DS9: Fight Club – Folge 14 – „USS Entenscheiß“
Teil 14 unser allseits beliebten Fortsetzungsgeschichte beschert uns ein Wiedersehen mit unserer Lieblingscrew.
Wie es der Zufall wollte (diese dumme Sau) erschien genau in diesem Moment ein Raumschiff vor der lädierten Station. Es war unverkennbar ein Schiff der Köderation der So-soll´s-sein-Klasse. Die Kennummer war nicht zu erkennen, da der Kahn wohl kurz zuvor einen heftigen Subraumsturm zum Opfer gefallen war. Somit war die ganze Außenhülle total verdreckt. Das einzige, was Gira auf der Hopps von der Nummer erkennen konnte, war: US…nte…heiß“
„Wer zum Teufel ist denn das nun wieder? Flex, was ist mit der Kommunikation?“
„Keine Ahnung, die Morg müssen wohl von Major ein Störsignal senden. Auf jeden Fall komme ich nicht zu dem Schiff durch.“, sagte Flex kurz und blickte in den gähnenden Abgrund eines nahenden Nervenkollers.
„Huch! Das ist die USS Entenscheiß“ – „Torf, sie sollten doch auf der Krankenstation bleiben!“, rügte Dr. Bleibhier den Klingdoofen.
„Ich bin ein Krieger. Es würde meiner persönliche Ehre schaden, sinnlos wie eine Pagh-Waschfrau im Bett herum zu lie…“
„Ist ja schon gut, kann man denn nicht anders mit dem Schiff Kontakt aufnehmen?“, wollte Gira wissen.
„Nicht mehr nötig. Ich bin Cpt. Pissoir, von der USS Entenscheiß, dem Kackschiff der Köderation. Wir haben ein allgemeines, kontinuierliches Notsignal von dieser Station empfangen. Immerhin seit 25 Monaten. Ist der Kommandowechsel in Sachen Cpt. Fleischkopf-Müller damals nicht reibungslos verlaufen? Wobei können wir helfen?“…
Eine Sekunde später stieg auch schon der Captain aus dem Turbolift. Das erste was er auf der Hopps zu erblicken glaubte, war eine Billardkugel.
„Scheiße noch eins! Ich dachte immer, Bleibhier würde Dart spielen.“
Flex, die des Captains Schwäche Dinge zu verbildlichen noch aus alten Cursor-Zeiten her kannte, erklärte ihm sogleich, das es sich um Captain Pissoir von der Entenscheiß handelte.
„Pissoir? Der Mann ist am Tod meiner Frau schuld. Daran, das ich immer Kworks „Vulkanische Sexperversionen“-Programm brauche. Verdammter Franzose!“
Captain Pissoir blickte einige Sekunden verdutzt Commander Streiker an. In diesem Moment fragte sich Pissoir, ob er mit einem Toupet imposanter auf den bösen schwarzen Baseballschläger-Mann gewirkt hätte, der jetzt dummerweise denselben Rang wie er hatte. Bei Captain Körk hatte das immer gewirkt… Er sammelte also all seinen Mut und kam…
– Zu nichts.
„Captain, Commander! – Bitte kehren sie unverzüglich zum Schiff zurück, unser Zeitplan in Sachen M&M&M (Mission: Major & Morg) gerät sonst vollkommen durcheinander!!“ blökte der Kommunikator.
