Star Trek Voyager – 6.23 – „Voller Wut“ („Fury“) Review
Nun denn, ich muß meine Meinung über diese Voy-Folge wohl im Nachhinein doch ein bißchen relativieren. Etwas voreilig sagte ich nämlich beim ersten Anschauen noch: „Alles Scheiße, deine Elli!“ Das war falsch. Mit Elli hatte das nämlich überhaupt nichts zu tun!
Tatsächlich war die Folge beim 2. Anschauen doch besser, als ich sie in Erinnerung hatte. Doch der Reihe nach:
Die ersten 30 Minuten (Werbung ausgenommen) waren ja ganz annehmbar: Man freute sich über eine herzhafte Zeitreise, fand Janeways Frisur wie in den guten, alten Zeiten zum Kotzen und gluckste fröhlich, als die Schimmelgesichter wieder ihren großen Auftritt hatten!
Doch was sollte denn der Schluß? Mir ist zwar klar, daß Zeitreisen-Stories nie ganz stimmig sind, aber das hier war ja nun wirklich etwas arg gewöhnungsbedürftig.
Immerhin wurde im abgewandelten Zeitstrang die Voyager schwer beschädigt (wer soll das nur alles wieder reparieren?) und man kann beruhigt davon ausgehen, daß einige Crew-Mitglieder von den Vidiianern getötet oder gar ins All hinausgebläht worden sind. Jedenfalls ist genug geschehen, um die gesamte Zukunft radikal umzuschreiben. Doch die Parade mit dem blauen Pappmachè-Kuchen zeigt uns, daß sich nicht ein Atom verrückt hat.
Nun ja, aber wie gesagt: Das kommt schon mal vor. Viel schlimmer ist da noch der konstruierte Sinneswandel von Kes:
Erst reist sie in die Vergangenheit, raubt, mordet, plündert und vergewaltigt, lässt sich von Janeway nichts sagen und muß sogar erschossen werden…
Auf der Krankenstation wird dann die andere Kes eingeweiht und instruiert. Eigentlich dürfte das schon reichen, um die Zukunft zu ändern, denn immerhin hat die gute Frau mehrere Jahre Zeit dazu, sich auf das Entstehen ihrer grandiosen Kräfte vorzubereiten. Ganz zu schweigen davon, daß alleine dieses Wissen die damalige Folge, als Kes das Schiff verlies, radikal hätte ändern müssen.
Gut, das ist wieder entschuldbar, aber die letzten 5 Minuten sind es nicht: Kes greift wieder die Voyager an und benutzt den selben blöden Trick erneut, obwohl sie genau wissen müsste, daß Janeway es besser weiß.
Im Maschinenraum dann hilft ein lahmer Appell einer Holographie, im den Nährboden für Janeways abschließende Worte zu bereiten. „Ach, hatte ich ja ganz vergessen!“ fand ich jedoch etwas lahm zur Erklärung… Auch mutierte das mordlustige Biest etwas zu schnell wieder zur Neelix-verschmitzten-Seitenblickzuwerferin. Das nahm der ganzen Folge im nachhinein doch etwas an Kraft, Gewicht und Glaubwürdigkeit.
Fazit: Nette Unterhaltung mit einem Ende, das abfällt.
Note: 3+
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