Star Trek TOS – 1.25 – „Horta rettet ihre Kinder“ („The Devil in the Dark“)
Es gibt Episoden, die schlecht sind. Es gibt auch Episoden, die total dufte sind. Aber nichts prägt uns so sehr wie Episoden, die uns aus irgendeinem anderen Grund besonders an’s Herz gewachsen sind. Ein kardiologisches Geschwür dieser besonderen Art ist für mich diese Folge. Sie hat für mich alles, was ST benötigt: Sehr fremde Lebensformen und allzu bekannte Moralvorstellungen.
Die Meinungen darüber, was denn nun „klassisches“ Star Trek ist, gehen in der Regel auseinander wie ein Hollywoodpärchen mit Glamourfaktor. – Die einen sind der Meinung, dass es genügt, wenn ab und an ein Schauspieler in’s Bild läuft, dem man ein Furzkissen in Hautfarben auf’s Gesicht geklebt hat. Für diese Gurkentruppe kommt das Wort „Alien“ immer noch von „Ainerlei“. Menschen wie ich allerdings würden die Gurkentruppe lieber eher auf Seiten der Darsteller sehen: Denn was spricht dagegen, dass Außerirdische erschreckende Ähnlichkeit mit einer Zucchini haben und dabei ein „Gesicht“ ziehen wie sieben Tage Essigregen?
Oft erfordert es nicht einmal viel Aufwand, Aliens zu entwickeln, die gar nicht wie klassische Aliens aussehen. Die haarigen Tribbles zum Beispiel sahen nicht mal nach irgendetwas Sinnvollem aus. Höchstens wie etwas, was sich Außenreporter für den Wetterbericht im Frühstücksfernsehen immer auf’s Mikro stecken, wenn sie bei Windstärke 12 neben dem Leuchtturm stehen.
So wirkt auch das Alien „Horta“ auch auf den ersten Blick wie ein PVC-Teppich mit Brandflecken. Zuzüglich eines geprügelten Studiopraktikanten, der auf allen Vieren seine verlorene Ehre sucht…
Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich als Kind von diesem Bild fasziniert war. Dass ich diese Folge so gerne sehe, mag aber auch daran liegen, dass dies wirklich und wahrhaftig meine allererste ST-Folge war! Ja, ich war noch jungfräulich und der humanistische Samen Star Treks ging in meinem von „Ballerspielen“ verseuchten Hirn (damals noch analog mit entsprechend geformten Stöcken im Wald) ruckzuck auf. Erinnerungen und Bilder schwappen in diesem Moment in mir hoch: Von meiner Mutter, die kopfschüttelnd am Bügelbrett stand und „die Enterprise“ reichlich bescheiden fand. Ich kann es ihr nicht verübeln. Ich konnte im Gegenzug schon damals Bügeln nicht ausstehen…
„Ja, Captain! Das Bild hat mein Sohn mit 10 Jahren gemalt. Ich habe es in mein Büro gehängt, damit ich daran erinnert werde, was für einen Scheiß man fabriziert, wenn man sich nicht richtig anstrengt… Aber, sagen sie: Warum kleben sie eigentlich mit ihrer Kamera so nah davor?“ – Sieht aus wie echt: Kirk und Spock hatten sich ihren Aufenthalt im Bergwerk so schön ausgemalt…
Für alle, die sich nicht mehr erinnern können, um was es hier ging, bzw., was hier umging, hier noch mal die Story: Die Enterprise wird auf einen Planeten gerufen, auf dem von der Föderation Pergium abgebaut wird. Pergium ist ein äußerst fiktives Gestein, welches so ungeheuer wichtig ist, dass es glatt in der Voy-Folge „Das Wagnis“ noch einmal erwähnt wird. Dort steht es auf Mr. Neelix Einkaufzettel, als er eine Raumstation heimsucht…
Irgendetwas tötet jedenfalls die Belegschaft in den Tunneln, wobei dieses Etwas selber auch blitzschnell neue Tunnel schafft. Da der Geröll-Enklave langsam die Osteuropäer ausgehen, sollen Kirk und Spock nun Abhilfe schaffen. Schaffen sie auch: Wenig später treffen sie auf eine aus Silizium (und nicht Kohlenstoff, wie’s sonst vom Schöpfer gewünscht wird) bestehende Lebensform, die nur ihre ungeschlüpften Kinder verteidigt. Diese liegen nämlich als kugelige „Siliziumknollen“ überall doof in der Gegend rum und werden von übereifrigen Bergleuten ohne vorheriges Beratungsgespräch abgetrieben.
