„Sucker Punch“ – Review zum Saugwunder
Aufgrund meines Zeitmangels (ich muss mein verflüssigtes Gehirn mit allerlei Behältnissen auffangen) gibt es die Inhaltszusammenfassung schon in der Einleitung: Dummdreiste Modells vom letzten Titelbild der „Pädophilie Aktuell“ halten ihr Hauptschul-Gedächtnis-Outfit (= Strähnen, bauchfrei, keinerlei Strähnen unterhalb des Bauchnabels) in die Kamera und verhauen Bösewichte mit Spezialattacken, dafür aber ohne Hose. Willkommen bei „Sucker Punch“, wo sogar der Titel komisch klingt! – „Sauger-Schlag“, demnächst bei Ihrer Oral-Domina an der Ecke?
Regie: Zack Snyder
Jahr: 2011
Budget: ca. 82 Mio.
Wertung:
Nun, die ersten 5 Minuten in ihrer perfekten Werbespot-Optik, den flotten Kameraperspektiven und dem geilen Song von Marilyn Manson machten mir sogar großen Spaß! Wollte sofort eine von den zerschossenen Glühbirnen kaufen, das Haarshampoo der Mädels und eine von diesen Regen-mach-Maschinen, die ordentlich was ausspucken (Sucker?!) können! Und selten hat man (angedeutete) Kindesvergewaltigungen derart übertrieben umgesetzt gesehen! – Wie, was? Das ist politisch nicht korrekt? Aber das ist doch der Witz des Filmes: Dem Zuschauer ernste Themen entgegenschleudern und diese mittels einer Grafikdemo in eine Farbexplosion aus schönstem… Grau verwandeln. Zuschauergehirnmasse ist doch grau, oder?
Oder, anders gesagt: Stellt Euch vor, die Vorgeschichte in „Transformers“ würde über Abtreibungen handeln, schon habt ihr das Gefühl, das sich bei „Oralsex Haue“, äh… „Sucker Punch“ permanent einstellt.
„Okay, Lady! Ich zähle bis Minus-Zwei-Komma-Fünf und dann tanzt Du um Dein Leben. So, als wenn die Scriptlogik hinter Dir her wäre!“ – „Ich hätte gerne erst die Zulassung dieses Ausbildungsbetriebes gesehen, Ma’m.“ – Sucker Penne: Zugegeben, die Traumsequenzen sind viel einfallsreicher als bei „Inception“, aber es gibt sicherlich auch einige Zuschauer, die beim Gucken nicht schnell genug einpennen, um die eigene REM-Phase vor dem Ende des Filmes zu erreichen.
Und dann sind da noch die Wechsel zwischen den (Un)Realitätsebenen: Das Mädchen wird erst von ihrem pädophilen Vater in eine Irrenanstalt gebracht, doch in Wirklichkeit(?) wird sie von einem perversen Priester in ein Bordell geschleppt. Wir sehen: Dieser Film baut auf dem Kontrast zwischen Irrsinn und Irrsinn auf, was erstens keinen Sinn ergibt und drittens die Frage aufwirft, ob man nicht noch eine fünfte Ebene unterbringen könnte. – Perverser Uhrmacher bringt Mädchen zur Real-Käsetheke? Haha, versteht Ihr? Real & Irreal! Ach, scheißegal…
Okay: Ein wirr-mutiger Stilmix à la „Sin City“, „Pulp Fiction“, „300“ oder „Teleshopping – Der Film“ kann durchaus Spaß machen und nicht ALLES muss auf dem ersten Knick-Blick einen Sinn ergeben. Aber man sollte schon (siehe „Brazil“) spüren, dass der Filmefutzi sich etwas gedacht hat und seine „Vision“ nicht nur aus den Lokuskacheln über den Pissbecken der örtlichen Kneipe bestanden hat. Auch ein sexistisches Actiongemetzel muss Regeln folgen, und damit ist nicht der (sehr) weibliche Zyklus der Darstellerinnen gemeint, die bei DEN Outfits definitiv keine Binden tragen konnten.
Es ist nicht schlimm, dass der Film wirr und frauenfeindlich ist und selbst die „Girls treten Ärsche“-Sequenzen nur dazu da sind, Männer anzumachen („Tritt meinen Arsch, bittööö!“). Schlimm ist vielmehr, dass das Ganze so lieblos am Straps herbeigezogen wurde, dass man auch die Luder nicht mehr beäugen möchte. Haben sowieso alle so viel Mascara an den Augen, dass es aussieht, als gäbe es dokumentenechte Tinte neuerdings auch als Kontaktlinsen. Aber „Dunkle Augenumrandung = Verwegen“, das wissen wir nicht erst seit unseren Studien mit den Passfotos der Panzerknackerbande.
