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Doctor Who – 11.02 – „The Ghost Monument“ – Kritik

Doctor Who – 11.02 – „The Ghost Monument“ – Kritik

Das hier soll jetzt KEIN Verriss sein. Betrachtet dieses „Review“ mal eher als „Fragestunde“ meinerseits, an deren Ende ihr mir gerne erklären könnt, ob ich das denn alles RICHTIG verstanden habe. Beziehungsweise ob das alles überhaupt ernst gemeint war. Oder ob der Autor selbst verstanden hat, wie man irgendetwas erklärt. Oder was „Ernst“ ist (mein Onkel?). – Ja, könnte es womöglich sein, dass ich soeben die erste Episode gesehen habe, die von einem Alien oder einem Google-Algorithmus geschrieben wurde?

Alsooo: Die Doctorin und ihre neuen Leute landen im Weltraum, wo sie just in dem Moment, in dem sie – lächerlich langsam – zu Tode kommen, von ZWEI Raumschiffen aufgesammelt werden. Unabhängig voneinander. Zufällig. Gleichzeitig. Die Raumschiffe bemerken sich aber nicht mal. Alles klar? – Danke Leute, bei mir auch nicht… Das beruhigt mich jetzt sehr.

Dann landet die eine Gruppe ganz easy und normal. Doch die andere stürzt mit ihrem Schiff leider ab. Zufälligerweise genau auf die erste Gruppe drauf. Kann auf einem riesigen Planeten ja schon mal passieren. (Notiz an mich: Unbedingt mehr Lotto spielen!)

Als alle beisammen stehen und angesichts dieser witzig-amüsanten Verwicklungen die Köpfe schütteln, ertönt ein leises Geräusch. Sofort laufen die beiden Piloten los (Die Doctorin scheint wenig motiviert von diesem Rätsel; ist wohl nicht so ihr Ding?), quer durch die Wüste. Dort steht dann ein Zelt, das allerdings nur ein Hologramm ist. Drinnen sitzt ein holographischer Typ, der von einem Rennen zu einem „Ghost Monument“ faselt und von einem „Prize“ redet. Der Weg sei einfach zu finden: Da draußen irgendwie irgendwo geradeaus. Oder so.

„Wenn ihr den Preis wollt, muss Schlampa-durch-die-Pampa! So wird es in meinem holographischen Volk seit Jahrtausenden weitergegeben.“ – „Aber Chef! Ich habe nur Deus-Ex-Machinas für einen halben Nachmittag eingepackt!“ – Wüste Gedanken: Die Story fängt etwas verworren und durchwachsen an. Aber das wird viiiel besser, sobald man gar nix mehr rafft…

Auch spricht er von Wasser, das man nicht berühren darf – was allerdings später nie erklärt wird. Von toxischer Luft ist ebenfalls die Rede, die aber auch gerade Urlaub macht. Unsere (gefühlt) 27 Figuren sind sich sofort einig: Klingt gut, genau da (= geradeaus?) müssen wir hin!

Sofort latscht man also durch Landschaften, die sich alle paar Sekunden verändern (Büsche, Gräser, Wüste, Wasser, Hügel), weil man wohl seeehr lange unterwegs ist, obwohl man nur einen Tag brauchen darf? Was wohl gut ist, denn die eher oberflächlichen Gespräche der Charaktere (die dauernd Pause machen) „verpassen“ wir dadurch. Ach ja, Wasser und Proviant ist was für Pussis. Echte Kämpfernaturen – wie der neue Companion-Opa – joggen auch gerne mal stundenlang(?) ohne Happen-Pappen durch die Sandpampa, ohne die Pampers neu befüllen zu wollen.

Schnell steigt man aus dem gefundenen Boot, das aber verschwunden(?) ist, als man die Figuren vom Strand weggehen sieht. Was sicherlich nur ein kleinere Anschlussfehler ist, der nichts zu bedeuten hat. Auf jeden Fall ist‘s KEINE Inkompetenz der Who-Macher, ganz sicher!

An dieser Stelle stellt uns der männliche Pilot seine geliebte Sieges-Zigarre vor, die mit einem Fingerschnippen(!) angezündet werden kann. Was sicherlich eine gute Idee ist, wenn man bedenkt, dass „Fingerschnippen“ ein Geräusch ist, dass man im Alltag NIEMALS absichtlich oder unabsichtlich erzeugen kann. – Das wird übrigens noch mal sehr wichtig, denn am Ende (SPOILER!) schnippt die Doctorin mit den Fingern, um die Zigarre in eine halbe Atombombe zu verwandeln. Tjaha! Das nenne ich mal eine wirklich „letzte Zigarette“ mit einem wirklich „bombastischen Aroma“. Wo auch immer sich dann der eigene Kopf befindet, der diesen Genuss noch wahrzunehmen vermag.

