GEZ – Heute schon Geld für nix GEZückt?
GEZ. Diese drei Buchstaben sind bei mir ein Garant für guten Empfang! Und zwar von schlechten Schwingungen. – Wann immer mir wieder eine Rechnung über Hunderte von Euronen „dazwischenfunkt“, wird mir nämlich die Antenne schlaff. Schon wieder erreichte mich kürzlich eine freundliche Zahlungsaufforderung in Höhe von mehreren nun ungekauft bleibenden DVD-Boxen… Doch gibt es überhaupt eine denkbare Alternative zur GEZ? – Klapo schrieb beim Denken:
Mafiös wirkende Geldmengen wurden da wieder von mir verlangt, stets mit dem einleuchtenden Argument, dass ich mit einem bildgebenden Leuchtkasten zusammenlebe. Ein Luxus, der zum Abspielen von DVDs leider geboten ist, will ich nicht mit einer starken Lupe und einem genialen Informatiker an meiner Seite die Vertiefungen im Datenträger in Feierabendberieselung umwandeln. Denn bei ARD und ZDF sitze ich definitiv so in der letzten Reihe, dass ich mich fast mit Anorak und Klappstuhl auf der Hauptstraße niederlassen möchte.
Verlangt werden Beträge, die Lebensversicherungen neidisch machen und solch Dinge wie Mehrwertsteuererhöhungen von der metaphorischen Beulenpest zu einem Mückenstich abschwellen lassen. – Aber für etwas bezahlen, was man nur wenig oder sogar gar nicht nutzt? Wurde dafür nicht schon die Rentenversicherung erfunden? Eine Zeit lang entschied ich daher, die Öffentlich-Verknechtenden mächtig zu schädigen, indem ich einfach MEHR ihres Programms nutze, als mir angesichts des gezahlten Beitrages zustand. Ich rollte dafür also erst meinen zweiten Fernseher herein, um den Asbach-Regulierten Dummfunk und das Zweite Doofe Fernsehen parallel in die Augäpfel zu downloaden. Danach stellte ich alle drei Radios von WDR 3 bis 5 auf volle Livejodel-Lautstärke und lud mir sogar noch die Titelmelodie von „Unser Charlie“ illegal auf den Rechner, um dem verursachten Kollateralschaden das volle Zerstörungspotenzial zu geben.
Dieses Experiment beendete ich allerdings, nachdem der verhasste Zwingerclub nach 48 Stunden immer noch nicht pleite war und ich bereits ebenfalls damit begann, in überheblicher Manier das Privatfernsehen zu kopieren. So moderierte ich beispielsweise vor einer Tierarztklinik spontan eine Dokusoap an („Frau Müller ist mächtig traurig, weil ihr Kater Murrle von einem unheilbaren Krebsgeschwür zersetzt wird. – Wir sehen nun eine Großaufnahme ihres Tränenkanals.“) und erfand Sprechertexte für völlig veraltete Dokumentationen: „Als Schliemann vor 3 Jahren Troja entdeckte, konnte er noch nicht wissen, dass es mal so etwas Dämonisches wie Rockmusik geben sollte…“
Findige Wortspielartisten der GEZ haben es unlängst geschafft, selbst den Klingelknopf an Rezeptionen als (Achtung!) „Empfangs-Gerät“ zu titulieren. Wer das aber schon für verrückt hält, kennt noch nicht die Geschichte von Rainer B. aus R.: „Ich hatte mir wirklich nichts dabei gedacht, als ich mir diesen blöden Jodelklingelton fürs Handy runtergeladen habe! Konnte ich doch nicht wissen, dass mir das gleich als Empfang des Musikantenstadls ausgelegt wird…“
Am ärgerlichsten war für mich aber, dass ich TROTZ meines Multitasking-Medienkonsums nicht auf den von mir gezahlten dreistelligen Geldbetrag kam. Warum also die Einzugszentrale da noch mit dem „gebührenden“ Respekt behandeln? – Wobei das Wort „Einzug“ hier sowieso irreführend ist, ist doch eher ein unkontrolliertes Ausziehen angesagt, um mit verpfändeten Stinkesocken und am Bahnhofsstrich vermieteten Luxuskörper das geforderte Bruttosozialprodukt von Schleswig-Holstein aufzutreiben… Oder, um es mit einem abgewandelten Sprüchlein der TV-Reklame zu sagen: „Heute schon GEZecht? Ein neues Game GEZockt? An ihrer Altersvorsorge GEZimmert? Wie? Nein? Sie haben kein Geld für all diese Betätigungen? – Na, dann waren wir wohl schon bei Ihnen… Weitermachen!“
Nun ja. Jedenfalls rechnete ich alles genau durch und berücksichtigte auch Qualität und Produktionskosten der medialen Ware: Für jede Folge „Marienhof“ hielt ich zum Beispiel exakt 3 Cent für die angemessene menschenrechtsverletzende Zwangsgebühr. Bei Harald Schmidt kam ich immerhin auf einen Betrag von 15 Cent, von dem ich 50 allerdings wieder als Wiedergutmachung und Schmerzensgeld einbehielt, da sich Harald neuerdings als Sprungbrett für Tiefbretttaucher hergibt. Aber ich will hier jetzt nicht auf Details pochern. Meine Kernaussage ist: Bei den Öffentlich-Verrichtenden bekommt man als halbwegs junger Mensch verdammt wenig „Must-See“ aus dem liquiden Geld-See zurück.
