Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

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„Star Trek – Discovery“ – Review zu 5.09 – „Lagrange Point“

„Star Trek – Discovery“ – Review zu 5.09 – „Lagrange Point“

Die Serie nähert sich ihrem Ende. Schon jetzt können wir bezeugen, dass es sich für einige von uns gelohnt hat (*auf neue Terrasse von Jonathan Frakes zeig*). Erzählerisch werden in dieser vorletzten Folge noch mal alle Register gezogen – nämlich an einem sehr staubigen, sehr oft benutzten Aktenordner. Wir erleben eine Infiltration, spektakuläre Raumschiffmanöver und eine kleine Liebesgeschichte von Saru, der zum dreißigsten Male entdeckt, dass er immer noch auf Vulkanierinnen steht. Und da sage mal einer, dass die Serie einem nichts zum Nachdenken mitgeben würde! (*Sarus runden Blumenstrauß in eine eckige Vase stecken will*)


Inhalt:

Die magische Technologie aus zukünftig-vergangenen Tagen kann nun endlich abgeholt werden. Sie wartet in Tonnenform zwischen zwei Schwarzen Löchern auf den Finder.

Doch leider sind die Breen schneller und holen das Bierfass für Fortschrittsgläubige an Bord. Dumm gelaufen nach 8 Episoden schweißtreibendem Wet(t)lauf?

Also müssen Michael, Booker und weitere Hampelmänner an Bord des Breen-Schiffs schleichen und die Technik rausbeamen, bevor Moll und Kollegen den AN-Schalter finden. Und zwar den für’s eigene Gehirn.


Besprechung:

Alles beim Alten im Gesamtgefühl… -gefüge:

Alles ist wieder mal eiliger als beim Großbrand in der Benzinfabrik… „Die böse Flotte ist SOFORT zum letzten Hinweis aufgebrochen!“ – „Oh Gott! Aber können wir noch eine halbe Stunde haben, um das Schiff zu reparieren?“ – „Bist du verrückt?! Das UNIVERSUM hängt davon ab, dass wir kaputt und handlungsunfähig dort eintreffen!“

Diese Hektik – gefolgt von völliger Schnarchigkeit – störte mich in der Serie am häufigsten.

Die Discovery kann sich in der gesamten Galaxie(?) rumbeamen, aber wenn es nicht alle 45 Minuten irgendwo ankommt, sitzen die Fiesen bereits auf einem Haufen Rheingold (oder fremder Technologie) und pinseln sich vor Lachen von innen die Hosen braun.

Zugegeben, die Landung zwischen ZWEI schwarzen Löchern war durchaus interessant. Und das nicht nur, weil dem Schiff da halb das Blech wegflog.

Hinterfragen darf man den Beinahe-Tod allerdings nicht. – Hach… Wenn man doch nur die technischen Möglichkeit hätte, ein paar Lichtjahre entfernt zu landen und DANN erst mal scannen, WAS sich bei den gefundenen Koordinaten BEFINDET? Also auch reinkrach-mäßig? (Sonne, Planeten, eine Erotik-Bar eines sehr humorvollen Wissenschaftlers von vor 800 Jahren…)

„Oh, diese wunderbare Aussicht!“ – „Captain, das ist nur unser schlackerndes Nummernschild vor Ihrem Fenster. Die eigentliche CGI ist nichts besonders.“ – Ideen für beinamputierte Showrunner: Eigentlich hätte HIER was mit Zeitverschiebung und Relativität gut gepasst. Aber okay, man hatte eben keine Möglichkeit mehr, erneut eine Zeitspinne einzubauen.

Grafisch abgeholt hat mich das Ganze auch nicht. Statt zwei Schwarzen Löchern sah ich zwei mittelmäßige Grafikeffekte, die in diesem Detailgrad übrigens auch nichts sind, was man nicht am heimischen Rechner schöner darstellen könnte. Mit den Akkretionscheiben hätte man z.B. einiges anstellen können, aber stattdessen präsentiert man uns einen orangestichigen Fummeltrinen-Anstrich für SF-Abstinenzler.

Ja, sogar der dazwischen geparkte Frachtcontainer(!) sah künstlich aus – und ging höchstens als Bewerbungsgrund für ein paar Modelleisenbahner durch, die einfachste (Plastik-)Modelle stilsicherer vor Mini-Greenscreens ablichten könnten?