„Oh Gott! Alles voller Schlangen! Sie greifen uns an!“ – „Streich dir die Haare aus dem Gesicht, dumme Pute!“ – Willkommen in der Sprung-Haft: Um aus der Irrenanstalt/ dem Bordell/ dem Fernsehsessel zu entkommen, müssen allerlei Aufgaben gemeistert werden. Da jedoch gerade kein Meister da ist, haben sich ein paar halbnackte Hollywood-Dröhnheiten auf den Weg gemacht. Praktisch: Wenn sie dabei frieren sollten, können sie sich einfach in die Bluescreen einwickeln!
Okay, der Film VERSUCHT es immerhin, mit einem wildem Stilmix irgendwas auszuspucken, was die Kult-Rezeptoren im menschlichen Auge ansprechen könnte. Dazu gehört auch die ewig lange Gesangs- und Tanzszene im Edelbordell, bei der man sich fragt, ob die Huren auch INNEN mit Glitzerstaub überdeckt sind und ob es schon als MORD zählt, wenn man manche Girls durchs Abschminken buchstäblich auflösen würde. An dieser Stelle musste ich sehr an das alte MTV denken und hätte fast die CD gekauft, dazu den gezeigten Whiskey, eine Eiswürfelmaschine und das eine oder andere Outfit vom tanzenden Mister Obercool. – War’s vielleicht doch nur ein H&M-Werbespot mit S/M-Dramaturgie?
Nachdem die schweigende, hyperblonde Hauptdarstellerin fast 30 Minuten lang traurig in die Kamera geschaut hat, um bei mir eine Art Schneeblindheit auszulösen, geht es dann per Augenaufschlag in Parallelstumpfsinnswelt Nummero 3: Bauchfrei kämpfen. Na ja, irgendwann mussten wir ja auch schließlich zum namensgebenden „Rumsaug-Klopp“ kommen.
Eigentlich ist das jetzt die Stelle, an der ich die schönen Actionsequenzen erwähnen muss: Die coolen Saltos mit hin und her rasender Kamera (Kamerafrau auch ziemlich heiß? Will sehen!), die netten Bullet-Time-Momente und die Spiegelungen in Gegnern, auf Kugeln und Glitzeraugen. Doch statt „Lob“ möchte ich an dieser Stelle hierfür ein anderes Wort erfinden, vielleicht… „Nob“? „Nob“ könnte zukünftig Kampfsequenzen bezeichnen, die zwar ziemlich geil inszeniert sind, einem aber aus unerfindlichen Gründen (die man aber auch nicht suchen möchte) am eigenen, in einen Hot Pants gequetschten Arsch vorbeigehen.
„Naaaaa… Koooomm doch mal zu deinem Lieblingsonkel Gerfried, liebe Susi! Lass dir einen freundschaftlichen Stubs geben, ha-ha-ha! Wie? Meine Hand? Habe ich im imaginären Dritten Irakkrieg verloren, ein Problem damit?“ – Suckers Fluntsch: Die meiste Zeit habe ich mich in den Actionsequenzen gefragt, wie man eigentlich dreieckige Strähnen hinbekommt. Wenn ihr es wisst, so schreibt mir bitte; ich möchte meine Geheimratsecken etwas aufpeppen.
Heute wird der erste „Matrix“ locker von Videospielintros an die Wand gespielt, wer soll sich also pornomäßig die Wimpern rasieren („Damit ich es besser sehen kann – und spüren!“), um einer „Style over Substance“-Orgie beizuwohnen? Aber trotzdem ein nettes Dankeschön an die Grafiker des Filmes: Ohne ihren gleichermaßen unermüdlichen und ermüdenden Einsatz wäre das hier wohl nur zu „Gefärbte Strähne – The Movie“ geworden. Manche Kleinigkeiten bekommt man sicherlich nicht mal mit, wie zum Beispiel die Dialogszene, in der die Kamera langsam in den Spiegel hineinfährt und die Handlung einfach dort weitergeht, als wäre nichts geschehen (was es ja auch nicht ist, gähn). Immerhin eine nicht ganz unaufwendige Sequenz, die aber keinerlei Bezug zu irgendwas hat und sicherlich NICHT gewählt wurde, um die Dualität des Seins oder „Alice im Wunderland“ zu feiern.
Es wäre Okay gewesen, wenn die Realität extrem realistisch und verstörend gewesen wäre, so dass Blondie diese in eine Phantasiewelt umdeutet, welche wiederum von uns aufschlüsselbar gewesen wäre. „Pans Labyrinth“ funktioniert hervorragend auf diese Weise. Doch was soll uns DAS hier sagen? „Wenn Du in einer Irrenanstalt bist, wärst Du lieber im Bordell, um DORT wiederum von 10 Meter hohen Samurai mit Maschinenpistolen zu träumen“? – Mein ernstgemeinter Ratschlag an dieser Stelle: Weniger trinken. Oder – umgekehrt – zumindest einmal am Tag ein Gläschen Wasser. Irgendwas scheint hier hirnmäßig nämlich ganz schön ausgetrocknet zu sein.
