„Glee“ – Die Musicalserie mit dem Holzbein
So könnten Witze in Hollywood anfangen: „Geht der ‚Nip/Tuck‘-Erfinder zu seinen Produzenten und sagt, dass er eine Musicalserie machen will.“ – Dies ist aber kein Kalauer, sondern bitterer Ryan Murphy… ähm… ERNST. Der Entdecker der sexistischen Schönheits-OPs wollte nach 6 Staffeln Schnippel-Porno einfach mal etwas machen, was Menschen „Freude“ bereitet. Tja, und die Freude ist ganz auf seiner Seite. Und auf der von bis zu 13(!) Millionen Zuschauern in den USA. Doch nachdem ich vorab wirklich gespannt drauf war, muss ich nun bescheinigen, dass ich lieber in einem Sack voll Flöhe steppe, als mir eine weitere Folge „Gläääh!“ anzusehen…
Zuvor sollte ich Euch aber ein aktuelles Bild von mir zeigen:
So, nachdem das hier erledigt ist (danke an Kollege Sparkiller für das hübsche Foto), gibt es in den Kommentaren keinen Grund mehr, sich darüber lustig zu machen, dass ich einer Musical-Serie ÜBERHAUPT eine Chance geben wollte, mich zu verzaubern… (*Mit 2 Rollen Klopapier Wimperntusche vom Gesicht wisch*)
Denn in vielerlei Hinsicht hatte ich mir unter „Glee“ etwas ganz anderes vorgestellt.
Zum Beispiel gibt es hier nicht jene Musical-Einlagen, bei denen plötzlich Musik aus dem Nichts erklingt und alle gleichzeitig auf die Getränkeautomaten steigen, um über Liebe und eingewachsene Zehnägel zu singen. Hier treten nicht plötzlich 20 Hausfrauen aus den Parkbuchten, um eine gepfefferte Einkaufswagen-Choreografie abzuliefern, nur weil der Hauptdarsteller sich in seine rechte Hand verliebt hat. Keine diensteifrigen Lala-Helferlein springen spontan aus den Türen der Männertoilette, um den Trennungsschmerz eines taumelnden Teenagers zu untermalen. Gesungen und getanzt wird nur, wenn gerade der Gong für eine Trainingsstunde läutet. Das macht es natürlich realistischer, dafür aber auch so dröge, als würde man „Sister Act“ mit einem Schwimmteam neu verfilmen („Du kannst schneller schwimmen, Marie, glaube an dich! – So, nächstes Training heute in einer Woche!“)…
„Hey, wo sind unsere Zuschauer alle hin!?“ – „Sie haben den Zuschauerraum mit einer Wand von uns abgetrennt! Sind wir sooo schlecht, buhuuu?“ – „Hey, ihr Penner auf der Bühne! Dreht euch um, bevor uns die Tomaten für euer Gesicht ausgehen!“ – Aller Anfang ist schwer und dauert 22 Folgen: Keiner Ahnung, was in den 20 Folgen zwischen dem Pilotfilm und der Staffelabschluss passiert ist. Man hat aber nicht das Gefühl, dass mein Kassettenrekorder (mit Aufnahmefunktion!) irgendetwas verpasst hat, was dem hohen Stand seiner Technik angemessen wäre…
Dies hier ist also keine „richtige“ Musical-Serie, sondern eine Drama-Teenie-Soap, bei der es zufällig um ein Musical-Team mit Torfnasen geht. Genau so gut könnte es über weite Strecken um den Aufbau eines Handarbeitskurses gehen oder um das Anlegen eines Schulteiches mit Matheversagern. Vergleicht man die kühlen (und nicht unbedingt häufigen) Showacts mit der preisgekrönten Buffy-Musicalepisode, so wirkt das alles grau, nicht unbedingt aufwendig und eher lieblos. Das Licht quillt rustikal aus Scheinwerfern statt aus Tausend Minisonnen, Vorhänge waren auch schon mal samtiger und roter und irgendwie wirkt alles wie bei diesen Schuhkarton-Bühnen, die von mittelgroßen Städten gerne bei Weihnachts- und Flohmärkten aufgestellten werden, damit sich die gymnasiale Oberstufe mal einen abträllern kann.
