„Star Trek Phase II“ – Ep. 6 – „Enemy: Starfleet“ Review
Früher waren Fanfilme lustig und trashig, der Bierfleck an der Tapete des Studentenheimes ein feindliches Alien und ein Pappkarton die ideale Navigationskonsole. Doch seitdem ECHTE Drehbuchautoren ihre psychologisierenden Wichsgriffel im Spiel haben, will man die Pappkulissen direkt auf eine schwarze Couch legen und sie fragen, ob sie als Kind schon mal Sex mit ihrer Mutter haben wollten. So auch – wieder mal – bei der neuesten Episode der „Phase 2“-Mach(werk)er
Denn hier wird wieder geschwurbelt, „ernsthafte“ Gegner präsentiert und Politik gesponnen, dass man jeden Moment vermutet, Ulrich Wickert mit einer Klingonenstirn hineinschlurfen zu sehen. Und ganz wie bei den ECHTEN TV-Vorbilden ist auch bei Fanfilmen neuerdings alles „phantastic“, „great“ und „We are planning great things for the next season“. Und dann immer diese sinnlos sinnvollen Auseinandersetzungen: „Wir töten euch, weil ihr die gewähren lasst, die uns töten.“ – „Okay, wir reden mit der, die euch tötet.“ – „Die töten mir den letzten Nerv.“ – „Die spinnen, die Totmacher… (*Tock, Tock*)“ Kann man Tiefschlaf-Einheiten jetzt auch im Internet runterladen?!
Klarer Fall von: „Epische Folge gewollt, Gratisgespräch mit rustikalen Sozialarbeitern bekommen“. Schlimmer ist da aber noch das endlose Geschwafel über zugefügtes Aua am Patschepfötchen („Werde ich in 5 Minuten je wieder Knöpfe drücken können, Doktor?“), über Erfahrung und Verantwortung („Tztz… Ich vertraue ihnen voll und ganz! Sind sie kindisch, dass sie das nicht verstehen können, na-nana-na-naaa!“) und anderen Charakter-Einheits-Babybrei, der uns in der originalen Serie aus gutem Grund vorenthalten wurde, damit Kirk ungestört sein T-Shirt ausziehen konnte.
„Doktorchen, ich möchte sofort wieder auf die Brücke, weiterkämpfen!“ – „Kommt gar nicht ins rosa Fragetöpfchen, heititei! Wenn sie von der Krankenstation desertieren, droht ihnen der Tod! So kalt wie das auf dem Flur ist, bekommen sie doch sofort ein Lungenentzündungs… leinchen!“ – Was Szenen wie diese sollen, ist mir schleierhaft, aber ich kenne ein paar sehr schräge Philosophen, bei denen ich fragen könnte.
Außerdem dauert hier alles Eeeewigkeiten. Sogar die Besatzung scheint während den endlosen Raumkämpfen lieber an Pilles medizinischem Alkohol rumzunuckeln, statt sich heroisch den verborgenen Feuerwerkskörpern in den Konsolen zu stellen. Und dann diese Gespräche mit den „Bösen“: „Ich bin sicher, dass sie sicher sind, mich in Sicherheit zu wiegen.“ – „Sie sind ein starker Mann, werte Dame!“ – „Achtung, es gibt Berichte, dass sie ein neues Kriegsschiff baut. Oh, sie hat ja schon eins, mit dem sie auf uns schießt. Na dann: Vergessen sie meinen wertvollen Rat von eben.“ – Lang ist sie da, die Weile.
Wenn man kurz zuvor noch eine vollgepackte Doctor-Who-Folge geschaut hat, klappen einem bei so viel fauligem Füllmaterial nur die Zehennägel herunter, die einem ANDERE Serien vorher schon hochgekurbelt haben, da spannender.
Und diese Gegenspielerin erst! Wie sie da fordernd am Kragen ihrer Untergebenen rumzieht („Bin ungehaaaaaltäään und will ein Eis, buhäää!“), da möchte man glatt die körperliche Unversehrtheit für solariumsgeschädigte Schabracken aufheben lassen. Ach ja: Auch Kirks Neffe ist wieder von der anderen Seite des Ufers herbei geschwommen. Der ist aber eh nur eingeführt wurde, um zu zeigen, dass er selber einführen darf, ohne gelyncht zu werden. Wahrscheinlich wollte man nur den (M)oralverkehr beim Zuschauer erleichtern, indem man ihm die Kaumuskulatur durch ausgiebiges Gähnen weitet. Ehrlich, jetzt: Wer „Kirkneffe“ als Charakter voll toll findet, sollte lieber auf einen Fanfilm namens „Ein Käfig voller Trekkies“ warten.
