Gastreview: Zweimal Trash und eine große Coke, bitte!
Unser Gastautor Tobias H. (ist man eigentlich noch „Gast“, wenn man vor der Redaktion wohnt?) war wieder mutig. Gleich ZWEI Trashfilme gibt es heute. Traurig, dass selbst Tobias auf sowas ausweichen muss, während Marvel für seine jüngsten … „Filme“ verzweifelt auf ein Publikum wartet. – Aber ich danke dafür, dass es diesmal aktuelle Werke sind. Auch die DDR und die Sowjetunion wollen schließlich zu ihren eigenen Zombies werden.
Bei unserem letztem Trash-Abend (ein monatliches Ritual zwischen einem Freund und mir) waren gleich 2 SciFi-Filme mit dabei, die aus gutem Grund kaum jemand kennt. Leider sind alle beide kein immerhin witziger Trash, sondern eben nur Müll. Beginnen wir also eine Tour durch ein Universum des Grauens.
The last days on Mars (2013)
Der Mars muss in den letzten Jahren immer öfter mal als Kulisse herhalten. Das klappt mal mehr, mal weniger gut. Wirklich glaubhaft sind die wenigsten dieser Ergüsse. Hier hat man nun die Horror-Variante vor sich. Es gibt eine Bodenmission auf dem roten Planeten, deren Crew kurz davor steht, zum Mutterschiff aufzusteigen und dann zur Erde heimzureisen. Dann jedoch nimmt ein unvorsichtiger Forscher Bodenproben aus einer tieferen Gesteinsschicht, die ihrerseits zu spontaner Zombiefizierung der Betroffenen führen. Nun beginnt ein „spannender“ Überlebenskampf…
Der ewige Zweite: sogar die Zombies wirken hier so, als ob man sie nur zu lange in der Luftschleuse hat hängen lassen.
Die alte Weisheit „wer einen Zombiefilm kennt, der kennt sie alle“, erweist sich mal wieder als wahr. Dieser überraschungsarme Streifen hätte ebenso gut in der Nähe von Oschatz spielen können. Von der leeren Landschaft und der geringen Bevölkerungsdichte her gibt es kaum Unterschiede zum vierten Planeten. Dies ist typisch für alles andere, was hier geboten wird. Die fremde Umgebung kommt praktisch überhaupt nicht zum Einsatz. Das ist schade, denn die Kulissen sehen eigentlich recht ordentlich aus – so sehr, dass man direkt Lust auf den „Marsianer“ bekommt.
Selbst die viel zu coole Hauptfigur erinnert auf unangenehmste Weise an Damons Wattney.
Fazit: komplett überraschungsfreier Film, der gerne „Event Horizon“ sein möchte, aber dann doch nur die Bedienungsanleitung für einen Astronautenhelm ist. Der Streifen war im Kino übrigens ein unglaublicher Flop – zum Glück war das Budget übersichtlich und der Schaden daher gering.
„Da ist nichts mehr zu machen. Er hat die volle Dosis „Last days on Mars“ abbekommen.“ Eigentlich kann man im Interesse der Crew nur hoffen, dass die Pflänzchen im Hintergrund eine Amnesie auslösen können.
Apollo 18 (2011)
Warum waren wir nie wieder auf dem Mond, nachdem Apollo 17 zusammengepackt hatte? Waren es finanzielle Gründe? Haben die Amerikaner den Russen endlich was ausgewischt und verloren danach beide das Interesse? Gab es Ärger wegen der unklaren Mondgrundstücksgrenzen? Ist die Studiokulisse der Amerikaner kaputtgegangen? Nein, alles Quatsch, dieser Found Footage-Film enthüllt nun das Schicksal der wirklich letzten Apollo-Mission.
Nun ist es ein Naturgesetz, dass dieser Filmtypus generell immer Mist ist, aber manchmal findet man immerhin nette Ideen. So auch hier. Die Idee einer unbekannten Apollo-Mission ist ja grundlegend okay, bis man mal fünf Sekunden drüber nachdenkt und dieser Ansatz in sich zusammenfällt wie die Mondlandungslüge.
Der Film spielt Jahre 1974. Das schon eingeschlafene Mondprojekt soll nun nur Überwachungsstationen auf dem Erdtrabanten installieren, um die bösen Russen im Auge zu behalten. Drei Astronauten landen (bei Apollo ging das eigentlich nur mit zwei Leuten) und machen sich an die Arbeit. Dann beginnen mysteriöse und stets verwackelte Ereignisse. So entdeckt man etwa fremde Fußspuren und später eine sowjetische Raumkapsel, in der offenbar ein Kampf getobt hat. Diese von der Weltpresse völlig ignorierte Kapsel leitet dann auch schon die schnellere Hälfte des Films ein.
