Star Trek – Strange New Worlds“, Kritik zu 2.07 – “Those Old Scientists”
Wer Star Trek liebt, muss mal etwas wagen. – Trotzdem wagte auch Kurtzman etwas mit dem Franchise: Ein Crossover mit „Lower Decks“, das ja bekanntlich zum Kanon(!) gehört. Auch wenn örtliche Nervenheilärzte einem bei dieser Behauptung beruhigend auf den Arm tätscheln… Aber heute ist es eben eine Herausforderung, seine Marke interessant zu halten und immer wieder neu zu bewerben. Da hilft es anscheinend, ein großes Schild mit der Aufschrift „Hiermit bewerbe ich kreativ und kultig mein Franchise“ hochzuhalten…?
Inhalt: Boimler gerät in ein aktiviertes Zeitportal und steht plötzlich vor Pikes Crew.
Nun arbeiten alle im Schneckentempo daran, ihn möglich schnell zurückzubringen. Seine ständigen Liebesbekundungen in Richtung der Retro-Crew bremst allerdings den Fortschritt.
Zeit, um wild mit den Armen zu wedeln und sich zum Horst zu machen? – CHECK!
Super Dialoge, superstimmig, superzackig geschrieben! Klasse Ebayer, gerne wieder!
Zumindest VOR dem Vorspann.
Tja, wer zuvor mehrere SNW-Episoden gesehen hat, weiß den überraschenden „Lower Decks“-Beginn gleich viel mehr zu schätzen… Und bereits nach 3 Guck-Minuten machte sich bei mir die dezente Hoffnung breit, dass das alles ein großes Versehen ist – und wir tatsächlich eine 48-minütige Zeichentrickfolge sehen werden, statt irgendwann ins SNW-Universum zu wechseln.
Zumal dort ja auch vieles „lower“ ist – nur halt qualitativ.
„Uhura, Spock und Kirk standen hier! Mehr Helden für die Freiheit gab es nur in der AfD!“ – Lieber Namedropping als den Kanon fallen lassen: Das nervige Erwähnen alter „Helden“ ist hier sofort wieder da. Aber okaaay, die Brandschutzbedingungen für einen echten Fetischclub sollen schwer zu erfüllen sein. Und hier macht es sogar SINN, vor der Begegnung die alte Crew zu erwähnen.
Ich bin zwar immer noch nicht Über-Fan von „Lower Decks“, aber immerhin haben sie es geschafft, einen Stil zu entwickeln, der genau gegenteilig zum romantisch-teenagerhaften Heu(l)boden-Trek auftritt. Und da ist es fast schon egal, WELCHE Mission die Trickfiguren zu bestreiten haben (hier: Das Zeitportal erkunden), denn sobald man gezeichnete Figuren sieht, macht sich sofort dieses beruhigend-mittelmäßige Gefühl breit, dass sich bei SNW selten einstellen will.
Doch der Urlaub von Realverfilmungs-Trek hielt nicht lange an. Flugs findet sich Boimler im Normaluniversum wieder. Ob diese Vermischung zwischen offizieller und inoffizieller Trek-Parodie etwas ganz Neues erschafft, versuchen wir Stück für Stück rauszufinden.
(*dünne Gehirnstücke auf Waagschale leg*)
Dass das alles komplett absurd, mutig und/oder schwachsinnig ist, versuche ich mal außen vor zu lassen. Über die Den Haag-Dimension dieses Experiments können die verbleibenden Alt-Trekkies (ja, alle beide!) ja in den übervollen Onlineforen diskutieren.
Sofern sie eine Zeitmaschine für das Jahr 1999 finden.
– Positiv fällt auf, dass der eher mittelmäßige SNW-Vorspann (= „Ist dass eine hervorstechende Textur oder freust du dich so, mich zu sehen?“) in der gefilterten Trickfilm-Variante viel stimmiger aussieht. Kann man das nicht öfter machen? Im Stil von H. R. Giger oder Vincent van Gogh?
„Schiffe… Unendliche Franchises. Dies sind die Bilder für die Marketingabteilung, die mit ihrem 4200 Mann starken Twitter-Account…“ – Schwerter zu Pflugsch… Flugstunden: Ein Schiff heroisch und massig in Szene zu setzen, ist nicht leicht. Bei abstrakteren Bildern wie diesen regelt es aber teilweise die eigene Phantasie.
