The Orville – 2.02 – „Primal Urges“ – Kritik
Der Weltraum ist schon eine faszinierende Sache: Da gibt es Schwarze Löcher, Wurmlöcher, Mundlöcher, Vaginalsex, gemischte lesbische… – Wie bitte? Nein, ich bin noch beim Thema, ganz ehrlich! Denn diesmal geht es um das Thema Sexsucht. Ein äußerst wichtiges Thema, das endlich mal in einer SF-Serie thematisiert werden musste. Deswegen fanden viele Leute vermutlich auch den letzten Star-Wars-Film so bescheuert? Es kamen einfach zu wenig Genitalwarzen und Dark Rooms vor.
Inhalt: Weil Bortus jeden Tag heimlich Sex im Holodeck hat, bekommt er Probleme mit seinem Partner. Doch er kann es so lange nicht lassen, bis er … von seinem Ehemann fast erstochen wird. Nebenbei betrachten wir eine schöne Supernova.
Besprechung:
Irgendwie ist es ja schon interessant, mal die anderen Seiten auf einem Raumschiff zu sehen. Diese vielfältigen Schmuddelseiten, die uns bei TNG und Co. stets verschwiegen wurden.
Diesbezüglich habe ich aber eine philosophische Frage an euch: Wie OFT muss man eigentlich das Thema „Sexualität“ zeigen, bevor man nicht mehr sagen kann, dass Orville „endlich“ mal ein Tabuthema beleuchtet? Nachdem wir in der Episode 1.09 schon ein lustiges Rudelbumsen hatten und in der letzten Folge wild rum-gedatet wurde, gibt es also jetzt erneut eine Episode, deren Oberthema „Sex“ lautet.
Und nein, das finde ich nicht schlimm – diesmal sogar ganz im Gegenteil. Allerdings fällt schon auf, dass man die „menschlichen Bedürfnisse“ bei Orville etwas zu sehr zwischen Oberschenkel und Bauchnabel festnagelt (haha, „nagelt“!). Wenn die Serie wirklich so erwachsen ist, so hätte man doch auch andere Süchte präsentieren können? Aber nein, statt für Fress-Sucht, Brechsucht, Spielsucht oder Alkoholsucht (siehe Babylon 5) entschied man sich wieder einmal für den Themenbereich, der am interessantesten erscheint. Und bei denen sich die Gags quasi von selbst schreiben. Denn gerade zu „Pornos auf dem Holodeck“ wurde ja bereits alles (in unserem eigenen Kopp) aufgeschrieben, was man sich nur vorstellen kann.
„Komm her, Süßer. Das unter uns nennt man nicht umsonst einen ROLL-Rasen.“ – Golfplatz mit 6 Löchern: Hier kommt ein Zukunftia-Review erstmals an seine Pipikaka-Grenzen. Denn Episoden wie diese schnappen uns die Unterwäsche-Gags schneller weg als Bortus die letzten Taschentücher aus dem Supermarktregal.
Zugegeben, ich erwähne das nur, weil viele Orville-Fans wieder behaupten werden, wie toll, mutig und überragend das Behandeln von Holosex-Sucht doch wieder gelungen sei. Da MUSS ich schon aus Trotzgründen dagegenhalten. Denn es kann generell nicht schaden, sich da mal selbst zu hinterfragen… Um als Mensch mal über sich (und seinen Penis) hinauszuwachsen – ganz im Sinne von Picards Ansprache in Star Trek 8.
Würde man z.B. ähnlich begeistert abgehen, wenn ein Charakter zur Domina geht, weil er einfach nicht mehr Chef sein will? Vermutlich schon. – Aber würde eine „Nicht-Chef-sein-Wollen“-Story ohne Domina-Gedöns auch noch so viel Freude hervorrufen? Oder wäre es denn ganzen neuen Orville-Fans dann doch zu öde, da kein Sex drin ist? Macht man sich hier was vor, wenn man eine Geschichte „tiefgründig“ nennt, unbewusst aber doch nur erotische Anspielungen sehen will?
Weitere Beispiele:
– Würde eine Folge gut ankommen, in der Mercer sich (jüdisch) beschneiden lassen will? Und wie würde eine Episode ankommen, in der er „nur“ zum Judentum übertreten und eine Kippa tragen will, ganz ohne Pillermann-Inhalt?
– Würdet ihr eine Episode toll finden, in der LaMarr sein Geschlecht ändern will? Ja? – Und was wäre, wenn der gute Mann „nur“ unter BIID leidet und sich daher den Fuß absäbeln will? Ähnlich spannend? Mehr spannend? Gar nicht spannend?
– Ist eine Orville-Episode tiefgründig, wenn eine sexuell frustrierte Kelly ihre Brüste vergrößern will? Und würden alle vermeintlichen Fans gähnen, wenn es „nur“ das Beheben eines Geburtsfehlers wäre?
Abschließend gefragt: Mögen wir den intellektuellen(?) Inhalt oder mögen wir das permanente Pipikaka? Das darf jetzt jeder ehrlich beantworten. Bei mir ist die Quote übrigens etwa 65 zu 35. Und bei euch so?
„Sir, ich bin mir nicht sicher, ob sie Ihren klinisch niedrigen Eisenwert auf diese Weise wirklich erhöhen können.“ – Enthüllungsfetisch: Endlich ist bisher unveröffentlichte Fanfiction von Data und Worf aufgetaucht! Und das ist auch gut so, denn sonst hätten wir an dieser Stelle ein Bild von diesen langweilig sterbenden Leuten auf diesem untergehenden Planeten zeigen müssen. Laaaangweilig.
Nachdem das geklärt ist, darf ich die Episode dann aber loben, oder?
Was hier abgefeuert wird, ist schon alleine aus handwerklicher Sicht der Wahnsinn. Wir erleben, dass Bortus sexsüchtig ist, wie eine Supernova explodiert, wie ein fremdes Volk teilweise gerettet wird, wie Bortus mit der Geschlechtsumwandlung seines Kindes nicht klar kommt, wie sein Mann sich scheiden lassen will, wie verschiedene Porno-Klischees aufgegriffen werden, wie Bortus‘ Mann fast zum Mord greifen muss, wie das Paar zur Therapie geht, wie ein Computervirus das Schiff schädigt, wie ein extrem aufwändiges Alien (war das Kostüm oder CGI? Teilweise wirkte es wie BEIDES) geheime Sexprogramme anbietet, wie Bortus einem Roboter den Sexualtrieb erklärt und wie das Schiff beinahe in die Sonne fällt. – Über einen Mangel an Schauwerten darf sich hier nur derjenige beschweren, der selbst schon ein paar Jahrhunderte unter dem Künstlernamen „Doctor Wow“ unterwegs war.
