Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

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Der Serien-Mörder – oder: Was kommt nach Star Trek 11?

Der Serien-Mörder – oder: Was kommt nach Star Trek 11?

Tja, das war also Star Trek 11… Das Kino-Popkorn ist inzwischen verdaut, ausgeschieden und dem Biomassekreislauf des Planeten zurückgegeben worden. Was bleibt jetzt also noch zu sagen, was über ein mürrisches Gestreite in den Fanforen hinausgehen könnte? Sehr viel, finde ich: Wie geht es jetzt weiter? WER geht jetzt weiter? Zu welchem Preis? Was bleibt anders und was wird wieder bleibend? – In dieser Kolumne versuche ich einen persönlichen Ausblick auf das, was noch folgen könnte. Und zwar mit besonderem Fokus (und Lens-Flare-Effekt) auf eine potenzielle neue TV-Serie…

Die Diskussionen nach dem letzten Film lassen sich prinzipiell in zwei Lager einteilen:

1.) „Ihrrrr ollen Alten, ihr! Ihr seid ja so was von Out-of-Date! Geht doch alle kacken / sterben / wegnicken! New Star Trek rult alles wech!!!! – Wo kriege ich Abrams-Brillen als Verkleidung für die nächste Convention?!!“

2.) „(*Räusper*) Ich verbitte mir, von diesem Subjekt auf diese Art und Weise tituliert zu werden, hüstel! Gene Roddenberry würde sich postmortal eigenrotationstechnisch betätigen, würde er Kenntnis von den aktuellen Geschehnissen erhalten! James? Bitte pusten sie für mich auf meinen Kräutertee. Ich hyperventiliere bereits wieder zu heftig!“

Okay, nach meiner liebevollen „4+“ für den neuen Film würde man mich wohl eher in der „James“-Kategorie einordnen. Ich selbst sehe mich jedoch etwas anders positioniert und verbitte mir daher derartig einseitige Betrachtungsweisen meiner Person (und ich erinnere vorsorglich daran, dass wir in einem Land leben, in dem unser Exbundeskanzler per Gericht untersagen ließ, ihm das Färben seiner Haare zu unterstellen)!

Lasst uns daher mal ganz objektiv den jüngsten Bruch der Star-Trek-Geschichte Revue passieren. Sicher, viele Trekkies sind begeistert von dem neuen Film, da er mindestens für die Dauer von 2 Stunden solide Unterhaltung bot. – Gelangweilt haben dürften sich wohl nicht mal die Kritiker, und sei es nur, weil das Nachfüllen des Tintenstrahldruckers für die Listen mit den Logikfehlern eine eher anspruchsvolle Betätigung im dunklen Kinosaal ist.

Aber ist DIESE Art der Geschichte wirklich das, was ein echter Nerd-Trekkie wirklich möchte? Ich weiß, das ist teilweise sehr unterschiedlich und bis auf „Zwei Buttercremetorten zum Frühstück“ dürften die gemeinsamen Nenner des Haben-Wollens doch sehr wenige sein. Aber wer von Euch will wirklich nur alle paar Jahre einen Film, dessen Handlung einem egal sein muss, damit Humor und lockere Sprüche genug Platz zur Entfaltung haben? Viele übersehen bei ihrer Begeisterung für „Star Trek 11“ eventuell, dass „Star Trek“ stets als SERIE seinen wahren Charme ausspielen konnte. Sicher, die Filmchen waren stets ganz nett, waren aber schon immer nur das Sahnetüpfelchen auf dem Tribble. Für wirklich gutes und erfolgreiches „Rundum-Wohlfühl“-Trek benötige ICH zumindest irgendwann wieder eine wöchentliche TV-Show. Für die Seele. – Und für die Besucherzahlen unserer Webseite wäre es sicher auch nicht verkehrt…

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„Buhuuu! Ich kann einfach keine Gefühle zeigen, weil ich keine h-ha-habeee! Das ist ja sooo traurig, buhuhuu!“ – Zum Gummiohren-hängen-lassen: Charaktere, die depressiv auf Tische sabbern, im Shuttle Mozart hören oder auf der Panflöte ein Stück von Shakespeare interpretieren, wird es in Zukunft wohl nicht mehr geben. – Nach Abrams ist einfach keine Zeit mehr dafür! Somit endet nun eine sehr lange Ära der gepflegten Langeweile. Möge sie in Hektik ruhen!

Vielleicht liegt es auch einfach an der Wissenschaft der Mathematik, dass ich auf 2 Jahre verteilt lieber 1.850 Minuten Serienhandlung sehen möchte, als maximal alle 24 Monate einen überhypten 100-Minüter. Für ersteres bekäme ich nämlich 18,5 x so viel für mein Geld… – Wobei: Für gutes Fernsehprogramm muss ich ja noch nicht mal Eintritt bezahlen! Und Bittorrent ist ja bislang auch noch sehr preisgünstig (habe gehört, dass das ein paar von Euch nutzen…?).

Ja, selbst WENN mir jeder nachfolgende Streifen mit der Teenie-Crew total superduper gefallen würde, würde ich eine echte Serie vermissen! Denn, mal ehrlich: Welcher Kinofilm kann schon mit guten und modernen Fernsehware mithalten, zumal hier ein „Roter Faden“ innerhalb einer Staffel inzwischen zum guten Ton gehört? Ich will meine Lieblingscharaktere eigentlich langfristig nicht als Quartals-Sprücheklopper vorgesetzt bekommen, die einem entschlackten Drehbuch-Destillat entsprungen sind… Im Kino lautet das Motto schließlich „kürzer, größer, schnellschnittiger“, wohingegen es im TV auch mal Charakterfolgen gibt. Und vielleicht – mit ganz viel Glück – ab und zu sogar eine Folge, in der mal KEIN verrückter Romulaner bewohnte Planeten wegbomben möchte! Das „Nemesis“-Prinzip (im wörtlichen Sinne von „auftretender Erzfeind“) ist ja auch nur eines von vielen, wird aber meist in Kinofilmen überstrapaziert…

Aber da sehe ich das eigentliche Problem: Wie soll man das neue Abrams-Trek denn in eine Serie umwandeln, wenn man das denn überhaupt wollte? Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, wie man die angeblich erreichte „Frische“ des 11. Films (für mich mieft das ja eher nach einem chemisches Raumspray, aber Hauptsache, es macht sauber) in das viereckige Medienfenster in der Zimmerecke gießen könnte. Sobald ich es gedanklich versuche, kommt dabei im Geiste stets eine Freak-, Peep- und Clipshow heraus, die als eine Mischung aus Xena, Flash Gordon und den sinnlosesten Voyager-Drehbüchern daherkommt.

