Stargate Universe – 1.10 – „Justice“
Nach einer Woche Pause, um Eis auf die dampfenden Geschlechtsteile zu schaufeln, ist „Stargate Universe“ also wieder auf dem Flug ins Unbekannte. Na ja, abzüglich ein paar „unbekannter“ Dinge, die man woanders schon mal gesehen hat, gerne auch bereits besser. Denn diesmal gibt es einen Mordfall an Bord der Destiny, was nicht nur ärgerlich für denjenigen ist, der auf Deck 3 ein Beerdigungsloch auf dem Hartgummifußboden ausheben muss… Wer echte SF sehen will, ist hier auf jeden Fall völlig falsch aufgebahrt… ähm: aufgehoben.
Für SGU-Verhältnisse geschieht hier aber immerhin erstaunliches: Zum ersten Mal seit der Pilotfolge passiert etwas, wonach ausnahmsweise nicht wie bisher weitergemacht werden kann! Dieser neumodische Kram namens „fortschreitende Handlung“ macht also auch vor unserem pervertierten Pipi-Langstrumpf-Slogan (Ich lass mir die Welt, wie sie mir gefällt!“) in dieser Serie nicht halt! – In der nächsten Episode wird nämlich Rush immerhin durch Abwesenheit glänzen. Es sei denn, er macht das zuuufällig nebenan liegende Schrottraumschiff startklar, wovon mit an Sicherheit grenzender Peinlichkeit ausgegangen werden kann…
Und auch die Kriminalgeschichte rund um ein angeblich ermordetes Besatzungsmitglied hatte durchaus ihre Momente (zwei), denn immerhin passiert an Bord jetzt endlich mal was anderes außer ruhelosem Rudelbumsen und modrigen Meckerdialogen (wenn die wenigstens mal langsam in eine Musicalfolge gepackt werden würden…). Dafür muss man schon wirklich froh und dankbar sein und dem Herrn lobpreisen! – Auch wenn man ihn gleich danach blasphemisch fragen könnte, warum er immer nur die unwichtigsten Personen umlegt und dann ausgerechnet diejenigen des Mordes verdächtigen lässt, deren jahrelange Einzelhaft man durchaus mit einem spontanen Sektempfang am Altglascontainer begehen würde.
Aber immerhin: Es bewegte sich was im Hause Gate!
„Okay, ich habe hier eine unwiderlegbare Urinprobe von jenem Commander, von dem sie behaupteten, er sei ’selbst zum Pissen zu verschlossen!‘. Geben Sie also zu, dass sie falsch gelegen haben?“ – „Wieso? Letzte Nacht auf Dir drauf hat Dir doch gefallen? Höhö… Öh, sorry, Soldaten-Humor.“ – Einspruch: In dieser Serie ist nicht immer so viel los wie hier! In der meisten Zeit kann man froh sein, wenn man mal ein intellektuelles Streitgespräch verfolgt und die Sprechenden dabei NICHT (zum Ausgleich?) vor einem Pissoir stehen…
Trotz all meines (eigentlich recht vergifteten) „War schon mal schlimmer“-Lobs muss ich aber leider wieder mal erwähnen, dass man alle diese Charaktere wohl nur dann sympathisch findet, wenn man sonst auch in gewissen Etablissments schon mal „Ja, schlag mich härter!“ ruft. So eine Ansammlung von analphabetischen Arschlöchern, lieblosen Langweilern, arglosen Angsthasen und nichtssagenden Nullen findet man sonst beim jährlichen Clubtreffen der „Raumschiff Voyager“-Liebhaber.
(Wer die Folge noch nicht gesehen hat, sollte an dieser Stelle nicht weiterlesen!)
Doctor Rush schießt hier durch das Vertuschen eines Selbstmords wirklich den Vogel im Wolkenkuckucksheim ab und bestätigt damit – was ich als eher langweilig empfand – sämtliche Vorurteile, welche Zuschauer und Hauptfiguren bislang aufgebaut haben. Bei „Stargate Universe“ ist also stets tatsächlich alles so, wie es oberflächlich scheint und im Zweifel auf der Moralskala eher im unterkellerten Bereich anzusiedeln. Auch der Militär-Chef (ich erwähnte bereits, dass ich mir die Namen nicht merken will/kann?) tat am Ende alles, um sich die „Goldene Rosette“ beim Arschlochwettbewerb (un)redlich zu verdienen.
