„Bitte auch in meinem Land!“ – Lieblingsserien im ohne TV…
Viele tolle Serien schaffen es nicht nach Deutschland, weil deutsche Ware oft besser beim Publikum ankommt (was am Lieferanten liegt?). Aber was ist es, was uns oftmals an preisgekrönter US-Ware stört? Sind es die vielen Schnitte? Der verderbte und verhasste Beruf eines Beleuchters? Sind es die Schauspieler, die sich teilweise Mühe geben, während teutonische Akteure Probleme haben, NICHT auch noch die Regieanweisungen vom Drehbuch abzulesen? Ist es all das viele GELD, das man mit ihnen angeblich nicht verdient? – All das werden wir heute in diesem nicht allzu großen Special überhaupt nicht klären können…
TV-Entwickler Blame sagte vor einigen Jahren in einem SPIEGEL-Interview: „Einmal habe ich eine Sitcom einer Produktionsfirma in Deutschland angeboten. Sie wurde mit dem Argument abgelehnt: Das ist zu witzig für Deutschland. Was ist das bitte für eine Absage?“
Nun, ich würde sagen: Eine, für die ein Satiriker in einem fiktiven Dialog lange stricken müsste…
Doch die Hauptfrage ist ja: Warum werden alle guten US-Serien im deutschen Fernsehen versteckt, abgesetzt oder gar nicht erst gezeigt? Oder letzteres höchstens im kleinen Kreis, um am Ersten April den Programmverantwortlichen zu erschrecken?
Welcher in Sauerkraut beheimateter Kopfvirus hat die deutschen Dummbacken befallen, dass unsere Fernsehkultur so starr ist, dass nur einer meiner Arbeitskollegen „Boston Legal“ kannte? Stattdessen wird mir was von der Anwaltsserie „Danni Lowinski“ erzählt, die nach preußischer Witzigkeitsverordnung direkt in die kollektiven Erinnerungenzentren spaziert. Und sich dort neben den Neuronen für vergangene Schultheateraufführungen und ALDI-Einkäufe niederlässt.
Der direkte Vergleich enthüllt: Bei dem einem Format gibt es Schnitte – und das andere hat bei mir überhaupt keine…
„Ich kann nich röchtig guckööön. (*scheel glotz*)“ – Augenreizender Erblindungshumor oder einfach nur ein normal schlechter Schauspieler?
„Sind die Christen alle irre?“ – „Hmm. Die meisten.“ – Schnell, schneller, einfach schöner: „Boston Legal“ erzählt in knapp zweieinhalb Minuten eine Geschichte in einer Geschichte, während Danni im Supermarkt noch ihre Stoppuhr lackiert. Ich habe nach diesen beiden Clips keine weiteren Fragen! Bitte urteilen Sie nun selbst, verjährtes Publikum…
Lustigerweise wollte man die „Danni“ sogar an die Amis verkaufen, welche aus Höflichkeit immerhin einen eigenen Pilotfilm zu der sensationellen Idee („Anwältin hilft“?) produzierten. Doch aus unerfindlichen Gründen ging das Ding drüben nie in Serie. Okay, das muss natürlich nichts mit mangelnder Qualität zu tun haben! Vielleicht war die drübige Hauptdarstellerin auch einfach nicht attraktiv genug?
Deutsche Pferdarbeit versus Katalogkopp für Einheitserotik. Was mir besser gefällt, kann ich nicht mal genau sagen. Vielleicht stattdessen „Dexter“ gucken?
Wie auch immer: Wer auf global anerkanntem Niveau gut unterhalten sein möchte, um nicht von einem Pakistani über moderne US-Kult informiert zu werden, darf sich eben nicht darauf verlassen, dass mit „LOST“ und „House“ schon alles Kultige importiert wurde, was der Hamburgerfresser im 2011er-Marshall-Plan-Paket an uns verschicken darf. Nein: Man muss zusätzlich schon seinen amerikanischen Cousin löchern (Pit Dorrent), einem ein paar aktuelle VHS-Kassetten rüberzureichen!
Ein paar weitere Beispiele:
„Dexter“: Verschwand nach wenigen Pro7-Folgen in der Versendungs-Versenkung.
