Die 25 besten SF-Filme aller Zeiten – Plätze 14 bis 10
Ihr habt gerufen? Wir kommen grooven! – Nach einigem Hin- und Herschieben der verbleibenden Listenplätze erfolgt nun also die Fortsetzung unserer Aufstellung. Etwas schade ist es aber, dass „DUNE“ inmitten dieser Reihe veröffentlicht wurde. Denn eigentlich hätte der Film auf dieser Liste auftauchen müssen (zwischen Platz 20 und 10?). Doch da er so neu ist, müssen wir das irgendwann später nachholen. Wie wäre es in ein paar Jahren mit einer Liste namens „Die 5 besten SF-Filme von Denis Villeneuve“? ICH wäre dabei!
Platz 14.) Brazil
Dass dieser wirre Film so weit oben angesiedelt ist, wundert mich selbst. Aber vielleicht ist ja ein ähnlich klingendes Werk (= Disneys „Basil“?) in unseren Scanner gefallen? Zusammen mit einem alten Mistkäfer an der Redaktionslampe? Und dann kam halt das Wort „Brazil“ raus?
Ziemlich genau das geschieht auch beim Start dieses Klassikers von Terry Gilliam… Nur dass in einer dystopischen Gesellschaft ein Widerstandskämpfer mit einem braven Bürokraten verwechselt wird. Der danach in einen Fieberalptraum der Verfolgung gerät. Gefühlt kommt dabei eine Mischung aus „Monty Python“, „1984“ und irgendwas von Franz Kafka heraus. – Was ich an solchen Stellen IMMER sage, denn außer Kafka kenne ich kaum irre Autoren.
Dies ist jene Art Film, bei dem weniger kunstliebende Zuschauer (= immer Mama + Papa) gerne mal „Was ist das’n für Quatsch?!“ dahergrunzen. Aber das kennen wir als Trekkies ja eh schon…
„Kein Problem, Madame. Auf dem Handy besitzt ihr neues Profilbild genau die richtige Größe, wenn man es auf 16:9 anzeigt.“ – Breit gefächert: Es geht um Schönheitswahn, Konsumkritik und Unterdrückung. Puh, nur gut, dass unsere „Corona-Diktatur“ wenigstens nicht anstrengend für die Augen ist.
Besonders dieser „bunte“ Stil, bei dem es auch Fischaugen-Perspektiven oder Comichaftes zu sehen gibt, macht es schwer, diesen Film richtig einzuschätzen. Die meiste Zeit wirkt er wie eine Komödie ohne gute Gags. Wie ein Bilderbuch ohne Storyboard, auf das jemand bunte Kaugummis geklebt hat. – Doch je weiter man die bunten Bilder analysiert, die Traumsequenzen goutiert und die Fluchtszenen konsumiert, umso großartiger wird „Brazil“.
Denn durch die schrägen, fast unlogischen Momente bekommt man einen Zugang zu dieser Diktatur, den man sonst nur selten sieht. Und man erkennt, dass (lachhafte) Bürokratie, (technisch absurde) Überwachungstechnik, (ablenkende) Konsumwelten und (amüsante) Verhörmethoden am Ende eben NICHT spaßig und schrullig sind, sondern im Kopf ganz schön Aua machen.
Apropos „Aua im Kopf“: Je nachdem, welche Version des Filmes ihr seht, solltet ihr euch unbedingt mit der Endsequenz beschäftigen.
Platz 13.) Inception
Tatsächlich, ein Film von Christopher Nolan ist auf der Liste.
Gerade dieser Regisseur hat es bei mir nie leicht. Entweder erfreut man sich an den tollen Ideen und der Ernsthaftigkeit der Geschichte (was heute nicht selbstverständlich ist) oder man ärgert sich über platte Figuren, „Style over Substance“, die laute Musik von Hans-“Darf ich meinen Kopf auf diese Orgel legen?“-Zimmer, welche über die Dialoge dröhnt – oder generell über das behämmerte Ende der Batman-Trilogie.
Doch „Inception“ hat bei mir einen Nerv getroffen. Dabei ist die Geschichte mit dem „Traum im Traum im Traum“ gar nicht so logisch, punktet aber mit allem, was hinter den graustichigen Bildern steht. Aber dazu später mehr…
Dabei ist es gar nicht negativ, dass die Traumbilder eher unkreativ und „normal“ wirken. – Im Gegenteil: Eine Art fluffige Traumwelt mit ablenkender „Alice im Wunderland“-Optik hätte dem Werk nicht gut getan. Nur, weil man ALLES träumen kann, muss man als Regisseur auch nicht ALLES umsetzen. Sonst kommt am Ende solch hyperaktive Kreativitäts-Epilepsie wie „Ready Player One“ heraus. Und das kann niemand wollen.
