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„Eine neue Hutschnur, bitte!“ – Klapos Ärger-Artikel

„Eine neue Hutschnur, bitte!“ – Klapos Ärger-Artikel

„Verdammtes runterfallendes Marmeladenbrötchen! Immer mit der Oberseite in den Müllhaufen meiner Messiewohnung! Raaaah!“ – Immer wieder mal regt man sich über etwas auf, was eigentlich keinen ganzen Artikel rechtfertigen würde. Viele Erregungszustände sind sogar nur von kurzer Dauer oder körperlich nicht mal unangenehm. Trotzdem wollte ich die Lücke, die durch das Nicht-Review zu „Tron“ hier klafft, mal zu etwas Agressionsentsorgung nutzen: Kleine, große und ganz persönliche Dinge, die mich in den letzten Tagen zur Weißglut getrieben haben. – Und zu anderen Farben des Kokelspektrums.


Lenas Landgut

Nicht, dass ich Lena in letzter Zeit besonders verfolgt hätte (ihre Bodyguards sind einfach zu kräftig und angeblich will sie keinen Sex mit mir), aber als ich hörte, dass der neue Wundersong nun feststeht, mit dem wir DEUTSCHEN demnächst gewinnen werden, wollte ich es dann doch mal wissen. Und hier ist er:

„Toller Song! Gibt’s den auch mit Ohrwurm? Und macht mal das 80er-Jahre-Keyboard leiser, ich hab‘ 8 schiefen Töne kaum gehört.“

Klingt wie das, was Berlusconi den ganzen Tag so treibt: „Bunga-Bunga, Tschakkalakka“ und schon ist’s vorbei. Ekletktisches Elektronik-Plätschern. Das wären nicht mal „Melodien für Millionen“, wenn man das ganze bewohnte Universum damit beschallen könnte. Wieso muss ein Hit seit den 90ern eigentlich nur aus 3 Tönen bestehen? Und gerne auch weniger, wenn die Differenz mit O-Tönen des „kultigen“ Künstlers aufgefüllt wird („Ich bin ja sooo crazyyy drauf und trage eine Mülltonne als Hut!“). ICH mag ja Songs, die überraschen und herausragende Passagen besitzen. So echt mit „hoch“ und „tief“ und der politischen Mitte dazwischen. Und wer will schon DIESEN Song von betrunkenen Fans auf der Straße nachgegröhlt bekommen? Man stelle sich das mal vor: Phlegmatische Erzählungen über vergewaltigte Emomädchen in nur einem Tonfall!

Nach diesem Pannepochen mit Erzählstimme muss man sich nachträglich wohl auch bei Daniel Küblböck für die Prügel entschuldigen. Und dass seine Dschungelmaden einst im Bahnhofsklo eingeweicht wurden.

Also: Spielt diesen Rotz gerne (leise) an der Cocktailbar oder als Testgeräusch bei der Eichung von Lautsprecheranlagen, aber wundert Euch bitte nicht, wenn er beim nächsten Contest gnadenlos abstinkt. Wahrscheinlich waren die Einschaltquoten für „Unser Land für Lena“ (oder wie hieß die Sendung diesmal?) so niedrig, dass nur die 17-jährigen Kaputten angerufen haben. Sorry auch an alle, denen der Song gefallen hat. – Hier habt ihr eine Trommel und Lenas Songtext für Eure Unmutsäußerung: „Uuuuh, ich nehm‘ den Stuhl (Kacke?). Uuuuuuh… Und Kaffee! Dreh mich noch einmal, du Arsch!“

Klapos Aufregfaktor:


Alles halb so schl… tot?

Was hat eine vor 24 Stunden gegessene Chilischote mit der aktuellen Situation in Nordafrika zu tun? Ganz klar: „Es brennt. Aber nur am Arsch!“ – Zumindest, was die emotionale Beteiligung des internationalen Völkerverbundes angeht. Und das, obwohl Gaddafi die Munition seiner Armee neuerdings großflächig in Demonstranten einlagern lässt. Ja, man könnte sagen, dass er hundertfach in sein Volk „verschossen“ ist, so sehr liebt er es. Algerien, Bahrain, Kuwait und Ecetera (nein, kein Land, liebe RTL2-Gucker!) sogar erst mal außen vor gelassen.

