Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

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Streaming, bis es Striemen gibt? – Neue Gerüchte zu Paramount+

Für alle Finanzhaie und andere Salzwasserfreunde haben wir „kurz“ zusammengefasst, was es Neues zu unserem allerliebsten Streamingdienstleister gibt. Doch Vorsicht: Staubflocken im eher trockenen Zustand können nicht ausgeschlossen werden!


– Die wichtige Eigentümerin Shari Redstone erwägt den Verkauf ihrer Anteile an Paramount Global.

– Genauer gesagt geht es um ihre Firma NAI (National Amusements Inc.), die unter anderem auch Comedy Central, Nickelodeon oder Pluto TV besitzt – und eben auch 80% der stimmberechtigen Anteile von Paramount. (andere Quelle sprechen von 77%)

– Als Käufer wird bereits David Ellison von Skydance Media gehandelt. Angeblich ist der aber nicht scharf auf den Streamingdienst Paramount+, weil dieser weiterhin keinen Gewinn erwirtschaftet. Andere Teile des Unternehmens könnten spannender sein.

– Dass der sinkende Aktienkurs (und die generelle Geldverschwendung für überteuerte Star-Trek-Serien) kritisch zu betrachten ist, darauf wiesen wir bereits vor Jahren hin. Die jährliche Negativ-Rendite beim Aktienkurs sagt dies deutlich aus. (Quelle: boerse.de)

– Egal, wer Paramount-Anteile kaufen wird: Es ist wahrscheinlich, dass das ungeliebte Streaming-Stiefkind ausgegliedert, verkleinert, eingestampft oder sonstwie „bearbeitet“ wird. Schon jetzt kursieren Zahlen (vom Branchenmagazin „Variety“), dass 1000 Mitarbeiter bei Paramount Global entlassen werden.

– Interessant ist auch, dass Paramount vor einem Monat selber ankündigte, die Investitionen in den Streaming-Dienst nicht weiter anwachsen zu lassen. Vielleicht, weil man nun eher Anteile verkauft und selber nicht mehr vom „Wachstum“ profitieren würde?

Die Ankündigung in Bezug auf weniger Investitionen resultierte dann auch in einen 10%-igen Anstieg des Aktienkurses.

– Überlegungen gehen angeblich dahin, die eigenen Marken wieder lizensieren zu lassen. Sprich: Serien wie z.B. Star Trek wieder an Netflix, Amazon Prime, Apple+ und Konsorten zu verkaufen. Natürlich immer nur für eine bestimmte Zeit.

– Oder aber man belässt den Namen „Paramount+“, gliedert ihn aber z.B. komplett bei Amazon Prime ein. Was man HEUTE im Amazon-Streaming-Hauptmenü schon testweise begutachten kann.

– Übrigens nannte Netflix den Konkurrenten bereits im Juni (angeblich) ein „seltenes Juwel“ und erwägte den Kauf. – Wobei eine vollständige Übernahme als unrealistisch gilt.


Unsere Glaskugel meint dazu:

– Das jährliche Ankündigen zahlreicher neuer Trek-Projekte könnte damit tatsächlich am Ende sein. Prodigy wurde ja bereits abgesägt – „aus steuerlichen Gründen“. Was zwischen den Zeilen nicht gerade für den Erfolg spricht. (Wenn eindeutiger Erfolg = Steuerdetails egal?)

– Am realistischsten erscheint die Umsetzung der Starfleet Academy-Serie, die (laut Kurtzman im Oktober) ein „Spaß sein wird“. Eine Änderung zu den bisherigen Produkten, die wir durchaus begrüßen würden.

– Auch die Produktion des „Sektion 31“-Spielfilms mit Michelle Yeoh scheint soweit eingetütet zu sein, dass es demnächst mit der Produktion losgeht. – Was für ein Glück!

– Auf der anderen Seite wird man – wenn tatsächlich der Streamingdienst umgestellt und/oder dessen Anteile verkauft werden – wohl eine Umstellung des Trek-Franchises erleben. Nachdem man sich nun seit 2017 auf eine recht einheitliche Vision versteift hatte (gleichbleibende Produktionskosten, gleichbleibender Showrunner, gleichbleibende künstlerische Richtung), müsste sich bei einem Eigentümerwechsel irgendetwas ändern.
Schon rein aus psychologischen Gründen gegenüber den Aktionären und neuen Mitstreitern?

Es sei denn, die Trek-Sparte des Streaming-Anbieters war wirklich so erfolgreich, dass er die anderen defizitären Segmente ausgeglichen hat. In diesem Falle müsste man natürlich null ändern!