Eigentlich geht es darum, wie wir Realität wahrnehmen, wie wir mit Trauer umgehen oder wie weit wir gehen würden, um aus der Realität zu entfliehen. Quasi „Matrix“, nur halt mit Daunenkissen statt einer gläsernen Schlafkapsel.
Und ob man sich nicht lieber in einer „falschen“ Welt mächtig fühlen möchte, als sich in einer „realen“ Welt schwach zu fühlen.
Die Stadtverwaltung empfiehlt: Einfach abends die Straßen zusammenfalten. So können die, die OBEN wohnen, nämlich ohne CO2-Emissionen runter fall… fahren.
Der brummende Dröhn-Soundtrack von Hans Zimmer passt hier sogar gut. Ebenso der kühle, fast unpersönliche Look der Traumwelt(en), der deutlich darauf hinweist, dass es in den allerwenigsten Menschenseelen um’s Blumenpflücken oder Sich-Selbst-Akzeptieren geht.
Ich behaupte sogar: Die Sinn- und Lösungssuche an den Grenzen von Raum & Zeit, die wir später in „Interstellar“ und „Tenet“ erlebten, funktioniert hier am besten! Schon deshalb, weil man sich als Zuschauer in einem Traum (in einem Traum, in einem Traum…) niemals mit Fragen der Logik belasten muss.
Platz 12.) Die Körperfresser kommen
Wer sich schon immer mal richtig fremd & deplatziert fühlen wollte, sollte auf jeden Fall mal ein Ding tun:
Sich einen Film von Mathias Schweighöfer ansehen.
Für alle anderen empfehle ich allerdings dieses Meisterwerk von 1978. Selten konnte ich so stark fühlen, wie „falsch“ einem die Welt vorkommen kann, ja, wie zerbrechlich unser Platz in unserer Gesellschaft ist. Und wie gruselig es ist, wenn andere Wesen einen ständig beobachten, bewerten und einem seltsame Blumenzwiebeln unters Bett schieben. (Nein, ausnahmsweise nicht Google oder Amazon)
Denn wie bei „Das Ding…“ oder „Blade Runner“ geht es hier darum, dass fremde Wesen unter uns sind, wir sie aber nicht zu erkennen vermögen. Wir wissen nicht, was sie machen, was sie wollen und warum GENAU ihr Internist ständig die Hände über den Kopf zusammenschlägt, aber wir wissen, dass uns da etwas ersetzen will. Unseren Platz einnehmen. Unsere Ressourcen beanspruchen. Unsere monatelang reservierte Playstation 5 abgreifen.
„Das kommt davon, wenn man die pränatalen Früherkennungsuntersuchungen ausfallen lässt. Oder die Zeugung in einem Sack Torf durchführt.“ – Alter Schleimer: Die tollen praktischen Effekte sind hier gar nicht so wichtig. Sie schaden aber auch niemandem. Außer der eigenen Verdauung. Örks.
Bei diesem Film ist der Prozess des Ersetzens auch körperlich so schmerzhaft, wie er bereits psychologisch klingt. Denn wer von der Alienschlingpflanze befallen wird, wird einfach … ausgehöhlt. Und das ist feucht, es ist klamm, es ist schmutzig – und es erklingt ein ekelhaftes Röcheln wie beim Impfgegner auf der Corona-Intensivstation. Keine Sekunde möchte man das erleben, was Leonard Nimoy und Donald Sutherland hier sehen.
Wobei die schlimmsten Momente jene sind, wenn sich Köpfe in die Richtung der Hauptfiguren drehen. Wenn die Leute im Bus einen mit diesem „Irgendwann kriegen wir dich!“-Gesicht angucken (okay, in heutigen Großstädten fast normal) oder die eigene Frau so seltsam aus der Wäsche schaut, dass man nur noch mit offenen Augen schlafen will.
Ein Meisterwerk.
Platz 11.) Star Wars – Eine neue Hoffnung
Auch, wenn ich nicht der größte Star Wars-Fan bin, muss dieses Werk gewertschätzt werden. Klar, im Grunde ist dieser „Sith gegen Jedi“-Plot in jedem einzelnen Film gleich (nur, dass der Bauantrag-Status der Todessterne variiert), aber das ist ja nicht der KERN der Saga.