Okay, die Erwähnung des Lagrange-Punktes (Da, wo sich Schwerefelder quasi aufheben) war nett gemeint. Aber auch hier habe ich große Zweifel, ob da nicht in 800 Jahren was geschehen kann. Immerhin flog ziemlich viel sichtbares Zeug rum, was die Schwereverhältnisse vor Ort verändern oder Reibung erzeugen könnte. Wissenschaft nimmt man als Serienmacher ja immer gerne – wenn sie einen nicht dabei stört, alles so rappeln, leuchten und zappeln zu lassen, wie es die Hirnschale der herbeigesehnten Zielgruppe braucht.

Auch die späteren Szenen sind voll mit schlecht gesetzten Partikeleffekten, geschmackloser Standard-Beleuchtung (Ob die ersten Eltern bereits die Kinderzimmer in „Discovery-Blau“ streichen?) und einem generellen Stil, gegen die jede Arte-Doku von vor 10 Jahren weltraumiger wirkt. Bei den Breen fragt man sich zudem, was zum Geier auf deren Schiffen so riesig sein muss. Zumal die sich eh eine komplette Wettermaschine (auch „Lebenserhaltung“ genannt?) aufstellen sollten, um ihre EIGENE Lieblingsumgebung nicht nur im Raumanzug(!) zu erleben.

Picard und Konsorten liefen doch auch nicht im Sauerstoffzelt durch die Schiffe?

„Da, genau zwischen den Schwarzen Löchern ist der Container mit der Mega-Tech!“ – „Äh, wo genau?“ – „Na da. Am Ende vom Traktorstrahl des gerade eingetroffenen Breen-Schiffes.“ – Klau, schau, wem: Die Crew kam leider ein paar Sekunden zu wenig… äh… zu früh. Aber keine Sorge, die Breen bekommen den Container lange nicht auf. Die darzubringenden Menschenopfer müssen nämlich im strickten 60-Minuten-Abstand hingeführt werden.

Apropos Breen: Dass die böse sind, habe ich durch einige dezente Anspielungen ja durchaus vernommen, ABER dass man beim Aufmachen des fremdartigen Containers einfach lustlos Leute reinschicken muss, ist Affenkram.

Im Ernst, da gab’s nicht mal einen Trikorder in die Pfoten! Und keine Wissenschaftler, die zumindest mit eine spitzen Stock in die grelle Fläche reinstocherten. (bei Disco-Autoren auch „Drehbuchschreiben“ genannt)
Keine interessante Vorab-Analyse oder wenigstens ein unscharfes Bildchen einer durchgeschickten Handkamera. Nichts. – Nein, das ist kein edel geschwungener Spannungsbogen, sondern ein kleinlicher Haar-Riss mitten durch die Story.

Das ist dann auch die ganze Dramaturgie des Artefakts… Ob man nun REINgehen soll – oder das eher tödlich ist. Stellt sich am Ende raus: Reingehen war wohl okaaay. Es sei denn, die nächste Folge startet mit einem Brocken Hackfleisch, den alle andächtig mit „Michael, was siehst du heute guuut aus!“ anreden.

„Gehen Sie ruhig rein. Der Doktor hat nun Zeit für Sie.“ – „Äh, was für ein Arzt ist das denn?“ – „Pathologe, warum?“ – Gesonnt am Ereignishorizont: Diese sogenannten „Wissenschaftler“ entdecken am laufenden Band (man sieht es am Rücken sogar) tolle neue Entdeckungssachen. Hier wird Forschung eben noch GROß geschrieben. Aber auch nur, weil die Selbstschussanlagen am Kantineneingang heute defekt sind.

Apropos im Hellen rumstochern: Sarus Liebesleben erinnert langsam an ein krankes Experiment, bei dem der ZUSCHAUER der sadistisch Untersuchte ist. – Wie er da mit seinen Blumen rumstand, das nervte nach all der Zeit mit Fummelt’rine grandios.
Wie lange kennen die sich? Doch mindestens schon 3 psychologische Beziehungsratgeber der Marke „Wenn wir uns gaaanz doll liebhaben, entsteht was Kleines. Nämlich eine gemeinsame Restaurantrechnung“…

Doch statt uns eine Beziehung à la Sisko und Cassidy zu zeigen („Scheiß Frachtroute. Kann kaum pennen!“), wedelt Saru mit einem Blumenstrauß rum und erklärt fremd- bis selbstschämig: „Ja, das sind sogenannte Pluuuhmen. Ich habe sie an einem exotischen Space-Ort gekauft. Einer sogenannten T’ankst’elle.“

Seit vielen Episoden – in denen Saru gnädigerweise nicht mal zu sehen war – tritt die Beziehung auf der Stelle. Irgendwie liebt man sich zwar irgendwo im Kreis herum, aber da die Pflicht, die Kollegen und die hellen Föderations-Funzelbirnen einen immer so blöd unterbrechen, kommt es weder zu Sex noch zur optischen/akustischen Weiterentwicklung von … irgendwas.

