Film- und Serienkritiken

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Stargate Universe – 2.04 – „Pathogener Keim“ („Pathogen“) Review

Stargate Universe – 2.04 – „Pathogener Keim“ („Pathogen“) Review

Es gibt doch nichts schöneres als die Kommunikationssteine der Destiny. Okay, vielleicht Nierensteine. Oder die alten Sexfilmchen mit Peter Steiner, haha! – Auch diesmal ruft die Erde nach unserer Crew, was mich an der Zurechnungsfähigkeit des Planeten arg zweifeln lässt. Apropos unzurechnungsfähige Kugeln: Auch Chloe hat diesmal ein Problem. Keine Sorge, es ist nichts großes, unheilbares oder gar spannendes. Dafür sorgt schon die übliche Drehbuchformel mit dem gewissen „Pfiff“… – rausgelassener heißer Luft.


Inhalt: Chloe läuft mit schlafwandlerischer Unsicherheit durch das Schiff und ist besessen von irgendwas Alienmäßigen, halbwegs Cleverem. Rush findet das sogar Nützlich, um seine alte Formeltapete zuende zu rechnen. Währenddessen versucht Eli seine Mutter auf der Erde aufzuheitern. Sie soll wieder leben wollen, indem er ihr von der Destiny erzählt. Als wenn das bei dem Großteil der Zuschauer bislang geklappt hätte…

Wertung:

Chloe hatte bislang ja wenig zu tun, sofern man „Lippenstift-nach-Obstgeschmäckern-Sortieren“ nicht unbedingt als wertvollen Beitrag sieht. Da war es wohl ganz gut, dass sie hier eine telepathische Denkprothese bekam, dazu auch noch außerirdisch. – Jetzt kann sie immerhin leidend der Klospülung beim Herumkreiseln zusehen UND Doktor Rushs Kuchenrezepte von 2 auf 5 Personen hochrechnen.

Okay, in der Praxis bedeutet das allerdings auch oft, dass die Gute nur rastlos auf dem Schiff herumwandert, mit dem Schraubenzieher am Erste-Hilfe-Koffer herumfummelt (oder was sollte die Aktion da ganz zu Anfang?!), um das Geheimnis des ewigen (Er)Lebens zu ergründen. Oder so ähnlich. Zwischendurch wird deprimiert an Scotts Oberarmen herumzuppelt („Nein, ich bin Okay. Nur eine kleine Charakterfolgenverstimmung; ist auf diesem Schiff quasi ein Frauenleiden. Habe ich einmal im Monat. Das geht vorbei.“) und die Wand mit dem interessierten Blick eines Kassenscanners begutachtet. Stundenlang. Die geistige Übernahme durch Aliens ist auch nicht mehr das, was sie früher oftmals schon nicht war. Nur hier sogar noch schlimmer.

„Bett quietscht, Bett quietscht nicht, Bett quietscht, Bett quietscht nicht…“ – „Was macht Chloe denn da?“ – „Ein Gesellschaftsspiel für Geistekranke für bis zu 4 imaginären Mitspielern!“ – Quietschfidel: Viel spannender wird diese pseudo-vulkanische „Mein Geist zu keinem Geist“-Verschmelzung nicht mehr. Es sei denn, jemand würde die Lichtquelle sanft bewegen. SGU-Fans sind dramaturgisch ja anspruchslos…

Besonders viel Mitleid hatte ich daher nicht mit der ollen Soldatenmatratze. War sowieso überrascht, dass sie noch mit Scott zusammen war. Die Beziehung wurde in letzter Zeit ja eher durch lüsterne Blicke angedeutet. Und zwar mit jeweils eine Episode als Anstandsdame oder Begrenzungsmauer dazwischen.

Und Rush geht mir langsam auch gelinde auf die Nerven mit seiner virtuellen Frau im Altkleiderdress des 18. Jahrhunderts. Dazu kommt dieses sinnfreie Rumhocken in der sinnlos geheimen Kommandozentrale („Wenn ich denen davon erzähle, halte die mich womöglich für weniger irre, gnignah!“) und diese absolut banalen Lügen und Verdunkelungsmanöver. Ich kann die Figur nicht mal mehr als „düster“ oder „interessant“ wahrnehmen, weil seine Taktiken ähnlich weiterhelfen wie das Verstecken des Reservereifens in der Wüste, wenn beide Jeepfahrer aufgrund einer Reifenpanne am Verdursten sind.