„Verdammt, ich habe vergessen, dass ich nicht mehr diese katzenhaften, männlichen Reflexe besitze! Somit konnten sich diese Wesen geräuschlos anschleichen, während ich kurz auf mein funkelndes Armband geschaut habe.“ – Der wandelnde Bundeswehr-Parka mit Her(t)z: Wenn diese Typen die namenlosen Schrecken sind, die diesen Planeten bewachen, dürft ihr mich auch „KlapThor“ nennen, den „Gott des ewigen Meisterwitzes“. *Furzkissen raushol*

Vorher müssen(?) alle aber noch durch(?) ein verfallenes Gebäude im Nirgendwo, das leider durch Roboter beschützt wird, die man nie(!) laufen sieht (Kostüm zu eng?). Außerdem drehen sie sich ausschließlich wie ein hüftkranker Igel nach dem Überfahren und „rennen“ nie mehr als zwei Zentimeter hinter ihrer Beute her. Oder lassen sich halt unsichtbar(?) teleportieren(?). – Ein sehr … äh… kreatives Erlebnis in Sachen Alien-Gaga.. äh… Alien-Gefahr.

Wie gut, dass der Doctor eine geniale Idee hat und einen elektromagnetischen Impuls auslöst. – Was im Grunde wohl das ist, was man IMMER machen könnte, wenn wir mal kurz drüber nachdenken. Die Roboter sind jedenfalls dadurch zerstört (aber nur „für 5 Minuten“?!), so dass man nun endlich vor ihnen Weglaufen kann. Was man allerdings schon vorher konnte, weil die Biester nicht mal ihre eigenen Füßen treffen konnten.

Okay, EIN Charakter wurde voll getroffen, aber diese Art Bluterguss hatte ich auch schon mal. Als ich mit 1 km/h mit einer Türklinke kollidiert bin. Vielleicht ist der Typ wirklich nur beim Dünnpfiff-Faseln irgendwo dagegen getorkelt – und hat den Robos die Schuld gegeben?

Spontan findet die Doctorin dann eine auf den Boden gekritzelte(!) Nachricht von Wissenschaftlern, die „Killer-Maschinen in jeder Ecke“ platzieren mussten. Unter anderem rumfliegende, gammelige Stoff-Fetzen, die sich im Schlaf auf den Mund legen. Huuui! – Die Wasserstoffbombe des kleinen obdachlosen Mannes?

„Ist es ein Vogel? Ist es ein Flugzeug? Nein, es ist … Super-Putzlappen! (Talking Edition)“ – „Bewegt euch nicht! Redet nur mit ihnen! Aber sprecht sie nicht an! Sie wollen euch nur verwirren! LAUFT!“ – Aliens für Einzeller: Eigentlich sollte die Serie ja Frauen positiv und mutig präsentieren. Daher ist es vielleicht deplatziert, dass der Doctorin alte Putzlumpen an die Hände fliegen?

Okay, sie nennen den Doctor das „Timeless Child“, was wohl heißt, dass wir noch mal eine große Rahmenhandlung präsentiert bekommen.

Am Ende findet man ein weiteres Hologramm-Zelt, wo man dem Schiedsrichter davon überzeugt, dass seine Regeln nur Kacke sind und „alleee zusammeeeen“ gewonnen haben, obwohl das nie vorgesehen war. Wie schlau, dass sie dem körperlosen Typen Gewalt androhen und der mächtig Angst bekommt, bevor er wieder verpufft!

Ach ja, die halb materialisierte TARDIS war die ganze Zeit das Ziel (was schon am Anfang verraten wurde). Aus irgendeinem Grund hat sie da wohl sehr lange gewartet und ist nur ab und zu irgendwelchen Hohlköpfen mit Weltuntergangs- und Wüstenralley-Ambitionen aufgetaucht. Innerlich umgebaut hat sie sich in dieser Zeit auch. Und das sieht nett aus. Immerhin das…


Fazit: Eine Charakterfolge mit Enthüllungen zu Leuten, die einen nicht interessieren. Das alles wird mit einem Gewaltmarsch verwoben, den kein Mensch (aber vielleicht die doofen Aliens?) versteht, der nicht mindestens fünf Semester „Auf den Kopf fallen“ studiert hat. Positiv ist da nur, dass man tatsächlich in Afrfika gefilmt hat und schöne Bilder dabei herauskamen…

Woher die ganzen 4-von-5-Sterne-Reviews im Netz kommen („Tolle Gespräche!“, „Gefestigter Doctor!“, „Große Wüste macht meinen Kopf so schön weich!“), würde ich gerne mal wissen. Oder alternativ einfach eine Geldüberweisung von der BBC erhalten.

