Doctor Who – 5.13 – „The Big Bang“ Review
Okay, das ist wohl so ziemlich das Verrückteste, was ich bei Doctor Who bislang gesehen habe. Wie man das beim nächsten Staffelfinale noch steigern will, ohne ZWEI Universen zu rebooten, ist mir ein Rätsel, bei dem ich gerne schon mal auf die Seite mit den Lösungen spinksen würde. Aber lasst uns nun alle „Geronimo!“ rufen und uns in einem Borg-Kubus in die Sonne rasen. Sonnencreme, Psychopharmaka und die berühmte Albert-Einstein-Grimasse dabei bitte nicht vergessen!
Inhalt: Den kann ich beim besten Willen nicht wiedergeben. Lest Euch einfach noch mal den zu Teil 1 durch, steckt euren Kopf in einen halbleeren Lackeimer und atmet tief durch. Passt dann schon so…
Besprechung:
Trotz all den vielen Wendungen, dem Dalek im Museum, dem wachsamen Roboter-Rory, Amy als Kind und der Tardis als Feuerball, muss ich leider eines konstatieren: Echte Überraschungen gibt es leider nicht, weil man irgendwann versteht, dass Time, Space und anwesende Personen irgendwie wieder so zurechtgekittet werden, wie es der Serie dienlich ist.
Ob dafür nun ein Erinnerungsfeld per Handy auf eine Klon-Raumstation im Jahre 2230 geschickt wird, die Tardis ein Urknallecho auf Gottes USB-Stick stanzt oder der Doctor ein schützendes Zeitfeld samt erklärende Sprachaufzeichnung an Amys Schultüte heftet, ist dabei fast schon unerheblich. Und das kreide ich der Folge bei allem epischen Trallalla-Bumsfideralala, bei all dem flotten „Heute hier, Morgen nie geboren da“, bei all den Erinnerungen, die selbst einen Neustart des Universums überstehen (und ich weiß ja noch nicht mal, wer vorgestern bei der WM mitgespielt hat!) dann doch etwas an.
Eigentlich ist dieser Mix aus wilden Ideen, die sich im Zweifel einfach selbst (v)erklären, ja verdammt schlechtes Schreiben. Man muss nur genügend Erinnerungen, Zeitmaschinen, Restaurationsfelder, Urknalle, Realitäten, Fish & Ships zusammenwerfen und kann 60 Minuten lang alles dahinschreibseln, was man so möchte. Im Zweifel übernimmt der Doc sogar das Verständnis für die ganze Story, damit der Zuschauer ihm für das Abnehmen dieser Arbeitsleistung NOCH ein wenig dankbarer sein kann. Wie? Warum es nach meinem nächsten Satz einen Absatz gibt? Weil die Erinnerung meines zukünftigen Ichs mir per Zeitschleifen-Rückkopplung nebst Universums-Neugestaltung den Befehl gegeben hat, mit der Stirn auf den Return-Knopf zu hämmern. Ist doch logisch!
„Ich war 1.894 Jahre an diesen Stuhl gefesselt.“ – „Oh, Gott, Amy! Geht es dir gut? Mental und so?“ – „Kein Problem! Es braucht schon etwas mehr als die Lokusschüssel der Ewigkeit, um Mrs. Napoleon aus dem Konzept zu bringen!“ – Ziemlich lange eingesessen: Amy hat sich soooo lange in der Pandora-Box befunden, dass ihre Handschuhe damals noch rote Schafe waren, denen sie mit beiden Armen in den After gegriffen hat…
Trotzdem weiß ich natürlich, dass Euch (und mir!) die Folge gut gefallen hat. Wir sind hier ja schließlich nicht in der Lindenstraße oder bei „Deutschland sucht den Superstar“, wo ein minutiös ausgearbeitetes Drehbuch solch altmodischen Konzepten wie „Ursache und Wirkung“ huldigt! Daher schauen wir ja Doctor Who: Um Plastikrömer zu sehen, deren Handlungen dafür sorgen, dass Tausend Jahre später eine Pandora-Box in ein explodierendes Superraumschiff stürzt, das kurzfristig die Rolle der Sonne übernommen hat. Tja: Diese Serie ist eben wie Strandurlaub vom Gehirn, nur dass man vorher maximal einen gehörigen Flug auf die Fresse gebucht haben muss.