„So, ich habe euch hier alle zusammengerufen, um euch mitzuteilen: Der frühe Vogel fängt die Nachtigall. So, weitermachen jetzt. Und denkt ruhig mal drüber nach!“ – Lobotomie versus Gesprächsführung: Dann lieber Warzen besprechen als solche Besprechungen im Bordell. Die Probleme von Prosti… Prostet… Prestest… von diesen nackten Schlampen werden im Film natürlich trotzdem sehr ernst genommen!
Nachdem das alles geklärt ist, folgt nun meine Bewertung der Actionsequenzen, zu denen man jederzeit Vorspulen kann, ohne wichtige Details der allgemeinen Inhaltslosigkeit zu verpassen:
Rustikaler Riesensamurai: Schöne Sprungeinlagen in Zeitlupe! 7/10
Dampfbetriebene Gasmaskennazis: Zu wenig übertrieben, vermutlich weil nur zwei Arme und nicht auf Skateboards. 3/10
Maschinengewehre gegen Orks und Drachen: Mir fehlte Gandalf im Minirock… 4/10
Kameraschwenks gegen Roboter: Sehr dynamisch, habe in Zeitlupe geklatscht! 6/10
Fazit: Kommt ’n Japaner aus dem Kinofilm „Sucker Punch“ und sagt: „Dieser Anime-Stil nimmt langsam echt überhand…“ – Ja, denn „Schlürf Haue“ ist ein Stilmix, der manchmal trifft, die meiste Zeit aber die Frage aufwirft: „Betrifft mich das?“
Die wirre Idiotenstory ist voll für den Po, die Visualisierung von Ängsten nicht nur deshalb auf „Dritte-Welt-Niveau“, weil es mindestens drei Realitätsebenen gibt UND an den Mädels hat man sich auch irgendwann sattgesehen. Dann lieber mit dem Fernglas auf den Pausenhof der Sonderschule schielen, statt sich über 2 Stunden lang das Gefühlszentrum im Gehirn abzufrieren…
Ich frag mich bis heute, ob ich den Film gut gefunden haben soll oder nicht… Genau wie bei Watchmen. Ich kann mich einfach nicht entscheiden. Genial oder Gülle?
Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass Sucker Punch von nem Typen gemacht wurde, der zweimal in einem Manga geblättert und von Anime wenigstens gehört hat…und sich dann entschieden hat, das Nicht-Gelernte kurz mal in einem eigenen Film sinnlos zu verwursten.
Der Wertung kann ich mich anschließen. Die dampfbetriebenen Nazi-Zombies waren aber imo das Highlight dieser sinnlosen Aneinanderreihung von…Szenen.
Das sind keine Nazis, sondern Kaiser-Zombies. Schließlich handelt es sich um ein WWI-Setting.
Was guckt ihr denn so für Filme?
tach auch !
lasst mch Sucker Punch so beschreiben:
Ziemlich kranke Scheisse,
aber teilweise sehenswert.
Gruss BergH
Der ganze Film war schlecht und die Actionszenen keinesfalls ein Highlight. Was so wenig Einfluss auf Story und Charaktere hat, und generell keine Konsequenzen fuer nichts und niemanden im Film hat, ist auch nicht interresant. Ich war im Kino und hab ab der zweiten Actionsequenz einfach die Augen zu gemacht. Riesen Entaueschung. Das beste waren die Ersten 5-10 Minuten daraus haette man was machen koennen der Rest is fuern Hintern. Ich haette nur 1/10 gegeben
zu klapos fazit: ich schiele lieber mit dem fernglas auf den schulhof eines gymnasiums. dort kann ich dann selbstverliebten bildungsbürgern wie herrn klapowski dabei zuschauen, wie sie sich über die unwürdige unterschicht lustig machen. das ist so als würde ich beobachten, wie weiße hühner stumpfsinnig auf braune hühner einhacken. ist eben immer wieder amüsant, der evolution beim schnarchen zuzusehen.
achja, „sucker punch“ fand ich übrigens auch scheiße.
