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Bis zum Grauen: Battlefield Origins (3 Reviews)

Bis zum Grauen: Battlefield Origins (3 Reviews)

Ja, was ist denn das?! Draußen ist alles weiß! Ist das etwa schon der rekordverdächtige Schneesturm, der für dieses Wochenende angekündigt wurde? Nein, ich habe mir nur alle Schuppen vom Kopf geschüttelt, als ich „X-Men Origins: Wolverine“ und „Battlefield Earth“ gesehen habe. – Da fragt man sich ernsthaft: Welche Art von Idiot guckt so einen Schrott nur!? Und warum zeigt ihr alle plötzlich mit dem Finger auf mich? Ich hoffe nur deswegen, weil ich den dritten Film im Bunde („Twilight – Biss zum Morgengrauen“) noch nicht genannt habe…?

X-Men Origins: Wolverine

Dies ist die (Vor-)Geschichte von Wolverine, dem schlitzenden Wolfsmann, der zusammen mit seinem Bruder so manchen Krieg gesehen hat, da beide nicht kaputt zu kriegen waren. Aber das kann man mit dieser Rezension ja wenigstens versuchen! Jedenfalls begeben sich die beide in eine militärische Sondereinheit, um irgendwelche dubiosen Aufträge zu erledigen, deren vorwiegendes Ziel es ist, pseudocool eine möglichst große Anzahl von Feinden zu schnetzeln.

Wolverines Bruder Viktor wird nun plötzlich für 6 Jahre lang tooootal böse. Warum? Na, weil unser wahrer Held spontan beschließt, dass Zivilisten metzeln im Afrikanischen Busch exakt 0,7 Zentimeter über seine selbstgesetzte „Grenzlinie für düster-sympathische Filmhelden“ hinausgeht. Doch Antihelden mit Prinzipien kann der fiese Ivan schon aus… äh… Prinzip nicht leiden, wird daher brutal, gehässig und ruiniert in einem (später herausgeschnittenen) Nebenplot aus reiner Boshaftigkeit das Weltfinanzwesen durch den spontanen Ankauf von 5 Millionen Tonnen Klischees in Tüten.

6 Jahre nach der Verabschiedung im Dschungel („Tschüss dann!“) hat Wolvi eine Vulva gefunden. Äh, eine Freundin halt. Trübsinnig, gelangweilt und kurzatmig (tatsächlich keucht Wolverin mindestens 50% des Filmes außer Atem vor sich hin) arbeitet er im kanadischen Wald und wohnt mit seiner Lebensabschnitts-Castinggewinnerin in einer einsamen Hütte auf’m Berg. Das Glück währt allerdings gerade mal so lange, wie das Drehbuch braucht, um uns eine der peinlichsten Liebesgeschichten überhaupt – eingebettet in eine Filmgeschichte – zu präsentieren:

„ …Und so lebte der Geist von der Venus getrennt. Und weißt Du, wie sein Name übersetzt heißt, Schatz? Wolverine!“

Na, wenigstens wissen wir jetzt, wo der Schafskopf im Wolfspelz eigentlich seinen Namen her hat. ICH nenne mich übrigens in Zukunft „Pumuckline“! Das ist die Übersetzung von „Poseidon“, und zwar in eine Sprache, die ich… auch eben… erst erfunden habe.

„Sag mal, warum bekämpfen wir uns eigentlich noch mal auf Leben und Tod? Ich habe gerade mal für eine Sekunde nicht aufgepasst.“ – „Was? Ich bin Dir so unwichtig, dass du sogar DAS vergessen hast? Dafür töte ich Dich gleich zwei Mal!“ – Die biblische Geschichte von Kain und Laber… äh, Abel: Erinnert Ihr Euch noch an diese irren Motivationstrainer in den 90ern („Tschaka, du schaffst es!“)? Eine Weiterentwicklung von denen brauchen wohl diese Figuren. Nur halt zu dem Thema: „Tschaka, du weißt jetzt, warum du es überhaupt schaffen willst“…