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„Muddi! Komm ma‘ schnell ins Wohnzimmer! Da is ’ne neue Starr Träck-Seriää im Färnseeeehn!“ – „Berman, Braga oder Abrams?“ – „Ach neeee, Muddi! Bleib doch mal bei die Kartoffeln! War doch nur der 4. Trailer für Star Trek 12!“ – Ebbe im Pantoffelkino: Während das große Kino in Zukunft wohl nicht über Star-Trek-Zuwachs wird klagen können, gammelt unsere stilsichere Trekkie-Wohnzimmerausrüstung vor sich hin…

Die Wahrheit ist wohl: Abrams-Trek ist nicht für das Fernsehen geeignet! Sobald weniger als ein Planet zerstört, ein Eismonster gefressen, ein Fähnrich sinnlos befördert und eine Zeitreise sinnfrei versemmelt werden soll, dürfte sich rasch der kreative Katzenjammer einstellen… Vor dem Hintergrund eines ablenkenden Actionfeuerwerks kann man im Kino sehr leicht ein Franchise neu starten. Aber wie etabliert man die SF-Legende für das Fernsehen neu? Selbst diejenigen, die jetzt noch KEIN Problem mit oberflächlichen Sprüchen, überzogenen Charakteren (Scotty, Chekov, Titten-Uhura) und Holzhammer-Humor haben, würden sich wohl nach ein paar Episoden suizidal den Plastikphaser an den Kopp halten, wenn nicht zumindest die besseren Seiten von Berman-Trek durchscheinen würden…

Und eines ist ja wohl klarer als Klo… Kultbrühe: Das alte Glotzen-Trek wird definitiv nicht weitergeführt werden. Die neu hinzugewonnenen Fans sollen schließlich nicht mit Admiral Janeway, der talaxianischen Außenpolitik und Anspielungen zum Dominionkrieg („Verdammte Schlitzaugen! Ich lag 17 Tage im Schlamm von Beta Prime III!“) belästigt werden!

Ein neues Serienuniversum würde sich also mit einem zerstörten Vulcan arrangieren müssen, mit leicht debilen Charakteren und einem dezent verwirrenden Begriff von „Canon“ (= wir behalten nur das aus den Vorgängerserien, was uns passt!). Ooooder etwa nicht? Denn lässt man alles typisch „kinoartige“ weg, was den 11. Film angeblich so klasse gemacht hat (mehr Schnitte als im Industriereißwolf, eine Hauptgeschichte, die mit dem Untergang von ganzen Rassen gerade mal anläuft, ect.), kommt man ja eeeeeeigentlich wieder in die Richtung TNG, DS9, Voyager und ENTERPRISE zurück. Nämlich Standard-Mampf mit der „Alienkultur der Woche“. Ein bisschen Beam, ein bisschen Warp, ein paar Aliens in der eigenen Truppe, „Schilde hoch“ und „Phaser frei“!

Und die Charaktere müssten wohl zwangsläufig auch wieder etwas ruhiger und unlustiger werden…

Ist das „AT“ („Abrams-Trek“) also schon jetzt eine dramaturgische Sackgasse, die uns irgendwann im Fernsehen zwangsläufig auf alte Pfade zurückführt? Das Äquivalent zu den drei neuen Star-Wars-Filmen? Schön(e) Schal(e), blöder Kern? Wird uns nach dem Motto „Ist doch alles drin, was wollt ihr denn?“ im Kino etwas präsentiert, was uns eigentlich in den Tiefen der Trekkieseele alle kalt lässt?

Bei dem Gedanken, J.J. könnte eventuell auch für den Aufbau eines neuen TV-Franchises verantwortlich zeichnen, kam mir eine recht deutliche Version, wie dieses denn aussehen könnte. Dank meines Videoexperten Sparkiller konnte ich diese Gedanken sogar in ein kleines Video gießen lassen:


„Hmm, Mister Abrams… Ich finde den von Ihnen vorgeschlagenen Vorspann ein wenig uneinheitlich und unausgewogen… Da fehlen ganz klar ein paar purpurfarbene Phaserstrahlen!“

An dieser Stelle würde ich jetzt normalerweise mit aufgeregten Metaphern irgendwas von Paramount FORDERN und mir dabei die Birne rot tippen. Aber die aktuelle Situation lässt mich etwas ratlos zurück. Und sogar ein bisschen gelangweilt… Wie in meinem Filmreview schon gesagt: Ich habe nichts Grundlegendes gegen Abrams und seine Version einzuwenden. Im Lichtspielhaus ein bisschen mehr Logik, eine etwas originellere Story und schöner gefilmte Actionsequenzen, schon putze ich dem Mann die Brille mit Goldstaub!

Aber jetzt wieder 2 Jahre auf den nächsten (bereits angekündigten) Film warten, mich bis dahin von nervigen Trailern und noch nervigeren SPOILER-Warnungen bombardieren lassen? Will ich 24 Monate ausharren und erneut hoffen, um am Ende mit der flotten Neuerzählung von „Der Zorn des Khan“ abgespeist zu werden? – Oder vielleicht mit einem verrückten (*Hier Alienrasse einfügen*)-ianer, der die Menschheit bedroht?

Das ist mir einfach zu doof, zu langweilig, zu wenig und zu berechenbar!

Ich will TV-Episoden mit rätselhaften Namen wie „1×03 Die Stadt der Verdammten“, „1×08 Für eine Hand voll Subraummaterie“, „1×17 Die Raumschiffwerkstatt“ oder „1×21 + 1×22 Die Zeiträuber“!