Trotzdem muss man schon mit der Lupe (bitte als neuen Dienst in Google integrieren, danke!) nach Politischen Druck und kritischen Stimmen in der EU und den USA suchen. Und selbst auf SPIEGEL ONLINE beschäftigt man sich den ganzen Tag damit, dass unser (Selbst)verteidigungsminister für seine Doktorarbeit als Politgynokologe zwei winzige Wörtlein vergessen hat: „Quelle: Internet“ – Währenddessen werden woanders Demonstranten erschossen und weggeschlossen, auf dass dem Folterknecht vor Stress schon die Kapuze senkrecht vom Kopf absteht. Dieser Sturm auf die Bastille… äh… auf den Bakschisch ist eine Revolution, die zwar zahlreiche Gefahren in sich birgt (was ist, wenn Burka-tragende Soldaten mit Koran[!] im Nachttisch die Herrscher werden?), aber der Aufstand verkörpert genau das, was schon George Bush angeblich vor Jahren herbeiführen wollte: Demokratie in detonierenden Dosen.

Mal ehrlich: Was soll man sich von Leuten erwarten, die ihre alten Familienbilder zum Trocknen an die Phantasieuniform der Village People tackern?

Auch, wenn ich mir nicht viel davon erhoffe: Trotz Erdöls wäre eine klare Haltung und Meinung zu den Unterdrückern jenseits des Mittelmeeres angebracht. Auch von der Politik. Denn wer zu lange Bodenschätze streichelt, gehört vielleicht selber schon zum moralischen Bodens(ch)atz

Klapos Aufregfaktor:


„Runterladen, installieren, (Klapo) fertig!“

Bevor ich über mein Abenteuer mit einem ILLEGALEN Rom eines N64-Emulators spreche, hier kurz der Vorspann:

Ja, Nintendo: Ich besitze ALLE Zeldaspiele im Original! Zu Höchstpreisen! Ich spende jedes Jahr an den Australischen Bumerangclub und kaufe beim Metzger ausschließlich Herzteile. Und ich führe nachts jedem in der Kneipe anal eine Ocarina ein, der „Triforce“ für einen hippen Partydrink hält. Verklagt mich bitte dafür, danke.

Aber darum geht es nicht. Es geht darum, dass ich es hasse, wenn eine eigentlich simple Sache 2 Stunden braucht, bis man eine passende Anleitung im Netz findet. So geschehen bei dem von Fans erstellten „High Texture Pack“ für „Ocarina of Time“. Ich brauchte einen Patch, ein Add-On, ein Texturpack, korrekte Ordner und eine umbenannte Datei. Alles schaffbar, wenn es denn EINE Anleitung gegeben hätte, welche die Teilschritte nicht wie ein betrunkener Seemann erklärt. Dass es in dem „Plugins“-Ordner einen Ordner mit dem Titel „Hi Res“ geben muss, welcher wiederum den Spielenamen verordne(r)t, das könnte man durchaus in einem Satz erklären. Und auch das Häkchen in irgendeinem Untermenü („Load Hi-Res Textures“) kann man in einer strukturierten Anleitung mal fallen lassen, ohne als detailverliebte Plaudertasche angesehen zu werden.

Somit musste ich erst 4 Anleitungen googeln und 3 Versionen von jeder einzelnen Datei laden, um sie in allen möglichen Ordnerstrukturen auszuprobieren. Und dabei 293 Flüche aussprechen, die allesamt Körperstellen betrafen, die man regelmäßig abputzen muss. Als das Spiel dann lief, hatte ich schon keinen Bock mehr drauf. Außerdem störte der komische rote Farbton. War aber dann doch nur die Spiegelung meines Gesichts auf dem Monitor…

Um zu diesem Screenshot zu gelangen, musste ich erst 2 Wochen von meiner eigenen Lebensleiste abknapsen. So schön kann das Spiel gar nicht aussehen, dass sich der Ärger gelohnt hätte! Eigentlich müsste Link – zum Ärgerausgleich – sogar in Real-Live-Grafik vor der Türe stehen und mir 3 Kisten Bier ausgeben…

Also, liebe Nerds: WENN ihr schon Hilfestellungen gebt, dann schreibt KLAR und DEUTLICH jeden Schritt auf. Für Doofe und diejenigen, die es bleiben wollen. Haben ja nicht schließlich alle Programmierwissenschaften studiert. Und Links helfen ebenfalls. Nicht nur bei der Rettung von Zelda (Ha… Kapiert? Link…).