Der Kern sind die praktischen Effekte, die märchenhafte Stimmung, die kreative Überführung alter Legenden und Heldenreisen in eine SF-Welt: Der starke Siegfried, der eben als wurstiger Mark Hamill beginnt. Der Bösewicht, der sich selbst entmenschlicht, indem er eine depperte Maske trägt – und wie der Leibhaftige mit Stimmbandentzündung spricht. Der weise Mentor, der sich zwar Eremiten-mäßig zurückgezogen hat, aber noch ein letztes Mal aus seiner Wollkapuze herauslugt, um den Bösen die Locken zu bürsten.
Gerade der erste SW-Film zeigt uns bereits kompromisslos, wie kultig derartige Schinken sein können. Der unvergessliche Soundtrack sagt einem bereits Minuten vor der ersten Wüstenwanderung, dass wir hier nur zur Hälfte trashige Roboter sehen. Die andere Hälfte ist wie ein klassisches Musikstück in Moviegestalt, bei dem selbst Mozart nach wenigen Takten mitgewippt hätte.
„Eine Rebellion? Die moralisch guten Menschen retten? Neue Fähigkeiten erlernen? – Kein Problem, ich hole meine Frau!“ – Im Kreise der klassische Heldenreise: Was früher üblich war, ist heute (zumindest mit Männern) teilweise verpöhnt. Schade, dabei zeigt „Dune“ doch gerade, wie man es RICHTIG macht.
Jeder Soundeffekt, jeder Schnitt und jede Kulisse sind hier perfekt. Das Art-Design wirkt nie überladen (was sich später ändern sollte) und steht so sehr für sich selbst, wie man es später nur von wenigen SF-Filmen kennen sollte.
Klar, ein paar Kulissen und Momente sind im 4K-Zeitalter nicht optimal gealtert. Aber wer in dieser Liste auftaucht, hat im Grunde auch diese Hürde genommen. Und: Wenn man es genau nimmt, ist dieser Film sogar der abgeschlossenste von allen!
Imperium besiegt, Ehrung erfolgt, Helden leben/lieben. Fertig!
Platz 10.) Starship Troopers
Alles an diesem Film schreit den Zuschauer an, dass es sich hier um übelsten Blödsinn handelt. Um Unfug, bei dem man das erhoffte „Kunstwerk“ mit der Lu… Pupe suchen muss:
– Markige Militaristen-Sprüche rund um Ehre, Gewalt und Auspeitschen
– Oberflächliche Liebschaften von viel zu schönen Menschen
– Monster-Action und Ballergedöns, bis die Bundesprüfstelle weint
– Schauspiel, das nicht über das Nötigste hinaus geht (und nötig ist hier nicht mal viel!)
Aber all das ist gewollt – und geht tiefer, als es Dialoge wie „Das ganze Gehirn weggelutscht“ vermuten lassen.
Beim Schauen bekommt man immer wieder ein komische Gefühl, das man am Anfang noch für Zufall hält:
– Wieso haben Zivilisten kein Wahlrecht?
– Wieso sollten die Bugs einen fernen Planeten angreifen wollen/können? Ist es ein Logikloch, oder können plumpe Insekten wirklich Meteoriten auf die Erde(!) schleudern?
– Ist es nicht eher so, dass die Menschen zuerst den Alienplaneten gestört haben, nicht umgekehrt?
– Wieso erinnern manche Uniformen an Nazi-Klamotten?
– Warum wird so viel Wert auf die (satirisch gemeinten) Rekrutierungsfilmchen gelegt?
– Und wieso ist das alles so verstörend wie anziehend, obwohl keine der Hauptfiguren sympathisch wirkt?
Meine persönliche Antwort ist: Dieser Film ist tatsächlich beides! Nämlich eine hohle Actionklamotte für die Doofen, aber auch eine feinsinnige Kriegsfabel für die Klugen. Und egal, wo man sich auf dieser Skala einordnet: Man wird exakt so sehr unterhalten und belehrt, wie man es selber gerne hätte – ohne das Gefühl, dass man die Hälfte nicht kapiert.
„Leute! Wir sind hier gerade auf eine Öl gestoßen!“ – An der Haubitze, da gibt’s koa Sünd: Alles scheint erlaubt und erwünscht. Da gehe ich mit – vor allem, was die (teilweisen) praktischen Effekte angeht!