Erwähnte ich auch schon die Flenn-Attacken des Ne(r)ffigen?
„Nein, ich will für meinen Ausritt… äh… Auftritt hier kein Geld. Die reingeschriebene Szene mit so einem knackigen Mann von deutlich unter… Mumienmief ist mir Lohn genug. Und jetzt sage mir, welchen Fruchtgeschmack ich heute in der Haftcreme trage!“ – Künstler müssen eben (ver)leiden: Kirkdarsteller Cawley gibt ALLES für 5 Minuten Ruhm und eine Hauptrolle in seinen zukünftigen Alpträumen. Welch Heldenmut!
Über Kirks Schmusestunde mit der fehlbesetzten Beischlaf-Satanistin wollen wir hier auch lieber die Faltencreme des Schweigens ausbreiten. Nur so viel: Da hätte ich lieber Kirks Neffen beim Anschauen eines Schwulenpornos zugesehen. Da kommt man vermutlich auch schneller zur Sache. Und so ein behaarter Schnurrbartträger strahlt ja auch mehr Weiblichkeit aus als diese 72-jährige „Jungfernhaut-als-Schlüpfer-Trägerin“, finde ich. Oder hat die leibhaftige Kamasutra-Erfinderin (war schließlich noch live dabei!) etwa ein 20-jähriges Discomäuschen gespielt? Würde erklären, warum Kirks unsichtbares Streichorchester das aus der Serie bekannte „Erotik-Thema“ gespielt hat…
Okay, jetzt habe ich die Szene DOCH noch beschrieben. Aber Gnaaade scheint ja in Fankreisen gerade out zu sein… (*Augen mit Salzsäure ausspül*)
Die Effekte fand ich für Fanfilm-Verhältnisse ganz okay, aber die Zeiten, wo man mit offenen Mund vor „Buuunt!“ sitzt und einem privat erstellten Renderschiffchen die eigene Aufmerksamkeit als Hochzeitsgeschenk darbringt, sind einfach vorbei. Und das ewig gleiche Enterprise-Set, das praktischerweise auch von den Gegenspielern plattgepupst wurde, könnte auch ein masochistischer Adler inzwischen nicht mehr… sehen. Stellt doch mal die blöden Bänke weg und dafür ein paar afrikanische Flohmarkt-Kitschfiguren in den Keller, um einen Alientempel zu simulieren, ey!
„Aaargh, die Brücke brennt!“ – „Nein, das sind nur ihre Hämorriden, Ma’m!“ – „Ach sooo. Oh, aber brennt die Brücke vielleicht… jetzt?“ – „Ach, drehen sie die Heizdecke runter und halten sie endlich das Maul!“ – Über 7 Brücken musst du gehen: Auch Schappi Schrapnella nutzt den Din-Norm-Look für Sternenflottenbrücken. In so einem Alter baut man sich ja auch nichts „eigenes“ mehr…
Fazit: Nichts gegen Dialoge und das langsame, debile und unnötige Aufsagen derselben, aber im wirklichen Leben kommen die Leute irgendwie schneller zum (G-)Punkt. Aber das hier ist nun mal Science Fiction und da gibt es wohl auch Dämpfungsfelder für Story und Einfallsreichtum. Die „Phase II“-Filmchen werden echt mit jedem Auftritt öder, ironiefreier, erotisch verquarsteter und mutloser. Positiv diesmal: Die allgemeine Langlebigkeit des ganzen Fan-Projektes. Hut ab und 2 ernstgemeinte Punkte dafür!
Die lustlosen Effekte und sich mittlerweile ewig wiederholenden Kulissen kann man ja noch ertragen, aber wer zum Teufel hielt es für eine gute Idee, diese faltige Porno-Zigeunerin zum Bösewicht dieser Folge zu ernennen?! Nicht falsch verstehen, reifere Herrschaften sind für diese Position meiner Meinung nach sogar sehr geeignet. So gehört Nacktbrust Khan schließlich schon seit langem zu meinen Overact-Lieblingen.
