So’n Glück, Picard! Neue Trek-Serie mit unserem Kapitän der Herzen!
Da wird sich unser Ex-Chef Hoffmann (92) aber freuen, wurde auf der offiziellen Star Trek Convention auf Las Vegas Prime doch vom Captain himself eine neue Star Trek mit IHM im Mittelpunkt angekündigt. Endlich können wir also so tun, als hätten diese seelenlosen 00er- und 10er-Jahre mit ihrer viel zu grossen Auswahl an Serien (welche man deswegen logischerweise ALLE nicht gucken kann) niemals stattgefunden. Denn Glatzen altern nicht.
Auch Patrick Stewart (78) freut sich auf Twitter bereits mächtig. „Aufgeregt“ und „wiederbelebt“ fühlt er sich. „Frisch“, „unerwartet“ und „relevant“ wird das nächste Kapitel im Leben von Jean-Luc sein. Hach, so viele Schlagwörter, so wenig Details!
Doch Zukunfia lässt sich von so etwas natürlich nicht aufhalten, weswegen wir euch nun EX-KLU-SIV eine frühe Version der neuen Abenteuer von Captain Jean-Luc Picard „auf den Schirm“ (Verstehst? HAHAAAA!) schmuggeln können:
Was haltet ihr von dieser Neuigkeit? Aufgeregt? Desinteressiert? Furz quer sitzen? Andere Seiten würden an dieser Stelle lustige Emojis zum Anklicken anbieten. Wir sagen, bleibt doch weg mit dem Scheiss!
Ist Ernst Meincke bereits für die Synchro engagiert? Der gefiel mir wesentlich besser als Rolf Schult.
Wobei ich ihn hasste als Ersatz für Lothar Hintze für John Locke bei Lost.
Zwei Lieblingsglatzen und eine Stimme gehen halt mal gar nicht.
Mal sehen, wie er sich fühlt, wenn er die ersten Drehbücher zu lesen bekommt…
Wird das nächste große Vorbild der Scifi-Fans jetzt total demoliert?
Luke Skywalker 2.0?
Bitte, bitte, lieber Gott! Wenn es Dich gibt, nimm den guten Mann zu Dir! Ich bete zu Dir, erspare uns diesen Mist! Stewart ist 78 Jahre alt, er hatte sein erfülltes Leben. Er muss sich das nicht mehr antun. Lieber Gott, wenn es Dich wirklich gibt, habe dieses eine Mal Erbarmen mit uns!
Alternativ: Jage einfach einen Blitz in Kurtzman. Danke!
Jetzt aber mal bei aller Liebe zur Meckerei; wenn du einen Darsteller/Produzenten lieber tot statt Teil einer Serie sehen willst, egal ob die jetzt gut oder schlecht wird, dann solltest du ernsthaft dein Leben überdenken.
Danke, Nitpicker, das war auch mein erster Gedanke.
Ich meine, ganz nüchtern betrachtet, wird ja niemand gezwungen, sich ne neue Trek- Serie anzusehen. Wenn man nur die Figur aus TNG in Erinnerung behalten möchte – ok. Aber deshalb gleich den Chief anzurufen und ihn um Abholung der Hauptfigur zu bitten, ist schon ein wenig daneben…
Wieso habe ich nur das Gefühl, dass der Text von Alex jetzt nicht so ernst gemeint sein könnte, wie manche Leute das verstehen…
Generation Shitstorm anyone.
Stewart sagt, der Charakter werde nach 20 Jahren ein ganz anderer sein. Hoffentlich nicht so ein Wrack wie Xavier in „Logan“, aber mit Sicherheit auch nicht mehr der fesche Captain im Strampelanzug. Vielleicht ein desillusionierter Admiral.
Da die Sache sich in einer frühen Phase der Vorproduktion befindet, wird man vor 2020 wohl nichts zu sehen bekommen.
Für die deutsche Synchro kommt dann eher Caspar Eichel in Betracht, der Stewart schon in den X-Men Filmen zuletzt gesprochen hat. Meincke ist wohl gesundheitlich angeschlagen und klingt etwas kraftlos.
Na toll, Kollege Sparkiller war schneller als ich mit dem Artikel fertig. Na gut, dann gibt es meinen eben jetzt als Kommentar:
————
Nun ist es also offiziellisiert: Patrick Stewart kehrt noch mal als Captain Picard zu Star Trek zurück. Auf der „Star Trek Las Vegas“ sprang vor einigen Stunden Alex-„The Genius“-Kurtzman auf die Bühne und holte überraschend Sir Stewart dazu, um die neue Serie anzukündigen. Viele inhaltliche Details gibt es natürlich noch nicht (bei Discovery warten wir noch bis heute drauf), aber die Absichtserklärungen klingen bereits wie eine Mischung aus feuchtem Fantraum (= Picard kommt vor, Picard macht mit, Picard tut irgendwas) und purem Grauen (= Kurtzman kommt vor, Kurtzman macht mit, Kurtzman tut irgendwas)…
Stewart bestätigte damit die zuletzt aufgekommenen Gerüchte, dass der Shakespeare-Nerd unter den Trek-Captains noch einmal in die alte Rolle schlüpfen würde. Er sei erst zurückhaltend gewesen, doch Kurtzmans Team habe ihn dann sehr beeindruckt. – Ich gehe hierbei stark davon aus, dass er die Putzkolonne oder den Fahrdienst meint.
Auch konkretisierte er seine Gedanken mit einem Tweet, der von uns mittels moderner Screenshot-Technologie rekonstruiert werden konnte:
(Hier wäre das Bild von seinem Tweet gewesen)
„Die Welt ist schlecht. Machen wir sie zusammen also endlich kurtz, Mann!“ – Die Worte von Stewart sind warm und sicherlich ehrlich gemeint.
Dass er Menschen inspiriert hat, ist dabei nicht mal übertrieben. Bis heute ist Picard DER Führungscharakter aus Star Trek, der am glaubwürdigsten herüberkam. Ja, selbst seine merkwürdige Wandlung in den Filmen zu einer Art Bruce Willis für Sternenfreunde konnte nie ganz die Qualität des Schauspielers und der Figur vergessen lassen. Da lässt man seine Action-Eskapaden in „Nemesis“ gerne als persönliche Mid-Life-Crisis durchgehen.
Stewart meinte auch:
„Ich fühle mich aus diesem Grund dazu bereit, wieder zurückzukehren. Um zu erforschen, welch tröstendes und erneuerndes Licht er möglicherweise auf diese oft dunklen Zeiten werfen könnte. Ich freue mich darauf, mit diesem brillanten und kreativen Team zu arbeiten, während wir alle Anstrengungen unternehmen, um eine frische, unerwartete und entsprechende Geschichte erneut zum Leben zu erwecken.“
Das klingt supertoll, aber da fängt für mich schon das Problem an: Um Picard irgendwie eine Staffel lang in den Weltraum zu schicken, muss man das schon sehr gut erklären, wenn wir sein Alter bedenken. Statt einigen Einzelmissionen erwartet uns also vermutlich wieder ein Krisenfall („Die brutalen Ulberianer wollen NUR mit Picard verhandeln, denn den kennen sie!“), der den guten Captain in die Kälte des Universums jagt. Und vermutlich wird man die Storys tatsächlich so aufbauen, dass alle seine diplomatischen Talente loben – und damit teilweise übertreiben. Denn wie wir wissen, nehmen die neuen Trek-Autoren gerne nur EINEN Aspekt der Persönlichkeit auf, um ihn mit frankenstein’scher Perfektion umzumodeln. Nur so konnte Spock zum teilweise brutalen Emo werden, Scotty zum bekloppten Witzbold und Kirk zum Motorradfahrer in outer Space.
https://www.youtube.com/watch?v=LLvfg6jA_ZA (Wäre in den Artikel eingebettet gewesen, aber den gibt es ja jetzt nicht. Danke, Spark!)
Oh, erst 16.000 Aufrufe, wir sind diesmal wirklich schnell mit den News, isn’t it? Wie auch immer: Es lebe Pastor Picard mit seiner Rede auf dem Landeskirchentag!
Nicht falsch verstehen: Ich sehe lieber Patrick Stewart, der in schlechtem Star Trek mitspielt, als Michael Burnham, die jede „schockierende“ Bildschirmanzeige mit ihren feuchten Augen zwangsbegießt. Und da Kurtzman ja schon alle Hände mit Discovery zu tun haben wird, Harbert und Berg gerade rausgeflogen sind UND man eh noch zig neue Leute wird engagieren müssen, die wir noch gar nicht kennen, KÖNNTE es durchaus in einer Richtung gehen, die auch alte Fans zufrieden stellt.
Allerdings müsste Kurtzman dafür endlich damit aufhören, die größten Flitzpiepen der Galaxies anzuheuern – oder sich selbst durch ausgiebiges Flitzpiepentum dafür zu bewerben. Von Kurtzman und seinem inneren Zirkel habe ich noch nicht eine clevere Dialogzeile vernommen, die mit Intelligenz, Augenmaß oder Diplomatie zu tun hätte. Eigentlich ist es sogar so, dass ich mich alle 5 Minuten für die Schauspieler schäme, die selbst in erwachsen gemeinten Szenen so sprechen, als würden sie einen lustigen Halbintellektuellen imitieren wollen: „Ha-haaa! Wir wollen die Welt ein bisschen besser machen, so wie damals in [drei Orte aufzähl, die die Fans kennen]. Machen wir’s so!“
Aber warten wir mit dem weiteren Meckern mal ab, bis die nächsten News hereinschneien. Zumindest hat diese Neuigkeit schon mal eines geschafft: Discovery ist mir noch egaler geworden. Die besten Voraussetzungen, demnächst damit mal so rrrrichtig Spaß zu bekommen? („Hihi, guck mal! Die Klingonen sind jetzt grün und tragen lustige Hüte!“)
Nachdem Stewart zunächst abgesagt hatte, weil er offenbar nicht für die Fans den alten Picard auf der Enterprise F spielen wollte, glaube ich nicht, dass er sich auf eine Rolle einlassen wird, die nur das Ego der (im Vorspann komplett zu nennenden) 25 Executive Producers befriedigt. Ich könnte mir eine Miniserie mit 5-8 Folgen vorstellen, die im wesentlichen auf den Charakter Picards zugeschnitten ist und nicht eine Nummernrevue für Fans wird („Hallo Will, hallo Geordie, hallo Worf,…“), obwohl die Hälfte der Schauspieler der gesamten TNG-Ära, inklusive DS9 und VOY, wahrscheinlich schon in den Startlöchern steht, um sich für Gastauftritte zu empfehlen.
Ich sehe es vor mir!
Picard, verbittert auf einer Insel, tief überzeugt davon, dass das mit der friedlichen Raumfahrt von Anfang an ein Holzweg gewesen ist.
In Folge 2 erfährt eine zeitreisende Michael Burnham den Grund: Picard war einst mit erhobenem Phaser ins Schlafzimmer seines Neffen geschlichen, was dieser Neffe fatalerweise „missverstand“, worauf dieser einst den Brand auf dem Picard-Anwesen gelegt hatte, diesen aber überlebte, wonach er sich der Section 31 anschloss, die inzwischen über die gesamte Galaxie herrscht.
Picards Neffe verbirgt seine Brandwunden unter einer alten, ausgebeulten Trump-Maske, wodurch Kurtzman Star Trek endlich wieder der subtilen Sozialkritik zuführt, die – wie Kritiker scharfsinnig feststellen werden – seit der frühen Kurtzman-Ära etwas nachgelassen hatte. Lobende Artikel mit der Überschrift „Kurtzman makes Star Trek great again“ können natürlich wie immer kostenlos bei der Marketing-Abteilung von CBS All Access bestellt werden, Emmy-Nominierungen – endlich wird auch Patrick Stewart dabei nicht leer ausgehen – sind eh klar.
Oberster Herrscher über die Sektion 31 ist übrigens ein wiedererweckter Khan, der nun auch endlich offenbart, dass er die ganze Zeit über eine Frau gewesen ist. Billionen von Twitter-Posts werden darüber diskutieren, ob das für die Frauenbewegung nun ein gutes oder ein sehr gutes Symbol ist. Nur einige ewig gestrige Nörgler werden auf Widersprüche mit früheren Darstellungen hinweisen (es ist geradezu amüsant, dass diese Gruppe von offensichtlichen Trump-Sympathisanten über Jahre hinweg mit diesem ewig gleichen „Argument“ ankommt, was anderes fällt denen offenbar wirklich nicht ein), was diesen Trolls aber natürlich auch völlig zu Recht eine lebenslange Twitter-Sperre einbringt.
