Film- und Serienkritiken

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„Wo sind die Aliens?“ – Ein Plädoyer für mehr klassische SF im TV

„Wo sind die Aliens?“ – Ein Plädoyer für mehr klassische SF im TV

In den letzten Jahren hat die TV-Science Fiction einen interessanten Pfad beschritten: Der bisherige, breite Weg wurde an den Seiten eingeebnet, mit Leitplanken versehen und mit Insektenschutzmitteln behandelt (gegen die insektoiden Aliens). Kurz: Aus einer endlosen Welt der Möglichkeiten für phantasieüberschüssige Gastautoren wurde ein Tunnelblick-Panoptikum der ganz besonderen Art. Pseudopsychologie ersetzte echte Forschung und Zielübungen gelegentlich die Pseudopsychologie. Hier der Versuch einer Deutung…

Unendliche Planeten, nur einen Warp- oder Gedankensprung entfernt, bereit, uns mit allen Möglichkeiten zu erfreuen, die Perry Rhodan schon in den 60ern ausgereizt hat. „Star Trek“ und „Stargate“ (und mit Abstrichen „Babylon 5“) waren in den 90ern die großen Namen dieser Entwicklung, stets willens und in der Lage, einem 1.000 Jahre weiter entwickeltem Volk die Feinheiten der menschlichen Philosophie zu erklären, über die der Drehbuchautor als Kind mal zwangsweise ein Buch lesen musste. Es war eine schöne, naive Zeit, voll mit dem Wissen, dass wir Menschen in einem Weltall voller Wunder bestehen können, sofern wir nur unseren Hauptenergiekern regelmäßig kalibrieren und die Antiphotonen auf links bürsten…

Hach jaaa…

Doch die reine Erforschung des Weltraumes, um zu verstehen, warum die gnubbelnasigen Streptokokken 6 Zehen statt 5 haben (uns ansonsten aber total ähnlich sehen), ist einfach nicht mehr „In“. In einer Welt, in der sich „positive Entwicklungen“ dadurch auszeichnen, dass es nur 2 statt 3 gierbedingte Finanzkrisen im Jahr gibt, möchte man vielleicht einfach keine Geschichten mehr über freiwillige Globe(n)trotter erzählen, die unter Aufgabe ihrer eigenen statistischen Restlebenszeit in ein immerwährendes Abenteuer ziehen. Wer ist schließlich schon so selbstlos, sich auf einer virenverseuchten Randzonenwelt das eilig entwickelte Impfserum in die Venen zu knallen, statt mit dem Arsch einfach zuhause zu bleiben?

„Okay, wir sind in einem vorbildlich leeren, dunklen, lebensfeindlichen Universum. Kann mir mal irgendeiner erklären, warum die Zuschauer keinen SPAß daran haben?!“ – Sinnlos im Weltraum: „Stargate Universe“ erhob die Leere zur Kunstform und erhoffte sich durch gelegentliche Einblendungen von Aliens einen erhöhten „Aha“-Effekt beim Zuschauer. „Ahaaa!“ sagte der dann auch, aber nur, wenn auf der gleichzeitig aufgeklappten Tageszeitung ein Schnäppchenangebot im lokalen Aldimarkt versprochen wurde.

Es fällt schon auf, dass in den letzten Raumschiffserien keine Socke mehr aus freien Stücken auszog, um den Strampelanzug anzuziehen. Hatte man in den alten Star-Trek- und Stargate-Serien noch das Gefühl, dass der Dienst für den Staat/die Föderation für die Hauptfiguren ein adäquater Ersatz für das eh schon eingeplante Mönchs- und Zigeunerdasein war, so zieht in den neueren Serien kaum noch einer FREIWILLIG in die Weltenschar hinaus. Bei „Battlestar Galactica“ sind die Figuren lediglich durch die abgerauchte Erde zur Dauer-WG gezwungen und nerven sich gegenseitig mit politischen Parolen und der richtigen Trennung und Wiederaufbereitung von Pipi- und Duschwasser an. Und so hat auch der Zuschauer nicht soooo die Lust, die fremden Welten zu entdecken, denn schließlich sind diese alle Scheiße und öde – im Gegensatz zur coolen Erde mit ihren hübschen Moscheen, Graffitis und Vorortghettos.