– Ebenfalls positiv ist der Effekt, dass das überkandidelte Verhalten des Neulings auch eine „Berechtigung“ für die Stammcrew bedeutet, ebenfalls über die Stränge zu schlagen.
Äh… Also so wie IMMER eigentlich.
Im Ernst, das dumme Kommentieren von Technik („Ich mag es, wenn die Kommunikatoren aufklappen!“) oder klamaukige Charaktereigenschaften werden durch dieses „Erlaubnis-Figur“ irgendwie … gereinigt. Wie die Crackhure, die auf dem Ärztekongress auftaucht, wonach alle Alkoholiker sich viel weniger schlecht fühlen?
– Kann sein, dass ich übertreibe, aber: Ist Jack Quaid (als Boimler) eventuell der beste (Komödien-)Schauspieler an Bord? Klar, man kann sein Gehampel auch als „Jim Carrey für Bewegungstherapeuten“ einstufen, aber wenigstens kann er vollkommen aufblühen und in einem Affenzahn seine dämlich-geistreichen Texte runterfaseln.
– Schnell wird aber auch klar: OHNE die Möglichkeiten eines Trickfilms wirkt das typische „Lower Gags“-Gehabe schnell ausgelutscht, fremdgesteuert und -geschämt. Wenn Boimler z.B. auf einem Pferdesattel sitzt und „Rrrriker“ sagt, versendet sich das in der Trickserie zwischen all dem anderen Wahnsinn. HIER aber denkt man zwischendrin: „Hey, cool! Mein schamesrotes Gesicht spiegelt sich im TV-Screen!“
„Galoppier doch endlich, du lahmes Teil! Wag mal was und bring mir Kohle ein!“ – „Äh, stellen Sie sich etwa vor, dass das ein echtes Pferd ist?“ – „Quatsch! Ich rede mit dem Star Trek-Franchise.“ – Zur Kultepisode aufgesattelt oder inhaltlich vergaloppiert? Weil Boimler jedem Crewmitglied sagt, wie toll es ist, wird die chaotische Anarchie schnell zum geordneten Arschleck-Wettbewerb.
– Ab Minute 10 begann es dann sogar hart zu nerven: „Oh – mein – Gott! Ist das eine Brücke / Uhura / Spock / medizinischer Trikorder / Sessel / Erica Ortegas / Wandtapete / Pikes Haare / Chapel / Number One !?“
Fast sehnt man sich nach der TNG-Folge, in der Scotty auftauchte & lautstark leisstark in Depressionen versank.
Klar, es ist ja okay, wenn der Zeitreisende staunt (da es ja „leider“ zum wurmigen Wesen von Boimler gehört), aber so eine ZWEITE Charaktereigenschaft als „Plan B“ für Drehbuchautoren, die sich nicht KOMPLETT durch ChatGPT ersetzbar machen wollen, wäre ganz … nett?
– Immerhin gibt es danach für Boimler was zu „tun“: So überzeugt er den Captain, dass es durchaus Orioner gibt, die KEINE Piraten, sondern Wissenschaftler sind. Was Pike dazu bringt, sich das Zeitportal klauen zu lassen.
Hier tut man dann so, als wäre es hochdramatisch, auf den Zeitreisenden gehört zu haben… Selber schuld, wenn ein sachdienlicher Hinweis (der zu 50% auch hätte passen können) in die Hose geht?
Ich könnte doch auch ins Jahr 1945 reisen und sagen: „Dieser Hitler bringt sich bald um. Müsst ihr selber wissen, ob ihr jetzt noch zurückschießen wollt.“
Bin ja nur Berater und somit der freundliche Würfelglück-Einschätzer an der Seitenlinie.
Gab’s keine anderen Konflikte, die man hier hätte aufbauen können? Denn DAS hatte echt die dramaturgische Fallhöhe von Streuobst…
„Mit euch habe ich noch nicht geredet. Aber ich hab ja meine Strichliste immer parat: Ihr ward fleißig, berühmt und hattet eine Standard-Flotten-Altersvorsorge! Vor allem Erica hier. Meine Güte, wie die laut den Geschichtsbüchern immer geflogen ist! Mannomann!“ – Noch heute kennt schließlich jeder alle U-Boot-Steuermänner des zweiten Weltkrieges… ?
