Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

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Klapos Telekolleg: „Eine kurze (fast verständliche) Geschichte der Zeit“ (II)

Klapos Telekolleg: „Eine kurze (fast verständliche) Geschichte der Zeit“ (II)

In Teil eins erklärten wir bereits, was die Zeit physikalisch eigentlich ist. Zumindest, wenn wir mal für eine Planck-Einheit davon ausgehen, dass dieser ganze Quantenquatsch nicht auch wieder nur die falsche Annahme der international tätigen Forscherfiguren ist. Was gäbe es sonst noch zu dem Phänomen zu sagen, das mich so fasziniert, seit meine Hauswahrsagerin mal in die Zukunft geschaut und mir einen einen „großen dunkelhaarigen Mann“ vorhergesagt hat? – Vielleicht, dass drei Minuten später ein Typ namens Sparkiller vor der Tür stand?


Die Zeit ist eigentlich undenkbar, undurchschaubar und unfassbar. Vor allem aber unfassbar dämlich. Als wenn man nichts besseres zu tun hätte, viel von ihr zu verplempern, um das substanzlose Ding auch nur ansatzweise zu verstehen.

Moment mal? Substanzlos? Hier sollte man vielleicht kurz einfügen, dass Einstein in seinen frühen 1905er-Jahren von einem „Zeitteilchen“ gesponnen hat, wenn wohl auch nur in seinem Nebenjob als Physik-Satiriker… Er meinte vermutlich nicht ernsthaft, dass man zusätzlich (oder anstatt) der Raumzeit noch einen Haufen mysteriöser Partikel benötigen würde, dank derer die Welt sich erst dreht und bewegt. Genau so gut könnte ein erfolgloser Dermatologe „Pickelpartikel“ erfinden, nur weil er einfach nicht darauf kommt, woher seine Kundschaft das leicht Beulige hat.

Auch Star Trek leistete sich schon mehrmals den Hütchenspielertrick, Zeit in Teilchen zu verwandeln. Schließlich gibt’s Teilchen ja auch beim Bäcker und da will ein Haufen fliegender Schrott mit Lichtern dran natürlich nicht nachstehen! Ebenso wie der Zaubertrank bei den prügelwütigen Gallier ist das außerdem sehr praktisch, denn so hat man seine potenzielle Zeitreise immer im Handtäschchen bei sich: „Oh, Captain! Mir sind hier gerade ein paar Chronotonen aus der Jackentasche gefallen!“ – „Hä? Sie haben doch noch nie eine Jackentasche besessen!“ – „Oh nein! Sehen sie? Die Zeitlinie verändert sich bereits!“

In der Realität hingegen wäre es aber sinnvoller, wie Kirk in „Star Trek IV“ an einer Sonne vorbeizuschrappen, um danach – ohne dabei zu Lügen! – das alte Kinderlied „Wer hat an der Uhr gedreht“ singen zu können. Vermutlich müsste aber auch in diesem Fall nur die Föderationsfunkuhr hilfreich einschreiten, weil die Zeitmesser auf der Enterprise danach ein paar lächerliche Sekunden falsch gehen dürften (Siehe Teil 1 dieses Artikels, eher unten).

„Riskant? Ach was! Das gefährlichste an diesem Zeitsprung ist eigentlich, dass ich vorher nicht die Pflanzen von der Fensterbank genommen habe…“ – Letzter Uhrenvergleich vor der Ausfahrt: So einfach wie hier wird eine Zeitreise garantiert nicht sein. Das behauptet zumindest der Zeitreisende aus der Zukunft, der bislang NICHT für ein Interview bereit stand. Und wie beschrieb ich es bereits vor Jahren so schön? Wären Zeitreisen denkbar, wäre Adolf Hitler wohl nur als das Kind weltberühmt geworden, das mit den meisten unerklärlichen Phaserverbrennungen aufgefunden worden wäre…

