„Short Treks“ – Kritik zur Episode „Q & A“
Vorgestern wurde überraschend die neue „Short Treks“-Geschichte der neuen Staffel vorgestellt. Diesmal geht es um Spock, der an seinem ersten Arbeitstag erst mal beweisen muss, dass er Manns genug ist, ungerechte und grenzüberschreitende Frauen zu erdulden, ohne dabei ungerecht und grenzüberschreitend zu werden. Ja, dies ist die spannende Geschichte eines Mannes, der am Ende wieder herzhaft lachen kann. Eben eine typische Spock-Geschichte.
Inhalt: Spock wird an seinem ersten Tag von einer etwas unwirschen Number One begrüßt, die dem verdatterten Vulkanier-Loser mal ordentlich zeigt, was 200 Jahren Emanzipation so draufhaben. Sie fordert den ihr suspekten Fremdling auf, ihr gefälligst Fragen zu seinem neuen Arbeitsplatz zu stellen, doch dann passiert das Unglück: Sie bleiben beide im Turbolift auf 10 Kilometer Höhe stecken. Nun müssen beide NOCH mehr Fragen stellen (und beantworten), um am Ende ohne eigenes Zutun gerettet zu werden. Aber so ganz stimmt das auch nicht: Denn sie haben immerhin bis zu ihrer Rettung GESUNGEN!
Hier gibt es aus irgendeinem Grund (noch) die ersten 4 Minuten der Handlung zu sehen:
https://www.youtube.com/watch?v=2OunjFBsWxs
Besprechung:
Ja, eigentlich könnte das eine schöne Kennenlerngeschichte sein, wie sie sonst nur Menschen erleben, die auf dem Jahrmarkt im Riesenrad feststecken – was optisch sogar ein guter Vergleich ist, denn der Fahrstuhlschacht ist hier tatsächlich eine „Landschaft“, in die halb Ostwestfalen reinpassen würde.
Doch dummerweise konnte man sich erneut nicht zu dem Konzept namens „Klugerweise“ durchringen… Jede Charakterisierung der beiden Figuren scheitert daran, dass man in 15 Minuten tatsächlich das komplette Gefühlslexikon durchexerzieren musste. So wird „Number One“ z.B. als taffe, fast unfehlbare Frau gezeichnet, die dann aber – mehr schlecht als recht – an der Transporter-Verkabelung rumfummelt und froh sein kann, nicht als Comicfigur mit elektrisierten Stehhaaren zu enden. Immerhin: Sie lässt es „nur“ einmal kräftig britzeln und fällt dann „nur“ von Spocks Schultern. – HAHA! Witz, komm raus, du bist um-kurtzelt!
Als besonderes Schmankerl fordert sie Spock auf, ihr ständig Fragen zu stellen, was dann wohl bedeutet, dass sie ihn nicht sooo nervig oder seltsam findet. Vermutlich ist sich diese fiktive Figur sehr darüber bewusst, dass reale Zuschauer irgendwelche Dialogtexte – und generell Unterhaltung – benötigen. Ja, sooo problembewusst muss als Führungskraft erst mal sein, die eigentliche Grummeligkeit beiseite zu schieben, um für Menschen aus einer anderen Dimension zu performen.
„Und dann … im Föderations-Zeltlager … da habe ich mir eine Flöte in den Trikorder gesteckt!“ – „Faszinierend! Sie scheinen mir eine sehr starke Frau zu sein. Rein physisch, meine ich!“ – Fischauge, sei wachsam: Die Annäherung zwischen den beiden verläuft holprig, aber dafür zufällig. Puh, war das spannend!