(*enttäuscht Penispumpe wieder einpack*)

„Heeey, T’rina! Ich wollte n-nur (*stotter*) sagen, wie toll ich es finde, dass wir uns sehen. Also mit beiden Augen und so. So mitten (*schwitz*) im Gesicht drin. Darf ich es wagen, deinen linken Ärmel mit meinem Speichel grüßend zu benetzen?“ – „Ach guck, der Saru. Neee, kein Bedarf. Mein neuer Stecher ist besser. Du bist mir zu forsch und draufgängerisch.“

Apropos exotischer Ort: Dieser sollte ja eigentlich auch das Breen-Schiff sein, auf das man sich mal innerhalb von 5 Minuten einschleicht, weil die Breen einfach mal dort parken. Wobei ich es sogar gefeiert hätte, wenn man den Schutzschild-Schwachpunkt neben der Nachbrennerdüse mal GEZEIGT hätte. Mitsamt Hitzeproblem von außen und innen. Aber außer Hörspieldialogen im Shuttle („Heiß, heiß! Uii! Nur noch 20 Sekunden, dann sind wir tooot!“) gab es da nix zu holen.

Das Verkleide-Spielchen mit Anzügen ging mir auch zu fix. Einfach ohne Plan auf dem fremden Schiff auftauchen, davon ausgehen, dass so eine uniforme Rasse keine eindeutigen Unterscheidungsmerkmale hat (Transponder, Namensschilder, Kaffeetasse mit „Mamis liebster Blech-Heini“-Schriftzug). Und wenn’s mal erwartbar schief geht, im Zweifel im Flur alle anscheißen: „Heda! Du wagst es, mich anzusprechen?! Das wird dein Chef erfahren! Der hasst Münder!“
Was wir gleich dreimal erleben.

Als letzte Maßnahme prügelt man die Breen einfach K.O. – was angesichts der Körperanzüge (ohne Panzerung?) natürlich noch mal besonders unspannend daherkommt.

Besonders seltsam ist’s dann, wenn dramatisch der zischenden Atemschlauch abgezogen wird, obwohl L’ak den ja auch nie benötigte („Zu Hilfe! Die Luft wird besser! Ich gerate in Panik!“).

„Was sagst du da?! Meine Mutter sei sooo fett, dass der Raumanzug sie als Exoskelett trägt?“ – Gestatten, Jürgen Klopp: Sekundenlange Prügeleien im Kasperletheater „Zum gedimmten Bärenarsch“ sorgen für den gewissen Pfiff in der spannenden Infiltrations-Story. Gut, dass wir für diesen epischen Moment 4,8 Staffeln lang durchgehalten haben!

Schlimmer fand ich da nur noch, dass Burnham ihren Booker mal gerade an die Seite nahm, um Gefühle zu diskutieren, die in der Bibliotheks-VR auf Michaels Seele gerumpelt sind („Ich glaube, wir haben uns zu 12,5% entfremdet und sind nicht immer optimal druff.“). Ein Gespräch, dass jede Woche mit meiner Freundin an der ALDI-Kasse führen könnte, es aus Normalitätsgründen aber unterlasse.

Im distanzierenden Breen-Anzug – die Mimik sah NUR der Zuschauer? – wirkt es dann eh noch alberner.

Apropos albern: Tilly muss ihrem Chef Rayner mal wieder darauf hinweisen, dass er falsch steht(!) und sich mal lieber hinsetzen(!) sollte. Sonst würde die Crew so nervös werden. – WENN man schon so etwas erzählen will, könnte man ruhig mal was Technisches wählen? Zum Waffenstatus oder dem Schutzschild? Aber den Sesselfurz-Faktor vom Bärbeißigen so aufzublähen, das tut meinem Cringe-Messgerät einfach nicht gut. (*auf brennend rausspringenden Messfühler zeig*)

Am Ende wird Michael natürlich von Moll entdeckt, was unserer Heldin zum großen, enthüllenden Zwiegespräch nutzt. („Du will L’ak wiederhaben?“ – „Erwähne ihn nicht, grunz!“) Währenddessen teilt sie Rayner verschlüsselt mit, dass der die Breenschiff-Rückseite zu Klump schießen, reinrammen und alle schnell rausbeamen soll. Ein genialer Plan, für den man bei Discovery eeeeigentlich keine verschlüsselten Audiobotschaften braucht? Hashtag Standardprotokoll?