Die Logik dahinter zu beurteilen, kann man sich hier eigentlich völlig abschminken wie Steven Moffat den Sabber vom Kinn, wenn er gerade schreibt. Für jedes Argument, das ich bringen könnte (wie kann sich der Doctor aus der Pandora-Box befreien, wenn seine Befreiung die Voraussetzung für seine eigene Befreiung ist?), könntet ihr mir – völlig zu Recht – mit einem lebensgroßen Tardis-Modell vor die Stirn schlagen und sagen: „Fresse, Klapo! Ist halt so! Der fiktive Doc ist schlauer als alle realen Autoren und Kritiker der Welt! Moffat kann froh sein, dass er für ihn schreiben darf und der Doctor ihn nicht in seine fiktionale Realität zieht und ihn verkloppt, wenn er ein Komma vergisst!“
Abseits von all den wirren Zeitreisen und Weltrettungsplänen gibt es nur wenig, was sich diesmal zu besprechen lohnt, wenn man Figurenentwicklung lieber mag als Moffats persönliches Storygeschenk an Steven Hawkings komplexer denkenden Zwilligsbruder. River Song ist wieder mit dabei, verrät aber noch immer nicht, wer sie eigentlich ist, Amy und Rory heiraten nun doch (geklebtes Universum sei Dank), der Doctor ist am Ende wieder hibbelig sowie fraglos am Leben und das Weihnachtsspecial (irgendwas mit dem Orient Express) wartet schon.
„Doctor? Warum tragen sie einen Wischmopp unter dem Arm?“ – „Na, weil an meinem Kleidenständer noch der Lachs von letzter Woche zum Trocknen hängt!“ – Z(w)eitreise: Für die Rettung des Doctors hat man sich hier etwas ganz besonderes ausgedacht: Den Raum/Zeit-Manipulator von Meister Propper. Fragen zu diesem Script beantwortet Euch übrigens gerne Euer zukünftiges Ich. Also einfach noch mal in 5 Minuten in das Zimmer kommen und dann laut sagen: „Ich hab auch nicht alles kapiert, okaaay?!“
Es spricht wohl im Zweifel FÜR die Serie, dass man es ihr sogar kaum übel nimmt, wenn Rory den Doctor befreit, indem er einmal kurz den Screwdriver auf die Pandora-Box richtet. Bei anderen SF-Vertretern hätte man sich den Kopf in ungesunde Rotfärbungen darüber heißgeredet, warum die Box vorher eigentlich als waaaahnsinnig komplexer Schließmechanismus eingeführt wurde. Bei Doctor Who kann eben jeder Showrunner seinen rückwärtigen Schließmuskel einfach mal öffnen und das braune Ergebnis als finale Staffelepisode auf’s Papier pladdern lassen, ohne dass es einen juckt. DAS ist eine Kunstform, die so bemerkenswert ist, dass einem spontan all die anderen SF-Autoren leid tun, die für andere Serien schreiben müssen. Diese armen Gestalten müssen ja irgendwie zusehen, dass Figuren nicht durch Türen laufen, die vorher unüberwindbar verriegelt wurden; kann man sich etwas Armseligeres vorstellen?
Der Humor rettet diese Episode vor einer harten Bewertung: Der Doctor taucht mit seiner Armbandzeitmaschine (hatte River die liegen lassen?) so schnell an allen möglichen Orten und Zeiten auf, dass man sich fragt, ob so eine Tardis nicht eher ein verzichtbares Stück Risikotechnologie ist. Ähnlich dem Wohnwagen bei Holländern fragte ich mich hier doch recht deutlich, ob man diesen Trumm eigentlich benötigt. Wobei mich schon interessiert hätte, wieso es am Ende reichte, an Doc und Blue Box zu denken, damit beides in all seiner Komplexität am Ende wiedererschaffen wird. – Gnnnn… Pamela Anderson, willig und bereit… in… meinem Wohnzimmer, gnnn… Pardon, klappt nicht!