Hier wird einem tatsächlich etwas Angst und Bange, denn der Autor (Michael Chabon) ist inzwischen ja zum Showrunner bei „Picard“ aufgestiegen. Sollte er dort seinen üblichen Stil beibehalten, dürfen wir uns auf komische Momente mit Jean-Luc freuen: „Ich bin seeehr diplomatisch und beliebt, Data! Und ich tanze neuerdings gerne, wenn ich über ein Problem nachdenke. Tüdelllüüh-Tippel!“
Auch wird nicht ganz klar, warum sich Spock und Nummer Eins eigentlich antigrün sind. Gab es da einen Grund für Erwachsene? – Okay, SIE fühlte sich vom leicht debilen Grinsen bei Spocks Ankunft gestört, aber gilt es nicht als unhöflich, Halb- oder Ganzvulkanier gleich auf so etwas anzusprechen? Ist das die Mitarbeiterführung der Zukunft? „Sie haben da diesen Zwinkertick, wollen sie den etwa in meiner Buchhaltungsabteilung beibehalten? LOL, stellen Sie mir mal schnell 100 Fragen, sonst finde ich Sie doof. Ha! Das ist doch mal ein Plot, der einer Institution wie der Sternenflotte würdig ist!“
Oder verarbeiten die Macher hier etwa die Kritik der Zuschauer, die Spock in der zweiten Staffel für einen Tick zu emotional hielten? Und wenn ja: Habt ihr sonst nichts zu erzählen als das, was IHR wollt? Wollen eure Figuren denn selbst nichts? Geht es denen denn wirklich darum, am allerersten Tag der beste Kumpel von Nummer Eins zu werden? Oder wäre das Spock (= früherer Hashtag: „Nicht-Schneeflocke“) im Zweifel nicht scheißegal?
Man stelle sich nur mal vor, wir hätten das in der ersten Staffel von TNG gesehen, wo Data auch ab und an dümmlich grinsend in der Ecke stand. Hat da etwa Riker gesagt: „HEY, sie sind doch eine MASCHINE?! Was fällt ihnen ein?“ – „Nun, ich versuche ab und an, menschliche Verhaltsweis…“ – „Ich traue Ihnen nicht über den Weg! Kommen Sie, Sie können mich im Turbolift überzeugen! (*Posaune raushol*)“
Nach dem Trällern des abgeänderten Songs von Tom Lehrer sind Stimmung und Hormone gelöst – Sogar ein Kuss scheint in der Lust… Luft zu liegen. Ja, DAS ist endlich das moderne Star Trek, das sich mit der unterhaltsamer Wissenschaftsvermittlung aus den 1960er Jahren beschäftigt. Wer braucht da noch echte SF-Geschichten? (Finger runter, war rhetorisch gemeint!)
Das Ganze wird hier aufgelöst, indem die kernige Number One plötzlich fröhlich zu singen(!) anfängt, was schon fast in Richtung Musicalnummer geht. Sekunden später bereut sie jedoch das Schlafwandler-Gekritzel von Michael Chabon und spürt, dass sie zum Zwecke der Kurzgeschichten-Zeitstreckung völligst aus der Rolle gefallen ist. – Was aus dramaturgischer Sicht nicht immer schlecht sein muss, aber um den Vergleich zur normalen Arbeitswelt zu bemühen: MEIN oberster Chef würde auch nicht im Fahrstuhl „My Fair Lady“ trällern, weil wir seit 5 Minuten darauf warten, von einer Bergsteigerin gerettet zu werden.
Wie bitte? Nein, das war kein Scherz. Es muss tatsächlich eine Bergsteigerin(!) in das kilometerweite(!) Gestänge der Fahrstuhlschächte abtauchen, um die beiden irgendwie rauszuziehen. Siehe im Duden auch unter dem Begriff „Fehlkonstruktion“… – Na, da hoffe ich mal, dass in diesem Trek-Universum niemals Rollstuhlfahrer oder alte Menschen im Lift stecken bleiben. Beamen scheint ja für so was neuerdings nicht mehr hilfreich zu sein. Ich nehme zur Ehrenrettung der Idee aber einfach mal an, dass der absurd große Enterprise-Hohlraum viel weiter als eine Mond-Umlaufbahn vom nächsten Beamapperat entfernt ist.
