Film- und Serienkritiken

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TNG – 2.05 – Der stumme Vermittler (5)

Hommage an den Dampfhammer…

Ein Leserbeitrag von Steff

Na toll! Nach vier klasse bzw. recht guten bzw. nicht ganz so schlechten Folgen schaffen es die Produzenten, mit Siebenmeilenstiefeln in die gute alte schlechte zu Rasen. Nicht in die Zeit von Kirk & Co., sondern in die erste Staffel von TNG. Wenn bei TOS die (Studio-)Kullissen und die Masken sch…schlecht aussahen, dann ist das in Ordnung, es waren die 60`er und man hatte kein Geld für sowas.

In der ersten Staffel von TNG wäre diese Folge auch nicht weiter aufgefallen, denn immerhin waren alle Kullissen sch…schlecht, und die Drehbücher wirkten, als ob sie noch von TOS übrig geblieben wären. Aber uns nach so spaßigen Folge 2.04 so etwas zu zeigen, grenzt schon an Frechheit.

Aber bevor ich noch weiter abschweife, hier nur zur eigentlichen Handlung:

Die Enterprise bringt von irgend einem Planeten einen Friedensvermittler zu irgend einem anderen Planten (da wir nie wieder von einem der beiden Planeten hören, ist es völlig egal wie sie heißen). Auf dem Zielplaneten herrscht seit ca. 1500 Jahren (was ich für etwas übertrieben halte) globaler, totaler Krieg. Nun haben die Rambos und Adolfs aber ganz plötzlich keinen Bock auf Krieg, bitten die Föderation um Hilfe, und so muß die Enterprise das Taxi spielen. Mehr ist für die Crew auch nicht drin, denn die Sternenflotte hat streng verboten, in den Konflikt einzugreifen. Logo, hätten sie den Hobby-Diplomaten Picard rangelassen, wäre die Folge auch recht kurz gewesen.

Der Profi, den man statt dessen angeheuert hat, muß ein echtes Ass sein, den immerhin gibt erst seit ihm bei den Klingonen ein Wort für Friedenstifter. Hahaha, tolle Anekdote, selten so gelacht…

Was niemand ahnt (und die Crew ist wirklich überrascht, als hätte sie seine Akte vorher nicht gelesen), der Kerl ist taubstumm. Aber anstatt sich mit irgendwelchem techno-SciFi-Kram aus dem 24. Jahrhundert zu behelfen, haben ihm die Autoren drei Leute (griechisch-philosophischer Weise „Chor“ genannt, haha) an die Seite gestellt, die auf telepathischem Wege Kontakt mit dem Vermittler haben, und so Ohren und Mund für ihn sind. Der eine ist für den logischen Teil der Konversation zuständig, der andere für die Gefühle (kommt mir alles irgendwie bekannt vor…), und die Harmonie zwischen diesen beiden Extremen.

Der Vermittler verknallt sich in Troi (Logo, sie trägt auch schon die neue äh…“Uniform“), und sie ist ja sooo fasziniert von ihm.
Auf dem Planeten angekommen, trifft man in einer Papp-Kulisse auf je zwei Abgeordnete der beiden Kriegsparteien (deren Masken wirklich so aussehen, als hätten sie die letzten 20 Jahre bei Paramount im Keller gelegen). Einer Friedenswilligen tanz jedoch aus der Reihe und schießt auf den Vermittler.

Riker kann aber heldenhaft eingreifen, und so trifft es nicht den Vermittler, sondern „nur“ seine Chor. Das aber richtig! Zuerst werden durch den Energie-Strahl nur Haut und Fleisch weggebraten und danach zerfällt das Skelett. Das sieht richtig cool aus! Naja, jedenfalls für 1988, heute dürfte das wohl niemanden mehr hinter dem Ofen vorlocken, noch nicht mal den Jungenschutz.

Den Rest der Folge ist der Vermittler ganz dolle traurig, weil sein Chor ja nicht nur Mund und Ohren für ihn warern, sondrn auch seine Kumpels. Er traut sich nicht mehr zu, jemals wieder vermitteln zu können. Aber Troi, Picard und Data (der mal eben die Gebärdensprache lernt, damit man sich mit dem nun absolut Taubstummen verständigen kann) trösten ihn wieder. Und mit neuem Mut beginnt er dann doch noch, zu Vermitteln. Friede, Freude, Eierkuchen.

Nur schade, daß uns das alles scheißegal ist. Das Schicksal des Vermittlers ist mir egal, da er am Anfang ziemlich arrogant daherkommt, und somit mein Mitleid gar nicht verdient. Das Schicksal der Typen auf dem Kriegsplaneten ist mir egal, da ich sie gar nicht kenne (irgend ein Volk, das man schon kennt wäre da besser gewesen).

Wenn man sich nur fünf Minuten Zeit genommen hätte, die beiden Parteien ein wenig vorzustellen… Und das Schicksal der Crew ist überhaupt nicht in Gefahr. Nicht mal ein bißchen. Ok, das war in der letzten Folge auch so, aber die war wenigstens noch lustig. Aber so… Nee, tut mir leid, so nicht.

Zwei Dinge bewahren diese Folge vor einer 6: erstens der nette Spezialeffekt bei dem der chor draufgeht, und zweitens die Tatsache, das Wesley kein einziges mal nervt oder dazwischen plappert.

Note: 5

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Artikel

von Klapowski am 22.04.03 in Gastbeitrag

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Kommentare (3)

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  1. Gast sagt:

    …von Klapowski am 01.01.03 @ 00:01 – Kommentare (0)

    Und nun noch mal ein Wort von wegen keine Verarsche.

  2. Klapowski sagt:

    Bin ich eine ENT-Folge, oder warum wird mir ständig einfallsloser Etikettenschwindel vorgeworfen?
    WARUM könnte ich wohl das Datum zurückgesetzt haben, hm?

    Ein Tipp: Es hat etwas mit der Newsübersicht der Hauptseite und meinem Willen, beide Artikel mit EINEM Beitrag einzuleiten, zu tun.

    Wer die Antwort weiß, darf sich in seinem nächsten Gastbeitrag auch als mich ausgeben…

  3. Der Eine Basketballschläger sagt:

    *schnief*
    Ich kann's nicht ansehen! Der schöne Artikel! Und kein Mensch oder St-Fan interessiert sich dafür! Das Gefühl kenne ich! Schließlich habe auch ich schon mal vertrauensvoll einen Artikel an Stus geschickt und wurde abgelehnt. War eh nicht von mir.

    Mit dem Unterschied von 20% mehr Witz und 97& weniger reschtchreubuing.

    Falls sich jetzt jemand fragt, wenn das interessieren soll:
    Ich hatte Mitleid! Mit der Anzahl an Kommentaren!

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