„Californication“: Funktionierte anscheinend ebenfalls nicht bei den prüden Deutschen. Immerhin kam nach 0 Uhr noch das Staffelende von Season 2.
„Breaking Bad“: Immerhin bei „Arte“ gezeigt. Aber warum „nur“ dort?
„Mad Men“: Der 60er-Jahre-Look war nur für „ZDFneo“ hipp genug.
„Doctor Who“: Nach ein paar Folgen auf Pro7 abgesetzt. – Okay, kannte hier keine Sau, aber das taten die jungen Neu-Fans in England ja vielleicht auch nicht. Und der Sendeplatz war mit Samstag Nachmittag(?) auch eher suboptimal. Da isst jeder SF-Fan schließlich sein 16-Uhr-Törtchen bei Omi!
Okay, es gibt Ausnahmen wie „Stargate Universe“ (teilweise waren die Folgen hier aktueller als in Amerika), aber erstens war diese nur als „Serie“ im Sinne einer Abfolge von Magendarmerkrankungen zu betrachten und zweitens war deren flotte Verdeutschlichung wohl eher die Ausnahme als die Regel.
Natürlich liegt das alles irgendwie nicht an den Sendern, sondern an den (fehlenden) Zuschauern, was aufdröselungstechnisch aber müßig ist. Denn ich kann ja schlecht EUCH beschimpfen, die Ihr Eure Luxusserien schon lange nicht mehr im Free-TV anseht, da ihr keinen Bock habt, Hella von Sinnen im Schweinsgalopp durch den unteren Teil von „Dexter“ watscheln zu sehen. („Fettis lieben Leckis“ – Die neue Bonbon-Casting-Show auf RTL2“)
Sichtlich totgespart: „Die Sopranos“ wurde im Öffentlich-Rechtlichen damals zu so später Stunde gezeigt, dass man sie schon hätte in das Frühstücksfernsehen integrieren können. Manchmal wünschte ich mir, wenigstens die „Öffis“ würden ein Format einfach mal Freitagabends um 20:15 Uhr konsequent durchsenden, wenn sie davon überzeugt sind. Die Leute werden sich schon dran gewöhnen (Sind ja nur 50 Sender dazugekommen seit meiner Jugend). Aber vielleicht hat man davor als deutscher Fernsehschaffender auch Angst?
Aber warum auch teure US-Serien kaufen, wenn man fetten Moderationsattrappen beim Wohnungs- und Moralentrümpeln zusehen kann? – Nun, ich sage Euch, warum: Weil US-Serien möglicherweise gar nicht so teuer sind, wie uns immer weisgemacht wird! Gehen wir davon aus, dass die Anbieter WISSEN, dass ihre Ware hier oftmals mies läuft. Gemäß der 13b-ten Geschäftsregel der Ferengi („Besser im Dunkeln anbieten als gar keine Nach(t)frage“) sollten die dann auch mit einem geringen Tausenderbereich zufrieden sein. Die haben ja in dem fetten Land ganz links auf dem Globus eh schon ihre Kosten reingespielt! Hundert Euro auf den Tisch und „Dexter“ in die Primetime, liebe Verantwortlichen!
Ich bin sowieso überrascht, dass sich die Synchronisation für z.B. „Breaking Bad“ für die paar DVD-Boxen und der zukünftigen Ausstrahlung auf Pay-TV überhaupt rechnet. Zumal ich bisher annahm, „AXN“ wäre nur ein neuer Deorollerduft für Klippenspringer mit Sprachfehler.
Lösen kann ich das Rätsel heute aber wohl nicht, warum Knallerserien in Deutschland so oft nicht ankommen, wo sie hin sollen. Nämlich vor meine Chipstüte im Wohnzimmer. Wäre ich ein deutscher Minisender, ich würde all meine Kohlen zusammenkratzen, mir z.B. „Game of Thrones“ kaufen und alles auf (k)eine Karte setzen. Aber wie sagte TV-Entwickler Blame im anfangs erwähnten SPIEGEL-Interview:
„In Deutschland wagt man kein Risiko.“
Das ist falsch. Das Risko ist sich inzwischen zu schade für uns…
tach auch !
