DS9: Fight Club – Folge 22 – „Hai-Society“
Grinsend und in freudiger Erwartung auf die baldige Hinrichtung, machte Cpt. Cont `R Gan kehrt und ging auf die Hops. Die Zurückgelassenen schauten sich verwirrt an.
Nach ca. 10 Minuten, in denen sich keiner der Anwesenden bewegt hatte, stand Pir’In, Cont `R Gans rechte Hand (auch gerne vom Cpt. „As Pir’In“ genannt) kurz vor dem Verzweifeln.
„Ähämm, wie wärs…“
„Schnauze, ich bin am überlegen.“, fuhr Pir’In den Frevler an, der es gewagt hatte, ihm, dem Ass des Captains, bei seinen Denkvorgang zu stören. – Oder bei dem, was er dafür hielt…
Plötzlich platzte eine angerußte Glühbirne über Pir’Ins Kopf.
„Ich hab’s! Wir gehen in eine von Kworks Holosuiten. Da können wir dann eine Planke generieren!“
Gesagt, getan, generiert… Nach weiteren zehn Minuten hatten sich alle in der Holosuite versammelt. As’Pir klopfte unterwürfig an die Verschalung der Konsole.
„Hey, Computer. Wir möchten gerne Fleischkopf-Müller über ‚ne Planke gehen lassen. Mach uns mal so was. – Bitte!“, sagte Pir’In in das Eingabegerät, das ein bisschen wie eine Gießkanne aussah, weil es eben eine war.
Und schon verwandelte sich die Rumpelkammer, in der der Captain zahlreiche Gartengeräte untergestellt hatte, in ein Piratenschiff. – Wie gut nur, dass der Computer immer noch seine künstliche Intelligenz hatte. So beförderte er alle Personen erst einmal auf das Deck des Schiffes, was von allen wie selbstverständlich hingenommen wurde…
Cont `R Can betrat die Simulation und schleppte ein zufriedenes Lächeln mit sich herum. „Und nun möchte ich, dass um das ganze Schiff blutrünstige Haie schwimmen.“
Auch diesem Wunsch kam der Computer nach. Also zog Cont `R Can einen zusammengerollte Fernsehzeitschrift und hielt sie dem immer noch verdutzt dreinschauenden Cpt. Fleischkopf-Müller vor die grobschlächtige Plattnase.
Dieser bearbeitete noch immer fieberhaft alle auf ihn einströmenden Informationen, was dafür sorgte, dass sich bereits ein enormer Datenrückstau gebildet hatte. So sinnierte der Captain momentan über die theoretischen Fragen seiner Führerscheinprüfung und betrachtete die momentanen Ereignisse lediglich als nerviges Hintergrundrauschen.
Es würde auch etwas dauern, bis er es endgültig begreifen könnte, dass sein Schläger nicht in greifbarer Nähe war. Somit ließ er sich ohne nennenswerten Widerstand auf die Planke bugsieren.
Aber der Computer war ja noch immer intelligenter, als alle Anwesenden zusammen. Und da er auf der Seite von Cpt. Fleischkopf-Müller stand (OK, sooo intelligent war er nun auch wieder nicht), erinnerte er auch niemanden daran, das die Sicherheitssperren immer noch aktiv waren…
Im Moment hatte jedoch niemand den Durchblick und auch Fleischkopf-Müller verkannte mal wieder den Ernst der Lage. Zwar war er nicht besonders erfreut, als er unter zahlreichen Säbel-Pieksern auf der Planke eingeparkt wurde, aber seine Gelassenheit lag daran, daß er bereits einen Plan hatte…
„Wenn ich die Monster unter meinem Bett mit den Killerbienen in Worf`s Tanga kreuzen könnte, hätte ich eine effektive Waffe gegen die singenden Truthähne in meinem Kopf!“
Seine heldenhafte Rettung planend und die Hand nachdenklich vor die Stirn schlagend, trottete Mondamin nun murmelnd und geistesabwesend auf das Ende der Planke zu…
Erst, als bereits ein Bein haltlos in der Luft wirbelte, blieb er stehen und balancierte auf dem anderen herum, während er sich nun auf das anstehende Problem konzentrierte:
Warum ging es hier nicht weiter?
Warum hatten die großen Fische unter ihm so große Zähne?
Warum wurde er angefeuert? Hier war doch nirgends eine Ringbegrenzung auszumachen? Wen sollte er plattklopfen? Der Lusche würde er es zeigen!