Pissoir`s Gesichtszüge verhärteten sich sogleich, hatte er sich doch bereits sehr gefreut, sich nach Mondamins Frau nun auch den Rest der Fleischkopf-Sippe zu erledigen…
„Aber Nein, was denke ich denn da nur? Das ist böse, BÖSE“
Pissoir schüttelte kurz, aber heftig den Kopf und gab sich eine Ohrfeige. So, als könne er dadurch die bereits seit Jahren in seinem Kopf wütenden Stimmen der Morg abschütteln, die ihn oft genug im Unterbewußtsein dazu gebracht hatten, sich in der Duschkabine stehend zum Schlafen zu begeben… Oder aber unbeteiligten Zivilisten mit den bloßen Fingernägeln in die Schulter zu fahren…
„Wir sehen uns wieder! Verlassen sie sich darauf!“ verhieß er düster, bevor er sich mit Streiker auf den Weg zum Transporterraum machte…
„Puh!“ sagte Flex. „Das ist ja gerade noch mal gutgegangen! Hoffentlich verläuft wenigstens jetzt alles nach Plan…“
Das Fiepen des nun geöffneten Subraum-Kanals unterbrach Flex sowie den weiteren, geordneten Ablauf der Geschichte:
„Hier ist der Liebeskreuzer Plexx aus der East Zone! Unsere Dienste sind kürzlich von einem… (Knisterndes Blättern in den Unterlagen) Herrn Mondamin… ähm, Hackfleisch-Müller angefordert worden und bereits im Voraus bezahlt! Können wir andocken?“
Original-Müller sprang erfreut auf: „Da sind sie bei mir an der richtigen Adresse, sprechende Stimme aus großem Kasten! Ich bin der, den sie gesucht haben!“…
„Na, haben wir Andockerlaubnis oder nicht, Sie Lahmarsch?!“ klang die leicht genervte Stimme über die Rufanlage.
„Jajajajaklardochsofort. Udo!!! Sofort alles herrichten für einen Sonderempfang. Ich erwarte Damenbesuch.“ patzig fuhr sich Fleischkopf-Müller durch die nicht vorhandenen Haare auf seinem glänzenden Schädel.
Sämtliche Zeugen dieser einmaligen historischen Begebenheit schwiegen vor Anteilnahme. Endlich würde ihr Captain über das Dahinscheiden seiner Frau hinwegkommen und wieder mit einer weiblichen Person, auch wenn´s nur eine Prostituierte war, flanieren. Selbst wenn es sich nur um eine aufblasbare Gummipuppe handeln würde, wäre dies für alle besser. Kein Wunder, daß er in den letzten Jahren so eine schlechte Laune hatte.
Cpt. Mondamin Fleischkopf-Müller wankte in John Wayne Manier in den Aufzug, der ihn zum Andockpylon 5 bringen sollte, an dem die Plexx angedockt hatte.
Währenddessen auf Major…
Nachdem sie dem im Orbit herumstolpernden Parabol-Müller zur Ingewahrsamnahme auf ihr Schiff gebeamt hatte, stolzierte die Crew der Entenscheiß mit hocherhobenen Haupt über den verwüsteten Planeten… Leichen und Körperteile waren stellenweise so dicht gesät, daß sich nicht das kleinste Stückchen Erdboden an Cpt. Pissoirs Kopf spiegeln mochte… Einige Hundert Meter entfernt konnte der Zuschauer am Horizont einige panikartig flüchtende Majoraner erblicken, die von zahlreichen Morg, die mit 5 Km/h folgten, bedrängt wurden. Dazu erschallten zahlreiche Schreckensschreie über das Tal, wie:
„Neeein! Bitte nicht Durchbohren, das ist doch mein Lieblingsauge!!“, „Laßt mich in Frieden, nehmt meine Frau!“ und „Zeigen sie mal her! – Sind diese Dinger an ihren Händen eigentlich schar-aarff?! Glub. Ich – Bin – Morg!“
Die Crew ließ sich von derlei Chaos jedoch nicht beeindrucken, hatten clevere, arbeitsfaule Beamte der Köderation doch schon vor einiger Zeit die „Erste Palmolive“ erdacht, die sie vor unüberlegtem Eingreifen bewahrte…
Der Android Dada fuhr mit seinem LCD-Bicorder fachmännisch in der Luft herum und verkündete:
„Die Morg-Rettungskugel muß hinter dem nächsten Hügel liegen! Wenn wir sie zerstören, müßte das Kollektiv sogleich zusammenbrechen! – Aber halt! Ich empfange einen Köderations-Kommunikator aus der selben Richtung… Laut Bicorder handelt es sich bei dem Besitzer um Leutnant Ramsch, Rang: Putzkolonnenführer und Sanitärbeauftragter…“
„Sir, wir erhalten aber keine Lebenszeichen aus der Rettungskugel.“ stellte ein anderer Offizier sachlich fest.