Bei Danni und Boston Legal bin ich genau entgegengesetzter Meinung.
Ansonsten kann ich aber zustimmen.
Hier in D wagt kein Mensch mehr sich auf Verdacht einen Strassenfeger einzukaufen. Man muß auch mal dabeibleiben was man entschieden hat.
Doctor Who am Naqchmittag war ja wohl der volle Hohn.
Gruss BergH
„Bei Danni und Boston Legal bin ich genau entgegengesetzter Meinung.“
Also ist „Danni“ die satirische, freche, mutige, ungewöhnliche Anwaltsserie und „Boston Legal“ das etwas biedere Format?
Aber Du erwähntest ja schon mal früher, dass Du schon etwas älter bist. Und diese schnellen Zooms und Schnitte bei BL sind vielleicht nicht wirklich jedermanns Sache, wenn man sich stattdessen beim deutschen Format gemütlich die Falschparker im Hintergrund aufschreiben kann…
tach auch !
Ich meine, dass ich Danni L wesentlich unterhaltsamer finde als BL.
Danni L ist für deutsche Verhältnisse frisch, aufgeschlossen ud behandelt nicht ganz alltägliche Alltagsthemen.
Bosten Legal fand selbst ich oft zu abgehoben und verschroben.
Den Alzheimernden Hauptdarsteller fand ich grottig;
wer war das nochmal ?
Und ich mag sonst verschrobene Sachen wie Pickett Fences , Ally McBeal und McGyver.
Gruss BergH
Um mich dezent einzuschalten:
Danni ist vielleicht nicht das Schlechteste, was das deutsche Fernsehen zurzeit zu bieten hat. Nicht dass es in meinen Augen gut wäre, das sicher nicht.
Der Vergleich zu Boston Legal hängt allerdings auch. BL ist wesentlich brisanter und eigentlich in Retrospektive (mit einem anderen politischen Klima, etc.) nichtmehr derart aktuell. ‚Danni‘ dagegen könnte man vor 10 Jahren und in 10 Jahren senden, würde kaum einen Unterschied machen.
Und dieses Einerlei (Vielleicht tue ich der Serie unrecht, zuoft habe ich sie nicht gesehen.) bei deutschen Formaten nervt mich eigentlich am meisten. Wenn man etwas Aktuelles sehen will, muss man das Kabarett auf den Dritten oder jeden zweiten Sonntag auf dem Zweiten sehen? (Mal abgesehen von den Nachrichten, aber die zählen ja kaum als kreatives Output.)
Boston Legal ist ja leider schon lange abgesetzt, ohne wirkliches Folgeformat. Mit 5 Staffeln stehen die auch garnicht schlecht da, entsprechend hoffe ich ja immernoch auf die Reviews jeder einzelnen Folge auf dieser Seite! (Flamingokostüme _müssen_ als Science-Fiction durchgehen.)
Wie es um die anderen amerikanischen Formate steht?
Dexter war grandios, Californication auch sehenswert und so weiter. Wenn man sie jedoch auf Sendeplätze setzt wie BL damals (Vox, Mo/Mi, 22.00/23.00) darf man sich nicht wundern, wenn sie eingehen.
Mit Freundlichen Grüßen…
Kataka!
ja doch, das Folgeformat wäre Harrys Law, s1 war ganz ok aber noch nich so der Kracher. und jetzt tauschen sie wieder fast ganzen Cast aus …
Franklin & Bash auch 2 nett bekloppte Anwälte, wenn auch anders bekloppt als Boston Legal.
Korrektur: Dexter läuft auf RTL2 – und zwar immerhin schon mal drei Staffeln lang, Fortsetzung trotz unguter Quoten nicht ausgeschlossen.
