„Einfach liegen lassen!“ – Neues vom Deutschen Film
Wisst Ihr, was mich immer wieder wütend macht? Wenn böse Zungen behaupten, dass die Deutschen zu blöd (oder zu klug?) sind, um interessante Filme zu machen! So viel schamvolle Untertreibung macht mich nämlich rasend! Wir sind nämlich nicht nur zu blöde, wohlan, auch am Willen fehlt es uns! – Aber vermutlich liegt das am Faust’schen Faulheits-Pakt, den wir dereinst mit der Deutschen Filmförderung geschlossen haben. Zwei- bis dreistellige Millionenbeträge (hier ist es schwierig, Gesamtzahlen aufzutreiben, vermutlich schämen sich die Ziffern) werden hierbei von Bund und Ländern jährlich herausgehauen.
Natürlich mit der Gießkanne, statt Til Schweiger 200 Millionen in die Hand zu drücken und ihn das deutsche Pendant zu „Avatar“ drehen lassen. Til könnte da z.B. in einen Körper schlüpfen, der verständlich sprechen kann! Und dann möchte er die neue entdeckte Gesellschaft im Dschungel namens Großstadt nicht mehr missen und verliebt sich eine Logopädin. Wahrscheinlich wäre das aber schon wieder zu Fiction-ig…
Egal. Das Grundthema deutscher Kinofilme scheint zu sein: Warum also nach der aufwendigen Action schweifen, wenn das Gut… der Goethe liegt so nah? Wobei „Goethe“ (obwohl erst 2010 verfilmt) schon fast zu viel an herangezogener Vergleichsehre ist. Denn das meiste Teutonen-Celluloid fließt für ganz andere Werke den Rhein hinunter. Ich sage nur: Komödien mit Oliver Pocher und Mario Barth. Ich sage nur: Beziehungskrach mit taubstummen Lesben. Ich sage nur: Gar nichts mehr. Schon lange nicht. Ich lasse Bilder sprechen:
Faszinierend (auf eine sehr uninteressante Weise): Wer bei der Google-Bildersuche „Deutscher Film“ eingibt, erhält als allererstes Bilder wie diese. Deutschland, ein Land voll morgendlicher Hartz-4-Kuschler? Und wie erkennt ein Ausländer NACH seinen Online-Recherchen eine reale deutsche Frau, wenn diese durch eine Schicksalslaune plötzlich Kleidung trägt oder mal nicht im Bett liegt? – Wer übrigens nach „American Movies“ googelt, findet Filmplakate zu „Forrest Gump“, „Indiana Jones“ und „Reqiuem For A Dream“. – Hmmm…?
Aber ich möchte auch nicht ungerecht sein… Es müsste ja schon mit dem Teufel zugehen, wenn wir Deutschen wirklich NUR Filme zu den Themen “Fußball“, „Hitler“ und „Integrationsdebatte“ produzieren würden. – Äh, habt ihr gerade auch diesen Typen im Satanskostüm hinter meinem Monitor herlaufen sehen?
Doch ich möchte den deutschen Filmstandort auch nicht schlechter reden, als er ist. Dies würde sowieso göttliche Kräfte in meiner Vorstellungskraft voraussetzen, die ich mir zur Blasphemievermeidung gar nicht unterstellen möchte. Und vielleicht gibt es ja doch teutsche Filme ohne Nazis, Sportler und Ausländer? Wir machten den Test. Aktueller Kandidat Nummero 1: Die frei interpretierte Theaterstückverfilmung „Mein Kampf“
„Ööööch wörrrde diesen Pickel ausdrücken, wie ich noch nie gedröööckt habe!“ – Pickelhaube Inside: Ein satirischer Film über Hitlers Jugendjahre könnte durchaus lustig sein, aber da man das Böse in Deutschland nicht verharmlosen darf (Humorlosigkeits-Gesetzbuch, §27) wird wohl auch DAS wieder nur eine halbgare Feuilletonisten-Falle wie damals „Mein Führer“ mit Helge- „Hat nix zu tun“ -Schneider.
