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Game of Thrones – 1.02 – „Kingsroad“ Review

Game of Thrones – 1.02 – „Kingsroad“ Review

Nachdem die Pilotepisode erst mal nur mit der groben Kelle erklärte, warum es in der Serie „Game of Thrones“ eigentlich geht („Oooooh! Karl-May-Festspiele?!“), kann man sich in Episode 2 schon mehr unter diesem Fantasy-Versuch vorstellen. Statt eines zukünftigen Review-Reigens, der die bereits genannten Pluspunkte vermutlich eh nur wiederholen würde, gibt es diesmal noch mal ein flottes KURZ-Review, passend zum kleinwüchsigen Darsteller dieser Show. – UND weil der edelmütige Sparkiller mir einen Meinungskasten geschickt hat, obwohl ich erst gar nix reviewen wollte…


Inhalt: Mordversuche an Kindern, dazu eingebildete Prinzen, getötete Tiere und sexuell grobschlächtige Ehemänner. Für Details bitte selber reinschalten. Danke!

Wertung:

Noch immer weiß ich nicht all die Namen, Orte und Völker, aber bereits jetzt bemerke ich, wie passend die Figuren ausgearbeitet zu sein scheinen. Schon praktisch, wenn so eine Romanreihe den Serienautoren das abnimmt, was nicht mal LOST hinbekommen hat: Von Anfang an einen Plan zu haben, was man da eigentlich erzählen möchte. Aber wer braucht bei „Game of Thrones“ schon Namen, wenn man stattdessen denken kann: „Typisch für ‚Fusselbart‘, dass er einen Rückzieher macht!“ oder „Dieser ‚Abgebrochene Meter‘ hat eine ganz schön große Klappe!“ oder „Das ist ja mal wieder typisch ‚Schönlingsfresse‘, was ich da hören muss!“

Und der beste Indikator für eine gelungene Darstellung ist es wohl, wenn man in Folge 2 mit jeder Figur mitfiebert, sogar den tierischen. Gerade WEIL hier auch schon mal kleine Kinder von Burgzinnen regnen oder junge Mädchen zwangsverheiratet werden, nimmt man stets das Schlechte an. Und wenn davon gesprochen wird, dass der liebreizende Hundewolf getötet werden soll, sieht man vor seinem geistigen Auge schon das Blut über das Schappi laufen und denkt sich: „Bitte nicht! Er ist doch noch so Wuff, der Arme!“

„Ja, das geschieht Dir Recht, du kleine Pottsau… Hä? Was ist das? Habe ich etwa gerade mit TV-Figuren mitgefiebert? Aaaah, jetzt schon wieder! Was für ein teuflischer Zauber ist das, mit dem ihr mich belegtet?!“ – Ja, die „Power of Gut“ ist machtvoll und geheimnisumwittert! Viele Serienmacher versuchten sie zu ergründen, doch die meisten scheiterten auf dem gleichnamigen Haufen, dem Scheiter-Haufen, harhar!

Ja, und auch dem „Butcher-Jungen“ ergeht es nicht besonders gut. Dabei macht die Serie glücklicherweise (echt jetzt: Bin voll des Glücks darüber!) nicht den Fehler, Blut und Grausamkeit als bloßen Zuschauer-Köder einzusetzen. Ein gewisser Blutfaktor – ohne Jodsalbe! – passt einfach in diese mittelalterliche Welt, in der die holde Burgmaid auch mal eine entsetzliche Schreckschraube sein darf und Drachen, Zwerge und Orks erst mal die Füße still halten. Glücklicherweise. Es kommen ja schon jeden Monat 5 PC-Spiele heraus, die sich mit den Daily-Soaps dieses Wichtelfuhrparks beschäftigen.