Ist der Gegenwert von vier Schachteln Pharmaziepräparaten okay?

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM

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Artikel

von Klapowski am 15.10.18 in Serienkritik

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Kommentare (8)

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  1. Wildmieze sagt:

    Oh, ich weiß was, ich weiß was *Fingerheb* ;)
    Im Wasser sind fleischfressende Mikroben! Und die beiden Raumschiffe sind ja nicht zufällig da, die wollten ja beide zu dem Planeten (was nicht erklärt, warum sie sich nicht gesehen haben…). Der Zeitpunkt war auch nicht zufällig, die Tardis hat sich gemeldet und sie zu diesem Zeitpunkt gebracht (sie taucht ja nur alle 1000 Zyklen auf). Und sie hatten immerhin ungefähr ne Minute Zeit, um alle einzusammeln (man erstickt im Weltraum, sagt das Internet). Gutes Timing, Tardis! ..

    Das beweist: ja, man kann es sich schönreden ;)

    Ich mochte die Folge ganz gerne. Nur dieses „wir scharren kleine Mulden mit den Füßen in den Sand und sind dann sicher vor der brennenden Acetylen(?)-Feuerwalze!“ inkl. Fingerschnipp-Zündung fand ich dann doch ziemlich bescheuert.

  2. Serienfan sagt:

    Okay, ich gebe auf.

    Ich bin zu alt für den Scheiß.

    Wenn DAS eine Folge ist, die bei Rotten Tomatoes 94 Prozent kriegt, dann soll es von mir aus so sein. Dann leben wir halt in der Post-Geschichten-Ära, in der es nur noch um 4K-Bilder, Dolby-Sounds und Pseudo-Action geht, die man sich nebenher reinzieht, während man ansonsten die über Twitter und Facebook verbreiteten Weisheiten der Menschheit konsumiert.

    Früher waren SF-Serien so gut, dass man in seiner Verzweiflung genitpickt hat, um noch Schwächen zu finden. Sowas wie „was, da gibts drei Sonnen, müsste da nicht jeder drei Schatten werfen?“.

    Aber bei sowas braucht man gar nicht mehr anfangen.

    Da hilft auch kein Schreibseminar mehr und auch kein Hinweis darauf, dass Spannung nur dann entstehen kann, wenn dem Zuschauer zusammen mit den Helden das Erreichen eines Ziels wirklich wichtig ist. Das ist fader Murks mit Figuren, deren plötzlicher Tod bei mir noch nicht einmal das Heben einer Augenbraue bewirken würde.

    Das Innere der Tardis geht noch mehr den Irrweg, der mit „die Tardis ist eigentlich ein Lebewesen“ begonnen hat. Wehmütig denke ich an Classic-Who zurück, als die Tardis noch ein hell erleuchtetes, gemütliches (theoretisch unendlich großes) Raumschiff war, mit einem Kommando-Raum und mehreren Kabinen für die Reisenden. Das hier ist eher was für Leute, denen Gefängniszellen oder Tropfsteinhöhlen zu fröhlich und gemütlich sind.

  3. Donald D. sagt:

    Fernsehen wird doch heutzutage fast nur noch für Idioten gemacht. Insofern kann der neue Schrott Zukunftia-Lesern auch kaum mehr gefallen. Ich erinnere mich noch an den Satz eines TV-Produzenten in „Eine schrecklich nette Familie“: „Wir verlernen ordentliches Fernsehen zu machen, wie ihr verlernt, ordentliches Fernsehen zu schauen.“

  4. Grimm sagt:

    Kurz zusammengefasst kann man doch sagen:
    Das ist Sci-Fi für Leute, die eigentlich gar nix mit Sci-Fi am Hut haben.

    Die Leute die sich jetzt an sowas wie JJ-Trek, JJ-Wars und den neuen Dr Who-Folgen „erfreuen“, haben doch in den 90er nix mit Sci-Fi am Hut gehabt. Im Gegenteil, da wurde man immer blöd angeguckt und ausgelacht, wenn man zugegeben hat Star Trek o.ä. zu gucken.