Nicht vergessen wollen wir auch, dass Spock ebenfalls mit einem breiten Deppenlachen zu singen(!) beginnt. Man braucht schließlich ein süßes, gemeinsames Geheimnis am Ende der Rettungsaktion, das man zusammen begraben kann. Schade nur, dass das so crazy wirkt, als hätte der Mann beim Frühstück schon wieder „Red Angel“-Knuspis gefuttert.
Sicherheit geht vor (und ist schon um die nächste Ecke gelaufen): Hier wird Number One von einem verkabelten Griff(!) mindestens 20 Meter in die Luft gezogen. Wie viel muss ich an CBS spenden, um auch noch die „Sie musste nach 2 Minuten loslassen“-Szenen abgedreht zu bekommen?
Die komplett sinnfreie Bauweise des Schiffes ist hierbei fast noch das Erschreckendste. Als würde man ein Fußballstadion an mehrere Fesselballons hängen – und die Besucher müssen auf langen Wasserrutschen wieder nach Hause kommen.
Fazit vor dem Fazit: Wenn man schon nach Sekunden die komplette(!) Charakterisierung von zwei Charakteren über Bord wirft, so hätte man sich wenigstens etwas Interessantes einfallen lassen können. Ein spontanes Ferkelreiten im Fahrstuhl oder vielleicht ein schöner Blowjob (das Pon Farr ist wenigstens KANON!)…
Fazit: Neudeutsch würde man das hier wohl eine „Cringe-Parade“ nennen.
Number One weigert sich standhaft, ihren richtigen Namen zu sagen (wäre DAS nicht eine passende Enthüllung am Ende gewesen?), Spock hat sich hemmungslos im eigenen Kindergartenbenehmen verfranst, die Fahrstuhltechnik wirkt vollkommen dümmlich und die Ab- und Annäherung der beiden Figuren billigst draufgeknüppelt.
Aber immerhin: Bei Discovery gab es schon Schlechteres. Und der Song war nett gesungen. Und die Lieferung war gut verpackt und kam pünktlich an. Scheiß Star Trek, gerne wieder!
Puh, besser. Für euch auch?
Aber so ein bisschen primitives Ugga-Bugga ist zwischen all den superschlauen Menschen und Halb-Vulkaniern auf der Enterprise auch irgendwie nötig. Gut, die Turbolifte auf der schiffseigenen Achterbahn funktionieren trotzdem nicht („Tut mir leid, Sir, danach muss ich eben googlen…“), aber solche Probleme hatte schon selbst Scotty. Nur wäre DER natürlich FRÜHER fertig geworden, als vorhergesagt („Sonst würde ich ja meinen Ruf verlieren, wahre Wunder zu vollbringen.“).
Aber worum geht es eigentlich in diesem „Short Trek“? Gute Frage, Danke! Wäääre ich Drehbuchautor, mir wäre die Zusammenfassung jedenfalls etwas peinlich: Nummer 1 bleibt mit Spock im Fahrstuhl stecken und lässt sich von diesem nerdige Fragen zwecks Bonding (Nein, das andere!) stellen. Das war’s.
Und DAFÜR wird man heutzutage bezahlt??
Okay, wenn es dabei so ein außerirdisches Experiment gegeben oder sich der Fahrstuhl in einer Anomalie verfangen hätte. Aber hier hat Crewman #323 wohl einfach nur ein „Außer Betrieb“-Schild an die Turbolift-Tür gehängt, während Frau Ingenieur bei GEDA in der Hotline feststeckt („Hach, ich liebe diesen 10 Sekunden-Loop von ‚We will rock you’“!).
Und Spock selbst? Es ist wohl Jay-Jay zu verdanken, dass dieser jetzt immer so schlecht rasiert aussieht und seine Emotionen recht unversteckt an der Oberfläche rumhüpfen. Was hier in einem (Skandal! Frevel!) lauten Auflachen gipfelt. Ich mein, selbst WIR schnauben doch meist bei lustigen Sachen nur etwas stärker aus der Nase. Das muss ein Vulkanier doch auch können?