Die Songs sind Pop-Durchschnitt, oftmals zu unbekannt, um sofort ins Ohr zu gehen, aber auch nicht klassisch oder „independent“ genug, um sich auf dem Sofa ansatzweise elitär zu fühlen. Immer wieder hat man auch das Gefühl, dass die von 22 Folgen je Staffel überforderten Autoren sich dessen bewusst waren, weswegen im Hintergrund immer wieder mal schlechtgewissentlich das Radio aufgedreht wird oder sonstwie ein kleines Musikstück herhalten muss. Frei nach dem Motto: „Wir machen Musicals wie Klapowski zuhause, der beim Staubwischen ‚Radio Bielefeld‘ etwas lauter dreht!“ – Überhaupt fühlt sich das alles sehr nach „Deutschland sucht den Superstar“ an, nur ohne Deutschland oder Superstar, dafür aber mit ziemlich viel „Suchen“. Öde.
Trällern und Rumhüpfen können die Darsteller natürlich schon, aber bei keiner Zeile ist mir vor Staunen der Mund aufgestanden, wenn man meine Versuche herausrechnet, vor Langeweile die Fruchtfliegen in meinem Wohnzimmer wegzuschnappen. Da hat man sich in der DSDS-Vorrunde schon mehr auf die Schenkel geschlagen. Vor Lachen UND vor Takt-Mitwippen.
„Okay, in den ersten 22 Folgen haben wir es nicht geschafft, den Chef vom lokalen Supermarkt oder den Hausmeister von Harvard zu beeindrucken! Aber in der zweiten Staffel wird alles besser, ich schwör!“ – Willkommen im Showbiz(tum): Mit Adidas-Trainingsanzug, kik-Hemd und Grottenausleuchtung in die bunte Welt der Bühnen-Bolschewiken. 90% der Zeit dürfen wir uns an Sülz-Szenen wie diesen erfreuen, zu denen man beinahe ein Kinderlied mit dem Refrain „Alles wird gu-huuut“ aufsingen möchte.
Die Figuren sind grob geschnitzt wie ein Sperrholz-Xylophon, eher Prototypen ihrer (Problem-)Zunft und manchmal auch schlichtweg dämlich wie’n Rapper mit ausschließlichem „Yo, Motherfucker“-Vokabular. Bei Nip/Tuck ging derlei Figurenzeichnung (dank sexueller und moralischer Unverschämtheiten) oftmals noch als frech und sexy durch; bei amerikanischen Schulabenteuern wirkt es hingegen wie der ausgelutschte Zombiezeh von „Beverly Hills 90210“.
Da gibt es die Penible, die jeden Fingerabdruck mit einem Samtlappen hinfortwischt, den kernigen Sportlehrer mit Affinität zu Monstertrucks, die unbeliebte Zicke, den harten Footballer, der eigentlich singen will (und dafür von seinen „Kuuummbels“ gemobbt wird), die transusige Tante, die Puzzlespiele zur Kreativitätssteigerung einsetzt und den Lehrer, der als Hauptfigur so viel Esprit mitbringt wie Barry White beim Hürdenlauf. Sprich: Die Figuren, in deren Reigen auch der tanzende Quoten-Rollstuhlfahrer mit Nerdbrille nicht fehlen darf, laden so sehr zum Zuhören ein wie eine Rückkopplung am Mikrophon. Ihre üblichen Schniefi-Sorgen interessieren nicht die Bohne, sind doch auch diese nur so einfallsreich wie „Hänschen klein“ beim „Popstars“-Casting.
