Film- und Serienkritiken

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DS9: Fight Club – Folge 21 – „Sand im Getriebe“

Das wüste Toben von Fleischkopf-Müller hatte jedoch nun einen der zahlreichen Wildhüter (formerly known as Bademeister) auf den Plan gerufen…

Der Bademeister blies mit aller Kraft in seine Trillerpfeife, doch die Hintergrundgeräusche, die die trampelnde Menschen- und Alienherde auslöste, übertönten den Pfiff und beerdigten ihn unter einer Lawine aus Getose. Der Bademeister versuchte es noch einmal, doch diesmal gab es nicht mal mehr genug Luftteilchen, die den Schall weiterleiten konnten. Sie waren alle damit beschäftigt, das akustische Chaos in alle Himmelsrichtungen zu verbreiten und somit jeden sorglosen Urlauber zu warnen.

Kurz entschlossen arbeitete sich der tapfere Bademeister in seinen roten Shorts zu Cpt. Fleischkopf-Müller durch. Als er ihn erreicht hatte, wurde er gerade Zeuge, wie der Captain enthusiastisch auf die Schädel einiger vorbeistampfender Touristen einhämmerte, ohne, daß diese irgendwie reagierten. Der Captain war schockiert, niemals hatte er erleben müssen, daß jemand seinen Schlägen so gleichgültig gegenübergestanden hatte.

Nun tippte ihm der Bademeister auf die Schulter. Fleischkopf-Müller drehte sich langsam um und blickte dem schmalen, aknegesichtigen Spargeltarzan direkt in die glubschigen Augen, die spiegelbebrillt unter seinem roten Cappy hervorlugte. Seine mit Sonnencreme dick bestrichene Nase provozierte den Captain, wie ein frisch geschlachtete Kuh in einem Haifischbecken.

„Sie! Sie haben das doch wohl nicht mit Absicht getan oder?“

„WAS?! WAS HABE ICH NICHT MIT ABSICHT GETAN?!“ donnerte der Captain den zartgebauten Bademeister an.

Dieser konterte, ob nun lebensmüde oder einfach nur total desorientiert wegen der Herde aus Leibern, die die Sonne durch den aufgewirbelten Sand verdunkelten:

„Na diesen Nuklearen Winter hier! Das war mal ein schöner, ruhiger Strand. – Bis SIE gekommen sind! Was haben Sie zu Ihrer Verteidigung zu sagen? Das machen Sie alles wieder sauber…“

„VERTEIDIGUNG? WAR DAS EIN ANGRIFF? OK, ICH VERTEIDIGE MICH GERNE!!!“

Kurz darauf gab es ein doch recht beeindruckendes Geräusch. Es erinnerte an einen Hammer, der auf eine überreife Tomate aufschlug. Fleischkopf-Müller drehte sich glücklich wieder um und bedachte seinen blutbesudelten Schläger mit einem zärtlichen Streicheln. Er hatte doch seine Wirkung nicht verloren. Beherzt stratzte der Captain weiter…

Die Herde war nun an ihm vorbeigezogen… Mondamin hatte sich inzwischen abgeregt und ließ verbleibende Reste von Zorn und Gleichgültigkeit halbherzig an einer gestrandeten Quallenfamilie ab, auf der er halbherzig auf und ab sprang… „WIE GEFÄLLT EUCH DAS?? UND DAS? UND DAS HIER? – Ach, was ist das öde…“

Die Entenscheiß-Crew, sowie Parabol-Fleischkopf-Müller als auch die Bar-Blasianische Besatzung mußte sich direkt der trampelnden Herde in Richtung Bierzelt angeschlossen haben… Alleine stapfte der Captain weiter am Strand entlang, nicht ohne ab und zu einen wehmütigen Blick auf die untergehende Sonne auf dem Wasser zu werfen, die von am Himmel wabernden Sandschwaden konsequent ihrer Kraft beraubt wurde… Wäre nun jemand zugegen gewesen, er hätte bemerkt, wie sehr selbst dem Captain der zart rosafarbene Himmel zu Herzen ging und Gefühle weckte…

„Verfluchte Drecksscheibe, entscheide dich doch mal, was du willst! Dein unsägliches, fröhliches Gescheine ist sowieso das Letzte, schon immer gewesen!!“

Der erste Satz konnte damit begründet werden, daß die Sonne von Major-Ka am Horizont unentschlossen auf- und abhüpfte, was bei einem chaotisch im All herumstreunenden Asteroiden durchaus keine Besonderheit darstellt.