Ich will endlich wieder so seltsame Dinge sagen können, wie: „Die zweite Staffel war ja eher schwach, doch mit der dritten kommt der Starautor Richard Richardsen endlich wieder häufiger zum Zuge!“

Ich möchte den Vorspann mitsummen (wobei die Wahl der Sängerin Britney Spears unter den Fans für Verwirrung sorgt), mir ebenso nichtssagende wie wöchentliche Trailer ansehen („Hey, da spielt ja der Bürobote aus Stargate mit!“) und mich aufregen, dass Jonathan Archer im großen Staffelcliffhanger einen 150-jährigen Admiral spielt!

Ich will Hassautoren haben, nerdige Reviews schreiben, mich bei Amazon über die hohen Staffelpreise ärgern, unpassende Vergleiche zu Voyager herbeireden („Hey, verseuchte Aliens hatten wir doch schon mal!“) und mich von anspruchslosen Fans („Schon die 14. Folge hintereinander, die total super war! Eins PLUS!“) im Internet als Miesmacher und widerlich-perversen Drecksack beschimpfen lassen! – Ja, ich brauche das einfach…

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„Tagchen… ähm: Sternzeit 18293,1chen, meine ich natürlich! Wir sind die neue Seriencrew! Und wir sind wirklich froh, dass sie unser Captain sein wollen und freuen uns schon auf die nächsten 7 Staffeln. Öh… Oder wie lange sie halt noch so zu leben gedenken, Alterchen…“ – Unhöflich: Selbst der neue Schiffscouncellar (ein Borg namens „Second of Freud“) konnte die Mannschaft nicht davon abhalten, Captain Samuel Schlafmütz mit Beerdigungsblumen zu begrüßen. Immerhin konnte man aber noch in letzter Sekunde den bereits angefertigten Grabstein im Turbolift verschwinden lassen…

Ich will mich herablassend für die „ordentlichen CGI-Effekte“ bedanken, über die wir im Kino nur müde lächeln würden. Ich möchte jährlich die Absetzung der Serie herbeireden (wenn ich sie nicht so toll finde) und mich mit dem Kollegen G.G. Hoffmann darüber streiten, ob die Figur des Stxwe’q (ein kaninchenähnlicher Außerirdischer mit zwei Geschlechtern) nun einfach genial oder nur genial daneben ist.

Ich will das englische Original sehen und mich danach nie mehr an die deutschen Stimmen gewöhnen können („Klingt etwas anders, Scheiß Synchro! Hätte sie den Schauspieler nicht als Deutschen Sprecher neu klonen können?“), ich will mich über die wöchentliche Quotenentwicklung amüsieren können („Großer Erfolg! Neue Serie jetzt nur noch vorletzte Show im Wochenranking des Senders!“) und ich möchte eine neue fremdartige Lebensform wie Odo, Data oder den Holodoc, welche die Menschen etwas besser zu verstehen trachtet („Nur weil ich aus Antimaterie bestehe, habe ich doch trotzdem Gefühle, wisst ihr?“).

Daher bitte ich mich nicht falsch zu verstehen, wenn ich abschließend in aller Objektivität sage:

„Scheiß auf Kino! Scheiß auf Star Trek 12! Scheiß auf Abrams und den Mainstream! Gebt mir Star Trek im Fernsehen, oder ich schicke Paramount zum nächsten Valentinstag einen Strauß Hundekot!“

In diesem Sinne: Danke für’s Zulesen und „Machen sie’s so!“…

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von Klapowski am 26.05.09 in Star Trek - Filme

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Kommentare (24)

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  1. The Artist formerly known as Armleuchter sagt:

    „Die Wahrheit ist wohl: Abrams-Trek ist nicht für das Fernsehen geeignet!“

    Ja, das stimmt wohl. TV-Serientechnisch ist Trek immer noch tot. Selbst ein Abrams wird nach jahrelanger Berman’schen (schreibt man den so?) Terrorherrschaft wohl nur noch die Trümmer zusammenfegen können.

    Deep Space Nine würd ich mir heute immer noch anschauen. (Das ist mir durch den Trailer hier klar geworden). Aber selbst bei dieser Serie gab es viele verpasste Chancen, viele Geschichten – vor allem am Anfang – waren zu trocken erzählt. Die Ausgangssituation war gut, auch wenn DS9 nur als Babylon 5-Konkurrent gesehen wurde, aber besonders in den ersten Staffeln war vieles einfach viel zu langweilig.

    Wenn Neuauflage im TV, dann bitte mit Deep Space Nine anfangen. Danke!

  2. Hiramas sagt:

    *Seufz*
    Wie wahr…
    Das ist das wirkliche Kernproblem das der Chefverwirrer von Lost uns da eingebrockt hat. Und das ist auch das Problem warum der Film von vielen so schwer verdaut wird.
    Relaunch ok. BSG war toll, ich liebe die neuauflage von Batman, ja sogar die Knight Rider Serie hab ich geguckt!
    Aber nicht nur das unser gutes, altes Star Trek dahin sein soll (ob tot oder nicht es ist zumindest Grabschändung), nein wir sollen uns auch noch mit diesen knallig-bunten Knallbonbons abmühen?
    Nicht das die Schauspieler nicht eventuell mal einen Charakter spielen könnten, aber als Kinodarsteller sind sie für ne Serie sowieso gestorben.
    Die Filme haben eigentlich immer irgendwo den Geist von Star Trek mitgetragen.
    Manchmal schneller, manchmal langsamer je nach Regie, Drehbuch, Crew, Zeit u.s.w
    Aber mit ST11 klappt das nicht.
    Ein gutes aufhänger ist das Spiel zum film:

    http://www.youtube.com/watch?v=r1WAyIOMgVQ

    auch wenn ST:Legacy da schon übel zugeschlagen hat,
    DAC verkörpert genau das neue Star Trek. Schnell, bunt, schrill.
    Was waren dagegen Starfleet Command, Bridge Commander oder Elite force (um nur die neueren zu nennen)

    Also was tun?
    Wir können wohl nur hoffen, hoffen hoffen.
    Abrams-Trek hat für mich einfach nicht das Potential die nächsten 40 Jahre zu prägen. Es ist eine Modeerscheinung, die ich zwar im Kino durchaus genossen habe, die aber eben auch nur für die große Leinwand funktioniert.
    Zum Video: Ich freue mich auf Star Trek Online.
    Die jungs halten sich wenigstens ans gute alte canon.