Dass die Effekte auch heute noch absolut brillant wirken, ist besonders erstaunlich. Auch 20 Jahre später gibt es wenige CGI-Klamotten, die besser aussehen.
Das war es für die nächsten Wochen. War die Liste okay so? Soll Sparkiller auch noch eine machen? Oder habt ihr gar keinen nennenswerten Geschmack und hängt euch einfach an den unseren dran? Schreibt es in die Kommentare, denn dann können wir das lesen!
Die bisherige Liste … für alle, die zu faul sind, den ganzen Artikel zu lesen:
25 Der Marsianer
24 Moon
23 Equilibrium
22 Event Horizon
21 Die Fliege
20 Arrival
19 Independence Day
18 Star Trek – First Contact
17 Blade Runner
16 Das Ding aus einer anderen Welt
15 Contact
14 Brazil
13 Inception
12 Die Körperfresser kommen
11 Star Wars – Eine neue Hoffnung
10 Starship Troopers
„Das war es für die nächsten Wochen. War die Liste okay so?“
Was soll denn „für die nächsten Wochen“ heißen?
Bald startet die nächste Staffel Kurtztrek, da bleibt dann keine Zeit mehr!
Also her mit den TOP 10!
Die Liste ist natürlich nicht okay, solange „Der Marsianer“ auf Platz 25 steht und Alien noch nicht Nummer 1 ist.
Wenn Alien noch kommt (was wahrscheinlich ist) dann wären von Ridley Scott 3 Filme in der Liste, womit bewiesen wäre, dass er der beste Scifi Regisseur aller Zeiten ist. Bleibt nur die Frage wie man die Existenz von Prometheus (keine Relation zu meinem Namen) und Alien Covenant dann erklärt.
„Bleibt nur die Frage wie man die Existenz von Prometheus (keine Relation zu meinem Namen) und Alien Covenant dann erklärt.“
Das ist doch kein Widerspruch.
Auch dem größten Satiriker und SF-Kenner Daniel Klapowski sind schon Fehlleistungen unterlaufen.
Er hat zum Beispiel einen der besten SF-Filme aller Zeiten nur auf Platz 25 seiner Bestenliste gesetzt und unlängst Daenerys Targaryen falsch geschrieben.
Das schmälert aber doch sein Gesamtwerk nicht.
„Auch dem größten Satiriker und SF-Kenner Daniel Klapowski sind schon Fehlleistungen unterlaufen.“
Z.B. hat er als vermutlich einziges lebendiges Wesen Star Wars 8 nicht völlig verrissen :D
Ich glaube aber die Platzierung in dieser Top-Liste ist irrelevant. Praktisch alle diese Filme sind Meisterwerke und die Reihenfolge wird nur bestimmt durch die persöhnliche Gewichtung einzelner Faktoren.
Die Top 5 wird dann bestimmt trickie. Nicht wegen der unerwähnten Filme (die haben ja eine Platzierung bekommen, ausser man hat sie ganz vergessen), sondern wegen der Reihenfolge :D Ich hoffe jedenfalls immernoch auf die „Rocky Horror Picture Show“ und auf „The Congress“.
Vor den „fünf besten SF-Filmen von Denis Villeneuve“ hätte ich gerne noch eine Liste mit den fünf besten „Dune“-Verfilmungen, gefolgt von „die 25 besten Dune-Romane“.
Ich habe mich übrigens damit abgefunden, offenbar die einzige Person auf diesem Planeten zu sein, die „Inception“ in jeder Minute und in jeder Hinsicht unfassbar anödet. Doch trotz dieser Resignation muss ich zugeben: Dass dieser Film hier auch noch ausgerechnet über „Brazil“ steht, der mich wiederum in jeder Minute fesselt und der damit in allen Belangen (Figuren, Plot, Ästhetik, Musik) das absolute Gegenteil von „Inception“ verkörpert, das hat mich dann doch überrascht.
„Starship Troopers“ ist übrigens von der ersten Sekunde an ein hochreaktionärer Film. Und er will es sein. Verhoeven hat damit gezeigt, dass er die Buchvorlage aus tiefster Seele verabscheut. Anstatt das Fragwürdige zu verschleiern, hat er es betont und überspitzt und dadurch ein wunderbar zynisches Meisterwerk geschaffen.
Vielleicht sollte ja Verhoeven mal „Dune“ verfilmen.