Nennenswert ist meiner Meinung nach, dass das Konzept einer auf Silizium basierenden Lebensform biologisch und physikalisch gar nicht so ganz doof ist. Und das ist nicht selbstverständlich in einer Serie, in der der Satz „Du hast wahrlich das Hirn von der Größe einer Amöbe!“ ein großes Lob an die Geistesfähigkeiten darstellt…
Wie nicht anders zu erwarten war, stellt diese Geschichte um ein Lebewesen, welches aus Asphalt, Cadmiumverbindungen und anderen wertvollen Inhaltsstoffen einer handelsüblichen Zigarette besteht, für mich ein kleines Highlight der Serie dar! Ich erwähne das nur noch mal, um mich nicht dem Verdacht auszusetzen, den schönsten Moment meiner Kindheit (gleich nach dem Moment, in dem mein Opa neben mir mal irre lustig auf die Schnauze flog) schlecht reden zu wollen!
Apropos „schlecht reden“: Einige Dialoge sind nämlich – typisch für TOS und ähnlichen Drogenmissbrauch – ein wenig seltsam. Okay: Natürlich macht ein gar komisch Ding, das aus etwas besteht, auf dem man normalerweise morgens zur Arbeit fährt, einen schon stutzig. Aber zur Begriffsstutzigkeit hätte man das an manchen Stellen dann doch nicht spezialisieren müssen…
„Das mit dem kaputten Fenster ist nicht so wild, Mister Spock. Bitte machen sie nur, dass Mister Chekov aufhört, im Hof Fußball zu spielen!“ – Nach dem Spieltrieb ist vor dem Spieltrieb: Hortas Kinder werden ständig rumgeschubst, haben nichts zu melden und werden in ihrer Intelligenz andauernd verkannt. Kein Wunder, das Chekov nach diesem Abenteuer 3 Wochen unbemerkt als Kuckuckskind unter ihrer Obhut leben konnte.
So enthüllt sich recht bald eine seltsame Leidenschaft, über die starke SÄURE zu sprechen, die sich durch Mann, Maus und Mauern frisst, wie ein Trekkie durch den Butterberg. So erklärt beispielsweise der oberste Bergbauer gerade, dass es sich um eine extreme SÄURE handelt, mit der bereits alles mögliche, persönliche Urlaubspläne inbegriffen, zerstört wurde. Nur konnte man den Kummersaft bisher halt nicht analysieren. – Vermutlich ist der Laborant nach der 726. Pipette und dem 93. Mikroskop in handfeste (wir hoffen es zumindest für seine Hand) Budgetprobleme geschlittert…
Doch Spock, seines Zeichens ja schon immer der stellvertretende Fragesteller für minderbemittelte Zuschauer vor dem Herrn, fällt dazu nur ein: „Das (Material) kann sich doch nicht von allein zersetzen! Das muss doch von irgendwo herkommen!“ – Hallo? Sind da auch ohne Säure Spocks vulkanische Gedanken bereits bedenklich verschmolzen? Meine Gedanken zu keinen Gedanken und so weiter? Der Gesteinbetriebswirt hat doch freundlicherweise gerade erklärt, dass sich das Gestein eben NICHT wegen Unterbeschäftigung aufgrund nicht artgerechter Haltung selbst verstümmelt hat! Dass es sich um SÄURE handelt! Ja, diese ungemein praktische Substanz, mit der Bayer, Hoechst und Degussa immer unsere Wälder gießen!