Immerhin erlaubt dieser Plan es aber, dass Stamets auf Nachfrage, ob all das denn funktionieren könne, selbstbewusst antworten kann: „Math don’t lie.“ – Was bei Discovery stets mein Lieblingssatz war.

Gleich nach Sarus „Wie, ich dachte, DU nimmst heute die Pille danach?!“

Am Ende ziehen sich Moll und Michael vertrauensvoll in den explodierenden Zaubereimer zurück, der zu einem Space-Portal wird. Wie gut, dass das professionelle Andotzen am explodierende Breen-Schiff die komplizierte Mechanik entsprechend „programmiert“ hat? Und was wird man drinnen Spannendes vorfinden? Etwa hundert Kilo Cristal Math?

Dass die Breen nach all dem Hin und Her komplett deklassiert und demontiert dastehen, muss ich nicht mehr extra erwähnen?

Trotz irgendwelcher angedeuteten Super-Rituale im Hausflur, auf die Burnham schnell reagieren muss („Kommst du heute auch zum großen Zehnagel-Kauen?“ – „Äh. machen Sie’s so! Qapla‘!“) wird uns nichts Neues angedeutet.


Fazit:

Dass mir hier nicht die aufgemalten Augen auf dem Breen-Helm zugefallen sind, liegt vor allem daran, dass die Episode 10 Minuten kürzer als sonst ist, man wenig (oder zumindest leiser) heult und es immerhin Schwarze Löcher & Strahle-Portale gibt.

Auf Inhaltsebene ist aber trotzdem alles beim (K)Alten: Unpersönliche Gegenspieler lassen sich von einer verkleideten Laienspielgruppe verkaspern, während Adira wildfremde Konsolen hackt und Rayner mit roher Gewalt alle/alles rausbeamt und raussprengt, was nicht bei Drei auf dem Facepalm-Olymp ist.

Die Auflösung ist einem hier schon jetzt egal. Alles was zählt, ist das erlösende „Man, was waren wir alle geil!“ am nahenden Ende der Serie.

Und diese Gefühle und Gedanken sorgen in MIR für eine ganz eigene Dramaturgie, die stärker & nachhaltiger ist als alles, was wir hier sehen mussten.

Darauf einen Strauß Blumen für uns Zuschauer!

(*suchend auf Friedhof schleich*)

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM
SPARKIS MICKRIGER MEINUNGSKASTEN
Fast-Finale, Ohohoho!!!
In der letzten Folge von Star Trek Discovery…

„Der Sporenantrieb ist beschädigt!“ – „Wir können ihn erst wieder benutzen, wenn er repariert ist!“

Hui-hui, jetzt halte dich aber mal etwas zurück mit diesem wissenschaftlichen Technogebrabbel, liebes Discovery! Denn mit so komplexen Schlußfolgerungen wie „Das ist kaputt, bis es wieder ganz ist!“ hast du jetzt mindestens die Hälfte deiner gewünschten Zielgruppe verscheucht!

Wir haben schließlich nicht alle studiert, weißt duuuu?!

*auf komplette ‚berlin – tag & nacht“ video-kollektion zeig*

Mental ähnlich fordernd geht es dann auch (wie IMMER) weiter. Um Moll weiterhin voraus zu sein wagt man einen unsicheren Pilzsprung, welcher das Schiff nicht direkt in zwei Doppel-Schwarzlöcher transportiert, sondern in die sichere Zone fünf Meter daneben. Was für ein galaktisches Glück, so vonne’ Chancen her.

Immerhin, für die notdürftige Reparatur hat man immerhin endlich mal die ganzen Komparsen aus der Besenkammer gelassen. Kann mich gar nicht mehr erinnern, wann es zuletzt so voll in den Kulissen war. Sogar T’Erinne hat ihren offiziellen Blumenstraußhalter dabei! Wobei ich ja dachte, dass mit den knurrigen Rassisten-Vulkaniern noch irgendwas passiert?! (Nebenhandlungen? Nicht in MEINEM Star Trek!)

Diese Blumen hat sie von ihrem dauergeilen Lover Saru bekommen, welcher gerade von (fadenscheinige Ausrede, warum er in den letzten Folgen nicht zu sehen war hier einfügen) zurückkommt. Und da es auch im 32. Jahrhundert nur Blechdosen mit Bindfäden gibt, hat dieser keinen Plan über die jüngsten Erlebnisse seiner Disco-Crew. Wobei ICH es ja verstehen kann, wenn er einfach nur froh über seine Distanz zu Burnham & Co war. Hätte ich ganz genauso gemacht, gerade wenn eine wuschige vulkanische Liebessklavin als Ersatz parat steht.

