Star Trek X: Nemesis – Das Review
Ho-Ho-Ho! Heiligabend ist’s und wir haben euch eine ganz besonders „tolle“ Überraschung mitgebracht: Das erste 3. ST-E.de-Review von Nemesis! Rick Berman höchstpersönlich brachte uns den Film im roten Jackett vorbei! Dass wir für diese Gabe heute unsere Familien, Freunde und anderes nichtexistentes Gesocks im Stich gelassen haben, versteht sich von selbst!
Nun habe ich sie also gesehen! Die Hoffnung des Franchise in einem zunehmenden Franchise aus Hoffnung… Beginnen wir ohne Umschweife:
Gut gefiel mir die gleich zu Beginn die terroristische Eröffnungsszene, in der der romulanische Senat erst von einem Gandalf-würdigen Feuerwerk paralysiert („Oooh!“ – „Aaah!“ – „Was’n das’n?“) und dann der Zuständigkeit des sauren Regens übergeben wurde… – Insgesamt eine für Trek-Verhältnisse grausame und brutale Einführungssequenz, die bei mir alleine schon deswegen einen Stein im Brett hat…
Tja… Und was würde normalerweise passieren, wenn ein Haufen ungewaschener Maskenträger und ein halbwüchsiger Skinhead, dessen ständiges Nachsitzen ihm irgendwann mal die moralische Petersilie verhagelt hat, den US-Präsidenten umbringen würden? – Genau! Militär und die gesamte Planetenbevölkerung würden sich nicht mal dazu herablassen, desinteressiert mit den Schultern zu zucken. Statt dessen hält man sich den ganzen Film über in irgendeiner Pixelecke hinter der „Draufsicht Hauptstadtmodell“ versteckt und lässt die maximal 3 – 5 sichtbaren Hampelmänner im Palast das tun, was man in Palästen eben so tut: Bedeutungsschwanger und in schrillen Kostümen durch den Nachbau des Kölner Doms trampeln…
Für einen erneuten Putsch, Bürgerkrieg oder auch nur spontanen Lichteinfall reicht es da auf Romulus nicht. Verwunderlich… Denn wer will schon, von der skandal- und königshausbesessenen Boulevardpresse abgesehen, einen blassen Minenarbeiter und aufständische Kohlekumpel als Chefs?? Die Sozialdemokraten vielleicht?
Überhaupt habe ich nicht verstanden, wie denn ein unterdrücktes Sklavenvolk mal eben das benötigte Wissen, die Möglichkeiten und die Technologie aus dem Lederärmel geschüttelt hat, um einen derartigen Aufstieg hinzulegen.
Hans-Herbert Shinzon (Westdeutscher Rundfunk) lädt ein: „Schnitzen mit Holzkohle!“ – Untertitel: „Da kann man was draus machen!“
Shinzon wirkt nach anfänglicher Faszination auch stark ermüdend. Dieses ganze „Ich bin Du“-Gefasel krankte einfach an der Tatsache, dass die einzige Ähnlichkeit mit Picard das platte, glatzophile Erscheinungsbild ist. Klar: Damit bei der Fernsehausstrahlung auch unsere Großeltern die „unglaubliche Ähnlichkeit“ erkennen und „Klonen“ (gefährlich, böse) für eine Art Mischung aus Chemotherapie und Fotokopierer halten mögen.
“Haaach, Chefchen… Ich finde einfach keine Picard-Seriennummer auf ihrem seidigen Haar!“ – Shinzon kennt sämtliche Tricks, um an unentgeltliche Kopfhautmassagen zu gelangen…
Dass wir dank völlig unterschiedlicher Erfahrungen 2 völlig verschiedene Menschen, noch dazu in den Geschmacksrichtungen „BaFög“ und „Rentenbescheid“, vor uns sehen, hält das grenzdebile Drehbuch nicht davon ab, auf der profanen Übereinstimmung im Erbgut herumzureiten, bis die DNA erschöpft auf ihre 4 Buchstaben zurücksinkt… Wäre Shinzon nur Picards verschollener Zwillingsbruder, uns wären wohl viel Leid und Qualen erspart geblieben. Namentlich:
„(Bedrohlich) Wir sind eins! Ein Ganzes!! (Kleinlaut) Ich will aber trotzdem nicht deinen Löffel mitbenutzen, danke schön…“
„Jetzt guck doch mal, wie ähnlich wir uns sind… (quengelnd) Du guckst jaaa gaaar niiiicht!!“
„Verzeihung, ich wollte dir wirklich kein Sidolin in die Augen sprühen. Ich dachte ehrlich, hier stände ein Spiegel!“
Absolut nervtötend!