Keine 2 Minuten später stört dann ein Schrei die traute Dreisam- und Ratlosigkeit: Ein weiterer Mitarbeiter ist in die ewigen Mineralogen-Jagdgründe eingegangen. Was geschieht nun? Kirk beugt sich über das zurückbleibende Häufchen El (ein ganzes „End“ wurde bereits weggeätzt) und will das schlackige Leichenelend anscheinend reanimieren oder zumindest dran rumgrabbeln. Nur gut, dass der Countdown von Spocks schwindendem Kurzzeitgedächtnis zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz ausgelaufen war: „Nicht anfassen! Das ist ein extrem starkes Ätzmittel. Das würde zu starken Verletzungen führen.“
Ach sooo. Und der Captain hatte bis eben geglaubt, das Wort „Säure“ wäre das lateinische Wort für Herzinfarkt. Kann man ja auch nicht wissen, dass man das Zeug nicht mit beiden Händen und mit strahlendem Kinderlächeln zu seiner Mami tragen darf, ein freudiges „Guck mal, was ich gefunden habe!“ in der Sprechblase…
“Wirklich! Ich war am Ende dieses Tunnels, Spock! Da war alles voll mit diesen kleinen braunen Dingern, die munter in der Strömung herumschwammen und einen eigenartigen Geruch verströmen. Meinen sie, es könnte sich dabei um intelligente Lebensformen handeln?“ – „Ich denke nicht. Das ist das Kanalisationssystem der hiesigen Arbeiter!“ – Tunnelblick: Wer diese Aussicht hat, ist entweder eine auf Silizium basierende Lebensform oder aber ein irakischer Diktator kurz vor der Festnahme…
Doch damit sind die Grenzen des kreativen Nichtverstehens noch immer nicht ganz ausgelotet. Wenig später entsteht ein Tunnel fast direkt vor den Augen von Spock und Kirk. Was nicht viel heißen muss, wenn das Auge seine Signale an eine nicht existente Schaltzentrale weiterzuleiten versucht: „Der Tunnel ist ganz heiß!“ – Raaah! SÄURE! Hallo?! SÄURE?! Das ist doch keine wärmende Alternative zum teuren Heizöl, sondern schon ein klein wenig gefährlich! Da langt man doch nicht in einen frisch entstandenen Tunnel rein und läuft auch nicht ohne Prüfung darin herum, Kirki-Maus. Hmm, oooder? Was meinst Du denn jetzt damit, es bestünde keine Gefahr, Du hättest heute eh nur Deine alten Schuhe angezogen?!
Doch weiter geht’s… Kirk meint: „Wir könnten mit unseren besten Maschinen nicht einen Tunnel in so kurzer Zeit bauen.“ – Spock, den auch schon die unbefleckte Empfängnis von Mutter Maria in seinem logischen Weltbild erschüttert hat, antwortet daraufhin resigniert: „Es ist unerklärlich!“
Nun ja, „faszinierend“ vielleicht, oder eventuell „kaum zu glauben“. Auch typische TOS-Sätze wie „Da gehen mir ja gleich die Ohren auf Hab-8-Stellung, Captilein!“, „Ach, Du ahnst es nicht!“ oder „Fass doch noch mal rein! Du hast da ja noch’n Finger!“ hätte ich durchgehen lassen… Aber „unerklärlich“ trifft es irgendwie nicht so. Oder haben die Herrschaften etwa schon wieder diese bestimmte Flüssigkeit vergessen? Irgendwas mit S, was der Captain in der Vergangenheit schon öfter mal losgelassen hat. – Nein, nicht Sperma, SÄURE!
