„Star Trek – The Motion Picture“ – Kritik
13 Jahre lang habe ich den Film nicht gesehen – und das zu RECHT. Denn wir hielten uns gegenseitig für langatmig und oberflächlich. Doch nichts könnte weiter von der süßen Realität des SF-Kults entfernt sein! Hier haben wir einen ähnlichen Klassiker vor uns wie „Blade Runner“, „2001“ oder „Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle“. Und bei ST1 stellen sich gar nicht erst Fragen danach, ob das Tempo des Films gut gealtert ist. Denn „Tempo“ ist ebenso wenig vorhanden wie Erdbeeren im Erdbeerjoghurt. Aber dafür Schokostreusel, hmm!
Für diese Einschätzungsänderung muss ich mich ausdrücklich bei J.J.Abrams und seinen Greenscreen-Reitern der Apokalypse bedanken. Denn in den letzten drei Filmen bekamen wir nur schlechte Abziehbilder altbekannter Figuren, die alle 10 Sekunden einen ironischen Spruch in die Kamera raunten (*Zwinker, Kicher, Baller*). Am schlimmsten war jedoch, dass ich nicht kapiert habe, was die Bösen jetzt konkret WOLLTEN. Von ihren Hunderten von Minions mal ganz zu schweigen („Persönlicher Rachefeldzug vom Chef? Klar, ICH habe die nächsten 10 Jahre noch nix vor!“)…
Bei „Star Trek 1“ haben wir hingegen ein gigantisches Mysterium (die dicke Wolke), dessen Motivation in zweieihalb Stunden mühsam herausgefunden werden muss. Und diese Motivation beinhaltet so viele Facetten, dass ein 2,5-Stunden-Film fast schon zu kurz erscheint, um alles auszuarbeiten. Und ja, diese Aussage meine ich tatsächlich ernster als Alex Kurtzman sein neues Pilz-Kochbuch!
„Captain, die Wolke ist riesig! Und sie isst gerne Klingonen!“ – „Dann sind wir wohl ‚Kling-Ohne‘, was? Versteht ihr, Jungs? Hahaha?“ – Humorfrei und Spaß dabei: Der Film nimmt sich derartig ernst, dass heutige Zuschauer irritiert sein dürften („Wie, der Untergang der Erde ist gar nicht im Witzebuch vermerkt?“).
Denn wo wir heute stets die klassische Geschichte von „Ich hau dir, du haust mir“ erleben, werden wir bei ST1 mit jeder Minute schlauer: Ist die Wolke intelligent? Jau! – Was sind die runden Kugeln im 50 Kilometer großen Eingangsbereich? Datenspeicher! – Will uns das Ding angreifen? Nö, eigentlich nur anquatschen! – Sieht es uns Menschen als minderwertige Lebensform an? Zu Beginn schon. – Ist V’ger neugierig und lernfähig? Jau, unbedigtomat! – Können wir dem Ding beibringen, die Welt etwas mehr wie wir zu sehen? Na klar, dafür sind Mensch-Maschine-Verschmelzungen im Lichte eines funkensprühenden Weichzeichners schließlich da!
Was man früher als langweiliges Rumfliegen mit uncooler Dröhnmucke empfand, ist extrem gut gealtert. Eben WEIL wir hier den kompletten Weg von „Weiß gar nix“ bis hin zu „Ich weiß alles“ sehen. Und nicht etwa 7 Action-Sets, die am Ende nur an Trümmerstücken und kopfkratzenden Versicherungsgutachtern zugenommen haben. Bei ST1 geht es auch nicht um „kurzzeitige“ politische Agenden (Trump, Afghanistan, Bienensterben, Gender-Gedöns), sondern um Forschergeist, Kommunikation, Analysen und Mal-die-Füße-still-halten. Ich würde sogar sagen: Trekkiger sind selbst die meisten Episoden der TV-Serien niemals gewesen.
Zugegeben, es gibt hier ein paar lääängere Kameraeinstellungen, aber die Effekte darin sind so grandios gealtert, dass man sich auch mal 30 Sekunden auf einen Flug durch blaue Blubber-Nebel einlassen kann. Im Ernst: Das ist wie ein beruhigendes Aquarium – nur halt mit SF-Geschichte statt mit Fischen drin.
„Können Sie mir sagen, was ich da auf dem Hauptbildschirm sehe?“ – „Es ist ein riesiger, jahrtausendealter, metallischer … Kahn?“ – Sprich dich aus und halt dann die Klappe: Manchmal kann man auch einfach mal die Daten analysieren. Dafür ist das erste Wort in dem Begriff „Forschungsschiff“ schließlich dort hingesetzt worden.
Auch fand ich die fehlende Kamera-Dynamik durchaus passend. Hier zieht immerhin ein massereiches Megaobjekt durch die Galaxie, kein Motorroller mit Nachbrenner. Somit sind langsame Kamerafahrten oder auch mal stationäre Perspektiven durchaus angebracht. Wer hier die Enterprise im Inneren der Giganto-Strukturen hat „hängen“ sehen, fragt sich unwillkürlich, warum wir Menschen so klein und zerbrechlich sind. Hier geht es nicht darum, etwas schnell-schnell-schnell zu zeigen, denn die Motive von V’ger sind ja auch nicht aus der Maggie-Fix-Tüte gefallen. Zwar läuft im Hintergrund durchaus der Countdown bis zum Erreichen der Erde, aber hektischer Aktionismus hätte hier nur dafür gesorgt, dass man gescheitert wäre. Und außerdem können wir durch das Anti-Tempo sehr gut nachfühlen, wie sich V’ger beim jahrhundertelangem Datensammeln gefühlt haben muss („Noch einen Nebel? Okaaay? Spaaannend?!“)…
Die Musik ist übrigens das Beste, was man je in Star Trek gehört hat: Der treibende und düstere Soundtrack bei den Klingonen, das Wummern völlig unbekannter Alienklänge (man baute für den Film extra ein Instrument, das wie ein umkippender Metalltransporter klingt), dazu Ilias sanftes Thema, das sich nahtlos an die anderen Kultthemen anschließt.
Nicht umsonst wurde das Titelthema später auch die Titelmelodie von TNG. Allerdings empfiehlt sich hier schon der beigelegte 5.1- bzw. 7.1-Sound der Blu Ray in englisher „Speake“. Die deutsche Stereo-Tonspur klingt nämlich arg nach Dosentelefonen im Weltraum.