„Mamiii? Das, was sich da drin dauernd dreht, ist das die Gebührenschraube?“ – Auf der Insel der Glück-Seh-ligen: Dieser Bub hat das Grundprinzip der GEZ schon sehr gut verinnerlicht. Als Hauptzielpublikum der Fahnder kommt er ebenfalls nicht in Frage. Die meisten Kunden werden nämlich bereits im Mutterleib rekrutiert. – Am sensibelsten in dieser Phase ist der Moment der ersten Ultraschalluntersuchung. Die wird nämlich per MONITOR vollzogen…
Dass es die so genannten Öffentlich-Rechtlichen Informationsinseln gibt (man spricht hier auch von der „Reinhold-Beckmann-Sandbank“), ist ja an sich gar nicht schlecht. Schließlich muss die Grundversorgung mit Informationen ja sichergestellt werden. Und zwar von A bis Z, von N bis 24. Gibt ja auch sonst niemanden im TV, der einen mal gepflegt den Duden vorliest oder beim Asche- und Blutregen im Irak den Schirm mit Senderlogo über sich hält! Überall nur doofe Shoppingsender oder so ein Käse wie N-TV, wo das N ganz sicher für ALLES steht (Nachos? Niagarafälle?), aber NICHT für das Wort „Nachrichten“.
Nein, ernsthaft: Ich bin hin- und hergerissen, was den Sinn des öffentlichen Rundum-Funks angeht. Einerseits ist es gut, neben dem werbeverseuchten Stumpfsinn wenigstens noch ab und zu ein perliges Info-Format zu erhaschen (z.B. lasse ich mir in „Frontal 24“ immer wieder gerne erklären, warum Videospiele täglich mehr Menschenleben fordern als Herzschwäche und Straßenverkehr), andererseits leben wir in einer Welt, in der es an vielem mangeln mag, aber nicht an medialer Rundumberieselung. Zumindest die ständigen Erhöhungen der Gebühren sollten langsam einer Vergangenheit angehören, die selbst die Zuschauer des Musikantenstadls nicht mehr aus ihrer Jugend kennen!
Und warum sollte man ARD und ZDF von dem Rest des Medienmarktes abkoppeln? Die Pro.7-Sat.1-Media-AG muss dank ausländischer Investoren zukünftig eine Rendite erbringen, die man als ziemlich hoch liegend bezeichnen könnte. Wenn ein so passiver Begriff wie „liegend“ von den neuen Gesellschaftern überhaupt noch zugelassen ist… Eigenproduktionen werden dadurch zukünftig noch billiger (und irgendwie „eigener“) und günstige Dokusoaps uns wohl vorläufig auch nicht verlassen. Warum auch Millionen in eine neue US-Serie stecken, wenn man für die selben Quoten auch zwei Kameramänner in ein Heim für schwererziehbare Kinder schicken kann? Für 20 Euro wird dann mal an der Deckenlampe rumgehangelt und die Supernanny muss doch noch nicht zur Warzenbesprecherin umschulen…
„Hör endlich auf, auf die 17 Kameramänner zu zeigen, wenn ich Dir den Gebrauch eines Geschirrhandtuches erklären will, Bengel! Sonst setzt es gleich was, wenn Du Papa und seinem Fernsehteam die Aufnahme versaust!“ – „Nein, Herr Billig, gaaaaanz falsch! Was Kindererziehung angeht, müssen sie wirklich noch viel lernen!“ – „Wie viel denn, liebe Supernanny?“ – „Ich würde sagen: 2 Folgen plus ein späteren Hausbesuch im nächsten Jahr für unser großes Sommerspezial.“
Okay: Bei den Öffentlich-blechen-lassenden soll es ja nicht genau so wie oben beschrieben aussehen, nur ist es schwer nachvollziehbar, warum hier alle paar Jahre die Gebühren automatisch erhöht werden, während andere im goldenen Käfig am Hungertuch nagen! Woanders muss man auch sparen! Sogar für die eine gewisse „Traumhochzeit“-Show auf Pro 7 konnte man sich kein anständiges deutsches Mädchen mit Hauptschulabschluss mehr leisten! Und wo sind denn die Vorzeigeserien, die BBC-gleich in alle Herren Länder verkauft werden? Wo ist der Deutsche „Doctor Who“ oder eine Dokumentation, die allein durch ihre Schönheit die Massen verzaubert? Und damit meine ich nicht Werke, wie: „Stern TV – Freier, Nutten, Bordsteinschwalben: Warum der Kiez immer noch Quoten bringt“!