Nett gemacht: Es gibt Zeitreisen in andere Folgen dieser Staffel, unter anderem in den Angel-Zweiteiler, bei dem der Doc damals schon mit falschen Klamotten und wirrem Gerede unangenehm auffiel. Der rote Faden leuchtet somit also schon mal kräftiger als damals, als Russell T. Davies noch überall „Bad Wolf“ an die Lokustür gekritzelt hat, um sich später irgendwas Albernes dazu einfallen zu lassen. Auch schön, dass man die junge Amy wieder ins Boot holte. Weniger schön jedoch, dass man sie dann in dem praktischen Zeitloch verschwinden ließ, nachdem der „Ach-wie-putzig“-Effekt gerade abgeklungen war.
„Und, Klapo, was hast Du am Sonntag so gemacht? Fußball geguckt?“ – „Nö. Ich habe mir einen außerirdischen Timelord angesehen, der mittels künstlichem Urknall das Universum rebootet hat.“ – „Äh… Okay. Ging das Ding dann wenigstens noch in die Verlängerung?“ – Phantasien für Millionen: Eins muss man der Serie lassen, sie hält sich nicht mit Kleinkram auf. Und selbst der große Krempel bekommt hier ganz weiche Knie!
Trotz der konfusen Story macht es aber weiterhin Spaß, den Charakteren zuzusehen. Hier können sich so manche Ami-Schönlinge wie z.B. das komplette Cast von „V“ oder das mit dem dunklen Schiff, in dem nie Licht brennt, noch das eine oder andere Stück Schaumstoff von der Besetzungscoach abschneiden. Man würde hier wohl auch zusehen, wenn der Doctor nur eine halbe Stunde lang in eine WG abhängen würde. Experimente dazu sollen ja bereits gelaufen sein…
Insgesamt hatte ich mir die die letzte Folge aber doch etwas epischer vorgestellt. Die Gegner des Doctors wurden ja vom auflösenden Universum mal gerade in Stein verwandelt (wenn IHR die Macher nicht danach fragt, tue ich es auch nicht, okay?) und spielten somit keinen Rolle mehr, genau so wie der Cliffhanger der letzten Folge, den ich doch etwas billig aufgelöst fand: „Klappe auf, Doctor raus“ – Nur gut, dass die Doctor-Who-Zuschauer wohl tatsächlich EXAKT so doof unterhalten werden wollen, wie Moffat die Zuschauer für blöd hält. Passt ja dann wieder.
Fazit: Für die bloßen Begeisterungsstürme („Tolle Musik! Tolle Effekte!“) sorgt weiter unten bestimmt noch mein Kollege Sparkiller, dessen Kasten ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht kenne. Ob er wohl wieder vor lauter Begeisterung die (Achtung!) WhoWho-zela rausholt?
Wie auch immer: Die Logiklöcher aus meinem letzten Review wurden nicht gestopft, sind nun aber inzwischen nicht mehr zu sehen, da in der Fortsetzung keine Substanz mehr vorhanden ist, in der man Löcher sehen könnte. Diese Episode ist wie ein Tag auf dem Rummelplatz: Laut, schrill und wenn man im Kettenkarussell mit Bierflaschen um sich wirft, erfährt man wahnsinnig spannende Dinge über Zentrifugalkraft.
Außerdem dürfte es wohl eine der wenigen Folgen sein, die gleichzeitig mit alternativen Realitäten (=verschwundene Sterne), Urknall 2.0, Zeitreisen, Roboter-Protagonisten und Raumschiffsonnen hantieren, ohne dass man den Autoren in eine weiße Jacke ohne Ärmel stecken möchte.
Eine hellgraue täte es nämlich sicherlich auch…
Die kleinen Zeitsprünge des Doktors waren so spaßig wie genial und selbst der Rory ist mir dieses Mal wenn auch nicht an mein Herz, aber zumindestens an meinen Blinddarm gewachsen. Immerhin! Und Amy „Shut up!“ Pond konnte auch wieder soviel Elan und Tempo versprühen, dass ich am Ende schon wirklich (unberechtigt) Angst hatte, dass man die Gute den Weg der vorherigen Who-Begleiter gehen lässt.