Wer sich HIER an einem guten Fernseher und einer guten Soundanlage langweilt, sollte definitiv nie wieder nach draußen gehen. Man würde sonst Gefahr laufen, nach 3 Minuten an der Hauptstraße an purer Langweile zu verenden…
„Captain, ich war zu schnell unterwegs. Ich wurde geblitzt!“ – Blitzgescheit und lernt trotzdem noch dazu: Dass Spock sich „illegal“ auf den Weg macht, um sich mit dem fremden Wesen zu verschmelzen, halte ich für die edelste Form des Desertierens. Wirklich viel bringt es nicht, aber hey: Beim Forschen stellt man sich daher auch meistens mehr als ein Reagenzglas hin…
Auch die Kulissen, Beameffekte, Uniformen und Außendesigns (Raumstation! Schiffsdock! Komplexität der Modellschiffe!) hat man seitdem nie wieder so schick gesehen. Zwar müffeln manche Deckenlampen dezent nach den 70ern, machen dafür aber erfrischend viel SINN. Denn es kommt LICHT raus. Das hat man ja heute oft auch nicht mehr… Selten sahen ST-Raumschiffe so massiv und trotzdem gemütlich aus. Selten war alles so sauber, verströmte aber doch den Duft von „Hinter der nächsten Deckenplatte drängeln sich die Kabel“. Hier geben sich schickes Weiß und die geräumige Strukturen sowohl die altmodische Klinke als auch die neumodische Antimaterie in die Hand.
Und alle Pluspunkte gelten nicht nur für das Schiff selbst: Astronauten im Raumanzug winken z.B. dem ablegenden Schiff zu, im Sternenflottenhauptquartier wäre es sogar Ameisen zu wuselig und die Schiffswerft hat diese kuschelige Metallstrebigkeit, die ich mit Stabilität verbinde.
Doch genug vom Design, denn sonst denkt man noch, dass wir hier nur über eine Ausstellung für Fertigküchen sprechen…
Natürlich ist es erzählerisch etwas knifflig, dass eine mächtige Raumsonde wie V’ger nicht kapiert, dass sie von „Kohlenstoffeinheiten“ gebaut wurde und eigentlich nur ein Haufen Blechschrott mit diversen Erweiterungen ist. – Aber jedes vermeintlich billige Element hat hier seinen Grund und Platz (*Medienprofessor auf Schoß absetz*). So spiegelt die Story eigentlich unsere Suche und Hilflosigkeit wieder, was am Ende umso klarer wird, wenn es um Themen wie „Einsamkeit“, „Schöpfer/Kind“, „Zweisamkeit“ und… kicher… „körperliche Verschmelzung“ geht. Denn erst die befreit am Ende das fremde Wesen, das dann auf fast metaphysische Weise verpuffen „darf“.
Und ja: Ich finde es gut, dass dieser Part nicht vollständig erklärt wird. Es passt zum Film.
„Oh mächtiges V’Ger-Wesen, was willst du denn NOCH von uns?“ – „Dieser Commander Decker… Der hat schon einen süßen Po!“ – Datensammelklage – Der Film: V’ger will doch auch nur einen Sinn im „Leben“. Die Kulissenbauer dieses Sets haben es immerhin auch schon in die Analen der Filmgeschichte geschafft.
Überhaupt werden viele Dinge mit erstaunlich knappen Worten rübergebracht: Kirk drängt Commander Decker nach dem Motto „Nun lass mal den Papa ran!“ unsanft aus dem Weg – und wird dafür von McCoy ermahnt. Spock hat hingegen seinen Kur(z)urlaub auf Vulcan dafür genutzt, noch emotionsloser zu werden und bei jeder ausbrechenden Wiedersehensfreude die Flucht an seine Konsole zu ergreifen. All das läuft aber so nebenbei und organisch ab, dass erklärende Doofendialoge von früher (= „Mein lieber Herr Gesangsverein. Sie sind aber schlecht drauf, Spocki-Baby!“) gar nicht mehr nötig sind.
Ilia stirbt übrigens schnell und rennt danach als begriffsstutzige Sonde durch das Schiff („Brettspiele sind doof und unlogisch. Erklärt mir bitte Brettspiele!“). Und V’ger weiß eigentlich nicht so richtig, wohin mit seinem kalten, endlosen Wissen – was durch die leeren, endlosen Nebelhallen auch optisch ganz prima rüberkommt. Im Ernst, hier wäre man mit einem actionreicheren Ansatz nicht weit gekommen. Woher hätte die Action auch kommen sollen? Eine Kampfszene verbietet sich z.B. durch den neugierigen Charakter von V’ger. Und durch die Tatsache, dass jeder „Kampf“ eine „totsichere Sache“ für die Enterprise gewesen wäre.
So ist die Sonde am Ende auch nur ein Kind, das seinem Schöpfer zeigen will, was es dort draußen gelernt hat – und aufgrund der Hürden schon mal einen halben Tobsuchtsanfall bekommt. Hier obliegt es dann der Crew, Ilia als V’gers Vertreterin gut zuzureden:
– „Nein, das Schiff kann ohne uns Kohlenstoffeinheiten nicht existieren; danke der Nachfrage!“
– „Wir sind Forscher. Wir fliegen ja nicht zum Spaß durch deine Metall-Niere!“
– „Wir helfen dir nur weiter, wenn du nicht mehr bockig bist. Und nein, es gibt keine mondgroßen Schokoladentafel für dich!“
„Ilia, was hat V’ger mit dir gemacht? Und was ist das für ein seltsamer Knubbel unter deinem Hals?“ – „In dem ist die komplette Wertschätzung der heutigen ST-Fans für diesen Film gespeichert. Ist ganz leicht, das Ding!“
Übrigens gibt es einen einfachen Test, ob man den Film heute noch erträgt: Man schaue sich diesen Ausschnitt in voller Länge an, während das Smartphone in Griffweite liegt. Wenn ihr hier ohne Aufmerksamkeitsblessuren durchkommt, haltet ihr auch den Rest des Films aus. Mehr „Ship-Porn“ kommt hiernach definitiv nicht mehr.