– Nettes Detail: Pike erwähnt seine Hoffnung, dass seine Zukunft vielleicht nicht sooo übel wird, da Boimler so ein großer Fan ist. Hier kommt – wenn auch nur drei Sätze lang – eine gewisse Traurigkeit des Captains hoch, die zu den besten Momenten der Folge gehört.
– Witzig ist fast, dass man als New-Trek-Gucker gar kein Zeitgefühl für das Trek-Franchise mehr hat. Als Boimler (sinnfrei) über die Aliens(!) an Bord staunt(!), fiel mir erst später auf, dass das ja zu SEINER Zeit noch normaler war. Kurz fühlte es sich an, als wäre ER aus der Vergangenheit.
Ich merke schon länger, dass man im Kopp ständig (r)umschalten muss: Ob nun TOS, die Serie „Picard“, Burnham in der fernen Zukunft, JJ-Filme oder Zeichentrick-Gedöns… Das ist alles ein riesiger Designklumpen mit „Scheißegal“-Anstrich geworden, den man optisch und thematisch kaum noch auseinanderhalten kann.
– Boimlers Angst, dass er die Zukunft verändert hat, weil er den Vulkanier zum Lachen brachte, war eigentlich eine nette Idee. Gemacht wurde daraus aber nichts. Zumal es da albern wurde…
So als wenn ich bei TNG auftauche, allen auf den Tisch kacke, Data dummes Zeug erzähle, dann aber ausraste, weil Picard am Replikator eine „Cola Light, heiß“ ordert. Das ist diese Art von „Meta-Humor“, für die man kein Talent benötigt.
Dafür kann man auch einfach Neelix die Kaffeekanne wegreißen und behaupten, dass man gerade den Lauf der Geschichte verändert hat…
Und WENN Boimler das Zeitgefüge am Herzen liegt, dürfte er auch keine Geburtstagsparty(!) für Pike in die Wege leiten – was tatsächlich ebenfalls Thema wird. Wenn auch ein lahmes.
„Ja, Leute… Dieser Typ MUSS aus der Zukunft sein, denn er hat gerade ‚Grafische Gags‘ erfunden.“ – Kabelbinder statt Laber-Inder: Die Szene, in der Future-Boy das fremde Schiff aufspürt, OHNE dass die Crew die fortschrittlichen Scanmethode sehen darf, war witziger als das übliche „Oh mein Gott! Number One hat Arme und Beine! Ich habe es immer geahnt!!“
– Nur gut, dass ab der Episodenmitte auch noch Mariner dazukam! Denn wir hatten weiter oben ein paar Dinge vergessen, die sie freundlicherweise auffüllen konnte:
„Oh – mein – Gott! Ist das eine alte Uniform / ein Kommunikationsgerät / Uhura / der heiße Spock / Spocks Lächeln / Spocks Labor / Spocks Einstellung zu Spock / …“
Mal im Ernst, bevor wir hier in Stichpunkten weiter machen: WAS zum GEIER hat die Autoren geritten, die KOMPLETTE Episode auf Heldenverehrung aufzubauen?!
Spätestens ab der Erwähnung, dass Boimler ein „Pin-Up-Poster von Una“ besitzt, erwartete ich keine humoristischen Sprünge mehr. Oder höchstens noch von den eigenen Augäpfeln, wenn sie komplett in gegenteilige Richtungen weisen…
Anders ausgedrückt: Was ist der Sinn hinter parodistischen Elementen, wenn sie daraus bestehen, den Trek-Originalen (und DAS hier SIND sie ja noch nicht mal!) den Anus bis zum Schambein auszuschlecken? Es ist ja nicht so, dass das clever und unterschwellig in die Story der klauenden Orioner eingewoben wird, nein: Man schleimt und referenziert sich hier buchstäblich minutenlang(!) durch die versammelte Oberaffen-Obergeilheit, die angeblich von allen Anwesenden ausgeht!
Man erwartet fast, dass Boimler am Fahrstuhl auf einen namenlosen Fähnrich masturbiert („Haha, dem dauergeilen Spock würde das auch gefallen!“), während Mariner ihre Heldin Uhura überredet, sich mit Sahne einzusprühen – sonst wäre das Abschlecken schließlich so salzig?