Überhaupt war die Geschichte so abwechslungsreich, dass eigentlich gar keine Zeit blieb, nach kleinlichen Nörgelpunkten zu suchen. Die Risse im Universum, nebst deren Vorkommen in den vorherigen Folgen, wurden nochmal schön eingebunden und das Hin- und Her mit River Song wirkt schon so komplex, dass ich mir direkt nochmal „Silence in the Library“ ansehen muss. Gut, mittlerweile hat sich der Doc wohl zum zehnten Mal doch-nicht-geopfert, aber selbst dies will mir durch die dabei meist laufende Action-Mucke einfach nicht langweilig werden. Und wie böse kann man einem „Arzt“ mit Fez auf dem Kopf und Wischmop in der Hand auch werden?
Wobei, ganz im im Ernst, wie will man DIESES Finale jetzt noch toppen? Mehr als das ganze Universum in die Luft und aus der Zeitlinie zu sprengen geht doch nun wirklich nicht. Auf der anderen Seite wurde ja noch nicht beantwortet, WER denn nun überhaupt für die TARDIS-Explosion verantwortlich war.
Fazit: Pralles (sowohl im Sinne der Jugendsprache wie auch der Inhaltsmenge) Finale mit einer für mich fast perfekten Mischung aus Abenteuer, Trash, roten Faden und Charaktermomenten. Der Epilog war eventuell schon wieder zu lang, aber damit pule ich bereits in Kleinigkeiten herum. Da wünsche ich mir jedenfalls glatt die nächste Staffel durchgehend in solch einer Qualiät! Problem: Wie lange kann so ein hochfrisiertes Moffa(t) durchhalten, bis der Motor implodiert? Antwort: Mir doch egal! Gib, gib, gib!
Note: 2+
Ich sehe die ganzen Unlogeleien genauso und finde die Folge – wie den Großteil der Staffel – wirklich gruselig geschrieben. Vor allem nach all den Vorschusslorbeeren, wieviel besser Moffat ja alles machen würde als RTD finde ich es schon eine ziemliche Frechheit so ein Finale abzuliefern, das ja nichtmal unter DW-Gesichtspunkten Sinn macht und in dem sich die Deus Ex Machinas gleich reihenweise die Klinke in die Hand geben. Matt Smith ist ein cooler Doctor den ich gerne weitersehe – aber bitte nicht mehr als der lustig-unfähige Slapstick-Doctor für die Teeniezielgruppe. Und auf Amy und Rory kann ich gerne ganz verzichten.
Aber danke für eure Reviews, die wirklich sehr spassig und schön analytisch zu lesen sind.
Seh ich ähnlich. Hätte nie gedacht, dass ich mir mal RTD zurückwünschen würde. Aber bei seinen Folgen hat man sich wenigstens mehr mit den Charakteren identifizieren können.
Die Folge hatte paar lustige Szenen und war ganz ok, jedenfalls nach meinen runtergeschraubten Erwartungen, aber positiv überrascht war ich nicht gerade, auch weil ich nach der vorherigen Folge wieder etwas voreilig Hoffnung auf mehr geschöpft hatte.
Tolle Folge, tolle Reviews. Tolle Ersatzbefriedigung für Nichtfußballfans.
Ich sehe es wie Batzman. Von der Schreibe her und der serieninternen Logik hat auch mir RTD deutlich besser gefallen. Auch ich mag den neuen Doktor an sich, aber auch Amy und Plastik-Rory, welchen ich gerne weiter als Plastik-Rory gesehen hätte. Aber was Moffat da mit dem Doktor anstellt ist echt nicht mehr feierlich. Immer hat er direkt Lösungen parat und ist mehr Hampelmann seiner eigenen Geschichte, als hätte er doch in die Tardis-Bibel geschielt und arbeitet alles nur ab. Es nervt, dass er immer gleich alles weiß und es irgendwie nie richtige Fehlversuche gibt. Auch fehlten mir in dieser Staffel große moralische Engpässe. Ganz übel fand ich die ruinierten ach so mächtigen Angel, auch wenn die Folgen jetzt nicht so schlecht waren. Am stimmigsten fand ich eigentlich The Beast Below.