Klapos Aufregfaktor:


Schlechter Lesen

Aus völlig uninteressanten Gründen hatte ich in den letzten Wochen die Gelegenheit, einige Arztpraxen mit angeschlossenen Wartezimmern kennen zu lernen. Besonders fasziniert war ich hier von den grenzdebilen Zeitschriften, deren man nur an Orten wie diesen ansichtig wird.

Zum Beispiel „Schöner Wohnen“! Ein Bilderbuch für Menschen, die aus irgendeinem Grund das Gefühl haben, alle 4 Wochen ihre Hütte sprengen und gegen eine hippere austauschen zu müssen.

Man sieht in dem Heftchen gefleckte Tassen, ein Sofa mit Backstein(!)-Optik und Wohnungen, die höhere Decken haben als der Kölner Dom. Kein Mensch lebt so und wenn doch, würde er schleunigst ausziehen und das entsprechende Heft höchstens als abschreckende Erinnerung kaufen. Dazu kommt die Luxusreklame (also die Reklame zwischen der redaktionellen Werbung), die versucht, Badewannen, Türklinken und Schnapsglashalter mit überschminkten Modellen aufzuwerten. Einrichtungsgegenstände, die so stylisch und dennoch schlicht sind, dass man sie im normalen Leben auch im Ikearegal finden würde. Nur mit funzeligerer Beleuchtung und keiner dressierten Mit-20erin, die mit der Zunge über das Chromimitat leckt.

Und für so ein Heft geben Leute 4,50 Euro aus? Für Yuppie-Pornos, obwohl der Ottokatalog kostenlos kommt, nur für den Preis einer zusätzlichen Papiertonne von den Stadtwerken? Was sagen uns „Schöner Wohnen“-Sätze wie „In einem Hauch von Advangarde ist die gefühlte Leere die punktuelle Füllung des Raumes“? Darf man in so einer elitären Esslounge mit Apfel-Applikationen im getönten Fruchtteller auch eine Tüte Chips hinstellen? Ich meine, OHNE sie „popkulturelles Knisterobjekt zum Knabbern“ zu nennen?

„In weihevollen Sphären verhaftet, sorgt die Installation ‚Schlamp‘ für den luftigen Kontrast alterhergebrachter Funktionalität und postmodernem Extravagantismus.“

Schlimmer sind nur noch Promi- und Omahefte. Prinz Pausback hat sich den Schniedel beim Extreme-Waterkisten-Hebing verstaucht, seine Frau hat ein Loch im Kleid und Matt Damon isst Currywurst mit Schlagsahne. Dazu jede Woche 20 Kochrezepte, von denen 10 so sehr die Kilos purzeln lassen, dass man in der nächsten Woche schon wieder „5 Kochideen mit halben Schweinen“ umsetzen kann. – Und dann gibt es noch das Heft „Eltern“, in dem arme Familien, die sich nicht mal gesunden Menschenverstand leisten können, erfahren, dass man Kindern „zuhören“ sollte. Essen, Wasser, gelegentliche Strenge und ein Bett sollen ebenfalls helfen, um die kleinen Racker durch die Pubertät zu bringen. Wer hätte das gedacht? „Eltern“-Leser ganz sicher nicht.

Fazit: Wer sieht, was in Wartezimmern so gelesen wird, wundert sich irgendwann über nichts mehr. Wie dieser eine Promi, der gesehen wurde, wie er kopfschüttelnd vor einer öffentlichen Toilette…

Klapos Aufregfaktor:

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von Klapowski am 20.02.11 in All-Gemeines

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Kommentare (18)

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  1. Exverlobter sagt:

    Tja, das nennt man wohl Realpolitik. Die Politiker sind allessamt Heuchlinge, da sie nicht zugeben wollen, dass ihnen die Systeme in Nordafrika allesamt recht waren.(„Die haben uns die Flüchtlinge schön vom Hals gehalten“) Politischer Idealismus war doch spätestens seit George W. Bush total diskreditiert.

  2. wrath-of-math sagt:

    Yeah, sinnloses Ärgern über Belanglosigkeiten (Ghadhafi mal außen vor) mag ich auch sehr. Mein Aufreger der letzten Tage sind die deutschen Titel von Krimi/Thriller-Bestsellern: Leichenbläche, Feuernacht, Todesstoß, Schnapsidee, Tütensuppe… alles sowas von originell. Heutzutage wird man am Bahnhofskiosk von zusammengesetzten Substantiven geradzu belästigt.