Fazit: Ja. Hmm. Was soll man sagen. Nett gemacht war es ja. Flott auch. Kunststück bei 12 Minuten Laufzeit. Spock ist hier aber schon menschlicher als vom Klassiker gewohnt. Nummer 1 droht beim Verraten ihres Singtalents beinahe mit der Todesstrafe („Ich schlach‘ dich kaputt, wenn du das verrätst!“ *finger an kehle entlangzieh*). Wobei dieser „Modern Major-General’s Song“ mittlerweile eh schon ein ausgelutschtes Klisché für „Guck mal, wie schlau ich bin“ Eierkopp-Sänger ist. Würde die ganzen Superschlau-Spießer auf dem Schiff daher wohl gar nicht überraschen. Gnah.
Wertung: 5 von 10 Punkten
PS: Wo wird Spock eigentlich am Anfang rausgebeamt? Eine Riesen-Mikrowelle mit Fehlfunktion?
Ich habe tatsächlich den Fehler gemacht das Video zu starten aber noch nicht einmal 2 Minuten durchgehalten. 12 Minuten Luft anhalten wäre einfacher als sich das STD Gekrepel reinzutun. Wie schafft man es eigentlich mit soviel Lebenszeitverschwendung klar zu kommen?
Unfassbar wie beknackt das schon visuell inzwischen wirkt.
Ja. 1:41 war Schluß. Spock der wie ein US Marine spicht … geht‘s noch? Ohje, von Picard sollte man wohl lieber auch nix erwarten, dann kann man vielleicht noch positiv überrascht werden. Aber eigentlich glaube ich das nicht wirklich.
Die kotzen mich so an mit ihrer Darstellung vom Schiffsinneren! Und es passiert immer häufiger!
Und es ergibt null Sinn! Da würden ganze Raumschiffe in den Hohlraum passen… und wo sind die Decks?
Ganz ehrlich, die haben schon gar keinen Bock eine gute Serie zu machen! Wie kann irgendjemand das durchwinken? Kostet Geld und is scheiße! So würde das Innere des Todessterns aussehen! Dann bräuchten die weniger Truppen an Bord!
Zum Kotzen die Serie und das Team dahinter!
Da is mir völlig egal was in der Episode passiert, weil mich das völlig rausreißt! Hoffentlich wird der Mist dann bald abgesetzt!
Lieber kein Star Trek mehr als das!
Klapo und Spark: Ihr gebt mit euren extrem witzigen Beiträgen dem ganzen Kurtzman-Irrsinn tatsächlich eine Daseinsberechtigung!!!
Ich möchte nur eines hinzufügen: „The Orville“!!!
Seit es dort immer so gut ankommt, wenn die Darsteller singen, vergeht leider kein Orville-Panel, in dem nicht in jeder zweiten „Frage“ irgendwer zum Singsang aufgefordert wird.
Das sehe ich hier als Inspirationsquelle für eine Short-Budget-Folge, die weniger Geld zur Verfügung hatte als ein Persil-Werbespot aus den 1970er Jahren. „Hauptsache Sing-Sang. Das mögen die Fans.“
Demnächst sehen wir in Star Trek also ein Glibber-Alien, zwei Kinder mit schwarzer Hautfarbe und vielleicht noch irgendwelche Cameos von Schauspielern, die man aus Star Trek kennt.
Falls das ZDF mal die Mainzelmännchen ersetzen will: SHORT TREKS
Hier herrscht überhaupt kein Respekt mehr vor den sweet, talented, amazing und giftet people, die sich so viel Mühe für die Show geben.
Das ist vielleicht ein guter Moment, zu erwähnen, dass Michael Chaban, der dieses Short-Trek verbrochen hat, laut seiner enorm überschaubaren Drehbuch-Liste auch an so Meisterwerken wie „Spider-Man 2“ und „John Carter“ mitgeschrieben hat.
Gut, dass dieser Mann nun auch „Picard“ leitet und bereits an der Pilotfolge mitschrieb.