Aber was ist mit den physikalischen Regeln an sich? Lassen diese pimpeligen Bleistiftkacker es überhaupt zu, wenn sich die Zeit beispielsweise rückwärts bewegt? Die Antwort lautet: Jau! – Tatsächlich funktioniert die Physik rein mathematisch auch bei umgekehrt verlaufender Zeit tadellos. Ja, da muss man erst mal eine Sekunden drüber nachdenken, bevor man schluckt und sagt: „Versteh‘ ich nicht, will lieber Filmrezensionen lesen, Klapo!“

Man muss – vereinfacht gesagt – nur eine Behindertenwerkstatt finden, die alle + durch und alle : durch x in den wichtigsten physikalischen Formeln ersetzt. Das wahnsinnig einfach aufgebaute CPT-Theorem (Charge, Parity, Time = Ladung, Parität, Zeit) aus dem Jahre 1955 gilt sogar als grundlegendes physikalisches Prinzip und sagt nichts anderes aus, dass jeder Vorgang möglich ist, bei dem die bekannte Physik einfach umgekehrt, umgekrempelt falsch herum übers Bett gehängt oder sonstwie verdreht runtergespult wird. Was wie die Erfindung eines schusseligen Abiturienten anhört („Falsche Formel in der Prüfung? Nicht nach dem CPT-Theorem, der Hörr Prüförr!“), macht zumindest mehr Sinn als alle religiösen Betätigungen zusammengenommen!

Wo es beispielsweise haufenweise normale Materie gibt, darf man annehmen, dass es das selbe Klumpzeug auch als Antimaterie gibt (=C-Transformation) oder zumindest gegenteilig gepolt, wie bei der bekannten Plus- und Minusladung. Wild gespiegelt oder um 360° gedreht (P-Transformation) funktionieren die Partikel ebenfalls alle wie gewohnt, wobei ich es für ein Gerücht halte, dass das „P“ für „Pornostellung“ steht. Und zuletzt – für uns Zeitliebhaber mit der schon diensteifrig heruntergerollten Hose besonders wichtig – hat die Physik ebenfalls nichts dagegen, wenn die Zeit mal anders herum verläuft (T-Transformation). – Perverses Luder, das!

„Wer sich im Spiegeluniversum spiegelt, spiegelt sich als Antimaterie im Spiegeluniversum. Und zwar in beide Richtungen der Zeit. Steht im SPIEGEL!“ – Alice im Wonderbra: Ich habe das CPT-Theorem mal so weit vereinfacht, dass es eigentlich schon wieder falsch wird. Zur Strafe werde ich – Fremdscham? – von der Physik überhaupt nicht mehr gedreht, vervielfältigt oder gewendet. Einziger Nachteil bislang: Doofe Frisur trotz vorhandener Reflektionsfläche im Badezimmer…

Natürlich ist es im Alltag eher unwahrscheinlich, dass sich zu unseren Füßen ein Meteorit zusammensetzt und dann mit rasender Geschwindigkeit im All verschwindet (Was man dann NICHT hören will: „Tut mir leid, Daniel. Ich hab gerade nicht hingeschaut. Hast Du das wirklich gesehen?“). Aber wenn sich zum Beispiel etwas ganz übersichtliches (z.B. ein klitzekleines Universumlein) rückwärts durch die Zeit bewegt, soll diese Möglichkeit durchaus… äh… möglich sein. Dann lösche ich diesen Artikel vielleicht gerade unbemerkt(!), indem ich mit den Fingern die Tastaturtasten nach oben schnappen lassen, woraufhin ein elektrischer Impuls aus meinem Rechner heraus- und in mein Keyboard hineinläuft. Und nebenbei die Bits mitnimmt, die auf die Monitor stehen, welcher übrigens unablässig meine zuständigen Stadtwerke mit Energie versorgt. Diesen Strom bezieht er übrigens aus dem Licht und der Wärme, die er in einem normal verlaufenden Zeitstrang einfach nur abgegeben hätte.