Aber bei DER Tante mit der Lizenz zum Lifting stimmte ja einfach gar nix! In Sachen Schauspiel hätte man sie wohl auch vom GZSZ-Set geschmissen, ihre Klamotten wirkten wie aus der Kostümkiste der „Sex-Piraten der Karibik“ und die… würg… romantische Szene zwischen ihr und Captain Kirk dürfte bei einem Großteil der Zuschauer zum Ausbruch von Bulimie geführt haben. Hatte Oberguru Cawley in dem Moment gerade seine Kontaktlinsen verlegt, oder wie? Pfui, Spinne!
Dabei war die Grundidee, was denn nun passiert wenn Föderationstechnologie in fremde Hände gerät, durchaus keine schlechte. Aber die gesamte Folge bestand eigentlich nur aus einem langen, seeeehr langen, Kampf zwischen der Enterprise und dem gemoppsten Raumschiff plus Anhang. Sooo lang sogar, daß man sich scheinbar trotz Feuergefecht und dazugehörigen Gewackel auch mal zum Lesen oder für eher unwichtige Gespräche zurückziehen kann. („Jaaa, Gay-Neffe vom Kirk, ruh Dich erstmal aus. Rumgephasert wird nachher bestimmt auch noch.“)
Durch das schlechte Erzähltempo, im Durchschnitt eher miese Schauspielleistungen (McCoy fällt mir mittlerweile nur noch als einzigster positiv auf), schon fast schmerzhafter Humor (da hilft auch die originale „Jetzt wird es lustig“-Musik nichts) und selbst für Low-Budget größtenteils traurige CGI erkennt man aber halt erneut, daß es sich hier auch weiterhin nur um ein Fanfilm-Projekt handelt. Da hilft auch der sehr schöne Enterprise-Nachbau nichts, bei welchem sich der Staun-Effekt mittlerweile auch abgenutzt hat.
Fazit: Auch im Vergleich zu den bisherigen Phase II-Folgen eine eher maue und zu lange Folge, welche durch einen katastrophalen C-Movie Bösewicht in den untersten Wertungsbereich rutscht. Liebe Leute von Phase II: Gutes Casting heißt nicht, daß man wirklich JEDEN nehmen muß, der irgendwann mal irgendwo im „echten Fernsehen“ mitgespielt hat! Ed Wood war dort schließlich auch zu sehen.
Wertung: 3 von 10 Punkten
Wann kommen die Reviews zum neuen Star Trek-Porno und zum Avatar Porno?
Also die Special Effects, die ja von Tobias Richter stammen, scheinen mir doch deutlich besser als in den TOS-Remastered Folgen, wenngleich man sich immer noch nicht dazu durchringen konnte, die 60er Jahre Kulissen mit zeitgemäßen Effekten zu verbinden. Offenbar werden hier, wie auch in TOS-Remastered, die Effekte künstlich grottig gehalten.
Über die Handlungen und die unterirdischen schauspielerischen Leistungen verbietet sich jeder Kommentar. Scheint mir aber vor allem ein Regieproblem zu sein. Selbst die bisherigen Gaststars (Walter Koenig, George Takei, Denise Crosby) haben gespielt, als hätten sie erstmals vor einer Kamera gestanden.
Im übrigen erkenne ich die klassischen Charaktere nicht im Ansatz wieder. Von den Spockdarstellern ist einer so farblos wie der nächste, James Cawley sollte besser bei seinen Elvis-Imitationen bleiben und Pilles Perücke sitzt so schlecht, daß ich von der Mimik des Darstellers bislang nichts mitbekommen habe.
Auf der Seite von Tobias Richter steht ja ein bisschen dazu. U.a., dass nicht alle Effekte von ihm sind:
http://www.thelightworks.com/
Was auch hinkommt, da ich den Anfang und auch den aus ST1 geliehenen Wurmloch-Effekt durchaus toll fand. Aber als dann der übertriebene und recht billig aussehende „Farbfilter“ für die Oberflächenszenen kam, ging es qualitativ irgendwie bergab.
Meine aber auch, daß sehr modern wirkende CGI-Modelle (z.B. das Trockendock) gar nicht in das Konzept von Phase II passen. Kulissen der 60er, Stimmung der 70er, billige Porno-Optik der 80er und Effekte der 10er? Schon merkwürdig.
Ich weiß, wir hatten die Diskussion schonmal, ob Fans einem anderen Maßstab als professionelle Studioproduktionen unterliegen sollten. Ich sage trotzdem: Nicht immer motzen, sondern selber machen!