Und auch, wenn einem bei diesem Shot eher die Schotten vor die Augen fallen (nein, kein zusätzlicher Scotty-Witz diesmal), so MUSSTE so eine Sequenz einfach auch mal sein. Wir kannten das Schiff vorher ja nur aus der Serie, wo es in den ewig gleichen Animationen – samt Staubkörnern und Haarwurzeln – durch die Orbits flackerte. Die Enterprise ist nun mal ein eigener Charakter und natürlich LIEBT der Captain diesen heiß und flennig. Was auch wunderbar rübergebracht wird, als er sich die Innenräume anschaut und trotz der lauernden Gefahr seine inneren Star-Trek-Modellschiffe sortiert. Da ist es fast unnötig zu erwähnen, dass ich mich schon nicht mehr erinnern kann, ob das Schiff in „Into Darkness“ jetzt auf der Erde zerschellt ist oder nur stark beschädigt war – und ob da nach „Beyond“ noch irgendwas mit UHU und Tesastrips zu retten ist.
Ja, dieser Film hier ist eine Nerdparade, die VON Nerds FÜR Nerds gestrickt wurde. Sehe ich hier noch einen Modelleisenbahn-Veteranen hunderte Stunden mit viel Liebe rummachen, so springen mir bei den neuen Klamotten förmlich die Inder (nichts gegen Inder!) entgegen, die parallel noch an „Thor 3“, „Jurassic World“ und mit dem Nachfärben des Nachthimmels bei „CSI“ beschäftigt sind.
Ist das ein Zufall, dass das wie ein Auge geformt ist? SIEHT V’ger nun, warum es jemals am Leben war? Oder ist das nur der ein Zufallsshot vom Müllschacht, der es zufällig in den Film geschafft hat? Ich glaub‘, ich muss ihn zwecks Klärung bald noch mal sehen.
Als besonderes Detail möchte ich noch den gruseligen Transporterunfall zu Beginn hervorheben, der durch die Geräusche (schreien, stöhnen, still sein) und die entsetzten Gesichter der Anwesenden zum gruseligsten Moment in Star Trek gehört. Eben, weil man kaum etwas sieht.
Ebenso ist die Angst mit Händen greifbar, wenn ein paar Dutzend Männeken im Hauptquartier vor dem Bildschirm stehen und das erste Mal die Infos zur nahenden Wolke vernehmen. Und auch hier wirken die ruhigen Gesichter mehr, als es wildes Brüllen und Kleider-vom-Leib-Reißen vermögen könnten.
Wie man es auch dreht und wendet: ST1 ist ein verkannter Klassiker, der für sich alleine steht und dank seiner Verkanntheit bisher nicht nachträglich vermurkst oder entzaubert wurde. Der bekannte Borg-, Klingonen- und Spock-Effekt wird daher auch in 100 Jahren niemals eintreten – äh, hoffe ich jedenfalls!
Wie bitte, Leute? V’ger hatte eine unbekannte Zwillingsschwester namens Michael’ger? Echt jetzt? – Cool!
Fazit: Mit jedem Sehen gefällt mir der Film besser; besonders in der Digital-Deluxe-Superedition. Er funktioniert auf so schnörkellose und elegante Weise, dass er sich langsam zu meinem liebsten Trek-Film hochgearbeitet hat – dank stundenlangem Schleichflug teilweise sogar ohne mein Wissen.
Hier braucht es keine Action, keinen Bösewicht, keine billigen Gags oder schauspielerische Gesichtskirmes. Der Plot steht für sich allein und kommt mit wenigen Worten aus. Selten war uns „Show, don’t tell“ in Star Trek näher als bei dieser verwirrten Wolke mit Schöpferkomplex.
Da nimmt man sogar das kitschige Ende als etwas Symbolhaftes hin.
(Für diese Note muss allerdings die Stimmung und Heimtechnik stimmen, ansonsten bleibt’s halt beim großen Gähnen)
Der Film sieht in der Bluray-Fassung, obschon das dafür neu erstellte Master inzwischen auch schon 10 Jahre alt ist – grandios aus. Man hat den Film vermutlich stets in dunkler, schlechter VHS-Qualität auf einem kleinen Röhrenfernseher vor Augen. Doch dieser Film wurde wahrhaft für’s Kino gemacht. Der – leider nur in ziemlicher mieser DVD-Qualität – verfügbare Director’s Cut hat sogar eine minutenlange Overtüre mit Orchestermusik. Meines Wissens war Star Trek 1 der letzte Kinofilm, der eine Overtüre erhielt.
Mit der langsamen Handlung werden sich weiterhin nur wenige anfreunden können. Doch wenn man sich darauf einlässt, wird man mit einem großartigen Film entschädigt, der an „2001“ erinnert.
Noch länger war die 1983 für das Fernsehen erstellte Fassung, für die 1998, auf dem Höhepunkt der Star-Trek-Welle in Deutschland, sogar deutsche Nachsynchros vorgenommen wurden. Diese Szenen sind zwar auf der Bluray als Extras enthalten, leider jedoch ohne die interessante deutsche Nachsynchro. Diese findet man nur auf der VHS-Kaufkassette. Ich habe den Film einmal neu auf maximale Länge zusammen geschnitten, einschließlich der deutschen Nachsynchro. Für die dadurch entstehende Gesamtlauflänge von rund 150 Minuten (24p) muss man dann aber tatsächlich kerngesund sein.
Ein klassischer SciFi-Film, wie er heute sicher nicht mehr produziert werden könnte.
„Ein klassischer SciFi-Film, wie er heute sicher nicht mehr produziert werden könnte.“
Klassisch produziert werden konnte er aber eigentlich auch 1979 nicht, der Plan ging ja nicht umsonst in Richtung „Phase II“ und TV-Serie. Wäre nicht STAR WARS so ein Kassenmagnet gewesen, hätte es von Paramount damals ganz sicher kein dickes Filmbudget gegeben. Was man erwartet hat, war ja dann auch ein „STAR WARS mit Kirk und Spock“, insofern sind wir 2019 tatsächlich gar nicht so weit weg von vor 40 Jahren. Weil das nicht geliefert wurde und der Film ein relativer Flop war, wurde ja für „Wrath of Khan“ vom Design über die Macher alles über den Haufen geworfen und dem Film nur ein Zwergbudget verpasst. (Wovon die Story letztlich profitierte.)
Das „klassische SF“ nicht mehr produziert werden kann, finde ich auch nur bedingt richtig: Im Großbudget-Bereich geht da wirklich nicht viel, dass nicht wie „Star Wars“ ist. Aber Perlen wie „Moon“ oder „Arrival“ tauchen 1 bis 2 Mal im Jahrzehnt noch auf. Viel dichter war die Quote damals auch nicht.