Damit nicht genug: Shinzon räumt auf mit dem Guten im Bösewicht! Von der Faszination der Borgkönigin (Ver. 1) ist der schmierige, telepathische Chefvergewaltiger so weit entfernt wie von einer Oskarnominierung! Die Szene, in der er geistig auf Troi herumrutscht und dreinschaut, als wolle er einen ganzen Schrank Horrorfilme begatten, hat mir den bis dahin noch teilweise interessanten Gesellen völlig versaut. Fortan erinnerte er mich in jeder Szene nur noch an eine Mischung aus Besetzungscouchbetreiber und mongolischem Zuhälter.
Letzterem war wohl auch das herrliche Kostüm zuträglich…
Die endgültige Motivation Shinzon’s versteht wohl sowieso niemand, der nicht mindestens zehn VHS-Kurse „Sinnlos böse mit System“ besucht hat… Aus der Grundidee (Kleiner Junge gräbt tief unter der Erde nach dem Niveau seines Films) hätte man durchaus einen nachvollziehbaren Charakter formen können. Ist doch klar, dass man als Bergarbeiter schon mal schlecht druff ist, wenn alle möglichen Aufstiegsmöglichkeiten bereits mit dem Wort „Lorenfahrer“ abgedeckt sind! – Dem Äquivalent zu „Einkaufswagen-Zusammenschieber“ an irdischen Supermärkten…
Doch die meiste Zeit über genügt Shinzon der Hinweis, dass er nun mal der Böse ist. Immer wieder und wieder liegt einem der jugendliche Langweiler mit Zitaten aus dem Buch „Metaphern für Metastasenträger“ (krank ist er ja auch) in den Ohren und verweist mit stolzgeschwellter Hühnerbrust darauf, dass er halt z.B. so eine Art „Spiegel“ Picards sei. – Kunststück bei einer Lackbeschichtung ab 1 Gramm pro Quadratzentimeter!
Die pseudo-tiefsinnigen Rededuelle mit Picard lassen sich vereinfacht prima mit „Bin ich doch!“ – „Bin ich nicht!“ – „Bin ich doch!“ zusammenfassen. Welches typisch männliches Platzhirschproblem die beiden auch immer miteinander haben mögen…
Seine bescheuerte Krankheit, die er für die etwas dümmlicheren Zuschauer auch immer gerne in Fußgängerzonen zum Besten gibt (der „Kopfadern-schwellt-schnell-an“-Trick ist eine reine Aug… Trauerweide), trägt er dabei wie einen Orden vor sich her…
“Aber, aber! Ich bin doch geisteskrank und benötige dringend ärztliche Be-Troi-ung, höhöhö! (Anhauch)“ – Nur nichts verkommen lassen! Gerade Kinozuschauer verschwenden durch ständiges Aufstöhnen jede Menge Atemluft…
Woher der gute Mann eine perfekte Data-Kopie genommen hat, ist glücklicherweise sein perverses Geheimnis geblieben, was uns vermutlich einen weiteren Klon erspart hat:
„Tag auch! Ich bin der geniale Dr. Soong und gerade erst aus dem Klonbottich gefallen! Und ich habe den unstillbaren Drang, vor dem Abendessen noch einen neuen Androiden zu konstruieren, wofür ich damals Jahrzehnte gebraucht habe… Sie entschuldigen mich?“
Doch steigen wir wieder etwas weiter vorne ein:
Die Hochzeit zwischen Riker und Troi erinnerte mehr an eine Sonderausgabe der Sat.1-Wochenshow denn an einen emotionalen Höhepunkt für Fans: Picard bringt ein paar lahme Gags, was von den anwesenden Mensabesetzern mit dumpfem Bill-Cosby-Show-Lachen quittiert wird. Negativ auch für ST-Nichtkenner: Anhand der Kameraperspektiven und Bildschirmpräsenz könnte man schnell einem Trugschluss erliegen und Picard und Data für das glückliche Paar halten… Worf käme in dieser Szenerie dann wohl dem quengeligen Cousin aus dem übernächsten Bundesland am nächsten, der ja auf keiner realen Hochzeitsfeier fehlen darf…
Einziger Unterschied: Wenn Worf hier mit monotonem Eifer den Kopf auf die Tischplatte schlägt („Alles doof hier, wuhä!“), genügt es wohl nicht, Onkel Siegfried den Gameboy aus dem Jackett popeln zu lassen…
Data’s kurz danach auf einem Planeten gescannter Doppelgänger ist wohl die größte Enttäuschung des Filmes. Aber dazu später mehr. Schnell sind jedenfalls die verstreuten Einzelteile eingesammelt, die übrigens unabhängig voneinander nach unachtsamen Fußgängern greifen, um ihnen einen höflichen Smalltalk über die Qualität ihrer Markenschuhe aufzudrängen… Praktisch, wenn man noch einen Schockeffekt für den kleinen Hunger zwischendurch braucht!