„Oh Mann, sie sind alle hier! Leck mich fett, ich komm’ schon wieder!“ – „Mariner, rede doch nicht immer von dir…“ – „Du hast recht. Äh, Mister Spock? Mögen Sie eigentlich weibliches Squirting?“ – Verehrung und Verleerung: Ich habe nicht nachgeschaut, aber es würde mich wundern, wenn die „Lower Decks“-Autoren dies ohne (Zwangs-)Hilfe der normalen SNW-Autoren geschrieben hätten.
Trotz der chaotisch-wuseligen Hauptfiguren, die vieles auffangen, kommt man sich hier vor, als hätte man jegliche erzählerischen Regeln im großen Bogen von sich geworfen… Um stattdessen hechelnd hinter allen Personen herzurennen, der (angeblich) in jedem Geschichtsbuch stehen.
Der „Humor“ läuft zu 60% ins Leere, trifft zu 20% mal einen Nerv und versucht zu weiteren 20%, ein paar visuelle Gags raus- oder wenigstens totzuhauen. – Wobei letzteres angesichts des Mini-Budgets für verarmte Trek-Showrunner gar nicht so einfach zu sein scheint?
Siehe das eher hässliche Zeitportal und die Effekte drum herum. „Stargate – SG1“ drehte sich hierbei vermutlich im Grabe um. Vor Überlegenheit.
Am Ende muss es dann – nach viel Hin und Her – ein Stück Heronimus… Heronium… Heroin… IRGENDEIN AUSGEDACHTES METALL auflösen. Zufälligerweise gab’s das nur(!?) noch in Archers alter Enterprise, was ein willkommener Moment ist, um noch Hoshi (Legende!), Mayweather (ein Gott in Menschengestalt!) und Archer (Äh… Der wird irgendwie nicht gelobt?!) zu erwähnen.
An dieser Stelle schlage ich ein lustiges Trinkspiel vor: Immer, wenn das Wort „Held“ fällt, einen Schnaps trinken. Oder alternativ eine Folge „Lower Decks“ gucken.
„Kuckuck! Eigentlich wollten wir eine ‚Matrix’-Szene nachspielen. Stattdessen haben wir aber einen Schnellkochtopf in die Luft gejagt. Typisch Spock eben.“ – Nur mit schwarz getönten Brillen kann man hier die besten Scherze sehen: Boimler und ein SEHR flapsiger Spock sind hier auf den Spuren der alten Alchemisten unterwegs. Ihr Ziel ist die Herstellung des sogenannten „Comedy-Golds“.
– Auch hätte man viel mehr mit den Ebenen Zeichentrick/Real World spielen können. Klar, DAS Fass wollte man zugenagelt lassen, weil es verwirrend gewesen wäre. Aber ein paar Gags á la „Ist hier irgendwas anders? Wenn ich mir den Kopf stoße, BLUTE ich neuerdings sofort?“ wären schon nett gewesen. Schwierig, aber nett!
(Kollege Sparkiller kommt mit beiden Attributen doch auch durchs Leben…)
– Die Geschichte um das geklaute Zeitportal und den fehlenden Sprit dafür, die war echt … unwürdig? Klar, es ging eher um die amüsanten Begegnungen, aber da die ja selten amüsant waren („Willst du was trinken?“ – „Super, ich trinke immer gerne!“), hätte man die quirligen Quatschmacher auch in voller Aktion sehen können.
Macht „Lower Decks“ doch sonst auch so? Rumhampeln, bis der Grinsemuskel zumindest aus Versehen mal nach oben rutscht?
– Das Ende mit dem Orionischen Captain, der dann doch hilft, weil es in Zukunft auch Orionische Wissenschaftler gibt, ist wieder so ein Schicksals-Ding: So wie Spock NIE zu lächeln hat und Pike seinen Geburtstag feiern MUSS (da bald behindert), überzeugt man ein Indivduum mit etwas, was angeblich vorherbestimmt (oder halt nicht) ist. Ein typisches Stilmittel von Kurtzman-Trek!
(„WAS?! Ein Pakled-Steuerberater?! Das bedeutet dann ja wohl, dass auch Bajoraner aufhören können, mit ihrem Ohrschmuck im Küchenquirl hängenzubleiben? Sapperlot!“)
Würde man mir auf Arbeit SO kommen („Klapo. Mache bitte die Exceltabelle fertig. In 50 Jahren werden Männer wie du froh sein, wenn das nicht die KI macht!“), wäre ich minimal irritiert.