  3. DJ Doena sagt:

    Tja, kann man so sehen, muss man aber nicht. Dank letztem Donnerstag habe ich gerade 4 Tage Wochenende hinter mir. An diesem Wochenende und heute habe ich 2 komplette Staffeln LOST geguckt (beziehungweise die vorletzte Episode läuft gerade):

    http://img38.imageshack.us/img38/7438/img1615s.jpg

    Das hätte ich bei keiner einzigen Star Trek-Serie durchgehalten, nicht mal bei DS9. Bei TNG hätte ich wahrscheinlich die Hälfte der Folgen komplett verschlafen.

    Selbst wenn es mich mal überkommt, den TNG-Piloten zu gucken, so kann ich mich doch nicht aufraffen, auch nur eine weitere Folge zu betrachten.

    Wenn Star Trek als serie also tot ist, muss ich das wohl so akzeptieren. Aber wenn sie eine Serie im Stile von TNG machen würden, dann würde ich beim besten Willen auch nicht mehr einschalten.

    Es gibt einfach zu viel gutes Zeug da draußen, innerhalb des Genres und außerhalb. Da muss ich keine Serie namens Star Trek gucken, wenn sie nix taugt.

  4. Laertes sagt:

    Sehr unwahrscheinlich, daß Roddenberry sich „postmortal eigenrotationstechnisch“ betätigen würde. Meines Wissens ist er schon vor geraumer Zeit wieder in die Atmosphäre eingetreten und somit verglüht. Falls man bei Asche überhaupt von „verglühen“ sprechen kann…

  5. G.G. Hoffmann sagt:

    *Schnüff* Dank dieser hervorragenden Analyse weiß ich endlich, was ich die letzten Jahre so vermißt habe! Andererseits: will man wirklich, daß ein High-Class-Kinoblockbuster wieder auf TV-Niveau heruntergeprügelt wird? Die „Sara Conner Chronicles“ haben doch erst jüngst bewiesen, daß auch eine der beliebtesten und spannensten Kinogeschichten eine Serie nicht tragen kann. Gerne verweise ich auch auf den Mißerfolg der ambitionierten Serie „Young Indiana Jones“, die es bis heute nicht auf DVD geschafft hat.

    Als Hobbyfilmer und großer Freund von Videoschnittprogrammen weiß ich: eine 10-sekündige Szene ist für das Auge des heutigen Konsumenten nur spannend, wenn sie aus 8 verschiedenen Kameraperspektiven mit 4 unterschiedlichen Belichtungen und mindestens 28 Schnitten gestaltet wird. Schon mit den 8 verschiedenen Kameraperspektiven kann man eine Hochzeitsgesellschaft an den Rand der Verzweiflung bringen, wenn man nur eine Kamera zur Hand hat. Und selbst große Produktionsfirmen sind finanziell nicht derart gut ausgestattet, daß man für jede Einstellung einer drittklassigen SciFi-Serie einfach ‚mal acht 35-mm-Digitalfilmkameras einsetzen und jede Szene 4 Tage lang am PC bearbeiten könnte.

    Was Fernsehserien gegenüber Kinofilmen so billig und langweilig aussehen läßt, sind weniger die Kulissen, Drehbücher und Special-Effects, sondern vielmehr die veraltete Art des Filmens (eine Kamera schwenkt 4 Minuten lang von einem Darsteller zum anderen) und die ermüdende Schnittfolge (aka: „Regisseur läßt sich Zeit für Bilder“). Und deshalb will ich keine Star Trek Serie mehr mit 26 lieblos zusammengeschusterten Folgen pro Staffel sehen, die im 2-Wochen-Takt rausgehauen wurden. Dann lieber 2-3 hochklassige Folgen auf Semi-Kinoniveau in Spielfilmlänge pro Jahr, von mir aus auch Direct-to-DVD.

  6. Anton sagt:

    Darf ich übrigens mal sagen, dass ich Lost saulangweilig finde. Heroes übrigens auch. Die brauchen 3 Jahre, damit überhaupt mal was passiert, und selbst dann passiert es nicht wirklich, damit die nächsten paar Staffeln rauskommen können.
    Ehrlich: Die neue Knight-Rider-Serie war nicht gerade der absolute Bringer, aber selbst in ihrer mangelnden Perfektion tausendmal unterhaltsamer als Lost. Okay, KARR war ein schlechter Witz, aber dessen Explosion allein war schon sehenswerter als ein paar Typen auf einer Insel. Wenn ich das will, gucke ich nämlich Gilligan. ;)

  7. Klapowski sagt:

    @Hoffmensch:

    Grundsätzlich kann ich Deine Bedenken verstehen. Aber da es ja weiterhin (Erfolgs-)Serien gibt, von denen manche wie z.B. „Pushing Daisies“ mir visuell fast schon ZU überladen und hektisch daherkommen, sehe ich darin kein Hindernis für das innovative Projekt namens „Star Trek in Serie“.

    Viele teuer produzierte Serien wie „Doctor Who“, „Primeval“ oder auch „Dollhouse“ (bei letzterer aber wohl eher aus Angst vor der frühzeitigen Absatzung) haben heutzutage nur um die 12 Folgen pro Staffel. Ein schöner Kompromiss! Ich fände es sogar total klasse, wenn nur alle 2 bis 4 Wochen eine Folge produziert werden würde, wenn dadurch der Aufwand stiege… Und der Anteil der kreativen Drehbücher pro Jahr.

    Wer erinnert sich nicht an dahingerotzte ENTERPRISE-Episoden, die nur das Ziel hatten, die ersten beiden Staffeln zu füllen? Niemand? – Kein Wunder, war ja auch nichts Erinnerungswürdiges dabei. Und die zeitweise doch etwas laaaangen Dreiteiler der 4. Staffel hätte man mit einem 12 Folgen/Jahr-Limit sicherlich auch etwas mehr straffen können.

