Film- und Serienkritiken

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Dem Sensenmann ein Schnippchen gebeamt – Roddenberry im Interview

Dem Sensenmann ein Schnippchen gebeamt – Roddenberry im Interview

Die Schulbücher müssen wohl umgeschrieben werden: Denn Gene Roddenberry ist gar nicht so tot, wie alle dachten! Vielmehr brauchte er nur eine kleine Auszeit, um seine privaten Projekte voranzutreiben… So erfand er vor 5 Jahren den hüftfreien Minirock sowie das ideale Medium für Voyager-Drehbücher: Unbedruckte Briefmarken. ST-E.de lud den Titanen zum Gespräch…

Klapowski: “Mr. Roddenberry… Wie kamen sie denn nun auf die seltsame Idee, tot zu sein?“

Gene: „Haben sie in letzter Zeit mal meine Frau gesehen?

Nein, eigentlich war es nur ein Marketingtrick. Umfragen hatten nämlich ergeben, dass meine ersten zwei PR-Berater – hi Mom, hallo Dad! – leider schon sehr früh Fehlplanung betrieben hatten. Als ehemaliger Pilot und Kriegsveteran im 2. Weltkrieg kam ich schlechter an, als von den beiden ursprünglich geplant! Die Jugend akzeptierte einfach keine älteren Herren, die an Erinnerung und Dialyse hängen! Auch meine spätere Identität als greiser Gutmensch und Milchstraßenhippie schadete TNG nach Meinung der Verantwortlichen nur. – Und mir haben diese ewigen Pressebilder mit Entenfutter, Enten und Parkbank auch nie wirklich Freude bereitet…

So kamen wir auf die Idee, mich sterben zu lassen. Das tat ich dann auch… Und obwohl ich mir alle paar Monate einen Scherz erlaubte und Tonbandnachrichten an den Fernsehsender Al Dschasira verschickte, in denen ich die esoterische Liga zu Anschlägen an schulmedizinischen Einrichtungen aufrief, glaubte die Öffentlichkeit an mein Ableben…“

Klapowski: „Warum sind sie nun zurückgekehrt? Wollen sie mit ihrem plötzlichen Auftreten gegen den aktuellen Niedergang von Star Trek demonstrieren?“

Gene: „Nein. Es kam vielmehr dazu, als ich in meinem tibetanischen Kloster ein bisschen an „Gene“ rumgegoogelt habe… Und mit Suchmaschinen habe ich mich auch beschäftigt. Bei der Eingabe meines Namens bin ich dann auf eine gewisse Fernsehserie gestoßen…“

Klapowski: „Wir reden hier nicht über das Heute Journal, nehme ich an?“

Gene: „Nein. Sie heißt Andromeda. Und es steht MEIN Name drauf! Erst glaubte ich, dass ein anderer Roddenberry gemeint sein könnte, aber dann erkannte ich das Konzept wieder, das ich mit der Aufschrift `Hallo, Majel! Bitte nach meinem Tod verfilmen lassen. Gruß, Gene!` mit einem Magneten an den Kühlschrank gepinnt habe.“

Klapowski: „Wie genau hat sich denn die Serie nach ihrer Vorlage gerichtet?“

Gene: „Eigentlich ziemlich genau! Aber lesen sie selbst: `Captain. Schiff. Herkules. Titten. Bombe. Lange schlafen. Toastbrot.` – Beeindruckend, oder? Nur das mit dem Toastbrot haben sie gestrichen, die Saukerle! Dabei war das nach langem Schlafen immer mein persönlicher dramaturgischer Höhepunkt!“

Klapowski: „Aha. Zurück zu ihrem größeren Erfolg… Würden sie der provokanten These vieler Fans zustimmen, dass Star Trek in den letzten Jahren vergewaltigt worden ist?“

Gene: „Ach was, Vergewaltigung! Das Biest wollte es doch auch! Es hat`s doch praktisch drauf angelegt, die alte Schlampe!“

Klapowski: „Na dann, Salesch`s Zeuge… Sagen sie mir mal: Was bringt sie denn auf diesen Trichter?“

Gene: „Wer jahrelang geldgeil und in Hotpants am Straßenstrich steht, darf sich nicht wundern, wenn er irgendwann mal so richtig `rangenommen wird! All dieses Gerede von `Gene hätte sich im Grabe umgedreht` und `Das wäre nicht im Sinne Gene`s gewesen!` ist doch völliger Quatsch! – Ich war für groben Unfug schon immer zu haben! Ursprünglich war Picard von mir als pazifistisches Einhorn geplant gewesen, aber es sah in den Proben blöd aus, wenn die Turbolifttür beim Schließen eine daumenlange Pappspitze hinterließ, sobald Patrick abging…“

Klapowski: „Aber Rick Berman hat ihre Vision von Gewaltlosigkeit und einer weiterentwickelten Menschheit untergraben!!“

Gene: „Junger Mann! Haben sie sich schon einmal gefragt, warum ich ständig wie ein Heiliger dargestellt werde? Doch nur weil ich als tot galt! Fehlte nur noch die Roddenberry-Bibel. Altes und neues `Plasmament`, haha. `Und Moseberry teilte das Neutrinomeer…` – Mein Gott! Star Trek ist nur eine Fernsehserie…“