Und zwar auf dem Weg nach draußen.
„Dad Jokes – The Series“: Am Schluss fühlt sich die Pike-Crew irgendwie zweidimensional durch den Geburtstags-Drink. Ein Kracher! Dafür geben wir doch gerne solche Trek-Highlights wie „Dominion-Krieg“, „Dialoge von Picard“ oder „Die frühen Borg-Folgen“ auf, oooder? (*Rasierklingen an Ellenbogen mach und andere Trekkies freundlich anstups*)
Fazit: Eigentlich könnte man das ja als liebevolles Experiment sehen – und mal fünf Wertungssterne gerade sein lassen.
Aber wenn man nachdenkt, ist diese Haltung nur eine Bestätigung dafür, wie WENIG man inzwischen sogar von New Trek (und so einem Crossover) erwartet?
Man stelle sich vor, „South Park“ wäre in eine reale Serie übergewechselt – und wäre dann so zahnlos wie das Publikum im Musikantenstadl. („Ich bin sooo ein Fan von allem hier! Und politisch, gesellschaftlich und menschlich ist hier auch alles in bester Ordnung.“)…
Oder die Simpsons wären plötzlich in einer normalen Sitcom aufgetaucht. Da wäre ich auch enttäuscht, wenn die nur Charlie Sheens Pupse würden riechen wollen. („Ich mochte früher nur Donuts. Aber andere Leute TOLL finden, das schmeckt ja noch viiiel besser!?“)
Wäre Boimler in einem Videospiel, einem Hörspiel oder einem YouTube-Katzenvideo aufgetaucht, hätte man sich bei solch niedriger Qualität und den scheunentorgroßen Kreativitätslücken ebenfalls geärgert.
HIER ist es aber plötzlich okay…?
Nö… Ich finde nämlich nicht nur andere Leute, sondern auch MICH toll.
Mitsamt einem gewissen Minimalanspruch.
…
Guuuuckt nur! All diese Referenzen! Quasi die Disruptorbombe für das Fanherz, das müssen selbst die doofen Bewohner von Moab IV zugeben! Und wer das anders sieht soll gefälligst auf der Arawath Kolonie in Rente gehen!
…
Hilfe! Mein Mauszeiger ist kaputt und klickt pausenlos auf den Link für zufällige Artikel auf Memory Alpha!! Und was zum Henker ist ein Fallit Kot?! Igitt!
Aber zu ernst sollte man dieses Crossover-Special wohl nicht nehmen und es mehr aus dem „Lower Decks“-Blickwinkel betrachten. Aber, ganz ehrlich, mittlerweile geht mir der dortige Mix aus „Franchise-Kiste schütteln und gucken was rausfällt“ + Heldenverehrung („Uhura! Mein Gott, es ist Uhura! Uhura! Uhura! Oh, Hurra, Uhura!“) doch etwas auf die Gorn-Eier. Besonders, wenn die LÖSUNG noch darauf basiert („Ey, haben wir nicht noch ein Stück Alt-Enterprise unter den Planken??“)!
Und die Story besteht zu 90% daraus UND greift meine Kritik aus der vorherigen Folge auf, dass Uhura und die meisten anderen New Worlds Leute nur aus faden Spießern auf dem Level von Harry Kim oder Travis Mayweather bestehen. Was ganz besonders im Kontrast zu den sprichwörtlichen Cartoon-Figuren Boimler & Mariner auffällt, welche auf jeden Fall SEHR viel Energie in ihre Rollen einbringen.
Was eigentlich für die gesamte Folge gilt. Alles sieht irgendwie aufwändiger und filmiger aus, selbst die Musik hat mehr Umpf als sonst. Und es ist mir erst dadurch so richtig aufgefallen: Kann es sein, dass man sich heimlich von den Anfangs sehr nervigen Wackelaufnahmen verabschiedet hat? Oder hat der Kameramann mit der Einstellung von Discovery nur mit dem Trinken aufgehört?
Die Erzählweise hat jedenfalls dieses gewisse Jonathan Frakes je ne sais quoi, wo alles sehr klassisch gefilmt und erzählt wird. Aber viel zu erzählen gibt es andererseits ja auch nicht, denn der Antrieb für das gezeigte Geschehen ist SCHON WIEDER sehr minimalistisch. Die Autoren brauchen ein Zeitportal, also besucht man ein Zeitportal. Warum? Is’ doch egal, Wartungsvertrag oder so.