Und das war mir schon fast zu viel. Gerade das Volk im Planeten hätte ja noch so einiges hergegeben. Wie kommen die da rein? Warum guckten die nie raus? Was machten die da? Was haben die da gegessen? Und reichte das Budget nicht mehr, ihnen ein paar Stirn-Gnubbel aufzukleben, nachdem alles andere schon so teuer & aufwendig war?
So vieles hätte mich da noch interessiert: Was hätte die menschliche Psychotherapie (bei Aliens!) mittelfristig bewirkt? Wieso kann eigentlich jeder in ein privates Holodeck-Programm latschen? Gibt es Regeln für die sexuellen Inhalte? Hätte man nicht eine eigene Episode nur um den versuchten Mordversuch bringen können/müssen? Wird man Bortus‘ Sohn auch mal sprechen hören? Bekommt das schwabbelige Crewmitglied wegen seines Virusprogramms Ärger? – Und wann werde ich mir eingestehen, dass all diese Fragen gar keine Kritikpunkte sind, sondern der Beweis, dass ich diese Episode recht interessant fand?
„Böh, weg mit Premium-Effekten und spannenden Weltraum-Erlebnissen! Ich will die Dicken sehen, die auf anderen Dicken rumrutschen!“ – Space, the final gay: Alex Kurtzman hat es echt nicht leicht… Die konkurrierende SF-Serie zeigt genauso wenig Erkundungsmissionen wie Discovery, ist aber deutlich beliebter. Da hilft nur eines: Stamets. Saru. Warpkern. Gruppenkuscheln.
Und diesmal waren sogar die (unvermeidbaren) Witze um Alien-Pornos gar nicht sooo störend. Schließlich waren die auch nicht alberner als die Filmchen, die ich oft versehentlich anklicke, wenn ich nach neuen Satire-Sachbüchern suche. – Da hat mich der Witz um den Namen der fremden Ministerin eigentlich noch am meisten rausgerissen.
Im Ernst, MUSS in der Serie ein lahmer „Das wird anders ausgeprochen“-Gag eingebaut werden, wenn eine Minute lang nix Witziges vorgekommen ist? Sind wir da einer diffizilen Zwangsstörung von Seth MacFarlane auf der Spur?
Das man sich am Ende des Tages aber so doll unterhalten fühlt, liegt vor allem daran, dass Bortus und Gatte immer so trocken auftreten. Jede Emotion wird nur minimal ausgespielt, die Sätze gerne mal unterbetont oder sogar (gewollt) abgehackt gesprochen. Und das ist gar nicht mal so unwichtig! Denn wenn der Mann im Holokerker über die Art seiner „Bestrafung“ spricht und dabei aussieht, als würde Data ein Ei ausbrüten, reduziert das den Albernheitsfaktor. Kaum vorstellbar, wie mimisch überdreht so eine Episode mit dem Captain oder dem Steuermann wirken würde!
Und irgendwie haben sie es geschafft, dass man Ende richtig mitfieberte: Wird Bortus beim dritten Mal endlich zu seinem Mann gehen, statt zu seinen … Männern da? Wie kann er nur, dieser Schuft?
Fazit: Man kann über das Grundthema sagen, was man will: Diese Folge wird man auch in drei Jahren noch im Kopf haben. Und die Darsteller der schwulen Aliens noch in zehn…
Im Gegensatz zu anderen Episoden schafft man es diesmal ganz gut, die Popo-Witze (und behauptet bloß nicht wieder, dass das keine wären!) mit einer ernsten Handlung zu verknüpfen. Am Ende waren es aber vor allem die sauflotte Inszenierung und die vielen angeschnittenen Themen, die mich ein wenig geil gemacht haben.
Sparki? Ist in deinem Meinungskasten noch Platz für deinen liebreizenden Chef?
(Ich würde fast 4 Punkte geben, aber dann sehen wir bald NUR noch sowas?)
Trotzdem, so unverhohlen dieses (einstige?) Tabu homosexueller Begierden behandelt wird ist schon irgendwie erfrischend. Keine wagen Andeutungen. Keine dezenten Darstellungen, während der Schirm verschämt ins Schwarze ausblendet. Hier wird einfach geknutscht, bis die Gummimasken quietschen. Und dazu erhalten wir dann auch noch eine nette kleine Lektion, was die Pornografie-Sucht angeht. Welche? Natürlich die, dass man sein Zimmer/Holodeck gefälligst vorher abschließt, jawoll!
Als Bonus waren die Fantasien von Bortus schon lustig. Der lüsterne Wärter der Gefängniszelle. Eine Untersuchung beim Doktor, welche einen Schritt weitergeht. Der Garten der Lust. Alles bekannte Themen der Erotikliteratur, welche man meist selber im Regal stehen ha— von welchen man schon einmal nebenbei gehört hat.
Ernster geht es da schon in der Haupthandlung zu. Ein Sonnensystem geht kaputt und man merkt erst sehr spät, dass sich der Überrest einer Zivilisation auf einem Planeten selbst verbuddelt hat. Oder sagen wir, ich WÜNSCHTE mir, dass es sich um die Haupthandlung… äh… handelt. Doch leider hatte diese im Gegensatz zu den Knatter-Erlebnissen von Bortus eine nur sehr geringe Sendezeit. Was ich schade finde, mehr Gespräche mit der Anführerin über das Schicksal ihrer Welt hätten mich schon interessiert. Egal, dafür hatten wir halt eine Moclan-Orgie. Ist ja irgendwo dasselbe.
Besonders positiv aufgefallen war mir dieses Mal (erneut) die Musik. Sehr stimmungsvoll und pompös, was für mich die meisten TNG-Erinnerungen wachruft. Was auch für die Effekte gilt, welche weit weniger „überstylt“ und anstrengend wirken als z.B. bei Discovery. Ein grosses Lob auch für das Design und Kostüm des Porno-Aliens, welches mich dafür aber wundern ließ, warum die Überlebenden des Planeten nicht einmal den obligatorischen Gesichtsknubbel besaßen. Nackige Gesichter ohne dicke Beulen oder Schaumstoff-Kringel sind ja eigentlich für Menschen reserviert.
Fazit: Gerade im Vergleich zu 2.01 eine sehr kurzweilige Episode mit einem besonders hohen TNG-Nostalgiefaktor. Doch jetzt könnte man mit Bortus und seinen Sexkapaden auch mal Pause machen. Will sagen, mehr Exploration, weniger Ejakulation. Ist aber natürlich Geschmackssache. Nicht wahr, Klapoooo?!
Wertung: 7 von 10 Punkten
3,5 von 5 Punkten – da würd ich auch zustimmen. Pornosucht als „ernsthaftes“ Thema fand ich eher langweilig, aber dann gab es das zurecht gelobte trockene Spielen von Bortus und Klayden und die wunderbaren Szenen bei der Eheberatung – göttlich.