Viktor taucht nun wieder auf und metzelt die schöne „Findet-mit-Ende-30-auch-keine Rolle-mehr“-Schauspielerin. Wolverine lässt seine Angebetete unbeerdigt(!!) im Wald liegen (was später noch mal wichtig wird, da sie gar nicht wirklich tot war) und macht sich auf die Suche nach seinem Bruder, dem blöden Fiesen, dem. In einer peinlich unspannenden Kampfsequenz werden Wolverine auch gleich seine ausfahrbaren Handknochen kaputtgetreten. Gut, dass gerade Doktor Phil. Dingsbumsus an die Tür zur örtlichen Heuscheune klopft und ebenso großherzig wie -kotzig anbietet, doch mal gerade ein gefährliches Experiment durchzuführen, nach welchem unser Held ein tolles neues Metallskelett besitzen soll.

„So kann ich meinen durchgedrehten Bruder, den man nicht töten kann, also eeeendliiiich töten, nachdem ich es drei Minuten vergeblich versucht habe! Mann, was bin ich kluuuk, dass ich nicht raffe, dass so was immer ein böses Ende nimmt!“ freut sich unser schmalzgestriegelter Wer(?/Wie?/Was?-)wolf da sogleich und willigt ein. Die OP an sich war übrigens gar nicht so kompliziert, wie ich es mir bei X-Men 2 noch gedacht hatte: Nadel in Kopp, abdrücken, Metallskelett fertig. Unterwasser-Schreie nicht vergessen, denn das betont den Mengele-Aspekt des Drehbuches so schön! – Blöd nur, dass ihm am Ende des Experiments das Gedächtnis gelöscht werden soll, Wolverine sich aber losreißt und erst mal bei einem netten Bauernpaar unterkommt: „Oh, ein nackter Mann in unserer Scheune, der irre umherblickt und unsere Einrichtung zerlegt. Möchten sie vielleicht hier wohnen? Ich meine, da wir ja sowieso in der nächsten Filmminute erschossen werden, weil die Filmbösewichte dich schon wieder aufgespürt haben?“

Ähnlich übel geht es eigentlich bis kurz vorm Schluss weiter. Keiner der Charaktere hat eine nachvollziehbare Motivation, was beispielsweise schon daran zu sehen ist, dass Wolverines Geliebte (kann Leute durch Berührung hypnotisieren und diesen alles mögliche einreden) diesen erst mal ausgiebig hintergeht. „Buhuu, ich musste dem bösen Doc einfach monatelang helfen! Der hatte schließlich meine Schwester gefangen genommen! Was hätte ich denn sonst machen sollen? Ihm die Hand auf die Schulter legen und ihn dahingehend hypnotisieren, sie freizulassen? DAS hätte sie bestimmt NICHT von mir gewollt, buhuu! Ach so: Außerdem liebe ich dich trotzdem, Wolverine. Bis dass der Tod uns scheidet. He, Moment mal?! Ist das etwa eine für den Zuschauer komplett unsichtbare Verletzung an meinem Bauchi?“ (*umkipp+sterb*)

„Na, wenn sogar der KIRCHENCHOR im Hintergrund begeistert mitsingt, MUSS der Film ja klasse sein!“ – Als Trailer wirkt der Film durchaus ansprechend. Aber davon sollte man sich ebenso wenig verführen lassen wie von den fremden Onkels, die uns als Kind immer Süßigkeiten geben wollten, wenn wir „nur ein wenig“ still halten…

Zwischendurch muss Wolverine gegen einen 500 Kilo schweren Boxer antreten, was wohl irgendwie lustig sein soll, aber nicht den geringsten Sinn macht: „Okay, ich gebe dir die Information, Spargeltarzan, um nachher mal alle zu retten! Aber eeeerst haust du mir bitte auf die Omme, jaa? Gibt doch sonst nur 2 tolle Actionszenen im Film! Na los, mach schon! Der Hersteller dieses detailgetreuen Speckanzugs ist schließlich der Cousin des Drehbuchautors, der diesen Mist hier verbrochen hat!“