„Ist mir egal, wir lassen unsere Jungs nicht hier zurück. Beamen Sie ihn hoch und lassen Sie ihn dann gleich zur Station zuweisen. Die werden sicherlich eine Bestattung in allen Ehren durchführen wollen. Jetzt müssen wir nur noch sehen, wie wir diese Morginvasion stoppen können.“
Cpt. Pissoir stierte grimmig in die Landschaft. Eigentlich hielten die Mitglieder seines Außenteams es nicht für sonderlich ratsam, sich auf irgendwelche Planeten `runterbeamen zu lassen, doch der Captain bewies in solchen Punkten eine gewisse unnachgiebige Sturheit. Letztendlich waren sie dann doch zu sechst heruntergebeamt.
Jetzt standen sie also auf einem qualmenden Hügel, der sich in einem qualmenden Tal befand.
„So Jungs, auf, auf! Wir zerstören jetzt diese Rettungskugel und dann gebe ich erst mal ne Runde Earl Grey aus.“ mit lang ausholenden Schritten stakste Cpt. Pissoir davon. Seine Begleiter stapften eher missmutig hinterher…
Währenddessen auf DieÄßNein…
Die Liebessklavin von der Plexx blickte sichtlich gelangweilt in die Kamera, hatte Fleischkopf Müller ihr doch soeben (die letzten 3 Stunden) seine beeindruckende Sammlung von Baseballschlägern gezeigt.
Mondamin kam gerade auf sein Lieblingsstück zu sprechen.
„Mit diesem Schläger hier verbindet mich eine ganz besondere Geschichte. Damals, im Ghetto von San Francisco mußte ich…“
Die Liebessklavin blickte müde auf ihren aus einem Köderationstaxishuttle gestohlenen Zähler.
„Ich werde nach Stunden bezahlt, könnten wir also endlich zur Sache kommen?“
Alles was sie erntete, war ein lautes „ha ha ha ha ha“ von Fleischkopp Müller.
„Weißt Du es denn nicht? In der Köderation gibt’s gar kein Geld! Die Wirtschaft der Zukunft funktioniert anders! Wir arbeiten um uns und andere zu verbessern, bla-bla-bla…“
Bevor der Cpt. seine Zurschaustellung verbaler Fähigkeiten beenden konnte, wurde er von Bleibhier unterbrochen, der wie immer unangemeldet hereinplatzte.
„Sir…“
Wie praktisch, das Mondamin gerade einen Schläger zur Hand hatte. Nach kurzem Wortwechsel durfte der unter der zusammengebrochenen Schrankwand liegende Bleibhier seine Meldung vorbringen.
„Sir, die Entenscheiß hat gerade den Leichnam von Leutnant Ramsch herübergebeamt. Außerdem läßt Cpt. Pissoir anfragen, ob sie noch ein paar Sicherheitsleute für Major erübrigen können. Und er fragt nach Zitrone und Süßstoff!“
„Ramsch… who the fuck is Ramsch?“ war die zu erwartende Antwort.
„Der Neue, Sir! Na ja, sooo neu sieht er nun auch wieder nicht aus.“
„Ach so, Ramsch, die Putze. Nun ja, ich denke, wir werfen seine Leiche einfach aus der nächsten Luftschleuse. Kostengünstig…“
In diesem Moment meldete sich die Liebessklavin zu Wort.
„Aber Schatzi, Du hast doch grad` gesagt, die Köderation braucht kein Geld.“
Von dieser logischen Übermacht überwältigt blieb Fleischkopf-Müller nichts anderes übrig (sein Schläger steckte außerdem in der Schrankwand fest) als eine „würdevolle Beisetzung“ Leutnant Ramschs‘ anzuordnen.
„So, nachdem das geklärt ist. Dieser Franzose wird also mit den Morg nicht fertig, wie? Ich werde ihm wohl Torf schicken…“
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