In der Zwischenzeit und 783. beknackte Hinweise später ist die Discovery ENDLICH am Ziel der Gaga-Schnitzeljagd angekommen: Einer übergroßen Beck’s Bierdose, deren Inhalt wohl trotzdem nicht ausreichen würde, um sich den ganzen Käse hier schönzusaufen.

Discovery blieb sich mit dem unspannenden Dosen-Design immerhin treu. Von der ersten Folge an wird das große Ziel aufgebauscht, nur damit sich dieses am Ende als fünf Minuten Blender-Übung des CGI-Praktikanten entpuppt („Oooh! So macht man also eine Zylinderform!“).

Doch, was für ein Twist, die Jagd ist natürlich auch DAMIT noch nicht am Ende. Denn in der Dose wird ein Portal der antiken Vorläufer versteckt, welches uns führt nach:

Keine Ahnung, das weiß nur der Autor der FINALEN Folge (Überraschung!), denn Details zum endgültigen Ziel der Reise gab es bis jetzt absolut GAR NICHT. Aber dafür müssten sich die Autoren ja untereinander austauschen und ich kann es respektieren, dass selbst diese mit ihren Kollegen nichts zu tun haben wollen.

Aber das Story-Rezept der Staffel ist selbst dann schon besonders faul:

1. Zufälliges Element aus einer alten TOS/TNG/DS9-Episode herauspicken (aber nur das absolute Minimum wie z.B. ein Begriff und ein Screenshot daraus!)
2. Als Rahmenhandlung dafür eine absolut zufällig zusammengewürfelte Schatzsuche zusammenhämmern („Auf dem Fußnagel dieser Andorianer-Mumie steht ein Hinweis, welcher uns in Siskos Restaurant führt!“)
3. Antagonistische Verfolger einführen, welche aus anderen Gründen das selbe Ziel haben („Meine Großmutter ist an Siskos kreolischen Alligator-Eintopf gestorben! Rachäää!“)
4. Großes Finale am Ziel, plumpe Moralpredigt inklusive

Was mich unterbewusst wohl am meisten an Disco stört, ist dieses Gefühl jede Szene irgendwie schon zwanzig Mal in den Staffeln zuvor gesehen zu haben. Diese Mischung aus Klischee-Gefühlsgedusel, hektischer Action und vagen Schlussziehereien im Rahmen des obigen Story-Rezepts ist einfach beliebig austauschbar. Im Ernst, würde man es wirklich merken, wenn man ein paar Szenen von Staffel 3 und 4 in diesen Brei hineingemogelt hätte? Schließlich muss man als Zuschauer ja auch erst einmal WACH sein, um es zu merken.

Aber komplett durchgeschlafen habe ich dieses Mal wohl nicht, da ich noch ein paar krakelige Filzstift-Notizen auf meinem Arm entdeckt habe:

– Nachdem die Breen die übergroße Blechdose der Rätsel-Wissenschaftler geklaut haben: „Was machen wir jetzt?“ – „Wir holen es zurück!“. Wow! Da kann Firefly bei den Onelinern aber einpacken!

– Die Breen erforschen das Portal in der Dose, indem man austauschbare Untergebene hineinschickt. Wenn es bloß so Dinger geben würde, die da ganz autark rein- und wieder rausfliegen könnten. Das wäre schon dron— drollig!

– „Wissenschaft später, Probleme jetzt“ von Tilly könnte auch der Slogan der Serie für Poster und so sein

– Bewundernswert die Geduld von Rayner zu Tilly, welche meint er soll sich auf der Brücke gefälligst hinsetzen und nicht so viel hin und her latschen. DAS hätte ich gerne mit TNG-Picard gesehen, zum Beispiel zu Wesley („Computer, Falltür!“).

– Bei der ganzen Breen-Infiltration hatte man ähnliche Glückssträhnen wie bei der ganzen Schnitzeljagd. Seien es Uniform-Schnittmuster „aus dem Archiv“, welche aber aussehen wie aktuelle, oder Gespräche zur Ablenkung á la „Ey, was geht so? Knattern?“. Andererseits gibt es dann solche Real-Life-Ereignisse

Fazit: Gute Folge, weil etwas kürzer und daher für MICH ein dicker Pluspunkt! Ansonsten bleibt in Sachen Geschichte und Dialoge alles beim Alten. Im Gegensatz zu manchen Kritikern, welche durch den ganzen Mist hier NOCH schneller altern als nach der falschen Auswahl eines Gralskelchs.