Okay, schlechtes Beispiel für kreative und mutige Filmkunst. Und das sage ich, ohne die Absicht zu haben, dem Werk auch nur eine klitzekleine Chance zu geben. Ich weiß schließlich, was sich verstört! Schon allein das Grundthema ist mir einfach zu doof, durchgescheitelt und ausgelutscht. Sich an der Kinokasse für einen solchen Streifen anzustellen, käme mir in etwa so vor, als würde ich stundenlang darauf warten, dass das Hallenbad aufmacht, um dann endlich an der Kasse zu fragen: „Haben sie einen Schluck Wasser? Ich würde auch dafür bezahlen!“
Aber wir haben da ja noch Kandidat Nummero 2: „Der ganz große Traum“
Endlich mal Humor mit Anspr… Anschuss! Ich sehe sie schon im Kino weinen, die FC-Bayern-München-Fans, wie sie miterleben, wie der debile Dekan einen Lederball in die Klöten bekommt. „Das ist das wundenschönste, was ich je erleben durfte“, werden sie hinter ihren Lese- und Lichtspielhausbrillen stammeln und sich Schweiß und Stadiongras vom tränennassen Gesicht wischen. Und ICH, ich werde ihnen hilfsbereit einen Baseballschläger zum Abtrocknen reichen…
Okaaaay. Ein Fußballfilm also. Ein Haufen sabbernder Knickerbockerträger schmeißt seine Schulbücher in die Ecke, um die erzählerische Kraft von dicken Knien und zerkratzten Gesichtlein zu entdecken. Auf dass sie am Ende beim großen Spiel in der großen Pause in der großen Ecke des Schulhofes den Siegeszug dieses neuartigen Spieles bereiten werden. Ich hoffe, Adolf Hitlers Vater steht wenigstens im Tor?
Okay, nun aber der letzte Versuch. Fehlt da nicht noch was unverkrampft Gutmenschenhaftes, mit Humor, aber dem Herzen am rechten Fleck? Genau! „Almanya – Willkommen in Deutschland“ fehlt!
Nichts gegen Ethno-Comedy, aber ist diese nicht schon thematisch „durch“, seitdem die Römer sich über die anrückenden Barbaren amüsiert haben? Und wer lacht über Schenkel- und Gyrosklopfer wie diese Szene, in der sich das Paar nicht einig ist, ob sie nun eher türkisch oder deutsch sind? Selbstfindungshumor für Leute, die sonst nichts mehr zu suchen haben, da geistig zu arm? Oh, Ihr Artikel-Kommentatoren, helft bei der Antwort!
Gut, ich gebe es auf. Ich habe keine Lust mehr, filmerisch etwas einzufordern, was ein wenig Internationalität und mentale Frische versprüht, wenn mir dann doch nur wieder das Sauerkraut in die Popkorntüte geschaufelt wird. Ich schließe mich daher lieber dem Leben der anderen an (den Amerikanern z.B.), sage Goodbye zu Lenin und beklage auch nicht weiter den Untergang. Man muss eben kein Keinohrhase sein, um seine eigenen Medienklagen nicht mehr hören zu können.
Wetten, dass…?
Keinohrhasen. AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH.
So, nach meinem martialischen Urschrei muss ich doch mal eine Lanze für den deutschen(?) Film brechen. Wir haben viele schöne Altproduktionen, gerade in der Literaturverfilmung (Brecht, Kästner…). Auch neuere Produktionen sind echt sehenswert, wie die schon erwähntest: Good bye Lenin war ziemlich lustig, und auch ein hauch anspruchsvoll, ganz mein Geschmack. Auch Sonnenalle, basierend auf Am kürzeren Ende der Sonnenallee war ein genialer Film, soviel habe ich schon lange nicht mehr lachen müssen, sauber adaptiert.
Eins verstehe ich nämlich nicht, warum beschränkst du dich so sehr auf die Drecksfilme(Fussballdramen, Liebesdramen, Teenagerdramen, Das Drama um Till Schweiger, Das Drama das Deutsche versuchen „Lustige Filme“ wie der Wixxer etc zu machen), von denen wir zugegebenermaßen sauviele haben?
Bei den vielen beschissenen Filmen darf man aber nicht die guten vergessen zwar muss ich zugeben das mir auf Anhieb nur das „Leben der anderen“ einfällt, jedoch ist der auch international erfolgreich und der Beweis das wenn wir wollen auch Topfilme machen können. Und im Bereich Fantasy könnte man vieleicht krabat vorzeigen zwar war er nicht perfekt aber auf jedenfall ein Wink in die richtige Richtung
Mir fällt jetzt nur Lola rennt ein. Diesen Film kann man auch im Ausland zeigen, ohne sich in Grund und Boden zu schämen.