DIe musikalische Untermalung wirkt übrigens bei mir auch … TNG Feeling. Und an der Orville kann ich mich einfach nicht sattsehen.
Nur kurz: In meiner Fassung hat Topa gesprochen.
Die Serie „Ein Hauch von Himmel“ handelt von zwei Engeln, die auf der Erde unterwegs sind und allen Menschen erklären, dass sie gefälligst Gott vertrauen sollen, dann wird immer alles gut.
Ich habe von dieser Serie nur EINE Folge gesehen, „Die Büchse der Pandora“. Und witzigerweise ging es darum um das EXAKT gleiche Thema. Um Porno-Sucht. Bei der „Engels“-Serie natürlich eine Porno-Sucht aus dem Internet, durch die ein Vater das Leben seiner ganzen Familie zu zerstören droht.
Die Botschaft beider Folgen ist zu 100 Prozent deckungsgleich. Pornografie ist schlecht. Sie zerstört Familien, sie ist peinlich, sie ist widerlich, sie ist gefährlich. „The Orville“ trägt sogar noch dicker auf. Bortus spricht von einer leeren Hülle in sich, und dass nach jedem Mal irgendetwas in ihm gestorben sei. Worauf Isaac nur sagt, dass es klug sei, dass sich Bortus einer Therapie unterzieht.
Das ist ein wenig typisch für Seth MacFarlane. So frech und zum Teil sogar obszön er oft daherkommt, die Botschaft ist stets hoch konservativ.
Leider gilt das auch für diese Folge, die er zwar nicht geschrieben hat, die er aber sicher so haben wollte.
Und das ist für mich der eigentliche Schwachpunkt. Nicht die wüsten, zum Teil sicher albernen Szenen auf dem Holodeck, die ja zugleich eine nicht unwitzige Pardodie auf Pornofilm-Handlungen waren. Es ist diese banale Botschaft, dass Familie über alles geht. Die Serie ist wie ein fluchender Punk, der sich am Ende dann doch eine Krawatte umbindet, einen Job in einer Bank annimmt und die CDU oder die Grünen wählt.
Die einzige Lösung, die überhaupt nur in Betracht gezogen wird, kann nur lauten, dass Bortus wieder der brave Familienvater wird, der seine Bedürfnisse unterdrückt und zurückstellt.
Das ist die eigentliche Schwäche der Folge (die ich aber gerne in Kauf nehme, weil sich „The Orville“ in seiner Verspieltheit eben auch einen Rahmen gesteckt hat, in dem solche Szenen möglich sind, zumal die Szenen in einer schlüssigen Handlung eingebettet sind). Pornos müssen noch immer über dunkle Kanäle und verstohlen besorgt werden. Wer nicht zum klassischen Bild des Familienvaters taugt, wird therapiert.
Ein schönes Ende wäre es gewesen, wenn Bortus am Ende mit Klyden das Porno-Programm besucht hätte. Wenn ein solcher Besuch auf der Liste gestanden hätte, die Klyden bei Dr. Finn abgibt.
Aber nein, alles endet mit einer großen, reuevollen Beichte von Bortus.
Wer in dieser platten Botschaft einen verklemmten Kinderkram sieht, dem würde ich hier sogar zustimmen.
@Serienfan Ich könnte diesem Kommentar nicht mehr zustimmen. Ich würde noch weiter gehen und sagen dass dies das Grundproblem von The Orville im allgemeinen ist. TO ist nicht wirklich progressiv, in dem Sinne dass es nicht wirklich an den Fortschritt glaubt. Daher verkörpert TO auch nicht den Geist von Star Trek, egal wie viel besser als STD es auch sein mag (dies ist eh keine Leistung). Man sieht das auch in der Episode in der darauf angespielt wurde dass es in der Zukunft kein Geld mehr geben würde. Es wird dort nur als Gag und Anspielung auf Star Trek verwendet, man nimmt der Sendung aber keine Sekunde ab, dass sie sich – im Gegensatz zu Roddenberry – wirklich ein postkapitalistische Gesellschaft wünscht und vorstellt. Die Charaktere sind auf dem exakt gleichen geistigen Niveau wie der Durchschnittmensch heute.
In TNG mögen die Charaktere und die Darstellungen ja bieder gewesen sein, aber dafür stimmte die message. Man denke daran wie versucht wurde darzustellen dass Troi sich sexuell autonom verhalten kann ohne dass Riker irgendwelche chauvinistischen Ansprüche wg vergangener Beziehungen hatte. Man vergleiche dies mal mit dem Captain von TO. Daher lieber bieder und progressiv als Kakawitz und reaktionär!
Ich fürchte, Du liest in meinen Komementar etwas rein, das nicht drin ist.
Konservativ ist schon mal nicht das gleiche wie „reaktionär“.
„Star Trek“ war immer schon sehr konservativ, was dem „Franchise“ dann (besonders in der „Next Generation“-Ära) leider auch ein recht spießiges Image verpasste.
„The Orville“ kommt mehr im „casual look“ daher. Finde ich gut, und das sagt auch nichts darüber aus, ob diese Figuren weniger „evolved“ sind. Ich kenne Pizza mampfende Punks, die haben ein bei Weitem größeres Kunstverständnis als so mancher Spießer, der brav im Anzug sein Opern-Abo durchexerziert.
Ed Mercers Liebeskummer-Verhalten als „chauvinistischen Anspruch“ zu bezeichnen, halte ich für eine gezielte Fehldeutung und Übertreibung.
Das ist die gleiche Fehldeutung wie die Behauptung, „Star Trek“ zeige eine „perfekte“ Welt mit „perfekten“ Figuren. (Genau diese Fehldeutung führt seit „Star Trek: Enterprise“ zur unsinnigen Flucht in die weniger perfekte Prequel-Welt.)
Die Menschen in „Star Trek“ sind nicht weiter entwickelt, weil sie weniger Fehler haben oder gar perfekt sind, sondern weil sie auf eine zivilisierte Weise mit ihren Schwächen und Fehlern umgehen.
Die Art, wie die Figuren in „The Orville“ mit ihren Schwächen und Fehlern umgehen (und da gab es in den letzten zwei Folgen zahlreiche Beispiele), das ist es, was „The Orville“ zu einer Serie im Geist von „Star Trek“ macht.
Ich möchte keinesfalls unterstellen Dein Kommentar würde so etwas aussagen, daher schrieb ich ja auch ich würde „weiter gehen“.
Ich wollte auch nicht unterstellen die Charaktere in TNG seien perfekt oder TNG zeige eine langweilige Utopie. (Im Gegenteil stimme ich völlig zu dass die Gegenreaktion die zu ENT führte bedauernswert war.)