„Inception“ gebührt in jedem Fall ein Platz in den Top10 der „langweiligsten SciFi-Filme“ aller Zeiten. Das Prädikat „schnarchig“ verdient aus meiner Sicht alles, was ich von Christopher Nolan bislang gesehen habe, weshalb ich „Dunkirk“ und „Tenet“ bislang ausgespart habe.
„Interstellar“ habe ich sogar zweimal angeschaut, weil ich dachte, es könne doch wohl nur ein Irrtum sein, dass ich ihn so einschläfernd und blöd fand. War es nicht, wie sich nach weiteren 163 Minuten herausstellte.
Mich konnte bei Inception diese Prämisse nicht überzeugen, dass Träume auch endlos ineinander verschachtelt stattfinden können und die Zeit dann mit jeder weiteren Traum-Ebene immer langsamer abläuft. Und wenn die Grundidee nicht überzeugt, dann überzeugt auch der ganze Film nicht.
Nee, dann doch lieber nochmal „Das Schiff in der Flasche“ anschauen. Dort wurde diese Idee mit verschachtelten, falschen Realitäten bereits weitaus besser umgesetzt.
@Serienfan: Du bist nicht der einzige, der Inception nicht gut findet. Das liegt übrigens vor allem daran, dass er die typische Nolan-Schreibe drin hat, ähnlich wie Tenet und Interstellar, der Filmemacher will klüger wirken als er ist und macht seine Filme damit unnötig kompliziert. Den Sinn von Tenet zB hab ich selbst nach dem 2. Mal nicht verstanden. ja, ich konnte der Story folgen, fragte mich aber immer wieder, warum man das so pseudo-kompliziert rüberbringen muss. Lediglich die frühen Filme wie Memento, Insomnia oder Prestige sowie die Batman-Trilogie sind relativ gut
Starship Troopers ist mitnichten ein „hochreaktionärer Film“.
Verhoeven hat die Buchvorlage nicht nur verabscheut, der hat die Geschichte nicht mal gelesen!
So wie ich das mal aufgeschnappt habe, wollte er sich von der Geschichte die er adaptiert nicht seine künstlerische Vision der Geschichte die er adaptiert beeinflussen lassen.
Ja, ist genauso bekloppt wie es klingt.
Sein Drehbuchschreiber musste ja nun notgedrungen mal die Nase ins Buch stecken und hats prompt nicht verstanden oder nur teilweise.
Von den beiden kommen dann auch noch so Sprüche wie „Krieg macht aus uns allen Faschisten“, was definitiv zum dämlichsten gehört was je über Faschismus gesagt wurde.
Die haben nicht begriffen, dass die Faschismus-Parodie die sie urspünglich drehen wollten und das Buch, dass sie dann letztlich adaptierten um diese Faschismus-Parodie zu drehen nicht kompatibel sind.
Ich finde es absolut faszinierend wie Leute sich von der Optik des Films (sei es nun Doogie Howser im Gestapo Trenchcoat oder Denise Richards‘ Titten) so ablenken lassen, dass sie der Handlung oder dem gesagten nicht mehr folgen können.
Dieser seltsame, großartige, provozierende und nicht zuletzt unfassbar unterhaltsame Film, der auch noch nach Jahrzehnten fleißig diskutiert wird, ist in meinen Augen aus Versehen entstanden.
Genie und Inkompetenz liegen manchmal ganz dicht beisammen.
„Dieser seltsame, großartige, provozierende und nicht zuletzt unfassbar unterhaltsame Film, der auch noch nach Jahrzehnten fleißig diskutiert wird, ist in meinen Augen aus Versehen entstanden.“
Mit anderen Worten: Verhoeven hätte „Dune“ verfilmen sollen.
@Serienfan+GGH: Bei Interstellar kann ich nur zustimmen … eine Riesenenttäuschung.
Inception ist erstaunlicherweise beim Erscheinen völlig an mir vorbeigegangen. Ich stieß erst im Rahmen eines Halbjahresprojekts „Filmgeschichte“ auf ihn, als ein Schüler so lange davon schwärmte, bis er in die zu schauenden Filme aufgenommen wurde.
Dann habe ich ihn dreimal in kurzen Abständen gesehen: Zunächst alleine, dann mit den Schülern … und da es danach eine so interessante Diskussion gab, noch einmal, um die aufgeworfenen Fragen zu „klären“.
Ich habe weder vorher noch nachher so (lange und) interessante Diskussionen mit Schülern (11.Klasse)über einen Film gehabt. Erstaunlich, was da an Bedeutungsebenen alles entdeckt wurde.