Interessant dabei: Die deutschen DVD-Veröffentlichungen sind grottig (z. B. Alligator). Da fehlte ein Teil des Abspanns, statt 2.35:1 haben wir 1.85:1, die Bildqualität ist mies. Doch habe ich auch die englische DVD von Sony Entertainment: Original Kinoformat, satter Sound, gute Bildqualität, O-Ton und wahlweise englische Synchro, Original-Abspann.
Machen wir also mal einen guten Film, muss man ihn sich auch noch aus dem Ausland besorgen… Armes Deutschland.
Ich weiß nicht, was an Lola rennt so toll sein soll und warum der im Ausland so gut ankommt. Ich fand den überhaupt nicht so besonders.
Ich muss auch bekennen, dass ich die meisten Filme mit Til Schweiger gar nicht so schlecht finde.
Spontan fallen mir aber sonst auch keine besonders erwähnenswerte deutschen Filme ein und nur ein paar bei denen Deutschland allerdings in Kooperation mit anderen Ländern produziert hat. Die meisten Deutschen, die es im Filmgeschäft zu was bringen, gehen doch sowieso nach Hollywood und vertreten Deutschland da auch ganz gut. Nur steht auf den Filmen dann da nie Made in Germany.
Falls Du damit Roland Emmerich meinst… den Deutschen, der amerikanischer ist als der amerkanischste Amerikaner. Dessen Filme sind reinstes Popkornkino ausschließlich für hirnlosen Konsum geeignet. Wenn ich das ganze nicht als gnadenlos überspitzte Parodie angehen würde wären seine Filme für mich nicht erträglich. Gelegentlich habe ich aber mal perverse Gelüste und muß mal abschalten, dann tu mir seinen neuesten Streifen an…
Schön gesagt: Lola rennt „kann man auch im Ausland zeigen, ohne sich in Grund und Boden zu schämen“. Was ja nicht sagt, dass der Film außergewöhnlich gut wäre. Es fehlt aber, tatsächlich, die gewisse German Suckulence. (ja, das ist mein Versuch aus „to suck“ ein Substantiv zu bilden…)
Mir fällt tatsächlich EINE Ausnahme ein: Tom Gerhardt. In „Siegfried“ fand ich ihn wirklich gut und als Hausmeister Krause sowieso. Das Problem des Vorzeigens im Ausland wäre höchstens, dass die Synchro auf englisch schwer/schlechter werden würde. Man merkt ihm auch immer wieder die gute Bildung an (u.a. Germanistik studiert). Im Vergleich etwa zu Til Schweiger könnte man Gerhardt international vorzeigen, auch wenn er vordergründig den Doofen spielt.
Wo ich gerade bei Zotigem bin: Ich will einen SciFi-Film im Stil von Sinnlos im Weltraum in den Kinos sehen! Also ein Art „Raumschiff Surprise“, aber in gut.
„Lola Rennt“: Nettes Filmchen, aber völlig überbewertet. Das Konzept der alternativen Erzählstränge kann wirklich auch nur Nicht-SF-Fans überraschen („Uiii! Das ist ja wie „Täglich grüßt das Murmeltier‘ in… völlig anders!“). Bis heute kein zweites Mal gesehen.
„Raumschiff Surprise“: Ziemlich peinlicher Schwulen-Scheiß, gerade nach dem netten „Manitu“-Überraschungshit. Außerdem gingen denen wohl ganz flott die Kohlen aus, weswegen man nicht mal das eigene SF-Setting aufrechterhalten konnte.
„Wixxer 1 + 2“: Fand ich ganz nett. Von den Witzen bleiben nur ein paar hängen, die Art der Präsentation sieht aber durchaus mal nach FILM aus, nicht nach Geschlechtsverkehrklamotte zwischen Wohnsilo und Dokusoap.
„Das Experiment“: Fand ich vor 10 Jahren ganz gut, wäre mir heute aber wohl inhaltlich zu holprig bzw. besserwisserisch.
