Star Trek Enterprise – 3.24 – „Stunde Null“ („Zero Hour“) Gast-Review
Kein Zweifel: ST-Enterprise.de ist behämmert! Nach dem Double- kommt also nun auch noch ein Gast- bzw. Tripple-Hammer! Soviel Dampf für so wenig Geld, das bringt unser Bara aus Marienfeld! – Überraschend fand ich gestern sein Review nicht nur in meiner Mailbox, sondern auch richtig gut! Daher nun viel Spaß mit dem Verriss, der keiner is’:
Wie, „Zero Hour“? In einem Staffelfiniale ist`s immer fünf vor 12! Und wie immer, wenn man 23 „Stunden“ lang gepennt hat, muss man sich in der letzten sputen um noch die ganzen unerledigten Dinge zu machen: Böse Aliens dahin jagen, wo sie früher ohne Sphären super leben konnten, den Müll rausbringen, Fenster putzen, die Erde retten und das Ganze schnell, schnell, schnell. Denn die Leute vom Sender gucken schon auf die Uhr!
Donnerstag früh in Deutschland. Gelangweilt schaltet der ENT-Liebhaber sein kanadisches TV-Set ein um sich die neueste und vorerst letzte ENTERPRISE-Folge rein zu ziehen. Alles ist wie immer: Archer drängelt sich darum, sich selbst in die Luft sprengen zu dürfen. Die Sphärenbauer stehn’ immer noch im Nebel und kapieren nichts und die Doofies des Quadranten sind immer noch dabei, den Fußball Richtung gegnerisches Tor zu schießen ohne zu bemerken dass sie sich bereits im Abseits befinden. Da hilft es auch nichts, dass Schiedsrichter Shran das Spiel schon längst abgepfiffen hat. Nach dem alles genauso passierte, wie wir es schon vor 2 Wochen vorausgesagt haben (Oder hat irgendjemand auch nur den leisesten Zweifel daran gehabt, dass Ich-spreng-mich-in-meiner-Freizeit-gerne-in-die-Luft-Archer dat nicht packt?) , kommt etwas, womit keiner gerechnet hat. Ein Cliffhanger! Dafür müsste man B&B doch verklagen können!
Das war`s also. Das Staffelfinale, das (Achtung: O-Ton Rick Berman!) KEIN Cliffhanger sein wird. Hört, hört! Das Rezept ging auf. Man wiegt die Fans in Sicherheit. Es wird ja kein Cliffhanger. Man schaut etwas geheimnisvoll und verkündet, dass „aber nicht alles aufgelöst“ wird und „man gespannt sein“ könne. Herrje, was haben wir auf diese Worte gepupt. Laaaangweilig! Als Archer mit dem Todesst… der Xindi-Waffe in die Luft flog, musste ich auch gerade tief Luft holen, aber nur um besser gähnen zu können. Dass Archer keinen Abgang gemacht hat, war so klar wie Klobrühe. Aber kommen wir doch mal zu den WIRKLICH interessanten Details dieser Folge.
Da wär` einmal diese völlig bescheuerte Szene für die sich 3 Reptilien-Xindi zusammengefunden haben, um uns klischeehaft zu demonstrieren, wie abartig sie doch sind: reden Dünnes und vertilgen Dickes. Nämlich jeder eine dicke fette Ratte. Hopp und Ex. Was war DAS? Okay, es soll auf der Erde Schlangen geben, die einmal im Monat `nen Nager verdrücken, aber ehrlich gesagt, dachte ich, dass die Xindi (Ob nun mit oder ohne Schuppen) über etwas Kultur verfügen. Es würde mich nicht verwundern, wenn wir in der 4. Staffel Hoshi Sato sehen, wie sie fröhlicher Dinge eine Katze verspeist. Wir haben es doch gewusst, diese Asiaten!
Das war vollkommen daneben.
Das Nächste ist diese super Aktion, mit der uns Hoshi und Archer beglückten. Schon allein die Tatsache, dass diese riesige, todbringende Waffe nur dadurch kaputt zu machen ist, dass man die Leuchtreklame verpolt, ist so hirnrissig, dass ich mich als Zuschauer total verarscht vorkam. Archer sperrt das arme Mädchen stundenlang in eine Kammer (Glühbirne, Bett, Stuhl, Tisch) und verwehrt ihr den Hausarzt. Nachdem sie sich so richtig eingelebt hat, nötigt er sie noch zum entschlüsseln eines SUPERCODES!
