der Menschen untereinander lässt viel Raum für Interpretationen und drängelnde Notärzte: Sehen wir eine Rasse, die sich ihre animalischen Instinkte freiwillig und buchstäblich vor den Leib schnallt? Ist Darwinismus überhaupt eine gute Idee, wenn man zu einer untergehenden Spezies gehört? Oder ist das hier nur ein futuristischer Kampf, mit dem zwei Hausbesitzer um die knappe Zeit eines Dachdeckers oder Heizungsmonteurs buhlen?

Dass man sich beim Ansehen derartig unwohl und fast unerwünscht(!) fühlt, liegt wohl am alten Satz, dass „eine Technologie, die weit genug fortgeschritten ist, schnell wie (Film-)Magie wirken kann.“

Dass z.B. die Animationen staksig sind, stört nur zu Beginn. Gerade durch das Reduzierte – und die geränderten Kulleraugen der Draag! – spielt die eigene Phantasie sofort verrückt. Die Musik, die tatsächlich dem Genre der „Psychedelika“ zugeordnet wird, hilft da ebenfalls sehr.

Sind die Draag kaltherzig und emotionslos? Oder einfach nur warmherzige Naivlinge, denen beim Dauermeditieren der Draht aus der Mütze gesprungen ist? Haben sie mehr Angst als Verstand? Oder einfach nur eine Corona-Pandemie, bei der sie sich zu viele Haustiere angeschafft haben, für die jetzt nicht genug Autobahnraststätten zum Anbinden da sind?

Ihr könnt es entscheiden!

Denn der komplette Film ist hier zu haben:

Fertig mit Gucken? Dann sind wir uns vielleicht sogar einig… Zum Beispiel, dass „Fantastic Planet“ eine fast lächerlich klassische Unterdrückungsgeschichte darstellt – bei der auf jedem Bild nebenbei SF-Konzepte geboren werden, bis Arthur C. Clarke und Isaac Asimov verschwitzt den Kreißsaal verlassen.

Die fremden Tiere und Pflanzen sind gerade noch so vernünftig designt, dass es sie noch geben könnte. Meistens ist das Getier auch nur deswegen fremdartig anzusehen, weil das alles nicht symmetrisch aussieht. Hier ist Schrägheit eh das Hauptkonzept: Zum Beispiel bei der Musik mit dem flirrenden Porno-Timbre, das man nur(?) aus den 70ern kennt.

Und der Moment, in dem mehrere Draag einfach in einem Farbhaufen verwischen, macht klar, dass der übliche LSD-Hinweis unmöglich nur ein oberflächliches 70er-Klischee sein kann. Hier liegt wirklich was Außerweltliches in der Luft, was mit Franchise-Käsefüßen und CGI-Gewittern nichts gemeinsam hat.

Das sorgt für eine Ent- und Verfremdung, die ja oft beim Überbringen der Botschaft hilft.

Synapsen-Neuverdrahtung sei Dank.

Der blaue Alien Picasso zwickt mit einem Bleistift an den roten Augen, während ein kleiner menschlicher Cheerleader mit den Fingern wippt!

„Ich glaube, ich möchte wie ein Menschenkind aussehen.“ – „Ist das nicht kulturelle Aneignung?“ – „Nicht, wenn ich es nur für meinen Behindertenausweis mache!“ – Malen nach Schmalen: Ab und zu scheint durch, dass die Draag sehr wohl von den Menschen lernen wollen. Es macht nur keiner, seitdem tagelanges Meditieren steuerfrei geworden ist.

Am Ende des Tages sind die blauköpfigen Kreisaugenbesitzer auch nur wie Menschen: Sie können Kriegsmaschinen bauen, unterjochen schwächere Wesen oder lassen gerne eine Kugel drüberrollen. Statt eines unförmigen Schützenpanzers – Fortschritt?

Ja, eigentlich ist das hier auch nicht anders als in „Avatar“, „Star Trek 8“ oder „Independence Day“. Das schwächere Volk sind hier halt die Menschen mit ihrer Däumlingsgröße. Aber es könnten theoretisch auch Personengruppen wie Indianer, Juden oder Deutsche in Amerika, im Gazastreifen oder in der falschen Shisha-Bar sein.