Aber solche Simpel-Aufhänger per Nebensatz sind ja mittlerweile die Standard-Vorgehensweise nach „Da wohnt was im Treibstoffnebel. Punkt.“ und „Die Dimensionswesen reparieren halt gerne Leute mit doppelter Staatsbürgerschaft“.
Ernsthaft, WUSSTE man damals einfach instinktiv, dass am Drehbuch auch mal ein bekannter Sci-Fi-Autor mitgewerkelt hat, reicht es heutzutage in Sachen Kreativität gerade mal für die Hälfte einer Zusammenfassung auf der Roman-Rückseite und dem üblichen Aufwärmen der Fan-Freude am Fließband („Er hat Kirk gesagt!“).
Und woher genau kamen eigentlich die Grinseanfälle von Spock? Wollte man uns das tatsächlich als „Der ist halt glücklich, weil er einen wegstecken kann“ verkaufen?! Keine verdrehte Katra oder Nebenwirkungen von der Vermenschlichung? Einfach nur sakrilegische Fröhlichkeit als Empörungsmotivation für Fanboy-Boimler? Oder habe ich etwas übersehen?
Die Orion Nicht-Piraten waren da ähnlich schwammig geschrieben, also wie es halt gerade nötig war. Erst war es ein böses Vorurteil mit den klauenden Grünhäuten, dann klauen diese das Portal ohne wirklichen Grund. Und das Zurückkaufen war auch kein Problem, also lief irgendwie alles ins Leere? Und die Moral war „Das sind alles Piraten, aber wir fälschen die Geschichte“? Nicht sehr sternenflottig, oder?
Fazit: Schwierig. Die Crossover-Idee macht Spaß und handwerklich wurde nochmal eine große Schüppe draufgelegt, animiertes Intro inklusive. Aber für 45 Minuten hatte mir die Geschichte einfach zu wenig Fleisch und der Versuch etwas Tiefgang einzubauen konnte mich auch nicht überzeugen („Vielleicht mal NICHT 28 Stunden am Tag arbeiten, Uhura?!“ – „Okaaaay, dann hab ich wenigstens Zeit für meine Steuererklärung.“). Und so wiiirklich lustig war es auch nicht? Ärgerlich zudem, dass man in Sachen Canon jetzt wohl die letzten nachvollziehbaren Reste über Bord geworfen hat. Aber vielleicht zählt diese Folge auch einfach nicht dazu?
Hey, kann dies für ALLES von Discovery dann nicht auch bitte der Fall sein?
Wertung
Als „Lower Decks“ Special:
Als Star Trek Episode:
Ich wartete nur auf O’Neill, diese Orions, drrrr P90 zack zack ^_°
Klar, SG1 wurde hier erwähnt, aber es geht mir echt nur um die nette Musikuntermalung. Da kamen so manche Töne. Ansonsten gute Spaßepisode. Saufen mit der Erikaaaa. Erstmal Pike Chili-Cheese-Burger, und richtig saufen.
Würde da so saufen. Nur, ne. Saufschiff Turboschlinger: Frau Dukat, was hamse wieder Problem mit der bajoranischen Zöne – heee?! Alles, ach … so anstrengend, alles wegblastern.
Irgendwie traurig, dass Star Trek seit 22 Jahren in dieser Retro-Zeitschleife festhängt.
Wie wär’s denn mal mit ner Serie, die parallel zu TNG spielt und diesen verstaubten Wissenschafts-, Bundeswehr- und Behördengeist atmet?
„08.45 Uhr Treffen im Konferenzraum.
TOP 1: Riesiges Alien klebt am Hauptbildschirm.
TOP 2: Warpkernbruch in 3 Stunden.
TOP 3: Die Uniform des Transporterchiefs war nicht gebügelt.
TOP 4: Cellokonzert am Mittwoch um 20:15 Uhr.
TOP 5: Nächsten Donnerstag großes Jeffreysröhrenputzen mit anschließender Ortsbegehung durch die Führungsoffiziere.
TOP 6: Fähnrich Miller hat geweint. Sofortige Entlassung aus dem Dienst wegen unprofessionellen Verhaltens.
TOP 7: Staub auf vier Photonentorpedos. Verlesung einer 20-seitigen Mängelliste und Prüfung disziplinarrechtlicher Schritte.