Ich erinnere mich noch schwach an einen wichtigen Hinweis, den ein Schüler am Ende der Credits entdeckte … er hatte sich den minutenlangen Abspann auf der Suche nach Antworten bis zum Ende angesehen.
Mit 17 hätte ich „Inception“ vermutlich auch als sehr tiefgründig empfunden und mich in stundenlangen Diskussionen über dessen Ebenen verloren. Mit 40 fand ich ihn hingegen eher flach und langweilig, zumal solche Ebenen und Verwirrspiele zu diesem Zeitpunkt bereits nichts Neues im zeitgenössischen im Film waren und aus meiner Sicht hier zwangshaft gewollt herüberkamen. Nach 11 Minuten hatten meine Mitseher und ich das Gefühl, den Film ausdiskutiert zu haben.
Aber ich finde ja auch „Zurück in die Zukunft“ bis heute großartig, während mein Vater ihn als öde und albern ansieht (diesem 60er-Jahre-Banausen leihe ich nie wieder eine Blu-ray).
@G.G.Hoffmann: „diesem 60er-Jahre-Banausen leihe ich nie wieder eine Blu-ray“
Das scheint mir jetzt eine banausige Anmerkung zu sein … Alternative: Ich bin halt nicht so klug wie der 11 Minuten Inception Checker.
Also … Zurück in die Zukunft kam in den 80er Jahren ins Kino und die beiden Protagonisten reisen per Zeitmaschine zurück in die 50er Jahre.
Wieso ist der Vati dann ein 60er Jahre Banause???
Nur vom Alter meines Alten wegen. Die 60er waren halt seine Jugendzeit. Sollte nicht abwertend klingen. Gemeint war nur, dass man öfter Filme als prägend und tiefgründig empfindet, die man in seinen Teen- und Twenjahren mit Freunden gesehen hat, während man neueren Produktionen das häufig nicht abgewinnen kann und sie für pseudophilosophischen Quatsch hält. Ich z.B. finde, dass in den 80er und 90er Jahren großartiges Kino gemacht wurde. Das sehen Leute, die ihre Jugend in den 60er/70er oder 00er und 10er Jahren hatten, gewiss anders.
Ich mag Nolan! Seine Filme regen zum Nachdenken an, und welche modernen Big Budget SF-Filme können das noch von sich behaupten? Nicht viele.
Aber ganz kurz zu Starship Troopers: Es ist empfehlenswert ihn im englischen Original zu schauen. Die deutsche Synchro weist etliche Zensuren/Entschärfungen auf.
„Wollen Sie mehr wissen?“ https://www.schnittberichte.com/schnittbericht.php?ID=1547
Aber die deutsche Fassung hat Egon Hoegen. Das entschädigt und macht die FedNet-Passagen noch deutlich satirischer! :-)
Ich habe ja Hemmungen, auf Nolan zu schimpfen, da er zu den letzten gehört, die ehrgeiziges, experimentierfreudiges Unterhaltungskino machen und auch machen dürfen.
Nolan liebt die Dekonstruktion. Es dekonstruiert Helden wie Bösewichter. Er dekonstruiert die Zeit. Er dekonstruiert Story-Strukturen. Bei „Dunkirk“ noch am gelungensten, weil dieser Film erholsam auf Nolan-Kitsch verzichtet. Dort gibt es keinen Heldensieg, keinen Heldentod. Keine inspirierende Rede eines Anführers, der Menschen motiviert. Nur Einzelschicksale, die unter einer zermürbenden Situation nicht mehr tun können als zu überleben und dabei oft rein zufällig scheitern oder Erfolg haben.
Privat würde ich allem zustimmen. Wenn Nolan in „The Dark Knight“ immer wieder fragt „brauchen die Menschen Superhelden als Vorbilder?“, und er diese Frage immer wieder konsequent mit Nein beantwortet, hat er meine volle Unterstützung.
Das Problem ist nur: So wenig wie die Menschheit irgendwelche inspirierenden Einzelpersonen als Helden braucht, umso mehr braucht sie das Kino.
Jede Geschichte besteht aus einer Reihe von Ereignissen. Das heißt aber nicht, dass eine Reihe von Ereignissen automatisch eine Geschichte sind.
Indem Nolan die Strukturen von Geschichten zerstückelt, zerfallen seine Elemente in losgelöste Einzelteile, die auch dann nicht zu einem fesselnden Narrativ werden, wenn der Zuschauer sich die Mühe macht, das Puzzle zusammenzusetzen.