Erst gelten die Menschen als niedlich, aber sobald sie sich vermehren und nach Wissen streben – hier mit einem futuristischen Telepathie-Kopfschmuck –, wird‘s lästig. Dass dann ein paar ausbüchsen, Kisten mit Lebensmitteln klauen und in Stadtparks herumwuseln, reicht dann, um die Unterdrücker zu RICHTIG aggressiv zu machen.

Vielleicht sind die Menschen aber auch einfach Kinder, die sich von ihren Eltern loslösen müssen? Oder verkörpern die ewige Neugier nach neuen Horizonten?

Erst das Ende wird dann derartig schräg, dass auch ich mich am Kopf kratzte. Ich will ja nicht alles spoilern, aber der GRUND, warum die Aliens ihre Gedanken wegsenden können, hat mit Eskapismus zu tun. Auch SIE brauchen Träume und Ablenkung wie ein gutes Feierabendbier.

Und hier sind sie genauso verwundbar (oder sogar … verbesserbar?) wie ein Netflix-Süchtiger, den man von seiner wöchentlich neuen Kult-Serie abschneidet.

Unzertrennliche Turteltauben mit Ballonköpfen in einer weichen Umarmung, während winzige Spanner aus Ballons zuschauen.


Fazit:

Ja, der (Scherenschnitt-)Stil ist ungewöhnlich und erinnert nicht zufällig an Monty Python. Dadurch wirkt alles wie der Philipp Amthor unter den Animationsstilen – abgehackt und kindlich-dynamisch zugleich.

Ein endloses Vergnügen hatte ich beim Gucken nicht, um ehrlich zu sein. Die Geschichte könnte zwar breit interpretiert werden, aber am Ende landet man stets bei 2-3 Grundthemen, die schon passen werden.
Und denen durch die absurden Landschaften fast schon die Luft zum Nachwirken genommen wird!

Aber am Ende zählt wohl der Kultfaktor eines Looks, der sich sofort einbrennt – und vielleicht sogar durch euch hindurch.

Wer es sich zum Ziel macht, zwecks Geschmacksverfeinerung auch mal abwegiges Zeug anzutesten, muss hier eigentlich direkt durchstarten!

Wertung für Geschichte und Guckvergnügen:

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM

Wertung für Stil, Musik und Hypnosefaktor:

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM

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Artikel

von Klapowski am 01.05.24 in Filmkritik

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Kommentare (10)

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  1. Bolleraner sagt:

    Hey! Den Film hatte ich vor Jahren hier zur Rezension vorgeschlagen!

    Es begab sich zu einer Zeit, als Disco noch ferne lag und die Herren Redakteure von uns lieben Lesern Empfehlungen vorgeschlagen bekommen wollten.

    Ich freue mich sehr und fühle mich geehrt, nach beinahe zehn Jahren meinem Wunsch entsprochen bekommen zu haben!

    Das nenn‘ ich mal langfristigen Service für treue Bestandskunden.

    Ich erinnere aber auch, dass Klapo seinerzeit im Kommentar Bedenken äußerte, nach dem Ansehen des Films nachts nicht mehr fein schlafen zu können. Jetzt bin ich etwas besorgt. Darf ich fragen, wie es seither um das nächtliche Wohlbefinden bestellt ist?

    Und bei Spark bestelle ich sogleich die erwähnte 70er Jahre Pornofilm-Musik aus der KI-Dose. Vom Soundtrack war ich damals sogar so begeistert, dass ich ihn mir eigenhändig von eDonkey 2000 heruntergeladen habe.

    • Klapowski sagt:

      Danke für’s positive Ausrasten.

      Dass jetzt (vielleicht) häufiger so Retro-Themen aufgegriffen werden, liegt daran, dass ich viele Sachen heute anders schaue. Statt die absolute Mörder-Story zu erwarten, die es fast NIE gibt, reicht es mir inzwischen, wenn der Stil genial oder interessant ist.

      Denn wenn man merkt, dass kein geldgeiler Produzent alle 30 Sekunden im Firmenchat tolle „Vorschläge“ dagelassen hat, ist das Produkt meist schon brauchbar. Man ist inzwischen schon mit so wenig zufrieden?

