Star Trek Renegades – Dieser Trailer nuschelt Dir die Ohren spitz!
Spätestens seit dem 2009er Kinofilm war es eindeutig: Was sich die Fans vor allem wünschen ist eine hippe und zeitgemäße Darstellung von Star Trek voller Kameragewackel, Gewalt und Bösewichter mit Testosteronantrieb. Eine Bitte, welcher diese Gruppe Fanfilmer anscheinend gerne nachkam.
„Star Trek Renegades“ ist das nächste filmische Meisterwerk aus der Schmiede der Of Gods and Men-Macher (Oh, Gott!). Durch Kickstarter und geistlose begeisterte Fans kamen dafür immerhin rund 250.000 Dollar zusammen, welche man dem Trailer nach auch flugs in eine Schultafel, die alten Kulissen von „Alien“, den in Trailern kaum genutzten Dröööööhn-Sound aus „Inception“ sowie übergroße Credits-Buchstaben investierte. Ansonsten keine Ahnung, ob das übliche Altstar-Geraffel aus den verschiedenen Trek-Serien für lau mitmacht oder doch ein paar Kick-Dollar in die Pranke gedrückt bekam.
Besondere Pluspunkte gibt es für die shakespear’ige Tafelszene am Anfang, welche selbst dann noch total (pseudo-)tiefsinnig wirkt, wenn man gar nicht auf den Inhalt achtet. Wobei ich den selben Trick auch immer verwende, wenn ich mal länger auf der Redaktionstoilette hocke. („Wenn bereits das Blut verlässt meine beiden Backen, des Darmes Last durchschreitet meines Anus Tor! HHNNNGGGRRR!!!“)
Ebenfalls schön auch der Alien mit der Vollgummiprothese. Seinen (gewollten?) Sprachfehler fand ich jedenfalls sehr belustigend: „I pfill bring schä Federaschion to sär Niiiies. Pfor watt schär Pfffffortal did to asch!“ – „Okay, aber könnte ich jetzt bitte einen Waschlappen bekommen?“.
Grundsätzlich fehlt mir aber einfach das gewisse „Star Trek“-Etwas. Oder überhaupt etwas Star Trek. Bis auf den Cardassianer hätte das Ganze nämlich auch ein Trailer für eine beliebige SyFy-Produktion sein können. Und DIE sind ja auch besonders hochwertig!
*arrogant gegen eine kulissenwand lehn und das ganze set zum einsturz bring*
Rein optisch sieht der Trailer sehr professionell aus, allein schon des Formats 1:2,35 wegen. Wenngleich man vielleicht etwas zu sehr auf den Faktor Beleuchtung setzt. Klar sieht es in Film und Fotografie immer professionell aus, wenn man 80% des Sichtfeldes im Dunkeln absaufen läßt. Der Effekt kann sich aber auch schnell verbrauchen, insbesondere wenn der Eindruck entsteht, man lasse nur deshalb alles im Dunkeln versinken, weil da nichts ist, was man zeigen könnte.
Von Til Schweiger lernen, heißt siegen lernen. Hat schon Herr Schweighöfer kapiert. Einfach viel Teleobjektiv und Farbfilter einsetzen und schon sieht es aus wie Hollywood, auch wenn es sich mangels Story nicht so anfühlt.
Bin trotzdem gespannt. Es kann nur besser werden als „God and men“ und diese Phase II / Star Trek Continues Grütze. Ist das jetzt wieder so eine Spiegeluniversum-Folge?
„man lasse nur deshalb alles im Dunkeln versinken, weil da nichts ist, was man zeigen könnte“
Die Stelle wo Chekov den Picard-Ersatz spielt macht ja wirklich den Eindruck und ein soooo extremes Abdunkeln MUSS doch etwas mit Sparmaßnahmen (oder schlicht „keinen Bock“) zu tun haben. Erinnerte mich jedenfalls sehr an die seltsamen „Lost Tales“ von B5:
https://www.zukunftia.de/images/news_q3_07/tales_02.jpg
„Ist das jetzt wieder so eine Spiegeluniversum-Folge?“
Immerhin NICHT. Laut Wikiseite lässt es sich auf „Dilithium-Planeten verschwinden. Ein Fieser ist dafür verantwortlich.“ zusammenfassen. Im Zusammenspiel mit dem Trailer vermutete ich als Motiv mal ganz spontan RACHÄÄÄÄÄ! Womit wir wieder bei ALLEN Filmplots seit spätestens Star Trek 9 wären…
http://en.wikipedia.org/wiki/Star_Trek:_Renegades
Aber eine vernünftigte Story ist ja eh irgendwo unmöglich, wenn man den folgenden Eintopf an Trek-Leuten erklären muss: Chekov (immerhin flockige 121 Jahre alt), Tuvok, Lewis Zimmerman (der Holodoc-Macher), Admiral Paris, Icheb (die Teenager-Borgdrone aus VOY) und die Nachfahrin von Kahn (!).