Nicht möglich? Dann kloppt Euch doch mit dem 1958 verstorbenen „Erfinder“ des CPT-Theorems, Nobelpreisträger Wolfgang Ernst Pauli (*Mumie auspack und deren Ärmel hochkrempel*), während ich zusehe, wie’s draußen regnet. Vom Boden in Richtung der immer praller werdenden Wolken, versteht sich…

Mit Zeitreisen in die Vergangenheit sieht es da schon etwas weniger einfach aus. Hier kann sich jeder Nerdarsch regelmäßig hinstellen und auf gut Glück sagen: „Das tut ja alles voll nicht gehen tun! Soll ich erklären? (*hechel*)“ – Und das, OHNE den Film oder die Serie überhaupt gesehen zu haben!

„Ach, das waren noch Filme in den 80ern. Da beneidet man glatt G.G.Hoffmann, der gar keine zusätzliche Maschine braucht, um in diesem Jahrzehnt stehen zu bleiben…“ – Tanz‘ mir den Timelord: Zeitreisen machen komischerweise auch bei schlechteren Filmen und Serienfolgen so viel Spaß, dass man sich fragt, wann der Papst endlich mal das Zeitliche segnen wird (hihi). Als kleine Anerkennung vor dem physikalischen Phänomen sozusagen.

Wie soll man auch in der Zeit zurück reisen und irgendwas ändern, ohne selbst sofort (eigentlich sogar davor) verändert zu werden? In zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen, z.B. der Firma „Star Trek“, behalf man sich damit, die Protagonisten einfach von den Veränderungen der Zeitlinie auszuschließen. Erfolg durch Ausgrenzung. Für uns Trekkies durchaus ein heikles Thema…

Man tat es im Drehbuch einfach, indem die Oma vorher einen leckeren Zeitstrudel gebacken hat oder man die Helden mit dem Gesicht in der Mikrowelle schlafen ließ, damit sie auch nach dem verspäteten Siegeszug der Dinosaurier ihre alten Erinnerungen hatten und alles mit einer Tüte Alleskleber und hübschen Gluonen wieder reparieren konnten. Literarisch besonders wertvoll wurde schon früh das sogenannte „Großvater-Paradoxon“, welches ungefähr so lautet: „Wenn ich 10 Jahre in der Zeit zurück reise und Großvater (= G.G.Hoffmann) ermorde, wird dann die Zukunftia-Redaktion niemals gegründet? Und wenn ja, wie kann sich ohne Erlebnisse in diesen Räumlichkeiten dann genug Hass aufstauen, um den alten Mann um die Ecke zu bringen?“

Auf Fragen wie diese hat nur die Quantenphysik eine Antwort: Sollte sich bei Manipulationen (auch an sich selbst, höhö) stets ein neues Universum abspalten, könnte man in der fernen Vergangenheit sogar der eigenen Mutter die Pille verschreiben, ohne sich Gedanken darüber machen zu müssen, vielleicht selber nie welche gehabt zu haben. Es wird dann universell einfach so verfahren wir bei einer Parteitagssitzung der CSU: Da wird für jeden Fliegenschiss einfach ein neues Fass aufgemacht und gut ist!

Unser Redaktionsrentner Hoffmann beweist, dass an der „Viele-Welten-Theorie“ durchaus etwas dran sein muss. Ganz nach dem Motto „Alles, was möglich ist, passiert auch“ wurde der Gute bereits gesehen als: Crashtestdummy für baseballaffine Randalierer, kurzsichtiger Callboy, Frührentner (seit 38 Jahren), Kochprofi für ein Hörspiel des Süddeutschen Rundfunks, Platzanweiser für Vogelschwärme und als (eher überdurchschnittlich kompetenter) Bundesligatrainer von Arminia Bielefeld…

Wobei Zeitreisen in die Zukunft gar nicht mal sooo schwer sind: Wie in Teil 1 beschreiben, müsste man nur dafür sorgen, dass für einem selber die Zeit ausreichend langsam verläuft. Das wäre dann aber wohl weniger ein „Reisen“ im Wortsinn, sondern nur ein dekadentes Rumgeliege in schnell reisenden Raumschiffen. Paradoxons muss man hierbei nicht befürchten, vielleicht nur von dem auf uns wartenden GEZ-Bescheid abgesehen, der nach unser Rückkehr die Gebührengelder für 382 Jahre einzutreiben versucht. Plus Antragsformular für die Eintragung eines Öffentlich-Rechtlichen Holoprojektors.