– Dagegen spräche aber, dass es zum 4. Star Trek Film immer noch nichts Neues gibt. (Chris Pine: „Ich weiß doch auch nix“), was schon ulkig ist, wenn man das mit dem Marvel-, Star Wars- und DC-Output der letzten Jahre vergleicht. Wo die Ermüdungserscheinungen am Ende eher noch größer waren?

– Die Marke ist natürlich zu wertvoll, um nichts daraus zu machen. Wer auch immer die Rechte hat, wird zeitnah etwas zum Thema Star Trek ankündigen.

– Alex Kurtzmans Vertrag läuft übrigens noch 2026. Was er GENAU dafür tun muss, das wissen wir nicht. Dass er immer weniger Drehbücher beisteuert und die einzelnen Serien andere – wirklich ausführende – Showrunner bekamen, fiel schon auf.


So oder so wird langsam Zeit für eine Neubewertung des ganzen Gedöns. Das Publikum ändert sich schließlich stetig – und das 2017 (neu) angepeilte Jungvolk wird nächstes Jahr immerhin auch schon volljährig?

Und von den alten Fans hat man jetzt entweder viele abgeholt oder ausreichend vergrault.

Patrick Stewart wird älter, Michael Burnham hat das Franchise wohl hinter sich, Prodigy ist vorerst(?) abgedreht und nur „Strange New Worlds“ scheint eine mittelgroße Blase von sich überzeugt zu haben. Es wird Zeit für neue Konzepte, neue Köpfe und neue Vertriebswege – und nicht Zeit für noch mehr „Section 31“, das vielleicht nur wegen Michelle Yeohs Oscargewinn überhaupt noch realisiert werden soll.

Solange kein neuer Kinofilm angekündigt wird, bin ich weiterhin skeptisch, wie supertoll all diese Serien am Ende abgeschnitten haben – nach welchen Dranbleibe-Zahlen (Minuten? Personen? Abonnierte Monate?) auch immer dieser Erfolg berechnet wurde…

In jedem Fall bleibt es spannend. Disney hat sich teilweise bereits verhoben und gibt selbst zu, nun gegen den Qualitätsverfall kämpfen zu wollen. Amazon floppte mit seiner teuren „Herr der Ringe“-Serie und all die anderen Dienste werden nicht unbedingt darauf hoffen können, große Wachstumsraten zu verzeichnen.

Höchstens beim monatlichen Rumwechseln des Publikums, das die einzelnen Dienste nur noch kurz abonniert.

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Artikel

von Klapowski am 16.12.23 in Star Trek

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Kommentare (7)

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  1. frank sagt:

    vielleicht erleben wir ja noch ein wunder, und elon (musk, anm d. autors) outet sich noch als star trek fan… allerdings würde das franchise dann wohl in ‚q‘ umbenannt werden…

  2. Ferox21 sagt:

    Hm, ich habe mir Paramount+ bisher verkniffen. Aber wenn das sowieso bald abgewickelt wird und dann in die größeren Streamer zurückkommt brauche ich da auch nicht mehr einzusteigen. Irgendwann gibt es dann wohl Strange New Worlds und Co. wahlweise bei Netflix oder Amazon zu sehen.

    Ansonsten habe ich eh keine große Lust am neuen Star Trek – aktuell sind mir all die noch laufenden Projekte ziemlich egal – zumal einfach die Wahrscheinlichkeiten so hoch sind, dass die am Ende doch wieder nur maximal Mittelmaß bieten werden…

  3. Gumril sagt:

    Kaum schreibt Klapo was wird schon sondiert.
    Es könnte eine Fusion von Warner und Paramount geben mit gemeinsamen Streamingdienst.
    Also doch mehr Kuntzman-Trek
    https://www.n-tv.de/wirtschaft/US-Mediengiganten-Warner-und-Paramount-planen-Fusion-article24615665.html

  4. Kazairl sagt:

    Es könnte sein, dass der mögliche Merger schon geplatzt ist und Schuld daran ist womöglich Aquaman 2 und dessen schlechtes Abschneiden im Kino.

  5. JP1957 sagt:

    Der Spiegel berichtet heute (leider hinter Bezahlschranke) über das miese Geschäftsergebnis der Streaming Plattformen im Jahr 2023.

    Kernsatz: „Fünf Milliarden Dollar verlieren Disney, Paramount, Warner Discovery und Comcast (NBC, Peacock) in diesem Jahr laut einem Bericht der »Financial Times«.“

    Ausgenommen von der Entwicklung ist 2023 lediglich Netflix.

    Der gesamte Artikel: https://www.spiegel.de/kultur/tv/hollywood-studios-machten-2023-milliardenverluste-a-7187ab36-f50c-49ba-bfbe-ec32211f2962

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