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„Starship Troopers: Invasion“ – Das Review mit der Fliegenklatsche

„Starship Troopers: Invasion“ – Das Review mit der Fliegenklatsche

Hallo! Bitte hierhin gucken! Wo war ich? Ach, ja… Resident Evil machte es vor: Jede Fortsetzung einer Filmreihe ist natürlich um Längen besser als ihr Vorgänger. Und weil bereits die beiden Sequels von „Starship Troopers“ hochqualitative Kult-Klassiker waren, überrascht es auch nicht daß „Invasion“ als aufwändige CGI-Produktion (Echte Darsteller haben einfach nicht die dafür nötige Ausdruckskraft!) für runtergeklappte Kinnladen sorgt. Aber auch nur, weil diese kurz zuvor durch fiese Bugs einfach von den Schädeln gerissen wurden…

INFORMATIONEN:

Regie: Shinji Aramaki
Jahr: 2012
Budget: Unbekannt

Poster
Eine Fleißarbeit für Insektenkundler. Oder war es Scheißarbeit?
Inhalt: Nach einer Schießerei mit Bugs auf einer Raumstation liefert sich eine Gruppe Starship Troopers eine Schießerei mit Bugs auf einem Raumschiff, welche in einem großen Finale mündet: Einer Schießerei mit Bugs in einem Raumschiffwrack. Dazwischen gibt es sogar drei Zeilen Dialog, welche ich vor lauter Schießereien leider nicht hören konnte, zumal das ganze Testosteron mittlerweile meine Gehörgänge verstopft hatte.

Meinung: Der erste Kinofilm, welcher mittlerweile stattliche 15 Jahre auf dem Chitinbuckel hat, gefällt mir Heute noch wie Damals. Er nahm sich selber nicht sehr ernst und präsentierte uns eine herrlich doof-männliche Soldatenwelt, inklusive Propagandafilme mit der gewissen Prise Moral-Holzhammer.

In „Invasion“ ist davon leider nichts mehr übrig geblieben. In klinisch reinen CGI-Sequenzen wie aus dem Intro eines mittelmäßigen Videospiels stampft man hier von einem Korridor zum nächsten, um unter den Deckmantel einer dünnen Story von Schauplatz A (Raumstation) über B (Raumschiff) nach C (Raumschiffwrack) zu gelangen. Was logischerweise auch alles sehr identisch aussieht und sich wohl mit dem knappen Budget einer Direkt-auf-Scheibe Veröffentlichung erklären läßt.

„Rosen sind rot, Veilchen sind bl—„ – „RATATATAAA!!! WAS HAST DU GESAGT?!“ – „ICH SAGTE, ROSEN SIND ROT, VEILCHEN SI— AAAARRRGH!!“ – „VERDAMMT, SIE HABEN DICHTER ERWISCHT! RATATATAAA!!“ – Im Kreuzfeuer der Gefühle. Die Bugs haben einfach keinen Sinn für Prosa, was übrigens auch einen der Gründe für diesen Krieg darstellt. (Den der Macher gegen die Zuschauer, meine ich.)

Charaktere gibt es viele, Charakter eher weniger. Zwar tauchen ein paar bekannte Gesichter aus dem ersten Film auf, wenn man dies von emotionslosen Computerhackfressen behaupten kann, auf mich wirkten diese aber eher lustlos eingefügt. Was aber sein muß, schon wegen dem Packungstext auf der DVD-Rückseite zur Käufer-Manipulation. Zumal die Original-Schauspieler wohl leider alle zu teuer waren oder keinen Bock hatten und daher bis auf Captain Carmen nur kurz auftauchen. Carl Jenkins (dieser Übernatürliche mit der Nazi-Uniform) sperrt man deswegen für die meiste Zeit auch einfach mal in eine Kiste. Gut, den Casper van Dien scheint man zum Produzenten gemacht zu haben, aber wie gesagt, so eine Packungshülle muß ja auch mit irgendwas gefüllt werden.

Die Biographien der anderen Figuren lassen ebenfalls keine Überraschungen zu. Außer vielleicht, daß diese immer nur eine halbe Seite lang sind. So gibt es den religiösen Soldaten, den Kampfkunst-Soldaten und den… öh… schwarzen Soldaten. Und an diese Eigenschaften müssen sich die Herren auch gefälligst halten, so daß Herr Religiös halt auch nur für die dazugehörigen Nicht-Dialoge zuständig ist und der Kung-Fu-Hampel gefälligst ein Asiate namens Chang zu sein hat! Aus dem Film geschnitten wurde übrigens der deutsche Trooper namens Meier, welcher gerne Lederhosen über seine Kampfrüstung zieht und die Bugs mit alten Weißwürsten bewirft.

Die Effekte schwanken dabei von „Gut“ bis „Gnnnrrrh?!“. Während die Raumschiff-Szenen und die Bugs wirklich zu gefallen wissen, wirken die Innenräume oft sehr kantig und detailarm, bzw. durch die Kameraeinstellungen in den Hintergrund gerückt. Aber besonders bei der Darstellung der Menschen scheint sich seit diesem einen gurkigen Final Fantasy-Kinofilm nicht wirklich etwas getan zu haben. Und dieser ist immerhin von 2001, einer Ewigkeit im CGI-Bereich. Da helfen auch ein paar seltene Pixel-Brüste nicht mehr weiter, auch wenn ich den dadurch getätigten Schritt weg vom „Für Kinder only“-Image der Computerfilme durchaus begrüßen kann! Einen Beowulf kann man sich beim Abzählen ähnlicher Beispiele schließlich nicht abzählen.