Auch lustig (auf eine weinkrampfartige Art und Weise): Der mega-krasse Supermutant am Ende kann zwar die dollsten Kampfmanöver ausführen (Zumindest wenn der doktorige Bösewicht vorher „Enthaupten“ in seine Tastatur gehackt hat!), ist aber zu blöd, mit einem 15 Zentimeter breiten Laserstrahl an den 6 je 1 Zentimeter breiten Stahlklauen von Wolverine vorbeizuschießen…

Und wer Dialoge mag wie: „Alles klar?“, „Ich mach das schon!“ oder „Wenn du mit mir gehst, wird Blut fließen“ kommt auf jeden Fall auf seine Kosten. Und die können 2 Cent (aktueller Preis für 1.000 zerstörte Neuronen) eigentlich auch nicht großartig übersteigen…

Fazit: Nehmt euren liebsten X-Men-Film, steigert die klischeehaften Dialoge um 50% und senkt Witz und Selbstironie um derer 100. Verwandelt den Helden in ein grimmig guckendes Arschloch, der alle paar Minuten mit blankem Oberkörper durch das Bild rennt („Daniel-Schatzi, können wir bitte in diesen neuen Superheldenfilm geheeeen?“) und lasst die Motivationen der Figuren so glaubhaft erscheinen wie einen pornosüchtigen Pfarrer mit Kleptomanie. Fertig ist „X-Men Origins: Wolverine“!

Logikfehler und Figuren mit dem Grips eines mutierten(!) Halloween-Kürbisses tun ihr übriges. Prädikat: Abschalten und Fernseher verbrennen.


Twilight – Biss zum Morgengrauen

Eigentlich rechnete ich mit einem Mädchenmumpitz allererster Kajüte (von hinten). Irgendein durchgestyltes Statement für MEHR Mainstream-Models und Zahnspangen-Action. Totaaaal süße Boys, von denen die meisten 25-jährige sind, die einen 15-Jährigen spielen, welche schon als Zehnjährige jede Nacht im Fitnessstudio eingesperrt wurden. – Erwartete ich zumindest. Das erste dicke Fragezeichen schwebte aber schon über meinem Kopf, als ein uralter Freund (Filmgeschmack: „Transformers 2“) mir mit verzückten Gesichtsausdruck diesen „Schnulzenfilm“ (wie er ihn selber immerhin nannte) an mein mehr oder weniger gebrochenes Herz legte.

Und tatsächlich war zumindest der Stil sehr interessant gewählt: Hier werden nicht mal die Stürze überstürzt, Gesprächspausen, die man sich im normalen Leben nicht trauen würde, um nicht als früherer Sonderschüler geoutet zu werden, feiern ihre tempobereinigte Wiederauferstehung und der Blaufilter schiebt unbezahlte Überstunden. Gerade letzterer sorgt dafür, dass viele Aufnahmen so aussehen, als hätten Kunststudenten die Kameralinse mit blauer Sprühfarbe eingenebelt. Gerade zu Beginn (und der zieht sich!) ist man ab und zu doch etwas verwirrt: Ist das schon der zweite Teil von „Avatar“ oder wurde hier die Körpertemperatur aller Schauspieler auf 3° runtergepegelt?

Die Geschichte ist bekannt: Mädchen verliebt sich in Vampir, Vampir auch in Mädchen, darf Mädchen aber nicht lieben, wie es zwischen den Beinen üblich ist, da er Mädchen sonst beißt (mangelnde Selbstbeherrschung und vorzeitiger Speichelerguss?). Die Parallelen zum Geschlechtsverkehr sind offensichtlich, gewollt und teilweise sogar etwas öde. Botschaft: Halte dich zurück, dann kannst Du wenigstens auf deine feuchten Träume freuen. Praktiziere keinen Sex vor der Ehe oder vor der spontanen Verwandlung in einen echten Jungen (Pinoccio-Ende zum Schluss der Twilight-Filmreihe?). Triebe sind „Bah“, Warten ist „Hui“ und „Onanieren“ (Tierblut) eine legitime Lösung, solange man dadurch nicht blind wird.