Und Scott wird auch immer hohler. Bald ist Halloween, da können ihm die Produzenten ein Kürbisgesicht in die Fresse schneiden und ihm eine Kerze hinter die Schneidezähne stellen. Der Mann ist einfach zu nichts gut, außer ein Mann und… einfach zu sein. Ich habe schon mit Wehrpflichtigen geredet, von denen ich nach 5 Minuten mehr Hobbys wusste.

Nicht zu vergessen die Asia-Lesbe! Die ist dank Seelen-Pflasterstein endlich mal wieder auf der Erde und lässt sich vermutlich die Venushügelflöte durchpusten. Zwischendurch schmeckt sogar das Abendessen (ein bisschen oder auch nicht? Bleibt offen!) und die Schlüssel werden versehentlich im Haustürschloss stecken gelassen (Wann & warum passierte das?! Erfahren wir das in der nächsten Folge?). Erst am Ende dieses Handlungsstrangs (sind 3 Nanometer schon ein Strang?) erfahren wir, was das Problem des Ganzen war: Ihre Freundin möchte einfach nicht mehr das Gesicht der namenlosen Stargate-Center-Hure erleben, die sich da immer von der Asiatin übernehmen lässt. Vielleicht war es ja diesmal ein 120-Kilo-Kerl und es wurde uns nicht gezeigt? Wäre ja mal wenigstens interessant…

„Hör zu, Spatzi! Wenn ich wieder zu Hause bin, können wir diese verdammte Stromrechnung von meinem nachträglichen Sold bezahlen, das das Militär mir schuldet! Und bis dahin musst du eben einfach auf Vollmond warten, wenn du mal mein Foto betrachten willst.“ – Muss Liebe gähn sein: Alle Männer, die schon immer total auf „feuchte“ Lesbenaction standen, erhalten hier ein wirksames Heilmittel.

Auch die Luzianer haben so ihre Problemchen. So schafft es der Typ namens Simeon gerade mal 3 Sekunden, sich in der Kantine zu benehmen, bevor sich sein Tourette-Syndrom wieder meldet. Nachdem er sich bestimmt 2 Sekunden verdammt große Mühe gegeben hat, rutscht ihm dann eine Obszönität in Richtung eines weiblichen Ohres heraus. Ja, diese Serienbösewichter von heute sind nun mal extrem tiefgründig! Keine doofen Sonderschüler mit Überbiss und Propellerhut auf’m Kopf! Neeeein, bei „Stargate Universe“ sind die Bösen noch aus den richtigen Gründen fies. Zum Beispiel, weil sie sich beim ersten Beschnuppern der Freiheit ein Nasenhaar verstaucht haben!

Bis hier hin kann man die gesamten Story A bis D also getrost vergessen. – Eine mentale Löschmöglichkeit, die ich bis Morgen sicherlich sehr gerne wahrnehmen werde. EINE durchgängige Geschichte erzählen – und das dafür vernünftig und spannend – ist nicht so sehr die Sache dieser Serie, bei der dieses große, runde, namensgebende Ding (als Glücksbringer? Dekoartikel?) im Wohnzimmer hängt.

Okay, etwas besser war da Elis Geschichte mit seiner Mutter, die auf dem Markt für Tränendrückerstorys leider keinen Krebs mehr bekam und daher mit AIDS vorlieb nehmen musste. So liegt die Alte ziemlich zerknautscht im Bett und lässt sich von Eli (in Gestalt eines anderen) damit vollquatschen, doch die Kauluke wieder vorschriftsmäßig mit Medikamenten zu befüllen. Hier bin ich etwas hin- und hergerissen, ob das nun eine tolle schauspielerische Leistung war, oder ob man einfach eine hässliche Alte in das Bett gelegt hat, die für die simplen Dialogsätze einfach nur die Augenringe an den Schultern festtackern musste.

„Geht es meinem Sohn gut, kann ich ihn sehen?“ – „Wir könnten sie mit den Kommunikationssteinen zur Destiny bringen. Aber ob sie ihn dort SEHEN können, wage ich zu bezweifeln, Ma’m…“ – Voll krank, ey: Elis Mutter ist im Krankenhaus, weil sie sich einen Dichtungsring über den Finger gezogen hat und dann ein Klavier draufgefallen ist. Aber keine Sorge: Wenn sie ihr weiterhin nichts zu essen geben, fällt das Ding irgendwann alleine von ihrer Hand.

Ich war während diesen Sequenzen jedenfalls ziemlich deprimiert, was einerseits eine Gefühlsäußerung ist (Emmy für SGU?), andererseits aber auch nicht dafür sorgt, sich das jemals wieder anschauen zu wollen. Gab es bei Firefly noch coole Sprüche und bei BSG seltsame Roboter, so fällt mir spontan keine Lebenssituation ein, in der ich DAS hier noch mal würde sehen wollen. Vielleicht beim Zahnarzt, um sich vom Schmerz des gerade amputiert werdenden Unterkiefers abzulenken?