Übrigens: Das fast gesichtslose Prä-Warp-Volk, das anscheinend mit laufenden Motoren nur darauf wartet, mal so richtig auf die Kacke zu hauen, ist nur Aufhänger für eine der sinnlosesten Verfolgungsjagden, seit es 80er-Jahre-Serien gibt… Obwohl diese Gesellen nur per Maschinengewehr freundlich nach Führerschein und Zulassung (andere Länder, andere Sitten) fragen, flüchten unsere Helden sofort. Doch das ist nicht der einzige Grund: Picard, seit seiner TNG-Serienzeit eh` etwas weich im Keks, hat doch diesmal glatt vergessen, sich und seinen Mitstreitern zur Tarnung alte Kaugummis in’s Gesicht zu kleben.
”Und wenn die 5. Kerze brennt, habt ihr Weihnachten gesprengt!“ – Vor Freude über sein Weihnachtsgeschenk (Ein Zigarettenanzünder – Rechts) hat sich Worf seine Festtagstaucherbrille aufgesetzt!
Denn in dieser Hinsicht kennen Prä-Warp-Planeten(Erste Direktive?!) keinen Spass und strafen derlei Nachlässigkeiten sofort. Grund genug für die Sternenflotter, mal eben 20 Meter weit über eine Klippe zu springen und punktgenau im Bauch ihres Raumgleiters zu landen. Der Minimal-Rums an der inneren Schiffswand ließ sich da natürlich nicht ganz vermeiden und sorgt dafür, dass nicht nur von Star Trek der Lack erst mal ab ist…
B-4 hätte als Data’s Bruder vielleicht sogar so etwas wie Potenzial gehabt! – Lore hat sich nur leider schon an diesem einst aufgefüllten Ideensilo vergangen und alle denkbaren Aspekte ausgeschöpft, verinnerlicht, verdaut, wieder entlassen und gleichzeitig seinen Namen in den Schnee gepinkelt… Dass Data B-4 kurzerhand seine gesamten Erinnerungen (und somit auch einen Grossteil seines Wesens) überspielt, ergibt für ihn eine glatte „Eins“ auf einem ganz speziellen Bewertungsbogen. Nämlich dem Armutszeugnis…
Denn die Serie hätte uns sicherlich mit Picards Abi-Jahrbuch die Erkenntnis in’s Großhirn einmassiert („Au! Au! Aua!“), dass Individualität ein wertvolles Gut ist, dass sich jeder für sich erarbeiten muss. Der Wille, eine lieblose 1-zu-1-Data-Kopie herzustellen, hätte unserem Vorzeigeandroiden damals sicherlich eine Menge Diskussionsarbeit beschert, was eine solche Folge sicherlich bei den hervorragenden TNG-Charakterfolgen eingereiht hätte…
Was B-4 dem Film nun eigentlich geben sollte, von dem hoffnungsvollen Ende mal abgesehen, wird das Geheimnis der Macher bleiben. Selbst Androidenfreunde werden sich angesichts eines halben Dutzends Prüfungsfragen für Kindergartenbewerber schnell gelangweilt an die silberne Stirn greifen. Denn außer ständigen „Warum?`s“ ist aus B-4 nichts herauszubekommen. Ganz klar: Fungiert der Kerl auch nur als Lockmittel für Data-Fans.
”Und warum ist die Banane krumm!?” – „Na, das ist einfach… Das kommt durch diese Krümmung in dieser… tja… Banane!“ – Picard erklärt B-4 geduldig die faszinierende Welt des Obstregals. Morgen steht der Vergleich zwischen Äpfel und Birnen auf dem Stundenplan…
Apropos Data: Vergessen sind Bier und Emotionschips, die dieser Charakter zuletzt immer wieder gerne vor dem Fernseher genoss! Ab jetzt wird bei schlechten Witzen wieder blöd aus der Wäsche geguckt, was angesichts dieses Films schnell zum Dauerzustand werden kann! Und wenn jemand auch nur an Kinderschokolade denkt, kann er mit einem halbminütigen Redeschwall Datas rechnen, der dann erklärt, wie er die Behauptung „In jedem 7. Ei“ anhand eines komplizierten Formelwerks nachzuprüfen gedenkt…
Schmerzhafte Rückentwicklung oder genialer Datakult? Entscheidet selbst…
Überhaupt ist die Dramaturgie äußerst erbärmlich! Erst einmal ist das Erzähltempo weitaus niedriger, als es die Actiontrailer vermuten lassen: Die erste Hälfte des Filmes schippert die Enterprise im Orbit umher, während Picard angestrengt versucht, nicht zu früh hinter das satanistische, antichristliche, eben abgrundtief böse Wesen seines DNA-Kumpanen zu kommen… nein, erst muss Jean-Luc eine sogenannte „Drehtür-Entführung“ absolvieren. Gefangennahme und Flucht fast in einem Abwasch. Dass er sich bei der Inhaftierung nicht selber begegnet, wie er bereits wieder entkommt, ist da schon das Höchste an Dramaturgie und Logik.