„Duhuuu? Möchtest Du mich nicht ein ganz klein wenig aussaugen? Du darfst gerne, wenn Du möchtest!“ – „Edward, du weißt ganz genau, dass ich Dir keinen blasen möchte! An Deinem kalten, toten Körper friere ich sowieso immer mit meinen Lippen fest.“ – „Ooooch. Also MIR gefällt das…“ – Liebe Sünde: Die derzeitige Faszination für die Twilight-Buchreihe kann ich nicht ganz nachvollziehen. Vielleicht wenn ich gleich doch noch mal das rote Kleid anziehe, das ich mir für besondere Gelegenheiten aufgehoben habe…?

Bis überhaupt ein wenig Tempo aufkommt und die Hauptdarstellerin das weiß, was der Zuschauer inhaltlich schon aus „Buffy“ hochrechnen konnte, vergeht ungefähr eine Stunde an blutleerer Hämoglobindiät. Immerhin: Der Look ist so kunstvoll-langweilig, als ginge es hier eher um einen kanadischen Drogenfilm als um ein Beißermovie für schmachtende Schmalzfreunde. Ob man das mag oder nicht, ist eine andere Frage. Zumindest bleibt die unterkühlte Optik eine Weile im Kopf, Eiszapfen am Großhirn sei Dank.

Durch die leicht überdurchschnittlichen Dialoge und den Verzicht auf allzu pubertäre Teeniesprüche wirkt die Story dann auch etwas anspruchsvoller, als es der weitere – natürlich vorhersehbare – Verlauf vermuten ließe. Immerhin wird der Vampir im Sonnenlicht nicht zu Staub oder zur reißenden Bestie, sondern seine Haut schimmert wie Diamanten. Interessantes Detail, aber merkwürdig. Denn: verwandeln sich die Haare von Werwölfen bei Halbmond dann auch in Lametta?

Am Ende müssen die guten Vampire dann noch den bösen Blutkleptomanen auf’s eckzahngespickte Maul hauen und fertig ist die romantische Filmlaube. 2 Stunden Film für 10 Minuten Action, die übrigens auch sehr kunstvoll und nicht allzu plakativ daherkommt. Wer’s halt mag… – Schön fand ich einige über die Handlung gesprochenen Kommentare der sympathisch normal aussehenden Hauptdarstellerin, die nicht nach einer übersexualisierten Lipglossfresserin ausschaut: „Sterben war einfach, leicht. Leben ist schwer.“ – So kann man 12-jährigen Mädels sprachlich dann wenigstens mal vermitteln, dass es noch mehr gibt als Dieter Bohlens DSDS-Genäsel.

Fazit: Durchaus stilvoll gemacht und trotz des irgendwie abgeschmackten Themas (Buffy? Angel, seid ihr da irgendwo?) ein erstaunlich unhollywoodig wirkender Film. Trotzdem ist mir nicht ganz klar geworden, warum ich meine liebgewonnene Heterosexualität für das recht überraschungsarme Schauder-Geschmuse aufgeben sollte. Aber vermutlich nimmt die Filmreihe erst im zweiten Teil so richtig Fahrt auf. DAS hier wäre dann erst mal nur ein unfrisiertes Mofa.

Bussiiii!


Battlefield Earth – Kampf um die Erde

Die Welt im Jahre 3000: Drei Meter große Außerirdische vom Planeten Psychlo (Name durchaus passend angesichts des von dort kommenden Gestörtenvereins) halten die Erde besetzt und sind scharf auf eine total einfallsreiche, ungewöhnliche Substanz: Gold. Um dieses fremdartige Metall zur Renovierung der kariösen Aliengebisse abzubauen, werden die inzwischen zu Höhlenmenschen degenerierten Ureinwohner als Sklaven missbraucht. Während John Travolta in seiner Rolle als „John-Travolta-mit-Alienmaske“ versucht, seine Vorgesetzten zu hintergehen, planen die Fellträger den Zwergenaufstand. Klare Sache, dass diese am Ende eine 1000 Jahre alte Atombombe einsetzen und mal gerade lernen, einen Kampfjet zu fliegen, oder?