Was ich TNG allerdings unterstelle ist eine Ernsthaftigkeit, Tiefe und Glaubwürdigkeit in der Diskussion sozialer Probleme, welche ich bei TO leider vermisse. Das mag nur mein Problem sein, vielleicht bin ich auch schlicht humorlos und oberflächlich, und es ist schön, wenn die Sendung für Andere funktioniert. Nun könnte man es bei solch einer Betrachtung belassen und alles mit dem subjektiven Ästhetikargument auflösen. Ich werde aber das Gefühl nicht los, dass da doch etwas mehr hinter steckt.
Der Kern liegt vermutlich in der Formulierung „wie die Figuren mit Schwächen und Fehlern umgehen“. Da muss ich deutlich sagen, diese Definition ist mir zu soft als „Geist von Star Trek“ (ich gebe zu dass die Formulierung etwas pathetisch war ;-) ). Man kann auch nicht leugnen, dass zumindest Roddenberry deutlich tiefer gehende ideologische Ziele verfolgte – wenngleich auch nicht in einer dümmlich dogmatisch verengten Interpretation. TNG identifizierte soziale Probleme der Menschheit (die vorhin genannten Beispiele waren sexistische Doppelmoral und Kapitalismus) und zeigte wie man versuchen könnte diese zu überwinden oder machte zumindest glaubwürdig deutlich dass es das Ziel des Strebens der Menschheit sein sollte, diese zu überwinden. Vor allem aber sind dies strukturelle Probleme unserer Gesellschaft und eben nicht nur individuelle Schwächen von Menschen (auch wenn diese sich natürlich gegenseitig erzeugen).
Als Beispiel für die intellektuelle Seichtigkeit von TO würde ich noch einmal auf Episode 1×11 Zeitindex 15:50 zurückkommen. Hier erwähnt Kelly sinngemäß, dass kein Geld mehr notwendig sei, da TO dank der „matter synthesis“ in einer post-scarcity society spiele. Das ist genau die falsche Interpretation von Star Trek! Nicht die Technologie (der Replikator) hat die sozialen Probleme (unfaire Verteilung) gelöst, sondern die Menschheit hat erst (nach dem 3. Weltkrieg oder den eugenischen Kriegen oder was auch immer) die sozialen Probleme gelöst und dies hat dann zu einem goldenen Zeitalter in allen Belangen (inklusive Technologie) geführt. Als Kommentar zu unserer heutigen Gesellschaft: die Technologie wird nicht unsere sozialen Probleme lösen – siehe Ferengi!
Und das ist keine Kleinigkeit, das ist, und da bleibe ich bei meiner Wortwahl, „reaktionär“. Wartet bloß auf den technischen Fortschritt, wir brauchen keinen ernsthaften Versuch die Gesellschaft zu ändern.
Nun ist meine Unterstellung TO mangele es an Glaubwürdigkeit etwas gemein, wie sollte sich die Sendung dagegen verteidigen?
Es ist ja auch nur mein Eindruck und ich verkünde hier keine Wahrheiten. Nur das eben genannte Beispiel gibt einem doch sehr zu denken. Es geht mir bei TO eben wie beim zuhören einer Rede eines SPD-Politikers, deren Inhalt beim flüchtigen hören nicht groß beanstandenswert erscheint, aber man hat trotzdem das ungute Gefühl dabei, dass nach der Wahl aus ihm der nächste Gerhard Schröder wird. (Und bei genauer Analyse zeigen sich auch die subtilen Hinweise darauf.)
Und natürlich übertreibe ich hier um einen Punkt herauszuarbeiten (dessen Existenz ich aber doch behaupte). Es ist ja auch nicht so als sei The Orville Fox news.
Ich glaube nicht, dass „Star Trek“ weit genug durchdacht ist, um wirklich als soziales Vorbild zu dienen. Zu oft war dann doch wieder die Rede von „Credits“, gleich im TNG-Pilotfilm kauft Dr. Crusher irgendwelche Stoffe, Pulaski meint beim Pokern, sie könne den Gewinn gebrauchen (pokern ohne Geld ist auch ein wenig komisch), später gab es das Latinum … Und selbstverständlich wird immer wieder betont, dass Rang und Privilegien zusammengehören. Es gibt weiterhin Schmuggler und Diebe.
Gerade „Star Trek“ hat einen starken Glauben an die Technik. Zu Recht. Natürlich hat das Wissen um Krankheiten, Übertragungsarten und Heilmittel auch die Gesellschaft verändert und den Aberglauben zurückgedrängt. Natürlich hat auch eine Erfindung wie der Buchdruck dazu beigetragen, dass sich eine Gesellschaft weiter entwickeln konnte.
Die Idee, dass durch große Vernichtungskriege die Menschheit an Klugheit gewinnt und zur Besinnung kommt, ist übrigens auch nicht ohne Tücken. (Wegen einer solchen Überzeugung sind einst junge Soldaten jubelnd in den ersten Weltkrieg gezogen.)
„Star Trek“ sehe ich weniger als funktionierendes Gesellschaftsbild, sondern als ein Serienkonzept, das eine große Vielzahl relevanter und zugleich unterhaltsamer Geschichten ermöglicht. Und „The Orville“ sehe ich sogar als Erweiterung dieses Konzepts, weil es in seiner Verspieltheit auch einen Charme versprüht, der eine neue Herangehensweise möglich macht.
Ja, und so betrachtet „funktioniert“ die Serie für mich.
Wenn Isaac mit Claires Kindern spricht, hat das eine naive Zartheit, die einen ganz besonderen Charme hat und die Dialoge ermöglicht, die über den normalen Serienhorizont hinausgehen. Die Serie tut das, was ein Rod Serling tat, als er uns einlud, ihm über den Tellerrand hinaus in die Twilight Zone zu folgen.
Es ist eben wie bei „Bonanza“. „Bonanza“ eignet sich natürlich nicht als glaubhafte Westernwelt, die Serie ist sogar auf ihre Art extrem konservativ, der extrem ungleich verteilte Reichtum (die Ponderosa, die allein den Cartwrights gehört, ist größer als das Saarland) wird nie hinterfragt. Zugleich gibt es im Rahmen dieses Konzepts doch ganz erstaunliche Episoden, die von einer unglaublichen Klugheit geprägt sind. Ich messe die Serie an diesen Einzelepisoden.
Das, was ich Seth MacFarlane zugute halte, ist der Umstand, dass er als Vorbild für eine weiterentwickelte Menschheit eben nicht nur das spießige Bildungsbürgertum sieht, sondern auch einen „ordinary guy“, der weder mit Shakespeare noch mit klassischer Musik irgendwas am Hut hat. Eine Figur wie Dann wäre in der „Next Generation“ nur schwer denkbar. Oder sie würde wie Barclay von Troi therapiert werden, um in die Gruppe zu passen.