Da das Zwangsabgabe-System der Öffentlich-Abrechnenden sowieso ständig in der Kritik steht, würde ich ein Pay-per-View-System vorschlagen: Da ja die Digitalisierung nicht aufzuhalten ist, wäre es durchaus möglich, sich am Abend für 50 Cent den neuen „Tatort“ anzuschauen. – Wenn man denn auf deutsche Krimis nicht nur in der Hinsicht steht, dass man auf ihnen missmutig herumtrampeln möchte… Einfach zwei Wochen vorher einen schriftlichen Antrag an die Sendeanstalt (schließlich sind es ja irgendwie immer noch Behörden) und schon darf man 14 Tage später anschalten und die absoluten Perlen des rückständig-ideenlosen deutschen Fernsehens erleben. Also die, bei denen man erst nach 30 Minuten wegnickt, und dann auch nur unter Protest…
In England kann man schon heute nur die Öff-Rechs sehen, wenn man eine Decoderkarte freischalten lässt. Eine geniale Idee, die unsere Gerichte bei der nächsten Klage auch unseren (Aus)Strahlemännern aufdrücken sollte. Selten zuvor wäre ich im Jahr so einfach an 200 Euro gekommen. Und das nur mit der Arbeitsinvestition eines abwertenden Blickes, den ich den Decoderkarten im Elektroregal zukommen lassen würde!
„Diese ‚Wetten dass…?’-Ankündigung wurde ihnen präsentiert von ‚Gerolsteiner Apfelschorle’!“ – „Und wer JETZT anruft, gewinnt auf der großen Peter-Lustig-Gala vielleicht eine tolle ZDF-Sexpuppe mit einem unserer Gesichter!“ – Ist irgendwie auch nicht mehr, was es nie war: Die Öff-Rechs als anspruchsvolle, schleichwerbefreie Zone. Denn auch hier wird man immer häufiger zum Anwählen einer Gewinnhotline genötigt. Aber würde der gigantische Bildschirm hinter Thomas Gottschalk nicht als Flipchart wirklich viel besser aussehen?
Wobei ich natürlich zugeben muss, dass andere Länder durchaus nicht günstiger sind, dafür aber oftmals mit revolutionären Ideen (z.B. „Wird generell per Steuer bezahlt“) aufwarten.
Unmöglich finde ich hingegen: ARD und ZDF begründen einen Teil der Gebührenerhöhung mit dem Ausbau ihrer Internetaktivitäten!
Während also andere Infoanbieter wie z.B. SPIEGEL ONLINE sich aus dem Plus-Minus-Null-Dreck zur gewinnbringenden Internetgröße gemausert hat (Gerüchten zufolge kosten Anzeigen dort sooo viel, dass man davon sogar seine jährliche GEZ-Gebühren bezahlen könnte!), können die staatlich verordneten Infoportale ihre private Konkurrenz allein mit ihrem permanenten Geldzufluss unter Druck setzen. „Unlauterer Wettbewerb“ fällt mir dazu ein. Das wäre in etwa so, als würde die Bundeswehr neben den eigenen Panzern auch private Pkw reparieren. Oder die NASA neuerdings Billigflüge nach Mallorca anbieten.
In Zeiten, in denen angeblich immer weniger Menschen fernsehen, sondern sich über Internet informieren, ist in Sachen GEZ-Gebühr auf jeden Fall ein Umdenken erforderlich.
Oder überhaupt ein Denken.
Kann es sein? ha – Erster!
Dabei fällt mir zu diesem Kapitel gar nichts ein, außer dem Autor kräftig verbal auf die Schulter zu klopfen. Leider ist es aber ein Thema, bei dem man sich nur graue Haare wachsen lassen kann, denn mehr wird man mit seinen Hasstiraden besimt nicht erreichen.