Folge 2 war daher fast überraschender als die Pilotepisode, wo mir alle Figuren noch am Arsch vorbeigingen. Und ja: Auch am nackten, wenn 2-3 Frauen nackt durch das erste Handlungsskelett hüpften. – Toll diesmal auch, dass die blonde Maus nicht das ewige Opfer bleiben möchte und Sex als Waffe einzusetzen gedenkt. Waren durchaus erotisch, so ein bis zwei Szenen…


Fazit: Diese Serie wöchentlich zu reviewen, wäre Platz- und Wortspielverschwendung, denn so viele Kalauer fallen uns zu den Themen „Durchdachte Figuren“ und „Hey, die Geschichte wurde ja WIEDER ein Stück weiter erzählt“ garantiert nicht ein! Da mache ich mich lieber noch 2 x über SGU lustig, das nicht mal ein Zehntel dieses Tiefgangs erreicht, und empfehle einen längeren Atem bei TV-Experimenten wie diesen: Es lohnt sich anscheinend. Auch wenn’s manchmal etwas länger dauert… (*Mars-Werbung einspiel*)

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM
SPARKIS MICKRIGER MEINUNGSKASTEN
Anspruch mit Haaren auf der Brust

Wirkte im Piloten alles noch etwas sehr gehetzt und mit dem „Erstmal alles Wichtige abhaken!“-Mief behaftet, nimmt man sich in Folge 2 bereits etwas mehr Zeit zum Luft holen. Die Charaktere werden gekonnter und ausführlicher ausgeleuchtet und der herrlich schroffe Tyrion wußte mit seiner merkwürdigen Mischung aus siffiger Trunkenbold und belesener Mentor sowieso erneut zu begeistern.

Erschreckend überzeugend fand ich in diesem Zusammenhang auch das Schauspiel der Arya, welche u.a. über die sehr gute Version eines angepissten Gesichtsausdruck verfügt. Nicht übel für gerade einmal 13 Jahre! (Apropos, wie erklärt es sich eigentlich, daß selbst so kleine Hosenscheißer über mehr Ausdruckskraft als umgerechnet zehn Til Schweigers verfügen? Schauspielunterricht nur mit Gutschein vom Jobcenter möglich, oder wie?)

Eine nette Abwechslung stellte auch der Handlungsfaden über die beiden Exil-Königskinder dar. So festigte Prinz Viserys in wenigen Sekunden seinen Status als ekelhafter Schmierlappen, während Daenerys sich darum kümmert, daß sich bei ihrem neuen Ehemann immer etwas… äh… festigt. Ebenfalls (un)angenehm unheimlich: Prinz Joffrey, dessen Augen allein eigentlich schon einen Anruf beim Exorzisten rechtfertigen.

Handwerklich war alles beim Alten, bzw. beim Guten. Der Staunfaktor ist nicht mehr ganz so hoch wie zu Beginn, aber das nette Drumherum mit Kostümen, Flaggen und schwitzigen Handwerkern in echt-alt wirkenden Burgen spielt weiterhin ganz oben in der Serienliga mit.

Fazit: Dank der größeren Auspolsterung der Figuren, einer grundsätzlich gelungenen Welt und der wirklich tollen Arbeit mancher (Jung-)Schauspieler kann diese Folge für mich noch einmal eine ordentliche Notenschüppe drauflegen: 9 von 10 Punkten.

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Artikel

von Klapowski am 27.04.11 in Serienkritik

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Kommentare (8)

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  1. G.G. Hoffmann sagt:

    Bewundernswert übrigens, wieviele Menschen sich amerikanisches Pay-TV leisten, um ganz legal immer die neuesten Serien schauen zu können. Mir wäre das ja zu teuer.

    • FF sagt:

      Das Geld geht ja noch, aber für den Empfang der amerikanischen Sender jedesmal die Erdkrümmung außer Kraft zu setzen ist bestimmt ziemlich aufwendig.

      Antworten
  2. Thomas Rembrandt sagt:

    Ich hoffe sehr, dass die Serie ein Hit wird, denn ehrlich gesagt, die exzellent gecasteten Schauspieler( vor allem die Lannister Geschwister) bringen viel mehr Leben in dieses Setting als ihre Charaktere in den Büchern. Viele große Aktion Szenen gibt es ohnehin nicht, daher könnte das Ganze auch ohne aufgeblähtes Budjet funktionieren (zumindest in den ersten Büchern/Staffeln).