@Hildegard: „Der Marsianer“ sollte neben den beiden Filmen von Dir unbedingt auch noch genannt werden.
Danke für dieses schöne Review. Da ging mir richtig das Herz auf und meine Disco-geschundene Seele hüpft ein wenig.
Ich sehe mir diesen Film jedes Jahr mit großen Freuden an und mir kommen dabei jedes Mal fast die Tränen, wenn ich daran denke, wie SCHÖN Star Trek früher einmal sein konnte.
TMP ist ein unterschätzter Klassiker, der am besten schafft, was nur Star Trek so meisterhaft beherrscht hat: Auf eine liebevoll altmodische Art futuristisch zu sein!
Hier gibt es einen fantastischen Vortrag über die technischen Visionen von Star Trek:
https://www.youtube.com/watch?v=VuCCbZQzmYU
Gerade bei TOS war man da seiner Zeit ausgesprochen voraus. Man lönnte sich ja schonmal die Frage stellen, welche Visionen die Disco so hat, außer Drogenvisionen vielleicht.
Ich bin nicht wirklich Fan von TMP, aber ich kann durchaus verstehen, wieso er als so wohltuend empfunden wird. Er ist natürlich auch ein bissl ein freak accident unter den Star Trek Filmen. Richtige Sci-Fi anstelle von futuristischer Action. Sowas hat sich das Studio nicht ein zweites mal erlaubt… schade, aber aus wirtschaftlicher Sicht nachvollziehbar. Leider!
Wobei, heute wäre vielleicht für sowas wieder eine Nische. CGI war noch nie besser und bezahlbarer und ich kann mir gut vorstellen, das sich Leute finden lassen, die sich eine ruhige, szenisch wunderschöne Sci-Fi Serie über das Erkunden des Weltalls ansehen würden. Muss ja heute keinen Mainstream mehr treffen. Den gibt es ja sowieso fast nicht mehr und dem sollte Star Trek eh nicht nachrennen.
Dabei ist das garnicht so schwer, unterhaltsame aktionreiche Elemente mit guter, erhebender Science Fiktion zu kombinieren. Allein der Mangel an deutlich! höher entwickelten UND positiven Aliens. Immer dieser dystopische Mist. Kann mir keiner erzählen, daß die Leute nur den dumpfen Baller/Existenzkrampf sehen wollen. Sie wollen auch mehr Niveau, aber nur nicht langweilig… Das eine muss das andere nicht aussschliessen. Man muss es nur wollen, und können.
Für mich ist Dystopie und Endzeitgedöns garkeine Science Fiktion. SciFi ist für ich immer erhebend, bewusstseinserweiternd. Ich möchte staunen und raunen und mit grossen Kinderaugen entdecken. Avatar hat im ersten Teil des Filmes durchaus gute Ansätze. Die ganzheitliche Philosophie dieser Navi ist wirklich anerkennenswert. Leider rutschen sie dann wieder ins drehbuchdogmatische Existenzkampfmuster. Und WENN schon, warum haben die Navi nicht ein paar Meister, die mental die Heli runterholen bzw. neutralisieren, deaktivieren können, wie auch immer. Aber wieder mal (Drehbuchdogma) müssen die Guten materiell und ihrer Möglichkeiten schwächlich…, ins Fegefeuer laufen. Das ist doch propagandistischer Müll und soll uns den Trojaner „die Bösen sind immer stärker“ unterjubeln. Das 2 Minuten Happy End zählt dabei nicht viel. Du hast 2 Stunden negative Dominanz konsumiert! So funktioniert Prägung.
Da muss ein Paradigmenwechsel her. Das Problem sind diese staubigen Drehbuchdogmen, die immer weiter gelehrt und durchgekaut werden. Allen voran der übermächtige Gegner und die totale Bedrohung vor Auslöschung. Das hat dieser Film auch drin, aber nicht plump und vor allem nicht alternativlos, ganz wichtig.
Ich stelle mir z.bsp. Star Wars mit einem positiven Imperium vor und vielen Schauplätzen mit Herausforderungen, z.bsp. mit oberster Direktive, auch Konflikten, auch Gefechten, logisch, aber der Grundton muss erhebend sein und die Guten müssen die Dominanten im Hintergrund sein, immer, ganz besonders auch materiell, technisch. Und bitteschön die Jedi nicht so schwächlich aussehen lassen gegen die Negativen. Wie lächerlich ist denn bitte dieses Verhältnis. Ich meine, die unendliche Quelle von Liebe, Kraft und Energie wird ja wohl mehr Power haben…
Aber dafür braucht man Bewusstsein. Wie Roddenberry 3.0. Das Problem mit den Star Trek Serien ist auch diese Stagnation an neuen Konzepten. Dieser Film hier (TMP) ist schon ganz gut. Aber was ist so schwer daran, höher entwickelte Alienwelten zu zeigen und eben nicht immer nur, zwar technisch übermächtige, aber dumme Maschinen & ansonsten nur emotionale Space-Neanderthaler wie Klingonen und Konsorten. Das sind doch nur ausgelatsche, rückständige Erdenkonzepte mit Laserkanonen und Warpantrieben ausgestattet, nichts weiter. Totale Stagnation. Will man da den Hochentwickelten spielen, muss man sich natürlich umso dümmere hilfsbedürftige Stirngnubbelrassen ausdenken, um dann den Retter, Helfer, Beschützer zu spielen gegen noch dümmere Arschlochrassen.
DAS IST KEINE SCIENCE FIKTION. Das ist Verarsche.
Unsere Galaxie allein hat 300 Milliarden!!! Sterne, ist Milliarden Jahre alt, wie wahrscheinlich ist es, daß man NUR auf Rassen trifft, die weniger oder gleich weit entwickelt sind, gemessen am Föderationsniveau? Ich meine, wenn man seine Fantasie dahin streifen lässt, was könnte man für Geschichten in den Weiten des Universums erzählen, da kommst du doch als ERSTES auf höher entwickelte Welten als unsere, ODER ??? Das ist doch das Spannende daran. Sonst kannst du auch weiter CIA „XY“ gucken…
Das zeigt schon die gewollte Verdummungspropaganda, die dahinter steckt. Sicher gab es auch Lichtblicke, siehe „Wer ist John“ TNG, aber das ist mir alles viel zu wenig. Er entwickelt sich zur Energieform und verschwindet von der Bildfläche. Wo sind die Welten, die tausende, hunderttausende oder millionen Jahre weiter sind, in höheren Dimensionen leben, vlt. switchen können, etc. etc. Unendliche Möglichkeiten.