Und Phaserduelle für Blindfische machen mich inzwischen auch nicht mehr sonderlich an!
Überhaupt ahnt man, dass unglaublich viel geschnitten wurde: B-4 ist nicht mehr als ein Pausenclown mit (un?)erträglich langen Pausen und alle Charaktere außer Data und Picard erinnern permanent daran, dass „Statisten“ immer noch von „statisch“ kommt…
Nur ein Stilmittel scheint konsequent verfolgt worden zu sein: Je dunkler, desto besser! Nicht, dass ich normalerweise was dagegen hätte! Im Gegenteil! Ich halte „Licht“ normalerweise für eine Verschwendung wertvoller Rohstoffe oder Sonnen und bin auf DS9 auch nur zum Sonnenbaden hereingeschneit. – Aber diese kalte Tristesse, die einem hier völlig stimmungsneutral entgegenschwappt und mir den Kauf eines Nachtsichtgerätes nahe legt, hat mich dann doch ein bisschen deprimiert!
”Geschafft! Ich bin der König der Finsterlinge!“ – Shinzon ist zurecht stolz: Fast am Ende des Ganges und noch nirgends vorgedonnert. Ein Laserpointer in der Tasche macht’s möglich!
Genau so wie die Actionszenen… Habe mich selten so gelangweilt: nachdem Picard sich wieder einmal ebenso todesmutig wie (völlig sinnlos) alleine den Zuschauererwartungen stellte, hatte ich mir vom Endkampf mehr versprochen! Wieso ist er diesmal nirgends draufgeklettert?? Waren die Haltegriffe noch nicht angetrocknet oder was?
Und nachdem Shinzon lieblos entsorgt worden war, steht unser Captain bewegungslos in der Weltgeschichte herum, völlig verblödet und wohl von unsichtbaren Grauen gepeinigt, die sich wohl auf der anderen Seite der Kamera befunden haben müssen. Verstanden hab’ ich’s nicht… Immerhin gab es da ja noch eine tödliche Superwaffe zu entschärfen!
Zwei Dinge haben mir jedoch sogar ganz gut gefallen:
Dass Troi die Position des getarnten Schiffs mittels ihrer empathischen Fähigkeiten austüftelt, war ebenso einfach wie logisch! Und einen Data, der im All herumstrampelt, haben wir meines Wissens nach auch noch nicht gesehen!
Mager hingegen Riker in seinem „Jetzt bin ich auch mal dran“-Auftritt am Ende des Filmes:
Einer der Remaner (selten waren ST-Masken so übertrieben und offensichtlich „böse“ wie hier) kämpft um jeden Zentimeter Heizungskeller und lernt schmerzhaft die erste „Schlucht“ an Bord eines ST-Schiffes kennen. Da musste die TÜV-Belegschaft wohl letztendlich doch zugunsten des Cineasten-Verbandes weichen…
Die Effekte sind so (b)la(b)la: Atemberaubend wie in jedem neueren SF-Film und gerade deswegen eigentlich NICHT atemberaubend oder gar erwähnenswert. Die Musik ist mir überhaupt nicht positiv aufgefallen: Eintöniger Klangbrei ohne Wiedererkennenswert, dafür aber mit dem lieblosen Bumm-Bumm-Faktor eines unausgeschlafenen Regenmachers.
Die einzige moralische Botschaft, die der Film zu vermitteln versucht, ist wohl grob „Irgendwas mit Individualität“. Das vermute ich zumindest, andererseits hätte Shinzon die 14. Version von „Buuuh! Ich bin du, Halligalli Hoppsassa!“ vermutlich gegen eine andere Platte getauscht.
Fazit:
„Das Licht geht aus, wir gehn’ nach Haus…“
– Und das sogar schon während des Filmes!
Alles in allem haben wir hier einen seelenlosen Actiontrip mit TNG-Etikett, null Inspiration, Vision oder Botschaft… Wie unterhaltsames Action-Trek auszusehen hat, zeigt „First Contact“! – Wer hier ernsthaft gerührt ist, hält sich für Tütensuppe und gehört in psychologische Behandlung.