Das Ende gefiel dann doch noch etwas, hatte es doch diesen „Sense of Wonder“, als zur Abwechslung mal ein SCHÖNER Weltraum gezeigt wurde, gerade als Elis Mutter eintraf. Ein wohltuender Moment in einer Serie, die bei jedem gefilmten Farbklecks befürchtet, sich der übertriebenen Fröhlichkeit schuldig gemacht zu haben. Für die langfristige Entwicklung (= betrifft ca. 5 Minuten der übernächsten Folge) ist es diesmal vermutlich nur wichtig zu wissen, dass Chloe gar nicht wirklich geheilt ist und Doktor Rush nur mit ein bisschen Voodoo-Zauber herumgedamelt hat.

Entwicklungen, für die ich nach den bisherigen Erfahrungen schon jetzt die Hose aufhalten möchte, damit sie dort hineingehen können.


Fazit: Elis erfrischende Deprishow mit seiner wunderhübschen Bühnenassistentin namens „Mom“ wertet die belanglose Soapscheiße um mindestens 3 Packungen Schlaftabletten auf. Und Chloes dumpfes Rumgesitze im Dunkeln sorgt wenigstens für amüsante Momente, wenn auch unbeabsichtigt… Da hätten sicher sogar fast(!) die beiden Lesben(!!) mal geschmunzelt!

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM
SPARKIS MICKRIGER MEINUNGSKASTEN
Olympiade der Belanglosigkeiten

Und da startet auch die nächste Etappe der SGU-Laufmeisterschafen! Simeon, die alte Finsterling-Dauerrolle aus „Prison Break“, beginnt seinen Lauf in der Bösewichter-Gefängniszelle uuuund… wird bereits kurz nach dem Betreten des Kantinen-Streckenabschnitts wegen Schwerenötertum disqualifiziert! Auf den Zuschauerrängen fragt man sich bereits, zu Recht, warum diese Lucianer überhaupt mitmachen durften. Doch manche scheinen sich an ewigen „Gebt uns doch eine Schoooooonz!!“-Reden zu erfreuen.

Aber da kommt auch schon Chloe vorbeimarschiert, mit einem seltsam leeren Blick, der sie trotzdem intelligenter erscheinen lässt. Leider scheint sie sich nicht an den Streckenverlauf zu halten und tappst sinnlos durch leere Lagerräume, dicht verfolgt von einem ratlos erscheinenden Lt. Scott. Dieser war freundlicherweise zu einem kurzen Gespräch bereit:

„Es ist ja nicht so, dass unsere Beziehung großartig ausgereizt wird. Wenn ich darüber nachdenke, weiss ich nicht einmal genau, wie diese überhaupt BEGONNEN hat. Klar, die gelegentlichen Kuschelszenen im Bett inklusive schmalziger Musik sind natürlich ganz nett, aber wenn dies eine Serie wäre, ich wäre doch schon etwas sauer auf den Autoren. Überhaupt, so langsam könnte man mir auch mal wieder etwas Tiefe geben. So ein sandiger Pfarrer und sein Rückblick halten schliesslich nicht ewig.“

Aha, Young hat mittlerweile erkannt, dass Eli als einer von wenigen gar nicht durch das Schiff läuft und versucht dem nun Einhalt zu gebieten: „Deine kranke Mutter ist total deprimiert!“, ein alter Trick unter allen Trainern mit Erstickungsfantasien. Trotzdem effektiv, denn da stürmt Eli auch schon aus der Kantine. Eigentlich bereits genug Aufregung für Heute, doch als Liebling unter dem Publikum muss natürlich auch noch die Asia-Tante ran. Gab es etwa eine inhaltlich relevante Entwicklung bei ihrer lesbischen Gefährtin? Bestimmt! Wenn dies eine andere Serie wäre.

Rush läuft sich derweil noch auf seiner Privatbrücke warm und verlässt diese höchstens zum Besuch seines Krakelzimmers voller Formeln an der Wand. Schliesslich haben 2-3 Zuschauer (welche fast 50% der Einschaltquoten ausmachen!) eventuell noch nicht verstanden, dass dieser etwas Gaga ist. Gleiches gilt auch für die spannungsgeladene Klopper-Szene mit Greer, welche sein ebenfalls noch recht leeres Charakterprofil durch den völlig unerwarteten Eintrag „Schlägt sich gerne!“ wohl noch ein bisschen… mehr leer aussehen lassen soll.