Indem ich die Struktur von Geschichten auflöse, was Nolan gerne tut, stehe ich irgendwann ohne Dramaturgie und daher auch ohne Geschichte da. Und genau das kommt für mich zur Unzeit, da ich den Eindruck habe, dass sich das Kino zurzeit in einem Auflösungsprozess befindet.
Oha! Die Menschheit braucht also keine inspirierenden Einzelpersonen als Helden?
Warum gibts dann überall Heldengeschichten seit Menschengedenken?
Warum werden immernoch Leutchen aufs Podest gestellt und als nachzueiferndem Beispiel gefeiert,
egal ob’s nun diese How-dare-you-Greta ist oder Leute die tatsächlich was gerissen haben?
Da haste dich aber etwas verrannt.
Die Menschheit muss sich als gleichwertig und gleichwichtig begreifen. Wer sich in der Realität nach einem Helden sehnt, um zu ihm aufzublicken, der sehnt sich gleichzeitig nach jemanden, der zu ihm herabblickt. Denn das eine bedingt das andere.
Helden gehören daher in die Fiktion.
Dass sich Menschen gegenseitig inspirieren und auch bewundern können und sollten, hat damit nichts zu tun.
Helden, ob fiktiv oder real, inspirieren Menschen. Ist dein Verständnis von „Held“ evtl. ein anderes als meines?
Picard (der alte, nicht der neue!)ist ein Held, er tut heldenhafte Dinge und in seiner fiktiven, kondensierten Form hat er vielleicht sogar mehr Menschen inspiriert als es ein realer Mensch tun könnte.
Wenn man kein Vorbild hat dem man nacheifern will, gibt es auch keine Motivation an sich selbst zu arbeiten und damit auch keinen „advanced human“. Menschen brauchen jemanden zu dem sie aufschauen wollen und der, zu dem sie aufschauen, schaut nicht notwendigerweise auf sie herab, auch wenn das ein schicker Spruch für’s Poesiealbum ist.
Menschen sind nun mal nicht gleich, daraus muss leider folgen dass Menschen nicht in allen Bereichen gleichwertig sein können.
Ich bin als Basketballspieler ’ne Nulpe und daher in diesem Bereich nicht gleichwertig mit [insert famous name, keine Ahnung], hab aber vielleicht mehr Ahnung von Blümchen anbauen als ein Physik-Nobelpreisträger und bin in diesem Bereich „besserwertig“ als besagte Physikasse und Ballwerfer.
Und zuguterletzt gibt es da draußen einen ganz Schwung Menschen die in allem besser sind als ich und mit denen ich keinesfalls gleichwertig bin.
Dieses „wir sind alle gleich“ ist halt leider Blödsinn.
Wenn ich morgen von einem herunterfallenden Blumentopf erschlagen werde, dreht sich die Erde munter weiter als wäre nichts geschehen, wenn es morgen Elon Musk erwischt, könnte das die Welt ein klein wenig verändern. Der Mann ist „wichtiger“ als ich.
„Die Menschheit muss sich als gleichwertig und gleichwichtig begreifen.“ führt m.M.n. dazu, dass wir uns dem kleinsten gemeinsamen Nenner anpassen, das wären dann TikTokker, das kann keiner wollen.
P.S.
oder reden wir gerade wieder aneinander vorbei? :-)
Menschen reden immer aneinander vorbei! :-)
Der Begriff „Held“ ist ja schon problematisch.
Dazu nur kurz: Nolans Ansatz aus „The Dark Knight“, wonach die Fähigkeit zur Solidarität die größte Superkraft der Menschen ist, durch die Superhelden, zu denen man aufblickt, unnötig werden und Superschurken, von denen eine Gefahr ausgeht, machtlos werden, unterschreibe ich ja sofort.
Ich muss aber zugeben: Ich interessiere mich immer weniger für die Realität. Die viel spannendere Frage ist daher für mich: Braucht die Fiktion Helden? Braucht sie ein „bigger than life“? Und wie sieht so ein „bigger than life“ aus?
Mir ist egal, was in der Realität „heldenhaft“ ist. Was aber ist in der Fiktion „heldenhaft“? Ich finde es immer absurd, wenn im Comic Feuerwehrleute begeistert einem Superman applaudieren, der gerade jemanden aus einem brennenden Haus gerettet hat. Gerade für Superman bestand dabei doch rein gar keine Gefahr.
Eine gewisse Unverletzlichkeit gehört zum Helden. Aber gerade sie macht ihn weniger heldenhaft.