Michael Chabon ist ein großartiger Schriftsteller, der entweder auf den falschen Trichter gekommen ist, er könne auch Drehbücher schreiben oder der nicht begreift, dass sich seine – möglicherweise kongenialen – Drehbücher nicht adäquat filmisch umsetzen lassen bzw. von unfähigen Regisseuren verhunzt werden.
Ich vermute, dass sich seine Drehbücher oder Drehbuchideen grundsätzlich gut lesen – auch Patrick Stewart soll ja angetan gewesen sein -, aber schlecht umgesetzt werden. Es ist fraglich, ob ein Mann des Wortes das rafft. Auch die filmische Umsetzung von Patrick Süskinds „Parfum“ war ja von vornherein zum Scheitern verurteilt. Hätte man ahnen können.
Ist es der Reiz des Geldes? Kann man sich bei Schriftstellern, die schon gut im Geschäft sind, nicht recht vorstellen.
In dem Kontext solltest du, vom Umstand, dass der Herr Chabon und nicht Chaban heißt, ganz abgesehen, allerdings auch erwähnen, dass Michael Chabon neben seiner Tätigkeit als Autor für Fernsehen und Kino auch ein seit vielen Jahren extrem erfolgreicher und vielfach ausgezeichneter Roman-Autor ist. Inwiefern allerdings die in seinem Werk immer wieder auftauchenden Motive Homosexualität und Judentum zu Star Trek passen, lasse ich dahingestellt…
Abgesehen davon galt Spider-Man 2 sehr lange Zeit als beste Comicverfilmung überhaupt und ich würde es heute durchaus als modernen Klassiker des Genres bezeichnen.
Da sich Leonard Nimoy bei der Darstellung von Spock an Rabbis orientiert und viele jüdische Symbole eingebracht hat, passt das Judentum wohl unbedingt zu Star Trek. Dass gerade Nimoys Erbe durch das neue Trek derart demontiert wird, ist nicht zuletzt deshalb ein unsagbares Ärgernis.
Was Homosexualität angeht, so beißen sich schon ganz andere an der Ambivalenz die Zähne aus, wie man etwas „thematisieren“ soll, von dem immer betont wird, dass es ja „kein Thema mehr sei“. Hier reichte „das Thema“ aber wohl nohnehin ur für einen mehr als idiotischen Auberginen-Gag.
Ich hätte nicht gedacht das M. Chabon so schlechte Arbeit abliefern kann. Na ja, vielleicht wird aus der Picard Serie dann wenigstens ein gutes Musical.
Das vorletzte Bild könnte auch aus einen porno sein
Ist ist aber schon auffällig, dass egal wer die Drehbücher seit 2009 schreibt, immer der selbe Mist bei rauskommt.
Die Autoren haben doch alle Unweisung von oben:
Möglichst kurzweiliger Action-Trash, der so wenig wie möglich mit Star Trek zu tun haben soll.
Wer nicht mitzieht wird gefeuert oder rausgemobbt. (Fuller, Mosley .usw.)
Nun hat man ja gerade hier offenbar keinen Action-Trash machen wollen, wenn auch eher aus Budget-Gründen. Vielmehr ist „Q&A“ der verkrampfte und leider völlig missratene Versuch, eine zwischenmenschliche Annäherung über die Musik darzustellen.
Dabei ist die Präsentation von Spock sowohl bei den Abrams-Filmen als auch bei „Discovery“ der Lackmustest für die Probleme, welche die Autoren mit Star Trek haben.
Die Autoren versuchen ja nun seit Abrams vorgeblich, Star Trek im noch unausgereiftem Vorstadium zu zeigen. Eine noch nicht ganz perfekte Föderation, ein noch nicht ganz fertig entwickelter Spock usw.
Diese Autoren zeigen aber nicht irgendwelche „Vorstufen“, vielmehr verdrehen sie alles ins Gegenteil. Das sieht man besonders deutlich an Spock. Dieser Spock ist eher der Vorläufer des Batman-Jokers als ein Vorläufer des Nimoy-Spocks. Die Sternenflotte ist mit all den umherwandelnden Massenmördern und all den machthungrigen Geheimdiensten eher die Vorstufe einer Extrem-Dystopie als die Vorstufe der TNG-Welt.