„Ach, Hunderttausend heulende und jaulende Strandhunde, hier ist ja gar nichts mehr los!“

Ein lautes Plumpsen unterbrach die Bemühungen des Captains, einen fehlerfreien Satz in Bestzeit zu formulieren. – Er war in einen kleiner Sandkrater gestürzt, den eine deutsche Putzfrau polnischer Herkunft (59 J., 159 Kg) hinterlassen hatte, als sie der Karawane in’s Inselinnere gefolgt war…

„JETZT REICHTS!! Captain an DieÄßNein!! Holt mich mit diesem schimmernden Hexenapparat sofort nach Hause zurück, sonst komme ich euch da hoch!“

„Aye, Captain…“ lautete die melancholische Antwort, die durch den Kommunikator drang…

Ein surrendes Geräusch erklang und Cpt. Fleischkopf-Müller schlug nach dem lästigen Insektenschwarm, der sich heimlich an ihn herangepirscht hatte und ihn jetzt unsichtbar umtobte.

„Blödes Schmeißfliegenpack. Daß die mich nie in Ruhe lassen können. Ständig sind die in meiner Nähe, in meinem Quartier und in Torf´s Unterwäsche…“

Das letzte Wort wurde elektronisch bis in die Unendlichkeit verzerrt, als der Transporterstrahl den Captain endlich entmaterialisiert hatte und nach DieÄßNein zurückbeförderte. Wenige Sekunden später stand er breitbeinig und hängebäuchig auf der Transporterplattform, aus seinen Hosen rieselte der sich angesammelter Sand und andere Bodenproben…

„Na endlich! Irgendetwas Interessantes passiert, während ich weg war, Dämlich?“

Mürrisch starrte Mondamin Fleischkopf-Müller den Unteroffizier an. Irgendetwas an ihm war nicht ganz koscher, aber was? Lag es an der Augenklappe oder an dem Holzbein? Ach, das war doch relativ normal, er hatte schon Außerirdische gesehen, die mehr Filmrequisiten mit sich rumschleppten, als eine Wanderbühne.

„Captain Fleischkopf-Müller, im Namen des neuen Befehlshabers Cpt. Cont R´Gan, nehme ich sie hiermit fest.“

Plötzlich öffnete sich die Zugangstür und herein kamen mehrere ehemalige Majoraner in Piratenkostümen. Sie gehörten der früheren Sicherheitstruppe der Station an. In ihrer Begleitung erschien Cpt. Cont R´Gan, der den von der Situation leicht überforderten Cpt. Fleischkopf-Müller feist angrinste.

„Willkommen auf meinem neuen Stützpunkt, Captain. Sie werden aber nicht lange bleiben, ich habe nämlich keine Verwendung für Sie. Keine Bange, Sie können bald gehen… Aus der Luftschleuse, ohne Raumanzug… Harharharhar…“

Auch die majoranischen Piratenüberläufer fingen an zu lachen und aus Unsicherheit und Mißachtung seiner prekären Lage fiel auch Fleischkopf-Müller in das Gelächter mit ein…

„HÖHÖHÖHÖÖÖ! Der war gut! WAHARHARHAR!! – Übrigens, sie ham` da was vorm Auge, nein, rechts! Härrhärrhärrhärr-härr?“

Der auf ihn gerichtete Phaser machte den Captain nun doch ein wenig stutzig…

„Jetzt hör‘ mal zu! Ja, du da da! Mit dem Totenkopfkäppi von C&A! Ich bin ja für jede Scheiße zu haben und pflege selber die Stuhlgangformung, aber bei Strahle-machenden Kaputt-mache-Geräten hört der Dings dann doch mal ein paar Meter weit auf!!“

Cont `R Gan legte sein miesestes Grinsen auf und machte eine für den Captain unverständliche Geste in seine Halsrichtung, welche er mit einem akustischen „KRRRRRRK!“ unterstrich.

Von all den fremdartigen Worten und unverständlichen Geschehnissen überfordert, griff der Captain instinktiv an seinen Gürtel-„Clip-o-matik“, wo normalerweise sein Schläger darauf wartete, die verwirrende Realität in einen überschaubaren Schutthaufen zu verwandeln… Mit einem gegurgeltem Kampfschrei („TOD DEN KILLERBIENEN!!!“) landet auch sogleich sein Schlaginstrument auf dem dafür vorgesehenen Platz…

Einige Sekunden grinste der Captain überlegen in Richtung seines Opfers, bevor eine unterdrückte Minderheit von Synapsen ihm einige ungewöhnliche Dinge mitteilte…

Wieso stand der fremdartige Kapuzenträger noch?

Warum war das gewohnte „Kramätsch!“ beim Aufprall einem feuchten „Flatsch!“ gewichen?

Und warum hatte er einen Aal in seiner rechten Hand, der eben noch auf dem Piratenhut ruhte, ihm nun aber in Todesangst in die genitale Ausbeulung biss? Hatte er gar vorhin seinen Schläger im Sangriaeimer verloren?

Bevor er Antworten auf all diese Fragen finden konnte, wurde der paralysierte Captain von mehreren Piratengehilfen hinfortgeschliffen… Hinter ihm tobte Cont `R Gan herum: „Das wird er bereuen!! Bringt in auf’s offene Deck und laßt ihn über die Planke gehen! SOFORT!!“

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Artikel

von Sparkiller am 01.01.02 in Fight Club

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