    (Dieses „Taken by a Stranger“ ist übrigens in gewisser Weise das SGU unter den Popsongs. Reduziert, düster, ohne flashigen Höhepunkt… und überraschend gut. Kein Wunder, dass es dir nicht gefällt.)

  3. FF sagt:

    Ich konnte diesen Hype um Lenchen noch nie ausstehen, aber der neue Song … Ich verstehe mit meinen beschränkten Englischkenntnissen ja nicht soviel, aber Leni scheint wohl langsam erwachsen zu werden und auf die härteren Nummern zu stehen, naja wenn es ihr Spaß macht, von einem Fremden „genommen“ zu werden … Wenigstens jemand, der ein erfülltes Sexualleben hat. :)

  4. Epi_Füt sagt:

    Mir gefällt der Song ganz gut. Ist nicht der übliche Einheitsbrei und eine mutige Entscheidung mit dem Titel anzutreten. Mitgröhlende Leute sind mir allgemein zuwider.
    Übrigens besteht allein die Strophe schon aus vier Akkorden (zu je drei Tönen;-)). Unabhängig von der zugegeben recht simpel gehaltenen Melodie, tragen auch die vielen Soundeffekte einen großen Teil zur Stimmung des Songs bei. Als Fan analoger Synthesizer der 70er, deren Bedienung schon eine Wissenschaft (Physikteilgebiet Akkustik) für sich ist, kann ich das nur für gut heißen.
    Das Irre an der Musik ist auch, dass sich die Möglichkeiten von ein paar simplen Akkorden wohl nie erschöpfen. Zwar ist deren Anordnung begrenzt und wurde auch schon -zig mal von verschiedenen Interpreten wiederholt, dennoch kommen immer wieder neue Stimmungen mit ein- und derselben Akkordfolge auf.
    Man höre sich nurmal ein paar alte Bob Dylan Scheiben an, auf denen man die Anzahl an Akkorden an den Fingern einer Hand abzählen kann.
    Ganz zu schweigen von der experimentellen deutschen „Krautrockphase“ der 70ger, bei der die Künstler stellenweise über ne halbe Stunde lang auf einem(!) Akkord rumgeschrammelt haben. Davon kann man ja halten was man will; Fakt ist aber, dass diese Leute viele weitere, auch heute noch erfolgreiche Musiker stark beeinflusst haben (Bowie, Eno, Chilipeppers, Sonic Youth, Air, Daft Punk, die ganze Techno- und Minimalszene, usw.).
    Qualitativ Hochwertige Musik muss also nicht zwangsweise kompliziert sein und aus vielen Tönen bestehen, sonst müssten alle die was auf sich halten heute nur noch Zwölftonmusik spielen und hören.
    Aber wie schon gesagt: Musik ist Kunst und deshalb Geschmackssache.

  5. Klapowski sagt:

    Ist wohl diese eine Sache, über die man sich streiten soll, weil man am Ende immer so schöne Nazivergleiche im Internet erhält. „Geschmack“ war es, glaube ich.

    Aber was gleichförmige Musik angeht, deren „Stimmung“ man nach 10 Sekunden verinnerlicht hat, da bin ich wohl etwas altmodisch. Kann ja auch mit den meisten Rap-Songs nichts anfangen („Yo, bitchy, don’t be so glitchy!“ *Refrain*). Oder Billig-Techno, bei dem man gerne mal mit 10 einprägsamen Tönen aus ECHTEN Songs „neue Werke“ erschafft (im Guttenberg’schen Sinne), indem man 200 Beats/Minute drunterklatscht.

    Aber ich muss eingestehen, dass man sich nach 10-maligem Hören des neuen Lena-Songs daran gewöhnt. Ist halt Gute-Laune-Musik für Schwerstdepressive und die Grundmelodie hat man dank Vereinfachung auch noch Stunden später im Kopf.

    • Epi_Füt sagt:

      Mist, die Sache mit den Nazis und dem Geschmack kapier ich nicht..a propos: schonmal was von Iron Sky gehört? Space Nazis Attack -von den Machern von Star Wreck:

      http://www.youtube.com/watch?v=QGyYhvwqXTk

      sehr vielversprechend wie ich finde und auch mit nem guten, düsteren Liederl versehen.

      Schade, dass wegen einiger schwarzer Schafe ganze Genres in ein schlechtes Licht gerückt werden. Gerade im Bereich der elektronischen Musik gibt es höchst anerkennenswerte Arbeiten, zu denen ich übrigens auch die ein oder andere Coputerspielmusik der 80er und 90er zähle.