Nicht ganz zu Unrecht gilt „Battlefield Earth“ als einer der schlechtesten SF-Filme aller Zeiten, auch der noch ausstehenden Zukunft bis zum Jahre 3000. Der Produzent war John Travolta, die grundlegende Geschichte stammt vom verstorbenen Scientology-Gründer L. Ron Hubbard und dem Rest des Produktionsteams möchte man nach diesem akustischen und visuellen Krampfanfall auch nicht gerade im Dunkeln begegnen…

Es geht schon mit dem Schnitt los: Im Prinzip ist jeder einzelne schon ganz Okay, aber irgendwas an der Zusammenstellung wirkt unpassend, abstoßend und übelkeitserregend wie 4 Wochen alte Fischsuppe auf einer Fensterbank in Mittelamerika. Und wenn ein eben noch grau beleuchtetes Einkaufszentrum eine Sekunde später schimmelpilzgrün erscheint, nur weil plötzlich ein feindseliger Alienschatten (Marke „Hui Buh, das Schloßgespenst“) die Wand entlang gleitet, geht das zwar noch als „experimentell“ durch, allerdings nur im Fachbereich „Illegale Menschenversuche an Zuschauern“.

Die Musik klingt ein bisschen so, als hätte der Komponist in irgendeiner industriellen Fertigungsanlage sein Mikro aufgestellt: Ein einziges Gekreische und Geklopfe, so als hätte das Orchester beim Sichten der eigentlichen Noten die Instrumente fallen gelassen.

Nervig ist aber vor allem, dass fast alle Aufnahmen so aussehen, als hätte jemand die Kamera in den Straßengraben gefahren oder Ziegelsteine unter einen Standfuß gelegt: Die Bilder sind allesamt um ca. 30 bis 40 Grad gekippt. Man beachte nur das kleine Bild neben der Artikeleinleitung ganz oben! Zusammen mit der dunkelblauen(!) Beleuchtung in den Alienkatakomben, die Assoziationen zu Bahnhofsklos und Obdachlosenheime aufkommen lassen, wird einem da zwischendurch körperlich fast schon mal übel. Wenn man dann noch schlecht kostümierte Außerirdische in unterirdischen Dialogen („Muhaha! Wir böse sein! Super, was?“) ertragen muss, die zu experimenteller Rumpelmusik zwischen den uninspirierten Kulissen herumstolpern, muss man eigentlich alle 15 Minuten Zwangspausen beim Sehen einlegen, um nicht auch noch den eigenen Enddarm hochzuwürgen.

„Äh, die Abteilung für Gebäudesicherheit hat schon wieder angerufen, Chef. Sie fragen nach, ob sie bezüglich dieses Problems mit den Hohlräumen unter unseren Einrichtungen endlich einen Termin bei ihnen bekommen könnten.“ – „Ohne das Terminformular A 38? Ich lach mich… äh… schief!“ – Hier nennen sich die Techniker irgendwie ALLE „Schief O’Brian“: Dass riesige Weltmächte durch die eigene Arroganz stürzen können, war ja schon bekannt. Aber dass die Psychlolaner mal abziehen würden, weil ihnen ständig der Bürostuhl unter dem Arsch wegrollte, hatte niemand vermutet…

Selbst die elementarsten Logikanforderungen wurden missachtet: Das böse Oberalien gibt einem verwirrten Gefangenen eine Schusswaffe(!), damit dieser einen in Ungnade gefallenen Lakaien umlegt. Dass der Boss selbst nicht dran glauben musste, verdankt er nur dem Umstand, dass er vorher das Drehbuch mit bunten Murmeln und Glasperlen bestochen hat. Ebenfalls unverständlich: Die fiesen Aliens machen sich die Mühe, neue Sklaven einzusammeln, „vergessen“ aber, ihnen die notwendigen Atemmasken aufzusetzen. Dass die Steinzeitler zu Beginn nicht gleich aus den Latschen kippten, lag nur daran, dass Fred Feuerstein in seiner Erstickungsnot nach den Sauerstoffspendern gegriffen hat.