    Mit HDR und dem ganzen JJ-Scheiß wurde es dann Salonfähig, jedoch vom Niveau stetig runter gedrückt, so dass man Sci-Fi jetzt kaum noch vom ganzen Superheldenmist unterscheiden kann.

    • Serienfan sagt:

      Für mich ist das Fernsehen für Leute, die nichts mehr am Hut haben mit Geschichten, die ihnen erzählt werden. „Star Trek“ hat den Mainstream erobert, weil man auch für Nicht-SF-Liebhaber nachvollziehbare Geschichten und klar definierte Figuren lieferte. Heute sind Genres egal geworden, weil man ohnehin keine Storys mehr vorfindet.

      Bei Click-Bait-Artikeln im Internet interessiert sich kein Mensch mehr dafür, wie viel Fake und Blödsinn drinsteht, solange nur genug Clicks und damit genug Werbeeinnahmen generiert werden.

      Serien wie „Doctor Who“ funktionieren inzwischen ähnlich. Früher wäre mit solchen Drehbüchern niemand durchgekommen, auch nicht bei guten Einschaltquoten. Jetzt gibt es wahrscheinlich bei der gesamten BBC niemanden, der sich das Ergebnis komplett angesehen hat.

      Da werden in der Episode Nebelsümpfe angekündigt, die dann einfach gar nicht vorkommen. Hat Chibnall sie selbst vergessen? Hat man sie nicht mehr drehen können, dann aber versäumt, den Dialog zu schneiden? Oder war es pures Vertrauen auf das ADS des Zuschauers?

      Ich halte alles für möglich.

      Heute dreht man Serien, in denen die Schauspieler offen zugeben, dass sie keinerlei Ahnung haben, was sie da spielen. Wie man hier überhaupt noch eine Rolle als Schauspieler anlegen soll, hinterfragt niemand.

      War früher „style over substance“ ein Vorwurf des Kritikers, ist es heute eine Verteidigung („immerhin sah es gut aus, sie haben in Afrika gedreht“).

      Es gibt mehrere dramatische „Bonanza“-Folgen, in denen Einzelfiguren oder Trecks einen Horror-Marsch durch die Wüste erleben, und zwar mit nur einer und nicht mit drei Sonnen. Da kämpfen die Figuren ums Überleben, da ist ein vergifteter Brunnen ein brutales Todesurteil, da kommen die Überlebenden garantiert nicht so an, wie sie aufgebrochen sind.

      Hier haben wir tödliches Wasser, giftige Luft, drei Sonnen, und am Ende blieben sogar die Schuhe von Ryan weiß. Es ist eine neue Ebene. Die Regel „show, don’t tell“ bezog sich einst auf Charaktereigenschaften, nun werden sogar tödliche Gefahren nur noch mitgeteilt, aber nicht mehr dargestellt.

      Die neue Tardis passt zur Serie. Willkürlich vollgestopft mit sinnlosen Elementen, zu denen sich niemand irgendwelche Gedanken gemacht hat.

      Antworten
  5. Jako sagt:

    Sag doch mal was zum Sounddesign, das fetz… Der Rest leider wieder nicht.

  6. bergh60 sagt:

    tach auch ,

    mir hat es gefallen, jedenfalls die 25% die hinter den anderen Browserfenstern vorlugten.

    „““Auch spricht er von Wasser, das man nicht berühren darf – was allerdings später nie erklärt wird.“““
    Da hat der Klapo aber nicht aufgepasst!

    Solange die Doctor der Doctor bleibt kann es so weitergehen.(Man verzeihe mir die unzulänglichen Pronomen)

    Zappelt sie wie Tennant ja, aber sie kann nicht so traurig in die mittlere Entfernung gucken.

    Mal sehen wiue der Rest wird.
    Wir kriegen nämlich nichts anderes.
    Und vor allem bekommen wir keine anderen Drehbuchschreiberlinge. Schade.

    Aber ansonsten war es ganz lustig. Mal shene wie Frau Doctor mit den Cybermen, oder den Galeks klarkommt.

    Gruus BergH

    • Doctor64 sagt:

      Vielleicht wäre es dann besser gar kein Doctor Who mehr zu haben.

      Die richtigen Doctor Who Fans werden es überleben, schließlich gab es das ja bereits. Nur werden wir dann die Leute los die so ein Doctor Who gut finden und mehr davon sehen wollen.

      Antworten

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