Bei „Firefly“ war das Ganze auf dem ersten Blick zwar erheblich easyer, auf dem zweiten geht es hier aber auch nur darum, der Obrigkeit durch das (Sensoren-)Netz zu schlüpfen und sich den Lebensunterhalt durch „Versicherungen“ zu verdienen („Wenn ihr Eure Ware rausrückt, versichern wir Euch, nicht zu schießen“). Wenn man – wie im nachgeschobenen Kinofilm – eine unbekannte Randzonenwelt betritt, dann musste die Kacke schon fast einen eigenen Schornstein zum Dampfen aufweisen, damit die Figuren überhaupt zu diesem ertragsarmen Umweg gezwungen sind.

Meist passt anscheinend die grobe Formel, dass es umso weniger Aliens gibt, je egoistischer, härter und getriebener die Raumschiffcrew selber ist. Denn wer ECHT Probleme mit dem Space-Finanzamt hat oder gerade erst einem irdischen Holocaust entkommen ist (oder aktuell noch einen anstiftet), der hat keine Lust und Zeit, sich ständig um die Belange von wechselnden Gesichtskatastrophen aus Darwins wundersamer Kreaturenwerkstatt zu kümmern. Beispiele: „Buhuuu, wir haben ein total skurriles Gesellschaftssystem und brauchen 2 Dumpfnasen von Außerhalb, um es in Frage zu stellen!“, „Schlu-huchz, wir leben noch in Höhlen und würden uns freuen, ob ihr uns die Bauzeichnungen für die Technologie namens ‚Rad’ zur Verfügung stellen könntet, damit wir vor unseren Zyklopentigern wegfahren können!“, „Grein, wir werden von unseren Nachbarn terrorisiert, haben aber selber Dreck am Stecken, weil wir Atombomben an Minderjährige verkaufen, bitte setzt Euch mit uns moralisch auseinander!“

„Sternenflotte, helfen sie mir! Seit meiner beidseitigen Handamputation verdiene ich mit meinen Zeichnungen in den Fußgängerzonen nicht mehr genug, um mir neue Kreide zum Essen zu kaufen!“ – Nega“tief“-Beispiel: In der TNG-Folge „Haven“ (1.11) wird zwar fremden Völkern geholfen – wie in diesem Artikel grundsätzlich empfohlen – , aber es gibt in diesem Universum einfach Frisuren, die man auch mit hehren Absichten nicht entschuldigen kann…

Wie gesagt, DAS war eben noch the „Ghandi Way Of Live“, der zwar die meiste Abwechslung versprach (viele Aliens, viele Probleme, viele Welten, Zuständigkeitsbereich der Hauptcrew nur knapp unter dem vom Lieben Gott), aber eben auch etwas gezwungen und Gutmenschentümlich daher kam. Wer dieses Prinzip namens „Ich verbesser’ mir die Welt, wie sie mir gefällt“ fährt, KANN meiner Meinung nach keine Charaktere aufbauen, die interessante Konflikte austragen oder generell mit dem ganzen Universum im Zwiespalt leben. Daher funktionierte DS9 stellenweise auch so anders: Mehr Konflikte, weniger Erforschung der amtlichen Nasenbohrplaneten. Wohingegen Voyager einfach mal gerade BEIDES wollte: Egoismus („Wir müssen um jeden Preis nach Hause!“) und den bekannten Gähnismus („… Aber die Plastikköppe haben da ein Problem mit ihrem bisexuellen Gruppenleiter.“). DAS funktionierte dann auch nicht ordnungsgemäß.