Til Schweiger, Tom Gerhardt und die anderen Kaputten spare ich mir seit Jahren, wo ich kann. „1/2 Ritter“ hat mich damals einfach zu viele Synapsen gekostet und teilweise zahle ich die noch bis heute ab, blblblbll…
„Krabat“ sah mir schon im Trailer zu gammelig, unlustig und Deutsch aus, „Good Bye Lenin“ musste ich im Kino sehen (einmal reicht da aber wirklich; diese Politkomödien à la Hitler, DDR und Integration nerven schon aus Prinzip), der „Baader-Meinhof-Komplex“ hat mich extrem gelangweilt und den Rest kenne ich nicht.
Fazit: Deutsche Filme scheitern entweder am Geld und/oder am Thema. Oder weil es zwischen Proll-Filmen, Beziehungsbubis und Uralt-Politik einfach zu wenig Genres gibt.
Wann immer sich Deutsche in den letzten Jahrzehnten an Science-Fiction oder gar einfach nur Action versucht haben, war das Resultat fürchterlich peinlich. Deshalb sage ich: Immer her mit dem beziehungsdramatischen Bettgeflüster! Aber kann der Typ bitte mal aus dem Bild gehen?
(Dieses „Mein Kampf“ sieht übrigens ungelogen ziemlich gut aus, finde ich)
„Der Krieger und die Kaiserin“ fand ich damals gut. So zu Experiment-gutfinde-Zeiten. Deshalb weiß ich nicht, ob ich die Empfehlung noch aufrechterhalten kann, war aber eigentlich vom Drehbuch her ein recht runder Film.
Ansonsten wäre nur noch der Doku/Film-Dreiteiler „Die Manns“ zu nennen, wahrscheinlich das beste, was der deutsche Film zu bieten hat, weil es filmisch anspruchsvoll ist und den Inhalt spannend rüberbringt, auch wenn Teil 3 zugegebenermaßen etwas abfällt, was aber dann des nicht mehr ganz so interessanten Leben der Manns verschuldet ist.
Aber das wars eigentlich. Lola rennt fand ich auch überbewertet. Good Bye Lenin eigentlich auch…
Das Schlimme ist aber eigentlich, dass man noch nicht mal sauteure amerikanische Produktionen heranziehen muss, wenn man nach guten Filmen sucht. Das arme, kleine Island z.B.: 101 Reykjavík, Engel des Universums – wirklich gute Filme. Überhaupt die skandinavischen Länder; haben wirklich eine gute Filmindustrie. „Das Fest“, „Die Idioten“, „Der Mann ohne Vergangenheit“ fand ich auch nett… Dann der großartige „Mann beißt Hund“ aus Belgien…ach, da könnte man ewig aufzählen. Auch Südkorea und Japan hauen regelmäßig Filmperlen raus.
Aber Deutschland ? – gar nichts ! Schnarchige Autorenfilme, gerne über Beziehungen, unglaubwürdig vorgetragen von hölzernen Schauspielern. Und diese Machwerke heißen dann…was weiß ich…“Ulf mag keine Füße“ und der Höhepunkt des Films ist, wenn Protagonist Ulf fast nackt vor dem Bett steht und zu seinem weiblichen Gegenpart „Ulf mag keine Füße !“ sagt. Das ist ganz wichtig beim deutschen Film – merkwürdige Titel, die dann in der Mitte des Films im Dialog vorkommen. Kann man prima in den Trailer schneiden und irgendeiner im Kino lacht dann auch verschämt, weil es so lustig ist, dass der Titel des Film im Film genannt wird. – damit kann man den Film dann auch als Komödie deklarieren.
So funktioniert der deutsche Film, und solange es immer gerade soviele Menshen findet, die dafür Geld bezahlen, sodaß der Film keine Miese macht, wird sich daran auch nichts ändern.
Ich fand Lola rennt ganz cool.
Aber mir fällt grade ein: War Pandorum nicht eine deutsche Produktion? Zwar mit englischen Darstellern und auf Englisch gedreht, aber eine deutsche? Oder spielt mir meine Erinnerung einen Streich?
Pandorum war eine US-amerikanisch-deutsche Koproduktion.
Ganz nebenbei: Durch die vielen beteiligten deutschen Filmförderungen dürfte jedem von uns umgerechnet zumindestens eine Handvoll Schrauben oder gar eine Türklinke aus der Pandorum-Kulisse gehören.
Weitere nette „Über-5-Ecken-Info“: Die Förderklitsche „Medienboard Berlin-Brandenburg“ hat auch den in Babelsberg gedrehten „Ninja Assassin“ mitfinanziert, wo Babylon 5-JMS am Drehbuch mitgewerkelt hat. (War aber trotzdem ziemlich gurkig, das Teil.)