Fazit: Erschöpfter Story-Marathon, welcher leider noch zu keinem Zeitpunkt wirklich in Fahrt gekommen ist. Sämtliche interessanten Etappen (z.B. „Was los mit Chloe?“, „Was geht mit der Brücke?“, „Was sollen die Lucianer?“) entpuppen sich weiterhin nur als leere Versprechungen. Und wenn selbst Verteidiger dieser Entwicklung schon in beinahe katatonische Zustände („UÄÄÄÄ!!! BUUÄÄÄÄ!!!“) verfallen, wie will man es DANN noch in die nächste Staffel schaffen?

Note: 5-

(Und auch nur wegen der doch ganz netten „Guck mal, Mutti! Bin im Weltraum, musst mich wieder lieb haben!“-Szene am Destiny-Fenster.)

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Artikel

von Klapowski am 20.10.10 in Serienkritik

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Kommentare (23)

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  1. Will Smith sagt:

    Vielleicht haben die Produzenten kein Geld für viel SciFi und müssen deshalb die Characterstories auswalzen.

    Quasi der arme Bruder von BSG.

  2. Piet sagt:

    Wo war denn bitte bei BSG der SciFi Teil? Den muss ich wohl irgendwie verpasst haben…

    • Sparkiller sagt:

      Zu Beginn konnte man BSG noch problemlos eine Sci-Fi-Serie nennen: Angreifende Roboter, abgelegene Raumstationen, eine riesige Flotte, Raumschiff-Kämpfe und dazwischen angenehm-schroffe Charaktere mit Wiedererkennungswert.

      Aber aus irgendeinem Grund kamen die Macher dann auf die Idee, sich auf den pseudo-esoterischen Götter-Aspekt zu konzentrieren. In Maßen war das ja gar nicht sooo schlecht, aber spätestens in der zweiten Hälfte erinnerten mich viele Folgen an eine aufwändigere Version von Astro-TV. Siehe z.B. Starbucks ominöse Rückkehr und das ewige Religionsgeschwafel der Ober-Cylonen.

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    • Exverlobter sagt:

      Wer schon die 4te Staffel BSG zu esoterisch fand, ders sollte von Caprica die Finger lassen.
      Ist übrigens eine Passion von Ronald Moore. Der wollte das ja damals schon bei DS9 so machen. Der Kanon hat ihn aber im Zaun gehalten. ALso wer „der Sisko ist von Bajor“ schon zu hardcore fand, der kann sich ja mal ausmalen wie das gelaufen wäre, wenn er seine Ideen noch besser durchsetzen hätte können.

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    • Klo Deckel sagt:

      Der Grund waren ja ursprünglich die Einschaltquoten, aber der Schuss ging wohl nach hinten los: http://io9.com/5176026/appendix-battlestar-galactica-nielsen-ratings-by-episode

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  3. dröhn sagt:

    Tolle Review,

    objektiv, stichhaltig und treffend und dazu noch so witzig.

    Liege immer noch auf dem Boden und lache.

    Verstehe gar nicht wie man überhaupt anderer Meinung sein kann als die beiden Klappspaten, äh, Klap und Killer. Fast so gut wie Pat und Patachon oder Dick und Doof halt. Wer wer ist können beide ja unter sich ausmachen…

  4. Klapowski sagt:

    Unglaublich! Aus Sicht der Bewohner des Erdkernes ist SGU quotentechnisch schon wieder im Aufwind!

    http://www.gateworld.net/news/2010/10/stargates-live-ratings-drop-below-1-million/

    Die 974,000 Zuschauer sind aber immer noch sehr schmeichelhaft, wie ich finde. Zumal viele Leute SGU ja nur weiterschauen, weil sie nicht glauben wollen, was aus ihrer einstigen Lieblingsserie geworden ist. Fachausdruck: „Der Voyager-Effekt“…

    • Exverlobter sagt:

      Was mich bei VOY ärgert ist, dass die Serie im Gegensatz zu ENT oder SGU ( ich prophezei das bei SGU jetzt mal) 7 Jahre durchgehalten hat. Wieso hat man da nie den Hahn zugedreht ?Quotentechnisch war VOY ja auch immer ziemlich mau.