Apropos „Nichts funktioniert“: Auch Stargate hat den Sprung in die düstere „Weniger Erforschung“-Ecke nur mit Ach und Krach bewältigt. Wobei das Krachen von Seiten der Zuschauer kam, die ihren Fernseher bei „Stargate Universe“ aus dem Fenster pfefferten. Klar, der „Wir helfen Aliens mit dem Maschinengewehr“-Ansatz aus den beiden Vorgängerserien hatte ein bisschen den Geschmack von ranzigem Waffenpolieröl bekommen, aber als wir „Stargate Universe“ sahen, haben wir uns insgeheim dann doch wieder die netten Geschichtlein aus dem Känozoikum der Fernsehzeitalter zurückgewünscht. Wo man in den 90ern und 00ern wenigstens noch versucht hatte, dem Kant’schen Imperativ näher zu kommen, sparte man bei „Universe“ einfach an Welten und Aliens, auf dass sich die Crew gegenseitig mit Geschichten ihrer letzten Darmspiegelung selbst bespiegeln konnte.

Das mag ein Weilchen interessant sein, aber spätestens, wenn Doktor Rush zum dritten Mal in (einer) Folge mit hämatombedingt blau geschminkten Augen daherkam, weil er dem Colonel den Fund der Antiker-Bierkammer verschwiegen hat, ist man dann doch genervt. Klar ist SF schon immer ein Spiegel der Gesellschaft gewesen, aber wenn die thematisierte Gesellschaft immer aus den selben 10 Runkelrüben besteht, die sich nicht über die Farbe von durchsichtigem Wasser einigen können, läuft das dem Prinzip der SF entgegen. Ein Raumschiff ins All zu werfen und KEINE Aliens (oder nur doofe, die wenig reden und selten vorkommen) zu zeigen, das ist langfristig ungefähr so sinnvoll wie eine Daily Soap, in der sich NIE einer verliebt, weil er gerade nicht „bereit für eine Bindung“ ist. – Es GEHT im Prinzip, aber keiner will das sehen.

Gute (Western-)Serie, trotzdem ein gutes Beispiel: Bei „Firefly“ verzichtete man gleich GANZ auf Planeten, die bei einer Lucky-Luke-Verfilmung negativ aufgefallen wären. Wenn es hier was zu erforschen gab, dann die Wangenknochenkonsistenz der anderen Saloonbesucher. Aliens gab’s in den paar Folgen auch nicht, aber vielleicht waren die ein Sonnensystem weiter auch nur zu sehr damit beschäftigt, einen anderen Aspekt der irdischen Geschichte aufzuarbeiten. Zum Beispiel das alte Rom? Oder die postindustrielle Stimmung Österreichs im Jahre 1922?

Steven Spielbergs „Terra Nova“ würde sich vielleicht auch noch als Beispiel anbieten, auch wenn die Serie im Dschungel und nicht im Weltraum spielt. Auch hier muss es NATÜRLICH ein paar menschliche Arschis vom Camp gegenüber geben, während die Erforschung nur in unmittelbarer Umgebung des langweiligen Camps stattfinden, das dankenswerterweise aber regelmäßig von potenziellen Forschungsobjekten angegriffen wird. Aber hier habe ich nicht lange genug zugeschaut, um mir eine abschließende Meinung zu bilden, die über den normalen Füllstand des Hasshormons in meinem Blutkreislauf hinaus geht.

Aber wird es eine klassische „Erforschungsserie“ je wieder geben, mit allen Vorteilen (Abwechslung, Phantasie für Purzelbaumschläger…), aber auch Nachteilen (Gutmenschen-Schnarch, Unrealismus-Gähn…), die das Format zu bieten hat? Nun, im Moment sieht es nicht danach aus. Warum auch jede Woche viel Geld in Planetenkulissen stecken (und die Anforderungen sind gestiegen, siehe „Game of Thrones“), wenn man auch versuchen kann, die Leute mit pseudophilosophischem Gelaber wie in „Caprica“ bei der (wütend geschwungenen Eisen)Stange zu halten? Wieso neue Welten präsentieren, wenn wir die UNSRIGE nur noch verstehen können, wenn wir SPIEGEL ONLINE durch ein Hirnimplantat dauer-abonnieren und nebenbei ein paar mitteilungsbedürftige Akademiker in unserem Haushalt leben haben?