Apropos Holo: Mein liebstes Zeit-Zitat ist übrigens „Die Zeit ist das Feuer, in dem wir verbrennen“ aus „Star Trek 7“. Schlicht, wahr, kurz. Es fühlt sich genau so an, wenn die Knie wieder mal schmerzen oder einen 15-Jährige Rotzbengels mit „Hast Du eigentlich schon Kinder, Daniel?“ ansprechen. – Bis heute wertet dieser Satz den Film mindestens genau so auf wie Kirks flapsig dahingeworfenes „Das wird sicher ein Spaß“…

War’s das also schon mit dem schnellen Zeitüberblick? Nein, denn mein Chronometer steht erst auf Artikelhalbzeit. Apropos Chronometer: Was hat man sich FRÜHER eigentlich so unter dem alles beherrschenden Ticktack vorgestellt, das uns Männern die Haare kostet und sie irgendwo im Universum gegen die Menopause der Frauen eintauscht?

Da wäre erst einmal Chronos zu nennen, der griechische Gott der Zeit, der selber aus dem Chaos und einem silbernen Welten-Ei entstanden ist. Tja, um SOLCHE Leute sollte man bei RTL2 mal eine Dokusoap machen! Vielleicht zu Ostern, wegen des Eis? – Überraschenderweise wurde Freund Chronos auch bei den Griechen nicht näher beachtet und bekam erst viele Jahrhunderte später ein paar blöde Statuen hinterher geschmissen. Vermutlich, weil die Sanduhr erst im 14. Jahrhundert erfunden wurde und man vorher nichts hatte, was man dem Heini in die steinernde Hand hätte drücken können (Der aufgestellte Stab einer Sonnenuhr hätte wohl zu sehr an den gekreuzigten Jesus erinnert – Aua!).

„…Und da hinten habe ich ein paar Leute gekillt, deren Lebenszeit abgelaufen war. Man erkennt es bei Säuglingen daran, dass sie vor Hunger zu schreien beginnen.“ – Nicht verwechseln: Qo’noS (gesprochen Kronos), der klingonische Heimatplanet, hat nichts mit der Erschaffung der Welt zu tun. Im Gegenteil: Die Kriegerrasse sorgt seit Jahrhunderten dafür, dass die Welt nicht überhand nimmt und pustet den unnötigen Rest zum Wohle aller einfach weg… Wer das jetzt unmöglich findet, sollte vorher sichergehen, dass er niemanden kennt, der einen Jagdschein besitzt.

Zu allem Überfluss wurde Chronos später auch noch mit Kronos zu einem Brei verrührt, der eigentlich schon genug damit zu tun hatte, der Vater von Zeus zu sein. Aber mit Jesus und Gott bzw. Nikolaus und dem Weihnachtsmann wird vielleicht irgendwann einmal ähnliches geschehen. Zu diesem Zeitpunkt werde ich wohl schon längst als Klapkiller in die Geschichte eingegangen sein, der Webseitenautor mit dem überragenden Design…

Apropos alte Griechen: Aristoteles knüpfte die Zeit (wurde hier erstmals zum Kontinuum) fest an Bewegungen und Veränderungen, vergaß in seiner Selbstherrlichkeit aber leider, die Frage zu klären, ob in einem absoluten und teilchenfreiem Vakuum (z.B. im Weltraum) nicht vielleicht doch so etwas wie Zeit existieren könnte. Aber immerhin hat er sich redlich bemüht, den Arbeitsanforderungen als Klugscheißer gerecht zu werden und sich wenigstens ein paar Gedanken gemacht, für die ein Zehnjähriger immerhin einen ganzen Nachmittag gebraucht hätte.

Augustinos von Hippo (geboren 354), ein bedeutender Kirchenlehrer, erzählte dann, dass die subjektive und die messbare Zeit nicht exakt das selbe seien. Eine Erkenntnis, die uns heute so doof erscheint, das man sich fragt, ob die Herren Intellektuellen damals eigentlich immer ein bisschen früher Feierabend gemacht haben. So geht das dann auch immer weiter: Für Isaac Newton war die Zeit etwas greifbares, reales, wohingegen Leibnitz von einem rein gedanklichen Konstrukt ausging. Wir sehen also: Um gedanklich mindestens genau so wenig weiterzukommen, kann man sich auch mal gerade 2.000 Jahre lang Sandra Maischberger anschauen.