Aber du sollst natürlich nicht auf die Idee kommen, daß es hochentwickelte Aliens geben könnte, die nicht nur nett und wohlwollend sind, sondern auch technisch so dominant, daß sie den Sklaventreibern einer rückständigen Erdenwelt mit Leichtigkeit in den Arsch treten könnten. Interessant oder.
Es ist Zeit für eine Veränderung, auch dort.
In diesem Sinne, auf gute SF.
Ergänzung:
Du sollst glauben, daß das was wir haben, das evolutionstechnisch höchste der Gefühle ist. Deshalb keine höher entwickelten positiven Aliens…
Ein paar Beispiele mit Filmen mit netten Aliens, darf gern ergänzt werden.
– 2001, auch wenn das nur ein Monolith war
– Star Trek, wie oben, Maschine ja, aber is ok
– Unheimliche Begegnung der dritten Art, schöne bunte Schiffe, netter Kontakt
– ET, aber der ist mir zu schwächlich, wieder die ausgeliefert Nummer
– Starman, J. Bridges und Karen Allen, Alienromanze, ganz süss mit 80’er Flair
– Mission to Mars, der Alien am Ende gefällt mir
– Arrival vielleicht noch, aber diese schwarze Kommunikationsrauchpampe ist nicht mein Ding, schon zu dystopisch, auch daß das solche Tintenfischviecher sein müssen, nee
Die Abwesenheit von wesentlich höher entwickelten Spezies könnte man ja noch dadurch erklären, dass diese zu intelligent sind, um sich mit uns abzugeben. Wir versuchen ja auch nicht, in einen Dialog mit Stubenfliegen zu treten. Und wenn wir sie erforschen, begreifen sie überhaupt nicht, was vor sich geht. Vielleicht sind Naturkatastrophen nur ein Reiz-Reaktionszeit-Experiment von Aliens, die wir nicht wahrnehmen.
Was mich nicht nur an SciFi-Filmen stört, ist dieser obligatorische, aber sehr ermüdende Kampf Gut gegen Böse mit der immer gleichen CGI-Action für 15-Jährige. Es wird kein einziger Konflikt diplomatisch und intellektuell gelöst. Außerdem erschließt sich mir nicht, weshalb es überhaupt immer ein Konflikt sein muss, den es auszutragen gilt. Die spannendsten SciFi-Filme sind für mich solche, in denen unbekannte physikalische Probleme zu lösen sind oder Lebensformen auftreten, die nicht ausschließlich mit Laserwaffen kommunizieren.
@GGHoffmann. Meine Rede. Obwohl ich denke, daß es mehr als genug Gründe gibt für hochentwickelte Aliens, sich um uns zu kümmern, uns zu unterstützen, als Evolutionshelfer im Hintergrund, als galaktische Siedler für andere Planeten, Evolutionsschauplätze herzurichten, etc. Da fiele mir genug ein.
Das vermisse ich auch an SF im Kino und als Serie. Es gibt eine ganze Reihe Bücher, die in dieser Richtung etwas bieten. ZB die Geschichten von A. C. Clarke wo er potentielle Lebensformen in der Jupiter-Atmoshpäre beschreibt, oder natürlich im Ansatz auch die Rama Serie – wo es eine ausserirdische Welt zu entdecken gilt. Solaris geht natürlich auch in die Richtung, wenngleich sehr philosphisch und als Buch nicht so toll gealtert.
Mit den heutigen technischen Möglichkeiten könnte man das endlich überzeugend darstellen. Aber es ist 1. zu wenig Ballerei und 2. nicht dystopisch genug. Man darf Zukunft ja nur noch schwarzmalen und in Raumschiffen müssen die LEDs zur Beleuchtung ausgefallen oder zum Energiesparen abgeschaltet sein (hab ich schon erwähnt, dass ich The Orville mag ;-) ?
Als die etwas andere Scifi würde ich Abyss empfehlen. Ein 3 Stundenfilm, der erst zum Ende sein wahrhaft gutes Potential enthüllt.
Mangel an „höher entwickelten“ Wesen in Star Trek?
– Trelane
– Apoll (mit seinem Tempel…)
– die Organier
– Q
– Nagilum (sehr neugierig)
– dieser komische Satelliten-Gott der Edo
– ein Douwd (Kevin Huxbridge) und auch die Husnock… befristet.
– Iconier und T`Kon (damals; fand ich sehr interessant, die Artefakte zu erforschen)
– die Bajor-Propheten (gäääääähn…)
– der Caretaker als Nachtisch in Form von Götterspeise – passt!
Wobei ich nach der TNG-Pilotfolge mit Q schon leicht unterwältigt war. Diese gottgleichen Wesen waren für mich schon in TOS eher nervig. Eben ein buchstäbliches Deus-Ex-Machina, das eigentlich jede Handlung der Protagonisten bedeutungslos hätte machen können (ich meine damit: worst-case wäre z.B. gewesen, Schiff putt -Schnipp! Q machts ganz; Captain dood -Schnipp! Q reanimiert). Zum Glück hat man das in TNG recht gut umschifft.
Oder waren nur die neuesten Serien gemeint?
Da gibt es natürlich hauptsächlich:
– Michael Brennschinken im Anzug (aber auch ohne). Spoiler: sie wird die Mutter aller Q. So.
Der Vergleich mit der nervenden Stubenfliege ist schon ganz passend. Vielleicht ist die „Naturkatastrophe“ in Form von Ionensturm, kosmischem Band etc. nur das Insektenspray bzw. die Fliegenklatsche. Oder die Fensterscheibe, gegen die die Menschheit „gefühlte 2 Sekunden“ später gleich wieder gegenfliegt.
Bestenfalls wird man von Q als sowas wie sein Lieblingshund betrachtet.