Und sich dann darüber ärgern, wenn einen das eigene Fandom stets verarscht.
„Nicht immer motzen, sondern selber machen!“
Dieser häufige Satz war wohl Grund Nummer 1 für unser damaliges Test-Projekt namens „Sol-Faktor“. Und ich bleibe dabei: Für knapp 2 Monate Planungs- und Durchführungszeit UND einem Budget von maximal 25 Euro finde ich unseren kleinen Versuch durchaus gelungen.
Ein guter Moment zudem für die Welt-Premiere (!) der gekürzten Directors Cut-Edition, ohne dem vergleichsweise langatmigen Review-Video von „Of Gods and Men“ in der Mitte:
http://vimeo.com/19543793
Danke, daß Du noch einmal an das Werk erinnert hast. Das hatte wirklich schon sehr viel Schönes, besonders wenn man bedenkt, daß Daniel nur eine Webcam und eine Glühbirne zur Verfügung stand. O.K., das hört und sieht man auch auch; und darstellerisch ist das sogar NOCH schlechter als Phase II. Aber technisch ist das mit den bescheidenen Mitteln top umgesetzt. An Schnittfrequenz und Beleuchtung hätte man noch arbeiten können. Das ganze hat Spannung und Atmosphäre von Star Trek I.
Ich möchte darauf nur entgegnen, dass ich mich bei Sol-Faktor sehr amüsiert hatte und wahrscheinlich mehr gelacht hatte als bei einer ganzen Staffel „Two and a half men“ – die Selbstironie und die vielen Details waren schon was Feines.
Freuen wir uns doch einfach auf „Sol Faktor TV – Phase II“!
Darstellerisch schlecht? Unverschämtheit! Gerade die satirisch-groteske Überzeichnung der typischen Fanfilm-Macken macht doch den Reiz dieses Kunstwerkes aus dem Jahre 2007 aus (Auf gut Deutsch: „Darstellerisch schlecht“).
Meine damalige Freundin fand den Film zudem super („Da! Noch mal mein Hasi! Zwei Hasis! Gleichzeitig! Hihiiii!“), genau so wie der Webcamfabrikant Logitech, der sich über die Gratiswerbung für die damals brandaktuelle 0,1-Megapixel-Technologie freuen konnte! Und dann erst die Szenen mit den doppelten Klapowskis! Ich musste das ganze immerhin ZWEI Mal aufnehmen, bis alles so perfekt war, wie ich es haben wollte.
Schade nur, dass Sparkiller in der obigen Version gut 5-10 Minuten rausgeschnitten hat. Dieses sinnlose Videoreview in der Mitte hatte das Ganze doch glatt auf das Level bekannter David-Lynch-Filme (und typischer TV-Spots der Firma Ferrero) gebracht.
Alles in allem ein toller Fanfilm, den ich mir alle paar Jahre gerne ansehe, wenn mir FREMDschämen zu unpersönlich wird. Wurde hier eigentlich jemals die Demo für „Sol Faktor 3“ präsentiert?
KINO.T* BUSTED! Millionen Daus kennen keine Alternative (sic!) und fragen sich jetzt verzweifelt, müssen wir jetzt wirklich auf SOLCHE Serien ausweichen?!
Rene S. aus D. „Mein bester Kumpel hat unsere Welt verlassen! Die Schweine haben kino.t* gekillt!! Was soll ich jetzt machen? Blutrache? Selbstmord? Schwul werden?? Enten züchten???!!!“
NEIN! Das muss nicht sein!!! Es gibt doch noch jede Menge Pornostreamseiten mit Videos von anspruchsvollerem Niveau als Periode II!
tach auch !
Wer ist / wie heisst die Dame?
Die kommt mir irgendwie bekannt vor.
Vielleicht hat sie sich in die Serie eingekauft?
Gruss BergH
http://en.wikipedia.org/wiki/BarBara_Luna
tach auch !
Siehste , die Frau war schon zu sehen.
Mein Gott, die hat Filme gemacht, da war ich noch nicht geboren und ich bin ein alter Sack !!!!11111elf.
Gruss BergH
Naja… die eine Folge verzeih ich ihnen, die anderen vorher waren durchaus gut und mit dem Clip hier haben sie eh alles wieder gut gemacht was man ihnen hier vorwerfen könnte:
http://www.youtube.com/watch?v=xbMVLtFGiy4&hd=1