„Zeit ist wie Ritt auf die Esel: Wenn du sie bescheißen willst, du sitzen irgendwann in eigenes Kacka!“ – Die (besonders) Alten Griechen haben’s immer noch drauf! Interessanter als die banalen BallaBalla-Weisheiten von 3.829 geschichtlichen Figuren, von denen 0,2% vielleicht fast so etwas wie Recht hatten, ist aber die Forschung nach dem Zeitgefühl anderer Völker. So nimmt z.B. der durchschnittliche Afrikaner die Zeit ganz anders wahr als wir. Wenn er sich denn überhaupt mal näher mit dem Thema „Wir treffen uns um Viertel vor Zehn!“ beschäftigt hat… („Okay, wäre irgendwann in diesem Monat Okay?“)

Man hat als heutiger Zeitgenosse den starken Eindruck, dass es seit Einsteins zutreffendem Raumkrümmungs-Blabla keine neuen Erkenntnisse gibt, die es wert wären, je auf der ersten Seite der BILD-Zeitung genannt zu werden. Wobei wir aber nicht den populärwissenschftlichen Aspekt vergessen wollen, denn vielleicht lesen in diesem Moment ja auch ein paar der Schülerpraktikanten mit, die seit 10 Jahren die P.M.-Zeitschrift inhaltlich heruntergewirtschaften:

Das Philadelphia-Experiment:

Man nehme 300 Gramm Kräuterstreichkäse und verrühre diesen mit… – Nein, nur ein kleines Überschriftswortspiel, haha!

Natürlich ist unter diesem Namen der Versuch gemeint, der angeblich im Oktober 1943 stattgefunden haben soll. Ein Dr. Franklin Reno und Albert Einstein sollen – zusammen mit dem US-Militär – mittels Magnetfeldern versucht haben, einen Zerstörer unsichtbar zu machen (die USS Eldridge). Doch diese vorzeitige Verfilmung eines frühen Star-Trek-Drehbuchs ging tüchtig in die Hose von Raum und Zeit: Das Schiff verschwand angeblich, tauchte 375 Meilen entfernt wieder auf, um dann plötzlich wieder im Heimathafen zu sein.

Ein Privileg von unbeweisbaren Geheimoperationen ist es ja meist, dass entweder das Versuchsobjekt verschwindet oder freundlicherweise pünktlich zum Mittagessen wieder auftaucht. Mein Fuß ist übrigens auch gerade für 29 Minuten in einer Paralleldimension gewesen, die von Mauken beherrscht wird. Man riecht – BEWEIS! – sogar noch den Käse, den sie dort aufgetragen haben!

Jedenfalls leuchtete die USS Eldridge nach ihrer Rückkehr popelgrün, einige Besatzungsmitglieder waren wahnsinnig geworden („Waaaah, zu viele Verschwörungstheorien, waaah!“), andere hatten Verbrennungen oder steckten dekorativ in den Wänden fest. – Um nur mal die augenfälligsten Veränderungen aufzuzählen, die man vermutlich in das Formular seiner Unfallversicherung schreiben würde. Trotz allem Chaos hatte die Anomalie aber wenigstens den Anstand, die Geplagten im Wasser zu rematerialisieren (stand das dann urplötzlich im Maschinenraum?) und das Schiff nicht in 500 Metern Höhe aus dem Raumzeitstrudel zu werfen.

Das lustigste hierbei ist daher vermutlich noch, dass vermutlich diejenigen diese Story für wahr halten, die nebenberuflich die Mondlandungen für gefälscht erachten. Wobei ich an dieser Stelle auch mal höflichst nachfragen möchte, ob denn alle 6 Mondmissionen im Studio gedreht wurden, oder man zwischendurch vielleicht doch irgendwann mal die Originalkulissen vor Ort verwendete, wo sie doch schon mal da waren…?

