„2012“ – Das total kaputte Review…
Komisch ist das schon: Seit Jahrhunderten ist uns der Mayakalender nicht wichtiger als der einer lokalen Satanistengruppe oder eines gläubigen Moslems, aber sobald die ausgestorbenen Sonnenanbeter (diese Vorliebe haben sie immerhin mit uns Mallorca-Urlaubern gemeinsam) mal für 2012 das Ende ihrer Zeitrechnung angesetzt haben, scharren die Infotainment-Shows im Fernsehen schon mit ihrem intellektuellen Leichtgewicht. Glücklicherweise wird der Maya-Bürowandschmuck in diesem Film nur am Rande erwähnt. Aber da sich hier ständig irgendwelche Schluchten auftun, ist eigentlich sowieso ALLES ständig am Rande von irgendwas…
Es wäre ein Leichtes, dem Drehbuch die Ohren auf Himalayahöhe langzuziehen, den Autoren eine Speichelflutwelle an wüsten Beschimpfungen entgegenzubrüllen oder mit beleidigter Kritikermine auf den Boden einzustampfen, bis er einbricht. Denn natürlich ist „2012“ kein Meisterwerk der intellektuellen Spitzenklasse. Vielmehr ist es die heilige Dreifaltigkeit aus gesegneter Übertreibung, seliger Vereinfachung und göttlicher Triebbefriedigung. Wer wirklich erwartet, dass in einem „War da nicht eben noch eine Stadt?“-Film eine anspruchsvolle Figurenzeichnung vorgenommen wurde, moniert bei „Knight Rider“ vermutlich auch, dass die Serie der realen Entwicklung von künstlicher Intelligenz jahrzehntelang voraus ist und der Turboboost im wirklichen Leben nur dann funktioniert, wenn man mit 100 Sachen über Tempo-30-Huckel fährt.
All dieses Vorab-Blabla, das nicht nur auf den ersten Blick wie eine verschämte Entschuldigung fürs Gutfinden wirken soll, soll natürlich schon jetzt die Saat für meine sehr wohlwollende Endbenotung bereiten. So mancher Pseudointellektuelle, der sich in den letzten Monaten über meine zahlreichen Verrisse für schlecht gemachtes Schnarchnasen-TV à la „Stargate Universe“ aufgeregt hat, wird vermutlich mit einem Herzkaspar in die Grube sinken und sich fragen, warum ausgerechnet DIESER Film eine glatte 2 bekommt.
Dem kann ich aber schon jetzt mit dem Stolz eines 12-jährigen Autoscooter-Königs entgegnen: „Weil’s halt Spaß macht, Alter!“
„Eine wichtige Durchsage: Der Fahrer des Fahrzeuges mit der Nummer NY-382 wird gebeten, seinen Wagen sofort von meinem Körper zu entfernen. Vielen Dank!“ – Wenn Parkhäuser sich für das Kölner Stadtarchiv halten, ist es langsam an der Zeit, philosophisch zu werden: Kann eine Welt, die zu einem Großteil aus Wasser besteht, eigentlich untergehen? Und warum überlebte in dieser Stadt ausgerechnet der Kerl am Feinstaub-Messgerät, um dann am Herzinfarkt zu sterben??
Denn „2012“ ist ein Kaputtnik-Film, wie ich ihn mir schon seit langem gewünscht, aber seit ewigen Zeiten nicht mehr vorgesetzt bekommen habe. Roland Emmerichs „Independence Day“ und sogar Teile von „Godzilla“ fand ich damals toll, da sie den betörenden Geruch von frischem Popkorn und selbstironischem Patriotismus atmeten. Die Charaktere waren Archetypen, konnten mittels ein paar gut platzierter Bilder und Sätze vom Zuschauer verstanden werden und waren einigermaßen sympathisch besetzt. Und die Story war auch nicht schlechter als die von „Transformers“ (kann die mal gerade jemand nacherzählen?), „Krieg der Welten“ („Oh, Sohnemann. Bist ja doch nicht tot?“) oder dem monatelang vorab vom Kultpapst gesegneten „Cloverfield“ (Wackelkamera spart SFX-Kosten).