Abgesehen davon, dass ich deinen Kommentar ausnehmend lustig finde (was heißt eigentlich „ausnehmend“?), so verstehe ich bis heute die Heulerei bezüglich Luke Skywalker auf der Insel nicht. Und ja, ich würde es auch Picard zugestehen, nach einem ausreichend gut erklären(!) Schicksalschlag in einer Blockhütte auf Risa rumzugranteln. („Nein, heute kein Ficki-Ficki! Das erinnert mich alles zu sehr an meinen toten Neffen! Äh… Warum eigentlich?“)
Warum erwarten immer alle, dass Charaktere, die man fast 20 Jahre lang nicht gesehen hat, sich nicht negativ verändert haben dürfen? Wenn sie nach 1 bis 5 Folgen langsam wieder „auf Spur“ kommen, kann das ja durchaus interessant sein. Zumindest interessanter als die übliche Kombi namens: „Person X war für 10 Jahre Leutenant auf einem Raumschiff, wird also mit 60 Jahren Admiral/Botschafter/Föderationspräsident“…
Allerdings will ich natürlich auch nicht, dass Picard mittelfristig zum Steve Bannon von Star Trek wird – was aber nach Stewarts Tränendrüsenrede nicht zu erwarten ist. Und wenn er clever war, hat Stewart sich eh ein gewisses Mitspracherecht bei den Drehbüchern einräumen lassen.
Da können sie ihm kaum den Geist der letzten Weihn… Burnham auf den Leib schneidern.
Das Problem bei Luke Sykwalker geht tiefer.
Hollywood ist so unkreativ geworden, dass es nur noch in der Lage ist, die eigenen Mythen zu demontieren, oder einstige Klassiker durch unbedeutende Regisseure als eine Art „Cover-Version“ erneut ins Kino zu bringen.
Ein echtes Anti-Star-Wars hat George Lucas selbst erschaffen: Episode 1 bis 3 haben in ihrer ganzen Grauenhaftigkeit prophetisch gezeigt, wie das künftige, zu 100 Prozent von Konzernen kontrollierte Hollywood aussehen würde.
Doch Episode 1 bis 3 haben Hollywood nur in ihrer formalen Belanglosigkeit vorhergesehen, selbst diese Filme haben unterschätzt, wie sehr die Konzernstrukturen jegliche Kreativität ersticken würden, sodass es irgendwann nicht mehr um das Erschaffen, sondern nur noch um das Niederreißen gehen würde.
Luke Skywalker, die Seele von „Star Wars“, wurde zum Einsiedler ohne Entwicklungsmöglichkeit, zu einem Schatten der Vergangenheit. Er ist das Symbol des neuen „Star Wars“: Unbeweglich, im einem geradezu albtraumhaften und sinnbefreiten Status Quo gefangen, eine leere Projektion.
Dass Luke frustriert auf der Insel sitzt, ist nicht das Problem. Das Problem ist seine permanente Verweigerungshaltung, dem Ruf des Abenteuers zu folgen. (Idiotischerweise folgen in Episode 8 nur solche Figuren dem Ruf des Abenteuers, die gar nicht gerufen wurden.)
Es sind Leute wie Kurtzman, die in ihrem Mangel an Kreativität nur das Kreative, das andere erschaffen haben, demontieren können. Und sie sind dann ganz verwundert, wenn die Leute es überhaupt nicht einfallsreich oder gar unterhaltsam finden, permanent einer großen Abrissbirne beim Vernichten von Mythen zuzusehen.
Denn ich sage in der Tat: Nein! Wir brauchen keinen Bond-Film, der uns Bond gealtert und dement im Pflegeheim zeigt, wo er permanent über das britische Königreich motzt. (Okay, ich gebe zu, der Film klingt witziger als das meiste, das zurzeit auf der Leinwand zu sehen ist.)
@Serienfan
Sehr schöne Zusammenfassung des Ist-zustandes in Hollywood.
Dem kann ich nur zustimmen.
Ich hoffe wirklich, dass Sir Patrick im Zweifelsfall die Produktion platzen lässt.
Ich bin die Demontage unserer Alter Helden Leid. Ansonsten hoffe ich sehr, dass die Serie nach Nemesis/VOY spielt. Diese ganze Prequel Flut nervt nur noch.
Ich muss sagen, ich hab lachen müssen.
Ich finde es auch immer wieder geil, wie irgendwelche offenbar relativ politisierte Menschen plötzlich bei der Besetzung von Serienfiguren und sowas irgendwelche Fiberträume kriegen. Das ist weniger als Polit-Simulation
Ich wünsche mir schon lange eine Star Trek-Serie die in der Zeitlinie vorwärts geht… aber doch nicht mit alten Kamellen. Patrick Stewart und Picard in allen Ehren, aber es braucht frischen Wind in Star Trek und nicht die neuen Abenteuer an der Bord der USS Rollator. Picard hat von TNG hin ins Kino schon eine komplette Revision seines Charakters bekommen – was erwartet uns jetzt? Es kann wohl kaum mehr sein, als dass Picard auch den Weg von Luke einschlägt und zum bärbeissigen Sonderling geworden ist. Es ist wie mit Spitzensportlern, man sollte den Moment zum Rücktritt nicht verpassen, sonst wird es nur noch peinlich. Und was wünsche ich mir für Patrick Stewart eigentlich nicht.
Das ist doch genau das was ich und viele Fans sich insgeheim oft wünschen. Was ist aus den Charakteren geworden nachdem die Serie zu Ende war? Wo waren sie in 20 oder 30 Jahren? Alle Admiräle? Einige vielleicht tot? Zerstritten? Friede Freude Eierkuchen? Wie geht es meinen Idolen?
Viele Serien hören irgendwann auf, aber oft zu plötzlich und manchmal unbefriedigend. Ich möchte ein positives Beispiel nennen: Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs. Nach dem Showdown geht der Film noch 40 Minuten weiter! Einige empfanden das als lahm, ich fand es toll zu sehen was danach noch alles passiert und wie die Charaktere mit allem was sie erlebt haben umgehen.
Aber das wichtigste ist: Wie sieht die Welt 20 Jahre nach Nemesis aus? Was wurde aus den Friedensverhandlungen zwischen der Föderation und den Romulanern?
@BigBadBorg: Ja, sicher wünschen sich viele Fans eine Fortsetzung in der Zeitlinie nach TNG, das wird ja bei den Prequels wie ENT oder DISCO immer kritisiert. Aber muss man denn dafür auch einen altgedienten Charakter zurückgreifen und damit dann doch irgendwie am Alten klebenbleiben? Warum auch ausgerechnet Picard – was ist, wenn ich ein Beverly-Fan bin, dann wäre doch mehr interessiert, was mit ihr so passiert ist (zugegeben, dieser Gedanke verstört mich gerade selbst). Besser wäre eine neue Crew in der Zukunft, vielleicht mit Referenzen zu uns bekannten Ereignissen, aber die ST-Macher sollten sich endlich mal frei machen vom Bekannten und zu oft rezyklierten und endlich den Weg frei machen für etwas NEUES!
Das ist ein Traum der wahr wird!
Patrick Stewart kann sich seine Rollen aussuchen, er muss nicht aufs Geld gucken. Also denke ich wenn er als Picard zurück kehrt dann nur wenn er überzeugt ist dass es was wird.
Selbst wenn es nur eine Mini-Serie sein sollte (was ich stark glaube) freue ich mich gerade so als wäre ich noch ein Kind und die nächste Staffel TNG kommt nächste Woche im ZDF!
Damit können sie den Schaden den Discovery angerichtet hat wieder gut machen und auch die alten Fans begeistern.
Wie sagte es JBO so schön:
Hurra! Hurra! Ich flieg mit Picard!
Was für ein Glück! Ich flieg mich Jean-Luc!
Hm… Herr Ober? Ich hätte gerne das, was dieser Gast hier hatte! – Äh? Bunte Pillen?
Ich bin da leider nicht ganz so optimistisch. Zu oft fielen Kult-Kunstschaffende im hohen Alter mit bekloppten Fehleinschätzungen auf.
– Ridley Scott beschäftigt sich seit 10 Jahren nur noch mit Androiden und der Unsterblichkeit, wobei er diese Themen immer wieder mal mit Aliens anreichert, damit man ihn überhaupt machen lässt. Fehlt nur noch, dass er uns „Gladiator II“ präsentiert, in dem Russell Crowe auf der Suche nach dem ewigen Leben die römischen Götter sucht.
– Bei Albert Uderzo (Asterix) begann der Verfall akut mit Anfang 70, als er es bereits nicht mehr schaffte, ein und dieselbe Geschichte über 3 Seiten zu erzählen.
– William Shatner nervt seit zwei Jahrzehnten mit uncoolen Vorschlägen zu Kirk-Gastauftritten, die er einmal jährlich zugunsten noch dümmerer Vorschläge austauscht.
Von daher sei es mir verziehen, dass ich Stewart nur zu 50% vertraue, was sein Urteil angeht. In seinem Alter wird das Urteilsvermögen eben oft nicht besser. Mich würde nicht mal wundern, wenn Trickbetrüger ihn heutzutage am Telefon mit dem Enkeltrick hinter’s Licht führen würden. („Was? Wesley Crusher hatte einen Unfall? An wen soll ich das Geld überweisen?“)
Me too! Ich meine, ich hätte auch gerne diese Pillen!
„In seinem Alter wird das Urteilsvermögen eben oft nicht besser.“
Was hat denn das Alter damit zu tun? Dass es gar nicht so gut ist, wenn Schauspieler groß Mitspracherecht haben, konnte man doch schon Anno Dazumal bei Nemesis sehen, wo ja auch Stewart und Spiner die Story stark beeinflussten. Und zwar ganz nach dem Motto „Ich muuuuss das hier ja nicht mehr machen. Aber wenn man mir mit einem großzügigen Gehalt entgegenkäme, UND mir ein paar Wünsche erfüllt, würde ich mich eventuell überreden lassen. Natürlich NUR den Fans zuliebe *geldbeutel aufhalt* Übrigens, habe ich gerade irgendwie voll bock Buggy zu fahren. Nur so als Hinweis. Schreibt der Drehbuchautor auch schön mit…?“
@Nitpicker
Du sagst es! Und hier muss ich sogar mal Kurtzman in Schutz nehmen. Der Mann ist so gleichgültig und unkreativ, der würde sogar achselzuckend gutes Star Trek machen, wenn er die entsprechenden Leute dafür anheuern könnte.
Doch Patrick Stewart ist das größere Problem. Im achten Film mutierte Picard auf Stewarts Wunsch hin zum Willis-Ahab, in neunten Film zum albernen Romantiker und im zehnten Film zum geisteskranken Möchtegern-Mad-Max. Da kann ich mir gut vorstellen, wie er in Komplizenschaft mit Kurtzman als Executive Producer dafür sorgt, dass Picard den ihm gereichten Earl Grey schwungvoll über die Schulter wirft, um dann einen tiefen Schluck blauer Milch aus dem neu kanonisierten Kurtzman-Tribble zu nehmen.
Auch wenn ich alle Bedenken nachvollziehen kann, so hat mich Stewarts Leistung in seinen letzten Filmen die ich sah (Green Room, Logan) extremst beeindruckt. Sei es sein Können oder seine Rollenwahl. Gerade als der fiese Naziboss war er echt gruselig!
Jetzt, so lange Zeit später, weiß er was Picard zu dieser Ikone gemacht hat. Nicht seine Actionszenen, sondern seine Weltanschauung, sein diplomatisches Geschick und seine Shakespeare-Zitate.
Ich hoffe einfach mal dass er genau darauf aufbauen wird. Ich erwarte eine Wiedergutmachung für Discovery, eine Serie, die auf Dialoge setzt und nicht auf Knall Bumm Peng.
Patrick Stewart wird schon ein Mitspracherecht haben, ich kann mir vorstellen dass er das Pilotdrehbuch zu Discovery dem Überbringer nach dem Lesen an den Kopf gepfeffert hätte, mit einem lockeren Spruch von Hamlet auf den Lippen.
Denn nicht jeder Mensch wird mit zunehmenden Alter senil.