Bevor sein geplagter Verstand auch nur an der Lösung dieser Fragen kratzen konnte, hatte er sich wie eine Schaufensterpuppe gedreht und war ohne erkennbare Veränderung der Körperhaltung in’s Wasser geplatscht und untergegangen. – Die Haie hinterher…
Cont R`Gan lächelte zufrieden und wandte sich zufrieden ab. „SIEG! Meine Kameraden! SIEG! Kommt, wir feiern einen piratiges Fest der Verwegenheit! Ich repliziere die Matjes!“
Er hatte jedoch übersehen, daß nun ein eigenartiges Wesen am Ankertau hinaufkletterte, das Dank der Sicherheitsfunktion den Hai-Angriff unbeschadet überstanden hatte… Jedoch war dieses Wesen schwer zu erkennen, da nur seine Arme zu sehen waren, die aus den Kiemen des Haies herausschauten… Doch aus dem Maul kamen nunmehr auch die Beine nach. Kurzum: Als Fleischkopf-Müller wieder bemerkt wurde, stand er in seiner Hai-Verkleidung auch schon triefend an Deck…
Mit den herausragenden Gliedmaßen aus dem Körper des Tieres jedoch einen obskuren Anblick anbietend…
Ein alter Japaner, der zufällig mit seinem Fischkutter vorbeituckerte, schrie irgendwas von „Go..hilla“ bevor er in völliger Verzweiflung von seinem Boot sprang, um die Unendlichkeit mit dem Holo-Meer zu teilen…
Ein Mann aus Cont R‘ Gan’s Mannschaft murmelte etwas von „Öy…was söll isch mit sönem Fisch Mäc…isch will meine Dönäbüde wiedäär…“
Da dieser Vorschlag überwiegende und raunende Zustimmung bei den umherstehenden Piraten erlangte, bemerkte niemand, wie Mondamin langsam Richtung des unsichtbaren Ausgangs verschwand, um in die Wirklichkeit zurückzukehren.
Dort angekommen, unternahm er sofort einen einsekündigen Flug auf einen der Labo-Tische in Kworks Bar, blind wie er war… Aus der Musikbox ertönte gerade zufällig die Musik von „Der weiße Hai“, was folgende Reaktionen bei den Besuchern auslöste:
„Iiih, hier stinkt`s!“
„Mama, wieso sieht der Onkel so komisch aus?“
„Norm, sind sie es? Sie sehen so mitgenommen aus!“
„Welche Spezies ist denn das?“
„Hat jemand einen Treiber für den Universaltranslator Ver. 2.21?“
>br> „Aaaaaaaaaaargh!“
Fühlte sich Mondamin durch seine unfreiwillige Verkleidung eben noch in die Geborgenheit des Mutterleibes zurückversetzt, so ließen all` diese seltsamen Stimmen doch nun langsam Panik in ihm aufkommen…
„Verdammte Hacke, was ist das hier beschissen dunkel! Verflucht, kann denn keiner mal an den Sicherungskasten?? Leutnant Ramsch?? Wenn sie hier sind, dann helfen sie mir, ansonsten sind sie ein toter Mann!!“
Die letzte Silbe verstummte fast unter dem „Flatsch“, welches entsteht, wenn jemand mit Hai-Verkleidung gegen eine Wand läuft. Doch Mondamins Beine stapften unnachgiebig weiter und langsam drehte sich unser Held… Keine 10 Sekunden später rannte er auch schon unter dem entsetzten Kreischen der Anwesenden parallel zur Wand, während er unter einem quietschenden Geräusch (welches entfernt Assoziationen zu Radiergummis aufkommen ließ) rote Schlieren an der Barwand hinterließ… Der Hai wurde durch die wütende Urgewalt seines Trägers zurechtgeschliffen wie ein Bernstein mit Fischgeruch.
Mit einem ohrenbetäubenden Klirren mähte Fleischkopf-Müller sogleich sämtliches Glas und die dazugehörigen Halterungsvorrichtungen hinter dem Tresen um… Nur um, ohne mit der Flosse zu zucken, dann die Stufen zum Aussichtsdeck über ihm hinaufzupoltern. Oben angelangt, machte sich der Captain sogleich daran, seinen Abstieg durch einen Stolperer über die Reling herbeizuführen. Mehrere Meter viel er in die Tiefe, um dann einen Augenklappen-geschmückten Ferengie nebst nebenstehenden Labo-Tisch zu zertrümmern…
Mit einem Mal war der Spuk vorbei und der Holo-Hai entmaterialisierte sich… Zurück blieb ein schimpfender Mondamin, der allen Anwesenden mit sofortiger Hinrichtung drohte, sollte der Schuldige an dieser unglaublichen Unordnung nicht sofort hervortreten…
Fleischkopf-Müller war so beschäftigt, dass er nicht bemerkte, wer von hinten an ihn herangetreten war. Nämlich sein gesamter, verbleibender Führungsstab: Udo, Flex und Bleibhier, ebenfalls in Piraten-Uniform…
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