So hielt er es zwar für nötig, seine Macht kurzfristig abzugeben, um die Ermittlungen im Mordverfahren nicht durch zu viel Exekutive zu beeinflussen, brachte dann aber nicht den bewusstlosen Rush zum Stargate zurück, sondern ließ ihn auf dem Kiesgrubenplaneten (geschätzte Locationkosten, ohne das abgestürzte Raumschiff: 0 Dollar) die eigenen blutenden Nasenlöcher nachzählen.
Hätte die Senatorentochter die einberufene Gerichtsverhandlung (ich liebe Verhandlungen!) nicht so erfreulich ernst genommen, wäre auch diese Episode mit keinem einzigen liebenswerten Charakter ausgekommen. Apropos Liebe machen: Schön, dass diesmal auch nicht unmotiviert aufeinander rumgehopst wurde, denn an den Wegsteck-Abenteuern dieser Trümmertruppe hatte man sich wohl spätestens in der letzten Episode satt geseh… gegessen. Zumindest, wenn man das fragwürdige Ejakulat der Autoren bisher ausgiebig geschluckt hat.
„Dir werde ich helfen, unsere Planeten als eintönige Landschaften zu verunglimpfen! Du steckst jetzt sofort den Kopf in das 89. Sandloch von links!“ – Auch anatomisch stets ein bisschen be-“kloppt“: Mit der Vogel-Strauß-Taktik fährt die Serie bislang ja ganz gut. Nach Wüste, Wald, Schnee und Kies vermute ich übrigens jetzt schon, worauf der nächste Außendiensttermin stattfinden wird: Rasen! Es wäre doch schade, wenn das Fußballstadion um die Ecke nicht die Ehre einer eigenen Planetendarstellung zugesprochen bekäme…
Auch die nervigen Kommunikationssteine durften erfreulicherweise in der Verpackung mit den Brettspielen bleiben, obwohl sich deren Benutzung diesmal wirklich angeboten hätte („Wir könnten einen Ermittler von der Erde kommen lassen.“ – „Bist Du verrückt?! Das würde ja in dieser Serie erstmals SINN machen!“). Dafür gab es mit dem missglückten Versuch, den Antiker-Stuhl zu benutzen, wenigstens ein wenig mehr SF-Handlung (3 Minuten) als in der letzten Folge (2 Minuten). – Geschah der unvorsichtigen Testperson übrigens Recht, dass sie sich mit dem Kopf an der Kopfstütze… äh… Kopfbohre verfangen hat!
So hirnmäßig verwüstet, wie der Depp am Ende aussah, kann der Schauspieler vermutlich froh sein, wenn er in den nächsten Folgen noch eine Sprechrolle ausfüllen darf, statt die schiffsweite Dauerdunkelheit mit Tropfgeräuschen aus Sabberfäden anzureichern.
Apropos Dunkelheit und Rotze: Die Stelle, in der die Crew alle Quartiere nach der Mordwaffe durchsuchte, musste ich fast vor Lachen gegen den Monitor spucken. Der Zuschauer kann kaum die zwei Gestalten in den völlig finsteren Räumlichkeiten erkennen, soll aber glauben, dass diese gewissenhaft nach einem unbeleuchteten Pistölchen suchen. Man hätte das Licht lieber GANZ ausdrehen sollen, um dann zeichentrick-like mehrere schwebende Augenpaare zu zeigen. Dazu ein Klangmix, als würde man eine Schrotthalde auf den Kopf drehen. Und als Gag ein „Muuuh“-Geräusch und eine lustige Fahrradhupe dazumischen?
DAS wäre dann noch wenigstens Sitcom-Humor!
Unglaublich auch, was für leistungsschwache Taschenlampen es beim amerikanischen Militär doch gibt… Das erklärt auch endlich mal, warum sie damals Osama Bin Laden mit „N’abend, Sir!“ angesprochen und dann entkommen lassen haben.