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    • taubenuss sagt:

      ich glaube, damals gab es noch nicht die wahnsinnig breit gestreute Konkurrenz wie heute. Voy war halt ST und das schauten vielen nun mal. Heute bekommen viele Ideen eine Chance und wenn SGU nicht alsbald einen wirklichen Höhenflug hinlegt (und das sage ich als…hüstl…Fan einiger Episoden), dann siehts mau aus.
      Die Folge diese Woche war aber eine Frechheit am Zuschauer. Storytechnisch so dünne wir nur irgendwas.

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    • Exverlobter sagt:

      Konkurrenz gab es da eher noch mehr. Die 90er waren doch das SF-Jahrzehnt. Was gibt es denn jetzt noch? BSG ist vorbei, Caprica ist kein SF, Trek gibt es (im TV) schon lange nicht mehr. Einige SF-Versuche a’la Terminator wurden blitzschnell abgesetzt. Bleibt nur noch das Stargate-Franchise.
      Die Zeiten in denen man einer Serie 2 bis 3 Jahre Zeit gegeben hat (wie bei TNG z.B) sind vorbei. Ich glaub wenn Voyager heut laufen würde, wäre nach Staffel 2 oder 3 spätestens Schluss gewesen. Heute funktioniert etwas von Anfang an, oder es wird gnadenlos gecancelt.SGU hat nur noch eine Chance: Konzeptänderung in Staffel 3 wie bei ENT damals (aber richtig!)
      Bei der derzeitigen Finanzsituation von MGM glaub ich das aber nicht.
      Wobei ENT damals den Vorteil hatte, dass die Charaktäre zumindest ein klitzekleinbisschen Ausstrahlung hatten. Das ist bei SGU nicht der Fall.

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  5. bierman sagt:

    Vielleicht ist die Zeit des Scifi einfach vorbei?

  6. Ijon sagt:

    Danke Klappo und Sparkiller! Inzwischen lese ich echt nur noch eure SGU Reviews und spare mir die Serie in dem Wissen das ich so mehr Spaß an Stargate habe.
    Aber ich kann nicht ganz verstehen das Caprica auf so viel mehr Ablehnung zu stoßen scheint.
    Allein schon das ganze Eyecandy, auch wenn man den Plot mal lahm findet, gibts im Hintergrund immer was Nettes zu sehen. Dazu noch die kleinen Anspielungen auf Matrix oder Clockwork Orange in letzter Zeit und hey, bin ich der einzige der froh ist, mal wieder ein bisschen Cyberpunk zu sehen zu kriegen? Besonders esoterisch finde ich das ganze auch nicht, während Roslin und Starbuck in BSG noch voll auf dem Religionstrip waren und dem Zuschauer Gott als unumstößlicher Fakt ins Gesicht gerieben wurde, zeigt Caprica die andere Seite der organisierten Religion (und stellt sie somit auf eine Ebene mit Großkonzernen und Mafia) und stellt auch mal interessante Fragen über die Natur des menschlichen Bewusstseins oder nach dem Umgang mit Tod und Trauer. Da steckt pro Folge mehr Sci Fi drin als in 2 Staffeln SGU zusammen! Ich werd mich nächstes Jahr jedenfalls mächtig ärgern wenn es abgesetzt wird und man SGU verlängert – aufgrund der ersten beiden Buchstaben im Titel.

    • Exverlobter sagt:

      Cyberpunk?? Eye-Candy?
      Also was die Ausstattung der Serie angeht, ist Caprica der letzte Witz. Im Gegensatz zu BSG wirkt Caprica City nicht im entferntesten irgendwie fremdartig. Sieht eigentlich genauso aus wie Vancouver. Bei BSG sah das tatsächlich wie ein fremdartiger Architektur-Mix aus. Nicht so bei Caprica. X-Beliebige Nordamerikanische Großstadt.
      Man sieht auch nie irgendwelche Raumschiffe in der Skyline (hat man zumindest bei BSG immer im Hintergrund gehabt, was einem zumindest gezeigt hat, dass das auf einem anderen Planeten spielen soll).
      Zu den Autos. Da hat man groß angekündigt, einen auf 40er Jahre-Mafia-Stil zu machen. Und dann seh ich da im Hintergrund einen lommeligen Citroen. Mag für Amerikaner vielleicht ungewohnt wirken, aber nicht für mich. Die Caprica-U-Bahn sieht aus wie ein schmutziger ICE.
      Die Gadgets reißen mich jetzt auch nicht vom HOcker. Richtig neuartig wirkt nur dieses komische Elektro-Papier, auf dem man Mails versenden kann. Und die superreiche Graystone-Familie scheint die einzige zu sein, die einen eigenen Roboter haben. Bei Hans Wurst ist aber alles wie hier auf der guten alten Erde.
      Klar, ich verlang jetzt nicht die Ausstattung eines Blade Runner. Aber allein schon BSG hat gezeigt, wie man mit wenig Geld viel rausholen kann.
      Das mit den Ethnien wirkt auch nicht gerade originel.
      Capricaner= Amerikaner, Tauron=Sizilianer usw.
      Gut, ich geb zu, die Storys sind eigentlich ganz interessant. Zumindest die Drehbuchautoren haben mehr drauf, als die Deppen bei SGU. Aber wenn ich mir eine Charakter-Show anschauen will, dann schalte ich zu David E. Kelley. Ich hab das demletzt schon mal gesagt, Genre-Mix ist einfach „strange“. Wenn ich Sci-Fi schauen will, will ich Sci-Fi schauen.
      Aber objektiv gesagt…. wer das Konzept mag, hat eine gute Serie vor sich. SGU kann man sogar nach objektiven Kriterien einfach nicht mehr schönreden. Also sollte zumindest Caprica noch eine zweite Staffel erhalten.
      Ach ja, eins noch. Ich dachte immer es kann einfach keine ekligere Stimme als die von Kate Mulgrew (Janeway) geben. ICh hab mich getäuscht. Die Zylonen-Göre in Caprica klingt schon fast so wie das kleine Mädchen im Exorzisten!! Und das ist tatsächlich ihre echte Stimme.