Vielleicht liegt es an mir, an den diversen Umweltgiften, die ich seit den 90ern ausgesetzt war oder auch einfach an Fanboi-Urteilsschwäche, aber…
…irgendwie hätte ich von einen brillianten Shakespear-Schauspieler mit eindeutig kulturell-künstlerischen Hintergrund ein bisschen mehr erwartet als Spaß am Rumfahren mit irgendwelchen Hobby-Panzern. Mein Stewart-Bild ist irgendwie geprägt vom Theaterhintergrund des Mannes und dem, was ich von ihn erfahren habe, etwa dass er gern reitet usw.usf.
Ich glaube daher, dass er eigentlich eine Bereicherung für Star Trek wäre. Allerdings stimme ich zu, die Schauspieler sollten kein Mitspracherecht beim Drehbuch haben, insbesondere nicht bei der Charakterzeichnung. Schon gar nicht, sollten sie die Entscheidungen treffen.
Ein Veto-Recht um größere Albernheite und Out-of-Char-Momente zu verhindern ist vielleicht gut, aber das wars dann auch schon.
Über die Jahre scheint nicht nur Star Trek seinen typischen Optimismus in die Zukunft zu haben, sondern auch ich als Zuschauer: was hätte ich früher gejubelt, wenn es Ende der 90er, Anfang der 2000er geheißen hätte, dass es wieder eine Serie mit Jean-Luc Picard geben würde. Heute überwiegt bei mir nur noch die Sorge, dass man das bisschen Star Trek, was noch übrig geblieben ist, auch noch mit dem Hintern einreißt, die Trümmer abfackelt und dann noch abschließend ein Häufchen drauf macht.
Mir geht es wohl ähnlich wie Serienfan: ich mag keine desillusionierten, abgewrackten und kaputten Helden meiner Kindheit mehr sehen. Und nein, ich finde es nicht mehr „erfrischend“, wenn sich zum x-ten-Mal ein Vorbild aus Kindheitstagen wahlweise zur Arschgeige, zum Trottel oder zu beidem entwickelt hat und er jämmerlich zugrunde geht. Den auch wenn das Klapowski total innovativ findet: inzwischen ist das Muster so ausgelutscht, dass man wirklich nicht mehr von einer Überraschung sprechen kann, wenn ein vormals als Held gezeichneter Charakter völlig am Ende ist. Hier nur ein paar kleine Beispiele, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
– Han Solo lässt sich von seinem pickelgesichtigen Sohn übertölpeln und umlegen
– Luke Skywalker entwickelt sich zum Kindsmörder und entscheidet sich egostisch dafür, dass ihm das Schicksal der Galaxie einfach mal am Hintern vorbeigeht (um dann letztlich trotzdem reichlich sinnlos zu sterben)
– Batman verurteilt Verbrecher zum Tode im Gefängnis, in dem er sie mit „lustigen Brandzeichen“ versieht. Außerdem möchte er Superman total gerechtfertigterweise töten, weil er schlecht geträumt hat
Ganz abgesehen von ganzen Institutionen (Föderation), Planeten (Vulkan) oder Rassen (Klingonen) die man nur zur Erfüllung der „es-muss-unbedingt-dark-werden-um-innovativ-zu-sein“-Wahns kaputt gemacht hat.
Um es offen im 80er Slang zu sagen: ja, ich habe Schiss, dasss man nun auch noch die Figur des Jean-Luc Picard kaputt macht. Wenn es so ist, möchte ich es glaube ich lieber nicht sehen. Ein winziger, ganz kleiner Funke Optimismus in mir ist aber noch da und hofft darauf, dass vielleicht doch etwas positives herauskommt. Es wäre schön, dieses Mal nicht enttäuscht zu werden.
Jupp, ich sehe das ähnlich kritisch.
Picard ist eine Figur aus den 80ern und wurde im Geiste der damaligen Zeit erdacht. Er passt nicht in die heutige Zeit. Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass neue Geschichten der Figur mehr schaden als nutzen. Leider ist es besonders bei Trek so, dass man sowohl Darsteller als auch die von ihnen verkörperten Figuren nicht in Ruhe lassen will und die Fans noch das letzte Hemd auf die Bühne schmeißen würden, damit man die Schauspieler nochmals in den so geliebten Rollen sehen kann.
Ich erinnere mich an einen Kommentar in der Cinema zur Zeit von ST VI mit dem Titel „Vergesst Star Trek“, der genau diesen Gedanken aufgreift. Man sieht, die Diskussion hierum ist schon etwas älter.
Angesichts der Unfähigkeit und fehlendem Fingerspitzengefühl vieler Autoren sehe ich keine Chance, dass Picard noch ansatzweise an alte Erfolge anknüpfen können wird. Und selbst wenn das gelingt, wird es sich aus obigen Gründen komisch anfühlen. Erinnert euch an „Insurrection“ – was wurde der Film mit Kritik überzogen im Stil von „Büäh, ist ja nur wie ne lange TNG-Folge!“. Ja genau. Genau richtig mit weniger BummBumm.
Und jetzt denkt euch, wie ein Typ wie Picard, noch dazu im geriatrischen Alter, heutzutage wirken würde. Nicht mehr zeitgemäß.
Das Wiederbeleben von Ikonen der 80er und 90er ist aus meiner Sicht zum Scheitern verurteilt. Die Erinnerungen und Emotionen, die uns mit den alten Abenteuern verbinden, haben auch viel mit uns in der damaligen Zeit zutun. Diese Zeiten sind vorbei und unsere Helden von damals haben nun Ruhe verdient.
Das ist mir zu pessimistisch. Ich freue mich auf das Experiment, ganz gleich, wie es durchgeführt und ausgehen wird. Selbst wenn man Picard als sabberndes Wrack wie Prof. Xavier in „Logan“ zeigen würde, wäre das eben die Fortführung seiner Geschichte. Ich war schon immer ein Freund der Reaktivierung alter Charaktere durch ihre ursprünglichen Darsteller. Ich mochte auch Solo und Luke in Star Wars 7+8. Nur den Tod alter Helden finde ich stets höchst überflüssig und selbstbeschränkend (siehe auch Kirk in Star Trek 7).
Dass das Produkt vermutlich eher wieder dunkel aussehen wird, ist der Stil unserer Zeit. Seit etwa 20 Jahren sind Serien eher dystopisch, destruktiv und reich an Gewalt. In den 60er, 70er und 80er Jahren war man eher bunt, optimitisch und klamaukig. Es ist daher nicht damit zu rechnen, dass wir den alten Wohlfühl-Picard im Flauschteppich-Raumschiff in einer 20 Jahre älteren Fassung zurück erhalten. Schon deshalb nicht, weil heute TV-Produktionen viel kinomäßiger aussehen und bereits die TNG-Kinofilme die Enterprise-Kulissen und die Crew in einem dunkleren Licht zeigten.
Natürlich werden wir wieder allerlei Kritik hören: das sei nicht mehr unser alter Picard und der Charakter sei auch nicht folgerichtig fortgeschrieben. Alles zu düster, zu actionreich, zu viel CGI, zu viel Pathos und zu oberflächlich. Die Demontage einer Legende durch viele Köche, die den Brei verderben.
Aber erst einmal kommen lassen, ohne Vorurteile und Erwartungen anschauen, wirken lassen, noch einmal anschauen. Und selbst wenn es auch nach mehrmaligem Anschauen Grütze ist und auch auf lange Sicht Grütze bliebe, ist es eben die Grütze unserer Zeit.
Was heißt denn da „ohne Vorurteile“?
Hör Dir das ab Minute 11:00 an:
https://youtu.be/iQ6iUDPwDW4
!!!
Da kommen Sätze wie „nicht mehr der Jean-Luc sein, den man wiedererkennt und so gut kennt“, „ein ziemlich anderer Mensch“, „jemand der von seinen Erfahrungen verändert wurde“, „etwas sehr sehr Anderes“ …
Ich folge also einem „Vorurteil“, wenn ich das für bare Münze nehme, was Stewart ankündigt? Und leider HABEN wir schon einen „vollkommen anderen“ Picard erlebt, und zwar in den Kinofilmen. Da mutierte Picard wahlweise zum Bruce-Willis-Ahab, oder zum druchgeknallten Mad-Max-Wüstenfahrer. Und das war keine Bereicherung, das war der damalige Sargnagel für „Star Trek“.
Gut, dann nenn mich Pessimist. Wenn zum 20. Mal ein Herr Frankenstein ein amoklaufendes Monster erschafft, erlaube ich mir tatsächlich, mich beim 21. Mal nicht mehr auf „das Experiment zu freuen“.
Gefallen hat es den Leuten nicht, im Gegenteil. Dass Patrick Stewart nun als Executive Producer ein großes Mitspracherecht hat und dass er jetzt schon betont, wie „anders“ Picard sein wird, lässt mich wenig optimistisch in die Zukunft blicken.
Ich glaube, das Grundproblem aller „Helden- Reaktivierungen“ von damals ist folgendes:
Egal, was letztlich gezeigt wird, es wird sich IMMER jemand finden, der das ganz besonders doof findet.
– Führt man die Story nach Staffel 7 1:1 fort, werden viele sagen: Bääh, langweilig, immer derselbe Kram, ich will doch mal was Neues sehen
– Macht man einen „Zeitsprung“ und zeigt, wie und warum der Held nun so geworden ist und nicht wie in unserer geschätzten Erinnerung, werden viele sagen: Bääh, langweilig, das is ja gar nich mehr mein Held von früher
– Baut man eine Serie wie früher, also im Falle von Star Trek mit dem „Planeten der Woche“, werden viele sagen: „Bääh, langweilig, is ja alles so altbacken, ich will doch mal was Neues sehen
…
Die Liste kann man endlos fortsetzen. Es heisst immer wieder sinngemäss: „Ich hoffe, nicht enttäuscht zu werden“ – tja, nur was den einen nicht enttäuscht, ist für den anderen eine Katastrophe.
Ich für meinen Teil finde es klasse, das Stewart noch einmal trotz seines hohen Alters in seine alte Rolle schlüpft. Gleichzeitig weiss ich aber auch, dass es eben nicht mehr wie anno 1990 in TNG sein wird. Ist es deswegen, mit einem gealterten und entsprechend veränderten Charakter weniger unterhaltsam? Ich denke nein.
Man kann diese ständigen Reboots von Serien und Filmen mit Weihnachten vergleichen (sofern man in diesem Zusammenhang eine glückliche Kindheit mit ebensolchen Festen erleben durfte):
Man wird immer auf der Suche nach DEM Gefühl sein, das Weihnachten in der Kindheit in einem hervorgerufen hat – und doch wird es NIE WIEDER so sein, wie in unserer Erinnerung.
Daher sollte uns allen auch klar sein: Es wird NIE WIEDER so werden wie in TNG.
Wenn man das mal akzeptiert hat, wird einem auch ein veränderter Picard nicht mehr wehtun.
@Hal3000
Gut zusammengefasst. Dem schließe ich mich an.
@Counsellor Vermutlich hast du schon Recht damit, dass viele Trekkies ganz gerne in der Vergangenheit leben und zum „alten Stoff“ selten nein sagen können. Ohne diese Retro-Fans hätte aus meiner Sicht auch so etwas wie „The Orwell“ kaum eine Aussicht auf Erfolg: für jüngere Zuschauer ist das Ganze wahrscheinlich so spannend wie ein Besuch beim Fußpfleger, für die alten TNG-Zuschauer fühlt es sich hingegen ein bisschen so an, als wäre man wieder in den 90ern bei Captain Picard in der Wohlfühlzone angekommen (sieht man von den zotigen Sprüchen ab, die es dort nicht gegeben hätte). Allerdings habe ich schon auch das Gefühl, dass viele Trekkies flexibel genug sind, sich an neues zu gewöhnen, wenn dabei nicht immer alles mit dem Hintern eingerissen wird, was bisher aufgebaut wurde. Ansonsten hätte es ja weder 7 Staffeln DS9 noch genau so viele Staffeln Voyager gegeben, die ja mit ihren neuen Charakteren durchaus erfolgreich waren. Mir für meinen Teil geht es da wie Serienfan: ich kann das Herumgekrauche in der Kirk und Prä-Kirk-Ära und ständiges Aufreißen neuer Canon-Löcher einfach nicht mehr sehen. Hier könnte die Picard-Serie schon weiterhelfen, wenn man nicht aus dem bisher gehörten und gesehenen Schließen könnte, dass man das Chaos das man VOR Kirk angerichtet hat jetzt auch noch auf die Zeit nach TNG ausdehnen wird: das Einzige an Star Trek, das noch einigermaßen intakt ist.