„Hoshi! Das ist Wichtig! Wir haben 5 (fünf!) Röhren. Ohne dich ist die Welt verloren! Wir brauchen die Reihenfolge! Mache! Junge! Alte!“
Nachdem ich mir vor Spannung schon die Zehennägel abgeknabbert hatte, fällt der Frau beim letzten Stäbchen auch noch ihr Spickzettel ins bodenlose Loch! Ich starre auf meinen „Fernseher“, der Schweiß tropft mir vor Aufregung schon schwallweise von der Stirn! „Dat schafft die NIE!“ Woher soll die denn jetzt auch noch wissen, WELCHES Rohr gedreht werden muss?? Die sind aber (zum Glück) farblich gekenntzeichnet, so dass Hoshi-Baby auf einem Blick erkennt, welche schon gedreht sind. Jetzt, wo die Spannung eigentlich nicht mehr zu toppen ist, entscheidet sich Sato für den letzten Zylinder.
JETZT dürfte auch der letzte Zuschauer seine Nase an die Mattscheibe gedrückt haben. Und nun kommt’s: „Are you sure?“ Genau DIESEN Satz hat Hoshi jetzt gebraucht um locker zu werden! JA REED! Du hast es drauf! Wie Dieter Nuhr einmal sagte: „Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten!“ Nicht nur dass Degra (Erbauer dieses Werkes) die Stäbe so blöd angebracht hat, dass man an diese Teile so richtig beschissen ran kommt, nein, wir haben auch noch `nen klugscheißerischen Reed, der Ratschläge, wie „ähm Sir, versuchen sie doch mal den da!“, geben muss!
Genau das ist es, was Berman ausmacht. Er versucht aus der sinnlosesten Aktion Spannung zu erzeugen. Drei bis vier kleine Portionen Plastiksprengstoff hätten die Sache in weniger als einer Minute geklärt. Und jeder Idiot kann sich ausrechnen, wo in einer kugelförmigen Waffe das Zentrum zu suchen ist.
Nummer drei der bescheuertsten Aktionen in dieser Folge war garantiert der „Sabotage“-Akt unserer Sphärenbauer (übrigens einer der besten Namen für Bösewichter seit „Wechselbälger“). Da laufen diese, selbst bei Warp durch Wände gehend, auf der Enterprise `rum um dann einen auf DJ zu machen. Was sollte dieses „rumrühren in Omas alten Kochtöpfen“ bewirken? Ist auch irgendwie egal, denn so sehr sie auch gerührt haben, hat sich nichts gerührt. Unsere Sphärenbauer haben ja die total „Actionknaben“-mässigen Kräfte! Die Fähigkeit, aus den Händen zu schießen! WOW! Und? Auch das hat ihnen nichts genutzt. Rums, Padautz und völlig egal.
Über Blaublut Shran und sein „Auftritt des Auftrittes wegen“ will ich mich gar nicht näher äußern. Die Andorianer lieben es wahrscheinlich, wenn es bei ihnen immer und an jeder Ecke lodert. Haben wir ja schon in „Cease Fire“ gesehen. „NEIN! LAAASS DAAAAAS FEEEUUERR BREEENNEEENN!!“ Ganz bestimmt eine Eigenart dieser Rasse. SOETWAS sollte in den „Fakten und Infos“ stehen! Dann würde man sich über derartige Bilder auch nicht mehr wundern!
Ich will mich ja nicht beschweren. Trotz der kleinen Kritikpunkte, haben B&B es geschafft, eine Folge zu schreiben, die sich vor ihren Vorgängern nicht verstecken braucht. Aber man kann diese Folge drehen und wenden wie man mag. Am Ende kommt das Ende:
Wo wir wieder beim „Es wird keinen Cliffhanger geben“-Cliffhanger sind. Der Sinn und Zweck eines Cliffhangers ist es doch, außer die Leute bei der nächsten Folge wieder einschalten zu lassen, Fragen aufzuwerfen. Man rätselt, man überlegt, man zermürbt sich die Birne und nichts ergibt einen Sinn. Das wirklich Interessante ist doch, dass es absolut KEINE undichten Löcher gab! Niemand wusste auch nur die kleinste Kleinigkeit! In keinem Forum dieser Welt war zu lesen: „Hey Leute! Da kommen am Ende Nazis!“
Donnerstag früh um zehn. Die Waffe brennt. Die Story hält! Drei-Braga-Baff! Es gibt nur einen Menschen, der so etwas hinbekommt: Brannon Braga! Ich war immer der Meinung Braga sei schon seit Jahren im Koma und Berman geht einmal pro Woche ins Krankenhaus, nimmt Bragas Hand und lässt ihn seine „neueste“ Story unterschreiben. (Bei Nemesis ist Braga hochgeschreckt, hat Blut gespuckt und geschrien: „DAS UNTERSCHREIB ICH NIEEEE“) Aber DIESES Ende ist eindeutig die Handschrift des Bragas! Also wenn Braga noch einmal meint, er wisse nicht, wie er seine Leistung der 3. Staffel noch toppen könne, dann nehmt diese Worte für bare Münze! Wir freuen uns natürlich alle auf Coto, aber trotzdem muss ich eine Warnung aussprechen! Denkt daran was mit dem genialen Braga passierte, nachdem er von Berman ins Koma geschickt wurde!