      Antworten
  7. Exverlobter sagt:

    So hat Cyberpunk auszusehen!! Die alte VGA-Grafik wirkt tausendmal erfrischender als alles was man bei Caprica gesehen hat.

    http://www.youtube.com/watch?v=qw2W_Ap7m2k

    • Ijon sagt:

      Schau nochmal genauer hin. Du findest Blade-Runner mäßige Riesenreklametafeln genauso wie Raumschiffe (selten), Zeppeline (andauernd zu sehen) und Gunships (im Avatar-Stil mit Viper-Armaturenbrett), also alles was man rein optisch mit Cyberpunk in Verbindung bringt. Bedenke bitte, das Blade Runner nur bei Nacht und Regen spielt und fliegende Autos vollkommen unpraktisch sind wenn die meisten Menschen schon mit einer 2-dimensionalen Straße überfordert sind. So ziemlich alle High-Tech Gadgets mit denen reiche Leute heute so gern angeben werden überflüssig wenn man alles in ein Stück Papier quetschen kann und eine flächendeckende W-Lan Verbindung hinbekommt. (Die Faszination wird sowieso verloren gehen. Unsere Kinder werden von Smartphones genauso gelangweilt sein wie wir vom Farbfernsehen obwohl das für unsere Eltern noch das Größte war). Überhaupt gilt beim Thema Industriedesign (und Architektur): Form Follows Function. Ein Hochhaus sieht eben aus wie ein überdimensionaler Glasklotz, nicht weils schön, sondern weils praktisch ist. Wieso sollte das bei den Colonials anders sein?
      Das die Soap-Elemente nerven können will ich dagegen gar nicht abstreiten. Sie sind aber wesentlich erträglicher als bei SGU, schließlich passieren hier wirklich bedeutsame Dinge die unweigerlich zu einem interstellaren Krieg führen werden. SGU hat wie Voyager das Problem die Zeit zu füllen in der die Crew nicht nach Hause kann, was natürlich erst in der letzten Folge passiert und alles zwischen drin in heiße Luft verwandelt. Abgesehen davon bin ich nicht der Ansicht das Sci Fi und Charaktertiefe bzw. -entwicklung sich ausschließen müssen und das reale Verhältnisse in der Science Fiction (Kalter Krieg in Form von Klingonen bei ST, kulturelle und religiöse Rivalität bei Caprica) widergespiegelt werden war und ist eine der größten Stärken des Genres.
      Was du und andere vermissen ist nicht Sci Fi sondern Space Opera, welche im Grunde genommen aber auch ein Genre-Mix ist, indem sie epische Abenteuer im Tolkien-Stil mit dem Thema Weltraum verbindet. In den wenigsten großen Sci Fi Romanen und Geschichten kommen Weltraumschlachten und Laserkämpfe gegen Aliens vor (Arthur C. Clarke, Asimov, Dick etc), einige konzentrieren sich sogar ausschließlich auf soziale Themen (siehe 1984, Fahrhenheit 451, Schöne Neue Welt u.a.) Und ja, verdammt, auch ich will wieder eine richtige Space Opera! Und wenn sie Babylon 5 reemagine-en…oder wie das dann heißen soll. Wer will das nicht? Unterhalten lasse ich mich aber so lange auch von ner guten Story mit interessanten Charakteren.
      Übrigens…hat noch jemand außer mir mal die Idee gehabt das BSG viel mehr Sinn ergibt wenn man davon ausgeht das Gott selbst eine Maschine ist? Bzw. kennt jemand Poul Andersons „Genesis“?
      PS: Syndicate hätte ich verdammt gerne mal gespielt, aber als Gegenargument führ ich hier einfach mal den ersten Teil von Deus Ex an.