Überhaupt ist nichts hieran Musical-artig: Der häufige Einsatz von Handkameras wirkt eher kleinkariert als episch-getragen. Darin zu sehen: Breitmaulfroschgesichter statt Breitbildopulenz. Optisch erscheint die ganze Serie gar farbloser, unromantischer und öder aus als das uralte „Dawsons Creek“, wo in der ersten Staffel ebenfalls eine schönere Version von „On my Own“ gesungen wurde. Kein Feinschliff, keine Innovationen, kein Bühnenbild (Nicht mal in den ausgewiesenen Bühnen IN der Serienhandlung), die einem sagen: „Hier bist Du bright und shiny, hier darfst du sein und männliche, harte Tränen der Rührung vergießen!“
„Öh, ja, ganz nett. Und jetzt bitte zusammen mit Dieter Bohlen, der mit einer abgesägten Schrotflinte auf die Bühne stapft!“ – Schwul in School: Der beliebteste „Glee“-Ausschnitt auf YouTube sieht aus wie eine Traumsequenz bei SGU, in der man einen CD-Player mit den „Neuesten Hits von Gestern, Vorgestern und dem Tag davor“ vergessen hat.
„Glee“ zieht runter und einem ob des minimalen Aufwands oftmals die Schuhe vor Entsetzen aus. Auch die letzte Folge der Staffel, zu der ich enttäuscht „vorspulte“, machte wenig Lust auf mehr. Dann lieber seine Lieblingssongs laut an der Anlage hören, eine Flasche leckeren Erdbeerwein köpfen und sich für die optische Untermalung mit Lametta vor dem Gesicht herumwedeln.
Fazit: Zurück bleibt das Gefühl, dass die Macher eine Serie machen, die das Thema „Musical“ eher ironisch und distanziert betrachtet. Und das ist auf die Dauer ähnlich undenkbar wie eine „Musikantenstadl“-Ausgabe, in der Florian Silbereisen seine liebsten Rock-Interpreten („Aber nurrrr aus Baden-Würtemberg!“) auf die Bühne holt. Vermutlich war es aber auch einfach zu viel (Zeit-)Aufwand, jede Episode mit schönen Musicalszenen zu bestücken. Da „Glee“ jedoch ein voller Erfolg ist, muss es die Teens wohl interessieren, Ryan Murphy bei dem Desinteresse an seiner eigenen Serie zuzuschauen.
Und jetzt entschuldigt mich. Ich muss den lokalen Kirchenchor für Senioren abfilmen, die Teilnehmer nach ihren Liebes- und Kathetersorgen befragen und daraus eine preisgekrönte Serie stricken! Denn das gibt… Mone-lalalalalala-heten!
Huh?
Ich hätte ja nicht gedacht, dass du noch meilenweiter am Ziel vorbeischießen könntest, als mit deinen SGU-Reviews.
Freilich: Plotmäßig ist Glee reiner Humbug, von durchgängiger Charakterisierung haben die Autoren noch nie was gehört, und die Musik ist oft zu un-hip. Aber als Comedy funktioniert die Serie ja wenigstens. Nicht mal eine kleine Erwähnung für Sue Silvesters wahnwitzige Absurditäten oder für Brittanys IQ-abstinente Oneliner?
Glee ist eine Drama-Teeny-Soap? Drama? Hast du dieselbe Serie gesehen wie ich? Wenn dir selbst Glee zu grau, zu dröge, zu runterziehig ist, dann hoffe ich mal für dich, dass die nächste technische Evolutionsstufe nach dem LCD-Fernseher der LSD-Fernseher ist. Mit ganz viel bunt und so.
(Na wenigstens gabs ein schönes Bild vom Bauchtanzkurs der VHS Bielefeld.)
Danke, wrath-of-math, so sehe ich das auch :)
Für mich ist das eine Comedyserie, und über Sue und Brittany könnte ich mich regelmäßig totlachen. Mag aber sein, daß das in der ersten Folge noch nicht so gut rübergekommen ist ..