      Antworten
    • Klapowski sagt:

      Ich habe gar nichts gegen elektronische Musik, aber ich habe doch das Gefühl, dass diese oft als Ausrede für inhaltliche Vielfalt gesehen wird. Motto: „Beat statt Lied“. Aber auch das ist natürlich Geschmackssache, nicht ganz vorurteilsfrei und höchst subjektiv. – Wie gut, dass ich mit diesem Chaos in naher Zukunft aufzuräumen gedenke! „Klapos Geschmacksalmanach“ müsste in den nächsten Tagen bei „Books on Demand“ in Druck gehen.

      „Mist, die Sache mit den Nazis und dem Geschmack kapier ich nicht.“

      Ist sogar ein handfestes Gesetz, das das erklärt:

      http://de.wikipedia.org/wiki/Godwin’s_law

      Iron Sky hatte ich zwischenzeitlich schon fast wieder vergessen. Danke für die Erinnerung!

      Antworten
    • Epi_Füt sagt:

      Oh! Dann greift aber in diesem Fall:

      Quirks Ausnahme: Ein absichtliches Herbeirufen von Godwins Gesetz ist vergeblich bzw. ungültig!

      ..und die restlichen Erwerbsregeln halt.

      Antworten
  6. Anubiz sagt:

    hm, der song klingt ja grauslig
    hab zwar nur die 2. show so nebenbei laufen lassen, aber da klang jeder song besser

  7. Raketenwurm sagt:

    „Taken by a Stranger“ ist Stefan Raabs Exit-Strategie. Nachdem die Quoten der Halbfinalsendungen schlecht und das Feedback zu den Titeln zwischen „Das ist ja langweilig“ und „Das ist total langweilig“ pendelte, da muss Raab klar geworden sein, dass wenn der Lena-Hype schon im eigenen Land am Boden liegt, es in Rest-Europa wahrscheinlich total düster aussieht. Das bedeutet: Lena wird wohl abstinken beim Contest, und das ist der Grund, wieso Raab im Finale plötzlich dem Publikum mehr oder weniger befohlen hat, für dieses Lied zu stimmen. Würde Lena mit einem Raab-Lied antreten, hieße es am nächsten Tag „Raab ist schuld, dass wir verloren haben – mit seinem immergleichen Pseudo-Funk !“, oder ggf. würden alle sofort die Schuld bei Lena suchen. So aber kann Raab nun, wenn Lena auf dem letzten Platz landet, es einfach auf das Lied schieben. „War halt zu strange, das Lied. Sind eben in Europa nicht alle so musikalisch aufgeschlossen wie in Deutschland !“ – und schon fühlen sich alle Deutschen gut und keiner wird auf Idee kommen, mal Kritik an der Schnappsidee zu üben, dasss Lena überhaupt nochmal angetreten ist. „Taken by a Stranger“ ist Raabs Rettungs aus der Karre, die er vor einem Jahr in den Dreck gefahren hat.

    • wrath-of-math sagt:

      Ich hab es nach wie vor nicht verstanden, warum dieses Wiederantreten von Lena Meyer-Landrut landläufig so als Schnapsidee runtergemacht wird. Die Frage, ob es sich bei Lena um solch eine Ausnahmepersönlichkeit handelt, wie vor einem Jahr getan wurde, lass ich mal mit einem abfälligen Hüsteln im Raum stehen – aber wenn man schon so eine mehr oder weniger nette Hupfdohle castet, finde ich es bemerkenswert, wenn man sie der Öffentlichkeit möglichst langfristig präsentiert, anstatt nach einem Jahr schon den nächsten Einweg-Popstar zu kreieren.

      Und Taken by a Stranger wird garantiert mindestens im Mittelfeld landen. Würde ich drauf wetten.

      Antworten
    • Klapowski sagt:

      Das „Hauptproblem“ war wohl eher ein gefühltes.

      Sprich: Wir Deutschen haben aus irgendwelchen Gründen (müsste man mal geschichtlich ergründen) ein Problem damit, aufindoktrinierte Heilsfiguren zu akzeptieren. Ist ja schon etwas schräg, Hunderte potenzielle andere Künstler außen vor zu lassen, weil man spontan vor Monaten entschieden hat: „Einmal Lena, immer Lena!“

      Das wäre ja so, als würde der Oscarpreisträger für den besten Film an’s Podium schreiten und verkünden, dass er das nächste Jahr gleich 10 Filme einreichen wird, von denen sich das Publikum dann gerne auch den bestgefallensten auszusuchen könne. Andere haben gefälligst nicht nominiert zu werden. Hauptsache, noch mal Oscar.