Spekulationen über EVIL NAZI ALIEN dürften sich auch erübrigen. Niemand weiß, was sich EVIL BRAGA bei diesem Cliffhanger gedacht hat. Wahrscheinlich wird nach den ersten 20 Sekunden, also noch vor dem Vorspann, Daniels im Lazarett auftauchen. „Ups, äh, ja. Hier sind wir falsch.“ Hat sich bestimmt vertippt, als er die Daten in seinen Fluxkompensator eingegeben hat. Und nun haben wir den Salat. Millionen Fans denken sich Storys über Remaner :-) und temporale Kriege aus, nur weil Daniel `nen Zahlendreher hatte. Also Freunde! Wenn hier einer gekifft hat dann ist das Daniel und nicht B&B (Kommt mal wieder in die Realität!)
Nun noch ein Wort in Richtung FX. Scheinbar herrscht bei den Produzenten von Enterprise gerade Geldflut. Desto geringer die Quoten, desto mehr wird in die FX investiert. Ich bin wirklich kein Mensch, der auf Effekte in einem Film (geschweige denn in einer Serie) wert legt. Aber was wir in den letzten Folgen an Bildern gesehen haben, hab ich in noch keinem Kinofilm erleben dürfen. Habt ihr bemerkt, wie echt die Flammen auf Shrans Brücke gewirkt haben? Wahnsinn! Echt der Hammer! Mehr davon!
FAZIT: Diese Folge ist eine stink normale 3. Staffel-Folge. Die einem am Ende die gute Note mit einem Vorschlaghammer (Sorry, das Wort „Dampfhammer“ ist rechtlich geschützt) in die Fresse knallen will. Trotz der Spannung und dem wirklich überraschendem Ende kann ich aber nicht über die Unzulänglichkeiten, welche eindeutig auf B-1` Konto gehen, hinwegsehen. Es gibt Punktabzüge für: den Rattenschmaus, den Neonröhrenumdreher und für`s versuchte Zündkerzenwechseln seitens der Sphärenbauer.
NOTE 2 –
Super geschrieben, sehr lustig. Ähem, was fehlt noch? *auf-Liste-schau* Beliebt machen durch geschlieme… ahja, das coolsein fehlt:
"ERSTER!" okeeeeeee
– Hace
Gut geschrieben und viel wahres
dran.
Ich fand es eigentlich
erstaunlich, wie die Macher
100.000 Fäden in die Luft werfen,
und es trotz allem schaffen
>einen< Knoten daraus zu Knüpfen.
Die Folge hätte ohne weiteres
auch das Ende der Serie sein können.
Ja, die Suizid-Gefahr des
Captains ist unübersehbar.
Auch ist er nicht so nett wie so manch anderer StarTrekCaptain.
Alleine schon die Aktion mit dem
Sprengstoff unter dem Röhrenkleid
der großen bösen Echse…
Nicht nett.
Die Rattenmahlzeit (ehr kleine Feldmäuschen) schätze ich da aber wohl überlegt ein, schließlich hat Archer ja erzählt wie gerne er Schildkrötensuppe ist.
Letztendlich: viel künstliche Dramatik aber gute Serienkost.
Ich will wissen, warum ein Remaner eine Naziuniform trägt!
by Meskalin
Fand ich jetzt nicht so lustig, mag aber dran liegen das dasselbe schon zweimal durchgekaut wurde.
Da die Note bei jedem Review einen Tacken absinkt, sind wir bei der derzeitigen Artikelflut Donnerstag kurz vor 13.57 Uhr bei 6-.
Warum auf einmal soviel auf einmal? Das überfordert doch den durchschnittlichen ST-E.de Zuleser!!! (Ungefähr so wie Deo benutzen, Hände waschen nach dem Klogang, nicht in der Nase bohren)
Das Mäuseessen fand ich lustig, war aber schon seit V-Die Außerirdischen nicht mehr originel, aber das ist ja bei Star Trek mittlerweile egal.