Burnham bleibt Burnham („Ich kenne plötzlich alle Bräuche dieser vorher so mysteriösen Rasse!“), welche sich mit pfiffigen Tricks an den Breen-Soldaten vorbei schleicht („Ave und beim Jupiter! Ich bin Legionär Michaelus!“). Rayner wirkt weiterhin wie ein (willkommener) Fremdkörper auf einer Brücke voller laberiger Dumpfbacken („Sie sind alle so dumm, und ich bin ihr Chef!“), wodurch Tilly („Holy shnoodle!“ – Originalzitat) mit ihrer Tilly-Art fast schon wieder lustig wirkt. Aber nur fast.

Nihil novi sub sole halt.

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
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Artikel

von Klapowski am 24.05.24 in Star Trek: Discovery

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Kommentare (19)

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  1. Grinch1969 sagt:

    Erster und ich drück euch die Daumen, jetzt schafft ihr auch noch den Rest.

  2. Trekritiker sagt:

    Die „Standardprobleme“ mit Disco wurden ja schon – zum x-ten Male – runtergebeten in den Reviews…

    Was ich geil finde, ist die KI. Also nicht die, die das Schiff durch irgendwelche Quantenspaltungen entwickelt hat, sondern auch die „im Kleinen“…

    – Die Spontanbeamanstecker wissen immer EXAKT, wo alle hinwollen beim Anditschen? Wie geht das?
    – Die Breen-Anzüge – die integrierte KI weiß exakt, wann ein gesprochener Satz an die umherstehenden anderen Personen gerichtet ist und wann es ein interner Kommentar im Helmfunk ist. Respekt!

    Bin mal gespannt, welches Blag mit Magenverstimmung uns man nächste Woche als Ursprung von allem präsentiert.

  3. Serienfan sagt:

    Schön zu sehen, dass sich Klapo an die gleichen Serien aus der Kindheit erinnert wie ich.

    „Die Partidge-Familie“ mit David Cassidy und seinem geraunten „I think I love you“, DAS waren noch Liebesgeschichten. Da kommt man wirklich ins Schwärmen!

    Ich wusste aber gar nicht, dass da noch ein Girl namens Sisko dabei war.

    „Unser“ Sisko hatte ja mal was mit einer Kasidy, die er sogar geheiratet hat (sie wurde sogar schwanger), aber daran kann sich vermutlich ohnehin niemand mehr erinnern.

    Allerdings rätselt heute niemand mehr, was Sisko eigentlich mit seiner „nothing but sorrow“-Prophezeiung gemeint hat. Sisko muss einen Blick in die Kurtzman-Ära geworfen haben.

  4. jcneal sagt:

    Nur eine Folge noch…

    Zugunsten Eurer seelischen Gesundheit solltet Ihr die Reviews jetzt abbrechen.
    Dann wurde der Schad-Code nicht vollständig ins Hirn überspielt.
    Meinen Segen habt Ihr.
    .

    Am Ende finden die am anderen Ende des Wurmtonnenloches ja doch nur einen Biskuit-Kuchen.
    Aber einen sehr leckeren!

    https://youtu.be/U80WjkqGVUs?t=115

    • Sparkiller sagt:

      „Nur eine Folge noch…“

      Freiheeeeit!

      Die letzte Folge,
      sie ist da.
      Star Trek ist vorbei,
      wir sind endlich frei.
      Ausatmen…
      Ausatmen ohne Qual

      Frei
      Ja wir sind frei
      Ohne Discovery
      Endlich frei

      Ein Seufzen erklingt,
      laut und klar.
      Klapowski… er ist frei.

      Discovery war hart
      Burnham war stets da
      Jetzt ist die Stunde nah
      Es ist Zeit,
      für einen neuen Start

      Sie geben sich die Hand,
      Klap und Spark,
      die Reise beginnt,
      die Reise in ein neues Land

      Frei
      Ja wir sind frei
      Ohne Discovery
      Endlich frei
      (Endlich frei!)

      Sternenflotte Adieu
      Ein neuer Tag beginnt
      Kein Drama dass uns bindet
      Freiheit weht im Wind

      Träume waren schwer
      Nun sind die Schmerzen leer
      Neue Pfade gehen
      Können wieder sehen

      Burnham war stets da
      Jetzt ist die Stunde nah
      Es ist Zeit,
      für einen neuen Start

      Frei
      Ja wir sind frei
      Ohne Discovery
      Endlich frei…

      Antworten
    • Miles sagt:

      Es kann einem ja angst und bange werden um die wirklichen MusikerInnen da draußen, wenn man sich anhört, was für eine Qualität eine KI liefert.