Das Problem, wieso gute amerikanische Serien in D nicht laufen, ist das Publikum, dass sich in zwei große Gruppen aufteilt: Die Doofies – die fühlen sich bei amerikanischen Serien, die nicht jedes Mal nach dem gleichen Schema funktionieren, schnell überfordert; und die Schlauberger – für die Fernsehen aber etwas Dummes ist. Die schalten mal die Tagesschau ein, oder gucken ein bißchen ARTE, aber sonst heißt es abends lieber zu einem guten Buch greifen. Und für die sind Ami-Serien per se primitiv. Und das ist schlichtweg das Problem: Für die geistige Elite von Deutschland ist Fernsehen – vorallem das Amerikanische, etwas Niederes. Fernsehen tut nur der Pöbel ! Und deshalb muss man sich nicht wundern, wenn solche Serien im Fernsehen schlecht laufen – die, die es interessieren könnte, die schalten gar nicht erst ein. Und obschon eine neue Generation heranwächst; Studenten, die um die Existenz guter Serien aus dem Ausland wissen, solange man im Internet immer wieder auf junge Leute trifft, die dann stolz davon berichten, dass sie gar keinen Fernseher mehr hätten, wird sich dieses intellektuelle Ungleichgewicht bei den deutschen Zuschauern auch nicht großartig bessern. Aber gut – in ein paar Jahren wird es Fernsehen in der Form wie jetzt sowieso nicht mehr geben, und dann ist das Thema sowieso erledigt.
Ich zähle mich zu der Gruppe der Studenten und kann nur sagen: Voll getroffen!
Eigentlich schon vor dem Studium konnte ich immer weniger mit dem Fernsehen anfangen und begrüßte dann die zu meiner Kindheit aufkommende Möglichkeit, DVDs mit englischen Tonspuren zu erwerben, weil mir das ein Gefühl der Unabhängigkeit von den eingestaubten deutschen Sendern gab. Später kam dann auch DSL dazu. Natürlich nur genutzt, um noch billigere DVDs zu bestellen *hüstl*
In dieser heilen Welt der ausgesuchten Serien war ich für die ersten Studienjahre so abgeschottet, dass mir die Kinnlade runterklappte, als ich über Mediatheken und Elternbesuche wieder mit dem Fernsehen in Berührung kam. Dröge, schlecht gemachte, genormte Einheitsware (deutsche Serien/Filme) und schlecht ausgewählten sowie lieblos synchronisierte US-Serien. Zudem kommen zunehmend oberflächliche und manipulative „Informationssendungen“ dazu. Da bin ich doch sehr dankbar, dass wir das Internet zur Verfügung haben.
… und man braucht nicht bis um 0:00h auf DSF warten bis man seinen kleinen Freund betatschen kann, denn dafür gibt es ja Youporn (und alternativen), das wesentlich bekannter ist als seine 3klassike Kopie „Youtube“.
Nochmal eine nachträgliche Antwort:
Was mich auch wurmt ist, dass The West Wing, obwohl heiß gelobt, nicht in Deutschland übertragen wird.
Natürlich ist es politisch bristanter als der Einheitsbrei. Natürlich ist es auch amerikanisch, ergo mit patriotischen Hintertönen. Aber eine Sendung, die meiner Meinung nach eine Ausstrahlung alleine schon aus bildungstechnischen Gründen rechtfertigt. Selbst wenn die Geschehenisse frei erfunden wird, die Darstellung von hohen politischen Vorgängen, mit dem Versuch (!) sie realistisch darzustellen, würde mir schon genügen.
Aus dem Stegreif würde mir nämlich keine Serie einfallen, die überhaupt versucht Politik wirklich zu thematisieren, geschweige denn realistisch. Man erinnert sich dann letztlich nur an Filme wie Independence Day, in denen der Präsident mutig den Angriff führte und beschwert sich, dass unsere Angela nicht in den Kampfflieger steigt.
Ich frage mich, wieso so eine Serie in Deutschland nicht ihre Berechtigung haben sollte.
Ich würde mich jetzt mal zu der Aussage hinreisen lassen, dass das deutsche Publikum von einer Serie, die amerikanische Politik darstellt und noch dazu (gut) 10 Jahre alte ist nicht so wahnsinnig profitiert und auch wenn ich die Serie von der Beschreibung her wahnsinnig interessant finde, muss ich doch sagen, dass ich jeden Deutschen verstehen kann, der sich nicht dafür interessiert. Politik kann man eben nicht so einfach verpflanzen.