Nun, ich kann sagen, warum: Weil keine Sau auf die Frage, was ihn an einem interstellaren Raumflug reizen würde, die Antwort geben würde: „Der Streit um Trinkwasser, Frauen und unbenutztes Klopapier!“ – Nein, jeder von uns würde für ein paar Alienruinen auf einem Asteroiden die rechte Hand seiner Großmutter geben, ganz zu schweigen von einem Erstkontakt mit Aliens, für den die eigene Seele in die Tauschbörse gehen dürfte. Schaut man sich aber alle Weltraumserien der letzten Jahre an, hat man das Gefühl, die Macher hätten ihr Antidepressiva abgesetzt oder wollten uns an ihrem lachhaften „Oh, wie schlimm!“-Gefühl teilhaben lassen, das wohl jeden beim Konsum der Weltnachrichten regelmäßig befällt. Die Botschaft von „Stargate Universe“, „Battlestar Galactica“, „Caprica“ und dem ganzen, unangekündigten und unproduzierten Rest ist: Die Menschen sind böse und gemein, und sie bleiben es auch, solange wir ihnen einen chronischen Essens- oder wenigstens Nachtischmangel in das Drehbuch kritzeln.

„Jetzt sind wir so weit in der Zukunft und es gibt immer noch keine Dienstmarken, die bei einem Heliumhagel nicht in der Handfläche kleben bleiben.“ – Dann lieber Caprisonne: Nein, das hier ist kein Bild aus „CSI: Detmold“, sondern eine Szene aus „Caprica“, DER Serie, in der die Fiction darin besteht, dass man Wasserflaschen durch eine RECHTSdrehung öffnet. Und ICH muss es ja wissen, habe ich doch mindestens 50 Minuten der Serie gesehen…

Ein Stück weit hat die SF wohl ihre Unschuld verloren, und das sogar, bevor ihre asexuellen Fans mehrheitlich dieses Glück hatten. Was früher Dystopie (=fiese Kackwelt, so was wie Sachsen-Anhalt nach der Wende) und noch Utopie (Da kommen die Regenbögen aus dem Arsch) hieß, ist heute immer häufiger eine Art dystopische Apathie. Menschen, die einem egal sind, weil sie den ganzen Tag die Innenseite ihrer Unterlippe über ihr Kinn ziehen oder ihr Umfeld (UNS!) mit verbesserungswürdigen Details zum Wahlrecht nerven.

„Doctor Who“ ist somit nur noch ein einsamer Streiter in den Weiten der Welten: Fast schon grunznaiv positiv eingestellt, frei von jeglichen Beschränkungen à la „Buhuuu, wir sind in einer anderen Galaxie, aber hier gibt es keine Sterne(!) oder Planeten!“ (SGU) und so menschenfreundlich, dass man fast im hohen Zeitstrahl kotzen möchte. Ich will nicht sagen, dass dieses Konzept besser ist als die der letzten Jahre (okay, DOCH!), aber eine breit aufgestellte Zukunftsvision mit einer Rassen- und Diplomatievielfalt à la „Babylon 5“ wäre nach all den fensterlosen Furzmuldenschiffen auf dem Weg in die eigene Nutzlosigkeit mal wieder schön.

Machen sie’s so! (please!)

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von Klapowski am 01.07.12 in All-Gemeines

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Kommentare (15)

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  1. flyan sagt:

    Danke für diese Analyse! Ich hatte auch gemerkt, dass irgendwas in den Sci-Fi Serien anders geworden ist, aber hatte nie genau darüber nachgedacht, was das eigentlich war.

    Noch so am Rande: Battlestar Galactica und Caprica spielen NICHT auf der Erde oder in der Zukunft.