      Toll … der Text von Sparkiller, und die Musik passt wie die Faust aufs Auge.

      Kann man den Song nicht mal bei Jens + Daniel posten, würde gern hören, was sie dazu sagen.

      Großes Lob an Sparki für die Innovation auf dieser Seite.

      Antworten
    • Agentbauer sagt:

      Bin auch begeistert, das ist wirklich richtig gut. Man hört nur selten, dass es nicht „echt“ ist. Vielleicht sollte Sparki mit der KI zusammen neue Star Trek Hörspiele machen, die werden sicher besser, als NuTrek ;)

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Doch was werdet ihr mit der gewonnenen Freiheit anfangen?

      https://youtu.be/tg2PD-dwsIw?si=W6GN02L1giRzhlYF

      Antworten
    • Klapowski sagt:

      Das Witzige ist, dass wir in ein-zwei Jahren so viel KI-Kunst (Filme, TikToks, Musik, Bücher, Artikel, Fakenews, … ) sehen werden, dass wir überhaupt nicht mehr fasziniert sind. Sondern eher genervt, mit einem kleinen Anteil Würgereiz.

      Finde das ja auch superspannend, futuristisch, zukunftsweisend und probiere selber manches aus – und lese/gucke viel dazu -, aber wir alle werden uns noch umschauen. Politisch, Wirtschaftlich, Fick-technisch.

      („KI-Assistent von Microsoft. Bitte stelle mir zusammen, wann mein Mitarbeiter Sparkiller in den letzten Jahren auf seinem PC etwas geschrieben oder geschaut hat, was nicht mit seinem Job zu tun hat. Erstelle mir eine Top-Ten-Liste und fasse seine drei längsten Texte inhaltlich zusammen.“)

      Andererseits freue ich mich, dass ich dank Bedinungslosem Grundeinkommen in 5 Jahren viel mehr Zeit haben werde, hier Artikel zu schreiben. Falls das KLASSISCHE Lese-Internet dann aufgrund der vielen Robo-Texte und KI-Angebote (Sexroboter, selbstgenerative VR-Welten) überhaupt noch interessant und vernünftig bedienbar sein wird.

      Antworten
    • jcneal sagt:

      Mal wieder genial.
      Ein Meisterwerk!
      Ganz bestimmt!! (kann erst heute abend ganz reinhören ;).

      Schon das Foto ist bestimmt ein riesiger Spoiler, eine Vorwegnahme des Serienfinales.
      Ein geschickt rasierter Klingone am Strand… also den Strand meine ich: wie im Kinofilm „Contact“ mit Jodie Foster. Am anderen Ende der Lochwurmtonne treffen Burnham und Bookham an einem surreal beleuchteten Strand ihre (jeweils) verblichenen Elternteile wieder, um dann über 40 Minuten tiefgründige philosophische Diskussionen über notwendigen Lichtschutzfaktoren am Jenseits-Beach zu führen.

      Endlich Ende… wirklich Schluss?
      Ausmalen kann man sich ja viel, frei nach Hieronymus Bosch.
      -> Ein Spin-Off: Star Trek Burnham – The Lost Year
      Wir erfahren, was nach dem Zeitsprung in die Zukunft passierte, als Burnham auf die Discovery „wartete“.
      Endlich eine Serie, in der nur Michael Burnham im Mittelpunkt steht.
      Eine Serie, in der auch mal Gefühle gezeigt werden können – und in der auch geweint werden darf!
      Allein die Vorstellung davon…

      Antworten
    • Agentbauer sagt:

      Hab erbarmen…

      Antworten
  5. frank sagt:

    „Zugunsten Eurer seelischen Gesundheit solltet Ihr die Reviews jetzt abbrechen.“

    ??? wtf? zuviel l’ak gesoffen?

    nix da!