„2012“ fühlt sich tatsächlich an wie „Independence Day“, besitzt aber nicht die peinlich unspektakulären Momente von „The Day After Tomorrow“ („Lasst uns mal vor der Frostwelle weglaufen!“), die aus heutiger Sicht etwas unspektakuläre Inszenierung vom „Stargate“-Film oder gar den belanglosen Hirnkrebs aus „10.000 B.C.“! Was man „2012“ sogar äußerst positiv anrechnen kann, ist die unverkrampfte Art, mit der er seine Dramaturgie-Hausaufgaben erledigt. Denn in Wirklichkeit hatten die Drehbuchautoren gar nicht sooo viel Spielraum, einige Dinge MUSSTE das Doofen-Script ja einfach abarbeiten:
– Normalos (am besten eine komplette Familie) zum Identifizieren und Daumendrücken.
– Diese mussten aus irgendeinem Grund etwas mehr wissen als der Rest der verblödeten Menschheit und somit mindestens an zwei, drei Stellen zufällig auf die richtigen Personen/Begebenheiten stoßen, um die eigene Nase in der Aschewolke etwas weiter vorn zu haben.
– Damit die Jungs und Mädchen mobil sind und stets dort vor Ort, wenn auf der Welt etwas passiert, müssen sie an ein Flugzeug gelangen. Am Anfang reicht ein kleines, später gibt es ein großes.
– Auch wenn der Großteil der Menschheit den (quadratmeilen großen Salzwasser-)Bach runtergeht, müssen einige Tausend gerettet werden, damit das Ende hoffnungsvoll wird.
– Dafür muss ein geheimes Regierungsprojekt bestehen, das zwar mit Technik arbeitet, die heutzutage (und auch noch 2012) eher wahnwitzig erscheint, aber immerhin ihren verdammten Zweck erfüllt und den popeligen Human-Rest rettet.
– Ganz am Ende wäre es super, wenn die Handlungen der Hauptfiguren dazu beitragen würden, dass eben dieses Projekt nicht ins… (*räusper*) Wasser fällt.
„Na, hören sie! Sie als Leuchtturmwärter sind doch bestimmt schlimmeres Wetter gewöhnt?“ – „Leuchtturm!? Mein Beruf ist tibetanischer Bergeremit!“ – Wasserlasser: Chuck Norris hat sich am anderen Ende der Welt wohl wieder mal ein kühlendes Fußbad eingelassen?! – Dass der 8 Kilometer hohe Mount Everst vom Meer umspült wird, ist natürlich totaler Blödsinn. Andererseits ist das aber auch keine glaubwürdige Aussage eines Deutschen, dessen Stadt gerade 8000 Meter tief im Rhein versunken ist…
Und all das bekam das Drehbuch locker hin, streichelte den aufbrausenden Kritiker in mir beruhigend übers Haupt, indem es mich in eine rosarote Bubblegum-Blase einschloss und schaffte es irgendwie, dass mir das überlange Welten-Gebrösel nicht zu doof vorkam. Die Sprüche waren in ihrer Plattheit schon wieder sympathisch, die klischeehaften Charaktere (wie der Krösus-Russe!) schienen ein gigantisches Augenzwinkern vor sich herzutragen und die unvermeidliche Liebesgeschichte rückte so sehr an den Rand, dass man sie mit minimalem Verdrängungsaufwand auch einfach ignorieren konnte. Sogar die total unglaubwürdigen Zufälle (Washington wird von einem amerikanischen Flugzeugträger gerammt und die Air Force One dümpelt am Himalaya herum) gehen fast als amerikanische Eigenironie durch.