Immerhin scheinen es aber ab diesem Zeitpunkt alle Beteiligten endlich kapiert zu haben. Das war aber eine schwere Geburt! Dagegen ist das Schlüpfen aus einer Siliziumknolle vermutlich ein Kinderspiel…
„Echt! Ich hatte keine Ahnung, dass aus diesen Knollen der Nachwuchs schlüpft! Und dass ich abends immer Eigelb am Stiefel hatte, hat mir auch nicht zu denken gegeben…“ Hortung rettet diese Kinder: Was aussieht wie der Räumungsverkauf eines Bowlingbahnbesitzers ist in Wirklichkeit die Kuschelecke des Kinderhort(a)s. Ihr müsstet die Kleinen mal sehen, wenn sie Fensterbilder basteln! Sie essen die gewünschte Figur einfach aus der Scheibe heraus…
Ein bisschen blöde stellte man sich allerdings auch in einer anderen Hinsicht an… Wie? Nein, nicht die Statisten, die sich zum amtlichen Wegätzen zur Verfügung hielten. Die stellten sich nur brav in einer Reihe an, bis sie dran waren. – Nein, ich rede von der Tatsache, dass die Siliziumknollen die Eier des fremden Lebewesens darstellen. Denn der oberste Bergbau-Mufti schien genau bei der Schulstunde seiner Ausbildung, in der grundlegende mineralogische Kenntnisse vertieft wurden, gerade in einem Steinschlag krankgefeiert zu haben. So hält er die „Knollen“ nur für eine geologische Abnormität. Tausende, völlig gleich geformte Kugeln, die einfach so in Höhlen herumliegen, und in keiner Weise von Gestein umschlossen sind. Wie sollen die denn entstanden sein? Hatta Felsen darüber etwa artig A-A g’macht?
Dass die Brocken eigentlich Nachkommen sind, weiß Spock dafür schon recht schnell. Nur sagt er ernstlich, dass er sich noch nicht dazu äußern möchte, da Pille sich über ihn lustig machen könnte. Pille! Da muss man als Spitzohr doch – wie sonst auch – drüber stehen! Und zwar mit beiden Beinen auf dem zerbrochenen Rückgrad des nervigen Arztes! Wo kommen wir denn da hin, wenn es um das Leben von Hunderten Leuten geht, Spock einen gewaltigen Wissensvorsprung hat, aber sich denkt: „Heiße ich mit Nachnamen ’Internet’, oder was…“?
Klar will man auch als Zuschauer mit einer Intelligenz weit unterhalb einer intelligenten Sandkastenfüllung noch gegen Ende überrascht werden. Aber dass Hauptfiguren sich deswegen ganz bewusst wichtige Infos vorenthalten, ist immer eine heikle Sache, wenn nicht sogar eine eitle. Aber für das sinnlose Versprühen von Informationen haben wir ja schließlich schon den Deutschen Titel, der eigentlich alles verrät, was man wissen muss, wenn man „Spoiler!“ nur im Automobilbau zu schätzen weiß… Der Originaltitel „The Devil in the Dark” ist zwar etwas reißerisch, aber kann trotzdem weitaus mehr reißen als sein deutscher Judas.