TOP 8: Seriöser Astronomiekram mit Gelegenheit zur Diskussion (4 Stunden).
TOP 9: Verschiedenes.“
=> Streichung aller Special-Effects, weil Drehbuch voll und Setausleuchtung zu teuer.
Ich muss hier doch zwei Anmerkungen machen.
Zu TOP 3: Die Uniformen in der utopischen Zukunft von TNG sind natürlich bügelfrei. Es muss hier also
ein schwerwiegenderes Problem die Ursache sein … möglicherweise bisher unentdeckte Folgen
des mehrjährigen Aufenthalts im Transporterraum!
Zu TOP 6: Das wäre völlig untypisch! Wofür gibt es schließlich auf jedem Schiff der Föderation (ausge-
nommen Raumstationen am Rande des Föderationsraumes) einen Counselor? Hier würde sich doch
eine Therapiesitzung nach Vorschrift 635/ 795 anbieten.
Geniales Review. Eines der besten der letzten Zeit, so oft habe ich ausgiebig gelacht. Danke dafür.
Ach die Folge?
Ja, die sehe ich wohl, wenn die irgendwann mal woanders als auf P+ läuft, denn dafür gebe ich aktuell kein Geld aus.
Positiv, Ferox21.
Die Zukunftia-Reviews (+Kommentare ☺) sind schon regelmäßig besser/kurzweiliger als Nu-Trek-Folgen selbst.
Sogar Spoiler sind mir inzwischen sowas von EGAL. Wodurch könnte man sich bei den Kurtzman-Prequels überhaupt noch spoilern lassen? Damit, ob in dieser Folge die Anzahl der Kanon-Brüche (oder einfach Unglaubwürdigkeiten) gerade oder ungerade ist?
Ergänzung:
Ich warte sogar ab, bis es auf Tele5 läuft. HA! Nimm das, Kurtzman. Streaming my ass P+. Nach dem Disco-Desaster habe ich auch überhaupt keine Lust mehr irgendwas davon blind auf Scheibe zu kaufen.
Die SNW Staffel 1 BD-Box gibt es kaum für unter 30,-€ (aber 4K für 45,-€). Ähnlich preisstabil sind die Picard-und Disco-Staffelboxen. Wer kauft das noch zu den Preisen?? Vor allem, wenn man große Teile davon schon im Free-TV sehen konnte. Für eine Staffel „The Expanse“ zahlt man knapp die Hälfte…
Wichtige Ergänzung:
Nurse Chapel hat als Zeichentrick schon im Standbild deutlich mehr „Charakter“ als real? Was so ein-zwei optische Handvoll ausmachen können. Höchst interessant! -Augenbraue-hochzieht-
Den SNW Vorspann im Lower Decks Cartoon Stil gibt es ja im Netz zu sehen – und auch da gefällt mir die Cartoon-Variante um Längen besser. Keine Ahnung, warum das Realo Trek so verwaschen, dunkel und langweilig aussehen muss…
Sorry, aber das ist doch jetzt nur noch infantiler Müll. Demnächst läuft noch JarJarDinsgsbings durchs Bild, gefolgt vom Terminator in Damenstrümpfen???
Da hat jedes Testbild ja mehr Inhalt.
Aber danke fürs drüber berichten!
wo bleibt eigentlich die kritik zu 2.08?
Die Folge war eher mau, aber das Ende war grauenhaft. Wieso bitteschön war der Doktor nach so einer Tat noch frei? Es war doch klar, dass er es getan hat. Darf man neuerdings in der Föderation Botschafter töten ohne Folgen? Müsste so etwas nicht auch eine Reaktion bei den Klingonen auslösen?
Und überhaupt: Wieso läuft ein so wichtiger Botschafter ohne Bewachung herum? Haben solche wichtigen Personen eigentlich nicht immer Bodyguards?
tach auch !
Ich weiss auch nicht was davon zu halten ist.
Idee : Goil
Umsetzung technisch : Sehr O.K.Umsetzung Logik : Muahahahahahahahahah
Schauspieler : Im Rahmen ihrer Möglichkeiten : O.K. bis gut.
Aber richtig Bäumler im Reallife verliert schnell an Reiz/Witz.
Was soll ich sagen: Pfffffffffffffffffffffffffffffffffffffffffff
Gruß BergH