Ein klein wenig ärgerlich war höchstens, dass der ach-so-gute Präsident es zugelassen hat, dass fast nur megareiche Personen auf die Rettungsarchen gelangen. Eine Milliarde Euro kostete der Zugang pro Nase, wobei die erklärende Szene hierfür aber ebenfalls als US-Wirtschaftssatire durchgehen könnte:
Scheich: „Wieviel?“
Ticketverkäufer: „Eine Milliarde.“
Scheich: „Was?! Eine Milliarde Dollar?“
Ticketverkäufer: „Nicht Dollar. EURO!“
Scheich: „SCHLUCK!“
Ganz zu schweigen von den Effekten, die wir aber lieber nicht verschweigen wollen: Auch wenn die wirklich eindrucksvollen Momente schon zu Beginn gezeigt wurden („Spalt. – Schaltet die Stadt ab“) und bei fast jedem Flugzeugstart und jeder Landung irgendwelche Risse oder Druckwellen am Heck nagten, konnte ich mich den Kabumm-Kombos nur schwerlich entziehen. Wobei ich aber durchaus davor warnen möchte, sich eine in allen Details auflösende Großstadt oder den pulverisierten Yellowstone-Park auf etwas kleinerem als einer handelsüblichen 500 Zoll-Leinwand anzusehen.
Nachdem ich von allen hochgejubelten Blockbustern der letzten Jahre, vom letzten Bond bis hin zu „Hancock“ enttäuscht wurde, gab es bei Emmerich wenigstens die volle Packung Hirnlos-Hefe zum luftigen Aufbacken im eigenen Schädel. Die Effektaufnahmen kommen ohne die heute allgegenwärtigen Ruckel-Zuckel-Schnellschnitt-Kameraspielereien aus, werden stets ins rechte (apokalyptische) Licht gerückt und leisten das, was sie für 9,50 Euro Kinoeintritt auch zu leisten haben: Für DAS Geld erwarte ich auch nicht weniger als 2 komplett zerdepperte Großstädte. Eigentlich könnte man bei diesen horrenden Eintrittspreisen auch gleich zwei reale Citys sprengen und Kollege Computer komplett aus dem Spiel lassen?!
„Oh, Gott, wir werden alle sterben! ALLEEE!“ – „Nun hören sie mal auf damit, Mister! Mein Hund hat gar keine Tollwut. Und er hat sie auch nicht gebissen, sondern ihnen nur aufs Hemd gepinkelt.“ – Im Jahre 2012 trägt man den Mund wieder offen: Diese Menschen fürchten seit Stunden um ihr Leben, während andere bereits an der Ampel von einer McDonalds-Filiale plattgeklopft wurden. Ist das etwa gerecht? Und wieso haben diese Typen hier zuuuufällig alle FDP-Mitgliedsausweise?
Der Aufhänger der Story ist natürlich platt, was man aber schon bei minimalen Rechercheaufwand („Guck mal! Ein Kinoplakat vom neuen Emmerich-Film!“) vorhersehen konnte: Irgendwie kommen neuerdings mehr Neutrinos aus der Sonne, welche dann plötzlich dann doch nicht mehr so neutral sind, wie es die Schweiz gerne hätte. Sie heizen die Erde langsam auf, was zwar durchaus bemerkt wird, aber dennoch nicht an die Öffentlichkeit gelangt, weil mehrere Tausend Mitwisser einfach umgebracht werden, sobald sie den Mund auch nur fürs Zähneputzen aufmachen.
Kurz: Totaler Quatsch mit Soße und als solcher seltsamerweise irgendwie witzig. Die Handlung springt generell ständig zwischen „theoretisch durchaus möglich“ (20%) und „völlige Volksverblödung, aber amüsant“ (80%) hin und her, erreichte bei mir aber nur selten einen Ausschlag auf der Kritik-Skala, der mich wirklich geärgert hätte.