Das ist in der Tat ein guter Kritikpunkt an TNG und auch eine interessante Frage wie eine nicht homogen bildungsbürgerliche utopische Gesellschaft aussehen könnte (Auch wenn TNG etwas weiter geht als nur unser heutiges BB darzustellen). Ich bin mir nur nicht so sicher dass TO eine gute Antwort darauf gibt. Denn will man keiner falschen Sozialromantik unterliegen wünscht man sich ja doch eine Transformation der heutigen sozialen Schichten und nicht deren Beibehaltung. (Wobei ich die Idee
der Bildung für alle eher begrüßenswert finde.) Nur soll ein „Dann“ solch eine Alternative wirklich verkörpern, oder soll man nicht viel mehr über ihn lachen?
btw Star Treks Glaube an den Segen der Technologie war immer unter dem Vorbehalt dass die gesellschaftliche Entwicklung mithalten kann, ansonsten droht die Katastrophe. Siehe die unzähligen Episoden über die Weitergabe von Technologien, prime directive etc.
Jedenfalls danke für die interessanten Anregungen!
Wenn Du mich schon rausforderst, hier zum Leidwesen von Klapo noch ein paar Gedanken:
Dann ist extrem beliebt, er ist ganz sicher kein reines Comedy-Element. Und lachen sollen wir über alle Figuren bei „The Orville“.
Und wenn man mal zurückdenkt: Genau das haben wir doch auch immer wieder bei „Star Trek“ getan, je nach Situation und Episode. Wir haben auch mal über Kirk oder Spock, sogar über Picard, GELACHT.
Mir gefällt besonders der ungezwungene und unverkrampfte Umgang mit Dann. Anders als bei Barclay, der zuerst von der hier nicht ganz so sympathischen Crew mit Spitznamen und Lästereien gemobbt wurde, und der dann, als er seine beruflichen Fähigkeiten bewiesen hatte, eher wie ein Kind behandelt und bei Kleinigkeiten gelobt wurde.)
Die Working-Class kommt in Hollywood meist nicht gut weg, wenn sie überhaupt VORKOMMT, denn die meisten Künstler entstammen nicht dieser Klasse. Die Hollywood-Künstler können mit der Working Class daher meist nicht viel anfangen (es gibt Ausnahmen wie Tarantino), Zufall ist es nicht, dass der Spießer Steven Spielberg in „Der weiße Hai“ den intellektuellen Biologen und den Bürger der Mittelschicht überleben ließ, während der Blue-Collar-Seemann ins Gras beißen musste.
Hier kann ich zugeben: Eher findet man in Hollywood ein schwules Pärchen, als eine unironische, unverzerrte Darstellung der Working-Class. Allenfalls gibt es eine romantische Verklärung in der Vergangenheit („Waltons“, „Unsere kleine Farm“).
„Frasier“ hat es mit Martin Crane geschafft, eine sehr glaubhafte und würdevolle Darstellung der Working Class hinzukriegen, und das ist ganz sicher keine „falsche Sozialromantik“. (Witzigerweise hatten die von den Snobs bewunderten Künstler oft mehr mit Martin Crane gemein als mit den Snobs … ich schweife ab.)
Hier geht „The Orville“ in eine Richtung, die mir gefällt. „Normale“ Menschen, die respektvoll miteinander umgehen, auch wenn sie nicht Shakespeare zitieren können. Mir gefiel zum Beispiel auch der hemdsärmelig-sympathische Chefingenieur Newton in „The Orville“, der ja leider das Schiff verließ.
Ich hoffe Klapo wird es uns verzeihen so viel Platz im Kommentarbereich zu beanspruchen.
TNG hat die Vision, um bei Deiner zugespitzten Formulierung zu bleiben, dass die gesamte Gesellschaft zu einem homogenen Bildungsbürgertum transformiert wird. Das kann man zu Recht kritisieren, es ist aber immerhin eine Vision. In TO sehe ich keine Transformation, sondern lediglich das Versetzen unserer Gesellschaft in eine fortgeschrittene Zivilisation. (Wobei ich hier den deutschen Begriff Zivilisation als reinen technologischen und bürokratischen Fortschritt verwende in Abgrenzung zum englischen civilization.)
Solch eine Betrachtung mag auch lehrreich und interessant in ihrem eigenen Recht sein, aber die Diskussion entzündete sich ja daran, dass ich TO nicht als „Star Trek“-Serie sehe. Und der Grund dafür liegt eben darin dass ich dafür auch eine Transformation unserer gesellschaftlichen Strukturen erwarte.
Den Punkt, dass TO versucht in einer space opera Geschichten über den „einfachen Mann“ zu erzählen gebe ich Dir aber gerne und möchte auch nicht absprechen dass das an sich einen Wert hat. Obwohl die Art auf die das geschieht hier auch wieder so eine Sache ist. Ärzte, Piloten und Ingenieure sind ja nun wirklich nicht die Arbeiterklasse und, dass manche hier etwas „schlichter“ sein sollen wirkt eher wie ein Scherz, der es letztendlich ja auch sein soll. Was wäre denn mit einer Darstellung von echter „working class“?
Zu dem satirischen Aspekt von TO und den daraus resultierenden Problemen habe ich weiter unten noch
etwas geschrieben.
„Die einzige Lösung, die überhaupt nur in Betracht gezogen wird, kann nur lauten, dass Bortus wieder der brave Familienvater wird, der seine Bedürfnisse unterdrückt und zurückstellt.“
Das hatte ich ganz anders verstanden. War es nicht eher so, dass Bortus ein persönliches Problem mit Klyden hatte, weil dieser nichts gegen die Geschlechtsumwandlung ihrer Tochter unternommen hat? Bortus ging ja eher Klyden aus dem Weg. Und ging statt dessen auf’s Holodeck. Es ging ihm ja gar nicht darum, irgendwelche unterdrückten Bedürfnisse auszuleben. Im Gegenteil: gegenüber Isaac sagte er ja, dass ihm die Besuche auf dem Holodeck im Kern eigentliche keine Freude bereiten.
Bortus erwähnte mehrfach, dass er Klyden liebt und mit ihm glücklich ist. Ein Weg zur Versöhnung wurde durch Paartherapie begonnen, und wird durch das gemeinsame Abendessen, auf das sich beide am Ende der Episode freuen, fortgesetzt.
Das ist sehr offener und reifer Umgang mit dem Problem zwischen den Beiden, und hat nichts damit zu tun, dass einer sich verbiegen und unterdrücken muss.
Faszinierend wie nachsichtig soviele damit sind.