„Doctor Rush? Es wird uns langsam allen etwas zu viel mit ihrer analen Fixierung. Der Haupteingang ist vorne und steht sperrangelweit auf!“ – „Öh. Ja. Gleich. Ich muss hier nur noch schnell was… äh… ablecken, ja, genau!“ – Bitte weit Aufmachen und laut „Baaah“: sagen: Rush ist wieder mal im Wissensschaftsrausch. Und was meint Ihr, wie das erst rauscht, wenn die außerirdische Bordtoilette erst mal entriegelt ist…?
Fazit: Für mich die beste Folge seit dem Pilotfilm, was angesichts des desaströsen Notendurchschnitts aber keinen Grund darstellt, mit den Mundwinkeln einen Kreis um die Nase zu bilden.
Jetzt ist man doch etwas neugierig geworden: Wie platt wird Rushs Rückkehr sein und wie lange müssen wir darauf warten, falls zwischendurch doch wieder die Erde angefunkt wird („Schatz, hast Du schon das Wohnzimmer gesaugt?“) oder die diversen Liebesgeschichten anatomisch vertieft werden sollten (*Stöhn*)? Wird der Stuhl in den nächsten 3 Folgen noch etwas sinnvolles beisteuern oder fungiert er nur als Runnin… Standing Gag bis zum Serienende?
Und wird „Mister Militär“ zumindest vorwurfsvolle Blicke für die Entsorgung des Wissenschaftlers ernten, oder sind alle froh, dass ohne Rush endlich eine Heiterkeitseruption das Schiff erschüttern kann?
Erfahren auch Sie es in der neuerdings fast durchschnittlichen Erfolgs-SF-Serie namens „Stargate Universe“!
Dies ist natürlich kein neues Problem, wurden doch auch schon Commander Riker, Fähnrich Kim und Kollegen des öfteren der erzwungenen Sterbehilfe bezichtigt. Und dies (Überraschung!) IMMER zu Unrecht. Gut, dies passierte auch meistens in den eher schlechten Folgen, aber, hey, dann muss das Ganze aufgrund der aktuellen Qualität von SGU dort ja schon irgendwo einen total ironischen Scherz darstellen! Quasi, als wenn bei einem C-Movie die Pappwand umfällt und man trotzdem weiterfilmt.
Und schliesslich läuft man in Sachen Mordfälle im Fernsehen sowieso eine ziemliche Durststrecke ab, laufen momentan doch nur einige wenige Serien wie beispielsweise CSI, CSI: New York, CSI: Las Vegas, CSI: Miami, CSI: Bielefeld (eine Selbstfindungsserie), Navy NCIS, Bones und Dexter. Kein Wunder, dass man bei dem vergleichsweisen affengeilen Überangebot an Science-Fiction (also mit Raumschiffen und so) auch mal ein bisschen Krimi bei SGU einfließen lässt. Sagte ich fließen? Ich meinte natürlich STRÖMEN! So macht diese Weltraumfassung von „Mörder ahoi!“ glatt 95% der Gesamtlänge aus, mit der weiteren Gemeinsamkeit, daß sich diese Folge mit dem Gehhilfen-Tempo von Miss Marple fortbewegt. Und DIE hatte dabei wenigstens Witz und Charme!
Ganz am Rande probiert Mr. Schweißfleck (Ein Merken der Namen haben die sich immer noch nicht verdient!) wenigstens mal den Prototypen des Antiker-Stuhls aus, bei welchen im Gegensatz zu IKEA immerhin keine Schrauben fehlen, diese sich aber dafür aber unergonomisch in die Schläfen des Sitzenden bohren. Irgendwie hat es der Hörr Autor aber mit Löchern in der Rübe, was? Dass ungefrages Probesitzen auf dem Bord-Lokus (köööönnte es schliesslich sein!) auch mal bestraft wird und so ein unbekanntes Schiff dadurch auch einmal gefährlich wirkt, verdient in meinem Buch immerhin einen kleinen Pluspunkt.