Immerhin: wenn man genug von diesen grauen Haaren angesammelt hat, dann gehört man zumindest zum ARD-ZDF-Zielpublikum
nadann – Prost
Ich finde es keine gute Idee, eine Haushaltsabgabe oder Steuer einzuführen. Ehrlich nicht. Die GEZ ist die tollste Erfindung von Welt.
Nur so kann ich mich nämlich davor drücken, an diesen Verein auch nur einen Pfennig zu zahlen. Bei einer Abgabe wäre ich ja wieder zwangsolidarisiert mit Florian Silbereisen.
Und nun zurück zu meiner DVD-Box „Friends“…
Ich habe einmal den Versuch gestartet, alle öffentlich-rechtlichen Sender aufzulisten welche man anscheinend für eine Erfüllung der „Grundversorgung an Hörfunk und Fernsehen“ für notwendig hält:
– Bundesweit (ARD, ZDF)
– Landesrundfunkanstalten (BR, hr, MDR, NDR, RB, RBB, SR, SWR, WDR)
– Spartenkanäle (ARTE, Phoenix, 3sat, KI.KA)
– Digitales Bouquet ARD digital (EinsPlus, EinsExtra, EinsFestival)
– Digitales Bouquet ZDFvision (ZDFdokukanal, ZDFinfokanal, ZDFtheaterkanal)
Das wären schon einmal 21 größere Sendebetriebe, dazu kommt dann noch ein wilder Mix aus Puzzle-Stücken wie der LokalZeit für verschiedene Landesteile. Mit den Radiosendern fange ich besser gar nicht erst an.
Als Bonus noch der TV-Tipp von ARD.de:
– Der Dicke, 20.15 Uhr
„Ehrenberg verteidigt einen Clown, dem Fahrerflucht vorgeworfen wird.“
Danke, jetzt bin ich versorgt!
tach auch !
Ich kann mich Indigo anschließne:
Aufregen , oder nicht, es ändert weng.
GEZ Eintreiber vom Hof jagen macht Spass.
Vor allem wenn sie mit Polizei und Durchsuchung drohen.
Ja bitte kommt doch, mit Handschellen und LaLü Lala.
Ich freu mich drauf.
1.) Hat die GEZ noch NIE einen einezigen Durchsuchungsbefehl in D bekommen.
2.) Zahlt meine Frau die Gebühren.
HäHä
Gruss BergH
@BergH Bis der Gerichtvollzieher kommt. Dies ist mir kürzlich passiert. Ich bin zu den Eltern ins Haus zurück gezogen, habe mich bei der GEZ abgemeldet (habe keinen eigenes TV & Radio) und habe nicht mehr gezahlt, weil ich der Meinung war ich sei im Recht. Da ich zwar eine Art 1- Zimmerwohnung habe, jedoch keinen seperaten Hauseingang (die GEZ Spione lauern wohl überall oder woher wissen dies das?), muß ich zahlen obwohl keine eigenen Empfangsgeräte. Toll auch: bei Ehepartnern muss 1x gezahlt werden bei „wilder Ehe“ 2x.
GEZ= Mafia!
stümmt nich! Bei „wilder Ehe“ muß nur einer zahlen! (Es sei denn jeder hat ein Auto mit Radio; dann muß halt der andere noch Radio extra zahlen…)
Is aber auch so teuer genuch!
tach auch !
1.) Ich bin mit der Frau verheiratet.
IMHO muß jeder Haushalt zahlen, bis die Blagen groß sind respektive ein eigenes Einkommen haben.
2.) Wenn Du keine Möglichkeit zum Empfangen hast(Auch keine versteckte.) mußt Du nicht zahlen.(Punkt)
Alles andere ist eine Fehlinformation der GEZ,
diese Firma und vor allem ihre Vertreter lügebn.
BTW: Die GEZ ist keine öffentliche Einrichtung, somndern eine Art Inkasso Büro.
Lass Euch nicht verarschen vor allem nicht voin der GEZ.
Wer allerdings guckt (oder gucken kann) muß zahlen.
Gruss BergH
Um auf den traurigen 11. September zurückzukommen. Mir wäre es viel lieber, wenn sich ein Flugzeug (oder wenigstens eine Rakete) in die Gemeine EntrechtungsZentrale verirrt. Wegen dieser Mafia gehen ganze Firmen pleite und die Uni Jena muß 500000 Euro GEZ Gebühren bezahlen, obwohl die Fernseher keinen Anschluß besitzen, sondern nur DVD- und Videoanschlüsse zu Bildungszwecken. Und Bildung ist leider das letzte, was ARD und ZDF herrüberbringen.