      Antworten
    • Dingens sagt:

      Ah, danke für den Begriff „Space Opera“ und dessen Bedeutung. Ja, ich will auch wieder eine richtige Space Opera!

      Antworten
    • Exverlobter sagt:

      Hab bislang nur den Pilotfilm gesehen. Also da gab es keine Blimps und Raumschiffe. Hab aber gehört, dass in der eigentlichen Serie mehr drin sein soll.

      Top-News!

      Du willst Space-Opera??
      http://www.gateworld.net/news/2010/10/syfy-greenlights-pilot-for-third-galactica-series/

      Scheint so, als ob Sci-Fi Channel nach dem Adenauer-Prinzip „Keine Experimente“ wieder zurückrudern will. BSG-Spin-Off Nr.3 (oder 4 wenn man die 70er Jahre Serie dazuzählt) ist im Anmarsch, welches während des ersten Zylonenkriegs spielen soll (hab ich es nicht gesagt, lol)
      Man dementiert zwar, dass Serie Nr.3 „Caprica“ ersetzten soll. Aber in 3 Wochen wird entschieden ob Caprica eine 2te Staffel erhalten soll. (sieht bei den momentanen Quoten aber eher schlecht aus). Das gerade zum jetzigen Zeitpunkt jetzt also eine Serie ankündigt, die etwas mehr nach Space-Opera riecht, kann kein Zufall sein. OffenBar ist man die Ronald D. Moore’sche Selbstverwirklichung leid, und will wieder mehr „Hard-SF“.
      HOffentlich hat man auch was gelernt, und fasst wieder mal mehr die eigentliche Zielgruppe ins Auge(orientiert euch an Space 2063!!). Dem Sci-Fi Channel kann ja nicht entgangen sein, dass sowohl SGU als auch Caprica nicht so die PUblikumsmagneten sind.

      Zum Widerspruch von einer SF-Opera und „anspruchsvoller SF“.
      Klar, Stargate war im Vergleich eher ja immer etwas simpel gestrickt. Aber man muss es ja mit dem „(pseudo)anspruchsvoll machen“ ja nicht übertreibe(siehe SGU, voll in die Hose gegangen) . Und BSG hätte sich gegen Ende vom Tempo her auch an Staffel 1 und 2 halten sollen.
      Gute Beispiele von einer guten Mixtur aus Space Opera und richtiger Sci-Fi wären Serien wie TNG oder B5. So hätte SGU sein sollen. Wenn man aber eine Soap machen will, und die von den Produktionskosten her so teuer wie eine Hochglanzserie ist, kann das nur ein Minusgeschäft ergeben. Eine Soap rechnet sich halt nur wenn sie auch billig ist.

      Antworten
  8. G.G. Hoffmann sagt:

    Nachdem Star Trek 11 einen riiiesigen neuen Trekhype ausgelöst hat (man sieht ja kaum noch Schüler und Studenten ohne Starfleetuniformen durch die Straßen laufen), ist die Zeit reif für eine neue Star Trek Serie. Schließlich liegt das Ende von ENT schon schlanke fünf Jahre zurück, ohne daß ich bislang dazu gekommen wäre, die zweite Hälfte der zweiten sowie die dritte Staffel zu schauen.

    Es gibt eigentlich kaum etwas, was dagegen spricht. SciFi-Serien laufen wie blöd, die Jugend ist total zukunftsgeil, die Einschaltquotenmeter müssen nach oben erweitert werden, die NASA wird mit Geld überschüttet, Space Shuttles werden am Fließband gebaut und schon in den nächsten Wochen soll endlich ein bemannter Flug zum Mars beginnen. In dieser raumfahrtbegeisterten Umgebung wäre eine neue Star Trek Serie gleichsam ein Selbstläufer. Gagen von 1 Million Dollar pro Folge und Darsteller wären überhaupt kein Problem.