Übrigens auch der nette Twist gegen Ende, den ich nach meinem vielverwendeten Hauptcharakter-Argument wirklich nicht erwartet hatte. Dass man einen eben solchen Charakter mal eben recht definitiv auf einem Hintlerwäldler-Planeten zurücklässt, passiert ja doch nicht alle Tage. Mal davon abgesehen, dass wir ihn in ein paar Folgen (der nächsten?) wohl schon wiedersehen werden… vielleicht sogar mit den beiden verschollenen Stargate-Hüpfern von Damals? Aso, ein fremdes Alien-Raumschiff gab es dort auch, für die 30 Sekunden Rumpopeln am Eingang gibt es jetzt aber kein Sternchen.
Fazit: Eine Folge mit ’nem Schnarchnasen-Verbrechen für solche Crime-Fans, die es einfach nicht spannend mögen. Und da sich diese skurrile Zielgruppe weltweit wohl auf knapp fünf Personen beschränkt und man mit dem Kurzauftritt des Alien-Cruisers wohl gezielt meine Forderung nach mehr Sci-Fi-Elementen in der Serie auf die Schippe nehmen wollte, gibt es von mir eine noch viel zu gnädige Note: 5 plus
Auf Gateworld habe ich einen kleine Spoiler gefunden, Achtung…
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In der nächsten Folge soll es einen Weltraumkampf geben.
Damit ist die Story jetzt schon ebenso absehbar wie Rushs Täterschaft seit dem Auffinden der Waffe in Young’s Quartier auf der Hand lag.
Rush öffnet die Luke des Alienschiffes.
Er aktiviert willentlich oder nicht ein Notsignal, dass die Aliens auf das Schiff aufmerksam macht.
Er wird entführt, ausgiebig verhört (wodurch die Autoren die Sympathie zur Figur wiederherstellen wollen, da ihm ja so bös mitgespielt wird), wobei die Aliens möglicherweise für den Zuschauer unsichtbar bleiben (die Enttäuschung wäre wohl zu groß, wenn diese allzu humanoid aussehen).
Dann versuchen die Aliens, interessiert an der Technologie der Ancients, die Destiny zu erobern.
Storytechnisch könnten wir uns also langsam normaler Science Fiction nähern. Gähn. Aber maximal mit Schildkrötengeschwindigkeit, versteht sich!
Off-topic:
The Prisoner (Miniserie aus Pilot + 4 Folgen) hat mir insgesamt sehr gut gefallen.
Einzig das halbwegs offene Ende ist ein wenig ärgerlich. Was ist aus dem Ziel des Hauptdarstellers geworden, sich – und nach Möglichkeit auch einige/alle Dorfbewohner – in die Freiheit zu führen? Ging es darum nicht noch im Pilotfilm? Worum genau sich die Serie dreht, wird allerdings zunehmend unklar. Oder, um eine Stufe unter der Freiheit zu bleiben: Sollten die Dorfbewohner nicht wenigstens die Wahrheit erfahren?
Welche der Zuschauer, soviel sei verraten, am Ende durchaus erfährt.
EDIT: Um es deutlich zu sagen, der Grundkonflikt aus dem Pilotfilm (”Resist” vs. “Obey”) wird in keiner Weise gelöst. Aber die Erzählweise bleibt bis zuletzt spannend und das Anschauen macht durchweg Spaß.
Korrektur: Der besagte Konflikt wird in Bezug auf die Hauptfigur, Nummer 6, durchaus gelöst. Daher ist die Serie im Ganzen in Ordnung.
Zu Prisoner: Ich fand die Serie am Ende nur noch leidlich erträglich. Ab 28 Realitäten, Rückblicken, Träumen, Orts- und Halluzinationswechseln wird es dann doch etwas unübersichtlich. Ich würde sogar sagen: BELIEBIG. Nichts ist schlimmer als eine Serie, der man irgendwann nicht mal mehr abnimmt, dass der Hauptdarsteller überhaupt existiert oder es – irgendwo auf der Welt – irgendein Dorf geben könnte.