Mein Dauerkritikpunkt, zuviel Homokram, wird hier wieder mal mehr als bedient. Wieso dieses Thema den 99% der Heteros in der Bevölkerung (Europa und USA), was ja statistisch bewiesen ist, permanent vor die Nase gehalten werden soll, wissen die in ihrer political correctness Verirrung wohl selber nicht. Wen interessiert denn schon diese 1% Randgruppe oder was die da treiben.
Gesteigerte Relevanz hat das im Gegensatz zu, sagen wir mal Autisten…, schon mal garkeine. Die Zahlen von 2006 lagen da nämlich auch bei 1,16%. Heisst: Die könnten genauso ihren Anteil an Sendezeit einfordern.
Die Umfragen in Amerika zeigen schon daß 35% der Befragten (Heteros) glauben, der Anteil Homos in der Bevölkerung betrüge 25%. Das bedeutet, diese permanente Überrepresentierung in den Medien hat es schon geschafft die Leute glauben zu machen, es sei schon ein volles Viertel Homos. Dabei sind es nur 0,5-1,5 Prozent. (USA und Europa, +- ein paar Zehntel)
Die aktuellsten Zahlen kenne ich nicht, aber auch die werden Lichtjahre von der propagierten Relevanz entfernt sein.
Das ist doch irre…
Und Sexsucht ? OK, aber warum nicht mit Alara !? Die Kleine ist superstark und hat ein ganz besonderes xelayanisches Verlangen auf dem Holodeck, etc, etc… Die Möglichkeiten sind unendlich. Sollen die doch nächstes Mal wenigstens 2 Versionen drehen, Hetero und Homo (wenn’s denn sein muss). So könnte man wenigstens wählen ohne, Entschuldigung, Würgereize auszulösen. (nochmal: 99% heteros !!!)
Aber womöglich sind die Macher in so einem Nest wie Köln aufgewachsen. Das kann die Sicht auf die Realität schon mal trüben. Von der Medienwelt ganz zu schweigen.
Was auch immer putzig ist, ist der Vorwurf von Homophobie. Ich sehe bei den homo Promotern nur eine Phobie: Kritikphobie.
Nun gut, was soll’s. Solange man das alles rausschneiden kann.
Avidemux gehört ja zur Orville schon wie Weihnachten und Kartoffelsalat. Das sollte man zusammen mit der DVD verkaufen (wenn’s nicht schon Gratis wäre) und mit einem Dropdownmenue abfragen, die Hetero oder die Homo Version…
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Zurück zur Episode 2×02.
Nach dem Schnitt bliebe von der Folge genau 17:37 min übrig. Was wirklich nicht besonders viel ist. Mein Durchschnitt bei Staffel 1 liegt bei 30 min.
Aber nachdem das getan ist, hat man eine richtig geile Scifi Rettungs-Episode. Ich hätte gerne noch mehr von diesen schönen Aussenaufnahmen gesehen und etwas mehr von dem Volk. Den platten „theeeese“ Gag würde ich natürlich auch löschen. Sowas zerstört im falschen Moment, vor allem wenn es zu platt ist, die Athmosphäre.
Aber das Beste: Ich kann mich an keine Scifi Folge erinnern, wo irgendwann mal ein Schiff von einer Sonne so geil gegrillt wurde. Wie das Schiff an die Sonne rangezogen wird und schon anfängt zu glühen, die Aussenhaut löst sich ab und auf der Brücke fängt schon alles an zu knarren wie auf der Titanic. MEGAGEIL !!! Das hat mir ohne Witz das Pipi in die Augen getrieben, so geil kommt das rüber.
Und man kann alles fantastisch erkennen. Die Belichtung ist wie immer sehr gut.
Bei Disc. würde alles in gleißend weissen Lensflares verschwinden, wie gewöhnlich.
Nun ja. Nach dem Schnitt würde ich der (mini) Episode eine 7,5-8 geben. Finde ich richtig gut.
In der Original Fassung eine sehr ambivalente 1-2. Das ist einfach zuviel Schmuddel-TV.
Ich finde das auch schlimm, dass man in einer Folge über homosexuelle Aliens (wobei die gar nicht echte Homos sind, da es nur EIN Geschlecht gibt?) so was wie homosexuelle Aliens zeigt. Und keine heiße Alara beim ansprechenden Heterosex. Denn was haben wir schon mit einer Gruppe zu tun, die nur 10% der Bevölkerung ausmacht? Genau, nix!
Aber: Es kam in dieser Episode aber sogar NOCH schlimmer!
Die haben da ja quasi so was wie eine VR-Brille genutzt. Wenn man das Holodeck denn so bezeichnen möchte… Dabei haben nicht mal 10% aller Menschen ein VR-Gerät zuhause! Und das ist nicht das erste Mal bei Orville. Ich fände es schön, wenn man das streichen würde…
Rausgeschnitten gehört auch dieses merkwürdige Roboterwesen. Sowas besitzt doch keiner! Und meine Freundin mag Roboter auch GAR nicht. Soll uns das etwa geil machen oder so?
Außerdem finde ich es blöd, dass die da im Raumschiff rumfliegen! Wie viele Leute sind Astronauten? Weniger als 0,01%, möchte ich wetten! Außerdem bekommen einige Leute Würgereiz in der Schwerelosigkeit.
Daher muss ich leider sagen: Vor- und Abspann haben mir gut gefallen. Dafür 8 von 10.
Die Geschichte dazwischen musste ich leider aus ideologischen Gründen wegschmeißen. Bis auf die Schwarzblenden zwischen zwei Szenen. Die waren mir aber viel zu dunkel. Dafür leider nur 2 von 10.
@Klapowski:
Was du aufzählst, hat alles nichts mit homosexualpropagandistischer Belästigung zu tun.
1 oder 10% bei 8 Hauptdarstellern ist und bleibt = Garkeiner. Einer in der Wartungscrew hätte gereicht.
Es ist eine zweigeschlechtliche Rasse, da sie Mädchen hervorbringt. Selten genug zwar, aber dennoch.
Ich bezog mich auch nur auf diese Serie/Episode, nicht auf die Lebensart anderer. Ist ja immerhin ein Serien/Film Kritikforum.
Nichts desto trotz:
Wenn sich jemand auf den Schlips getreten fühlt, nehme ich diskreditierende Formulierungen gerne zurück. Die Editierbarkeit von 4 min ist auch zu knapp.
In diesem Sinne. Ich wünsche dir nur das Beste, aber wir werden uns wohl nicht einig werden.
Alles Gute.