Note:
5 + (weil’s trotz allem noch ein bisschen mieser geht)
”Tschüß, Jonathan! War’n schöner Film!” – „Was meinst du? Casablanca?“ – Auch die ST-E-Redaktion sagt Lebewohl ihren einstigen Helden. Mögen sie in Frieden ruhen! (Träne zerdrück)
http://www.filmstarts.de/kritik/star%20trek:%20nemesis.html
HüpeE'
Also, ich muss sagen…
Ich fand den zehnten Film gut.
Ich hab auch schon schlechtere Star Trek Filme gesehen… Star Trek II beispielsweise.
bevor man über andere Serien und Filme herzieht, sollte man, finde ich zu mindest, überlegen, ob man was besser machen könnte.
Also neue Ideen auftischen, wenn euch die alten zu lahm sind…
also nicht verreissen, sondern konstruktive Kritik betreiben. So à la "Okay, shinzon war vielleicht ein bischen lahm, da hätte man den und den Schauspieler für anheuern können" oder so.
Dieser schönen Kommentar "Erste Direktive ?!"… da muss ich sagen "Wieso? Sie haben sie doch angewandt… sonst wären se nicht mit nem Geländewagen aufgetaucht, sondern hätten sich sofort mit einem Shuttle auf den Weg gemacht. Die Idee ist gut gewesen – die Umsetzung vielleicht nicht, da hätte der Autor n bischen konsequenter sein können. Beispielsweise hätte er Picard, Data und Worf tarnen können…"
Aber soviel nur von mir.
Es ist schon interessant wie unterschiedlich man etwas sehen kann.
Da findet der letzte Gast (vor mir) "Nemesis" gut und ausgerechnet einen der (meiner Ansicht nach) besten StarTrek Movies (Den Zorn des Kahns schlechter).
Zu den Idealen, die einmal StarTrek ausgezeichnet haben, gehört auch Tolereanz – auch wenn mir die in diesem Fall etwas schwer Fällt :-)
Selbstveratändlich wurde in STX die erste Direktive mit Füssen getreten. Dabei haben wir doch gerade noch in Teil 9 gesehen, wie man (getarnt) auf einem PreWarp Planeten auftritt…
Auch für mich war "Nemesis" eine herbe Enttäuschung. Ich gehöre absolut nicht zu den Leuten, die einen Film beim zusehen auf logische Fehler und Ungereimtheiten abklopft.
Beim vielen Lehrlauf, den STX bietet, ist mir das aber dabei tatsächlich passiert. So habe ich mich neben den in der Kritik erwähnten Schwächen doch sehr gewundert, wie eine fast zerstörte Enterprise (ohne funktionierende) Schilde ein fast intaktes Raumschiff allein durch Rammen außer Gefecht setzen kann.
Dieses Interessante Manöver beweist übrigens auch, dass sowohl das Shinzon Schiff, als auch die Enterprise mit einer Handbremse ausgestattet sein müssen. Wie sonst soll sich sonst die Enterprise in ein frei schwebendes Raumschiff "hineinfräsen" können. Normalerweise müsste das Shinzonschiff (ohne angezogene Handbremse) durch den Stoß nämlich nur nach "hinten" geschubst werden…
Schade nur, dass mir die lieb gewonnenen Charaktere durch diese schlechte Abschlussvorstellung mit einem schlechten Beigeschmack in Erinnerung bleiben werden. Das haben sie wirklich nicht verdient …
Ulli
> Wie sonst soll sich sonst die Enterprise
> in ein frei schwebendes Raumschiff
> "hineinfräsen" können. Normalerweise
> müsste das Shinzonschiff (ohne
> angezogene Handbremse) durch den Stoß
> nämlich nur nach "hinten" geschubst
> werden…
Die Antwort nennt man Masseträgheit.
Das Schinzonschiff hatte einfach eine größere Masse und die Außenhülle war halt nicht so stabil gebaut wie es eigentlich hätte sein müssen, wenn das Schiff nach hinten hätte geschubst werden können.
Das ist wie beim Auto, wenn 2 Autos aufeinanderprallen, dann werden die beide auch erstmal eingedrückt und dann erst nach hinten geschleudert (sofern sie sich nicht verhaken).
Wie auch immer, ich halte ST Nemesis trotzdem für den schlechtesten ST Film aller Zeiten.
DA war ja die Troi am Steuer!