Ich finde auch, daß das Ganze in Richtung Satire geht, da gehören die überzogenen, simpel gestrickten Charaktere einfach dazu.
Aber in einem muss ich Klapo recht geben – an das Buffy-Musical kommt die Serie mit Sicherheit nicht ran. Muss sie aber auch nicht ;)
Wenn die Serie „Plotmäßig reiner Humbug“ ist, die „Charakterisierung“ nicht stimmt und die Lieder „un-hip“ daherkommen, muss da aber schon mehr Witzischkeit rüberwachsen als das unbestimmte Gefühl, die Autoren könnten das Ganze nicht so gaaaanz ernst meinen. Und wer sich über DIESE Klischees hier kaputtlacht (gar nicht als Satire gemeint?), kann danach eigentlich jeden unspannenden Scheiß zum Wegkichern finden. Wie wäre es daher mit „Transformers – Die Serie“ mit eingespielten Lachern?
Wobei sich auch die Frage stellt, welche Relevanz die Songs haben sollen, wenn man das Gefühlsleben der Charaktere schon nicht ernst nimmt. Man kann ja schlecht von Liebe und Vertrauen trällern, wenn man vorher als Al-Bundy-Nachfolger in die Handlung eingeführt wurde.
Aber ich ja auch nur 2 Folgen gesehen; man gewöhnt sich ja mit der Zeit bekanntlich an alles, auch an’s Hirnbluten.
Klapo mag ne Serie nicht, ist ja ganz was neues.
Ansonsten macht rein optisch und musikalisch der Videoausschnitt lust auf mehr. Gibts die Serie momentan oder zukünftig irgendwo auf deutsch?
Wie man das Gejammer der Joey Trulla bei Dawsons Creek gut finden kann ist mir allerdings ein Rätsel. Muß wohl an der Kinderkrepelstimme liegen.
tach auch !
Danke !
Das Bild von Klapowskine und der Filmausschnitt haben gereicht.
[Weiten Bogen um diese Serie schlag.]
Gruss BergH
ich kann mich wrathofmath nur anschließen. gerade sein fazit mit dem lsd-fernseher charakterisiert dieses „review“ (2 episoden reichen für ein serien-review? ok…) perfekt. die kritikpunkte, die klapo hier undifferenziert runterjammert, sind schon in jedem kurzen trailer von „glee“ ersichtlich. damit sollte man als nicht-fan dieses genres eigentlich ausreichend vorgewarnt sein.
schon allein die tatsache, dass in dem review auf viele wichtige charaktere (z.b. sue silvester – wahrscheinlich ist klapo neidisch, dass er 10 dina4-seiten für eine lachsalve braucht, die sue mit einem einzigen oneliner auf den punkt bringt) und stilmittel kaum eingegangen wurde, zeigt, dass „glee“ kein bisschen in klapos eng umrissenen tv-horizont hineinpasst („ääähm, keine raumschiffe, monster oder aliens?! fazit: 5+“).
irgendwie verstehe ich leute nicht, die sich etwas anschauen, das so gut wie gar nicht ihrem geschmack entspricht – nur um sich anschließend darüber zu beschweren, dass sie es tatsächlich nicht so dolle fanden. dahinter steckt eine seltsam naive erwartungshaltung wie „alles, was im tv kommt, muss mir gefallen, menno! schließlich opfere ich 90% meines tagesablaufs dafür…“. aber es gibt nun mal unterschiedliche programme für unterschiedliche zielgruppen. dass wir wohlstandssesselfurzer heute so viel freizeitüberschuss haben, um uns auch irgendwas reinzuziehen, das uns eigentlich nicht gefällt, ist ja letztlich nicht schuld der fernsehmacher.
schon mal äpfel gegessen, obwohl man eigentlich nur birnen mag und danach beim gemüsehändler beschwert, dass diese seltsamen früchte einfach nicht geschmeckt haben?
was kommt denn als nächstes? ein review zum musikantenstadl oder zu achims hitparade? ist schließlich auch das perfekte programm für scifi-fans und muss unbedingt mal auseinander genommen werden.