      Ich glaube, so hat Gaddafi auch mal angefangen?

      Apropos traurige Lieder: In Libyen brennt ja ab eben richtig die Hütte. Ich würde da ja – ehrlich gesagt – nicht mal aus dem Bett aufstehen, geschweige denn, mich als offizieller Aufständischer als Zielscheibe auf dem Marktplatz verdingen. Hochachtung vor allen, die trotz Bleihimmel noch demonstrieren. Oder wie man das da nennen soll…

      Antworten
  8. Bierman sagt:

    Ich finde die Entwicklung in Nordafrika gerade sehr spannend. Wie oft hab ich mir gewünscht das dieser dämliche Esel endlich mal die Quittung für seine Handlung bekommt. Hoffentlich wackeln Sarkozy & Berlusconi kräftig die Ohren wenn der Kadaver von Gaddafi vom Demonstrantenmob auf der Straße zertreten wird.

  9. FF sagt:

    Nur was kommt danach? Eine fundamentalistische islamische Regierung oder Chaos wie in Irak und Afghanistan?

  10. Raketenwurm sagt:

    Das Problem mit Afghanistan und Irak war ja, dass der Umsturz nicht aus dem Volk kam, sondern von außen herbeigeführt wurde. In Tunesien und Ägypten gibt es hingegen ja nun eine breite Masse, die tatsächlich Demokratie möchte. Deshalb wird das Chaos wohl ausfallen; wie gut die angestrebte Demokratie funktionieren wird und wohin das führt, kann keiner vorhersagen. Man darf den Islam auch nicht Per se als undemokratisch und gefährlich verurteilen. Gerade Ägypten könnte ein Musterbeispiel dafür werden, dass Islam und Staat nebeneinander funktionieren kann.
    Libyen ist im übrigen natürlich noch mal eine andere Geschichte. Gaddafi hat das Volk über Jahrzehnte hinweg dumm gehalten und Bildungslosigkeit ist immer Gift für Demokratie. Dazu kommt ja auch noch, dass das Land wohl in verschiedene Stämme unterteilt ist. Da kann keiner sagen, was nach dem Fall des Diktators kommen könnte – vielleicht zerfällt das Land ja in mehrere Stamm-Staaten, teilweise demokratisch, teilweise Stammes-Monarchie.
    Man kann aber hoffen, dass vielleicht die Staaten, die ihren Diktator gestürzt haben, auf Basis dieser Gemeinsamkeit zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen. Eine Liga der arabischen Demokratie – so eine Institution könnte für Stabiltät sorgen und die arabische Welt im 21.Jahrhundert ankommen lassen.

    • Bierman sagt:

      Du meinst das die ganzen Öl-Oligarchen plötzlich vernünftig werden, und an das wohl des Volkes denken? Oder das Militär? Oder, wie in Iran, die ganzen mächtigen Religionsführer(wo fairerweise man sagen muss, dass hat nichts mit Islam zu tun was die abziehen, eher Mittelalter)? Bevor das passiert muss es da unten erst nochmal richtig krachen, nicht diese kleinen Revolutiönchen.
      Und wie gut die Revolution in Iran funktioniert hat muss man einfach nur einen dieser Religionswächter auf der Strasse fragen. Oder alternativ, einen Mann vor ihren Augen küssen, und erschossen werden, wenn sie so gnädig sind ;).

      Antworten
  11. ted_simple sagt:

    @Klapo

    Ich hatte mir schon überlegt, dir das hi-res texture Pack anzubieten, weil ich mir dachte dass du scharf darauf bist. (Juchuu! Endlich jemand, der meine Begeisterung versteht; in meinem Freundeskreis teilte niemand meine Ansicht, das Ei des Kolumbus gefunden zu haben – „also ich hab so Konsolenspiele früher nie gespielt…“)

    Im Ernst, hab da auch einige Stunden dran gesucht, du hättest mir an die Mail-Adresse, die ich mit jedem Posting hinterlege, schreiben können. Im übrigen halte ich die Sache nicht mal für illegal, da ich das Originalspiel besitze.

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