    Und, btw, wie cool ist diese Intro Sequenz? Obergeile Musik, und die Schauplätze werden je nach Episode, auch noch entsprechend gekennzeichnet.

  3. biermaaan sagt:

    *schnarch* Wie was? Schon vorbei? Ich habe ja nichts gegen ein wenig Action, aber wenn es dann wirklich so wenig ist…

    • das obst sagt:

      @biermaaan
      wenn dich nicht mal eine serie wie „game of thrones“ mitreißen kann, hab ich folgende empfehlung für dich: bau die innereien deines monitors/fernsehers aus, fülle stattdessen einen sack mais zusammen mit 5 litern bier ein, stelle das alles auf eine stark erhitzte kochplatte und schaue dem mais beim poppen zu. zusammen mit dem sanften bierdunst, der aus dem monitor aufsteigt, ist das dann die perfekte „action“ für dich, von der du garantiert weder unter- noch überfordert sein wirst.

      Antworten
    • biermaaan sagt:

      Dem Teil mit der Unterforderung kann ich ja nur zustimmen, jedoch muss ich entschieden widersprechen das mich das ganze nicht Überfordern könnte. Und ad hominem „Argumente“ sind auch nicht das gelbe vom Bier, mein Freund.

      Wenn die Serie nicht mit Action auftrumpfen soll, mit was dann? Der treuen Adaption des Buches? Das hat schon keinerlei Charakterentwicklung, die meisten Dialoge haben einen Gehalt der deine vorgeschlagene Bier-Maispampe noch unterschreiten wird, … ja, nichtmal die geschminkten holde Maid in den Nachtszenen mit Boromir kann das noch retten. Aber was beschwer‘ ich mich, ist wohl der Zeitgeist. Übrigens, soll der Charakter den Bean darstellt immer so griesgrämig wirken, oder kommt das freudestrahlende Gesicht von selbst, wenn man für solchen Mist seine Schauspielerseele verkauft? Wenn es auch ein ordentlicher Batzen ist, den Bean dafür bekommt.

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    • das obst sagt:

      merke: ein kommentar wird nicht schlauer, nur weil worte wie „ad hominem“ verwendet werden. hier verwechselt einer mal wieder intellektuellen anspruch mit auswendig gelernten pennäler-phrasen.

      ehrlich gesagt, ist mir deine meinung zu der serie („zu wenig action! wenig porno!“) ja ziemlich wurscht. was ich allerdings nicht nachvollziehen kann, ist der widersinnige umstand, dass dir weder das buch noch die tv-adaption gefällt, aber du dir „game of thrones“ trotzdem anschaust. deshalb, mein bierseeliger freund, darfst du dir meines mitleids sicher sein ob des närrischen lebenswandels, dem du fröhnest.

      Antworten
    • biermaaan sagt:

      Ach, hätte ich doch nur mehr Obst gegessen, statt das viele Bier getrunken. Dann wäre ich vielleicht in der Lage deine langen, komplizierten Sätze zu lesen, und wenigstens ansatzweise zu verstehen – und könnte mich mit dir auf einer Höhe unterhalten.
      Jedoch, ehrlich gesagt, ist es mir ziemlich Wurscht ob du mich als einen Pennäler einschätzt(was ja implizieren würde das ich überhaupt eine Schule besucht hätte), oder einen Schwachkopf(was einen Kopf voraussetzen würde, dabei hab ich da oben nur einen Schlund für Bier, und ein ellipsoid-ähnliches Gebilde für meinen Hut). Einigen wir uns lieber auf blöden Vollidiot, so als Kompromiss in der Mitte?

      Warum ich die Serie verfolge ist mir auch nicht so recht klar, vielleicht eine komischer Art Sadismus gepaart mit Masochismus? Was gefällt dir denn dran? Die Bücher waren wenigstens einigermaßen Eloquent verfasst.

      Antworten

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