Bei dieser Art der rücksichtslosen Sklavenanlieferung müssen die Aliens wohl verdammt oft hin und her düsen, um freiwerdende „Stellen“ zu besetzen. Kein Wunder also, dass die Luft bei denen so stickig und ungesund ist! Leichengeruch und Kohlendioxidausstoß riechen nun mal nicht nach Veilchen…

Es gibt Bilder, die einfach für sich selber sprechen können und keines weiteren Kommentars bedürfen… DIESE hier gehören nicht dazu! – Kennt hier jemand einen Menschen mit Tourette-Syndrom, der die leidige Kommentierung eventuell für mich erledigen könnte („Ficken, Kacke, Scheiße!“)?

An Logikfehlern gäbe es noch viele mehr, aber kommen wir nun lieber zu den Dingern, die rumlaufen und Sätze von sich geben, den sogenannten „Filmfiguren“: Die Aliens wirken so bedrohlich wie Kleiderständer aus einer Kontaktlinsen-Ausstellung. Oder alternativ wie ein Haufen Schulhof-Rowdys, denen jemand zu viele Wachstumshormone in den Döner geträufelt und ihnen dabei die schlechtesten Klingonenszenen aus Star Trek gezeigt hat. Die meisten schauen so dösig aus der (Kostüm-)Wäsche, dass man ihnen höchstens einen Lolli und eine Tüte Mitleid auf den Weg geben möchte, um mit dem gefundenen Gold einfach selber stiften zu gehen. Der Menschen-Hauptdarsteller hingegen ist ein eigenschaftsloser Eigenschafts-Loser. Ob der nun verprügelt, eingesperrt oder von einem Schäferhund vergewaltigt wird, geht einem daher völlig an seinem Arsch vorbei.

Immerhin kann sich der Bursche im Rekordtempo zum Sklavenanführer aufschwingen, indem er den bisherigen Obermacker mit den Kopp in den Schweinetrog taucht: „Ab HEUTE essen wir alle GLEICHZEITIG! Auch wenn der Trog nur einen Meter lang ist. Ist mir doch egal!“. Und wie er mit seiner Steineklopperausbildung sofort eine Miniaturkamera in einem Jackenknopf per Schnüffeln(!) enttarnt, ist fast schon eine Sonderausgabe von „Der 7. Sinn“ wert…

„Es ist mir egal, wie schön cremig es mit ein wenig Wasser schmeckt: Wir essen hier einfach keine pürierten Drehbücher, kapiert?“ – „I-Ich dachte doch nur, weil unsere Dialoge so viel besser wurden, als wir sie in den Drehpausen frei improvisierten…?“ – Willkommen in der Pampa, äh, Pampe: Das Essen schmeckt hier gar nicht so übel. Zumindest, wenn man die eigenen Finger einfach mit abbeißt und die grüne Matsche sofort wieder ausspuckt.

Fazit: Ficke, Facke, Hühnerkacke…

Kurz: Mit menschlichen Worten ist dieser Endlosabfolge von Brechstimulanzien kaum zu beschreiben. Vielleicht gelänge es ja einem Psychlolaner? – Dass die CGI-Effekte immerhin durchschnittlich sind, ändert auch nichts daran, dass man sich diesen Scheiß nur in kleinen Dosierungen reinziehen kann, um keinen anal-phylaktischen Schock zu riskieren, oder wie das medizinisch noch mal heißt.

Zu mehreren könnte der Abläster- und Gemeinsam-Biertrink-Faktor aber durchaus für lustige 2 Stunden sorgen…

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Artikel

von Klapowski am 08.01.10 in Filmkritik

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Kommentare (12)

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  1. icebär sagt:

    Whahaha,

    tut mir leid, aber für den fragwürdigen Genuss von Battlefield Earth kann ich eigentlich nur noch Schadenfreude aufbringen. Kein anderes SF-Unwerk wurde so oft in der Luft zerrissen, gemieden und vorsätzlich vergessen, wie dieser unsägliche Scientologenselbstfindungstrip!