Der Spielfilm von 1984 sorgte nochmals für erotisierte UFO-Forscher im ganzen Land, welche sich tagelang mit ihren abfotografierten Frisbeescheiben und Radkappen über die Brustwarzen fuhren. Der ganzes Legendenschmonzes basiert übrigens auf nur einer(!) Zeugenaussage. Und nein: Albert Einstein war definitiv nicht dabei! Der hatte sich gerade mit seinem Tretboot auf die Venus gebeamt, wie andere Zeugen glaubhaft versicherten.

Auch eher witzig klingt die Geschichte vom russischen Wissenschaftler Chernobrov, der 2001 in einem Wald nahe Wolgograd eine Zeitmaschine gebaut haben will. Mittels einer Autobatterie(!!), die er (meiner Vermutung nach) mit zwei Litern Wodka vermischt genossen haben dürfte, verlangsamte er die Zeit um 10%, was er mit „symetrischen Kristall-Oszillatoren“ gemessen haben will. Einfach zwei Uhren auszulegen, das war vermutlich unter der Würde von Chernobrov, denn immerhin hatte er ja bereits viel Geld in eine futuristische Autobatterie gesteckt…

Er und seine Mitarbeiter sollen sich in das Feld gestellt und sich an unterschiedlichen Orten gleichzeitig gefühlt haben: „Ich kann diese unvorstellbaren Gefühle, die wir in diesen Momenten erfahren haben, nicht beschreiben!“ – Tja, mit entsprechender Umdrehung von Magnetfeld und Promille-Destillat ist es wohl verständlich, das man sich so vorkommt, als hätte jemand einem die Zeitlinie höchstpersönlich durch den Schädel geschossen… – Wie bitte? Warum das tollkühne Experiment niemals wiederholt wurde? Das konnte ich leider nicht recherchieren. Vermutlich sind seit der Finanzkrise einfach alle Autos alle. Immerhin schaffe ICH es aber mit Nuckelpinne ganz gut, auf der Reise zu jedem ort mindestens 10-25% mehr Zeit zu benötigen, als alle anderen Fahrer…

Was bleibt also noch zu tun in der Zeitforschung, aus sich genüsslich den Zeitstrahl zu schubbern? Vermutlich nicht viel Neues. Höchstens die Quantenphysik hätte noch das eine oder andere sinnvolle Experiment anzubieten, wie zum Beispiel die Erschaffung eines Vorgangs, der noch LANGSAMER als die Planck-Zeit (also das kleinstmögliche Time-Bruchstück) daherkommt. Angeblich würde sich dadurch automatisch ein kleines Schwarzes Loch bilden – meint Professor Wikipedia – und so was kann man schließlich immer brauchen, um Fördergelder reinzuschmeißen.

Was man allerdings innerhalb der Planck-Zeit konkret tun könnte, steht noch in den Sternen. Ich schlage als Experiment jedoch vor: Diesen Artikel komplett vergessen und sich wieder greifbareren Themen zuwenden.

Sind das hier ihre Brüste, Madame?


Video-Tipp: Prof. Lesch bei „Alfa Centauri“ über die Zeit.

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Artikel

von Klapowski am 06.03.10 in All-Gemeines

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Kommentare (3)

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  1. KojiroAK sagt:

    Ich glaube ich habe eine Zeitreise erlebt, das ganze zu lesen hat sich als viel länger angefühlt, als es war.
    Ich habe eine lange Weile erlebt.

  2. Vanquish sagt:

    Jo, und um die Auswirkungen der Zeit auf mich selbst zu studieren, schaue ich mir noch einmal Bill Shatners Rede bei der Abschlussfeier der Olympischen Spiele an.

  3. bergh sagt:

    tach auch !

    @Klapowski
    Wie geht es eigentlich Schödingers Katze ?

    Ansonsten kann ich mit Deinem Qunaten-Hobby nicht gar so viel anfangen.
    Mit Brüsten schon eher.
    Wobei mich überrascht wie häufig ich das in letzter Zeit hier lesen muß.

    Gruss BergH

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