Unnette Info: Das Medienboard finanziert auch die Til Schweiger-Filme…
„Unnette Info: Das Medienboard finanziert auch die Til Schweiger-Filme…“
Immerhin wissen wir jetzt wo wir DIE BOMBE platzieren müssen. Auch was gutes!
im prinzip volle zustimmung. es gibt aber auch ein paar gute deutsche filme. das boot, stalingrad oder der erste teil von der unendlichen geschichte. zugegeben die sind alle schon etwas älter :)
Oder was ist denn mit den großen Namen Fassbinder und Herzog? Von denen spricht hier keiner. Ob sich Klapo auch mal an einen Verriss von Fizcarraldo, Aguirre oder Nosferatu macht?
Glaub nicht, das ihm oder vielen hier zumindest die ersten 2 davon ein Begriff sind, wobei die Making ofs mit Klaus Kinski sowieso fast noch interessanter sind als die eigentlichen FIlme.
Da fällt mir auch noch Die Welt am Draht ein, was im SF-Bereich vielleicht naheliegender ist. Aber die wenig actionreiche und aus seiner Sicht altmodische Machart wird Klapowski bei so einem Film wahrscheinlich sowieso verreissen.
Und sowas wie Metropolis ist bei ihm sowieso nicht gut weggekommen: https://www.zukunftia.de/1000/v-wie-vantastic-metropolis/
wobei die Making ofs mit Klaus Kinski sowieso fast noch interessanter sind als die eigentlichen FIlme.
Man sollte sich auf jeden Fall zunächst die DVD „Mein liebster Feind“ anschauen, bevor man sich die Herzogfilme gibt. Auch empfiehlt es sich den Audiokommentar anzulassen ;-)
Krabat:
Fand ich eigentlich gut, das fehlende Budget hat fand ich eigentlich nur am Ende mal durchgeblizt.
Bully Herbig:
„Schuh des Manitu“ war lustig, schau ich mir auch heute noch gerne mal an wenn ich drüber stolpere, die Nachfolger (und insbesondere „Traumschiff Surprise“) waren aber eher peinlich.
Till Schweiger:
Till Schweiger ist kein guter Schauspieler, aber seit er seine Filme selber schreibt und produziert muß man Ihm eins lassen. Er weiß was er kann und was nicht, und schreibt seine Rollen entsprechend, wodurch er um einiges besser wegkommt als er eigentlich ist. „Kleinohrhasen“ kann man sich mal anschauen, lachen mußte ich da das ein oder andere mal schon.
„Barfuß“ hat mich da schon eher angesprochen. Dezenterer Humor und sogar etwas Anspruch.
„Lola rennt“:
Fand ich damals auch gut, habe ich jetzt aber schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen.
Sonstige:
„Das Leben der Anderen“ ist denke noch erwähnenswert.
„Good Bye Lenin“ fand ich auch sehenswert.
Bei den „Wixxer“-Filmen ist mir eigentlich eher das DVD-Menü der Special-Edition in der Erinnerung geblieben. Mit Abstand die unterhaltsamste Benutzerführung die ich bis jetzt gesehen habe.
Ich weiß, ich wiederhole mich. Aber die meisten deutschen Filme erinnern aus meiner Sicht optisch an eine Folge von „In aller Freundschaft“. Beleuchtung, Kameraführung und Schnitt so peppig wie vor 40 Jahren. Kulissenbau und Locations atmen stets den Charme von Magdeburg-Neu Olvenstedt.
In der Regel sitzt Martina Gedeck mit angezogenen Beinen verloren dreinblickend auf einer Heizung und rührt 5 Minuten lang traurig in ihrer Teetasse herum, bevor Sätze fallen wie: „Martin war so schrecklich gemein zu mir. Ich will ihn nie wieder sehen. Warum ruft er mich nicht an?“ Draußen liegt der Novembernebel bleiern über irgendeinem deutschen Tümpel und Stockenten ziehen quakend über laublose Bäume, dazu ein depressives Cello.