Meine Weihnachtsfeiern sind um WELTEN besser als die meiner Kindheit! Wer als Erwachsener kein geniales Weihnachten hinkriegt, macht etwas falsch.
Das ändert leider nichts an dem Fakt, dass das aktuelle Star Trek UM WELTEN beschissener ist als die zehn schlechtesten Grütz-Episoden von Classic, TNG, DS9 und Voy.
Es ist mir sentimentals Bedürfnis, an dieser Stelle an all jenen Kommentatoren meinen Dank entgegenzuzeufzen, die das – und vieles andere – für eine eher furchteinflößende Ankündigung halten. Und die – ebenso wie mein Rezeptionsgeschick – gerade Patrick Stewart verantwortlich wissen für die konzeptlose Vernichtung des Herzstücks von TNG durch jenen Bruce W. Picard der Kinofilme. Dass er, der einst Beste von allen, jetzt dem Kurtzsichtigen um den Hals fällt, ist ein passendes Bild.
Dabei habe ich durchaus MItgefühl mit der Legion an Serien-Schauspielern, die ihrer Rolle entkommen wollen. Prompt sind es oft jene Künstler, die eine Figur ehrgeizig (mit-)kreierten, die sie auch wieder zerstören. Bewusst oder unbewusst ist die Frage. Über Picard/Stewart scheinen sich die meisten hier einig. Für mich zählt genauso der Hl. Nimoy dazu, dem ziemlich genau ab STVI (er war Mit-Produzent, er und andere konnten machen, was er wollte) sein hassgeliebter Spock entglitten ist, hin in die Hände des Darsteller-Egos. Über „Spocks“ Gebaren und Aufbahrung in J.J.-Trek wollen wir wohl gar nicht mehr reden.
Interessant, dass ausgerechnet der alterszynische Mark Hamill vom Universum gegenüber seine idealistische Ikonen-Rolle am liebsten beibehalten hätte, was ihm legendärerweise von der Regie versagt wurde. Das kann aber auch schlicht daran liegen, dass er im direkten Vergleich
kaum aktive Zeit mit ihr verbracht hat … Generell gilt aber (leider): Schützt die Schauspieler vor ihren Egos.
Einsam sind die Skeptiker!
Wenn ich mir all die hoffnungsvollen Kommentare hier durchlese, kann ich nur sagen: „Biedermann und die Brandstifter“ muss neu geschrieben werden! Die unfähigsten Serienautoren der TV-Geschichte haben nun Picard in ihre Finger bekommen und tönen JETZT schon, dass Serie und Hauptfigur „very very different“ werden.
Da glaube ich eher an eine flache Erde als daran, dass DAS gut wird.
Und da ist es auch zweitrangig, ob es nun eine supergenial-brillante Idee ist, aus Luke Skywalker einen verbitterten Tattergreis oder einen Hornbrille tragenden Finanzbeamten zu machen. Es ist einfach idiotisch, wenn uns einfallslose Filmkonzerne mit bekannten Marken ködern, und uns DANN einreden wollen, wir seien ewig gestrig und nicht bereit für das neue, wenn diese Marken irgendein Murks sind.
Warum jubeln die Leute wohl, wenn sie hören, dass Patrick Stewart als Picard zurückkommt? Weil sie alles was völlig anderes sehen wollen?
Ja, in der Tat, steinigt mich! Wenn ich einen Mercedes kaufe, werde ich keinen Fiat akzeptieren, da bin ich einfach eigen, verschroben und ewig gestrig!
Serienfan, ich bin da ganz bei deinen Ausführungen, die mich hier immer wieder freuen.
Die Vorfreude einiger Zeitgenossen hier stößt mir auf, weil sie ihr so völlig an Empirie und noch völliger an jeder Art von Anspruch zu mangeln scheint.
Skeptiker sind gegen Neues?
Die Leier spielt es seit JJ-Trek. Sie ist falsch. Ich pfichte dir da bei: So schwierig Roddenberry bekanntlich war: Sein Vulkanier-Tabu bei TNG verdient Respekt. Mir aber noch wichtiger: Die Classic-Filme. „Damals“ schien es selbstverständlich, mit jedem Film etwas Neues zu bieten. Thematisch, atmosphärisch. Anders als bei den TNG-Fimen war das ohne Out-of-character-Drama möglich (im Gegenteil!).
Nicht alles Neue kam gut an: STI, anders in Stimmung und Maßstab, mit „neuem alten“ Kirk.
Andere Änderung wurden stilprägend: STII, mit bisher völlig ST-untypischen Uniformen und „neuem alten“ Kirk. Spocks Tod ebenfalls radikal. Der Film wird bis heute von Fans geliebt.
Da scheint jedem irgendwie klar, warum das eine Neue ankam, aber das andere nicht.
Und wenn Shatner das 60er-Jahre-Trek so 1:1 wie nur irgend möglich auf die 80er-Jahre-Leinwand bringt (STV), wissen alle: Das vergessen wir lieber! (Ich übrigens nicht; ich mag den Film trotz Schwächen, weil: neu und originell in wesentlichen Plotelementen!)
Da begrüßen also viele das Neue in aktuellen und zukünftigen Serien und Filmen. Ich finde, sie umarmen die faulsten Klischees, und je modriger, abgeschmackter, feiger der „Einfall“, umso gewagter erscheint er den Fans, die einfach glücklich sein wollen mit dem „lebendigen Franchise“, um jeden Preis.
Dabei kennen auch die den Unterschied! Sie wissen, dass Neubeginn I schlecht, Neubeginn II genial war. Dass Spocks Tod genial, aber Kirks Tod Schrott war. Sie erinnern sich möglicherweise noch an ihre grenzenlose Vorfreude, Kirk und Picard gemeinsam zu sehen, und dann an ihre maßlose Enttäuschung darüber. Es geht eben nicht um das „Was“, sondern das „Wie“.
Wie soll aus JJ-Trek – in diesem Universum wird gerüchte- und konsequenterweise die Picard-Serie spielen – jemals etwas Gutes werden? Du hast die Gründe genannt. Andere auch. (Doomcock ist euch sicher bekannt und ein feines Sprachrohr: https://www.youtube.com/channel/UCeCJB88u93eq91U0rlJsW-A ). Wir Skeptiker werden die ersten und glücklichsten sein, die ihren Irrtum eingestehen, sollte Kurtzman, der Physik seines Hohlkopfes zum Trotz, eine solide, intelligente Picard-Serie auf die Beine stellen.
Du sagst es!
Und es nervt einfach, wenn mir dauernd mit irgendwelchen Phrasen über vergangene Weihnachten und dem angeblichen hinterher Heulen der nicht rückholbaren Vergangenheit jegliches Urteilsvermögen abgesprochen wird.
Der neueste Asterix-Band ist einfach der allerletzte Dreck, und das liegt nicht an einer übertrieben Erwartungshaltung, an einem „nicht loslassen können der Vergangenheit“ oder an überbewerteten Kindheitserinnerungen. Das liegt daran, dass die neuen Autoren überhaupt kein Talent haben.
Ich will mir nicht von talentlosen Leuten, die mir stets das gleiche vorsetzen (nur deutlich schlechter), vorhalten lassen, ich sei nicht „aufgeschlossen“ für das Neue. Wenn ich etwas Neues will, dann würde ich mir eine der fünfhundert Serien angucken, die täglich neu auf Netflix & Co starten. Wenn ich aber mit der Rückkehr von Picard geködert werden soll, dann soll dies in der Tradition der Next Generation geschehen.
Und ja, ich habe Probleme, zu applaudieren, während gerade vor meinen Augen Benzinfässer und Lunten aufgebaut werden, um nun auch die Post-Next-Generation-Ära mit Picard zu verhunzen.
Ja, das man den Skeptikern gerne vorwift, sie wollten einfach nur immer weiter ihren alten Stiefel sehen und würden alles Neue grundsätzlich ablehnen, ist schon ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Gerade be Star Trek haben aus meiner Sicht nach TOS gleich 3 Serien hintereinander bewiesen, dass dem nicht so ist. TNG, VOY und DS9 waren alle von Ausrichtung und Stil her sehr abwechslungsreich und mit unterschiedlichen Charakteren und Konflikten besetzt. Trotzdem haben alle 3 auf ihre Art als Star Trek Serie funktioniert. Vielleicht kann man es auch als Star Trek DNA bezeichnen: eine gewisse Art von „Grund-Optimismus“ und den Glauben an die eigenen Wertvorstellungen, die vor allem auf dem Respekt gegenüber anderen und deren Art zu Leben basiert. Schon bei ENT war vieles davon nicht mehr vorhanden (die Luftschleusenszene ist hierfür ein gutes Sinnbild), DIS schießt dabei allerdings endgültig den Vogel ab. Vielleicht (auch wenn ich mir das nach dem Gesehenen wirklich nicht vorstellen kann) ist das für manche Zuschauer ja sogar eine gute Science-Fiction Serie, aber es ist definitiv KEINE gute Star Trek Serie, ganz einfach weil nichts von dem gezeigten irgendwas mit den Werten für die Star Trek steht zu tun hat. Klar, es werden die etablierten Begriffe für Technik und Völker benutzt und so mancher bekannte Namen eingestreut, aber das ist nicht der entscheidende Faktor. Nur weil jemand wahllos Vokabeln aus einem Spanisch-Wörterbuch vor sich hinbrabbelt, kommt ja auch niemand auf die Idee zu behaupten, dass die Person Spanisch spricht.
Naja, mir graut es jedenfalls davor, dass dieselben Verantwortlichen, die schon DIS vergeigt haben, sich jetzt auch noch um die Zeitlinie nach VOY kümmern werden. Und wie es VerkorksterKirk so schön gesagt hat: wenn ich damit falsch liege bin ich selbst am Glücklichsten darüber und schaue mir gespannt und voller Freude jede Folge der neuen Picard-Serie an.
Picards Verhalten in „First Contact“ hat mich damals zwar ebenfalls zunächst gestört. Es wurde aber bereits innerhalb des Films aufgelöst und war vor dem Hintergrund der nicht verarbeitenden Verletzungen, die er durch die Borg erfahren hat, durchaus nachvollziehbar. Im Rückblick eigentlich ein starker Charaktermoment. „First Contact“ war auch nicht der Sargnagel für Star Trek, sondern einer der erfolgreichsten Kinofilme der Reihe. In „Insurrection“ war Picard wieder ganz der alte. In „Nemesis“ war die ganze schauspielerische und optische Umsetzung Quark, was aber in erster Linie dem Regisseur und nicht dem Drehbuch anzulasten war. „Nemesis“ war sozusagen der „James Bond – Stirb an einem anderen Tag“ der Reihe. Es war 2002 und man wollte action- und tricktechnisch zu viel. Es wirkte jedoch lächerlich und billig. Mit dem Charakter Picard hatte das wenig zu tun und die kurze Fahrt mit dem Geländewagen war sicher nichts, was für Picard „out-of-character“ war. Er war in der Serie bereits Fechter, Reiter, hat seinem Bruder die Fresse poliert und war auch sonst in der Serie öfter mal in Actionszenen zu sehen.
Picard könnte in der neuen Serie ganz anders und gleichwohl eine konsequente Fortentwicklung des Charakters sein. Ich glaube nicht, dass wir einen Picard sehen werden, der für die Zuschauer nicht wiederzuerkennen ist. Denn die Zuschauer wollen nicht Stewarts Visage sehen, sondern Captain Picard. Picard wurde gebucht und Picard wird auch geliefert. Dass Picard mit manchen seiner persönlichen Entscheidungen gehadert hat und vielleicht doch noch eine Familie gegründet hat, ist doch durchaus möglich (wenngleich Picard schon in „Nemesis“ 75 Jahre alt sein sollte). „Anders“ kann für Picards Verhältnisse auch entspannter, lockerer, weniger dienstbesessen sein. Es gibt doch viele Leute, die einen Stock im Hintern haben, solange sie ein Amt bekleiden und mit der Pensionierung völlig lethargisch werden. Schon mit Ende von TNG und den Filmen war ja erkennbar, dass Picard lockerer und altersmilder wurde.