    Insofern ist das alles keine Ausrede daür, KEIN Star Trek für’s Fernsehen mehr zu produzieren. Notfalls können es auch die von Dir vorgeschlagenen TV-Filme sein, wobei die aber als Kinofilm/Serien-Hybrid auch schon wieder krampfig rüberkommen würden.

    – Dabei springt doch dann eh nur wieder ein Romulaner namens Caligula raus, der die Menschheit mit einem aufgerüsteten Versorgungsraumschiff wegbomben möchte…

  8. G.G. Hoffmann sagt:

    @Klaporlowski:

    Also ein weiterer Kompromiß zwischen 26/12-Folgen-Staffeln und 3-4 TV-Filmen pro Jahr fällt mir kaum noch ein. Entscheide Dich ‚mal.

    Eine 26-Folgen-Staffel Star Trek zu produzieren kostet etwa 50 Mio. Dollar. Bei einer angestrebten hochklassigen Serie vielleicht eher 60 bis 70 Millionen. Zwei bis drei Staffeln kosten also etwa so viel wie der neue Star Trek Film. Ob man nun alle 2-3 Jahre einen neuen teuren Film in die Kinos bringt oder eine Serie produziert, ist finanziell gesehen einerlei. Einen Gewinn macht Paramount/CBS immer, weil sich durch die Werbeeinnahmen und Lizenzerlöse im Laufe der Jahre/Jahrzehnte eine Star Trek Produktion stets rechnet. Selbst das schnarchige und als Flop gescholtene ENT dürfte noch etwas abgeworfen haben. Die Frage ist wohl eher, ob man eine wertvolle Marke wie Star Trek mit einem weiteren minderwertigen 08/15-Ableger abwerten oder lieber, wie mit ST:11 geschehen, als Premiumprodukt verkaufen möchte.

    Selbst „nur“ 12 Folgen pro Staffel sind wohl zuviel, um eine hochklassige SF-Serie abzuliefern. Immerhin stünden dann für eine Folge durchschnittlich nur vier Wochen Zeit zur Verfügung. Und das Produktionsteam nebst Darstellern möchte sicher auch einmal Urlaub haben. Vier Wochen sind heutzutage recht kurz, um etwas Großes und Kreatives zu erschaffen, das aus der Masse heraussticht. Frag‘ Sparki! Die STuS-Filme und die zahllosen Design-Elemente sind schließlich auch nicht über Nacht entstanden, Du undankbarer Berman-Klon und Sparkisklavenhalter!

    Nicht umsonst benötigt die Produktion eines zweistündigen SF-Kinofilms 1-2 Jahre Vorbereitung, 4 Monate Drehzeit und noch einmal ein Jahr Nachproduktion für Schnitt und Special Effects. Bei einer Serie werden aber 20 Stunden pro Jahr, also zehnmal soviel Material in einem Drittel der Zeit produziert. Da kann ja nichts Gutes bei herauskommen.

    Aus meiner Sicht gibt es daher nur drei Möglichkeiten:
    a) bewußt etwas trashig-kultiges produzieren, TOS im modernen Gewand, billig, doof, liebenswert,
    b)sich auf eine hochwertige Filmserie à la Bond, Batman, Spiderman, usw. beschränken,
    c) jährlich nur 1-2 hochklassige Fernsehfilme produzieren.

    Letzteres hat dem späten Columbo auch gut getan und jedem Film höchste Einschaltquoten beschert.

    Die Vergleiche mit anderen Erfolgsserien hinken etwas, weil SF-Serien im allgemeinen und Star Trek im besonderen schon der besonderen Lokalitäten und Fans wegen an anderen Maßstäben zu messen sind.

  9. Sparkiller sagt:

    Persönlich bin ich ja der Meinung, dass JEDES der genannten Konzepte (TV-Filme, Mini-Serie, 12 Folgen, 26 Folgen, etc.) eine gute Chance auf Erfolg hätte. Denn bei allen gibt es schliesslich Beispiele, die eben einen solchen erreicht haben. Pauschal behaupten, dieses oder jenes Produktions-Konzept hat keine Chance auf Erfolg, kann man doch nun wirklich nicht. Mist bleibt Mist, egal wie gross oder klein der Haufen.

    Am Ende kommt es ja doch einfach nur darauf an, talentierte Leute an Bord zu holen. Und damit meine ich halt nicht nur Jemanden mit Kenntnisse von der Materie (Prä-Abrams-Trek ist gross und aufgebläht? Scheiss drauf, man MUSS ja nichts davon einbauen!), sondern halt auch unter anderem Schreiberlinge, Beleuchter, Bühnenbildner und Requisiten-Schnitzer. Soooviel hängt da schliesslich auch nicht von einer einzelnen Person ab (Regisseur, Produzent…), wie manche anscheinend denken. (Was man auch bei den späteren Post-B5-Werken gemerkt hat, welche trotz JMS ja eher durchwachsen waren.)

    Gutes (schlechtes) Beispiel Stargate Atlantis: Man begann recht offensichtlich ohne bemerkenswerte Vorrausplanung (Wraith. Böse. Atlantis. Stadt.), hatte nach dem anfänglichen Kulissenbau keinen Bock mehr („Hey, die drehen nebenan doch noch diese Mittelalter-Doku! Und mit Wäldern KANN man doch nichts falsch machen!“) und in Sachen roten Faden war von Anfang an nur wenig Luft drin und am Ende auch ganz raus („Naaaa gut, dann halt doch wieder Replikatoren.“). Von den meist farblosen Über(gut)mensch-Figuren (ja, ok, der Doktor war schön schräg…) und deren fehlender Weiterentwicklung ganz zu schweigen. Abgesehen vom fehlenden Schwatten hätte das Serien-Finale auch an das Ende der ersten Staffel gepasst.