Ich habe damals als Kind diesen Film im Kino auf der richtig großen Leinwand gesehen und kannte natürlich die bis dahin verhältnismässig wenigen Folgen des ZDF. Und ja, die Overtüre gehörte tatsächlich dazu: Im Saal wurde es stockdunkel, die riesigen Vorhänge gaben die Leinwand frei, die Overtüre setzte ein, minutenlang…. ein irres Feeling, an das ich mich heute noch erinnere. Langatmig fand ich den Film insgesamt, ein paar minutenlange Kamerafahrten weniger, dann wäre er richtig gut gewesen. Als Kind konnte ich die Tragweite der Handlung einfach noch gar nicht begreifen Heutzutage ist das anders.
Ich denke, dieser Film gehört tatsächlich in eine Reihe gestellt mit 2001, BladeRunner usw. SciFi der ruhigen Sorte eben.
Widersprechen muss ich hingegen allen Träumen, heute sowas gar als Serie zu bringen – Das Erzählen von Geschichten vor allem in Serien funktioniert heute anders als damals. Es geht nur noch um Quote. Entspricht die nicht den Erwartungen, wird eine Serie gnadenlos nach einer Staffel abgesägt. Das Prädikat „Star Trek“ ist kein Freiticket mehr dafür, dass sich eine Serie erstmal 3 Staffeln á 26 Folgen einlaufen kann, bevor sie endlich „Fahrt“ aufnimmt und die Zahlen besser werden.
Die heutigen, jüngeren Kino- und TV- Zuschauer WOLLEN Action, wollen Radau, schnelle Schnitte, Rumms & Blinkblink. Weil sie es gar nicht anders kennen. Darum sind die 3 neuen Trek- Filme finanziell erfolgreich gewesen. Ein Film oder eine SciFi- Serie, die nachdenklichere, ruhigere aber dafür vllt. ausgefeiltere Geschichten haben, würde beim Zielpublikum schlicht durchfallen und ruckzuck wieder verschwinden…
Ich möchte an dieser Stelle mal widersprechen … nicht, weil ich manches an der Kritik nicht auch teile, sondern weil Du meiner Meinung nach nicht differenziert genug urteilst.
Erstens: Es gibt ja nicht nur jüngere Menschen, die ins Kino gehen und Serien schauen. Und bei der Struktur der heutigen Kino- und Fernsehlandschaft mit Öffis, Privaten, Pay TV und Angeboten wie Netflix und Amazon Prime braucht es gar keine Massen an Zuschauern, um eine „gute“ Serie zu produzieren. Ein paar Millionen Zuschauer findet man schon bei den „Alten“.
Zweitens teile ich Deine Einschätzung nicht, dass nur mit Radau, schnellen Schnitten, Rumms und BLinkblink Erfolge zu erzielen sind. Ich könnte jetzt „Arrival“ oder „District 9“ anführen … aber das beste Beispiel ist „Der Marsianer“, der auch finanziell ein RIesenerfolg war. Es gab dort kein „Gut und Böse“, keine schnellen Schnitte, keinen Radau und nachdenkliche Szenen. Ich hab den Film mehrfach mit jungen Leuten gesehen … die fanden den toll.
Drittens kann ich die verallgemeinernde Aussage, bei den Serienproduktionen ginge es nur noch um Quote (und deshalb käme nur Schrott/ Mittelmäßiges raus) überhaupt nicht nachvollziehen. Im Geschäftsmodell von HBO oder Netflix ist Quote weniger wichtig als AUFMERKSAMKEIT. Alles redet über GoT … also holt man sich ein Abo und finanziert damit das gesamte Programm des Anbieters (mit). Es werden auch nicht alle Serien abgesägt, die nicht den „Quoten“erwartungen entsprechen. Ein Kleinod wie „The Americans“ hat es (trotz nur 1 Mio. Zuschauer)bis in die sechste Staffel geschafft, weil die Serie es schaffte, ins Blickfeld von Multiplikatoren zu geraten und ständig über sie berichtet wurde (und:es soll zuweilen tatsächlich noch Produzenten geben, die „Fernsehen“ lieben und deshalb eine Serie weiter produzieren).
Letztens: Zumindest bis vor kurzem lebten wir noch im „Goldenen Zeitalter der Fernsehserien“(2000/The Sopranos ff.). Ist Dir das vollständig entgangen? Wie konnte es nur
dazu kommen, wenn deine Aussagen richtig wären? Ich möchte damit nicht sagen, dass heute ALLE Serien besser wären als vor 20 oder 30 Jahren. Nicht einmal, dass sie im Schnitt besser wären. Aber Serien wie Mad Men, Breaking Bad, The Wire oder jüngst die schon erwähnte The Americans oder The Deuce sind qualitativ hochwertiger als alles (!), was vor dieser Zeit produziert wurde.
Also bitte nicht über Grobschlächtigkeit von Filmen und Serien heute klagen und in der Kritik dann selber „schwarz/weiß“ argumentieren.
Ich sehe auch keine Chance mehr, dass Filme/ Serien heute vergleichbar funktionieren könnten! Es muss wohl ständig etwas passieren, bzw uns wird durch hektische Kamera und völlig übertriebene Lichteffekte suggeriert, dass etwas passiert. Eine Szene wie in Teil III mit dem Diebstahl der Enterprise würde heute nicht ohne Schusswechsel, Explosionen auskommen und in völlig übertriebener Geschwindigkeit und ausuferndem Setting stattfinden. Alleine diese Station in Star Trek Beyond: völliger Schmarrn! Warum konnte man sich nicht an der Dimension alter Stationen orientieren?
The Motion Picture gehört für mich zu den drei besten Star Trek-Filmen (I-III) und ist heute ein Relikt. Wenn ich noch einen Schwachpunkt benennen müsste: die Chemie zwischen den Figuren gefällt mir in Teil II besser!
Ich glaube nicht das die Situation heute so viel anders ist als in den 70ern.
Was Serien angeht habt ihr ggf. Recht. Die sind heute ganz anders aufgebaut, werden anders konsumiert und anders ausgewertet.
(Und ich für meinen Teil finde das alles sehr viel schlechter als früher)
Aber was Filme anbelangt, scheint es mir im wesentlichen noch so zu sein wie immer. Es wird ein Haufen dümmlicher Actionkram gedreht, der nur auf den kleinsten gemeinsamen Nenner ausgerichtet ist, Es gibt aber auch immer mal wider kontemplative (scifi)Filme.
Oben wurden schon einige genannt, (Bladerunner 2049, Arrival, Moon, SourceCode, Europa report etc)
Und davon hatten einige ein stattliches Budget.
Ich glaube also nicht das wir jegliche Hoffnung auf intelligente SF fahren lassen müssen.