Was die Flammen angeht, denke ich, daß die echt waren oder glaubt jemand noch, daß die Produzenten Geld haben für Effekte. Schließlich haben die sich gedacht, daß die danach eh die Kulissen einreissen müssen, aber mit diesem Cliffhänger werden sie mit der Pilotfolge der nächsten Staffel, wohl die besten Quoten seit langem haben, denn die Nazis sind im Film und Fernsehen leider beliebt und so müssen wir uns nicht wundern, wenn jetzt alle historischen Bösewichter neu aufgelegt werden. Für Quoten gibt es nun mal keine Moral.
Ach ja und Nachwuchs-Klapo-Schreiber Bara sollte öfters mal den Briefkasten von Daniel vollspammen.
Was sagte da nochmal jemand vor ner Weile hier drin?
Doppelhammer (bzw. Tripplehammer) machen nur dann Sinn, wenn sie sich in der Benotung massiv unterscheiden?
Ich find die Bewertungen für die Folge ziemlich "nachsichtig" – eventuell die Erleichterung, daß die schlechteste "Star Trek"-Staffel aller Zeiten endlich vorbei ist…?
Das Ende war allzu vorhersehbar – ich bin normalerweise kein Schnellmerker!
Aber all das, was passierte, nachdem die ENT von dem Aquarianer-Schiff abkoppelt erinnerte mich zu stark an "First Contact" nachdem die kleine Borgkugel am Anfang verschwindet.
Und als dann die Kamerfahrt über das Lazarett folgte, dachte ich nur: "Bitte keine Nazis!"
Nun denn, vielleicht auch nicht schlecht, es würde sich die Möglichkeit bieten, mal wieder etwas Politik und Reflektion "heim ins (ST-)Reich zu holen".
Schlechteste Staffel? Hmm. Vielleicht ja. Ich weiss es nicht.
Klapowski, Sparki, Hoffi – welches war denn jetzt die schlechteste ENT-Staffel?
Das Geschriebene klang irgendwie sehr negativ. Das am Ende ne 2- rauskommt hat mich erstaunt.
Wer war der 7. Mann?
Haben wir uns nicht immer schonmal gefragt wer der 7. Mann auf dem Mond war? Wahrscheinlich nicht aber wer war der 7. Mann auf Degras Schiff? Diese Frage dürfte zu hitzigen Diskussionen führen wenn man nicht B&B kennen würde.
Eine kleine Exkursion:
Reed wählt 3 Macos für die Mission aus. Zusammen mit Archer und Sato macht das 6 Leute.
Doch entweder haben die Repitilians einen wahnsinnig schlechten Ingenieur oder Daniels schlich sich auf Degras Schiff? Spannend oder?
Aber nachdem Schiffe mit dem Namen Enterprise schon seit einiger Zeit immer ein paar ausklappbare zusätzliche Decks haben könnte es auch wieder einer der bermanschen Zahlendreher sein.
Wieso irgendwo Sinn vermuten wenn keiner vorhanden ist?
Is es nich scheiß egal, ob es 6 oder 7 waren? Wenn man lang genug sucht findet man immer irgendeinen mist um sich drüber aufzuregebn. Und wer weiß, vielleicht war ja ein MACO gerade beim pinkeln oder hat sich an ne scharfe Faultierdane rangeschmissen?!
Für die vierte Staffel erwarte ich einen Plot, den man bei UHF schon vernommen hat: Lesbische Nazi-Nutten von UFOs ins All entführt und dort zur Hungerkur gezwungen!
Mal ehrlich, wie lange wird die letzte Situation bestehen? Ende der ersten Folge von Staffel 4 wird man wohl wieder im guten alten 1985, äh, da, wo die Serie halt spielt, sein und Staffel 4 geht weiter wie Staffel 2 oder man denkt sich einen neuen Staffel-füllenden Plot aus….
Tja, wird wohl ein Remander sein… wo sie doch gerade das Design vom letzten Film übrig haben. Wenn der Film schon floppt, dann kann man wenigstens noch Geld mit Recycling verdienen. Bio oder Normal? Oder!
legendär geschrieben – wir wollen mehr!
nh
Naja, aber Nazis? Das hatten wir doch schonmal in TOS oder? In "Patterns of Force" verschlägt es Kirk & Co. z.B. auf einen Nazi-Planeten. (Neben Römer-, Indianer- und Griechenplaneten… ;-)
Neue Ideen sind wohl rar gesät. Aus meiner Sicht wäre es deswegen eher als Note 3 zu sehen. Trotzdem, cooler Artikel!
Greetings,
locutus