    Aber man MUSS diese Fehler ja nicht begehen! Warum sich nicht vorher einmal hinsetzen und schöne/epische/spannende Handlungen mit einem blutroten Faden entwerfen? Warum den Jungs im Kulissenbau nicht mal einen Bonus in die Hand drücken und fünf „Fremdes Raumschiff“ und drei „Mysteriöse Alien-Stadt“-Sets in Auftrag geben? Vielleicht gibt es dann ja eine „verlassene Raumstation“ kostenlos dazu! Warum diese Zimmerleute dann nicht mit der CGI-Abteilung zum Erweitern und Aufhübschen der Sets in einen Raum sperren? Warum nicht einmal gesichtlich-kantige Leute über 40 Jahre casten? Und daraus Charaktere entwerfen, die tatsächlich einmal NICHT alles können („Entschlüsse unbekannte Sprache… Okay, fertig.“) und ab und zu sogar ordentlich Schiss haben! Dann könnte ja sogar beim Zuschauer mal Spannung aufkommen, wenn die Hauptfiguren sich nicht gelangweilt die Phasertreffer von der Uniform klopfen. („War da was?“)

    Und dabei KANN man sich ja ruhig ein wenig an den Zielgruppen orientieren. NUR aus intellektuellen Sabbelköppen muss die Crew ja nicht bestehen. Aber warum auch auf das alte Crew-Konzept beharren? Warum eine Staffel nicht einmal auf ZWEI Handlungsorte aufteilen? Das hatte mir schon bei Buffy sehr gut gefallen, dass der Staffel-Bösewicht immer mal wieder seine ganz eigenen Szenen hatte.

    Wie gesagt, wenn man mal etwas mit dem üblichen Vorgehen der Branche bricht und dabei ordentlich den Muff aus den Köppen lüftet, ist die Ausstrahlungsweise einer Serie eher egal. Selber würde ich aber wohl die 12 Folgen-Staffel bevorzugen, als Kompromiss zwischen Budget und Häufigkeit. Mit einem tollen Team darf es aber gerne mehr sein!

  10. G.G. Hoffmann sagt:

    @Sparki

    Spiel, Spannung und Schokolade? Das sind ja gleich drei Wünsche auf einmal! Das geht nun wirklich nicht.

    Ich bin ich genau gegenteiliger Auffassung. Viele Köche verderben den Brei. Einer, aber ein besonders innovativer, wie J.J. Abrams, muß das Sagen haben und durchgehend im Regiestuhl sitzen. Wenn man die alten Kulissenbauer, Special-Effecter, Kameraleute, Beleuchter, Cutter, Kostümdesigner, usw., ranläßt, die schon seit TNG dabei sind, sieht am Ende wieder alles aus wie VOY/ENT. Und wenn man jede Folge von einem x-beliebigen Regisseur – grausamerweise auch noch von Ex-Darstellern – leiten läßt, wird es ganz unausgegoren. Eine neue ST-TV-Produktion braucht nur 1-2 Berater wie Orci und Kutzman, die dem Kreativen im Regie-Stuhl sagen, was gar nicht geht (Klingonen mit spitzen Ohren und Miniröcken, fettleibige Vulkanier mit schwarz/weiß-gestreiftem Gesicht); im übrigen ist ihm volle Handlungsfreiheit zu geben.

    Das geht entweder volle Pulle nach hinten los und führt zur sofortigen Absetzung oder wird ein großer Erfolg. Aber bitte nicht wieder alle 1-2 Wochen dieses mittelmäßige Star-Trek-Geseiere in Pappkulissen.

  11. Sparkiller sagt:

    @Knoff-Hoffmann:

    Da wird aber wieder pauschalisiert, mein Hörr! Was ich ja eigentlich auch zum Ausdruck bringen wollte. Den möglichen Erfolg einer Serie kann man nämlich nicht einfach an der Art und Menge der Zutaten („1 Regisseur, 2 Store-Berater, 600 Gramm Alien-Schminke…“) festlegen, sondern vor allem an der QUALITÄT derselben. Logisch, eigentlich.

    Wobei ich dabei persönlich den Regisseur sogar für weniger wichtig halte. Oder könntest Du bei TNG/DS9/VOY/ENT/B5 und Co. ganz ohne Texteinblendung erkennen, wer da jetzt gerade Hand angelegt hat? Überhaupt, auch hier werden die unteren Ränge einer Produktion (Cutter, Kameramann, Beleuchter, etc.) wieder gar nicht in Betracht gezogen, obwohl diese weitaus mehr für den finalen Look verantwortlich sind.

    Und auch diesen sollte, nein, MUSS man eigentlich auch schon in der Vorproduktion festlegen. Wird die neue Serie eher düster? Wackele ich auch ab und zu mal mit der Kamera durch die Gegend? Ist alles porentief rein (ab 2 Jahre geeignet) oder klebt auch mal ein Alien-Gehirn an der Wand (ab 6 Jahre geeignet)? Ich wage einmal zu behaupten, dass einer DER Gründe für den (anfänglichen) Erfolg von Neu-BSG der schmutzige, miefige und schwitzige Look der Serie (und der Charaktere) war, welcher eine erfrischende Entfernung von den trek’schen Meister Propper-Raumschiffen darstellte. Warum als Kapitän halt auch nicht einmal sturzbesoffen eine Wand streichen oder dem ersten Offizier die Fresse polieren?

    Letztendlich will ich wohl sagen, dass ohne einen frischen Kopp in der Führung, der sich für das Thema auch INTERESSIERT, ein Serien-Projekt von Anfang an nichts werden kann. Und auf der anderen Seite braucht es das selbe bei den Bediensteten. Reine Lohn-Sklaven („Boooh, schon wiiiieder Stargate? Dabei hab ich doch eine Fichten-Allergie!“) schaden da nur.

  12. G.G. Hoffmann sagt:

    @Sparköter:

    Genau! Einen Interessierten braucht es! Und wie ich Berman kenne, ist der sehr interessiert. Interesse allein genügt natürlich nicht, denn in den letzten Jahren haben sich wohl eher die falschen Leute für Star Trek interessiert. Und die ganzen ST:11-Basher und ENT-Verehrer sollten sich auf keinen Fall für die neue Serie/Reihe interessieren. Bemerkenswerterweise hat sich J.J.Abrams bis zuletzt damit gebrüstet, sich eigentlich nie für Star Trek interessiert zu haben. Dafür ist aber allein schon der Abspann des Films zum Niederknien trekkig geworden.