  2. Zerberus sagt:

    Klapo, was hast Du eigentlich gegen Sachsen-Anhalt? Ich oute mich als Bewohner seiner Landeshauptstadt (nein, NICHT Halle/Saale) und wüßte gerne, womit mein Heimatland Deine Mißachtung verdient hat…

    • JanewaysGameboy sagt:

      Das frage ich mich auch…
      Konspirative Grüße in die Landeshauptstadt!
      JG. – Hallunkin

      Antworten
    • Klapowski sagt:

      Das obige „Bashing“ läuft bei mir bereits unter „nette Richtigstellung“, habe ich inzwischen doch ein versöhnliches „nach der Wende“ eingefügt, was ich die letzten 10 Jahre meiner liebevollen Bundesland-Ellbogen-Massage nicht getan habe.

      Im Übrigen finde ich viele Flecken im Osten inzwischen sehr reizvoll. Dank JanewaysGameboy durfte ich z.B. Dessau sehen. Das ist so eine Art riesiger, ebenso grüner wie leerer Park, um den auch Wochentags immer die selben 3 Autos herumfahren.

      Und Leipzig! Ein Wunder, dass bei DEM altrömisch-dekadenten Giganto-Bahnhof noch die restliche Stadt im selben Breitengrad Platz hatte! Habe mir gleich 30 Holzbretter aus dem Schienenbett genommen, um meinen Anteil des Solidaritätszuschlags wieder mitzunehmen.

      Am besten gefällt mir aber wirklich Halle (Saale)! Selbst in der Innenstadt riesige Vorplätze, Marktplätze und generell freie Flächen! An diesigen Tagen könnte man mich vor der Marktkirche aussetzen und ich würde kein einziges Gebäude sehen!

      Faszinierend, dieser Osten… Ich fahre bald wieder hin, Vorurteile auf- und abfüllen.

      Antworten
    • flyan sagt:

      Als gebürtiger Sachsen-Anhaltiner, der in MeckPom aufgewachsen und nun (vorübergehender) Wahlberliner ist, finde ich gar keinen Anstoß mehr an Klapos Kommentaren, weil mein Fell über die Jahre ziemlich dick geworden ist.

      Aber niemand hat sich an dem Satz angestoßen, in dem auch Graffitis und Vorortghettos vorkommen. Da hätte ich ja nach der durchschnittlichen Internet-Reaktion eher einen fünfseitigen Kommentarthread nach zwei Stunden vorzufinden gedacht.

      Antworten
  3. Nachdenker sagt:

    Ich würde auch mal gerne wieder „richtige Science Fiction“ sehen.

    Zumindest so mit echten Raumschiffen, anderen Planeten (oder zumindest Monden wie in Firefly) und Aliens (oder zumindest gut ausgestalteten anderen Kulturen).

    Das das zu teuer in der Produktion sein soll kann ich eigentlich nicht glauben, wenn man sich ein Fanprojekt wie „L5“ ( http://www.l5-series.com/ ) oder „Ark“ ( http://webseriesnetwork.com/profiles/blogs/ark-web-series-the-complete ) anschaut. Wahrscheinlich sind nur alle zu faul um sich verschiedene Kulturen/Fraktionen mit gutem Hintergrund auszudenken und für das ganze eine „stimmige Historie“ zu kreieren. Sprich ein funktionierendes Universum zu entwickeln (Space – Above and Beyond hat das ja in einer Staffel geschafft).

    3 Klischees bündeln und 1-2 „SciFy“-Gagets ins Feld werfen ist halt einfacher.

    Serien wie „Caprica“, „Terra Nova“ oder gerade neu „Continuum“ (auf jeden Fall besser als die beiden erstgenannten, geht um Zeitreisen) sind aber trotzdem nur Methadon. Die stillen zwar den Hunger, aber einen Kick gibt es nicht :)

  4. bergh60 sagt:

    tach auch !

    Dolle Analyse;
    muß ich erst mal sacken lassen.
    Im wesentlichen stimme ich aber zu.
    Bis auf Caprica: Das habe ich nach 5 Minuten Piloten abgeschaltet.
    Wenn ich kiffende Teens in der Disko sehen will schmeiße ich Grease in den VHS ein.

