„J.J. Abrams übernimmt Star Wars“ – Übernimmt Abrams SICH?
Da sieht man es mal wieder: Zukunftia taugt nur als abschreckendes Beispiel, wie man schon 1995 KEINE Webseite führen durfte! Da verlasse ich mich ein paar Tage (geteilt durch 7 = Wochen) darauf, dass Kollege Sparkiller mich und Euch mit kurzen Newsmeldungen zur Stuhlinkontinenz ehemaliger Star-Trek-Sternchen auf dem Laufenden hält, und DANN bringt er gar nichts zu dem Thema „J.J. Abrams macht 7. Star-Wars-Film“. Dabei geht es bei diesem Thema doch bestimmt auch um Scheiße…?
Ich hatte es schon häufiger geschrie(be)n: J.J. Abrams ist weder Wunderkind noch Heilsbringer, sondern vielmehr Wundenbringer und Kindskopf… Egal, was der fremdernannte Warme-Ideen-Aufbrüher seit Jahren am Start hat, stets lebt der Mythos um den Double-J davon, dass der Manne sooo innovativ sein soll. Dabei liest sich seine Filmographie wie das Krankenblatt einer schleichenden Gehirnzellenabtreibung: LOST (erst cool, dann Kohl), Mission Impossible 3 (ich erinnere mich nur noch an zwei Szenen und die sind vielleicht nicht mal aus DIESEM Film) und zuletzt „Star Trek 11“, den viele zwar mochten, aber auch bei einem sexuellen Auffahrunfall zwischen Jerry Brucheimer (oder wie der heißt) und Uhura hätte gezeugt werden können.
Nun soll dieser Meisterkoch, der sich in mehrere zerteilen kann, um SELBER den Brei zu verderben, also auch noch „Star Wars“ reformieren. Okay, DAS ist konsequent, wird die Reihe nach den schönen Anfängen 1977-1983 doch nunmehr im Gesamtzeitraum 1984-2013 durchreformiert. So lange brauchte nicht mal Martin Luther, um seine Thesen in den Holzkopf von Jar Jar Binks zu nageln…
Und nach halbgaren Filmauflagen und hiervon wiederum halbgaren Zeichentrickauflagen, welche in halbgare CGI-Gärwerke mündeten, da erwartete man schon gar nicht mehr, dass irgendwas heraus kommen würde, was spontan begeistert. Wie eben Anno 1977: Film fertig, Film gezeigt, Film Kult. – Stattdessen ist seit Jahren viel „spannender“, wer eigentlich in Zukunft Plastik-Yodas und „Jar Jar Binks meets Angry Birds“-Crossovers verscherbeln darf. Und ob Disney wirklich Goofy in dem Franchise mitspielen lässt, was so ein lahmer Gag ist, dass ich ihn schon mindestens 3x von maximal einviertel-interessierten Bürokollegen gehört habe.
Man möchte William Shatner spontan zuprosten (zwischen zwei Rotwein-Tetrapacks, die er sich sowieso ständig aufzumachen scheint), weil er – kein Witz – den guten J.J. ein „Schwein“ nannte. Zwei SF-Franchises dieser Größe zu dominieren, das ginge einfach nicht. Eine unverschämte Sichtweise vom alten Knattergreis, die aber nach dem Prinzip „Ein beleidigter Ex-Captain findet auch mal ein(en) Korn“ durchaus zutreffen könnte. Denn selbst, wenn wir die „Verdienste“ vom aufrechten Abrams mal außer acht lassen (= Erfolgreiche Variation des Enkeltricks bei Rentnern und übergeordneten Produzenten, freihändiges Drehbuchrotzen aus BEIDEN Nasenlöchern, ect.), so stellt sich doch die Frage, WARUM in einer Welt, die so groß und voller Talente ist, ausgerechnet der Abrams 90% aller kultigen SF-Filme mit großem Namen machen soll.