Update auch zum Budget: Nach Kickstarter kamen nochmal 130.000 Dollar von Indiegogo dazu. Klapo, mein Angebot einen Fanfilm schnell mit dem Handy zu runterzunudeln steht übrigens noooooch!
*nudeln mit kleber übergieß und kopf reinsteck*
Da! Maske feeertig!
Ich will ja dem Tag nicht vor dem Abend lästern, aber ich kann mir Dank meiner intimen Kenntnis der Tim-Russ-Regieschule schon ziemlich genau vorstellen, wie dieses Werk am Ende aussehen wird.
8 Nebenfiguren auf 3 Schiffen bröseln mit dem Finger in einer komischen „Allmächtige Aliens machen Aua“-Story herum. Während Icheb seine Menschlichkeit bei einem Gespräch mit Data oder halt dessen Ableger B-4 wiederentdeckt (Brent-Spiner-Imitator spricht aus dem Off), schwadroniert Chekov in der Zukunft über das Älterwerden mit Khans Tochter, die ihm einige Pro-Genexperiment-Argumente reindrückt.
Nach 7 weiteren Nebenhandlungen, die alle mit schief geprügelter Kamera im Halbdunkeln und einem Farbsättigungswert von 220% präsentiert werden, zeigt uns der Rendermeister mit ein paar Schiffssequenzen, wo der Intel i7 nebst moderner Grafikkarte seine Stärken hat.
Kurz: Wieder eine wirre Geschichte mit dem Wuselfaktor eines falsch herum zurückgebeamten Ameisenhaufens. Unerträglich zum Angucken, unfassbar selbst für Fans, unmöglich bis zum Ende durchzustehen.
Ehrlich… Das MUSS ich mir abermals anschauen!
Es war direkt ungewohnt, einen Trailer in nur 360p zu sehen. Das war das eigentlich Überraschende hier.
Alles andere… Naja. Es wäre doch zu schön, wenn man mal richtig Hirnschmalz und Fanliebe in ein vernünftiges Drehbuch stecken könnte, anstatt schauspielwillige Altdarsteller in eine irgendwie trailerkompatible Szenenfolge stecken zu müssen. Aber was wirklich besseres als „Wer spielt mit, welches Effekt-Budget haben wir?“ Filme bekommen wir ja auch von JJ Abrams mit dem ca. 1000fachen Budget nicht.
Immerhin hatte TOS schon vor fast 50 Jahren pro Folge ein Budget von 600.000 Dollar. Da kann man heute mit nur 400.000 (?) nicht viel reißen. Deshalb fände ich es klüger, eine Folge auf die Standard-Sitcomlänge von 22 Minuten zu kürzen (Two and a half Warp Theory), dafür aber etwas Spektakuläres abzuliefern, statt sich wieder durch 90 Minuten wirrer Geschichte und peinliche VFX auf 1994er PC-Spiel-Niveau zu quälen.
Wenn man ein Beispiel dafür liefern möchte, weshalb Star Trek wieder zurück auf ins TV kehren sollte, darf man keine Produktion präsentieren, die die Gründe der Absetzung noch einmal eindrucksvoll unterstreicht. Wenigstens waren im Trailer bislang keine schlechten Laiendarsteller zu sehen (abgesehen von Walter Koenig), insofern könnte zumindest die schauspielerische Darstellung der zu erwartenden hölzernen Dialoge überzeugen.
Gott, jetzt benutzen sogar Amateure das Inception-Horn. Hans Zimmer sollte endlich in Rente gehen.
Hier eine Liste wo das BRAAAAM schon überall verwendet wurde.
http://blogs.indiewire.com/theplaylist/braaam-10-trailers-that-use-abuse-the-inception-braaam-20130412
tach auch !
[quote]
zeigt uns der Rendermeister mit ein paar Schiffssequenzen, wo der Intel i7 nebst moderner Grafikkarte seine Stärken hat.
[/quote]
Muahahahahah.
Der Rest ist schon (mehrmals) gesagt worden.
Gruß BergH