Klapowski: „Der Gene Roddenberry, den wir die letzten Jahre im Geiste erschufen, wird sich im Grabe herumdrehen.“

Gene: „Wenn er mich strafen will, soll er mich vor dem Sendegebäude gleich vom Blitz treffen lassen. Fakt ist: Ich bin nicht mehr der sensible Alte von vor 10 Jahren… Diese ganze Friedenssache war nur ein Trick bzw. Trek, um die Effektkosten niedrig zu halten! Haben sie sich schon einmal gefragt, was sie Ende der 80er für einen einzigen einschlagenden romulanischen Photonentorpedo auf den Tisch legen mussten?? Ein Tipp: Die Füße waren`s nicht!“

“Das soll eine verdammte Höhensonne sein? Das sind läppische 2 Meter!“ – Gene Roddenberry war schon immer bekannt dafür, Tacheles zu reden. – Auf diesem Bild arbeitet der Meister an seinem „Frauenbild“. Von oben wirken die Serien-„Ausschnitte“ einfach so viel besser!

Klapowski: „Was halten sie denn von der allgemeinen Vermarktung ihrer vermeintlichen Genialität, die uns ja Serien wie Andromeda und Mission Erde mit ihrem Namen als Untertitel beschert hat?“

Gene: „Schon genial! Teilweise fühle ich mich wie die Verona Feldbusch und der Franz Beckenbauer im SF-Segment. Wehr`dich, oder ich werb` für dich! So schnell können sie gar keine SF-Idee in den Raum werfen, wie meine Anwälte ihnen das kostenpflichtiges Etikett `Created by Gene Roddenberry` an den Hals geklagt haben! Ich besitze die Urheberrechte von 389 Worten, von `Neutronenstern` bis hin zu `Vakuumschleuse`. Demnächst gehören mir die Vokale des Wortes `Astronaut`. Und wann immer sie sich laut erschrecken oder sich verbal zu ihrem Orgasmus äußern, heißt es: Zahlemann und Söhne!“

Klapowski: „AAAARH!“

Gene: „Macht 273,89 $!

Aber wenn es sie tröstet: Die Menschheit der Zukunft kennt kein Geld…“

Klapowski: „Themawechsel. Wie gefällt ihnen ST 10 – Nemesis?“

Gene: „Nun. Ich habe nur die tibetanische Synchrofassung gesehen. Da klingt Picard`s Stimme einfach viel zu dunkel. Alleine dafür müsste man 5 Punkte abziehen!“

Klapowski: „Sie klingen jetzt wieder ein bisschen wie der deutsche Standard-Fan…“

Gene: „Mit dem Unterschied, dass bei mir noch 995 Bewertungspunkte verbleiben, wenn ich fünf abziehe. Als Erschaffer finde ich Star Trek natürlich IMMER toll. Ich rätsele auch seit Monaten, wer dieser verdammte Future Guy wohl sein könnte! Meinen sie, sie könnten für mich einen Blick hinter die Kulissen von ENTERPRISE organisieren?“

Klapowski: „Eher nicht… Heißt das, sie sind ein großer Fan der Serie? Obwohl sie gerade das Kirk-Zeitalter ziemlich… seltsam dastehen lässt?“

Gene: „Nörgelfritze! Grünblütiges Spitzohr! Deutscher! – In Wahrheit hatte ich ähnliche Ideen schon für TOS! Der `Temporal Cold War` war fest für Folge 58 eingeplant! Damals sollten sich Kirk und ein Klingone mit Kuckucksuhren den Schädel einschlagen… Und ursprünglich wäre Leonard Nimoy fast in Suliban-Verkleidung angetreten. Aber er ertrug die stundenlangen Zurichtungen in der Maske nicht, ganz zu schweige davon, dass er dem Impuls nicht widerstehen konnte, sich das Waffeleisen ständig aus seinem Gesicht zu schlagen.“

Klapowski: „Was erwarten sie sich von der dritten ENT-Staffel?“

Gene: „Grob gesprochen: Eine `drei` vor den Episodenziffern. – Haben sie in Deutschland eigentlich schon die letzte Folge von `Buffy` gesehen??“

Klapowski: „Gene Roddenberry. Es war mir ein Vergnügen, dieses Gespräch mit ihnen zu führen!“

Gene: „Das Gespräch lag ganz auf meiner Seite!“

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Artikel

von Klapowski am 26.07.03 in Star Trek

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Kommentare (5)

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  1. Gast sagt:

    Erster, ausnahmsweise

  2. Gast sagt:

    Sehr schön, hihi

    Steff

  3. Gast sagt:

    jaja der gute Gene(Was soll ich den sonst sagen, hab mein Text vergessen!Rofl!

  4. Gast sagt:

    Ja ja, der Gene wusste wie man aus schlechter Sci-Fi einen Erfolg macht. Er war zwar nicht ganz so erfolgreich wie der bemerkenswerte Mr. Hubbard, der mit seinem drittklassigen Sci-Fi Geschreibsel ebenfalls eine Religion gegründet hat, aber trotzdem: Respekt!

  5. Gast sagt:

    Für den Satz dem Sensenmann ein Schnippenchen gebeamt 1 mal 1 Nobeltpreis für Klappowski

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