Was die Fans sehen wollen, ist mehr vom Alten.
Picard souverän im Captain’s Chair sitzend auf der Brücke einer Enterprise. Und alle werden feucht vor Freude, wenn er die Hand hebt und dazu „Engage!“ sagt. Orgiastische Schreie gibt es dann für ein „Make it so!“. :-D
Da dies in der Form wohl nicht kommen wird, sehe ich für Trekkies schon mal schwarz.
„Mehr vom Alten“ kann 2019/20 aber doch nicht bedeuten, dass man eine Serie im 4:3-Format präsentiert, in dem ein freundlicher Captain in heller Kaufhof-Beleuchtung in einem beigen Ledersessel sitzt und dem Steuermann erklärt, dass § 134 Abs. 4 Ziff. 3 lit b) der Föderationsverordnung Nr. 754/92 das Wegblasen des gegnerischen Schiffes erst nach einer gemeinsamen Tasse Tee erlaubt.
Man kann nicht nach 25 Jahren Pause (bzw. 17 Jahren nach „Nemesis“) die Folgen 179 bis 189 von TNG zeigen, so als habe sich in der Zeit weder in der Förderation noch im Leben der Charaktere noch in der Art, wie man im TV Geschichten Serie inszeniert, in den vergangenen Jahrzehnten etwas getan. Deshalb sind auch 8-10 jeweils abgeschlossene Episoden mit je 42 Minuten Laufzeit unwahrscheinlich, vielmehr ist ein staffelumspannender Picard-Handlungsbogen zu erwarten, mit Laufzeiten, die der zu erzählenden Handlung angepasst sind, wie das bei modernen Serien üblich sind.
Ich tippe auf eine Handlung nach dem Star-Wars-Motto: „Bitte mach’s noch einmal Luke (Luc)!“ Picard gegen die Borg – Final Cut. Das wird wieder so ein Bad-Ass-Ding wie „First Contact“, nur eben mit FSK16/18, GoT-Sex und Tarantino-Touch. Nicht umsonst hat Stewart sich als erster gemeldet als Tarantino Interesse bekundete, einen Star-Trek-Film zu inszenieren. Nachdem Picard einen Borgwürfel im Alleingang nach Bruce-Willis-Manier von barbusigen Borgqueens leergefegt hat, folgt noch der finale Vortrag vor Studenten der Akademie über die Werte der Föderation und eine Schlussblende mit Jean-Luc, auf der Bank vor seinem Haus sitzend und in die Sterne blickend. Star-Trek-Fanfare.
„Was die Fans sehen wollen, ist mehr vom Alten.“
Nein, nein und nochmals nein! Genauso die grauenvolle Fehleinschätzung hat uns in den Schlamassel geführt.
Trekker haben über Jahrzehnte hinweg alle möglichen Serien und Filme akzeptiert. Alle möglichen Crews, Szenarien, und auch Raum-Quadranten.
Und selbst eine Serie, von der ich mir fest vorgenommen habe, sie hier nicht zu nennen, wird immer wieder als „das eigentliche Star Trek“ begrüßt, trotz neuer Begrifflichkeiten, neuer Figuren, neuer Aliens.
In Wahrheit ist das Gegenteil der Fall: Die Trekker hätten gerne etwas Neues, doch es wird ihnen das permanent Gleiche vorgesetzt. In „Discovery“ hatten wir nun bereits den dritten Sarek, bald kommen der dritte Pike, Spock und Khan hinzu. Permanent wird rebootet, permanent geht es um Klingonen, die dann immer wieder anders aussehen und die völlig neue Riten aus dem Ärmel schütteln. Anstatt uns unterschiedliche Aliens zu präsentieren, werden uns immer wieder unterschiedliche Klingonen präsentiert. Anstatt in der Zeit voranzuschreiten, wird der gleiche Zeitraum immer wieder neu rebootet und auf den Kopf gestellt.
Dabei scheinen die aktuellen Verantwortlichen offenbar vom Glauben beseelt, Star Trek brauche Klingonen, Vulkanier und die vertrauten Figuren, um zu funktionieren, obwohl es – angefangen bei der „Next Genersation“ – UNZÄHLIGE Beweise dafür gibt, dass dies nicht so ist.
Mag sein, Serienfan.
So ganz bin ich davon nicht überzeugt. Ich glaube zum einen, dass die Produzenten der Meinung sind, für Trek bräuchte es für ein Erfolgsrezept immer ein oder mehrere der Zutaten Enterprise, Kirk, Pike, Spock, Tribbles, Klingonen, etc.
Es fehlt schlicht der Mut, das Trek-Universum etwas zu erweitern.
Zum anderen bin ich der Meinung, dass Trekkies doch häufig in der Vergangenheit leben und mehr „same old“ sehen wollen. Siehe Heise-Forum hierzu: „Und Q muss auch dabei sein!!!einself11“ Hast du noch Fragen?
Ich habe TNG gerne gesehen, aber halte es für unwahrscheinlich, dass der „neue“ alte Picard in glaubwürdiger Weise mit vernünftiger Backgroundstory, eingebunden in einen neuen Handlungsbogen, funktionieren wird.
Jedenfalls interessant zu sehen, wie angeregt darüber diskutiert wird.
Klapo, willst du nicht noch ein Forum an die Seite dranklatschen? ^^
Roddenberry hat ja selbst gezeigt, wie es geht. Für die „Next Generation“ gab es zunächst sogar ein Vulkanier-Verbot für die Autoren.
Aber Hollywood kopiert ja im Moment offenbar nur solche Erfolgsrezepte, die schon mehrfach ihr Scheitern unter Beweis gestellt haben.
Natürlich wünschen sich Fans ein Wiedersehen mit Lieblingsfiguren. Das bedeutet doch nicht, dass man nichts Neues will. Bei einem „Next Generation“-Film will ich auch alle Figuren wieder dabei haben. Entweder oder. Für ein „Friends“-Reunion würde das gleiche gelten.
Jetzt macht aber offenbar eher so eine Art „Joey“-Spin-Off. Nur halt mit Picard, der wahrscheinlich irgendwie den Verlust der kompletten Enterprise verarbeiten muss, oder irgendsowas. Hauptsache irgendwie depri-mäßig.
Und dann wird man ganz erschüttert feststellen, dass diese bockigen Fans keine Lust auf depri haben.
Die Hauptangst ist ja die, dass Picard ein Antiheld werden könnte. Das ist vollkommen verständlich, aber teilweise auch vollkommen doof.
Wenn wir gedanklich mal ein paar Schritte zurückgehen, so ist es nicht ungewöhnlich, „dunkle“ Helden zu sehen. Oder eben Figuren, die sich über die Jahre und Jahrzehnte in Sinuskurven zwischen Depression und Glückseligkeit bewegen. Eigentlich widersprach die Dramaturgie der 80er-Serien schon immer dem Grundprinzip, dass eine Geschichte eine „Heldenreise“ ist. Mit allem, was dazugehört: Held hat keinen Bock, Held bekommt Hoffnung, Held bricht auf, Held bekommt auf die Nase, Held trainiert, Held fällt erneut, Held bleibt im Bett, Held wird erst im letzten Moment wieder aufgebaut und schafft es. Oder eben nicht.
Das ist nichts Ungewöhnliches, sondern die Grundlage des Geschichtenerzählens. Seit den Alten Griechen. Nur im Fernsehen musste diese Normalität in den letzten zwei Jahrzehnten erst wiederentdeckt werden, da man davor annahm, dass der Zuschauer beim „Zuschauen“ auch Bügeln oder längere Spaziergänge unternehmen können muss, ohne etwas zu verpassen. Und das ist in einer Serie auch okay, die vielleicht „nur“ 7 Jahre einer Person oder einer Raumschiffcrew abbildet. Doch über Jahrzehnte und mehrere Kinofilme hinweg MUSS auch mal anderes kommen. Und da sind „Skywalker = lustlos & tot“ und „Picard = für 3 Folgen schlecht druff“ sogar noch die harmlosesten Ausprägungen. Wir können schon froh sein, wenn die beiden nicht einen auf Ödipus machen. („Mutti, du siehst aber heute fesch aus!“)
Nein, ich MUSS keinen depressiven Picard sehen, aber aus dramaturgischer Sicht wäre es durchaus sinnvoll, es kurzzeitig mit diesem Ansatz zu versuchen. Daher darf Picard gerne mit der Rotweinflasche im Weingut rumhängen, bevor er zwangsrekrutiert wird – und wieder zu sich findet. Wenn er stattdessen breit grinsend hinter seinem Diplomaten-Schreibtisch säße und seine Orden sortierte, wäre das zwar ein netter Fanservice, hätte aber nach 20 Jahren Pause wenig mit halbwegs modernem Geschichtenerzählen zu tun. – Oder mit dem uralten…
Und das hat auch wenig mit Einfallslosigkeit zu tun. Man beschwert sich ja auch nicht darüber, dass es grundsätzlich Dialoge, Erklärszenen, Actionsequenzen, Schnittfolgen und Filmmusik gibt. Figuren verändern sich nun mal zwischen Geschichtenbeginn und Ende. Und das eben NICHT nur zwischen „sehr optimistisch“ und „relativ optimistisch“.
Natürlich hat man dieses Prinzip auch bei Discovery versucht, wo man Burnham sofort zur Strafgefangenen machte. Aber hier war es keine echte „Heldenreise“ hin zur heldenhaften Rehabilitation, sondern formelhafter Blödsinn. Schon weil ich spontan nicht mehr sagen könnte, ob sie nun in der ersten Folge richtig oder falsch lag (den Autoren wäre alles zuzutrauen). Und weil die „richtige“ Entscheidung in Folge 1.15 nur korrekt war, weil die Autoren es danach so behaupteten. Beziehungsweise die Admiräle, die es dann für die Schreiberlinge aussprechen durften. Hier entwickelte sich also nicht der Charakter, sondern nur die Faulheit der Verantwortlichen.
Die Hauptangst ist, dass man der Figur und ihrer bisherigen Entwicklung nicht gerecht wird.
Wenn wir die „Next Generation“ sehen, sehen wir Picard als Einzelgänger. Am Ende der Episoden ist er oft allein in seinem Bereitschaftsraum und blickt ins All. Er ist der große Captain, zu dem alle unhinterfragt aufsehen, aber dies macht ihn zu einer einsamen, zum Teil isolierten Figur.
Erst in der letzten Szenen, im Finale der Serie, erkennt Picard seine wahre Familie, und er nimmt an einem Pokerspiel teil mit den Worten: „Das hätte ich längst tun sollen.“ Und Deanna sagt: „Sie sind immer willkommen, Captain.“ Er hat in dieser Szene seine Isolation überwunden.
Wenn man jetzt in einer neuen Serie wieder alles auf Null dreht, wenn man ihn diesen Arc erneut durchlaufen lässt, wäre das mehr als ermüdend. Wenn Picard wieder zurückmutiert zu dem, was er einst war (oder sogar noch darunter sinkt, also irgendwo zurückgezogen und einsam lebt), wäre also die ganze Entwicklung in 178 Folgen für die Katz gewesen.
Und das ist eben der Unterschied zwischen einer FORT-Entwicklung, und einer RÜCK-Entwicklung. Geschichten handeln eben davon, wie sich Figuren weiterentwickeln.
Von mir aus erleben wir gerne einen verheirateten Picard, der gemeinsam mit seiner Frau auf einem Schiff dient und der gleichzeitig noch fünf zum Teil erwachsene Söhne und sieben Enkelkinder hat. Aber ich möchte eben, dass die Story auf dem, was bislang erreicht wurde, aufbaut, und nicht eine Story, die das bislang erreichte niederreißt.
@Klapowski: ich habe kein Problem damit, dass in vielen Serien und Filmen in der jüngeren Vergangenheit wieder mehr auf das klassische Muster der Heldenreise zurückgegriffen wird. Jedoch ist das aus meiner Sicht weder ein Gütesiegel, noch zeugt es von einer besonders erwachsenen oder tiefschürfenden Erzählweise. Es ist eben einfach (mal wieder) der aktuelle Zeitgeist, dass die „Helden“ von heute dunkel gezeichnet werden müssen und sie möglichst inflationär mit Kindheitstraumata und dunklen Geheimnissen aus der Vergangenheit ausgeschmückt werden. Bei neuen Serien stört mich das auch nicht, die komplette Grundausrichtung von jahrzentealten Franchises zu verändern empfinde ich jedoch als ausgesprochen rücksichtlos und daneben.