Ist ja alles nicht schlimm. Finde es ja durchaus angenehm, dass hier auch mal andere Meinungen zu lesen sind – auch stilistisch! Bisher ist hier ja meist das gleiche Zeugs zu lesen:
– ICH versuche halt, jeden ernsten Gedanken durch einen sarkstischen Gegengedanken zu zerstören und verwirre 90% aller zum ersten Mal reinlesenen Seitenbesucher. Und nebenbei meinen eigenen Meinungsfindungsprozess.
– Seriennerd schwelgt gedanklich hingegen ausgiebig in seiner Theater-AG, die er 1982 geleitet hat. UND blättert ab und zu in einem vergilbten Taschenbuch „Über Hegel ins Theater – 97 Gründe dafür, eine Geschichte richtig zu erzählen“.
– Und G.G.Hoffmann weist seit Jahren auf Fehler in der Bildqualität hin (gerne auch in der örtlichen Kunsthalle), wobei er ab und an auf die aktuellen Ausstrahlungstermine von „Sissi“, „Das Boot“ und „Unser Charlie“ hinweist.
Und du bist halt der, der seitenlang darüber referiert, dass ihn Homosexualität nicht interessiert, nie interessiert hat, nie interessieren wird. Gerade das finde ich extrem interessant und fast sympathisch – aber nur, wenn du zum Ausgleich ab und an mit Frauenklamotten zum Zigarettenautomaten gehst. Sonst wird deine Figurenzeichnung zu eindimensional…
Aber mal im Ernst: Man kann die seltsame Genre-Mischung bei „Orville“ kritisieren (was ich ja gerne tue), aber sich dabei auf den Aspekt der Homos zu beziehen, ist auf Dauer nicht sooo ergiebig. Sonst könnte ich ja auch eine interessante Serie über Zirkusleute besprechen, aber dabei alle 3 Episoden ausrasten, weil schon wieder CLOWNS zu sehen sind.
Weil die ja eh keiner mehr sehen will, der Showrunner Clowns vielleicht wieder sympathischer machen will (= Bevormundung?) oder der Macher einfach nur die Kostüme mag (= Oberflächlich?).
Am Ende des Tages ist EIN Aspekt von cirka Tausend jetzt aber nicht megaspannend. Aber du hast ja auch die Effekte erwähnt, von daher: Alles gut.
Klapo, du kapierst ja offenbar gar nix!
Es geht doch darum, dass im Moment so gut wie ALLE TV-Serien eindeutig so gemacht sind, dass sie offenbar nur homosexuelle Moklaner als Zuschauer anpeilen.
Ich meine, ich mag mir gar nicht ausmalen, wie viele Moklaner sich einen runterholen, während sie sich die Klingonen-Szenen bei „Discovery“ anschauen.
Für alle ANDEREN sind solche Szenen aber halt eher ätzend, wenn nicht gar ärgerlich!
Ich finde es gut, dass das endlich mal jemand anprangert.
Kann mich der Kritik nur anschließen. Bei The Orville ist es ja sogar noch im Rahmen mit bisher je einer Folge pro Staffel. Damit kann man leben.
In anderen Serien ist es viel schlimmer. Da wird regelrecht Manipulation betrieben.
Wann gab es eigentlich mal einen Schwulen als „Bösewicht“? Ach ne, dafür müssen ja die toxischen, weißen, christlichen Hetero-Männer herhalten;-)
Wann die wohl merken, dass man mit dieser Politik genau das Gegenteil erreicht?
Dieser Kommentarstrang lässt mich noch daran zweifeln, ob der Ursprungskommentar eine Satire auf gewisse Positionen ist wie ich erst dachte. Bin mir da aber doch noch recht sicher.
Nein, ich fürchte, das wertlose Geschwätz des Ausgangsposts war ernst gemeint. Wer glaubt, Schwule fühlten sich von Moklaner repräsentiert, der glaubt wahrscheinlich auch, Japaner würden sich von Ferengis vertreten fühlen. Das als Beleg der lächerlichen These einer angeblichen Überrepräsentierung von Homosexualität heranzuziehen, ist nicht diskussionswürdig.
Und warum gab es zum Beispiel nie eine Empörung über Kleinwüchsige, die einem in Film und Serien weitaus öfter begegnen als im normalen Leben? (Mir zumindest.)
Spannend finde ich aber eine noch abstrusere Forderung, und die berührt dann doch unmittelbar die „Star Trek“-Philosophie: Warum machte man das ganze nicht mit Alara?
In der Tat, Szenen mit Alara, umgeben von waschbrettbäuchigen Boys, wären sicherlich für hundert Prozent der Zuschauer (egal welcher sexuellen Ausrichtung) erotisch gewesen, und nicht für null Prozent wie bei Bortus. Aber dann wären die Szenen schlüpfrig geworden und hätten nicht die Funktion erfüllt, die sie erfüllen sollten. Das ist ja gerade der Witz an Serien wie „Star Trek“. Durch die Verfremdung und das Weglassen bestimmter Elemente (hier das Weglassen von Erotik) soll der Blick auf etwas Bestimmtes gelenkt werden, das ansonsten nicht so klar hervortreten könnte.
Der Tausch der dargestellten Homo- mit einer Hetengeschichte ist in der Tat ein interessantes Gedankenexperiment, zeigt aber auch wieder die Probleme die TO mit der Wahl seiner Form als Satire erzeugt. Wenn der als männlich gelesene Roboter von einem Moklan angeleckt wird, soll das lustig wirken. Würde dies ein attraktives Orion Sklavenmädchen tun würde es als sexy gelesen werden. Insgesamt werden die schwulen Moklans letztendlich als ein großer Witz präsentiert und Homosexualität als Scherz eingesetzt. Das ist nicht sonderlich progressiv, lediglich die weniger aggressive Variante von Homosexualität als abnormal. Interessant wäre eine dargestellte Homosexualität die tatsächlich erotisch wirken soll wie zum Beispiel in Brokeback Mountain.
(Und natürlich zwischen Männern, keinen heißen Lesbensex mit Alara gezeigt durch einen heteronormativem Blick.)
Bevor mir wieder eine bewusste Fehlinterpretation unterstellt wird, ich denke, dass TO tatsächlich die besten Absichten hat Homosexualität als etwas normales Darzustellen. Der Ansatz das aber alles in einen großen Scherz zu packen führt dies nur leider in der Umsetzung ad absurdum. Das ist ein Punkt warum ich mich mit dem Ton der Sendung so schwer tue.
Zusammengefasst würde ich behaupten:
Es gibt keine ernsthafte Intention für Kapitalismuskritik in TO und die Umsetzung ist folglich äußerst schlecht.
Dargestellter Sexismus hat vielleicht keine bewusst reaktionäre Motivation aber die Umsetzung ist ebenfalls schlecht, besonders auf Grund des einfallslosen Ehebrecherinnenmotivs bei Kelly.