Ich habe nie gesagt, dass ich etwas gegen Musicals und Sing-Sang habe. Im Gegentum. Alleine meine obige „Dawsons Creek“-Bemerkung sollte ja nun wirklich Selbstoffenbarung genug sein. In anderen Ländern wird man dafür vermutlich eingesperrt.
„aber es gibt nun mal unterschiedliche programme für unterschiedliche zielgruppen.“
Achtung, „Beleidigte-Leberwurst-Alarm“! Aber keine Angst: Ist hier nichts Neues und gibt sich komischerweise(?) wieder, wenn man eine Serie kritisiert, die Du selber blöd findest. – Es fehlen allerdings noch ein paar Zusatz“argumente“, die bei solchen Verteidigungsbeißereien immer angebracht sind:
– „Du musst ja auch die Folgen 3, 8 und 14 gucken, DIE sind ECHT cool!“
– „Hast Du denn auch die Englische Fassung geschaut? Die spanische Synchro ist ja tatsächlich nicht die beste…“
– „Kein Wunder, dass DU das nicht magst. Kommt ja auch nicht das kleinste Raumschiff vor! Mann, bist Du eingeschränkt in Deinen Sehgewohnheiten. Nur Raumschiffe, Pfui!“
– „Wenn man etwas nicht mag, warum guckt (und rezensiert) man es dann?!“
– „Die Figur des Doktor Schierplago bringt es in dem Seriedialog ‚Reich mir mal die Butter‘ besser auf dem Punkt als DU in 4 Metern Rezension, ja-haaa!“
Fazit: Wenn man als Kritik-Kritiker nur den Kritiker angeht, statt die Vorzüge der Serie zu erklären, bist Du auf den manchmal „seltsamen“ Bewertungsseiten von Amazon wohl besser aufgehoben. Titel: „Kein Wunder, dass Du diese grandiose Digitalkamera schlecht findest. Du bist ja auch ein Analog-Jünger!“
Bitte keine Kritik am Kritiker, immerhin wähnt er sich auf einer Stufe mit Kalkofe und der ist ja ebenfalls nie persönlich angegangen worden.
Außerdem darfst du nicht vergessen dass auch Klapo einige Serien gut findet. Z.B. die Dings, äh, wie hieß sie noch. Ist ja auch egal aber da war dann auch noch diese andere Serie. Ganz toll, überragend, lustig und innovativ. Der Name fällt mir bestimmt auch noch ein.
Das Bild von Klapo war übrigens endlich mal wieder ein richtiger Lacher hier aber ich glaube auch dass das bereits recycelt wurde und vor ein paar Jahren in einem Review dessen Titel mir gerade nicht einfällt verbraten wurde.
Ist doch toll, oder?
„dass auch Klapo einige Serien gut findet. Z.B. die Dings, äh, wie hieß sie noch.“
Unter anderem „Breaking Bad“, „Dexter“, „Nip/Tuck“ und „Last Airbender“, was man auch in der hiesigen Serien-Übersicht nachschlagen könnte.
Aber das würde sich ja dann mit der Frankenstein-Version eines Sarkasmus-Versuchs beissen („Der Klap hält sich ja für soooo toll! Wie der Dings, Name fällt mir gerade nicht ein. Dabei ist er es gar nicht! Ha-ha!“).
„dass das bereits recycelt wurde und vor ein paar Jahren in einem Review“
Und was wurde denn da reviewt? Die neuesten Tanzschritte in der Dorfdisco für Geschlechtsumgewandelte? Mal davon abgesehen, daß ich es erst vor ein paar Tagen mit Photoshop erstellt habe?