Ich bin da bei Serienfan: Star Wars, Star Trek, Batman & Co einfach nur in Depri-Farben anzumalen und die Charaktere zu Zerrbilder ihrer selbst zu machen zeugt nicht von einem erwachsenes Story-Telling oder einer Weiterentwicklung, sondern einfach davon, dass die Autoren nicht genug Mumm hatten selbst etwas auf die Beine zu stellen. Deshalb doktert man an den bekannten Labeln herum, da man weiß, dass die Namen immer noch genug ziehen, um so für Einschaltquote bzw. Zuschauerrekorde im Kino zu sorgen. So macht man dann aus klassischen Erzählarten wie Märchen, Utopien oder Heldengeschichten am Ende nur noch einen einzigen grauen Einheitsbrei. Ich brauche keinen Suffkopf-Picard mit Zwangsneurosen und gebrochenem Herzen, der all das ins Gegenteil verkehrt, für was er 7 Staffeln bei TNG gestanden hat. Und wenn er es sich dann 5 Minuten vor Schluss der Serie doch noch anders überlegt und zum alten Picard mutiert, der sich dann in einem letzten Akt des Altruismus opfert, macht es die Serie auch nicht interessanter sondern einfach nur unglaubwürdig.
Die „Heldenreise“ muss doch nicht mit einem gebrochenen Helden beginnen. Das kann zum Beispiel auch ein Held sein, der sich nach einem erfüllten Leben eigentlich auf seinen Ruhestand vorbereitet, dann aber überraschend in ein Abenteuer verwickelt wird.
Luke Skywalker hat sich den ganzen Film über radikal geweigert, die Heldenreise anzutreten. Selbst am Ende folgte er dem Ruf des Abenteuers ja nur scheinbar, in Wahrheit hat er seine Insel nie verlassen. Damit wurde Skywalker zum kompletten Gegenteil dessen, was er einst war. Er verweigert die Heldenreise, und er weigert den Glauben an das Gute.
„Das ist nichts Ungewöhnliches, sondern die Grundlage des Geschichtenerzählens.“ (Klapowski sagt: 6. August 2018 um 16:42 Uhr)
Nein. Es es deutlich zu sagen: So ist es nicht.
Es gibt Erzählungen, sogar sehr gute, die nicht so funktionieren.
Beispielsweise, wenn es keinen eindeutigen Helden mehr gibt („Spiel mir das Lied vom Tod“) oder wenn der Ich-Erzähler sowas von neutral und sachlich ist, dass man ihn quasi vergessen kann (Gullivers Reisen, typisch für Utopien) oder sowas. Bei „Krieg der Welten“ etwa ist die Hauptfigur im Roman so vergleichsweise neutral, dass von einer Heldenreise kaum die Rede sein kann. Das Festlegen auf eine Art Heldenreise mag vielleicht unter gewissen Umständen gut sein, symbolisiert quasi die Entwicklung, die wir alle irgendwie durchgemacht haben, aber sie ist auch langweilig und ganz bestimmt nicht die einzige Art, wie man Geschichten erzählen kann.
Nehmen wir Lovecrafts Erzählung von der außerirdischen Farbe. Das ist bestimmt keine Heldenreise.
Es geht auch in Star Trek im Allgemeinen nicht um die persönlichen psychischen Probleme von Picard. Wie Picard mit fremden Situationen umgeht, daraus gewinnt die Serie eben ihre Stärke. Zumindest mit.
Ganz Unrecht hast du da nicht. Ich habe die anderen möglichen (Nicht-)Dramaturgien aber außen vor gelassen, da sie nur einen sehr geringen Prozentsatz ausmachen. Das merkt man ja schon an deinen Beispielen, dass das jetzt nicht sooo üblich ist. Und sogar bei Geschichten wie „Datas Tag“ (gerade erst wieder gesehen), in denen recht wenig passiert, steht am Ende ja eine Art Problemlösung und (minimale) Weiterentwicklung der Person Data.
Außerdem WOLLTE ich mir gar nicht vorstellen, was die Discovery-Autoren aus einem etwas weniger klassischen Ansatz machen würden.
Mit billigen Stil- und Geisterbahn-Mitteln für ein paar Minuten Spannung erzeugen, das bekommen sie ja mit Ach und Krach hin. Aber wenn ich mir vorstelle, dass sie sich an „experimentelleren“ Erzählstrukturen versuchen, kann das nur schief gehen. Ich möchte ungern, dass sich mitten in Hollywood eine tödliche Quantensingularität auftut, weil Kurtzman & Co. bei dem Versuch mehrere Naturgesetze gebrochen haben.
Ich will hier kein Schreibkurz-Grundsatz-Seminar abhalten. Die „Heldenreise“ hat rein gar nichts damit zu tun, ob die Hauptfigur aus unserer Perspektive „heldenhaft“ agiert. Ganz klar folgt ein Film wie „Spiel mir das Lied vom Tod“ den Regeln der Heldenreise, wie sie Christopher Vogler ja in dem Standard-Werk „Die Odyssee des Drehbuchschreibers: Über die mythologischen Grundmuster des amerikanischen Erfolgskinos“ so treffend und umfassend beschrieben hat.
Selbstverständlich beinhaltet auch eine Episode wie „Data’s Tag“ ganz klar diese Heldenreise, würde sie es nicht tun, wäre diese Folge nicht so beliebt. Es gibt den „Ruf des Abenteuers“ (Data will bei der Hochzeit alles richtig machen) und mehrere Antagonisten, die ihm vom Ziel abbringen wollen, Hindernisse also, die es zu überwinden gilt. Es gibt hier sogar den (oft auf den Heldenreise anzutreffenden) Archetypen des Mentors (in Form von Beverly Crusher). Am Ende gibt es die „Belohnung“ für den Helden (er darf sogar der Trauzeuge sein), eine Weiterentwicklung des Helden (er weiß nun, wie er auf Hochzeiten agieren muss) und die Wiederherstellung der gesellschaftlichen Ordnung (die Harmonie ist wieder hergestellt, die Hochzeit ist ein Erfolg, Data konnte sich in die Gesellschaft eingliedern).
Ob und warum sich eine Serie durchsetzt und möglicherweise sogar Kultstatus erlangt, lässt sich in der Regel erst Jahrzehnte später ergründen. Anderenfalls könnte man Kultserien von vornherein planen, was noch niemandem gelungen ist. Weder TOS noch TNG noch Star Wars oder Indiana Jones hat man einst an der Wiege gesungen, dass sie die Popkultur nachhaltig prägen würden. TOS galt sogar als ausgesprochener Misserfolg, TNG war in den ersten zwei Jahren auch nur so lala.
Es ist deshalb müßig darüber zu spekulieren, wie die Serie konzeptionell gestaltet werden sollte, um ihr bei alten und/oder jungen Fans zum Erfolg zu verhelfen und die große Mehrzahl der Zuschauer zufrieden zu stellen. Manchmal klappt es, manchmal eben nicht, mitunter wird eine Serie erst Jahre später zum Erfolg.
Ich halte es aufgrund der heute sehr zersplitterten Medienlandschaft nicht mehr für möglich, ein neues Kultphänomen zu etablieren. Jeder lebt heute in seiner eigenen medialen Blase und bekommt kaum noch mit, was außerhalb seines eigenen Interessenbereichs passiert. Selbst große Erfolge wie „Game of Thrones“ sind außerhalb des Zuschauerkreises kaum bekannt, während jede 95-jährige Uroma Spock oder Darth Vader kennt – obgleich alte Leute, als diese Figuren etabliert wurden, bereits in ihren 40er und 50er Lebensjahren waren. Ob umgekehrt die Masse der heutigen Teenies noch etwas mit Star Trek anfangen kann, ist zweifelhaft.
Offenbar ist es aber so, dass man heutzutage selbst für teure Serien kaum noch ein Millionenpublikum benötigt, um sie zu finanzieren. Anders ist die Flut an nicht ganz billig aussehenden Produktionen, die kaum ein Schwein kennt und schaut, nicht zu erklären.
Es geht nicht um die Planbarbeit von Erfolg oder Kult, es geht um die Regeln den Geschichten-Erzählens.
Die hat Christopher Vogler in seinem Werk „Die Odyssee des Drehbuchschreibers“ klar herausgearbeitet. Diese Regeln gelten universell, sie werden von den Bibelgeschichten genauso befolgt wie von Shakespeare, Goethe, Igmar Bergmann, Hitchcock oder Spielberg. Den das „Geschichten-Erzählen“, das der Mensch seit Urzeiten praktiziert, erfolgt aus ganz bestimmten Gründen und Bedürfnissen. Diese Bedürfnisse müssen erfüllt sein, will man mit einer Geschichte andere begeistern.
Es lässt sich nie vorhersagen, ob eine Geschichte funktioniert. Aber ob eine Geschichte nicht funktioniert, das lässt sich sehr gut abschätzen.
@ Serienfan:
Das hast du aber gut erklärt. Kannst du das meinen Arbeitskollegen mal bei einem ungezwungenen Telefonanruf erklären, weil die nie verstehen, was ich an Discovery nicht mag? Okay, das mag allerdings auch meiner undeutlichen Aussprache und dem Schaum vor dem Mund geschuldet sein – da kommt man schwer bis zu dem Wort Deus Ex Maschina.
Und falls du selbst in der „Branche“ sein solltest, wäre es nett, wenn du mir – gerne privat – mal gerade die Serie/den Film mitteilst, an der/dem du mitgewirkt hast. Ich wollte schon immer mal eine Tatort- oder Lindenstraße-Folge sehen, die den Einfluss des frühen Picard, des späten Kirk und des eher mittleren Jake Sisko in sich vereint.
@Serienfan:
Ich halte die aufgestellte Hypothese, jede Geschichte sei eine Heldenreise, immer noch für falsch. Es geht ja noch weiter, nicht nur sei jede Geschichte zugleich eine Heldenreise, sondern die Heldenreise sei die einzige Möglichkeit, überhaupt Geschichten zu erzählen.
Hier wird meines Erachtens zu stark abstrahiert. Es gibt mindestens 5 Typen von Geschichten.Zum Beispiel bei „Zwei glorreiche Halunken“ kann man sich mit zwei Figuren identifizieren. Es gibt einen klaren Bösewicht, aber keinen klaren Helden. Auch reife die Figuren eigentlich nicht relevant.
@Klapowski: Nein, ich bin nicht in der Branche, sonst wäre die doch auch kaum in einem so desolaten Zustand. ;)
@DerBeimNamenNennt: Also, ein NOCH klassischeres Beispiel für einen Film, der den Regeln der Heldenreise entspricht, als „Zwei glorreiche Halunken“, hast Du jetzt nicht gefunden, oder? Du wirst in der Popkultur kein Gegenbeispiel finden, und im Western erst recht nicht.
Wie gesagt, hier ist nicht der Platz für ein Schreibseminar, aber vielleicht erkennst Du Deine Fehlinterpretation des literarischen Helden-Begriffs an einem anderen Beispiel: „Columbo“!
Bei „Columbo“ ist nämlich keineswegs Columbo der „Held“, es ist der Mörder.
Der Mörder ist der Held, sein Ruf des Abenteuers ist sein Entschluss, einen Mord zu begehen und zu versuchen, damit davonzukommen. Columbo ist der Antagonist. Dass wir den Antagonisten sogar mehr mögen als den Helden, ändert daran gar nichts.
Der Mörder muss nun auf seiner „Reise“ mehrere Abenteuer bestehen, im Kampf gegen Columbo und oft auch gegen andere Personen, die damit drohen, ihn auffliegen zu lassen. (Nicht selten muss er weitere Morde begehen.)
Am Ende kommt es zum Showdown. Zwar verliert der Held diesen Kampf gegen Columbo, aber er erhält dennoch eine „Belohnung“. Sein Kampf ist nämlich nun auch beendet, die Wahrheit ist ans Licht gekommen und muss nicht länger unterdrückt werden, die Gesellschaft ist wieder zurechtgerückt, und oft kommt es am Ende mit Gesten und einem kurzen Dialog sogar zur Aussöhnung zwischen Held und Antagonisten. Columbo findet oft sogar lobende Worte für den Helden, der sein Abenteuer nun beenden kann.