    Da ist die Messer-Auge-Szene aus Mission Impossible 2 (bitte mal das Making Of zu anschauen – Tom Cruise haut hier wirklich auf die Scientologenkacke!) sogar richtig großes Kino dagegen!

    Das war wirklich mal ein böser Start ins neue Jahr und zumindest den ehrlich Warnunversuch muss ich billigend anerkennen. Man, Klapo, du reitest dich für uns alle wirklich in die übelsten Geschichten rein. ^^

    Thx ;)

  2. DJ Doena sagt:

    Der Boxer-Fettkloß war übrigens schon früher im Film zu sehen, das war einer von der ursprünglichen Mutantensöldnergang. Der Typ hat auch schon die LOST-Insel mit nem Kutter gefunden und als Systemlord SG-1 das Leben schwer gemacht….

  3. Terek sagt:

    Ich bin ja von den Reviews immer sehr begeistert, aber bei der Filmauswahl muß ich dem Autor irgendwie masochistische Neigungen unterstellen. Bitte Kinder, nicht zuhause nachmachen und alle drei Filme am Stück konsumieren!

  4. Klapowski sagt:

    Die Auswahl der zu rezensierenden Filme ist tatsächlich nicht so ganz ohne!

    Manches ergibt sich zufällig wie bei der „Twillight“-Leihgabe eines (Ex-)Kumpels, der Rest ist aber eher dem „Was ich schon immer mal gerne verreißen wollte“-Gedanken geschuldet.

    Faustrecht… äh: Faustregeln:

    – Tolle Filme sind langweilig zu rezensieren, guckt man aber natürlich besonders gerne.
    – Miese Filme sind eine Qual, es sei denn, man schreibt darüber.
    – Mittelmäßige Filme guckt man so nebenbei, vergisst wieder die Hälfte, schreibt einen sehr kurzen Text nieder und hat fortan das Gefühl, weder beim Gucken noch beim Schreiben Spaß gehabt zu haben.

    Noch was anderes: hat sich Travolta eigentlich jemals öffentlich zu „B.E.“ geäußert? Hat er bereut und sich Hubbards Asche auf’s Haupt gestreut? Weiß jemand genaueres?

  5. JJ sagt:

    Hat denn nicht nur der mangelnde finanzielle Erfolg Travolta bisher von der ursprünglich geplanten Fortsetzung abgehalten? Ansonsten denke ich nicht, dass der sich über so ein gehyptes Prestigeprojekt von Scientologie öffentlich negativ äußert.

    Stimme sonst mit den Wertungen weitgehend überein. Schön auch die relativ objektive Herangehensweise an Twilight. Finde die Saga zwar auch nicht herausragend, aber schon etwas über Durchschnitt. Jedenfalls gut, dass hier nicht in das pubertäre Bashing mit eingestimmt wird, was nur die andere Seite der Medaille von den kreischenden Mädchen darstellt, nur eben umgedreht, aber genauso peinlich und kindisch.

  6. bergh sagt:

    tach auch !

    @Klapowski
    Ein sehr masochistischer Spass den Du da hast,
    das sollte Dir zu denken geben.
    (Weil es sadistisch uns gegenüber ist.)
    Battlefield Earth ist wirklich nur
    Jenseits von Afrika , oder jenseits von 2 Promille zu ertragen.

    Ich stimme Icebär und JJ und vor allem ihren Kommantaren zu.

    Von mir aus hab weiter Spass, dann empfehle ich Dirmal
    Die miesesten Filme aller Zeiten, da gibt es bestimmt ein paar Liste im DVDBOARD,Gleitz oder sonstwo Forum.