Dank Sparkiller, der mir kürzlich auf dem Kirchturm auf einem verzauberten Kürbis entgegengeritten kam, habe ich wenigstens ein BISSCHEN was vom Ende kapiert. Von daher würde ich dem Ende eine freundlich gemeinte 4- geben. Obwohl ich in der selben Zeit auch meine Steuererklärung hätte machen können, um den gleichen „Häää?“-Effekt zu erhalten.
Zu SGU: Dass ich diesmal die Note 3 und Kollege Sparkiller die 5 ausgepackt hat (war ja sonst eher umgekehrt), macht mir schon ein bisschen Angst. Wenn ich demnächst – wie mein geschätzter Designer – plötzlich LOST toll finden sollte, bitte ich um gnädiges Erschlagen meinerseits von Seiten der Userschaft.
Danke sehr.
Die Benotung ist tatsächlich etwas merkwürdig. Handelt es sich bei dieser Folge doch schwerlich um Science Fiction, sondern mehr um Krimi / Soap / sonstwas. Für sowas eine 3? Hmm.
Ich fand bei Prisoner alles recht stimmig. Von Beliebigkeit würde ich nicht sprechen; ich behaupte sogar, dass bei erneutem Ansehen klar werden könnte, dass jedes Puzzlestück seine Erklärung hat. Aber vielleicht gehe ich hier etwas zu sehr von BSG-Niveau aus… (á la der kürzlich erschienen Rückblende aus Cylon-Sicht namens „The Plan“, der die Durchdachtheit der Staffeln 1-2 vor Augen führt) ;)
Bist Du krank Klapo? Irgendwas ernstes oder nur Schweinegrippe?
Wieso, ist doch letztendlich Geschmackssache. Und er ist ja schliesslich nicht der einzige, der mit dieser Episode etwas anfangen konnte. Meinungstechnisch und besonders stilistisch auf einer Wellenlänge sind zum Beispiel folgende im Netz gefundene Äußerungen:
„alte scheiße wie krass is das denn.Rush wird KO geschlagen und auf dem planeten zurückgelassen.Hamma Hart.“
„Ich musste richtig schlucken, als die Waffe bei Young gefunden wurde, obwohl es von Anfang an klar war, dass er es nicht getan hat.“ (Für ein bisschen Bonus-Spannung also immer zuerst das Ende eines Romans lesen!)
„Ist mal was anderes als das staendige moralgedudel, einfach aufs maul hauen und machen..“
„die serie ist genau so wie serien sein müssen … kleine sehr delikate stücken, nach denen man nicht satter sondern hungriger wird“ (Quasi eine Dritte Welt-Serie?)
„Das Alienschiff ist auch ein schönes Beispiel dafür, dass die Serie insgesamt reealistischer wird“
Besonders schön: „Und diese Szene, in der Young Rush verdroschen hat, war einfach nur ergreifend“ (Bei Bud Spencer-Filmen wird MIR ja auch immer ganz warm ums Herz!)
Genau! Außerdem lasse ich mir meine Verdienste um die Beleidigung und Herabwürdigung dieser Serie nicht leichtfertig von Euch schlecht reden!
Wochenlang habe ich geackert und geschuftet, um höchstpersönlich den letzten Lichtblick auszuknipsen! Alles Scheiße finden ist schließlich harte Arbeit und wird aus gutem Grunde nur den absoluten Profis überlassen!
So sprach ich in der Vergangenheit vom „Höllenfeuer der puren Langeweile“, Alle Charaktere laberten in meinen Augen „völligen Bullshit“ und ich unterstellte, dass in der Serie ausschließlich „die hängen gebliebenen Schnipsel im Papierreißwolf des Autorenzimmers“ verfilmt wurden. Sogar in den „Hals scheißen“ wollte ich dem SF-Elend bisweilen!
Und all diese glorreichen Verdienste um das intellektuelle Wohl des Genres sollen durch eine gutherzige „3-“ (heißt – wie schon in der Schule – in etwa so viel, wie: „Zu gutmütig, um eine 4 zu geben“) wieder Null und nichtig sein?
Wie schnell die Menschen Ihre Helden doch vergessen…
Scheint tatsächlich was ernstes zu sein!