Es ist eine klassische Heldenreise, was den großen Erfolg der „Columbo“-Reihe erklärt. Denn das Erfolgreiche an „Columbo“ ist eben nicht, dass keine Heldenreise erzählt wird, sondern dass diese klassische Heldenreise in einer neuen, originellen Variante erzählt wird.
„Discovery“ wäre besser, wenn man irgendwelche Uralt-Tipps über das „richtige“ Drehbuchschreiben befolgte? Wohl kaum. Dass DSC, wie viele aktuelle Serien, als eher oberflächlich und wenig kultverdächtig wahrgenommen wird, hat weniger mit den Drehbüchern zu tun, die bei Star Trek, von Ausnahmen abgesehen, schon immer eher mau waren.
Bei TOS und TNG war es vielmehr das naive Grundkonzept, das den Leuten insgesamt gefallen hat: helle, moderne Schiffe und eine multikulturelle Crew, die grundsätzlich nichts anderes will, als mit ihren Wissenschaftlern friedlich ferne Welten zu erforschen. Dass es dabei trotzdem ab und zu mal auf die Fresse geben musste, war leider der bedauerlich engstirnigen Einstellung einiger Aliens geschuldet, denen man die friedvolle Mission der Föderation erst einbläuen musste. Dennoch wurde unbeirrt und naiv daran festgehalten, dass die Menschheit sich einst mit weißen Kreuzfahrtschiffen durch das All bewegen würde, um Blümchen und archäologische Stätten auf fremden Planeten zu erforschen.
Mit dem Start von DS9 schlug jedoch auch TNG einen weitgehend auf Konflikten basierenden, dunkleren und actionreicheren Weg ein. DS9 und VOY hatten zwar ihre eigenen Vorzüge, hatten aber nicht mehr viel mit Roddenberrys Star Trek zu tun und sind daher über die Fanbase hinaus auch nie richtig bekannt geworden. ENT war im Hinblick auf das ursprüngliche Konzept des Franchise der Sargnagel. DSC hat mit Ausnahme der Überschrift „Star Trek“ nicht im Ansatz etwas mit TOS und TNG zu tun.
Das alles hat nichts mit der Qualität der Drehbücher zu tun, sondern mit einem seit 25 Jahren vollzogenen vollkommenen Abschied vom ursprünglichen Konzept. Man wurde, auch optisch betrachtet, immer dunkler und gewalttätiger. Allenthalben war nur noch Krieg. Mit den Klingonen hat man sich zwar schon zu Kirks Zeiten nicht gut verstanden. Es war aber nur ein kalter Krieg. Seit TNG reiht sich eine kriegerische Auseinandersetzung an die nächste: die Romulaner, die Borg, die Cardassianer, das Dominion, die Kazon, die Xindi (produktionschronologisch). Mit fast jeder Rasse, auf die man trifft, gibt es Ärger, damit man sinnlose Kämpfe und Explosionen zeigen konnte.
Die angeblich friedliche Mission der Menschheit und ihre weiterentwickelte Sensibilität wird nur noch hier und da hervorgehoben, um den Anschein für die alten Fans zu waren. In Wirklichkeit ging das schon Sisko und Janeway, erst recht Archer, am A…. vorbei. Wissenschaftler sieht man immer weniger und unbekannte Phänomene, die es ernsthaft zu erforschen gilt, ebenso. Obwohl sich Dokumentationen über den Weltraum und seine unendlich vielfältigen Rätsel im TV größter Beliebtheit erfreuen, spielt die Forschung bei Star Trek praktisch schon seit Jahrzehnten keine Rolle mehr.
Die Produzenten glauben, düster, dystopisch und actionreich sei modern und ziehe Zuschauer. Hell, friedlich und naiv sei von gestern und werde vom Publikum nicht mehr gewollt. Die Einschaltquoten legen zwar seit 25 Jahren das Gegenteil nahe. Aber offenbar kann und will man nicht mehr zurück. Ich hingegen finde Dystopien komplett langweilig und einfallslos. Es ist ja gerade der Vorzug der Utopie, dass sie uns eine bessere Welt zeigt, die nicht so deprimierend wie die Gegenwart und Vergangenheit ist. Das erfordert Phantasie. Die „Tagesschau“ in Drehbuchform gießen kann jeder.
@Serienfan:
Diese Überlegungen sind mir ehrlich gesagt ein bisschen zu abstrakt gesehen.
Man könnte diese Sache mit der „Heldenreise“ auch so zusammenfassen: Es steht eine Person im Mittelpunkt die etwas erlebt.
Ich sage nun: Dass ist entweder viel zu abstrakt betrachtet oder eben trifft es nicht auf jede Geschichte zu.
Natürlich lesen wir in der Regel Geschichten von handelnden Akteuren, weil wir uns selbst als solche erleben und daher besser mitfiebern können. Nur, worin liegt der Mehrwert das Ganze „Heldenreise“ zu nennen und alles ins selbe Schema zu pressen?
Das Columbo-Beispiel zeigt ja, dass das bisweilen doch etwas gekünstelt wirkt, auch wenn es sicherlich noch plausibler ist als bei anderen Serien. Siehe meine weiteren Beispiele.
Wie gesagt: Wenn Du Dich für das Thema interessierst, gibt es sehr gute Bücher, die Dir erklären, was der „Ruf des Abenteuers“ bedeutet, wie man es entwickelt, dass der Held ein „Bedürfnis“, ein „Motiv“ haben muss, um das Abenteuer zu bestehen, dass nur so Spannung entsteht. Neben dem Standardwerk von Christopher Vogler (wurde 2018 neu augelegt) ist „Plot and Structure“ von James Scott Bell extrem zu empfehlen.
Dann erkennt man auch, weshalb ein Film wie „Star Trek IV“ funktioniert (Ruf des Abenteuers = Rettung der Erde, Herbeischaffen der Wale), und weshalb „Star Trek V“ so versagt. In „Star Trek V“ folgt im Grunde nur der Antagonist dem „Ruf des Abenteuers“, die Helden wirken eher ratlos. Zwar geht es irgendwie darum, Sybok aufzuhalten, aber von ihm geht keine zu nachvollziehbare Gefahr aus, als dass man darin einen fesselnden Ruf des Abenteuers sehen kann. (Anders bei „Star Trek 2“.)
Und das ist eben der Unterschied zwischen „irgendwie handelnden Figuren“ und einem ECHTEN Ruf des Abenteuers, einem ECHTEN Motiv, einem ECHTEN Bedürfnis, sich auf das Abenteuer einzulassen und dieses bestehen zu müssen.
Sportfilme erfüllen diese Regeln sehr klar, es geht nie nur darum, dass der Held einen Kampf besiegt, es geht fast immer auch um eine gesellschaftliche Schieflage, die dadurch geradegerückt werden soll (eine mutlose Gesellschaft würde dadurch neue Hoffnung gewinnen, ein bestehendes Unrecht so gesühnt werden, eine etablierte Unterdrückungs-Situation würde aufgebrochen werden usw.).
Tatsächlich habe ich ein bißchen Angst davor dass es gelingt interessante Geschichten zu erzählen. U.a. mit einem gebrochenem Picard der früh seine geliebte (wie hieß sie nochmal) verlor und das einzige Kind bei einem Transporterunfall gemeinsam mit 12 Tribbles zu einem riesigen menschlichen Pudel (dem sogenannten Pöter) transformiert sah. Nun einsam im Cheers zu sitzen (Hi Norm) und über das verlorene damals zu sinnieren und all die Fehleinschätzungen der Karriere zu beurteilen (Ich hätte Wesley damals doch durch die Luftschleuse treiben sollen, ohne Schutzanzug Harhar….). Das wäre zumindest für mich eine interessante Geschichte, für all die Verrückten, die immer noch im damals hängen geblieben sind aber leider den technischen Zugang zum Internet gefunden haben allerdings das absolute Grauen (Was mein Held ist kein Held mehr? Ihr Schweine…). Mir gelingt es zwar inzwischen immer besser solch „Gesäusel“ an mir vorbeischwimmen zu lassen aber der Shitstorm wäre wohl kaum komplett zu ignorieren, man siehts ja hier.
Vermutlich wurde aus dem einzigen Kind Picards bei dem Transportunfall, der gleichzeitig zu einer temporalen Verzerrung führte, J. Archers Wauwau namens Porthos :D
Auch wenn ich von Remakes und Star-Reanimationen nicht viel halte, aber hierauf freue ich mich wirklich. Picard ist und bleibt der ultimative Captain.
Na, mal schauen, ob er das noch ist, wenn er durch Kurtzman-Mangel gedreht wurde.
Na, mal schauen, ob er das noch ist, nachdem er durch die Kurtzman-Mangel gedreht wurde!
Wir schreiben das Jahr: 2402. Die Föderation steht an einem Wendepunkt. Von Dekaden des Krieges und der Konlfikte gebeutelt, brachte die Einführung der Unisex-Toilette für Transdimensionale Wesen das Kartenhaus der Toleranz und Nächstenliebe endgültig zum Einsturz. „Federation First“-Bewegungen sproßen wie Unkraut aus dem Boden und ebneten dem schmierigen Ferengi-Geschäftsmann Krump den Weg zur Präsidentschaft.
Hilflos muss die (äußerst heiße und nur rein zufällig auf kahlköpfige alte Männer stehende) Kadettin Hilde Holzvordahütt mitansehen, wie ein erbitterter Krieg gegen Fake-Logs geführt („Und dann soll Kirk auch noch einer gewaltigen WELTRAUMAMÖBE begegnet sein? Das glaubt doch kein Mensch! nicht mal ein Tellarit!“) und jagd auf illegale romulanische Einwanderer („die klau’n uns’re vulkanischen Jobs!“) gemacht wird.
Als Holzvordahütt bei ihrem Subraum-Studium dann auch noch zufällig auf Hinweise stößt, dass Breen-Hacker Einfluss auf die Präsidentschaftswahl gehabt haben könnten, und sie kurz darauf nur knapp einem Mordanschlag durch ein nausicaanisches Killerkommando entrinnt, sucht sie ihr Heil in der Flucht nach Vorn; und in dem verzweifelten Versuch den einzigen Mann zu finden, der ihr und dem Rest der Galaxis jetzt noch helfen könnte (und in den sie sich vermutlich arg verliebt); nämlich den vor zwanzig Jahren auf Risa beim Buggyfahren verschollene legendäre… Captain Jean-Luc Picard!
Nach einer Idee von Patrick Steward: „Baldly Going – A Star Trek Story“
Demnächst auf CBS ALL ACCESS
Man muss es ja nicht GANZ so übertreiben, aber so schlecht finde ich das nicht. (Picard könnte man sich halt sparen dabei)
Ein bisschen Gesellschaftskritik würde Star Trek wieder mal gut stehen.
Gutes Star Trek kritisiert nicht die Gesellschaft, gutes Star Trek liefert Einsichten und Erklärungsmodelle.
Und das tut man eben nicht, indem man Trump-Anhänger als durchgeknallte Klingonen zeigt, die Leichen wahlweise auf Schiffe nageln oder aufessen.
Gutes Star Trek zeichnete sich dadurch aus, den „Gegner“ und seine Motive besser kennen und verstehen zu lernen, nicht im Vertiefen von Feindbildern und der Dämonisierung von Andersdenkenden.
@Serienfan: Eine wunderbare Antwort.
DS 9 schaffte es wie keine andere Serie etwa tiefe Einblicke in Kultur und Gesellschaft von Aliens zu liefern. Was haben wir in sieben Staffeln nicht alles erfahren über Bajoraner, Ferengi, Trill, Cardassianer, die Gründer und ja, auch die Klingonen? Und immer ging es darum, zu verstehen – wunderbar.
Discovery fand ich furchtbar, ich hoffe, dass sie jetzt nicht auch noch Picard verhunzen in ihrer Plan-und Ahnungslosigkeit. Ich bedauere immer noch, dass Paramount nicht die ausgearbeitete Idee Michael Gummelts für eine neue Serie aufgegriffen haben. 2015 hatte er sogar einen Termin bei Paramount – sie hätte Neues ermöglicht ohne den Kanon zu missachten.
> Die Föderation erreicht eine Botschaft aus Andromeda mit einer „Einladung“.
> Die Enterprise macht sich auf den Weg – möglich macht das eine neue Technologie, ein Transwarp Gate.