Ach ja, zur finalen Folge. Endlich gab’s mal wieder ein ordentliche Mischung aus Herz-Schmerz und viele kleine Aha-Erlebnisse. Und mir ist erst bei dieser Folge aufgefallen, das gerade dieser Herz-Schmerz-Kram irgendwie zu wenig vertreten war. Das hatte RTD deutlich besser drauf. Irgendwie hat RTD dem Doktor mehr Größe verliehen. Ich mochte das universelle und göttliche Mitleid des 10. Doktors. Allerdings mag ich es auch so trashig wie jetzt in der letzten Folge. So kann man Logikfehler gut ertragen. Wenn der 11. Doktor in diesem Stil weiter laufen, dann bitte so wie in dieser Folge.
Habt ihr eigentlich auch die Patzer im Museum gesehen? Einmal war einer kurz im Bild und dann gab’s Taschenlampen-Gefuchtel im Hintergrund. Aber vielleicht wird das wie mit der Jacke noch aufgelöst. ;-)
Kann man eigentlich irgendwo den Produzenten Geld spenden? Manchmal ist es mir zu billig und was noch störender ist, spielt sich alles irgendwie auf viel weniger und kleineren Schauplätzen ab.
Weiß einer, warum die BBC die Mittel gekürzt hat? Wussten die trotz „Blink“, dass Moffat das nicht wert ist?
Aber mit einem haben einige Kritiker recht. Die Serie ist wieder näher an ihren Wurzeln. Leider gefiel mir RTDs Evolution aber sehr gut. Immer dieses Umge-whö-nen. ;-)
Für mich war dies die beste Folge der Staffel.
Ich hoffe nicht, dass in den, naja, was auch immer Klappo da so macht, Buchstabenverwindungen die kongeniale Serie „V“ aus den 80ern gemeint ist, die da oben negativ beschworen wird und die hier mal ein Review verdienen würde. Man lässt sich ja so Einiges gefallen, aber mein Science-Fiction-A-Team-Verschnitt sollte nicht als schlechtes Vergleichselement herhalten müssen. Wehe, also sage ich, wenn da nicht das miese Remake einer perfekten Serie gemeint ist, bei der sich heutige Science-Fiction-Serien und -Filme alles abgucken.
Laaaangweilig!
Hmm, ja ich finde die Staffel auch die schwächste. Es ist keine Katastrophe, aber es gibt viel Raum zur Verbesserung.
Zu den Companions. Hach, ich hab’s doch gewusst das Rory nicht Tod ist, verdammt! ARRRGG. Amy ist ok, aber Rory nervt göttlich.
Die Budget-Kürzungen merkt man schon. Vorallen das viele Folgen am exakt gleichen Ort auf der Erde stattfinden. Schade, schade schade.
Die Kritik an RTD verstand ich nie wirklich. Die 2009-Specials mochte nicht nicht wirklich, aber die 4. Staffeln davor waren immer toll. Eigentlich hat sich jetzt bei Moffat nicht allzu viel geändert. Es fehlten die gross angerührten Folgen mit ganzer Invasionen und grosses Kaboom. Vielleicht ebenfalls Folge der Budget-Kürzungen. Was mir vor allem fehlte ist ein Überraschungs-Folge. Es gab keine Folge die irgendwie ein komplett überwältigen Plot (ala Blink) / coole Aliens (z.B. bei Doctors Daughter) / sonst was gab. Die guten Folgen nutzen existierte Szenarios.
Für die nächste Staffel, weniger nah an Logik-Fressende Schwarzen Löcher vorbei fliegen. Den Caping-Bus auspacken und mal das alte Dorf verlassen. Moffat ein Organgen-Saft und Kakao einschenken und das Spende-Kässchen in der Kirche zirkulieren lassen.
Warum wundert es mich nicht, dass hier die mit dem Holzhammer geschriebenen Krach-Bumm-Gigantomanien von RTD mehr Anklang finden, als die schnörkeligeren Moffat-Extravaganzen?