Zum Film:
Es erstaunt mich das die (für mich) offensichtliche Bedeutungsebene um Sexualität nicht erwähnt wurde.
Ilia wird durch ihre Liebe zu Deckard zur Verbündeten gemacht. V’Ger will sich „verschmelzen“ Es gibt Einfersüchteleien zwischen Deckard und Kirk.
V’GEr hat eine riesen Space-Vagina. Die Enterprise dringt tief in V’Ger ein. etc etc.
Der offensichtlichste Subtext scheint für mich aber die Pupertät zu sein.
V’Ger hat viel gelernt und weiss fast alles. Er fühlt sich aber weiterhin unsicher und weiss nicht was sein Platz im Leben ist. Er wendet sich deshalb an seine „Eltern“. Die ihm aber auch nicht wirklich helfen können.
Erst als er nicht nur seinen Intellekt, sondern auch seine niederen triebe akzeptiert (die ihn eigentlich von vorneherein antrieben) Und er das erste mal „Sex“ hat. Kann er vollends „erwachsen“ werden.
Dazu hat mir auch gefallen, Das V’Ger mega gross, und mega komplex ist, alles weiss und berechnen kann. Aber in seinem Kern liegt ein alter und primitiver Teil von ihm selbst, den er nicht vollends versteht (kennt nicht mal den Namen der drauf gedruckt wurde) Der ihn aber letztendlich kontrolliert (oder mindestens antreibt).
Wenn das mal nicht Anspielungen auf die menschliche Psyche sind, weiss ich auch nicht.
Schön auch das sich fast alle Charktere merklich weiterentwickeln, Vor allem Spock und V’ger selbst.
Aber auch Deckard, Kirk und Ilia.
Zufälligerweise hab ich ihn selbst erst vor ein paar Wochen wieder gesehen. Und das einzige was zu lang, bzw zu unnötig war, war die Szene mit dem Ateroiden und dem Wurmloch.
Es war ja eh klar das es gut ausgeht, und dafür das prinzipbedingt keine Spannung aufkommen kann, war es zu lang.
Alles andere allerdings war sehr Spannend, mann kann nicht wirklich Abschätzen was als nächstes paasieren wird und V’Ger ist genaso übermächtig wie geheimnissvoll.
Zu langsam ist der Film auch nicht. In anbetracht dessen wie viele tiefgreifende Fragen er aufwirft, fand ich es genau richtig. Immerhin muss man dem Zuschauer auch die Chance geben über das gezeigte nachdenken zu können. wie soll er es sonst verstehen.
Und es ist optisch so beeindruckend, das ich allein schon visuell etwas Zeit brauche um die einzelnen Szenen zu erfassen.
Von mir 8/10
Ich kann dem Review nur zustimmen. Ein wirklich guter, ruhiger Film, der einen ganz eigenen Reiz hat. Die Größe des Alls war danach filmisch nie wieder derartig fassbar gewesen. Auch der endlose V’ger, vom dem man nur Ausschnitte sah, fasziniert mich immer wieder. Star Trek I ist eher Kunst- als Spielfilm, als ein Solcher ist er aber großartig.
tach auch !
Rückblende 1980 Twen Bergh geht ins Kino und erwartet etwas großartiges und ist ziemlich enttäuscht.
Alle Kritikpunkte an dem Film gelten heute noch. Zu lang, zu langatmig und für einen Kinofilm zu viel billige TV Serie. (Da merkt man halt das KLAPO PASS AUF beim Original geklaute Grundmuster.
(Ich sage nur Nomad.)
Ich habe den Film vor kurzem nochmal gesehen und fand ihn immer noch laaaaaaaaahhhm,. Ja er ist ein Meilenstein, aber das ist 2001 auch und auch da fliegt eine Mondfähre 7,5 (!!!) Minuten über die Mondoberfläche und sonst passiert NICHTS. Ähnlich ist es bei weiten Teile von STTMP.
Ja Persis Khambata war ein Hinkucker, aber das trägt keinen zu langen Film.
Kahhhhhhhnnnn war da der bessere ST Film und III und IV und VIII auch.
Von dem restlichen Zeug lass uns nicht reden.
Ich bin sehr, sehr enttäuscht.
Bis auf die Bemerkung über die Schauspielerin.
Die hat mich sehr, sehr, sehr enttäuscht.
Ach, ich wünschte Du hättest auch über ST I nichts gesagt, bergh.
tach auch !
Es tut mir leid , wenn Ihr die Wahrheit nicht ertragen könnt.
Die Wahrheit ist, der Film hat mir damals und später eher nicht gefallen.
Halt eine Geschmacksfrage.
O.K. Die Bemerkung übert Persis nehme ich zurück.
Gruß BergH
Ist schon komisch: „Star Trek I“ ist wohl das startrekigste, was es jemals gab. Und dennoch haben das soviele Leute nicht kapiert und jubeln z.B. den ollen Khan hoch. Hier begreife ich wiederum nicht, warum der so „gehypt“ wird. Der Film ist gut, keine Frage, aber kaum besser als die I: zu brutal und von den treküblichen Themen ist auch nicht viel da. Beide Filme liegen bei mir in der Rangfolge ziemlich in der Mitte. Richtig gut gefallen haben mir IV, VI, VIII und VII. Ich ziehe jedenfalls ST I allem Star Trek nach DS9 vor und habe auch heute noch Spaß. Allerdings nur mit der DVD, denn der Director’s Cut wird wohl nie auf Blaustrahl erscheinen. Aber gerade durch die zusätzlichen Szenen gewinnt der Film enorm, obwohl er letztendlich noch länger ist. Langweilig wurde mir bei dem Film nie.
Wenn dem Herrn Rezensenten inzwischen sogar die … nennen wir sie mal „gestreckten Szenen“ gefallen, wird es Zeit die Review zu Zorn des Khan zu erneuern!
(;
Spaß beiseite, ich denke Geschmäcker können verschieden und Kritiker verschroben sein. Aber ich habe auch bemerkt, dass der Film (also Teil I) in meiner Wahrnehmung besser wird. Als würde ich mich verkrampft an etwas klammern, dass es so nicht mehr geben wird.
Aber was soll’s: am Donnerstag gehts mit Freunden in Captain Marvel und nach einem super Burger freue ich mich schon auf den Schlaf im bequemen Deluxe-Kino. Kostet ja bloß alleine 20 Euro o:
Das war jetz ein ziemlicher Exkurs…!