Die kleinen Kinder im Film verhielten sich auf ein wenig Alibiheulen so still, dass ich zwischenzeitlich vergaß, dass sie auf dem Rücksitz saßen, die geheime Rettungstechnologie im chinesischen Berg war so überdreht, dass ich meinen geistigen Schalter einfach auf „Science Fiction“ stellte und mich nicht weiter daran störte und das schmalzige Ende der Marke „War alles halb so schlimm“ war so unvermeidlich, dass ich nicht mal weiß, ob ich das in der finalen Fassung dieser Rezension überhaupt erwähnen soll.
Wie man es (=mich) nach dem Kinobesuch auch im Bett drehte und wendete: Mir wollte der Strunzdoof-Streifen einfach nicht missfallen. Das einzige, was mich ermüdete, war die mit fast 3 Stunden doch etwas überdimensionierte Laufzeit sowie das etwas spannungsarme Finale. Minutenlang den Kopp unter Wasser zu halten und irgendwelchen Krempel aus riesigen Zahnrädern fischen, welchen die Hauptfiguren vor ein paar Minuten selber dort verloren haben, das war nicht gerade die abschließende Actionszene, für die ich meine Großmutter an chinesische Wanderarbeiter verkaufen würde.
Aber ein kleiner „Trost“ bleibt mir schon jetzt: Beim zweiten Sehen werden mir noch mal doppelt so viele Logikfehler auffallen, die Effekte werden selbst auf einem großen Fernseher zu „Ganz nett“ zusammenzurren und zwischendurch werde ich mich fragen, warum im Film eigentlich alle wichtigen Menschen per Zufall einander kennen (lernen). Aber dann wird diese Rezension ja schon geschrieben sein. – Wetten?
„Oh Gott. Ist das etwa normal hier?!“ – „Sie müssen nicht höflicherweise so tun, als würden sie dem explodierenden Yellowstonepark mehr Beachtung schenken: JA, ich habe einen arabischen Teewärmer auf den Kopf und JA, er war ein Geschenk meiner irren Mutter, die mir nicht nur mental sehr viel hinterlassen hat!“ – Ein Kindheitstraum von mir wird wahr: Der langweilige Sonntagsspaziergang mit Papa wird aufgrund einer groß- und grünflächigen Verwüstung abgebrochen.
Fazit: Wenn man sich die Rezensionen im Netz ansieht, so stoßen sich viele an den platten Charakteren und Dialogen den intellektuellen Querkopf blutig. Dabei ist nichts davon Ernst gemeint oder gar mehr als eine Verschnaufpause zwischen zwei stattlichen Stadtimplosionen.
Das hier ist nun mal ein echter E.M.M.E.R.I.C.H.: „Exlodierende Megastädte mit einer reichhaltigen Intelligenz-Chance (hingerichtet)“. Beim ersten Mal macht es großen Spaß, beim zweiten (bei dem man naturgemäß mehr auf die Logik achtet) sicherlich nicht, aber das würde ICH ja auch auslassen, um mich gleich dem DRITTEN Anschauen zuzuwenden. Und zwar bei der „versöhnlichen Nachschau“, welche naturgemäß 2 Jahre später auf Pro 7 stattfindet und wobei man dann merkt, dass es inzwischen wirklich NOCH Hohleres gibt…
Wer tolle Charakterdramen erwartet hat, kann aber getrost 2 Noten abziehen:
Heißt das, dass du Filme magst, die konsequent sind? Auch wenn sie konsequent blöd sind? ;-)
Den Film tue ich mir vielleicht auch noch an. Sonst hab ich’s zwar gern mit etwas Anspruch, aber wenn gepflegt die Erde zerlegt oder die Menschheit ausgerottet wird, bin ich eigentlich immer dabei.
Zur Konkurrenz an der Satirefront, diese Zusammenfassung bei „Movies in 15 Minutes“ ist übriges auch sehr empfehlenswert: http://community.livejournal.com/m15m/21598.html#cutid1
Danke für den Link. ;>
[The plane will run out of fuel before they reach China, because duh. For a moment I sincerely thought they were going to siphon all the gasoline out of Russian Billionaire’s eleventy-umpteen sports cars to keep the plane going, because that is nowhere near the most implausible thing that would have happened in this movie.