Frauen können halt nicht Auto fahrn geschweige denn ein aumschiff fliegen(Troi)
gar KOMMANDIEREN(Janeway)!!!!
dat sin doch alles 40er Jahre Trümmerfrauen.
Aber mal ernsthaft:
Da waren echt einfach ZU VIELE Logigfehler in dem Film!
Wobei, Worf könnte ja grad wegen der Riker/Troi Hochzeit da sein.
Das is aber auch der einzigste "Logikfehler im Film der sich noch NORMAL erklären lässt.
Shinzon sein gelaber über Spiegel war ja mal echt zum Sterben! Der hätte damit die ganze TNG Crew Torlabern können. Wobei seine "Lebensgeschichte" einigermasen nachvollziebar ist.
ABER: als Shinzon erschaffen wurde, wie alt war da Picard? War der da überhaupt schon so ein ´"Wichtiger" Captain in der Sternenflotte?
Wo hat Shinzon eigentlich B-4 her?
Dir erste Direktive wurde hier ja wirklich in den Arsch getreten!!!
"Murks mer halt en paar unterbelichtete Präwarpechsen ab."
Die Waffen und Schildtechnologie, die die Voayger mitgebracht hat müsste man eigentlich auch schon sehen können, oder wurde die Enterprise da noch nicht aufgemotzt (ala PIMP MY RIDE)?
Und überhaupt, warum ist die olle (Trümmer)Janeway schon Admiral und Picard noch nich?
Der is doch schon viel länger und ein besserer Captain als die olle Schrulle es war!
Warum wollen Troi und Riker eigentlich nochmal ne Hochzeit auf Bethazed machen?
Das wurde doch im Domion-Krieg total zerbombt!? Hochzeit in der neuen Trümmerkirche oder was?
Aber man muss dem Film echt zugute halten, dass es bei ST noch nie so ne Fette Raumschlacht gegeben hat!
Also Raumkampfgekloppe muss sein find ich.
Da hätte es vielleicht mit ein paar Schiffe mehr noch besser ausgesehn, aber so wars doch auch ganz gut.
Der Checker
TNG fand ich (zumindest so ab der Mitte) die beste ST-Serie. Insbesondere, weil oft viele zugleich etwas zur Lösung beigetragen haben und in vielen sehr guten Folgen auch viele Crewmitglieder involviert waren. In allen Filem habe ich das vermisst. Es waren eigentlich immer mehr oder wneiger "Picard-Filme". Dabei war der erste noch der beste, wobei mir auch die Revolution noch ganz gut gefallen hat, insbesondere das "Mädel", das die Zeit langsamer laufen läßt…
Nemesis war gar nix. Und so einen Abgang wünscht man dieser Crew nicht. Da wäre der Abgang aus der Serie als Film (Gestern, heute, morgen) 100.000mal besser gewesen. SOWAS in der Art wäre mal ein guter Film… naja, Gene gibts nicht mehr, nur (ST)Raffkies…
der film hat auch was gutes…
1. er könnte bzw sienne (nicht existierenden) zuschauerzahlen könnten die verantweortlichen zu qualität motiveren
2. die aciton szenen sind doch nice
Einer muss sich immer quälen – in dem Fall war's wohl weniger der Autor als der Leser beim Artikel und der Fan beim Film. Klar, der Film war scheiße – das ist noch lange kein Grund, alles so quälend lang auszuwalzen.
Hab mir den Film gestern mal aus dem Netz gezogen, weil sonst nix zu haben war. Woher dieser Shinzon sein Super-Raumschiff hatte, hab ich nicht verstanden. Wieso überhaupt irgendwelche Romulaner ihre Remuladen-Sklaven unterstützt haben, hab ich nicht verstanden. Und wieso Brent Spiner am Drehbuch beteiligt war, hab ich auch nicht verstanden.
Immerhin gab's einige schöne Wallpaper-Weltraumszenen.