    „letzter, bester!“ so hieß es zumindest damals(tm) bei uns…
    (ok, wir waren auch keine weicheier…)

    • jcneal sagt:

      Tja, zu spät.
      Wer schweigt, stimmt zu! Die Herren K. und S. schweigen. Ergo coitus stumm: keine Reviews mehr! ☺

      Das wars dann. Jetzt zeigt bitte mal etwas mehr Verständnis – wo sind wir hier denn??? ;)

      Andererseits muss man auch die Sichtweise von Frank betrachten:
      er hätte NOCH EINMAL seinen Satz schreiben können… und bald gar nicht mehr!!!
      Was soll er dann machen? #prayforfrank

      Antworten
  6. Ferox21 sagt:

    So, das Elend ist also fast vorbei und auch die vorletzte Folge der Show bietet uns nur Standardware. Ich bin nicht überrascht. Generell scheint mir das aktuelle Konzept für Serien (6 bis 10 Folgen pro Staffel, dafür aber nur einen großen Handlungsbogen) nicht kompatibel für Star Trek. Eine Staffel mit ein paar guten Stand Alone Folgen wäre sicher besser gewesen, als wieder irgendeine supergroße Geschichte aufzubauen, die dann am Ende doch wieder nur in sich zusammenfällt.

    Warten wir also ab, was für ein Quatsch uns im Finale präsentiert wird, was jetzt der Grund für diese Schnitzeljagd war. Und bitte nicht einfach nur noch einmal die Message aus TNGs „Das fehlende Fragment“ wiederholen (Völkerverständigung ist voll knorke, gell?).

  7. Serienfan sagt:

    „solltet ihr die Reviews jetzt abbrechen“

    Geniale Idee!

    Die Serie JETZT abzubrechen, und zwar das Schauen, nicht nur das Reviewen, das hätte was!

    Klapo, Sparkiller, das ist eure letzte Chance!

    Jetzt steht ihr am Scheideweg, ob ihr in Zukunft sagen müsst: „Und ich hab mir den Käse auch noch komplett angesehen!“ Oder ob ihr stolz verkünden könnt: „Und dann habe ich diesen Mist definitiv abgebrochen!“

    Natürlich wird NIEMAND eine Folge vor Schluss aufhören.

    Ich glaube, den Denkprozess dahinter nennt man „Sunk Cost Fallacy“. Das ist irgendsoeine Logik-Falle, die erklärt, warum niemand „Cleopatra“ zehn Minuten vor Schluss ausschaltet, und weshalb sogar die „Lindenstraße“ bis zuletzt noch rund zwei Millionen Zuschauer hatte.

    Und bei „Star Trek: Discovery“ hat man ja auch dafür bezahlt, egal ob fürs Paramount-Abo oder fürs – hüstel – VPN-Abo.

    Ich persönlich warte auf die UHD-Komplettbox und auf die Freigabe richtig reinknallender Drogen durch die Ampel, um mir die komplette Dröhnung eines „Discovery“-Marathons zu geben.

  8. Hans hanser sagt:

    Der Brennschinken und ihr Loverboy sind am Ender der letzten Staffel den qualvollen (Tonnen-) Tod gestorben. DAS wäre mal was, würde mich nach diesen fünf Staffeln des absoluten Schwachsinns ein wenig versöhnen.

    Aber ich bin sicher, das Ende wird genau so scheisse wie der Rest dieses Star Trek Blödsinns (fremdschäm in der Ecke stehend!).

  9. jcneal sagt:

    Was ich mir als Abschluss der letzten Folge wünsche:

    „Nee, das gefällt mir nicht.“
    „Computer – Programm beenden. Nein, Datei Brennschinken endgültig löschen! Auch das Backup!“

    Dann Umschnitt auf Mariner von ST: Lower Decks. Hehehehe.

    Nein, so unverschämt könnte niemand gegenüber einer Serie sein, sei diese auch noch so schlimm. Sowas respektloses hat noch nie jemand gewagt, dafür gibt es kein einziges Beispiel in der ewig langen Serien-Historie oder gar in Star Trek selbst! Das wäre unlogisch! UNLOGISCH!! UN-LO-GISCH!!!

    Wo sind eigentlich die Herren K. und S.? Man hat schon ein paar Tage lang keinen neuen KI-Song mehr gehört. Vielleicht sind beide voll damit beschäftigt, verzweifelt sämtliche Kopien und Back-ups von KI-Songs zu Lamuuhr-Tuhjuuur zu löschen?☺

  10. frank sagt:

    wo bleibt eigentlich die kritik zu 5.10?

  11. bergh60 sagt:

    tach auch !

    @Frank
    Bald ist Dein Nerven Geschichte!

    @Jcneal
    -> Ein Spin-Off: Star Trek Burnham – The Lost Year

    Bist Du des Wahnsinns fette Beute ?
    Bring die bloss nicht auf Ideen. Burnahm the End on Scheiterhaufen wäre ja noch erträglich,
    aber Dein Vorschlag nicht.

    @KlapKiller

    Geile Song,
    das könnte mein Klingelton werden.

    Was sagt Ihr eigentlich zum neuen Doctor Who ?

    Gruß BergH

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