Es gibt auch andere Serie wie „Yes Minister“ (britische Politik, Bürokratie, das Verhältnis von Beamten zu Politikern) und sein Nachfolger „Yes Prime Minister“, die in Deutschland nie ausgestrahlt wurden und voraussichtlich auch nicht werden.
In Deutschland dominiert der politische Humor in Form von Kabarett in dem in halb belehrenden, halb amüsieren Ton Witze gemacht werden. Oft bezieht der Künstler dabei eindeutig Stellung. Solche Formate richten sich klar ans Bildungsbürgertum…
…Wenn man gepflegte Politik-Serien auch in Deutschland etablieren will, wäre wohl ein „Dammbruch“ notwendig, in dem einfach eine bissige Satire über die deutsche Politik produziert wird. Es müsste nur eine Miniserie von weniger als 10 Folgen sein, aber sie würde allein durch ihre Existenz in Zeitungen auftauchen und mit ein bisschen Geschick auch eine Debatte anstoßen.
Dazu kann ich nur JBO zitieren:
„Bleibt Ihr bei Hans Meiser, ich bleib bei Jean Luc“
http://www.youtube.com/watch?v=n5ArvV6zesw
mein tipp: http://www.imdb.com/title/tt1632701/
allerdings, ich würde mein englisch als eigentlich „ganz gut“ beschreiben… nur hier hab ich teils arge probleme mitzukommen:/ dabei meine ich nicht mal die juristischen fachbegriffe, sondern… alles.
Was mich auch stört, neben der Tatsache, dass gute Serien ihren Weg ins deutsche Fernsehen, wenn überhaupt, nur mit extremer verspätung finden (als weiteres gutes Beispiel sei „Dead Like Me“ erwähnt), dass besonders der Sender mit dem roten Bügeleisen in der Ecke, Serien kauft, von denen bekannt ist, dass sie gefloppt sind und abgesetzt wurden und hierfür dann extrem viel Werbung schaltet, erfolgreiche Serien dagegen nie mit auch nur einem Wort erwähnt werden. Hat die Serie dann deutsche Fans gewonnen und endet, wie so oft (Flash Forward, V, Jericho,…) mit einem Cliffhanger sitzt man blöd da. Und dass man dann neuen Serien noch weniger eine Chance gibt ist auch klar.
ich hab mir den ganzen quark nicht komplett durchgelesen, aber hat(te) „breaking bad“ nicht schon einen sendeplatz in deutschland? auf arte, zdfneo oder so? überhaupt finde ich, dass sich gerade die digitalsender der öffentlich-rechtlichen in letzter zeit viel mühe geben, immer mehr amerikanische und britische serien ins programm zu holen. jetzt startet z.b. „luther“. ein bizarres crime-drama, das bei den privatsendern wahrscheinlich nur schlecht funktioniert hätte. ganz so düster wie es klapo in seinem nörgelmonolog beschreibt finde ich die tv-situation hierzulande also nicht. wer unbedingt serien wie am fließband glotzen muss, kann zudem auf pay-tv zurückgreifen.
etwas schade finde ich, dass in diskussionen wie dieser so selten auf die positiveren serienbeispiele aus deutscher produktion eingegangen wird, z.b. „kdd“ oder „im angesicht des verbrechens“. die reichen zwar auch noch nicht ganz an ihre großen vorbilder („the wire“, „the shield“ u.ä.) heran, sind aber trotzdem besser zu ertragen als der viele 0815-müll, von dem es in den usa ja auch genug gibt.
übrigens, den fotovergleich zwischen Annette Frier und der amerikanischen pornodarstellerin finde ich ziemlich nichtssagend. da wurden zwei völlig unterschiedlich gestylte fotos nebeneinander gestellt, die somit natürlich auch zu einem völlig unterschiedlichen ergebnis führen. das wäre so als würde man klapos dauerpubertäre kugelfresse ohne jegliche nachbearbeitung neben ein aufgemotztes bild von brad pitt setzen. jedenfalls ist Annette Frier zumindest für meinen geschmack eine attraktive frau, die ich gern in der glotze sehe. „danni lowinski“ ist zwar nix für mich, aber als comedy-tante hat mich die Annette ansonsten immer überzeugen können. ich mag eben dralle blondinen mit auffälligen kurven und derbem humor.