„Bad Robot? Ne, das ist kein schlechter Slogan. So nannten meine ersten Kritiker meinen irgendwie maschinellen Regiestil!“ – Abrams wird langsam wie Til Schweiger: Keiner weiß wirklich, warum der Typ derartig Erfolg hat. Aber weil er ihn irgendwann mal HATTE, darf er nunmehr seinen Autoren befehlen: „Erfindet mal was, was die Leute sehen wollen. Ich geh derweil pennen“. Der Rest ist Regiearbeit aus der Retorte und Postproduction.
Was kommt als nächstes? Abrams dreht „Alien 5?“, weil Ridley Scott mit dem durchaus achtenswerten „Prometheus“ all jene verschreckt hat, die entweder eine tiefgründige Wunderstory oder aber voll die krass-geile Action erwarteten? Was hat Abrams, was George Lucas nicht auch NICHT hat? Denn ähnlich wie Altmeister George steht Abrams für mich für oberflächliche Charaktere, fehlende Auflösungen, nicht zuende gedachte Ideen (die aber im Ansatz nett sind) und das gewisse Quäntchen „Potenziell kultige Szenen in den Sand gesetzt“. Man denke nur an… äh… – oder an dieses Dings aus „Alias“… Oder an dieses Bums aus „Cloverfield“, das es ja auch nicht gab.
Einerseits passt Abrams somit zu dem austauschbaren Gemischwarenladen namens Star Wars, andererseits hätte mir Joss Whedon einfach besser gefallen. Was natürlich auch sehr einfach ist, sagen Whedon-Sympathisanten doch IMMER, dass der Typ alles besser könne, von der TV-Unterhaltung bis zur freihändigen Ozonlochschließung. Aber wir haben da unsere festen Rituale und nur 0,02% aller existierenden Regisseure namentlich im Kopf, um das irgendwann mal zu ändern.
Okay, dass dem Abrams der alte Wookie-Weltraum näher steht als Beamen und Phasern, das hörte man schon 2009 heraus, als der Manne sagte: „Als Kind war ‚Star Wars‘ viel mehr mein Ding als ‚Star Trek‘.“ – Und WENN Abrams zu den gefühlten 92,6% der Menschen gehört, die die alten Filme charmanter als den wirren Computerschmodder finden, DANN besteht eine leichenleise Chance auf Besserung. Schlechter kann die Filmserie bei Disney ja eh nicht werden, wie wir mal kürzlich feststellten.
Aber es ist diese Vorhersehbarkeit, diese Inzucht im Medienbetrieb und den Ununterscheidbarkeit zwischen echter Meldung und Satire (hätte auch von UNS sein können, die SW/Abrams-Geschichte), die es mir schwer machen, mich auf Darth Vader zwischen „LOST“-artigen Rückblicken und „ST 11“-typischer Belanglosigkeit zu freuen. Und wollen wir wirklich sehen, wie Han Solo seinen Freund Chewbakka auf einem Eisplaneten aussetzt, wo er in einer Höhle auf den wartenden Yoda trifft?
Okay, das ist natürlich nur rhetorisch überhöhte Blogger-Fantasie, aber eine gewisse Vereinheitlichung und „Vermatschisierung“ der Stile der beiden größten SF-Serien ist ja wirklich zu befürchten.
„Eilmeldung: Nach Star Wars dreht Abrams jetzt auch die Neuauflage von ‚Mampfstern Galactica‘!“ – J.J. Gag-lahm’s: Okay, das ist weder optisch noch inhaltlich ein guter Gag, aber nachdem ich 12,7 Sekunden lang nicht schlafen konnte, weil mir die Idee nicht aus dem Kopf ging, wollte ich sie hier einfach mal unterbringen.
Peter Jackson als neuen Star-Wars-Onkel, das hätte mir imponiert! Oder Uwe Boll, der das Videospiel zum Film dreht! Oder Jonathan Frakes, dessen Filme mehr am Drehbuch als an seinem Stil litten. Oder einen völlig unbekannten Typen, der vorher Toilettenpapier-Spots gedreht hat, aber nach 31 Monaten Fan-Shit-Storm eine grandiose Neuinterpretation abliefert! – Aber J.J. Abrams?! Das wäre, als würde man bei „Alien“ den Schweizer Künstler H.G. Giger im Schnellprozess als Computeranimateur für „Alien vs. Predator“ umschulen. Oder William Shatner eine neue Star-Trek-TV-Serie entwickeln lassen, weil er weiß, wie kurz Röcke sein können. Man muss es noch mal in aller Deutlichkeit nuscheln: 5 Billiarden arbeitslose Regisseure alleine in Hollywood-Süd und Disney nimmt ausgerechnet den einen, der gerade mal durch Glück und Zeitgeist 3-Meter-50-weit Erfolg hatte.