„Hey, Johnny! Coole Narbe und Augenklappe!“ – „Danke, die Autoren meinten einen abgebrühten Kriegsveteranen kann man heutzutage einfach nicht mehr ohne darstellen. Und Du mußt erstmal meine Hakenhand und das Holzbein sehen, Baby!“ – Angemachthaber. Eigentlich ist Captain Ibanez an Rico gar nicht interessiert. Aber diese süßen Polygon-Ohren mit ihrer vierfachen Kantenglättung sind einfach zum Anknabbern!

Jetzt mögen einige von euch Lesern bereits geschrien haben: „Aber, Spark! Das SOLL doch nur ein hohler Actionfilm sein. Ich will schließlich auch mal mein Hirn abschalten, bzw. dieses gar nicht erst einschalten können!“. Klar, tiefschürfende Geschichten sollte man wirklich nicht erwarten. (Wobei dies widerrum auch nicht verboten oder gar unmöglich ist.) Aber Begriffe wie „Interessant“ oder gar „Originell“ haben auch hier ihre Geltung. Und dies konnte ich hier beim besten Willen nicht erkennen. Der ganze Film spielt optisch gefühlt immer an der selben Stelle und die Dialoge bewegen sich meist nur eine Stufe über der von Grunzlauten. Was sogar noch funktionieren könnte mit einer Prise Humor, welcher in dieser Form nicht vorhanden ist.

Fazit: Die Verfilmung eines einfallslosen Videospiel-Shooters mit der Lizenz zum Höhlenmenschen und dem Kultfaktor einer Eintagsfliege. Mangels Sci-Fi-Alternativen und günstig vom Grabbeltisch eventuell mal einen Blick wert, aber dann auch nur als Alternative zum Zertreten von Kakerlaken.

*mit stiefel auf die dvd stampf*

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM

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Artikel

von Sparkiller am 28.08.12 in Filmkritik

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Kommentare (11)

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  1. Blutonos sagt:

    *rofl*, tut mir leid, aber seit Prometheus und Avatar (besonders Avatar!) so abstrus hohe Wertungen hier bekamen, kann ich keine eurer Filmkritiken mehr besonders ernst nehmen…

    • Sparkiller sagt:

      Prometheus hat bei uns 7 von 10 Punkten bekommen, was man für sich allein schon nicht „abstrus“ nennen kann. Die selbe Meinung hatte übrigens der Durchschnitt von 125.000 Stimmen bei IMDB und 160.000 bei Rotten Tomatoes.

      Avatar erhielt eine 2 Minus mit dem Vermerk „Zurück bleibt kein Meisterwerk“, was ebenfalls weniger ist als der Durchschnitt von 8 von 10 bei IMDB mit 470.000 und sogar 9 von 10 bei Rotten Tomatoes mit 620.000 Stimmen.

      Abstrus sieht da wirklich anders aus. Also den Internet-Pathos ruhig mal zügeln.

      Antworten
    • Exverlobter sagt:

      Mich wunderte lediglich, dass TDKR (IMO ein Meisterwerk) schlechter als Prometheus abgeschnitten hatte.

      Zu Starship Troopers
      Ich fand schon die CGI-Serie aus den 90ern Kacke, also werde ich mir das hier nicht geben. Ich fand aber Starship Troopers 3 recht gut.

      Antworten
    • Doppelstockzug sagt:

      TDKR ist die Enttäuschung überhaupt. Der kann nichtmal ansatzweise mit den Vorgängern mithalten und die waren schon überhypt. Mit der Wertung von Avatar bin ich auch einverstanden, da die schwache bis durchschnittliche Story von der überdurchschnittlichen Aufmachung, die nur von wenigen anderen Filmen erreicht ist, gerettet wurde. Nur Prometheus ist hier überbewertet. Der Film bietet wenig Sehenswertes, auch wenn das gestylt daher kommt, hat mehr Logiklöcher als der Star Trek Reboot und ist einfach nur ein unverschämt langer Trailer für einen zweiten Teil.

      Antworten
  2. DJ Doena sagt:

    Ich hab den Artikel nur wegen den Digital-Titten-Teaser aufgemacht. Und dann gibts nicht mal welche zu sehen.

    Das ist Artikelbeschiss!

    • Tittenalarm sagt:

      Und ich kann wegen den Titten zukunftia nicht mehr auf Arbeit aufrufen, ohne von den Kolleginnen komische Blicke zu ernten. Danke dafür!

      Antworten
    • Sparkiller sagt:

      Wieso, haben die Damen sowas noch niiiie gesehen?

      Ich hatte nach Deinem Kommentar auch kurz über eine Verpixelung der Pixel-Brüste (?) nachgedacht, aber amerikanische Verhältnisse („Iiiieh, Titten! Da sieht man das Blut und die Gedärme doch gar nicht mehr?!?“) sind meiner Meinung nach nichts nachstrebenswertes.

      Antworten
    • Tittenalarm sagt:

      Das „Danke dafür“ war ja auch NICHT ironisch gemeint. Ich interpretiere die komischen Blicke als sowas wie: „Aha, du denkst also auch gerade daran.“.

      Antworten
  3. Halbnerd sagt:

    Klassischer Ami-Militärfilm, wie man sie schon seit Jahren kennt. Teilweise ist er so übertrieben männlich, dass er an der Eigenparodie vorbeischrammt – aber leider eben nur teilweise.

  4. bergh sagt:

    tach auch !
    Ich habe mir den Film im Schnelldruchlauf gegönnt, aber ausser den erwähnten Mamas war so gar nichts da was man anschauen wollte.
    Lieblos herunterge ähhh anmierter scheissendreck als Massenware.

    Lohnt echt nicht anzuschauen/weiter drüpber zu reden.

    Gruss BergH

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