      Sparkiller ist vermutlich jetzt schon auf dem Weg zur Dosenmusik-Fabrik und drückt auf „Generate“. Wobei ich gar nicht weiß, ob er OHNE gesungenen Text überhaupt noch kreativen Einfluss hat – oder einfach auf die Enter-Taste hämmert?

      Mein Nachtschlaf ist übrigens gut. Zwar träume ich manchmal vom Release des „Section 31“-Films oder der „Starfleet Academy“-Serie, bin dann aber froh, dass man die Sektion 31 auch in Dauerschleife bei DS9 gucken kann – und „Dawson’s Creek“ demnächst als Blu Ray rauskommt.

      Wie sagte Moe Tse Platon stets? Alles Schlechte hat auch etwas Gutes in sich.

      Antworten
    • Bolleraner sagt:

      Dawson’s Creek war seinerzeit ein Dirty Secret von mir. Es zugeben zu müssen, die Serie heute -auch in Blu-Ray-Qualität- erneut zu gucken, wäre mir peinlich. Hast du vor Rezensionen dazu zu verfassen? *Katieholmesposterlangsamvondertapetekratz

      Das Problem bei der Musik-KI dürfte sein, dem Programm zu erklären was man will, ohne verbotene Worte (Porno) zu benutzen. Ich bin gespannt.

      Antworten
    • Bolleraner sagt:

      Und wenn du nun auf außergewöhnliche Filme stehst, empfehle ich gleich mal „El Topo“, den internationalen Durchbruch von Alejandro Jodorowsky. Der Herr, der beinahe als erster Dune verfilmt hätte und zu dessen (Beinahe-)Entstehungsgeschichte es auch eine sehr empfehlenswerte Arte – Doku gibt.

      Vielleicht habe ich ja Glück und auch dieser Samen wird in zehn Jahren hier aufgehen.

      Antworten
    • Klapowski sagt:

      „El Topo“ habe ich irgendwo auf meiner Liste. Aber eher weit unten – und auch nur deswegen, weil ich seinen damals geplanten „Dune“-Film (gibt ja genug Dokus drüber) für potenziell sooo schlecht und selbstverliebt halte, dass ich neugierig bin, wie ein FERTIGES Werk wirkt.

      Aber okay, damals gab es wenigstens Regisseure, die sich gerne selbst beim Oralverkehr mit sich selbst zusehen. Ist wenigstens überhaupt IRGENDEINE Haltung! Armer Rücken…

      „Dawson’s Creek war seinerzeit ein Dirty Secret von mir. Es zugeben zu müssen, die Serie heute -auch in Blu-Ray-Qualität- erneut zu gucken, wäre mir peinlich.“

      Für Dawsons‘ Creek muss man sich null schämen. Noch NIE. Gerade HEUTE nicht mehr, wo vieles so viel schlechter ist. Zumindest die ersten beiden Staffeln halte ich für sehr gelungen. Danach fleddert es allerdings rasend schnell aus.

      – Die Emotionen sind meist nachvollziehbar und werden auf einem derartigen Dialog-Niveau abgespult, dass sich viele Zuschauer damals drüber lustig machten. Da es Shakespeare-haft und nicht Teenager-like wirkte. Tja… Wir wissen ja, was ähnliche Beschwerden nach TNG, Voyager, ENT bewirkt haben. (*verschämt auf Discovery zeig*)

      – Man nahm sich ewig Zeit für Selbstfindung und Annäherung. Sex und Knutschen gab es anfangs quasi GAR nicht. Der Showrunner hat doch rasch kapiert, dass es nicht darauf ankommt, bereits in Staffel 2 eine abgebrochene Schwangerschaft oder das 2. Fremdgehen zu zeigen, sondern dass eine bestimmte Stimmung (und alle Nuancen) im Vordergrund stehen soll.

      – Alle Probleme wurden so moralisch, reflektiert, ruhig und wertschätzend verhandelt (ohne dass es „woke“ wirkte), dass man sich das direkt nach einer Picard-Ansprache reinziehen kann.

      – Film-, Buch- und Theateranspielungen gab es sowieso haufenweise.

      Ein Review dazu? Warum nicht. Den Spaß des kollektiven Aufschreis wäre es mir wert. Sparkiller müsste halt vorher den Server gegen das Eindringen fauliger Tomaten absichern.