    • Exverlobter sagt:

      So reizvoll eine neue Star Trek-Serie auf den ersten Blick erscheinen würde- ich glaube nicht dass das nochmal funktionieren würde. Star Trek im Fernsehen ist ausgereizt. Es geht nur noch nach dem Abrams’schen Mehr-Explosionen-Prinzip. Das funktioniert im Kino aber nicht im TV, da es dort kein Budget für so etwas geben würde.
      Storymäßig ist Star Trek ausgereizt. Die Erforschung des Weltraums hatten wir ganze viermal! (TOS, TAS, TNG, VOY), dazu eine experimentelle Serie, die sich vom Ursprungskonzept abwendet(DS9), und ein Prequel (ENT). ICh wüsste ehrlich gesagt nicht, was man dem noch hinzufügen könnte. Letztendlich wäre es alles nur eine Wiederholung des bereits Etablierten.
      Ich wüsste nur eine Methode um Trek ins TV zurückzuholen. Zeigt den Rest von ENT! Auch wenn KLappo erstmal kotzen würde, wenn er das hört….
      Staffel 4 war in Ordnung! Basierend auf dem Konzept von Manny Coto könnte man aufbauen, und ENT mit Staffel 5 6 und 7 einigermaßen befriedigend zum Ende bringen. Und warum man VOY noch die Gnadenfrist gewährt hat, und ENT nicht, kapier ich bis heute nicht. VOY hatte doch auch scheiß Quoten, und befand sich storymäßig im Gegensatz zu ENT nicht einmal im Aufwind!
      Ich bin immer noch der Meinung, dass das eigentliche Prequel ja gar keine Prequel Storys erzählt hat. Statt der Gründung der Föderation (wurde nur im bescheuerten „THese are the voyages“ angedeutet) bekamen wir den Xindi-Konflikt, der nicht so recht in das 22. Jahrhundert passen wollte. Den romulanischen Krieg und die Gründung der Föderation würde ich aber gerne immer noch sehen wollen.
      Von dem abgesehen, hat Star Trek eigentlich alle seine Geschichten erzählt.

      P.S. Ach ja, hab am Wochenende „Schlag den Raab“ gesehen. Trek scheint echt aus dem Bewusstsein der Bevölkerung zu entschwinden. Weder Raab noch seine Kandidatin wussten wer William Shatner ist. TZTZ!

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    • flyan sagt:

      Vielleicht hat der alte Hoffmann auch nur eine winzig kleine Prise Ironie versteckt?…

      Ich studiere einen technischen Studiengang und erlebe jeden Tag hunderte Nerds und praktisch keiner von denen ist Star Trek interessiert. Viele haben die Serie „früher mal gesehen“, aber ENT ist nur noch den wenigsten ein Begriff. Dem entgegen ist Family Guy bekannter und Desperate Housewives beliebter als irgendwas, in dem Shatner oder Mulgrew oder Raab jemals mitgespielt haben.

      Die größte Hoffnung die ich hege ist, dass Star Tresh einige weitere Staffeln erhält. Hoffentlich wurden die aufwändigen Kulissen noch nicht zerschreddert oder von anderen Hochglanzproduktionen aufgekauft…

      Antworten
    • Exverlobter sagt:

      Das ENT und VOY heute niemand mehr kennt ist klar (hat ja schon bei der ERstaustrahlung niemand geguckt), aber von TOS und TNG sollte man zumindest schon mal was gehört haben.
      Andererseits muss man dazu sagen, dass Trek in Deutschland eh nie der Renner war. Als ich mal bei nem KUmpel Trek gesehen hab, und dessen Mutter gefragt hat, was wir da schauen, kam auf unsere Antwort: „Star Trek? Ach ja, das ist doch das mit dem Dietmar Schönherr, oder? Ich glaub, dass hab ich als Kind auch mal gesehen“.
      Merkt man auch an der Aktivität im Netz. Wieviele Follower hat denn Zukunftia. Maximal 30-40??
      Ist übrigens aber noch ziemlich viel im Vergleich zu Voyagercenter.de.
      DIe Seite ist der Zombie unter den deutschen Trek-Seiten.
      Bin deswegen auch fast nur noch bei den Amis unterwegs. Ein TYP wie SFDEBRIS schafft es ja immerhin noch 10.000 Leute anzusprechen. Und Mr.Plinkett sogar 50.000.
      Das sind dann immerhin mehr Leute , als die durchschnittliche ENT-FOlge auf sich vereinen konnte, lol.
      Merkt man aber auch am Einspielergebnis des letzten Trek-Films, der sein Geld fast ausschließlich in den USA gemacht hat.

      (Männer gucken Desperate Housewives??????? Ist ja fast so schlimm wie Sex and the City. Kein Wunder das die Gesellschaft immer femininer wird, lol.

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