Heh.
Was macht man mit einer Milliarde Euro, wenn die Welt untergegangen ist ? Gibt es jemanden, der das irgendwo anders dann aufbewahrt bis man es wieder benutzen kann ? Wie findet man den zuständigen Sachbearbeiter nach dem Weltuntergang ?
Sehr gute Frage (jedenfalls für das übliche Niveau dieser Seite)!
Das wird aber – zur Enttäuschung der Sucher von Logikentgleisungen – tatsächlich erklärt: Die ganze Kohle wurde benötigt, um die Schiffe zu bauen. Und da die Zuarbeiter und Zulieferer nicht gewusst haben werden, was das da mal werden soll, haben die sich mit dem Geld erst mal das Gesicht grinsig gefreut.
Die werden sich ganz schön geärgert haben, als ihr Geldautomat plötzlich 2000 Meter tiefer aufzufinden war. Ha-Ha!
Aber als kleinen Trost kann ich ein Ersatz-Logikloch anbieten: Da nur ein paar (4, dann aber doch nur 3) der 10 Archen einsatzbereit waren, hätten in der Wartezone doch viel mehr enttäuschte Superreiche auf ihre Rolex starren müssen, oder?
Wahrscheinlich hat man nur die Benachrichtigungs-SMS an Passagiere der Archen 1-4 rausgeschickt. Oder nur an die Reichen mit eigenem Flugzeug (die anderen werden schon nicht in China aufkreuzen, harhar!).
Je länger ich drüber nachdenke, desto mehr wundert mich, dass es SO VIELE geschafft haben, schließlich gab es kein Memo zur Erdkrustenverschiebung, welche also eine unangenehme Überraschung gewesen sein dürfte… und dummerweise wurden ja auch Kompasse unbrauchbar, also konnte man nur noch nach Sicht (?) fliegen. Da brauchten die Piloten aber gutes Kartenmaterial – am besten eine Offline-Version von Google Earth – schließlich tragen die Berge keine Namensschilder, was den Abgleich mit der Karte schwierig gestalten dürfte…
EDIT: Ich weiß, bei diesem Film sollte man nicht ZU pingelig sein. Jetzt bin ich doch mit schlechtem Beispiel vorangegangen. Irgend eine doofe Erklärung kann man sich immer zurechtlegen; also: Jeder Passagier hat einen Empfänger, passend zum in den Bergen aufgestellten Peilsender erhalten. Der russische Millionär hat ihn jedoch… ähm… in den Klo fallen lassen und sich nicht rechtzeitig um ein Ersatzgerät gekümmert („ist ja noch bisschen hin im Kalender!“).
Nach Logikentgleisungen bei so einem Schmarn suchen. So hohl möchte ich auch mal sein….
Ich kann Klapo in dieser Rezi nur zustimmen. Hinsetzen, Handlung nicht weiter beachten und die SFX geniessen, fertig.
Für mich muss ein solcher Film schon einem gewissen Grundanspruch genügen. Etwa so wie Klapowski meinte: da es keine ZU großen Logiklöcher gab, konnte man sich zurücklehnen und die Vorführung genießen. Und ja, nachher denkt man nochmal ein halbes Stündchen über das Gesehene nach, denn ich kann und will mein Gehirn nicht komplett abschalten.
Dir wäre vielleicht besser geraten, auf das Erscheinen der Blu-ray zu warten und diese in 30 Minuten anstatt 3 Stunden auf dem Heimkinoprojektor zu schauen… Vorspultaste sei dank. Wenn es nuuuur um’s SFX geht.
Nennt mir doch bitte einen Film der vergangenen 110 Jahre, der keine Logiklöcher hatte (Die brennende Nachbarin [Laurel/Hardy 1929] und Police Academy 3 ausgenommen).