Im Ernst, sind echt keine Kommentare drin, die man NICHT innerhalb von Sekunden demontieren kann? DANN doch lieber die Klassiker! („Eine eigene Meinung! Anders als meine!! Ihr seid doof und stinkt, so!!!“)
Aber da brauchste doch nur die Serien-Übersicht heranzuziehen und die alten Kommentare durchforsten Und ansonsten, man muß sich da doch dem hiesigen Niveau anpassen und da ist halt auch die Reviewreife entsprechend.
Klapo in Frauenkleidern sollte, zumindest auf deiner, seiner oder beiden Festplatten ein ganz normaler Zustand sein.
Sag mal wie hießen die Serien gerade noch die Klapo so toll fand?
@sparki
ich finde leute lustig, die sich als „kommentar-demontierer“ brüsten. das hat was sympathisch-pubertäres und ist eine dieser typischen internet-fanboy-phrasen, die mich immer wieder empathisch schmunzeln lassen. insofern: reschpekt!
aber wenn der gute klapo dann auch tatsächlich mal irgendwas demontiert hätte. genauso wie in seinem serienreview ging seine antwort am inhalt (ja, tatsächlich vorhanden) meiner nörgelei völlig vorbei.
und, liebe zünftige zukunftis, seid mal ehrlich: ihr hättet meinen kommentar auch dann ganz mächtich gewaltich „demontiert“, wenn ich darin ausführlich erklärt hätte, warum ich „glee“ supi finde. die mühe kann ich mir also sparen. außerdem fehlt mir klapos schwafel-gen und ich kann letztlich dazu nicht viel mehr sagen als „die serie macht mir spaß. punkt.“ warum muss ich seitenlang erklären, was die genauen gründe dafür sind? schaut sich klapo dann vielleicht doch mehr als 2 episoden an?
ich habe übrigens nicht gesagt, dass man unbedingt episode X oder Y gesehen haben muss. mein statement zur geringen episodenanzahl, die diesem „review“ zugrunde liegt, war prinzipiell zu verstehen. um ein aussagekräftiges serien-review zu schreiben, sollte man schon mindestens eine staffelhälfte gesehen haben. oder würdet ihr ein film-review von jemandem ernst nehmen, der nur die ersten 2 minuten von dem streifen gesehen hat?
abschließend will ich das zukunftia-team mit seinen antworten selbst immer wieder in absolut berechenbaren und klischeehaften gewässern segelt. man muss nur mal die imdb-boards durchforsten, um zu sehen, dass derartige „demontage“-postings wie sand am meer existieren. das fazit ist immer wieder dasselbe: „dein kommentar ist nur doofes gemecker, gibt nicht genug her usw….“ anstatt sich mit der kritik auseinanderzusetzen, wird sie einfach mit irgendwelchen phrasen als „unwürdig“ abgestempelt. erinnert mich an die guten alten zeiten, damals im kindergarten. wenn ich da jemanden „doof“ genannt habe, war die antwort meistens „bäh, bist ja selber doof!“.
„anstatt sich mit der kritik auseinanderzusetzen“
Kritik 1: „Klap mag GAR KEINE Serien!“
Antwort: „Öh, folgende Serien-Reviews übersehen?!“ *auflist*
Kritik 2: „Das Bild hatten wir doch schon, wenn ich mich nicht irre!“
Antwort: „Nö, hatten wir nicht.“
Austauschbar ist da höchstens DEIN Kommentar (Selber doof, haaa!). Hier ein Auszug, von wegen damit auseinandersetzen:
„…wenn ich darin ausführlich erklärt hätte, warum ich GLEE / MODERN TALKING / STURM DER LIEBE / DAS TESTBILD supi finde. die mühe kann ich mir also sparen. außerdem fehlt mir klapos schwafel-gen und ich kann letztlich dazu nicht viel mehr sagen als “DIE SERIE / MEINE STEUERERKLÄRUNG / RUMSPIELEN AN MEINEN FÜSSEN macht mir spaß. punkt.” warum muss ich seitenlang erklären, was die genauen gründe dafür sind?“
Und die erste und letzte Staffel-Folge dürfte für einen brauchbaren Serien-Querschnitt meist wirklich schon ausreichen. Vielleicht nicht auf die Note genau, aber eine mögliche Eins wird dabei bestimmt nicht mit einer Sechs verwechselt.