> Am Ort des Gate entsteht eine neue Raumstation, von der aus in Zukunft weitere Schiffe nach Andromeda vorstoßen sollen.
Auf wunderbare Weise hätte man so die Vorzüge von TOS/TNG und DS9 miteinander verknüpft (Mission + Station), hätte in Andromeda neue Rassen und neuartige Konzepte vorstellen können.
http://www.startrekuncharted.com/
@ Plewka! Vielen Dank!
Man sehe sich nur an, wie „Deep Space Nine“ mit dem Thema Krieg umgegangen ist. Stets ging es dabei um die Auswirkungen auf den eigenen Humanismus, die eigenen Ideale und um die Gefahren, im Krieg selbst zum Feind zu werden. Zu solchen Drehbüchern wären die aktuellen Autoren aus der Abrams-Vettern-Clique doch niemals fähig.
Hier sind Autoren am Werk, die sich nur Dummheiten, Schwächen und grenzdebile Marotten ausdenken können, wahrscheinlich in der irrigen Ansicht, damit die Hauptfigur aufzuwerten. Deshalb erlebten wir Michael Burnham in einem dummen Universum, mit dummen Gegnern, auf einem dummen Schiff mit einer dummen Crew. Und es entsetzt mich die Vorstellung, wenn ich mir ausmale, einen so klugen Charakter wie Picard diesen Autoren ausgesetzt zu sehen, die sich offenbar nichts als Ausgeburten von Dummheiten ausdenken können.
Da bleibt nur zu sagen: Shaka, when the walls fell.
Seit wann muss eine Heldenreise denn von menschenverachtenden Arschgeigen handeln, wie wir sie heute überall sehen? Serienfan will den Namen nicht sagen, aber ich sage ihn: The Orville!
Captain Mercer tritt in dieser Serie eben jene Heldenreise an. Am anfang noch etwas grün hinter den Ohren, nicht unbedingt trottelig, häufig aber unsicher. Mit jeder Folge wird Mercer reifer, gewinnt an Erfahrungen und entdeckt seine Fähigkeiten in der emotionalen Intelligenz, in der Diplomatie und in der Führung seiner Crew. Und natürlich gibt es auch Rückschläge, etwa in Vertrauensneaufbau zu seiner Ex-Frau. Oder in Sebstzweifeln, als Kelly ihm gestanden hat, dass er anfangs das Kommando bekam, weil sie ein gutes Wort bei den Admiralen für ihn einlegte. Er wächst mit jeder Folge, an jeder Aufgabe. Und trotzdem ist Ed Mercer kein Antiheld, kein zynisches Arschloch und kein Profilneurotiker. SOWAS geht nämlich auch! Früher gab es viel mehr solcher tollen Charaktere. Angefangen bei John Sheridan und Ben Sisko bis hin zu einem Tim Riggins in der wunderbaren Serie Friday Night Loghts. Ja, selbst ein Eric Draven war in den 90er Crow Comics weder ein zynisches Arschloch noch ein Profilneurotiker.
Was heute als „modern“ gilt, ist einfach nur pure Unfähigkeit. Weswegen muss sich denn die JJ/Kurtzmann-Gang seit Jahren immer wieder stützen? Weil die talentlos sind, weil jeder Einzelne sonst keine Aufträge bekommen würde!
Nachdem ich gerade noch mal 5 Folgen TNG gesehen habe, fällt mir schon auf, dass die Drehbücher strukturell(!) früher besser waren als heute. Und damit meine ich tatsächlich auch „besser“ im Sinne von wissenschaftlicher, klarer und logischer. Wenn Geordi z.B. sagt, dass diese und jene Gasmischung in der Höhle herumwabert, so machte das geologisch meistens Sinn. Und wenn Wesley ein „elektrisch abgelagertes Silikat“ scannt, versteht man ungefähr, was gemeint ist. Allerspätestens mit Wikipedias Hilfe.
Oder nehmen wir Data, der einen informatorischen Input (z.B. von einer Person) erwarten kann, und ihn somit „vermisst“, wenn er ausbleibt. Hier werden uns über mehrere Folgen quasi rudimentäre Gefühle beschrieben, soweit das in einer Serie damals möglich war.
Gut, das war oft „Drehbuchschreiben nach Zahlen“, ein bisschen zu laaangsam erklärt und mit dem Muff der späten 80er. Und nicht selten wurde einem etwas unter die Nase gerieben, was man eleganter hätte anbringen können. Ganz nach dem alten Drehbuchmotto: „Wenn eine Pistole abgefeuert wird, muss sie vorher auch einmal (= zehnmal?) gezeigt werden“.
Aber: Man merkt deutlich den Unterschied zu Discovery, wo man sich nicht mehr die Mühe machte, Gaga-Begriffe wie Sporenantriebe halbwegs organisch zu beschreiben. Wobei ich sogar glaube, dass man uns das hervorragend verkaufen könnte, wenn man nur WOLLTE. So schwer ist es nicht, eine Nebendimension aus dem Hut zu zaubern, in der der Raum einfach kompakter/verzweigter ist und von einer großen, pilzähnlichen Kreatur bewohnt wird. Man müsste damit halt einfach mal anfangen, statt Stamets in Folge 2 irgendein esoterisches Zeug bei einem Shuttleflug babbeln zu lassen. („Bah! Gah! Physik ist Quatsch! Biologie ist Physik! Daher sind auch Pilze die Physik! Mann, sind Sie dumm, Burnham!“)
Bei Discovery verstand ich nie, WAS das Sporenzentrum(?) in Lorcas Megaraumschiff eigentlich genau tat. Ich weiß ebenfalls nicht, wie Stamets unter Sporeneinfluss fühlt und arbeitet. Oder warum er plötzlich der einzige war, der dieses Device benutzen kann. Und ich kapiere auch nicht, ob sein Boyfriend da drin jetzt gespeichert, kopiert oder einfach nur in eine Paralleldimension verschoben wurde. Ja, ich kapiere da streckenweise gar nichts, bis auf die Widersprüche.
Beim ollen 90er-Trek wurde mir noch erklärt, dass man A nur dann lösen kann, wenn wir B tun. Was dann aber vielleicht auch über Alternativlösung C klappt. – So weit, so gut. Ein bisschen dröge manchmal, aber halt schön klassisch hingeklatscht.
Bei Discovery (und den letzten Filmen) wird uns höchstens vorgebetet, dass wir die Sprengung von A nur aufhalten können, wenn wir vorher B sprengen. Okay, C könnte auch helfen, aber dafür müssen wir uns erst von D ablenken lassen, bevor uns Maßnahme E in tödliche Gefahr bringt. Wonach wir dann ganz plötzlich wieder zu C zurückkehren – weil die Staffel vorbei ist und alle Beteiligten 10 Folgen lang nicht mehr an C gedacht/geforscht hatten.
Und um wieder die Kurve zu Patrick Stewart zu kriegen: Ich glaube nicht, dass Stewart diese Nuancen selbst wirklich interessieren. Halbwegs erklärbare Physik ist eher mein persönlicher Fetisch, nicht seiner. Der Mann ist damals auch gerne mal an dem technischen Blabla verzweifelt. Die zukünftigen Drehbücher werden also kaum dadurch besser, nur weil er dabei ist. Ja, womöglich gefielen ihm ganz andere Dinge an TNG als uns?
Wenn sie ihm also versprechen, dass seine Figur durch Diskussionen mit den Breen die Föderation retten wird, so kann man auch einen Patrick Stewart auf seine Seite ziehen. Den Manne interessieren Sporenantriebe und kaputte Klingonendesigns womöglich wenig.
Sogar MICH könnten die Kurtzman-Futzis damit rumkriegen („Ja, Herr Klapo! Und in Folge 5 erforscht ihr Captain dann ein Schwarzes Loch. Sie mögen doch Schwarze Löcher?“). Dass man für all diese besonderen Punkte aber erst mal 10 Folgen mit irgendwelchen Dumpfbacken-Quests vollstopfen muss, das sagt einem auf den Drehbuch-Vorbesprechungen ja auch keiner.
Auch nicht, dass die Breen am Ende doch nur erpresst werden („Friedensvertrag oder Luftschleuse, Jungs?“) oder man den Effekten des Schwarzen Lochs nur entkommen kann, indem man auf den Händen läuft und rückwärts spricht.
Bei Bad Robots schert man sich weder um technische Plausibilität noch um ihre Auswirkungen.
Da gibt es eben eine „rote Materie“, die irgendwie ALLES kann und mich dann eher an die Technik aus einem Superman-Comic aus meiner Kindheit erinnert. Oder man hat plötzlich einen Transporter, den man in einem Reisekoffer herumtragen kann und der einen problemlos AUF ANDERE PLANETEN beamen kann. Oder es gibt Khan-Blut, das Tote zum Leben erwecken kann.
Das größere Problem aber: Genau diese Gleichgültigkeit, diese mangelnde Sorgfalt, diese Willkür, die beim Umgang mit der Technik zu erleben ist, erleben wir beim Umgang mit den Figuren. Heute ein dummer Arsch, morgen ein kluger Arsch, übermorgen ein philosophischer Arsch …
Hinzu kommt diese Bad-Robots-Philosophie mit der „Mystery Box“. Die in sich geschlossene Erzählweise der Next Generation zwang die Autoren dazu, sich eine Story mit Anfang, Mitte und Ende zu überlegen. Da war eben eine Mystery-Box nicht nur ein Red Herring, in dem dann wahlweise Nichts, eine Enttäuschung oder eine Zuschauer-Verarsche mit Stinkefinger zu finden war. In Folgen wie „The Perfect Mate“ beinhaltete so eine Mystery-Box eben auch einmal etwas tatsächlich Relevantes, das eine Story in Gang setzte.
Leider hat Patrick Stewart in der Vergangenheit bewiesen, dass ihn all das einen feuchten Dreck interessiert. In dem Making-Of zu „Nemesis“ schwärmte er, dass sein Freund und Autor John Logan ihm extra eine Szene schrieb, in der er mit dem Auto fahren dürfe, weil Stewart im privaten Leben gerne Autos fährt!!!
Die Frage, ob diese Szene in irgendeiner Form zu Picard passt und ob diese Szene in irgendeiner Form auch nur den Hauch eines Sinns ergibt, stellte sich Patrick Stewart nie.
Das Genre heißt SCIENCE Fiction, da sollte man tatsächlich ein bisschen „wissenschaftliche“ Erklärung erwarten dürfen.
Ich vermute auch, dass das für Stewart nicht besonders wichtig war/ist … das wäre die Aufgabe des Showrunners/ der Autoren, sofern sie das Genre ernst nehmen.
Beim Anschauen von alten TNG Folgen finde ich immer noch die Art der Führung Picards und seine Reflektionsfähigkeit attraktiv und interessant anzuschauen – ich hoffe sehr, dass davon in der angekündigten Serie noch etwas übrig bleibt.
tach auch !
Alles richtig, was Ihr sagt, jedoch kann nur einer das Franscheisse retten.
Wesley Crusher
zusammen mit Mami auf einem Forschungsschiff.
Und Opa Jean Luc gibt über Twitter/Funk/Television Ratschläge an den Jungen.
Das wäre mal eine Serie, die (j)eder sehen möchte.
Nein !!!!!!!! Gnade.
lass mich aus diesem Alptraum erwachen.
Meine Erwartungen sind jedenfalls auf Höhe Teppich.
Sie werden es vermurksen,
weil sie Trek nicht mehr verstehen.
Gruß BergH
Neinnein, Jean-Luc verbreitet nicht über Twitter seine Weisheiten.
Picard ist leider schon verstorben. Jedoch hat man seinen Geist kurz vor endgültigem Ausbruch des irumodischen Syndroms in eine KI hochgeladen. Als solche spukt er dann in bester „Max Headroom“-Manier auf sämtlichen LCARS-Bildschirmen der Föderation herum.
Dabei deckt er Verschwörungen innerhalb der Admiralität auf und hilft dem einen oder anderen Raumschiff mit weisen Worten und einer Portion Selbstironie aus der Patsche.
Bei einem Transwarp-Experiment mit dem Reisenden und Wesley Crusher kommt es zu einem folgenschweren Unfall, bei dem Wesley und Jean-Luc Headroom-Picard zu einer neuen Lebensform verschmelzen und nun gottgleich über die Galaxis herrschen, so dass Q nun notgedrungen abdanken muss.