    Was ist ein(e) : Hallunkin ?
    Ein weibliche halunke , oder ganz was anderes?

    Zum Thema : Soilidarzuschlagsgrab.
    ich habe den osten auch kennen unbd schätzen gelernt.
    Leipzig, Dresden, erfurth , Rastenberg echt nett dort.

    Gruss BergH

    • JanewaysGameboy sagt:

      Caprica kenne ich gar nicht, nachdem mir schon von „Galactica“ abgeraten wurde.
      Wo sind die tollen Serien…einen Hype wie um Ärzte-Serien (explosionsartige CSI-Hintertuttingen Entwicklungen) gibt es im ScFi-Genre nicht. Das wenige, was da ist, ist… siehe oben.

      Hallunken (mit Doppel-L für Halle) sind Leute, die nicht in Halle (S.) geboren sind, aber hingezogen sind. Halloren sind die, die das Salz förderten und Hallenser sind in Halle geboren. Will jemand eine Halloren-Kugel…?

      Antworten
  5. Doughnut sagt:

    Bei mir läuft das vollkommen in die andere Richtung.
    Früher hab ich Stargate SG1 verschlungen und TNG geliebt.
    Wenn ich mich heute an den zwei Serien versuche, dann geb ich jedesmal aus Fremdschamgründen nach wenigen Folgen wieder auf (einzelne Highlightfolgen ausgenommen).
    Battlestar Galactica und Caprica würd ich dagegen jederzeit wieder sehen.
    Wunderbare, emotional mitreißende Serien mit richtig viel Tiefgang, den die mir inzwischen viel zu trashig und auch episodisch vorkommenden von dir nostalgisch verklärten SciFi-Serien der 90er nicht hatten.
    Meine Sehgewohnheiten haben sich aber auch sehr verändert, hin zu Filmen in Serienform … bis auf Comedyserien und Dr Who … und Firefly naürlich, das hab ich inzwischen sicher schon 4x komplett durch.

    • Klapowski sagt:

      Es muss ja nicht so trashig sein wie Anno dazumal, wo es in jeder Episode eine andere Alienrasse gab, das nur einmal auftauchte und sowieso aussah wie ein Gastdarsteller mit angeklebtem Fußpilz an den Schläfen. „Babylon 5“ ist von der Erzählweise her ein gutes Beispiel: Wenn man die etwas esoterischen verquarzten Stellen weglässt und die enttäuschende Auflösung des Schattenkrieges, dann werden hier einige Alienrassen sehr schön aufgebaut und „genutzt“.

      Und kann eine Serie erst dann tiefgehend sein, wenn die Charaktere in Räumen sitzen, in denen man problemlos einen Film entwickeln könnte, ohne ihn überzubelichten? Muss eine Staffel lang auf irgendwelchen Psychoproblemchen der Charaktere herumgeritten werden, immer wieder auf dem Thema „Eigener Willen“ und „Künstliche Intelligenz“ herumreitend?

      Der Grund, warum ich Battlestar bis heute nicht zu Ende geschaut habe, war nämlich der, dass die ganze „Wer ist nur ein Zylone“-Problematik mich irgendwann nicht mehr fesselte.

      Aber wie immer ist es schwer, mit konkreten Beispielen zu kommen, wenn die eigene Wunschserie derzeit nicht hergestellt wird. Irgendjemand hier, der meinen Phanatsie verfilmen möchte? Irgendjemand?

      Antworten
    • Doughnut sagt:

      „immer wieder auf dem Thema “Eigener Willen” und “Künstliche Intelligenz” herumreitend?“
      Also ich persönlich halte grad die 2 Themen für extrem spannend und kann nicht genug davon bekommen. ;)

      Ist zufällig irgendwer hier, der mir endlich meinen Sexbot bauen kann? Die Spezifikationen schick ich dann per E-Mail.

      Antworten
  6. bergh60 sagt:

    tach auch !

    Deine Phantasien möchte ich gar nicht wissen Klapowski.