Hier muss man widersprechen.
Es war von Anfang an zu erwarten, dass Rush
die Situation nutzt, um den Militäranführer
abzusetzten. Er war auch bei jedem logisch
denkenden Zuschauer die Hauptverdachtsperson
die Waffe beim Militärfuzzi versteckt zu haben.
Es war bei so einem Plot auch zu erwarten, dass
der Verdacht für den Zuschauer auf ihn gelenkt wird
(beachtet man Reibereien zwischen beiden in den
vergangenen Folgen).
Es war aber völlig überraschend, dass Rush das
tatsächlich getan hat. Ich hätte alles darauf gewettet,
dass er es nicht war. In jeder SF-Serie von Stargate
bis Star Trek hätte sich immer herausgestellt, dass
die Hauptperson Rush nicht für soetwas verantwortlich
sein kann.
Daher ein großer Pluspunkt für die Folge, dank dieser
unerwartet erwarteten Entwicklung.
NAch dieser Folge bin ich jetzt engültig überzeugt: Es gibt kein einziges Nicht-Totales-Arschloch auf dem Schiff. Hat ja auch schonmal was.
@Kaba,
und das ist auch gut so.
Da hat fgjh Recht. Diese Art von Charakterzeichnung mit Rissen ist für Stargate ungewöhnlich. Abr DAS soll ja gerade die neue Marschrichtung der Serie sein.
Ich finde Rush dabei nicht völlig unsympathisch. Seine Perspektive ist nachvollziehbar. Beim zweiten Anschauen wurde mir klar, dass er nicht das Monster ist, das er zunächst zu sein scheint. Das Highlight war zweifelsohne Youngs Frage „Are we done!?“, auf die Rush ehrlich „We’ll never be done“ geantwortet hat. Für Young war das unerträglich, das kann er sich als Mann nicht bieten lassen, außerdem hat er mittlerweile eine große Verachtung für Rush entwickelt und sieht sich moralisch weit überlegen.
Tatsächlich war ich eher von ihm enttäuscht als von Rush. Denn wir spüren doch die Wahrheit: Youngs Handlung war ein Selbstschutz, er wollte ein Problem loswerden. (Dass es ohne Rush schwierig wird, nach Hause zu kommen, sei einmal dahingestellt.) Eine Handlung aus niederen Beweggründen also. Beide Personen haben also Risse im Charakter. Und nicht nicht nur sie, wie Kaba sagt: alle auf der Destiny haben etwas Egoistisches an sich.
Problematisch wird’s, wenn sich die Zuschauer nicht für die Charaktere interessieren/erwärmen können, denn dann sorgt die „dunkle Charakterzeichnung“ dafür, dass man erst recht abschaltet. Ich bin kurz davor. Nein, eigentlich waren meine Sympathien nur unter Vorbehalt vergeben und erlöschen jetzt langsam. Durch diese jüngste Affäre ist Young möglicherweise für mich gestorben, mal sehen was draus wird.
Mal eine andere Frage, gibt es für euch eine Frau in der Serie, die bei euch auch nur die geringsten Sympathiewerte einfährt oder gar interessant ist?
Das beste Stück Weiblichkeit ist da noch die Soldatin mit den dicken Brüsten.
tach auch !
Ich fand die Folge ganz nett.
Dass jetzt ein Vorgesetzter einen Untergebenen auf einem fremden Planeten zusammenschlägt und zurückläßt klassifiziert ihn sowas von ab, mehr geht gar nicht.
In den Arsch treten wäre O.K. aber DAS ? geht gar nicht.
Frauen bei SGU ?
Die Tochter : Zicke
Ming Na: Schön aber irgendwie nicht von diesem Ufer.
Die Sanitöterin : Die mag ich ! (Ich mag alle schwangeren Frauen) (Wartets ab sie wird schwanger)
Die Soldatin sollte mehr Screentime bekommen,
vielleicht auch mal etwas mehr sagen. ;)
Gruss BergH
Der Titel „Justice“ kann ja angesichts von Youngs „Rechtsprechung“ nur blanker Sarkamus sein…
Noch viel verwerflicher, beim Thema „Justice“, fand ich ja wie strahle-sonnen-muster-stehauf-männchen Lieutenant Sexy SOFORT bereit ist auf jeglichen „due process“ zu verzichten, sobald sein Cheffe Young mit ner Waffe im Zimmer dasteht.