Dr. Who war in dieser Staffel dankenswerterweise deutlich reduzierter: Der Pathos wurde einem diesmal nicht meterdick auf’s Brot geschmiert (nur zentimeterdick). Während Tennant sich noch die Seele aus dem Leib gespielt hat, um auch dem Dümmsten klar zu machen, wie zerrissen der Doctor doch ist, guckt Matt Smith nur ein bisschen traurig, was mich komischerweise zehn mal mehr berührt. Und ENDLICH gab es mal keine große außerirdische Invasion!
Andererseits ist Moffats Who nicht in allen Elementen zurückhaltender als RTDs Who. Zum Beispiel was den Companion angeht. Gegen Amy Pond wirken Rose oder Martha blasser als ein stubenhockender Trekkie im Hochsommer.
Fazit: Vielleicht objektiv nicht die beste Staffel (dazu gab’s zu viele Stinker-Episoden), aber gefühlsmäßig mein bisher liebstes Who.
Kein Pathos? Rory, der 2000 Jahre seine Geliebte bewacht (1950 Jahre davon in Römeruniform, dann hat er sich umgezogen), das ständige betonen von angeblich guten Ideen als stinkendes Eigenlob des Autors (that’s brilliant, oh, that’s sooo brilliant), ständiges Geheule und „erinnern“, während der Tardis die Sonnenstrahlen aus dem After kommen… Sorry, aber so schlimm war das „Doctor Who“-Pathos noch nie.
tach auch !
Das war eiine tolle Folge.
Mindestens 1 minus.
Gruss BergH
An den RTD-Staffeln mochte ich, wie lebendig die Figuren wurden. Entsprechend hab ich mich bei dieser Staffel die ganze Zeit gefragt, warum die Hauptfiguren überhaupt keine Nahaufnahmen mehr kriegen, in denen sie mimisch irgendwas an Gefühl rüber bringen können. Dachte, das Konzept hätte sich vielleicht geändert (vorwiegend Action etc. — Sehr schade bei einer Serie, die früher tolle Dialoge hatte). Aber kaum kommt River zurück, kriegt sie mehr Nahaufnahmen als alle anderen. Könnte es sein, dass Steven Moffats Schauspieler einfach zu wenig Kamerapräsenz haben, um sie in der gleichen Weise zu inszenieren?
Egal, meine eigentliche Frage: Da ich die aktuelle Staffel ziemlich langweilig fand, wüsste ich gern, wie sie in England aufgenommen wurde. Bei Google hab ich aber keine brauchbaren Seiten zum Nachschlagen gefunden. Hat jemand von Euch einen Tipp?
Abschließend noch was Gutes: Fand ich schon clever, wie Steven Moffat im Finale droht, dass es nie wieder eine Dr-Who-Staffel geben wird (weil Dr nie existiert und so). Hat mir richtig Angst gemacht. Hoffe ja immer noch auf eine bessere Nachfolgestaffel.
Ich hab mir mal das Finale gut ne Woche durch den Kopf gehen lassen, mein Fazit nach ein wenig Zeit: Ein typisches Dr. Who Finale, alles gerät aus den Fugen, die Logik verdreht sich bis ins Unendliche und dazu genug Trash. Also ich kann wirklich nicht klagen. Die Staffel an sich war leider mager, obwohl der neue Doc eigentlich nicht so schlecht ist, er kommt jedenfalls schön verrückt-sympathisch rüber und seine Begelieterin diesmal sexy, aber trotzdem nicht aufs Maul gefallen ist.
Was ich an der ganzen Staffel schade finde ist, dass alle vorherrigen Verbindungen und mühevoll gezogenen Nebenhandlungen gekappt worden sind. Torchwood, UNIT usw. scheinen einfach nicht mehr zu existieren. Deswegen war ich auch ganz schön überrascht von Rivers Auftritt, ich hoffe aber hier das noch großes geplant ist, der Plot hätte es nun endlich verdient, beträgt die Vorbereitung nun schon ganze 2 Staffeln! Ich als Zuschauer bin auch heiß genug gemacht worden, es soll endlich losgehen und bitte nicht mit nem, bei dieser Vorbreitung unwürdigen, 08/15 Zweiteiler, darf gerne eine ganze Staffel sein.