Ich bin ebenfalls "Kenner" seit der ersten Star Trek Stunde und muss leider den meisten zustimmen… Treffen der Generationen war einen Tick zu "düster" gehalten für meinen Geschmack aber Star Trek. First Contact meiner Meinung nach der beste Film der TNG Crew, Nummer 9 etwas zu bunt und das "Rebellieren" von Data zu Anfang ein etwas gewagter Einstieg. Bei Nemesis hingegen hat meine Mutter (und die ist Star Trek Fan seit der Stunde als es im Fersehen lief und die sah noch jede Folge Classic in Schwarz/weiß) sogar gesagt das fürs Kino wohl soviel geschnitten wurde das wir es erst nach der DVD Veröffentlichung verstehen werden… …hab keine wirkliche Logik gesehen und Spock würde sich im Grab umdrehen wenn er wüsste wie oft ich Nemesis gesehen hab nicht weil der Film gut war, sondern weil ich den Sinn suchte…
Mmh – einen wunderschönen guten Abend meine Herren (und die fünf Prozent von ihnen, die steif und fest behaupten, dem weiblichen Geschlecht anzugehören). Ich scheibe diesen Kommentar hier, ohne vorher die gefühlten 200 vorangegangenen, oder auch das mit Sicherheit sehr gute Review gelesen zu haben, denn inhaltlich kann ich es mir sehr gut vorstellen. Und bitte glaubt jetzt nicht, dass ich irgendjemanden von euch verurteilen möchte. Ebensowenig wie das, was ihr schriftlich hier hinterlassen habt. Es ist vielmehr so, dass das meiste davon schon über meine eigenen Lippen gepurzelt ist. Von Hasstiraden an den Regisseur (darf ein Stümper sich selbst so nennen, wenn er nach eigenen Aussage von der Matherie keinen blassen (Weltraum)dunst hat?), über klaffende Logikschluchten (Wesley? warum denn Wesley? Da war doch so ein netter Virus in TNG-Folge 3, den man hätte reaktivieren können – warum musste es Wesley-ich-bin-blöder-als-Dumpfbacke-Bundy-Crusher sein?) bis hin zu einer darstellerischen Leistung, die einen ST-Voy vermissen lässt.
Aber das alles wollte ich ja gar nicht schreiben. Das habt ja ihr schon ausführlich und sicherlich toll und treffend getan. Stattdessen möchte ich mal einen anderen Ansatz versuchen. Eine Möglichkeit, diesen Film als das zu sehen, was sicher nicht beabsichtigt war.
Star Trek – Nemesis: Spielplatz eines Sado-Maso-Trekkies
Doch direkt am Anfang: Kommando zurück. Hier folgt doch jetzt nicht etwa etwas, was der FSK12 dieses Films widerspricht? Nein! Natürlich nicht. Stuart Baird ist nicht fähig, etwas in meinem Kopf loszutreten, was die Amis nicht auch zur Bestsendezeit bei den Simpsons zeigen würden.
Wieso also die reisserische Überschrift? Nun – in meinen Jahren als Aushilfskraft in einer Videothek (nein – mein Name ist nicht Quentin) habe ich eines gelernt: Ein Film ist nur so erfolgreich wie das, was auf seiner Hülle steht.
Also alles auf Anfang: Der Weltraum, unendliche Weiten, Dies sind die Abenteuer des mal wieder neuen Raumschiffs Enterprise, das unterwegs ist… laaaaangweilig! (danke, Nelson) Kann sich einer an die Zeiten erinnern, als wir noch Forscher waren? Dieses Zitat, von Picard im Vorgängerfilm so leichtfertig aus einem Turbolift dem lauschenden Kinogänger entgegengeworfen zieht sich wie ein leuchtendroter Faden durch den Film. Spontan fällt mir das kleine Römer-HB-Männchen aus Asterix als Legionär ein: Ruhe! Es wird jetzt nicht mehr gelacht! Ihr seid jetzt in der Sternenflotte! – naja, so ähnlich. Und genau dieses Fehlen an Humor hat mich zu dem zugegeben etwas radikalen Begriff des Sado-Maso-Trekkies veranlasst. Denn wer kann damit gemeint sein? Der Regisseur ja bestimmt nicht, denn der ist ja keiner (Trekkie mein ich – das mit dem Sado-Maso kann ich nicht beurteilen. Da müsst ihr Mr Baird schon selbst fragen). Also bleiben nur wir übrig – Homo Sapiens Trekkikus, oder auch der gemeine Star-Trek-Fan.
Denn sollten wir tatsächlich diese Neigung (in diesem Fall meine ich das Sado-Maso-Dings) unser Eigen nennen, dann muss uns dieser Film gleich nach Teil 1 und 5 wie der Himmel im Alpha-Quadrant vorkommen. Wesley Crusher, Ro Laren und die Garderobe von Whoopi Guinan Goldberg in einer Scene versammelt, haben den Schmerzfaktor in solch orgasmische Höhen getrieben, dass das stakkatoartige und wohlige Schreien aus so manchen Videothekenhinterzimmer gar nicht mehr abbrechen wollte.
Und so geht es ja auch weiter. Ein ist Stücke gerissener Data-Bruder. Ein Picard-Klon mit einem Modegeschmack, als sei er eine Kreuzung aus Quark und Neelix, Ein Schiffscounselor, der telephatisch vergewaltigt wird (ligt es an mir, oder kommt mir das bekannt vor?), derselbe Schiffscounsellor, der mal wieder eine Enterprise zu Mus fliegen darf (es gibt noch viele Buchstaben im Alphabet (danke, Picard) aber da Troi das Schiff gewechselt hat, werden wir wohl bald von der USS Titan A,B,C….hören) bis hin zu einem Data, der ausser Betrieb geht (um es mal in seiner Sprache zu sagen.