Oder wie der schwarze Psychopath/Schwerverbrecher (den ich ja sofort in der ersten Folge wg. mehrfacher Insubordination erschossen hätte) VERRAT begeht, d.h. vorschlägt hier mal schnell die rechtmäßig regierende asiatische Lesbe mit Waffengewalt abzusetzen und er in Folge… mal wieder keine Strafe bekommt.
Er wird ja nichtmal richtig angefahren deswegen von Young. Nur: „Meh, no treason today soldier. Back to work.“
tach auch !
ich sagte ja :
Ein Sauhaufen!
Sowas hättes es zu meiner Zeit nicht gegeben und iuch war nich mal beim Bund.
Völlig unsinnige militärische Strukturen bei dem Haufen.
Gruss BergH
P.S. Fast noch unrealistischer, als 2012
Ist zwar absolut off-topic aber irgendwohin muss ich meine Links ja dumpen (Der Klapo ist das seit einer Dekade gewohnt von mir).
Ich hab grad eine ähnlich zynische Reviewseite über „FlashForward“ gefunden und wollte die mit euch teilen:
http://m-mcgregor.livejournal.com/tag/reviews+with+great+snark
http://m-mcgregor.livejournal.com/221657.html
Um es kurz zum machen: Stargate Universe wird eine 2. Staffel bekommen!
http://www.gateworld.net/news/2009/12/stargate-universe-renewed-for-second-season/
„Um es kurz zum machen: Stargate Universe wird eine 2. Staffel bekommen!“
Es wäre kürzer gewesen, hätten sie KEINE bekommen… :-P
tach auch !
Kommt ! Ich mag sinnlos im Weltraum aka SGU.
Es ist da immer so lustig. Mal sehen wie der Doctor dessen Namen sich Klappo nicht merken kann , oder will wieder auf die Bestimmung zurückbeamt.ich galuube auch er repariert das Alienschif in Rekordzeit und ist zum Abendessen wieder an Board.
Gruss BergH
Erstmal Klapo: Du musst da irgendwas an deinem visuellen Ausgabegerät machen! Ich finde diese Serie wirklich nicht zu dunkel, kann eigentlich alles gut erkennen. Hatte nach den ersten Reviews (erst danach sah ich die Folgen) gedacht, dass das so eine anstrengende Serie wird wie… hm… keine Ahnung… Star Trek XI? (Obwohl der Film aus anderen Gründen optisch unerträglich war). Aber nun muss ich sagen: Die Serie ist nicht so dunkel! Die Beleuchtung ist immer angemessen gewählt. Die allgemein eher triste Farbgebung ist meiner Meinung nach auch dem „künstlerischen“ Anspruch geschuldet und ohnehin keine Einzelerscheinung.
Zu der Dramatik selbst: Ich habe seit dem Stargate-Film (mit Kurt Russel) nichts von Stargate gesehen und bin deshalb das Handlungs-Schema der beiden ersten Serien nicht gewohnt. Vielleicht deshalb gefällt mir das Feeling der Serie recht gut. Auch den Rush-Cliffhanger finde ich verhältnismäßig spannend, allein schon die Möglichkeit, dass es eine unheimlich schlechte Autorenleistung wird, amüsiert im Vorfeld. Oder nicht?
@bergh: Vieleicht stolpert der Doc ja auch über einen genialen Alientechniker, der mal eben fix das Langstreckenbeamen erfindet.
Oder war das woanders…?
tach auch !
@Pavel
Wie über Dir angedeutet, könnte das eine sehr schlechte Autorenleistung werden.
Und warum baut man ein Gate auf einem Planeten , wo soonst nichts ist, ausser einem Alien Raumschiff?
Mir schwant da was ganz Schlimmes.
Das mit dem Langstreckenbeamen , war in einem anderen Universum gleich hinten links
um dioe Ecke.
Gruss BergH