“Ich glaube, das genügt. Da oben läuft schon Käse raus!“ – Prima Ausstrahlung: Kirk und Spock haben Scottys geheime Vorratskammer entdeckt und machen sich gleich über seine Käsetasche her. Leider war die Kühlung nicht perfekt, weswegen die Speise bei der Zubereitung nicht gerade stillhält. Ein Problem, dass ich leider auch sehr gut kenne. Wenn ich etwas aus dem Kühlschrank will, schleppe ich zuerst immer die Bazooka in die Küche…
Lustig auch: „Wir haben hier etliche Tunnel gescannt und nur eines dieser Lebwesen gefunden.“ – „Dann ist es das Letzte seiner Art?“ – „Jau!“ – Gut, diese Schlussfolgerung passte am Ende schon, aber solange nicht mindestens der halbe Planet gescannt wurde, wäre ich vorsichtig mit solchen Vermutungen. Andererseits müsste ich demnächst Sonntagnacht in unser Redaktionsgebäude gehen, etliche Flure ergebnislos nach Kollegen absuchen und daraufhin messerscharf folgern, dass die Menschheit wohl gerade komplett ausgelöscht wurde…
Verstanden habe ich auch wieder mal nicht ganz, wie schnell bei Star Trek immer der Sauerstoff entschwindet. Ich halte es durchaus ein ganzes Wochenende in meiner Wohnung aus, die Fenster luft- und lichtdicht versiegelt und nur die lebenserhaltene Bestrahlung meines Monitors im Gesicht. Aber vielleicht bin ich auch eine auf Ozonbasis existierende Lebensform und weiß es nur noch nicht… So laufen (zugegebenermaßen 200) Menschen durch ewig lange Tunnel, die in die Tausende gehen sollen und alle treibt die Angst um, ohne den sauerstoffspendenden Generator würde man quasi übermorgen die eigene Kohlendioxidproduktion für immer auf Null herunterfahren? – Oh, Berg, schmeiß Hirn vom Tunnel!
Doch all diese Kritik wird am Ende hinfort gewaschen (völlig PH-neutral, wie man nach der Vorgeschichte noch mal erwähnen sollte) durch eine vulkanische Super-Duper-Verschmelzungsorgie: Wie Spock da immer wieder „Mörder, Mörder!“ rief und mimisch äußerst glaubhaft einen Darmverschluss darstellte, das fand ich schon toll! Das ist der Stoff, aus dem Kindheitserinnerungen gestrickt werden. Für mich steht diese Szene deutlich auf Platz 1 auf der Liste der vulkanischen Geistesverschmelzungen… Auch wenn es nicht für mich als megakritischen Fan spricht, dass ich über so etwas Listen führe, und seien sie auch nur schlecht recherchiert und/oder erlogen.
“Ich füüühle es. Sie macht sich… große Sorgen… um ihre… Kinder. Sie weiß nicht, wer die Laborkosten für 22.617 Vaterschaftstests bezahlen soll.“ – Spock geistert so rum: Wer ein fremdartiges Alien verstehen will, muss sich auch in es hineinversetzen können, wenn man Erfolg haben möchte. Nicht zu verwechseln mit den Darstellern dieser Wesen: Die müssen sich da zwar reinsetzen, haben danach aber nie wieder Erfolg.
Doch ich muss es zugeben: Auch ohne felsenverzehrende Säure waren die letzten Szenen zum Steinerweichen! Mensch meets Geröllmatte! Obwohl es kaum ein fremdartigeres Wesen gibt, findet man einen gemeinsamen Nenner: Keiner von beiden Spezies hat auch nur die geringste Angst vor Säure. Schön auch, dass man sich für diese Szene so viel Zeit nahm: Spock, Kirk und Pille in Angesicht zu An“gesicht“ mit einem Lebewesen, das nur das Wohl seiner Nachkommen im Blick hat. Ein Wunsch, den jedes mitfühlende Wesen verstehen kann, das noch dazu keinen Wert darauf legt, dass Horta sich durch den eigenen Fußboden heult…
Obwohl Horta 50 beliebte Kollegen „gekillt“ hat (die deutsche Synchro spricht etwas sensationslüstern ständig von „Killer“, obwohl der Begriff „Mörder“ deutlich weniger reißerisch klingt), schaffen es die Kohlekumpel tatsächlich, ihre Wut auf das Wesen so weit zu verdrängen, dass es für den psychologisch ungebildeten Zuschauer fast so wirkt, als wäre diese gar nicht mehr vorhanden… Ja, es entsteht laut eines letzten Funkspruchs kurz vom Abspann sogar eine Symbiose zwischen den geschlüpften Wesen und den Arbeitern: Die Hortas graben Ratz-Fatz die Tunnel für die Bergleute und im Gegenzug gehen die Bergleute den geschundenen Wesen auch noch weiterhin auf’n Sack. Also eine klassische Symbiose im Sinne der Biologie, in der jede Rasse einen klaren Vorteil davonträgt!