    Daher bedarf es meiner Meinung nach nur eines weltoffenen Gespanns à la Orci/Kutzman als Leitplanke für einen durchgeknallten Macher, der alles völlig umkrempelt und im übrigen auf die Irrlichter, die immer noch im SciFi-Forum ihrem alten ST nachtrauern, pfeift.

    Dem verschwitzten Schmuddel-Look von Neu-BSG könnte ich für Star Trek aber wiederum nicht viel abgewinnen. Schwitzen und Schmuddeln hatten wir doch schon genug mit Captain Archer. Und die NX-01 sah vier Jahre lang aus wie eine fliegende Mülltonne, von DS9 ganz zu schweigen. Abgesehen davon war ST:11 in meinen Augen bereits eine nette Abkehr vom bisherigen recht cleanen Star Trek Look. Nehmen wir nur den fantastischen Plastikstreifen-Vorhang durch den Captain Robau auf der U.S.S. Richtfest, äh, Kelvin, stolperte. Echtes Kühlhaus-Feeling! Und das Shuttle, mit dem Pille und Kirk zur Akademie geflogen wurden, versprühte außen wie innen ebenfalls den Charme einer ausgemusterten Transall. Das muß für meinen Geschmack genügen, um einen Kontrast zu Picards fliegendem Teppichhaus zu bilden. Dieser Rumpelkammer-Look vieler SciFi-Filme und -serien gefällt mir nicht. Wobei ich da geschmackstechnisch auch nicht ganz sicher und zerrissen bin. Denn der neue Maschinenraum der Enterprise in ST:11 hat mir wohl als einziger hervorragend gefallen…

  13. Klapowski sagt:

    Wenn ich die bisherige Diskussion an dieser Stelle mal kurz zusammenfassen darf?

    G.G. Hopeman: „Fernsehen ist IMMER total langweilig, sieht doof aus und macht überhaupt keinen Spaß mehr.“

    Sparknüller: „Nicht, wenn der richtige Beleuchter am Set ist, der Herr!“

    Widerlegen kann ich (und IHR) beides nicht so wirklich, da ich nicht Genie genug bin, ALLE potenziellen Schleichwege und kreativen Erfolgsstraßen eines potenziellen Serienmachers zu beurteilen… DAFÜR bräuchte man mal eigentlich einen dieser Supercomputer, die sonst dauernd nur die Entstehung des Weltraums oder eines Rinderpupses in Texas hochrechnen!

    Theoretisch könnte man es aber auch im Fernsehen so wie im Kino machen: Wenn „Star Trek 11“ fast 3 mal so viel kostet wie „Nemesis“ und dabei trotzdem mehr Gewinn als sein Vorgänger abwirft, könnte man das ja auch bei der Glotzenfraktion ausprobieren. Ich würde jetzt nicht völlig ausschließen, dass Hoffmann bei 12 einigermaßen gut geschriebenen Serienfolgen à 4-Millionen-Dollar-Budget nicht vom nächsten Fahnenmast herunteronanieren würde. WENN sich ein Zuschauer schnell von irgendeinem kreativen Minimal-Element („Oooh! Ein Tribble als Commander! Kuuult!“) umstimmen lässt, dann er!

    Klar, auf die „Marke“ Star Trek wirkt ein hochgejubelter Kinofilm alle 2 Jahre vermutlich aufbauenender als „schon wieder“ das ewige Beam&Warp in Serie. Soooo lange ist „Enterprise“ ja auch noch nicht her…

    Ich würde einer gut(!) laufenden Serie allerdings weniger unternehmerisches Risiko attestieren, als einem sauteuren Kinofilm alle zwei Jahre. Wenn der nächste Streifen 30 Millionen mehr kostet, aber 30% weniger Besucher hat (wegen harter Kinokonkurrenz? Sonnenflecken? – Gründe sind ja egal), wird das Ding ja gleich wieder als Flop gehandelt.

    Da würde ich als Paramount eventuell die unaufgeregte, sichere und leicht verdiente Serienkohle bevorzugen.

  14. The Artist formerly known as Armleuchter sagt:

    Lässt sich der Erfolg von Kinoproduktionen nicht generell besser planen und vorhersehen als die Quoten von TV-Serien?

  15. G.G. Hoffmann sagt:

    @Klabumski:

    In Sachen „orgastische Begeisterung für kreatives Minimalelement“ erhebe ich keinen Widerspruch. Deshalb archiviere ich auch nur Postpicardsche-Star-Trek-Folgen, in denen Anspielungen auf TOS oder TNG vorkommen. Sobald im Hintergrund auf einem Display das Wort „Kirk-Manöver“ erscheint, gebe ich der Folge ein Sternchen, gleichgültig wie langweilig sie im übrigen sein mag.

    Deswegen habe ich gegen einen Billiglook auch überhaupt nichts einzuwenden. Ich verzichte gerne auf jede aufwendige filmtechnische Umsetzung, wenn das ganze irgendwie kreativ und kultig ist. Dazu gehören 90% der letzten 300 ausgestrahlten Star-Trek-TV-Episoden nicht. Aber wenn man schon eine doofe und unlogische Story anbietet (Star Trek 11), möchte ich wenigstens, daß sie filmtechnisch so schön verpackt ist, daß mir der Inhalt total egal ist (Star Trek 11). Im übrigen bin ich der Meinung, daß die Storys einer Folge völlig nebensächlich sind. Gerade die birnigsten Rahmenhandlungen machten trotzdem gute Folgen aus, wenn die Chemie zwischen den Protagonisten stimmte. Was interessieren mich Logiklöcher galaktischen Ausmaßes, wenn ich dafür einen zum Schreien komischen Dialog zwischen Worf/Data, Kirk/Pille, Odo/Quark bekomme?

  16. The Artist formerly known as Armleuchter sagt:

    Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole oder hier Hausverbot bekomme:

    Herr Hoffmann ist der/das einzig vernünftige Mensch / Bot-Programm hier.