Die verwackelte Handkamera vermittelt nur scheinbar Innovation, ist aber in Wirklichkeit dem miesen Budget geschuldet, das leider kein Stativ erlaubt hat. Obwohl jede Pocketkamera heutzutage astreine HD-Filme macht, hat man sich sicherheitshalber für eine VHS-Kamera entschieden, damit es auch richtig billig aussieht. Ferner beherrscht der deutsche Film die Kunst des „Slow Motion Real Time“: eine Szene, die in Wirklichkeit nur 3 Minuten lang ist, wird auf wunderbare Weise auf 8 Minuten gedehnt, sozusagen „24“ für Schweizer.
Nicht gerade die Art von Filmfeeling, das die Menschen massenhaft in die Kinos lockt. Til Schweiger und Bully können Hollywood zwar technisch, haben aber nichts mehr zu erzählen.
Deutsche Filme, die mir gefallen haben:
Knockin‘ on Heaven’s Door: Ich sterbe sowieso, da kann ich auch noch mal ein wenig Spaß haben.
Wo ist Fred: Behindertenhumor jenseits der PC, ohne sich über Behinderte lcherlich zu machen (IMHO).
Barfuss: Til again. Ich find seine Beziehung mit Leila aber sehr schön dargestellt.
Was tun wenn’s brennt: Til #4. Komödie um vier ehemalige Hausbesetzer und einen korrigen Bullen, die von der Vergangenheit eingeholt werden.
Wie ihr seht, ist uns Til ziemlich oft in der Liste vertreten und natürlich spielt er immer wieder eine Abart des selben Charakters, aber das ist ja nun auch in Hollywood nicht wirklich eine Seltenheit. Ich hab noch mehr Filme mit ihm, aber die obigen vier sollte man sich vielleicht doch mal unvoreingenommen anschauen.
Bei den ganzen Ostkomödien („Sonnenallee“, „Goodbye Lenin“, „Friendship!“) ist es eher so, dass man die sich einmal anguckt und das wars dann. Gerade bei Friendship lief die ganze zeit über eigentlich alles viel zu glatt für die Beiden.
Was mir da noch am besten gefallen hatte, war „Kleinruppin forever“, das stimmte noch am ehesten mit meiner DDR-Erinnerung überein und war auch von der Geschichte her gar nicht so verkehrt.
tach auch !
Wenn Ihr mal die gelegenheit habst Das Arche Noah Prinzip zu sehen.
(3 te Programme spät Nachts oder so).
SciFi wie sie sein soll, mit Anspruch, Aktion und für das BILLIGST Budget eine goile Umsetzung.
Ansonsten gibt es wirklich kaum gute DE SF Filme ud andere ?
Na ja Sat 1 und Pro 7 hauen manchmal ganz nette Filme für Sonntag Nachmittag heraus „Allein unter ….“,
aber das war es dann auch.
Gruss BergH
Es gibt nur einen guten Film
Das Boot!!
Ja, aber dann nur der Kino-Film. Der 4-Teiler war schon wieder zu gestreckt und deshalb an manchen Stellen extrem langweilig.
Auch gute deutsche Filme: „Die Feuerzangenbowle“, „Ein Mann geht durch die Wand“- Rühmann in Bestform
Rühmann hat sich aalglatt durchs dritte Reich geschlängelt und musste bloss eine jüdische Frau aufgeben. Nicht die Art Mensch, die ich noch grossartig sehen möchte.
@ellert
…und ich wette, du hättest dich garantiert dem widerstand angeschlossen, deinen job und dein leben riskiert – nur um anschließend im alleingang onkel adolf abzumurksen! ein echter held, jawoll!
@ E. Ellert:
Rühmann hat im Kleinen (was sollte er auch anderes tun)gegen das Dritte Reich protestiert. Er hat sich ewig mit den Nazis rumgeärgert, bis er sich dann doch breitschlagen ließ, sich von seiner Frau zu trennen. Allerdings hat er sich von den Nazis noch ein freies Geleit für sie garantieren lassen.
Und „Die Feuerzangenbowle“ wollte Goebbels nicht veröffentlichen. Rühmann ging daraufhin ins FHQ und ließ sich von Hitler persönlich ein Schreiben aushändigen, was Goebbels zwang, den Film rauszubringen.
Rühmann nur aufgrund dessen anzuklagen, daß er in der Nazizeit lebte und Filme drehte, ist bestenfalls kurzsichtig und dumm, schlimmstenfalls arrogant ^2.
Dazu ist die Nazizeit einfach zu komplex.
Ich nehme arrogant. ;)
Das habe ich erwartet.