Doch um nochmal expliziet auf diese Folge zu kommen, die beste Szene ist immer noch die hübsch-tashige Sache mit der Fezzeitreise, gepaart mit dem Mob, im Übrigen die auflösung ist auch so schön trivial und stößt einem so herrlich gegen den Kopf.
Meine persönliche Wertung: 2-
Grund: Das Finale kratzt bei weitem nicht das 4 teilige Tennant Finale an, aber Gut der Neue muss sich erstmal einspielen…
tach auch !
Von mir aus kann das Vorspiel mit Alex Kinston ewig so weitergehen.
Ich mag die Frau. Die war schon vo r15 Jahren klasse.
Gruss BergH
An diesem Punkt muss ich nun auch mal meinen Senf ablassen. Ob ihr wollt oder nicht, hier mal meine Eindrücke die sich so angestaut haben, seit ich mich, dank Zukunftia, tatsächlich mal an dieser Serie versucht habe.
Muss ich natürlich bei Staffel 1, Folge 1 – der Next-Genration-Whos anfangen. Erinnert ihr euch noch? Schaufensterpuppen versuchen die Weltherrschaft an sich zu reissen. Was war das für’ne grottige Folge, einfach nur schrecklich. Die Regie-Arbeit erinnerte mich doch stark an Science-Fiction-C-Movies der 50er Jahre, nur waren die Stories nie so über alle Maßen hirnverbrannt. Aber Zukunftia kann sich doch nicht so dermaßen täuschen, also Zähne zusammengebissen und tapfer durchgehalten. Und schon Folge 2 brachte mir dann auch bereits dass gewünschte Aha-Erlebnis. Juchhe – endlich wieder innovative Science-Fiction … wie lange hab ich warten müssen. Und von Null auf Hundert war ich begeisterter Fan. Sowas in 30 Mins zu schaffen is ’ne Leistung die mein höchstes Lob verdiehnt.
Unvergesslich der Moment als der Countdown zu den letzten Sekunden der Erde mit „antiker Folklore-Musik“ eingeleitet wird.
Kleiner Einwurf: Gibt nix schöneres als wenn ein filmischer Hochgenuss, akustisch intensiviert wird. In Serien kommt sowas ja so gut wie nie vor … leider. Spontan fällt mir da im Science-Fiction-Bereich wirklich nur der Acapella-Gesang des Autisten-Quartetts auf DS9 ein. Ach und damit keiner hier meine Integrität in Frage stellt, die Spears is normalerweise gar nich mein Geschmack, musik-technisch, hust.
Und auf diese Episode folgten dann noch viele weitere schöne Momente. Die Einführung der Dahleks, Edel-Trash erster Güte … Aliens welche eine Ivasion inszenieren, um die eigene Invasion zu verheimlichen … oder die Rettung der letzten „Menschen“ durch den Master (Die Erde wird natürlich gerettet, aber das Ende – des Unversums – wird trotz dessen wohl recht kühl ausfallen, für die Geretteten) um nur einige Beispiele zu nennen.
Selbst der Grossteil der historischen Episoden hat mir gut gefallen. Und schwächere Episoden konnten meist durch ein wenig Humor etwas punkten.
Den Darstellern des Docs – allesamt hochtalentiert – kann man nur wünschen, dass Sie in Zukunft weiterhin erfolgreich sind. Jeder der Darsteller hat mir sehr gut gefallen und jeder hat dem Doktor seine ganz speziellen Macken verpasst. Ecclestons trockener, zynischer Humor, Tennants Tempo und Smiths Verrücktheit, jeder für sich klasse. Tennants Begeisterung war vlt. manchmal etwas dick aufgetragen (absolutely brilliant), aber war alles im Rahmen.