Bei dem Thema Homosexualität sehe ich klar die tolerante Intention, aber werde wegen der gewählten Darstellungsform doch nicht so richtig glücklich damit.
Satire funktioniert einfach besser als Kritik und weniger gut um etwas als positiv darzustellen.
Jetzt müssen wir aber schon aufpassen, vor lauter Progressivität nicht den Humor zu verlieren.
Wenn ein simulierter Porno-Moklaner Isaac über den Blechkopf streichelt und schwärmt, wie „weich“ der Kopf doch ist, weil er offenbar programmiert ist, ALLES zu loben (oder weil Moklaner Blech für weich halten), dann ist das eine Szene, über die man schon mal grinsen darf.
Natürlich sind die Moklaner ein großer Witz. Aber doch nicht, weil sie schwul sind, sondern weil ihre Rasse nur aus Männern besteht.
Biologisch ist das natürlich Blödsinn, jedes Lebewesen, das Nachkommen erzeugen kann, gilt als weiblich, egal wie es aussieht.
MacFarlane nutzt die Moklaner, um eine Welt darzustellen, die nur aus Maskulinität besteht. Da diese Begriffe inzwischen derart politisch geworden sind, kannst du dir auch das Yin-Yang-Prinzip vorstellen. Die Welt der Moklaner besteht nur aus Yang.
Es ist ein wenig wie bei „Bezaubernde Jeannie“. Da prallte die einfarbige, trockene, pflichtbewusste Männlichkeit (hier durch Offiziere der Air Force verkörpert) auf eine farbige, ungestüme, verspielte Weiblichkeit.
Ich weiß, es ist heute fast unmöglich, darüber unverkrampft zu sprechen, seitdem das ganze so politisch wurde.
Wenn man sich davon löst: Mit den Moklanern zeigt uns Seth MacFarlane, wie eine Welt (unabhängig von der Fortpflanzung) ohne „das Weibliche“ aussehen würde. Der Planet ist giftig, überall gibt es Waffentests, alles ist direkt und unverblümt. Das zeigt Seth MacFarlane aber nicht mit angewiederter Verachtung, sondern einfach nur mit Humor. Es ist quasi „Bezaubernde Jeannie“ ohne Jeannie.
tach auch !
Was mir bei der Diskussion auffällt ist , dass wir das algemenein Sendungsbewusstsein,
der gegnwärtigen SF durchkauen.
DIS : Schwarze , Dicke, Bekloppte, SchwuleGestörte – MInderheiten
TO : Schwule (und ich stimme uneingeschränkt zu, dass Alara da viel ansehnlicher gewesen wäre.)
DW : Weisse Männer böse, Frauen :einfach gut, weiblicher Doctor best ever. NICHT !!!!
Leider ist das alles so gar nicht das , was man sehen will. (Ich jedenfalls nicht)
Nebenbei hat mir diese Folge ähnlich gut gefallen, wie Euch, die Rettung und Auswahl der 30 zu Rettenden Silberlinge, hätte wesentlich mehr Screentime nötig gehabt. Das hätte Drama bis zum Abwinken gegeben,
man entschied sich aber für Bortus und Klayton. (Den Ich überhaupt nicht mag, was soll dieser Charakter bewirkten/darstellen?)
Nebenbie (<- Seht Ihr soweit haben sie mich schon) nervt der Roboter langsam, er ist KEIN Ersatz für Data.
Und schwul sind die Jungs wirklich nicht,
sie kennen es nur nicht anders.
Fazit : Da geht noch was, mal sehen wie DIS S2 wird. Ich erwarte das Schlimmste.
Gruss
BergH
Ich würde die Serie ja auch mal gerne schauen. Aber die gibt es ja gar nicht auf Blu-ray.
tach auch !
@GGH
Da gibt es so neumodischen Schweinkram wie streaming, oder auch *hüstel* Quellen,
deren Legalität meist in Zweifel gezogen wird.
Auf BlauStrahl wird es das auch geben, allerdings später,
vile Später. Vielleicht erbarmt sich ein Sender und zeigt das im TV.
Gruss BergH
Streaming ja, aber nicht bei einem Anbieter meines Vertrauens und auch nicht in der gewünschten Qualität.
Als Scheibe leider nur auf DVD und von Fox auch nicht auf Blu-ray geplant. DVD? 2019? Warum nicht gleich auf VHS? Zumal die DVD selbst für SD-Verhältnisse bildtechnisch sehr schlecht sein soll, ebenso wie die Ausstrahlung bei Pro 7.
Herr MacFarlane wünscht mich nicht als Zuschauer.
Herr MacFarlane hat auch per Twitter darüber gelästert, dass die Serie nur auf DVD rauskam, es dürfte also nicht in seiner Macht gelegen haben. Gegen die Quualität auf iTunes (in HD) lässt sich aber nichts sagen, ich vermute, auf Amazon sieht es nicht viel anders aus.
„Gegen die Quualität auf iTunes (in HD) lässt sich aber nichts sagen, ich vermute, auf Amazon sieht es nicht viel anders aus.“
ICH SAGTE: ANBIETER MEINES VERTRAAAUENS…
tach auch !
Na ja , wenn man seine Dänischen Schenkelwestern noch auf Super 8 Film bezieht,
ist das Angebot natürlich eingeschränkt.
Dann bleiben halt nur Serien-Junkies die Dot Organisiert sind.
Das Benutz-Netz, oder ähnliche höchst zwefelhafte Quellen.
Und nein: Ich werde Dir die Folgen nicht auf VHS kopieren.
Und bitter versteht mich nicht falsch: Schwule Paare dürfen gerne thematisiert werden, Transgender darf gerne in der Gesellschaft ankommen und zivilisiert behandelt werden.
In der o.a. Menge ist das aber wirklich nervig.
Und Stellenanzeigen: Wir suchen w/m/sonstiges führen imho (viel) zu weit.
Meines Wissens haben 99,* % der Menschheit 2 Geschlechter. Der Rest sollte respektiert werden, keine Frage, aber der gegenwärtige [Hier beliebiges Wort für Aufstand / Political Correctness eintragen] geht mir deutlich zu weit.
Und jetzt steingt mich
Gruss BergH
Vielen Dank für einen sehr nützlichen Artikel über Kondylome.
gynecologist.flop
Oh, sehr gern geschehen. Kondylome schützen! Vor allem vor unbeholfenen Schwangerschaften.
Aber eine Frage wäre da noch:
Wie verhalten sich Kondylome bei einem Mimmel?
https://www.youtube.com/watch?v=JxmGszgqayU
(durchwischen muss man hinterher aber trotzdem!?!)
Und wurden endlich genug Steine gesammelt? Ich behaupte: 99,x % der Menschen haben nur 1 Geschlecht (eines zur Zeit).