Das liegt auch daran, dass die Autoren winzige Details voluminös aufblähen. Weil Spock einmal in „The Cage“ kurz gelächelt hat, tut er das nun dauernd. Weil Spock einmal seine Gefühle nicht mehr unter Kontrolle hatte, gibt es nun einen permanenten Kontrollverlust. Randphänomene wie die „Section 31“ rücken ins Zentrum und verdrängen das Wesentliche.
Sowohl das Universum als auch die Figuren verlieren im Rahmen dieser schriftstellerischen Unfähigkeit jegliche Kontur. Das sah man leider bereits eindrucksvoll am Picard-Trailer. Was ist dieser gealterte Picard denn jetzt? Ein deprimierter Einzelgänger, der zurückgezogen auf einem Weinberg lebt? Ein geselliger Kumpel, der seinen ehemaligen Schiffskollegen gleich fröhlich lachend in die Arme fällt? Oder ein draufgängerischer Abenteurer, der sich mit einem Möchtern-Legolas verbündet, um voller Tatendrang zu einem Guardians-of-the-Galaxy-Abenteuer aufzubrechen?
Es ist zu befürchten, dass Picard immer genau das sein wird, was der vermutlich erneut wirre und unsinnige Plot gerade benötigt.
Die Vulkanier allgemein sind zunehmend missraten. Die ursprüngliche Prämisse war: sie haben keine Gefühle. Später hieß es, Spock habe Gefühle, da er halb Mensch sei, diese Seite aber unterdrücke. Dann hatten die Vulkanier besonders starke Gefühle und haben diese zu kontrollieren gelernt, weil ihre unkontrollierten Emotionen sie an den Rand des Untergangs gebracht haben. Schließlich sah man immer mehr Vulkanier ausrasten, weil sie ihre Gefühle nicht unter Kontrolle hatten – und zwar ganz unabhängig von irgendwelchen Krankheiten.
In „Enterprise“ zeigten viele Vulkanier sodann mehr Gefühlsregungen als jeder menschliche Protagonist (mit Ausnahme von Archer und Trip, die sich ständig nur von ihren Gefühlen leiten ließen und für Weltraummissionen denkbar ungeeignet waren). Ständig schrien die Vulkanier sich gegenseitig und andere an.
Jeder deutsche Beamte zeigt weniger Gefühle als die „modernen“ Vulkanier. Eine Bundespressekonferenz ist im Vergleich zu einer Versammlung vulkanischer Führer eine Heimstatt der Emotionslosigkeit.
Dass das früher oder später auch vor Spock nicht Halt machen würde, war zu befürchten. Schon Quintos Spock fand ich völlig daneben, auch was das Äußere angeht: beide haben nicht die geringste Ähnlichkeit mit Nimoy und selbst Haare und Make-Up wurden erheblich verändert (übrigens auch bei Nimoy in Star Trek 11+12, weshalb er dort gar nicht sonderlich vertraut wirkte). Diese lächerlichen Beatles-Perücken verleihen Spock etwas Puppenhaftes. Man würde es nicht wundern, wenn er anfinge, sein Pony zu schütteln und „She loves me, yeah, yeah, yeah“ sänge.
Ist das mit den Hohlräumen, in denen das Äußere mehrfach reinpassen würde, eigentlich was Pathologisches? Megalomanie vielleicht oder Ausdruck des Wunsches, größer (bestückt) zu sein, als man ist?
tach auch !
Bis zur Gesangseinlage war es auszuhalten,
danch eher nicht.
Nippel =?
Wie kann eine kräftige Frau (Nummer 1) sich locker mit einer Hand an einem Handgriff hochziehen lassen?
Ich würde dazu beide Hände brauchen.
Oder haben die Schwerkraftabsorber in ihren Seilwinden?
Schrott Trek at its worst.
Schade, denn die Idee war jetzt nicht sooooo schlecht.
Aber das Frehbuch war Sch****
Gruss BergH