Vermutlich war der Funkspruch aber auch anders zu deuten und die realen Ereignisse traute sich der Anführer dann doch nicht mitzuteilen: Die Wesen wurden massakriert und ergaben überraschenderweise eine schmackhafte (wenn auch etwas scharfe) Suppe. Man habe jetzt jedenfalls wieder alles im Griff und in den nächsten Jahrhunderten möge dieser Planet bitte nicht mehr erwähnt oder besucht werden. Außerdem sei der Verwesungsgeruch von Asbest wirklich nicht zu empfehlen…
Zum Schluss noch eine sehr ernsthafte Info: Horta wurde gespielt von einem gewissen Janos Prohaska. Fakt ist tatsächlich, dass dieser einfach das Kostüm bastelte (was er damit genau wollte, ist nicht überliefert – die perverse Pottsau!) und Gene L. Coon in Rekordzeit ein Drehbuch zu jenem Kostüm schrieb! Insofern könnte es durchaus sein, dass die Xindi-Tierplage (Faultiere, Insekten, Reptilien…) in der 3. ENT-Staffel sogar MEINE Schuld war. Ich hatte nämlich während der zweiten Season etliche Tierkadaver per Luftpost an Rick Berman geschickt. Als kleine aber freundschaftliche Warnung.
Für Janos Prohaska bedeutete seine beeindruckende Darstellung in dieser bei Trekkies sehr beliebten Folge übrigens den beruflichen Durchbruch. Er spielte danach (und auch schon davor) noch viele weitere beliebte Trekfiguren und wurde zum bekanntesten Gesicht des Franchise. Hier eine Auflistung all seiner Rollen:
Oder wie der offizielle „Geburtskanal“ www.treknews.de es wahrscheinlich ausdrücken würde: „Happy Birthday, Janos!“
(Janos Prohaska kam nur wenig später bei einem Flugzeugunglück um`s Leben)
Fazit: Toleranz, fremde Lebensformen und Pappkulissen: Diese Folge hat alles, was ST braucht! Kein Wunder, dass sie neben der Tribble-Episode (von den Tribbles spielte Janos Prohaska übrigens keinen – in dieser Drehwoche war er nämlich krank!) zu den beliebtesten TOS-Werken überhaupt zählt. Na dann: Glück auf, Gene! Und danke, dass dies meine allererste ST-Folge sein durfte.
Meine Klassenkameraden, die damals das Pech hatten, zuerst auf „Spocks Gehirn“ zu stoßen, stehen heute meist in der Fußgängerzone und fragen nach Kleingeld…
Kult-Faktor 5 von 5
Erster!!einseinselfzighundertelf
Cool, endlich TOS-reviews!
Guter Artikel, interresante Hintergrundinfo, das mit dem Janos dem.
Aber vielleicht solltes du zu dem Kult-O-Meter mal irgendeine Skala beisteuern, damit man weiß wie man die Note 5 einzuordnen hat, auf einer Skala von 1 – 10, oder als Schulnote, oder sonst wie.
Und wahrscheinlich hat Horta eh nur die Kumpel dahin schmelzen lassen die eh niemand mochte.
Zweiter! Endlich TOS-Reviews auf ST-Enterprise.de
Der Seelenfaktor 5 ist die Höchstnote.
Erkennbar an Shatners Ejakulation an der Spitze des Fieberthermometers… Da ich bei diesen klassischen Dampfhammern wohl erst meine Lieblingsepisoden abarbeiten werde (hat schon jemand den Directors Cut von "Die schwarze Seele" im Laden gesehen?), wird sich diese Wertung wohl auch noch ein Weilchen durchziehen.
Theoretisch gäb's da allerdings auch noch ein paar Hassepisoden…
Immer her damit.