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      Es gibt Dawson’s Creek Fans auf Zukunftia … ist eben eine Qualitätsseite hier.

      Ich hab mir damals die Serie angesehen nach einer Zeit, in der ich mich intensiv mit humanistischer Psychologie beschäftigt hatte.
      Manche Dialoge der ProtagonistInnen schienen 1:1 aus den Fachbüchern entnommen.

      Das fand ich auf der einen Seite toll (wo gabs so viel Tiefgang in einer Serie mit/für Jugendliche?), auf der anderen Seite kamen mir Bedenken – wer redet denn so als 16/18jähriger???
      Ich war damals Klassenlehrer einer Oberstufenklasse – die Kids empfanden das nicht so.

      Ich wär dabei, wenns dazu Reviews gäbe.

      Übrigens (um mich unbeliebt zu machen): Das Filmfestival findet in Cannes statt. Sonst kommt vielleicht noch jemand auf die Idee, es müsste Cannae heißen.

      Antworten
    • Bolleraner sagt:

      Ich habe mir damals, noch als Pennäler, sonntags zu Dawson’s Creek immer ein Fremdwörterlexikon bereit gelegt, um die in der Sendung benutzten Wörter nachzuschlagen und die Handlung verstehen zu können. Ich erfuhr so eine ungeheuerliche Erweiterung meines Wortschatzes, von der ich heute immernoch profitiere.

      Antworten
  2. Hoppelhase sagt:

    Es lohnt doch immer wieder, hier bei Zukunftia vorbei zu schauen. Fantastic Planet ist ein Schmuckstück an Ideen, guter Handlung und sogar mit Happy End.
    Danke für den wunderbaren Tipp, der Film ist zwar auf Englisch, aber trotzdem verständlich.
    Alleine mit diesem einen Film zeigt sich wunderbar, wie fantasielos heutige Schnellproduktionen sind, die lieblos dahin geklatscht werden. Netflix würde daraus wahrscheinlich eine Serie machen, die über tausend Folgen gehen würde, so vollgepackt ist der Film.
    Noch mal ein herzliches Dankeschön, es hat Freude gemacht, sich dieses Kleinod anzusehen!!!!!
    Als nächstes werde ich mir auch noch El Topo antun.

  3. Serienfan sagt:

    Ich bin ja aktives Mitglied des „Früher war alles besser“-Clubs.

    Und immer wenn ich mit dem Gedanken spiele, jetzt nicht gerade aus dem Club auszutreten, aber zumindest die aktive Mitgliedschaft in eine passive umzuwandeln, grätscht mit ein „Colt für alle Fälle“-Remake dazwischen, oder ich werde auf einen Film wie diesen aufmerksam.

    Science Fiction ist längst im Mainstream angekommen. Eine Oscar-Nominierung für „Dune“ würde niemanden wundern.

    Brillante Animationsfilme wie „Spider-Man: Across the Spider-Verse“ zeigen durch ihren Erfolg, wie sich die Aufgeschlossenheit gegenüber Animation erweitert hat.

    Und dennoch wirkt dieser Film auch heute noch extrem exzentrisch und experimentell.

    Es ist daher heute kaum mehr vorstellbar, welchen Eindruck ein solcher Film Mitte der siebziger Jahre hinterlassen haben muss. Und dennoch hat das ZDF einen solchen Film damals eigens synchronisieren lassen und ihn im (wenn auch späteren) Abendprogramm gezeigt.

    Heute wäre das unvorstellbar. Wahrscheinlich würde jeder ZDF-Redakteur abwinken und auf Arte verweisen, weil man schließlich den Kultur-Auftrag durch Polit-Talkshows und Krimis abzudecken glaubt.

    Insofern beeindruckt nicht nur der Film. Es beeindruckt auch, dass ein solcher Film in den damals angeblich so miefigen Siebzigern vom ZDF entdeckt und einer vermutlich breiteren Öffentlichkeit vertraut gemacht wurde, als es heute irgendeinem Streamingdienst gelingen würde.

  4. Bolleraner sagt:

    Noch ein Tipp: Vom selben Regisseur gibt es noch einen Sci-Fi Zeichentrickfilm:

    Herrscher der Zeit

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