  17. Darkk sagt:

    Ich würde mich zur Abwechslung mal über ne ST Serie mit ner übergeordneten Handlung freuen (wie BSG, b5) wo die chars doch einiges an entwicklung durchmachen (vergleiche bsg wo manche chars ne narbe 2-3 folgen lang herzeigen mussten!!!11111)

  18. Donald D. sagt:

    @ Darkk: BSG ist ja auch sooooooooo ungeheuer erfolgreich mit seinem Konzept, deshalb kommt es ja auf insgesamt saaaaaaagenhafte vier Staffeln.
    Das Konzept funktioniert nicht richtig bei BSG und eine neue Star Trek Serie würde damit spätestens nach einem Jahr scheitern. Wer hat denn schon Lust, regelmäßig eine Serie anschauen zu MÜSSEN, wenn man nicht rausfliegen will, falls man doch mal eine Folge verpassen sollte.

  19. DJ Doena sagt:

    @Donald: Für mich muss sich eine Serie auch nicht ewig und drei Tage hinziehen. Liber 4 Jahre spannende Unterhaltung, als 7 Jahre Freak/Monster/Alien/Planet-of-the-Week.

  20. Darkk sagt:

    @Donald: Lieber eine spannende „kurze“ Serie als eine Seifentour die sich ewig hinzieht. Und wenn sie gut gemacht ist nimmt man sich halt gerne die Zeit oder holt freiwillig das Versäumte nach. Ist ja nicht schwer…
    Außerdem ists mir relativ egal wie erfolgreich das war, mir hats halt gefallen ^^

    Letztendlich sind das zwei verschiedene Konzepte:
    abgeschlossene Folgen vs übergeordnete Story
    und ich denke dass es Zeit wird dass ST es ernsthaft mitm zweiten Konzept probiert!

  21. Kiwi sagt:

    [Ich will das englische Original sehen und mich danach nie mehr an die deutschen Stimmen gewöhnen können („Klingt etwas anders, Scheiß Synchro! Hätte sie den Schauspieler nicht als Deutschen Sprecher neu klonen können?“)]
    XD
    Und ich dachte, nur ich mache das noch… (was hab ich geweint, dass Star Trek XI nur am Mittwoch – unbezahlbar – in der Originalversion lief).

    Auch alle folgenden Vorzüge einer regelmäßigen Serienberieselung konnte ich nur so abnicken.
    Für mich lebt ein Fandom nunmal von einer gewissen Lebendigkeit, nicht von ein paar Stromstößen alle paar Jahre, um zu sehen ob es noch zuckt.
    Ich will mich wieder mit kleinen Mitfans im Internet streiten, sei es um die physikalische (Un-)Möglichkeit des letzten Plot-devices oder um die triviale Frage des „Welcher Karackter ist am plödesten?“/“Wer mit wem?“
    Ich will wieder Fanarts zeichnen, deren Anspielungen verstanden werden, und das von Leuten MEINES Alters (und nicht nur von meinem Vater: „Ah, Star Trek! Hab ich sofort erkannt.“)!
    Und diesmal würde ich mich NICHT spoilern lassen!
    Einfach nur aus Spaß an der Freude.
    Dafür würde ich mir die ganze Serie (OT selbstverfreilich) auf einmal besorgen und dann milde lächelnd auf alle deutschprachigen Fans herabsehen, die weniger wissen als ich. Weil ich es kann.

    Lang müsste die Serie auch nicht sein.
    Ok, nach 4 Staffeln wegen Erfolglosigkeit abgesetzt zu werden wäre auch ein wenig bitter (<_<), aber ich ziehe eine interessante, erfrischende 3-zügige Serie einem krampfhaft „weil das muss jetzt!“ aufrechtgehaltenden Endlosalptraum vor.
    (und nein!, ich meine damit ausnahmsweise mal nicht Voyager.)

    Im Moment sehe ich mich als Fan allerdings nicht zu mehr in der Lage, als weiter mein Interesse an ST zu bekunden/an die Öffentlichkeit zu tragen, nicht allzu voreingenommen in den 12. Film zu gehen und mich gegebenenfalls diebisch zu freuen, falls es mit der Serie – wie auch immer sie geartet sein mag – dann doch noch klappen sollte.

  22. Donald D. sagt:

    @ Darkk und DJ Doena: Das habt ihr wohl in den falschen Hals gekriegt. Ich gebe zu, daß es auch unglücklich formuliert war, denn ich mag „Battlestar Galactica“ ja auch. Zwar nicht so sehr, daß ich mir die Serie auf DVD holen würde, aber immerhin doch so sehr, daß ich noch keine Folge verpaßt habe. Jedoch habe ich den Eindruck, daß nach dem Zweiteiler in der Mitte der dritten Staffel die Show einfach nicht mehr aus dem Knick kam. Da wird folgenlang über einen Prozeß von Baltar diskutiert, bevor mal was passiert. Abgesehen davon habe ich gedacht, daß er der Anführer der Zylonen ist, wie in der alten Show, aber wann passiert das denn mal? In der letzten Folge der vierten Staffel? Richtige schwere Raumschlachten waren auch schon ewig nicht mehr da und bei Starbuck habe ich den Eindruck, daß sie wirklich tot ist, was ich aber nicht glaube. Das Konzept ist schon okay, aber, wie oben schon geschrieben, doch leider nicht so erfolgreich, wie man es gehofft hatte und auch z.T. etwas langatmig.

  23. elsu sagt:

    …und so, haben die filme und serien macher das erreicht was sie wollten. da jeder eine meinung darüber hat, hat es auch jeder gesehen. und schon klingeln die kassen ;-)

  24. fancydestroyer sagt:

    Komm ich jemals in die Hölle, muss ich mir sicher die extra für mich fabrizierte Serie im Star Trek 11 Universum ansehen..
    *AAARRRRGGG*

    Dass St11 ne geile 4+ gegeben hast, is aber echt mega großzügig von dir.
    Der hat bei mir soviele Minuspunkte eingehamstert – das reicht für eine ganze Serie + Kinofilm mit Serien-Crew.

    Tatsächlich war das der Verriss meines Lebens – und ich hab schon sauviel verrissen und verspottet.

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