Da zurzeit kein ST im freien TV läuft (ausser die Tierpark-ENT-Staffel einmal die Woche) braucht man halt irgendwas wo man seine Agressionen Abbauen kann, wenn schon nicht an unserm kleinen Kumpel Berman.
Na denn! Ich freu mich
Ist doch gar nicht wahr! Mo-Fr kommt um 17:25 VOY auf Kabel1 (zur Zeit 5. Staffel)!
tach auch !
@westheim
Es gibt Fans die zählen Voyager nicht zu ST.
(Ich gehöre übrigens nicht dazu.)
Ich bin Janeway seit sie im Schlafrock auftrat hemmungslos verfallen. ;-)
Gruss BergH
Voyager unter der Woche sollte man tunlichst meiden , wenn man vom Rest des Tages noch etwas haben will , aber so ein kleines Sonntagnachmittagsschläfchen ist durchaus legitim , wenn nicht sogar gesund .
Apropos Voyager: seit einiger Zeit ist auch das allseits beliebte Voyager-centre wieder frei zugänglich. Gab wohl doch nicht so viele Spinner, die freiwillig dafür löhnen wollen. Statt dessen jetzt die verzweifelte Bitte. "STVC ist ein ehrenamtliches Projekt. Aus diesem Grunde sind wir auf Geldschenkungen unserer Besucher angewiesen.
Um das STVC am Leben zu erhalten, bitten wir Sie, uns monatlich eine Schenkung von nur 2 Euro zukommen zu lassen.
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns finanziell unterstützen könnten. STVC braucht nämlich jede Geldschenkung – auch Ihre!" NA LOS! GEBT IHNEN BARES! JETZT! SOFORT! …. Nein? OK, dann halt nicht.
An diese TOS-Folge kann ich mich auch nur dunkel erinnern, muss ich irgendwann als Kind mal gesehen haben.
Soulfaktor 5 geht bestimmt in Ordnung, dieser alte Mist (TOS) ist nach heutigen Maßstäben nicht messbar. Und solch amüsant un(sinnige) Dialoge wie damals findet man heute nur noch bei…
Folgen von damals.
tach auch !
Wobei die deutsche Syncronisation teilweise auch unterirdisch war.
Betont lustisch Ha ha ha.
Halt 70er Jahre= Wir haben keinen Respekt vor gar nix und ausserdem
4 Fäuste für ein Halleluja verkauft sich doch gut.
Gruss BergH
Und heute sprechen Erkan & Stefan ihren Scheiß bei deutschen Synchronisationen ansich netter Disneyfilme ein. Nichts hat sich geändert, nichts !
Um noch was On-Topic zu schreiben:
Horta samt Kinder gehört auch bei mir zu den Folgen, die sich besonders in mein Hirn eingebrannt haben, als ich sie damals sah. Neben den Tribbles, Pilles Zeitreise und den fliegenden Kuhfladen auf jeden Fall ein Klassiker.
Pilles Zeitreise ist eine der Top-Folgen was TOS angeht. Die Horta auch, stimm schon. Die mit dem Remulaner-Mann der dann zum Schluss mit seinem Schiff untergeht, weil ihn ein "den dürfen wir nicht heimkommen lassen" besessener Kirk aus dem Himmel bläst … die is auch richtig gut.
Wie wärs mal mit einer "richtig gutes TOS/TNG" Rubrik, wo nur so "Gold" Folgen reinkommen? Eine "das muss man gesehen haben" Liste quasi.
hotz'
dann auf jeden Fall die Folge mit Spocks Vater (Reise nach Babel…oder so ), daß war meine Lieblings-TOS-Folge
Nach langer Zeit dieses Review wieder gelesen und mir wird gerade bewusst:
Dies war auch MEINE erste ST-Folge überhaupt!
Hatte damals noch nichts damit am Hut und – wenn ich mich richtig erinnere – ’ne Zeit lang danach noch Albträume (war 8).
Aber es faszinierte mich dennoch.
Btw, gucke gerade „Der geheimnisvolle Garak“. FICK JA!