Verdammte Amis: da steht die Kapsel der Sowjets schon auf den Mond, aber trotzdem drängeln sie sich vor!
An der Apollo-Kapsel kommt es mehr und mehr zu seltsamen Beschädigungen, ein Mondstein fällt einfach so aus dem Regal und dann verschwindet auch noch die US-Flagge (ist das der Horror für den amerikanischen Markt?). Die entsetzte Crew erkennt nun, dass kleine Spinnen-/Steinwesen den Mond bevölkern und einer der drei vergessenswerten Raumfahrer wird mit dem Zeug infiziert und langsam aber sicher irre. In gewisser Weise hinken die Amerikaner also auch hier den Sowjets im All hinterher.
Die NASA erklärt dann kurzerhand die Mission für gescheitert und untersagt eine Heimkehr. Quasi Weltall-Corona-Schutzmaßnahmen. Warum man nicht gleich eine Sonde sendete, bleibt eine von den vielen offenen Fragen des Films. Das wirft plötzlich ein ganz anderes Licht auf die „Lunochods“. Schlussendlich muss die Russenkapsel zur Flucht herhalten, was aber, weil Steinwesen an Bord, nicht so recht klappen kann.
„Oh verdammt, die Russen sind nicht das Problem. Die Bugs aus „Starship Troopers“ sind quasi vor unserer Haustür.“
Fazit: etwas besser als der erste Film dieses Reviews, aber das bedeutet nichts. Die billigen Schockeffekte und die trashige Grundstimmung machen dieses Werk aber zumindest minimal doof-lustig. „Apollo 18“ ist also schon Beachtliches gelungen: jede, wirklich Idee zerfällt hier zu totem (!) Mondstaub, wenn man sie näher betrachtet.
Hä, Apollo 18 hab ich doch gesehen … und das Review hier scheint von einem komplett anderem Film zu stammen. Also bin ich bei dem Müll offensichtlich weggedöst, wenn ich derartige Erinnerungslücken habe.
Oder der Reviewer hat selber nicht so ganz aufgepasst, denn ich bin mir sicher, dass zwar 3 Astronauten zum Mond fliegen, aber wie bei den tatsächlichen Mondmissionen einer in der Kommandokapsel im Orbit bleibt.
Oh ha … das kippt ja dann die ganze Bewertung!
Alle Achtung!
Hä, obigen Beitrag mit Wut gelesen und einen Teil missverstanden?
Tipp: „Müll“ und „weggedöst“ beziehen sich auf den Film.
@Michel: Du fragst Dich selber, ob Du einen Teil meines (?) Beitrages missverstanden hast und darüber in Wut gegen Dich selber geraten bist?
Am Sonntagmorgen?
Oh Mann.
Zum wiederholten Male möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass wir uns (eigentlich) auf einer Satireseite befinden.
Da darf man die Kommentatoren auch mal veräppeln.
Aber klar … die Sensibilität geht allerorten durch die Decke.
Nur nicht da, wo es nötig wäre.
Ächz, das war jetzt eine ernsthafte Bemerkung.
Das wollte ich doch hier vermeiden (außer gegenüber Klapo, damit mein Abo nicht gekündigt wird).
Satireseite?
Ich dachte, hier handelt es sich um mein Digitalabo fürs FAZ-Feuilleton in der Sparvariante (Spar, wegen Sparki…ach, ich lass es…)!
Plötzliches Zurückrudern und runterspielen (bei gleichzeitigem erneuten Provozieren), ach nee, stimmt, ist ja alles reine Satire.
Schade, ich dachte, das wäre eine Seite, die ernsthafte und durchaus fundierte Rezensionen in satirisch formulierten Texten verpackt.
So kann man sich täuschen.
@Michel: Der arme Klapo. Jetzt wird seine ganze Seite verdammt … wochenlange satirische Schufterei … nur weil sich ein Kommentierender der Unernsthaftigkeit schuldig gemacht hat!
Bitte, lieber Michel, bleib weiter auf dieser Seite – wir brauchen Dich!
Ich werde in Zukunft Trigger Warnungen vor entsprechende Kommentare von mir setzen.
Okay?
(Möchte nämlich nicht Opfer eine antisatirischen Cancel-Kuktur werden)
Klar bleib ich hier. Ich ändere einfach meinen Nick, um weiter zu trollen.
Oder ich trolle mich.
Entscheidungen.
Harte Zeiten für Leute wie mich, die vor allem von Trigger-Warnungen getriggert werden.
tach auch !
Hört bitte auf den Trigger zu triggern, damit der Trigger nicht getriggert wird.
[Capt Jack]
Klar soweit !
[/Captn Jack]