Früher oder später scheint Klapowski bei jedem mal den wunden Punkt zu treffen. Bin gespannt, wann er Meinen mal erwischt und einen Spruch über Hirsuties papillaris ablässt…
es ist keine große kunst, wunde punkte zu treffen. das schafft jeder pubertäre jugendliche, der sich gerade in seiner provophase befindet. sonderschulwitze gehören bei mir aber eigentlich nicht zu den wunden punkten. ich bin selbst teil der hochehrwürdigen „bildungselite“ und hab brav ein gymnasium besucht. doch mich hat schon damals angewidert, dass viele leute dort sich für etwas besseres hielten.
bei den zukunftia-reviews bin ich schon oft über dieses herablassende gelaber gestolpert. es ist wirklich armseelig, wenn man es nötig hat, sich aufgrund seiner schulbildung und (eingebildeten) rhetorischen fähigkeiten über andere zu stellen. da klapo nicht mal einen allseits bekannten namen wie J. R. R. Tolkien richtig schreiben kann, sollte er sich sowieso nicht zu weit aus dem fenster lehnen.
Ja nun, das ist nun mal eine Seite, die sich der gepflegten Schelmerei zugewandt hat, und dazu wiederum gehört nun mal auch das Spielen mit Ressentiment, gern auch verstärkt mit Welchen, die in paarhufiger Form gerade durchs Mediendorf getrieben werden. Und Schulen für besonders Ungebildete sind nun mal Dauerthema und damit auch hier ein gern benutztes Mittel, um den Leser ein „Höhö“ zu entlocken. Und auch wenn es sicherlich nicht der einfallsreichste Einfall ist, es ist und bleibt Stilmittel und keine Darstellung oder gar Empfehlung einer Meinung. Und entsprechend ist „Klapo – Du doof !“ eine Überreaktion. Da geht maximal ein „Klapo – Du langweilig !“. – und das würde ihn bestimmt auch sehr viel mehr ärgern und zu Konsequenzen veranlassen. (z.B. den Kauf des Buches „Die besten Sprüche aus der Harald Schmidt Show 1998-99“ Stattdessen wirst Du nun im nächsten Artikel dreißig Sonderschulwitze und 50 verschiedene Schreibweisen von JMS Tolkien lesen dürfen, z.B. RTD Tolkien…
Toll gemacht !
mir ist schon klar, dass das „Spielen mit Ressentiment“ zur satire dazugehört. doch was hat es mit „Spielen“ zu tun, wenn jemand jahrelang auf dem selben thema rumreitet und es ständig für besonders herablassende vergleiche verwendet? das wirkt irgendwann nur noch wie zwangsneurotisches geplapper. vielleicht wurde klapos streberfresse ja früher regelmäßig von hauptschülern geplättet. oder es ist irgendein narzisstischer fetisch, der ihn da reitet. keine ahnung. auf jeden fall ist diese seite eine echte fundgrube für küchenpsychologen. ;-)
All diese unnötige Aufregung. Dabei meinte ich doch Sonderschulen für HOCHBEGABTE! Auf die ich selbstverständlich mehrfach gegangen bin.
Wir haben sogar das Werk von JMS Tollkind in Latein gelesen.
Wenn du dich so aufregst, (fall)obst, warum besuchst du dann die Seite hier ?
Geh doch auf http://www.neckermann.de und bestaun die neustesn Boxershorts der Saison.
Dein PC Geblubber kannste bitte woanders ablassen, vielleicht auf http://www.brigitte.de ?
Na, das wundert mich jetzt aber! Ich hätte wetten können, daß es Dein Lieblingsfilm ist.
@donald / nupi
ich glaube, du bist den ganzen tag mit nichts anderem beschäftigt, als dich zu wundern. schieb den finger einfach noch etwas tiefer in die nase, dann ist das pfeifen vom luftdurchzug nicht mehr so unangenehm. andererseits, um zum thema zurückzukommen, wäre vielleicht auch die methode „sucker punch“ eine chance für dich… ein bisschen lobotomie schadet nie.
@ das obst: Die würde ich eher Dir empfehlen. Wer SGU mag, hat eine Lobotomie bitter nötig.
nupi, mein verwirrter freund, wie kommst du denn darauf, dass ich SGU mag? wurde die lobotomie bei dir etwa schon eingeleitet?
@ das obst: Nein, aber wie es aussieht bei Dir! Du weißt nicht mal mehr, daß Du SGU-Fan bist? Eieiei!
gleich drei eier legt der nupidonald vor freude, weil er diesen treffsicheren scherz machen darf. das hat unser gefiederter quäkerich aber braaav gemacht. *schnabeltätschel*
Na na na, was ist das denn für ein Niveau, Kinders.
…
Ach so, hier geht es um Sucker Punch. Na dann, weitermachen. :)
Ach Gott, ihr haltet Starship Troopers auch für faschistoide Alienaction und seht 2001 als ödes Musikvideo in Überlänge.
Habe lange nicht mehr über einen Film so lange nachgedacht und diskutiert wie über Sucker Punch.
Ach und NEIN, nicht wegen den Realitätsebenen (die immerhin weniger primitiv waren als bei Inception) sondern wie und warum es eigentlich nur ein einziges Mädel gab, das schlicht eine multiple Persönlichkeit hatte.