Das alles ist eben wie die Denkweise eines 6-Jährigen, der sich sagt: „Wäre es nicht cool, wenn Supermann(/J.J. Abrams) unser Feuerwehrmann wäre?“ – Aber mit dieser Denke ist man mental vielleicht auch schon wieder ganz, ganz nahe an den wirklichen Hardcore-Star-Wars-Fans der heutigen Zeit dran…
Man muss fairer weise dazu sagen, dass er sein unfähiges Drehbuch-Kotz mal aufs Papier damit ich Kamera shaken kann-Team für Star Wars nicht benutzen darf. Somit kann man zumindest auf eine stringente und besser erzählte Story setzen.
Da ja der Drehbuchschreiber des 7ten Films es aus meiner Warte zumindest verdient hat, mit diesem „Regietalent“ versagen zu dürfen.
Du siehst es wohl wie William Shatner.
Der nannte Abrams ein Schwein, weil er ganz allein die Verantwortung über die beiden wichtigsten SF-Franchises in seinen Händen hält.
Ich kann nur zustimmen. Gibt es nicht noch genug andere Regisseure? Und selbst wenn es nicht viele gäbe – warum dann unbedingt die Pfeife JJ Abrams?
Er ist zumindest ein okayer Handwerker…wenn man JJ Abrams etwas nicht vorwerfen kann, dann das seine Filme schlecht gemacht wären [fernab von Wackelkamera und sowas].
Ich finde seine Filme kurzweilig. Aber das ist auch schon alles, was man über sie sagen kann. Für Kult fehlt ihm das Händchen. Und so wird vermutlich eine eventuelle Reaktivierung von Luke Skywalker & Co. genauso uninspiriert und langweilig daherkommen, wie Leonard Nimoys Schnarchauftritt in ST:11, den ich umso schlechter finde, je öfter ich ihn sehe.
Ein Regisseur ist aber nur so gut wie das Drehbuch, das er geliefert bekommt. Aus Scheiße kann man kein Gold machen. Ich weiß auch nicht, ob es in der Entscheidungsgewalt des Regisseurs liegt, ob beispielsweise handgeschnitzte Modelle oder CGI-Technik eingesetzt werden, ob Kulissen gebaut werden oder vor dem Greenscreen gefilmt wird.
Die Tendenz scheint aber klar zu sein: während das eingeschlafene Star Trek radikal erneuert werden sollte, will man wohl mit SW 7-9 wieder etwas mehr zurück zur Urtrilogie. Denn diesen hohlphrasigen CGI-Murks der Teile 1-3 kann man unmöglich wiederholen wollen oder gar versuchen zu toppen. Insofern habe ich Hoffnung, daß Abrams den dann 74-jährigen Harrisson Ford nicht mit einem Pixel-Wampa boxen läßt.
Ich hab ein ganz mieses Gefühl bei der Sache!
Schon vor der offiziellen Bestätigung von „Jar Jar Abrams“ habe ich das Gerücht gelesen, dass die Story beinhalten könnte, dass Sith aus der Post-Endor-Ära in die Vergangenheit reisen, um Darth Vader zu töten!
Das kommt einem doch irgendwie bekannt vor, oder?
Letztlich würde es Star Wars aber endgültig den verdienten finalen Todesstoss geben, da man den Fans, die sich mittlerweile 2 Jahrzehnte durch das (immer schlechter werdende) Expanded Universe gequält haben, noch schlimmer vor den Kopf stoßen würde, als 2009 die härtesten Trekker!
Aber die „Generation Twilight/Transformers“ wird schon den erwünschten Erfolg an der Kinokasse bringen…
Manchmal wünsche ich mir, dass mir Morpheus eine blaue Pille anbieten würde…