Konstruktive Kritik muss natürlich auch noch sein:
Beim Übergang von der 1. zur 2. Staffel is ein Regiewechsel ja ziemlich deutlich zu erkennen, wenn nicht zumindest ein gewaltiger Erfahrungszuwachs beim Regisseur. Die Folgen wirkten ab der 2.Staffel längst nicht mehr so B-Movie-mässig. Viele Szenen mit Rose’s Mutter wirkten in der 1. Staffel auch noch oft wie eine Soap-Opera. In dieser Hinsicht hat die Serie sich eigentlich gut vorwärts entwickelt. Aber, nach der 1.Staffel, haben die Folgen für mich inhaltlich auch immer weiter nachgelassen. Die Einführung der Dahleks, son 50er-Jahre-Blecheimer-Monster fand ich zum schreien genial, auch die gemeinsame Erd-Invasion mit den Cybermen war immer noch genial. Aber dann beim dritten, spätestens vierten Auftritt war das Thema Dahleks dann auch schon ausgelutscht. Da hätte man doch noch soviele andere Trash-Monster verbraten können, den Blub (oder hies dieser grosse grüne Gelatinehaufen Blob? -na ihr wisst schon was ich meine), Tarantula … was weiss ich. Weiterhin, so wie im 1. Staffelfinale gleich 2 Antagonisten in die Handlung gequetscht wurden (wie gesagt, beim ersten Mal fetzt das natürlich), hat man bei vielen späteren Folgen auch oft das Gefühl, die Autoren haben einfach immer 2-4 altbekannte SciFi-Szenarios zu einer Folge zuasammengewurschtelt. Das Ergebnis war dann eigentlich immer noch recht unterhaltsam, aber wesentlich weniger innovativ. Grob zusammengefasst wünsche ich mir etwas weniger Redundanz für zukünftige Staffeln.
Mit der bis jetzt letzten 5. Staffel hat man dann wohl offensichtlich versucht, auch eine jüngere Zielgruppe anzusprechen. Schnelle Schnitte, viele Handlungsstränge … anfangs hat sich DrWho teilweise wie ne Buffy-Episode angefühlt (schämt euch wer sich damals den Mist reingezogen hat und nicht als Entschuldigung vorbringen kann, schon als kleines Mädchen der größe Bibbi-Blocksberg-Fan gewesen zu sein), aber es wurde besser.
Insgesamt gab es nur eine einzige Folge, die mir wirklich NICHT gefallen hat, Van Gogh. Es passiert halt nix, aber kann man dem wohl künstlerisch interessierten Macher/Autor ruhig mal durchgehen lassen. Bissl Spass muss ja auch sein.
Blink, von vielen hochgelobt, fand ich relativ lasch. Von den vielen Antagonisten, sind „die ärmsten Wesen des Universums, da Sie sich niemals gegenseitig ansehen können“, auch für Who-Verhältnisse einfach nur albern. Aber der lustige Video-Freak hats wieder rausgehauen.
Und natürlich noch ein paar Worte zu dieser vorerst letzten Folge, welche mir insgesamt gut gefallen hat. Tiefe Logiklöcher, nette Aha- und schicke CGI-Effekte, sowie der überfällige Versuch Rory etwas Leben einzuhauchen. Najo, wurde wohl schon alles gesagt. Zwei Sachen vlt noch. Der Doktor kann nun auf einmal doch innerhalb seiner eigenen Zeitlinie springen. Konnte er ja scheinbar mit Rose bereits um ihren Vater zu sehen/retten, aber die Autoren sollten sich die Regeln nicht allzu häufig zurechtbiegen wies grad am besten passt. Hätte der Doc ja auch gleich 5 mins weiter zurückspringen können, damit er und Amy gar nicht erst Stonehenge besuchen. Punkt zwei, die zweite Hälfte vom Staffelfinale fällt doch etwas ab. In Teil 1 haben wir den ersten Planeten, ein römisches Feldlager und Stonehenge … in Teil 2 einen Treppenflur und ein Hausdach … als Kulisse. Da wäre bst mehr machbar gewesen.
Summa summarum muss ich sagen, ich hab nicht das Gefühl mit der Serie meine Zeit verplempert zu haben. Ganz im Gegenteil hab ich das Gefühl etwas mitgenommen zu haben. War ’ne schöne Erfahrung, gerne noch ein paar Staffeln mehr. Und damit reiht sich DrWho in meine persöhnlichen Top-3 der SciFi-Serien ein, direkt hinter Star-Trek und Outer-Limits.
Den ausgehungerten Serien-Freaks unter euch möchte ich dann noch die Serie „My Name is Earl“ ans Herz legen. Kein SciFi, aber gute Unterhaltung mit Unterschichten- äh derbem Humor.