    Oder schau bei IMDB
    Die Schelchtesten Filme aller Zeiten:
    http://www.imdb.com/chart/bottom

    Gruss BergH

  7. paranoid android sagt:

    Nette sarkastische Zusammenfassung der Twilight-„Saga“ für Nichtmasochisten gibt es hier: http://www.cracked.com/funny-36-twilight/

    SPOILER für alle, denen das auch noch zu lang ist:

    Nein, es gibt kein Pinocchio-Ende, ganz im Gegenteil. Nach einer Alibi-Dreiecksgeschichte mit einem Werwolf (!) wird brav geheiratet, dann gleich in der Hochzeitsnacht geschwängert. Das Mädel wird zum Vampir gemacht, als sie während der Geburt ihres Halbvampir-Mutantenbabys zu sterben droht. Das Kind wird übrigens, damit es ihr nicht unterwegs alle Knochen bricht, vom Vampirgatten aus dem Leib genagt (!!) und dann im Alter von ca. 3 Monaten auf bizarre Weise mit dem ehemaligen Werfwolf-Lover verlobt (!!!).
    Kein Witz. Wenn sie Teil 4 für die Verfilmung nicht stark umschreiben, könnte es glatt ein annehmbarer Splatterfilm werden.

  8. Peanut sagt:

    „Kein Witz. Wenn sie Teil 4 für die Verfilmung nicht stark umschreiben, könnte es glatt ein annehmbarer Splatterfilm werden.“

    Und ich dachte was diese ganzen Fanfiktion-Fangirlies schreiben sei schon krank (Man nehme eine halbe Joanne K. Rowling (den unteren Teil bzw. da wo kein Hirn) streue eine Prise Jack Harkness darüber und richte das ganze lieblos unter dem Motto „How to abuse Word“ in einem großen Topf vorpupertärer Vorstellungen von „Erotik“ an.).
    Wenn ich daran denke wie ich „überredet“ wurde den ersten Teil zu sehen („Wenn du gehst dann wein ich.“) weiß ich schon was spätestens beim dritten Teil der Fall sein wird („Wenn ich nicht gehen darf dann schrei ich!“).

    Verriss wie immer dufte. Wie konnte B.E. nur unbemerkt an mir vorbeiziehen? Skandal …

  9. E.Ellert sagt:

    Bei der Auswahl besteht noch Hoffnung auf einen Bud Spencer Dampfhammer!

  10. Will Smith sagt:

    Darf man auch Vorschläge machen für miese Filme?

    Klassisch und peinlich:
    – Herkules in New York

    Banane und mit lauter Wahnsinnigen:
    – Herrschaft des Feuers

  11. Pellaeon sagt:

    Hmmm Herrschaft des Feuers, da täte mich ein Hämmerchen wohl auch mal interessieren.
    Und Tarzan mit Lex Barker. Damit haben mich meine Eltern immer ruhig gestellt als Kind. Muah.

  12. FrakesJoe sagt:

    Ich fand Twilight schrecklich. Keine Ahnung, was daran spannend sein soll. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wieso sich Eddie so scheiße fühlt, wo doch ALLES in dem Film nur zeigt, wie toll doch so Vampire sind. Die Sequenz, wo er mit Bella den Berg hochrennt erinnert mich stark an den Kraxelhuber bei der Preis ist heiß. Es fehlte nur, dass er hinten runterfällt, weil sie den Preis zu hoch geschätzt hat…

    Zudem guckt der Schauspieler Robert Parkinson immer so, als ob ihm alles weh tut oder als wär er French Stewart in „Hinterm Mond gleich links“. Ich empfinde diesen Möchtegern-Mann (aufgemaltes Sixpack weil er zu faul zum Trainieren war, gibt dem Wolfsjungen im Realleben nicht die Hand, weil der so fest zudrückt, muss gestützt werden weil ihm das Mädel in die Arme läuft) als eine schlechte Wahl für einen im Buch als „von göttlicher Schönheit“ beschriebenen Charakter .

    Zudem, finde nur ich es komisch, dass sowohl der geilste von den Vampiren alsauch der geilste (und potentiell angehender Boss) der Wölfe auf die unscheinbare und mittelmäßig aussehende Bella stehen?

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