Das Medium Film hat mit Logik soviel zu tun wie die Landeskirchenverwaltung mit dem lieben Gott.
Beides macht nur Spaß (Kirche und Kino), wenn man sich etwas erzählen lässt.
Bei Filmen geht es mir so, dass ich zunächst die Grundprämisse akzeptieren muss (hier: die beschriebenen Naturkatastrophen infolge der Sonnen-Neutrinos), wobei ich keine hohen Ansprüche habe. Die innere Logik der Geschehnisse sollte dann aber mehr oder weniger stimmig sein. Für mich ist der Film die Abbildung einer Möglichkeits-Welt – die einen Bezug zur Wirklichkeit hat. Und genau hier sind Logiklöcher abträglich. Wer anders rezipiert, bitteschön.
Das mit Pro7 wird natürlich ganz anders laufen. Ich sehe die Programmfritzen jetzt schon mit Champagner in der Hand, weil sie den „tollen“ Einfall hatten, den Film am 20.12.2012 um 20.12 Uhr zu zeigen. Es wird wieder ein mieses Promofilmchen geben, dass das ganze ankündigt und der Sprecher, der mit Verzerrer eine „Funkdurchsagenstimme“ verpasst bekommt, geht mir jetzt schon auf den Sack.
(steht alles so im Maya-Kalender)
Ich freue mich über die positive Wertung.
Ein Film der gehalten hat was er im Trailer verspricht – die Katastrophenszenen aus dem Trailer in lang zu zeigen.
Persönlich hätte ich mir ja ein Unhappy-End gewünscht, eventuell mit kannibalischem Finale:
„Öhm, wer hat vergessen Lebensmittel in die Arche zu packen?“
Das wird hoffentlich im Director`s Cut nachgereicht.
Ach so, das fand ich auch noch gut: nach 5 Minuten war klar um was es geht und der Präsident hat alle im Boot.
Negativ:
Diese Schauspielerin die Merkel darstellen soll. Fändet ihr es nicht auch doof – ihr wartet in der Aschewolke darauf dass euch die Flutwelle oder Lava killt während Merkel in der Arche Kommandos gibt?
Das hat mich nachdenklich gemacht.
logik – schmogik
Wow, jetzt gilt man schon als intellektueller Querkopf, wenn einem die paar hübschen Zerstörungsorgien die Emmerich’schen Doofheiten nicht wettmachen? Ich schätze, jetzt muss ich nur noch beim Zappen für fünf Minuten auf Arte hängen bleiben, und ich wär bereit für’s Philosophische Quartett. Ich schlauer Brillenträger, ich!
@wrath
Ich sekundiere.
Um in „dröhn“s arroganter Wortwahl zu bleiben, wären wir dann allerdings „hohle“ intellektuelle Querköpfe. Bei der Bemerkung hätte ich deutlicher zurückfeuern sollen!
@Klapo: „Das wird aber – zur Enttäuschung der Sucher von Logikentgleisungen – tatsächlich erklärt: Die ganze Kohle wurde benötigt, um die Schiffe zu bauen.“
Aber das gibt ja gar keinen Sinn: die Schiffe wurden ja in der Vergangenheit gebaut, d.h. ich brauche ja vorher schon mal das Geld, um die Arbeiter zu bezahlen (die ja sicher nicht gratis geschafft habe, so ein kleines Chinesenkind bekommt sicher 5 Cent am Tag fürs Löten) und die Materialen sind ja auch nicht vom Himmel gefallen.
Ich habe also Geld ausgegeben, bevor ich was eingenommen habe. Da mache ich dann also ein paar Miliarden Schulden, um am Tag des Weltuntergangs wieder Geld einzunehmen, damit ich meine Gläubiger bezahlen kann, die am 22.12 dann aber eh andere Sorgen haben, als die Inkassostelle zu beauftragen.
Ja nun, ist halt nur ein Film. Bei VOY hats auch immer wieder neue Shuttles und keinen störts.