Aber ich denke mit einem solchen Film (wieder zurück zu ST I) verbindet man so viel Nostalgie und persönliche Erfahrung, das war einfach prägend! Ich weiß echt nicht, ob moderne Filme mich da noch erreichen können!?
Und man muss ihn im richtigen Alter sehen! Von daher kann ich verstehen, wenn der Kollege bergH mit 20+x enttäuscht war.
Was soll ich sagen, ich finde den Film Klasse. Ich kann ihn zwar nicht am Stück schauen, da ich immer nach 50 Minuten einschlafe, aber es ist ein erholsamer, guter Schlaf und wenn ich dann aufwache geht es weiter.
Schon die Eröffnungssequenz mit den Klingonen, nur daran zu denken, erzeugt bei mir Gänsehaut.
Erstmal das Ding wegballern wollen, dann fragen stellen.
Dann erzeugt der Film so etwas wie ein Gefühl für die unendlichen Weiten, wie in keinen anderen Space Film.
Auch super war, wie gezeigt wird, welche Konsequenzen Technologie haben kann, wenn diese nicht richtig funktioniert, sprich der Beamunfall oder das Wurmloch.
Das man damit thematisiert, dass im All immer etwas passieren kann, egal wie sehr man sich vorbereitet hat.
Die Kulissen von Vulkan sind der Hammer. Die ganze Scenerie auf Vulkan wirkt so fremdartig, obwohl da menschenähnliche Goblins rumwurschteln.
Kirk fande ich auch Klasse, in diesem Film war er ja ein richtiger Arsch der sich erst einfügen musste.
Zu V’ger hat der Rezensent alles geschrieben.
Die Tricktechnik ist immer noch richtig gut, da kann manch CGI nicht dagegen anstinken.
Und falls ich etwas brauche, um am Ball zu bleiben, da schau ich meiner Freundin auf die, ähm das lasse ich lieber :)
Ich mag den Film, dass einzige was sich im Laufe der Jahre geändert hat, ist die Geschichte begriffen zu haben.
Da das Review noch auf der alten, nur so mittelprächtigen Blu-ray beruht (die gegenüber VHS und DVD schon eine Offenbarung war), möchte ich ergänzen, dass die neue Director’s Edition auf 4K Blu-ray mit HDR noch einmal eine Schippe drauf legt. Nicht nur ist das Bild noch einmal wesentlich (!) besser, auch wurde der Film mit nagelneuen und wunderschönen Spezialeffekten versehen. Auch der deutsche Ton wurde komplett neu abgemischt und liegt nurmehr in 5.1 vor, was leider die dritte Nachsynchro erforderlich machte. Hier hat Paramount auch für die deutschen Zuschauer noch einmal investiert.
Die Toneffekte und die Tonabmischung gehören auch gemessen an aktuellen Produktionen mit zu den Besten.
Die neue Director’s Edition auf 4K-Blu-ray ist ein deutliches Upgrade.
Gibt’s den dann in dieser Version auch im Onlinestream und kann man das wirklich überhaupt noch mit komplett neuer Synchro bzw. Sprechern gucken?
Ursprünglich sollte die Effekte-Firma „Robert Abel and Associates“ die Effekte für „Star Trek – Der Film“ erstellen, brauchte dann aber viel zu lange und lieferte schlechte Ergebnisse. Paramount wandte sich an „Douglas Trumbull und John Dykstra“, doch inzwischen lief die Zeit davon, viele Szenen wurden daher nicht fertig und fehlten im Film.
Der Film wurde nun erstmals zusammen mit Robert Wise in die Version gebracht, wie sie ursprünglich gedacht war. Man konnte sogar auf damals nicht fertig gestellte Modell-Aufnahmen zurückgreifen.
In der neuen Fassung gibt es sowohl Kürzungen also auch 90 neue und neu gestaltete Effekte. Nur diese neuen Szenen wurden nachsynchronisiert, nicht der komplette Film. Es sind nicht ganz zehn Minuten, in denen andere Stimmen zu hören sind.
Mit der auch in der deutschen Fassung erfreulich gelungenen Neu-Abmischung des 5.1-Tons hat die Neusynchro nichts zu tun, sie betrifft nur die zuvor nicht enthaltenen Szenen.
Die neue Version des Films kann meines Wissens auf Paramount+ gestreamt werden.
Es mussten für die Director’s Edition und die 5.1-Abmischung tatsächlich noch einmal wenige Sätze (fällt kaum auf) mit erneut anderen Sprechern 2022 neu aufgenommen werden (nach den Nachsynchros 1998 für die TV-Langfassung und die erste Director’s Edition von 2001), u.a. mit Andreas Neumann, der Kirk schon 2006 für „TOS remastered“ seine Stimme in der Nachsynchro geliehen hatte.
http://215072.homepagemodules.de/t517079f11776731-Star-Trek-Der-Film-1.html
Mit Vergleichsaufnahmen.
Danke!
Neumann klingt irgendwie seltsam. Das wäre doch mal ein vernünftiger Einsatz für KI. Man stelle sich vor, die Stimmen von damals wieder zu hören.
Das wird wohl nicht die letzte Synchro gewesen sein.
Weiß auch nicht, wer auf die Idee gekommen ist, Andreas Neumann klinge wie Gert Günther Hoffmann. Ich empfand den Bruch schon in den TOS-Nachsynchros als sehr groß, zumal man dort in der dritten Staffel arg übertrieben hat und ganze Passagen neu synchronisiert hat, nur weil die alte deutsche Synchro etwas sinnenstellend war.
Ich finde auch, dass man zu viel in die Original-Synchro eingegriffen hat.
Vielfach waren aber die neuen Passagen nötig, weil vom ZDF zum Teil in Dialogen einzelne Sätze oder gar Satzteile „gestutzt“ wurden, offenbar, weil sie als zu lang empfunden wurden. Eine Nachsynchro nur dieser Satzteile war unmöglich.
Ärgerlichstes Beispiel ist die auf Video aufgezeichnete Nachricht von Kirk in „Das Spinnennetz“, die Kirk für den Fall seines Todes aufgezeichnet hatte, und in der er Spock und McCoy verdeutlicht, daß jeder auf den anderen hören muss. Diese Szene musste neu synchronisiert werden, weil sie zuvor „getrimmt“ worden war.