    Und bei Firfly gab es keine klassischen Aliens, die Reaper waren imho aber ein adequater Ersatz dafür.
    Und man hatte gleichzeitig das andere Rassen, andere Sitten Problem vom bein,
    weil das Problem ja „hausgemacht “ war.

    Gruss BergH

  7. Exverlobter sagt:

    Ich stimme nur teilweise zu, Klappo.
    Wenn die dramaturgisch anspruchsvollen Serien gut sind(Galactica) habe ich nichts dagegen, wenn es keine Aliens und Planeten gibt.
    Sind sie aber ein müder Abklatsch des ganzen und dazu auch extrem schlecht (SGU), jo, dann würde ich das unterschreiben was du gesagt hast.
    Anderseits gab es seit der Ära der klassischen Erforschungsserien (wie TNG) auch aktuelle Beispiele an Serien, die sich an dem PRinzip bunte Alienswelten orientierten und es trotzdem verkackt haben. Z.B. Andromeda.(wobei ich das immer noch lieber gucke als SGU, lieber trashig und unterhaltsam, als öde)
    Fazit: Es kommt halt auf die Qualität an. Dann ist mir das KOnzept das da hintersteht eigentlich egal.

  8. Exverlobter sagt:

    Ach ja, du meintest wohl Caprica nicht die Erde. (die wurde ja schließlich erst in der letzten Folge entdeckt)

  9. G.G.Hoffmann sagt:

    Obwohl ich die späteren Staffeln von „Enterprise“ nicht schlecht finde (bin gerade kurz vor Ende der dritten Staffel), bedauere ich es, daß der eigentlich gute Ansatz der ersten paar Folgen gleich wieder fallengelassen wurde.

    Der Weltraum ist recht groß. Selbst mit Warp 5 dauert es ziemlich lange irgendwo hinzukommen, wo Leben sein könnte. Aber selbst Archer & Friends waren nach nur wenigen Wochen wieder im dichten Getümmel angekommen, wo hinter jedem 2. Mond eine Warpzivilisation wartete und der interstellare Verkehr wegen des hohen Verkehrsaufkommens mit Ampeln geregelt werden mußte. Keine Spur von „unendliche Weiten“. Ich liebe ja „Expeditionsfilme“ wie „Master & Commander“, „1492 – Die Entdeckung des Paradieses“, „Der Seewolf“, „Meuterei auf der Bounty“ etc. Obwohl diese Filme nur auf unserem kleinen Planeten spielen, bekommt man ein großartiges Gefühl für Weite, Entfernungen, die Macht der Natur, die Verlorenheit des Menschen.

    In SciFi-Serien kommt dieses Gefühl keine Sekunde auf, weiß man doch, daß irgendwann im Laufe eines 45-Minüters ein Alien-Raumschiff/Shuttle um die Ecke kommt, obgleich die Wahrscheinlichkeit, in den unendlichen Weiten des Weltalles auch nur eine Mikrobe, geschweige denn eine hochentwickelte Zivilsation zu finden, eher gering ist. Merkwürdigerweise sind alle dies Zivilisationen in etwa auf dem gleichen technischen Stand (Phaser, Warp, usw.). Der Forschungsansatz, das ganz langsame Erkunden faszinierener fremder Welten, wird in SciFi-Serien allenfalls für 10 Minuten verfolgt. Dabei wäre es doch durchaus spannend, sich erst einmal auf die Erkundung eines (!) Planeten zu beschränken. So ein riesiger Pandora-artiger Klumpen mit anderen Umweltbedingungen (z.B. erhöhte Schwerkraft) hat doch genug für 20 Folgen „Terra X“ zu bieten. Aber da fehlt wohl die Phantasie. Mit Aliens versteht man sich auf Anhieb, notfalls mittels des Einsatzes von Waffengewalt.

    Auch frage ich mich stets, was eigentlich die anderen 800 Wissenschaftler auf der Enterprise-D machen, wenn jede spannende Expedition von den fünf Führungsoffizieren persönlich durchgeführt wird und jedes Problem durch einfachen Tricorder-Einsatz aufgeklärt werden kann.

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