Man nehme da als Realbeispiel nur die kostenlosen Häppchen an der Wursttheke! („Neeein! Du mußt Dir doch von den gepökelten Schweinefüßen erst zehn Kilo in die Plautze hauen, bevor Du deren exquisiten Geschmack auch wirklich zu schätzen weißt, Du klischeehafter Fleisch-Fanboy!“)
Ich fasse die obigen Weisheiten noch mal zusammen, damit sie meiner beschränkten Schlechtfindigkeit auch im vollem Umfang zuteil werden: „Sue-Oneliner gut, 2 Folgen zu wenig.“ Der Rest: „Klapo Musikantenstadl, Klapo Äpfel und Birnen, Klapo neidisch auf Serienfigur (da wihii-hiiitzig, haha!), Klapo beschränkter TV-Horizont, Klapo nur Raumschiffe, Klapo nicht auf jeden Charakter eingegangen (sind ALLE toll!)“
Und mit all jenen Bemerkungen hast Du ja RECHT! Steppen und Singen nur im Raumschiff, das ist mein amtliches Motto. Und die Figuren kamen tatsächlich etwas kurz. War aber nach 2(!) Folgen auch in der Serie so und ist sicherlich kein Grund zur Besorgnis. Über das Musikantenstadl-Gleichnis werde ich ebenfalls nachdenken. Klingt, als wären wir hier einen echten Argument für „Glee“ auf der Spur, mein lieber Watson.
Und ja: Über einer Note nach nur 2 Folgen kann man streiten (eigentlich aber nicht, da dass ja offen gesagt wurde), aber andererseits ist so ein amtlicher „Gutfinder“ auch nicht mit masochistischer Staffeldurchsicht meinerseits zu befriedigen („Keine Ahnung von SGU! Guck Dir erst mal die ZUKÜNFTIGEN Folgen an, bevor Du die Langzeitentwicklung schon nach 1,5 Staffeln kritisierst “?). Außerdem glaube ich daran, dass man, je mehr spontane Abneigung eine Serie hervorruft, umso weniger Folgen sehen muss. Review-Physiker nennen es das „Fast-Cooling-Down“-Prinzip.
Zum Abschluss muss auch ich sagen, dass mir die Kommentare von z.B. G.G.Hoffmann fehlen (ist er jetzt tot?). Der war auch immer aus Prinzip(!) der gegenteiligen Meinung, hat mich aber stets auf hohem Niveau amüsiert und überrascht. Niemals las ich von ihm Sätze, wie: „Hey, Birnen-Klapo! Die ersten 15 von 70 Schwarzwaldklinik-Folgen waren tatsächlich nicht so gut. Guck mal weiter, die Sprüche von Brinkmann werden immer besser!“
Ihr sagt Hoffmanns Hörgerät aber nicht, dass ich das über ihn gesagt habe, oder?
Ich find Glee selbst auch extremst gut, und das „fehlende Charakterisierung“ Argument stimmt einfach nicht. Die Leute die da bei Glee rumhüpfen sind bei mir zu 70% fast schon als echte Menschen gespeichert – was etwas 80% mehr sind als bei den SGU Charakteren.
Aber es ist wohl allgemein so, dass man Verrisse von Serien die man selbst bescheiden findet (SGU) deutlich zwerchfellanregender findet als von welchen auf die man steht.
Und jetzt mal ne ganz andre Frage: Nach der Absetzung von SGU gibt es doch gar keine aktuelle neu ausstrahlende SF Serie mehr die hier verrissn werden kann, oder irre ich mich?