Ich wundere mich übrigens über einen merkwürdigen Trend, was moderne Helden angeht. Sie werden körperlich immer makelloser und auch unverletzbarer. Zugleich scheinen sie psychisch immer mehr in Depressionen abzugleiten. Das fiel mir besonders beim jüngsten Bond auf. An kaum einem Bond prallen Kugeln so wirkungslos ab wie am Craig-Bond, aber seelisch scheint er andauernd kurz vor dem Selbstmord zu stehen.
Mir wäre ein körperlich angreifbarer, aber psychisch stabiler Held lieber.
„Gleichwertig“,“gleichwichtig“, „gleich“, das geht ja hier durcheinander wie Rüben und Kraut…noch dazu mit Rechtschreibfehlern.
Klärt mal erst Eure Begriffe!
Tssssss.
Join the Mobile Infantry and Save the World!
Hatte ich echt nicht mit gerechnet, diesen Film in dieser Liste zu finden – Wow.
4 diesmal würden auch bei mir passen. Bei Inception entfinde ich KEIN Nochmal-Gucken-Wollen, wenn der im TV kommt. Dann lieber dessen Verarsche bei Family Guy: Der Sohn meint zu träumen, zieht sich aus und rennt auf die Straße. Beim Türzuschlagen kippt der Kreisel um …
Best Movie Ever: Hier nur 10. – Zuses Story dazu:
97/98-Silvester-Urlaub mit ’nen Kumpel in einem Land mit Strom. Kaufe dort Quake 2 mit Kleber „Best Game ever“ drauf. Wir machen da auch vernünftige Sachen. Tage später an einem Kino vorbei: Uhrzeit X: Starship Troopers – Ich sage Ja, da nach meiner Uhr noch Werbung läuft . Die Frau an der Kasse versteht mein Schrott-Englisch nicht. Kumpel klärt das … Nächsten Tag dort hin: Mit Top Sound und Bild den Film aufsaugen!!!
2 Wochen später, aber mit Lügen-Synchro zuhause. Da nützt auch der 7. Sinn-Sprecher nichts – Das ist SCHROTT.
Um den Film, „ganz“ zu sehen, hatten „wir“ (einige Kumpels „damals“) verrückte Wege: Importierte VHS, Video-CD, Auslands-DVD.
Was seit 09-11-2001 von sogenannten demokraktischen Staaten woanders abgeht, hat micht seit damals doch recht an „Bug-Hunt“ (Zwischen-Titel wg. Copyrights) erinnert. Und der Corona-Fuck jetzt paßt wie die Faust aufs Auge.
Basil Polidouris: Die Musik, Göttlich, genau passend – selbst der Song seiner Tochter auf dem Ball. Der Link jetzt ist top nachgespielt: https://www.youtube.com/watch?v=ufk7JzW5SZk
Ich habe 2 Soundtracks auf CD/LP: Rocky Horror Picture Show (LP) und Starship Troopers (CD).
Danke und wieder Frustriert – Was wir jetzt bekommen …
Klendethu Drop in Metal:
https://www.youtube.com/watch?v=Qt8yLwz6fV4
Man, bin ich neidisch, wie gut der das 6-stimmig hinmosht!
Das ist ein Link, der mir empfohlen wird, seit meiner Antwort hier.
Ach ja: Let’s go Brandon!
Brazil? Da nehme doch lieber „Boys from Brazil“ mit Klon-Adolf. Auch das ist letztendlich ein Sci-fi-film.
tach auch !
Was geht denn hier ab:
Nolan, Inception, StartShip Troopers.
Einzig die Wertung bei Klapo habt Ihr noch nicht bergiffen.
das ist Echte Platzierung = Absolut (Platzierung -24)
Zu Starship Troopers. Als SF Fan in den 70ern habe ich Heinleins Buch gelesen und war gleichzeitig fasziniert und angewidert von seinem Entwurf der Zukunft.
Verhoevens Parodie / Staiere empfand ich als wunderbar entlarfend.
Inception war interessant und Intersteller war na ja…….
A new Hope ist keine SF in eigentlichen Sinne es ist mehr ein Märchen/Fabtasy mit SF Elementen. Aber gut es war damals etwas völlig Neues und hat mich begeistert;
ganz im Gegensatz zu Start Trek the motionless picture.
Warten wir mal auf die PLatzierungen:
1-10 aka 15-25.
Gruß BergH
Wann kommen eigentlich die Plätze fünf bis neun?