@ Schorsch Lokus
Nee, die haben das Geld natürlich VOR dem Bau der Schiffe verlangt/eingenommen. Warum auch nicht?
@mathewrath, @simplerted,
lesen will gelernt sein. Es hat ganz und gar nichts mit „Intellekt“ zu tun in diesem Emmerichschen Machwerk nach Logikbugs, äh Logikfeatures, zu suchen!
@dröhn
Du hast eine ziemlich arrogante Bemerkung gemacht und ich finde es darum müßig, den Feinheiten in deinen Gedankengängen folgen zu wollen. Bei genauerer Betrachtung wird zwar klar, dass wrath dich falsch verstanden hat, aber bevor ich deinen saloppen Beitrag ergründe…
… setze ich meine Zeit dann doch lieber ein, um „2012“ zu hinterfragen. Immerhin dürfte das Drehbuch über einige Monate geschrieben worden sein, also sind vielleicht ein paar intelligente Gedanken darin zu finden?
Doch genug.
Moment, Moment! Ich habe nichts falsch verstanden. Also zumindest nicht mehr als üblich. Der „intellektuelle Querkopf“ ist ein direktes Zitat aus Klapos Review-Text, und bezog sich auch auf jenen. Fand halt irgendwie die darin durchschimmernde Meinung merkwürdig, dass nur verkopfte, pseudointellektuelle Klugscheißer einen Film wie 2012 schlecht finden können, weil ja absichtliche Doofheit voll dufte ist, solange sie in bunte Farben getüncht ist. Oder so ähnlich…
Dem dröhn würde ich sogar teilweise zustimmen: Bei 2012 nach Blödsinnigkeiten zu suchen ist wirklich überflüssig. Man findet sie auch ohne Suche.
Der Film ist vöölig schlecht.
Sowohl die Story, als auch die Charaktere.
Und vor allem:
SCHLECHTE EFFEKT
Habe noch nie unnatürlichere und unrealistischere
gesehen. Jedes Hochhaus zerbricht auf eine völlig
unsinnige Art und Weise und krümmt sich dabei.
Schlecht, schlecht, schlechter.
Nur über die Szene mit dem Untergang des Vatikan
kann man sich freuen. (welche aber auch völlig
künstlich wirkt)
Ich hatte gehofft die Tricktechnik wäre heutzutage
weiter. Da waren mir die großen Explosionswolken von
früher lieber, in denen man keine Details erkennen
konnte.
Die schlechtesten Hochhauszerdepperungseffekte hat immer noch Flucht aus LA, auch wenn es nur einer ist, aber der wurde im Making of als state of the art gepreist. Weil mit Computer gemacht!
tach auch !
2012 ist der schwach sinnigste aller Emmerich Filme und das will etwas heißen.
Also Logiklöcher gut und schön, aber gequirlte Kacke muß man sich kja nicht kritiklos bieten lassen.
IMHO liegt Klappo um Längen bneben der rtichtigen Note,
aber wie immer eine Geschmackfrage.
Gehirn abschalten und geniessen geht bei manchen Filmen dieser Art, aber die Notfall Gehirnzelle, die trotz abgeschlatetem Hirn immer an ist , damit man nicht in den Sessel pullert rotierte und alarmierte mit Höchstwerten.
Sorry , aber selbst einen Hollywood Porno kann man schlecht nennen, wenn er es denn ist.
Gruss BergH
Netter Film, genau das was man erwartet. Stimme der Note voll zu.
ID4 und Godzilla sind wirklich gut, aber 2012 hat wirklich keinen Spaß gemacht. Dazu sind die Effekte in der Tat zu mies, da kam überhaupt keine Endzeitstimmung auf. Wenn Emmerich jetzt nicht vorhat das Universum zu Klump hauen zu lassen, sollte er mal ein paar Jahre die Finger vom Regiestuhl lassen oder zumindest bessere Drehbücher anfordern.