Um es also auf den Punkt zu bringen: Wäre ich ein Trekkie, der auf Schmerzen (körperliche, seelische und und und) steht, dann hätte dieser Film die Chance, in mir den Mount Everest (oder wohl doch eher den El Capitan) des Wohlbefindens auszulösen.
Jetzt hab ich mir genug die Finger fuselig getippt. Also werde ich diesen Kommentar jetzt posten und mir dann das (oder den?) Review durchlesen. Mal sehen – vielleicht hab ich ja was vergessen.
bis die Tage – Indigo
Nemesis hat doch alles was ein richtiger Star Treck Film mitbringen sollte und um die wahren Trekkies nicht zu überanspruchen, beschränke ich mich auf wenige Beispiele
1. Ionensturm (uä): stellen sich tapfer jedweigem technischen Fortschritt in den Weg, hartnäckiger als Logigkfehler welche wenigstens noch in Varianten auftreten
2. Schiff: es ist schwieriger an Weihnachten durch die Drehtür des Einkaufszentrums zu gelangen denn als Feind in die Enterprise
3. Sicherheit: Wieder einmal müssen der alte Mann und seine linke Hand kämpfen, eigentlich hätte er schon kapieren müssen mal eine Sicherheitsabteilung einzurichten, spätestens nachdem er einen anderen, noch älteren Mann aus dem Nexus holen musste für eine Schlägerei
4. Kämpfe – DER Klassiker schlechthin, wieder "kämpfen" Leute auf 10 Meter Entfernung in einem Gang mit einer Wirkung ihrer Waffen, dass jeder Cola-findende Südafrikaner mit Blasrohr den Kampf gewinnen würde
5. Höhepunkte: der gloreicher Kampf von alten Mann gegen kranken Mann, Pensionist gegen Shizo – dementsprechend aufregend gehts auch zu.
Zusammenprall von Schiffen: geil, die Enterprise als solche erzielt gegen Schilde mehr Wirkung als ihre Waffen, wenn sie es vorher gewusst hätte, hätte die Sternenfollte zwischen den Antriebsgondeln einen Gummiring für eine Steinschleuder montiert, dann müsste auch das Schiff nicht zerstört werden
6. Charaktere, Text und Musik: im Ernst?
7. Bödewichter: billige Max Schreck Immitationen aber der hat in den 20er Jahren als Nosferatu eine bessere Figur gemacht, hatte ja auch einen besseren Maskenbildner
tach auch !
[quote]4. Kämpfe – DER Klassiker schlechthin, wieder "kämpfen" Leute auf 10 Meter Entfernung in einem Gang mit einer Wirkung ihrer Waffen, dass jeder Cola-findende Südafrikaner mit Blasrohr den Kampf gewinnen würde [/quote]
Muahahahahah herrlicher Vergleich.
Bei einigen Nemesis – Szenen hat man wirklich das Gefühl
Die Götter müssen verrückt sein !
Nebenbei, aber ,mal ehrlich:
Wer hat den Film in der letzten Wiederholung letzte Woche gesehen ?
Alles in Allem: der denkbar bestmögliche Abschluss den sich ein Fan nur wünschen konnte!. Nun muss es ja zwangsweise jeder begriffen haben, dass Star Trek tot ist, nach Vojager, Enterprise, Periode 9 u 10 wurde der Endkampf um die Hoffnung "könnte es doch noch mal was werden?" entschieden. Ich fürchte persönlich zwar es könnte Star Trek so ergehen wie Latein, über 1000 Jahre tot und noch immer gibts Anhänger die dies noch nicht kapiert haben, aber für die meisten Normalos ist´s tot UND begraben. Weint, trauert und hofft das Leben möge auch ohne weitergehen.
Danke für den Tip, ist mir mittlerweile ganz gut gelungen. Ich werde mir den neue Star Trek-Film zwar ansehen, aber es ist jetzt halt ein ganz normaler Film ohne den früheren Fan-Faktor. Das Leben geht weiter.
Und das ist auch gut so.
Dr.Best
Nemesis ist wohl Zukunftias Nemesis.
Jetzt hat sich diesbezüglich auch SFDebris gemeldet und zerlegt den Film
http://blip.tv/sf-debris-opinionated-reviews/star-trek-nemesis-review-part-1-5578716