Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

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Kurzfilm „765874: Unification“ und Dokumentation „William Shatner: You Can Call Me Bill“

Kurzfilm „765874: Unification“ und Dokumentation „William Shatner: You Can Call Me Bill“

Heute zu viel Spaß gehabt? Trotz Blick in die Tagesschau & den Rasierspiegel zu wenig an den Tod gedacht? – Dem kann man abhelfen! Denn mit dem 7-minütigen Nahtoderlebnis von Kirk (das danach bekanntlich zum Langtoderlebnis wurde) erfahren wir endlich, was nach dem Ende vom 7. Kinofilm passierte. Außerdem gibt es bei Amazon Prime derzeit die Doku „Call Me Bill“ zu sehen, in der unser allererster Lieblingscaptain anderthalb Stunden über sein nahes Ableben sinniert. Nun ja, und natürlich über seine Karriere. Aber das konnte ich kaum hören. Mir waren zu viele Tränen in die Ohren gelaufen…


„William Shatner: You Can Call Me Bill“ (2023)

Hat man jetzt schon so lange (das alte) Star Trek verfolgt, dass selbst die Dokus langsam weinerlich werden?

William Shatner sitzt hier in einem dunklen Raum, beantwortet unhörbare Fragen aus dem Off, sammelt feuchte Ränder an den Lidern und erzählt von toten Hunden, kraftvollen Pferden, dem Ende seines Lebens, seinen Bühennauftritten und sonstigen Rollen – und ja, Star Trek ist immerhin zu ca. 50% dabei.

Das alles wirkt oft melancholisch, wie er verfrühter Nachruf. Wie verfrüht auch immer ein Nachruf sein kann, wenn die Person darin 93 Jahre alt wird…?

Aber gut, anders geht es inzwischen nicht mehr.

Star Trek nach „alter Manier“ ist nun seit über 20 Jahren tot. Und Kirk „endete“ im Kino vor genau 30 Jahren. Hier bleibt halt nur noch die Träne-im-Knopfloch-Betrachtungsweise übrig, um sich dem Thema „Star Trek“ zu nähern. Immerhin hatte Shatner ja bereits 2011 mit dem Film „The Captains“ mit Scott Bakula halbnachdenklich in den Staub geblickt, mit Stewart angenehm geplaudert und sich von Avery Brooks zeigen lassen, wie man live vor der Kamera wahnsinnig wird.

Da sei ihm ein NOCH persönlicherer Abschied von Herzen gegönnt.

Heute also geht es darum, dass Bill niemals seine Urenkel wird aufwachsen sehen. Dass Bäume im Untergrund kommunizieren, alle Menschen verbunden sind (auch NACH der millionenfachen Abschiebung? Muss da noch mal nachhaken…) Und dass er Kirk stets so angelegt hat, dass er Humor verströmen kann, gerade WEIL er autoritär ist.

Manches war für mich neu, manches nur etwas neu (er fand seinen Tod in „Generations“ zu düster) und maaaanches sogar dezent blöde. Zum Beispiel, dass man Kirk-Doppelgänger, Kirk-Formwandler & Kirk-Androiden anders spielen muss als den Original-Kirk.

Trotzdem habe ich diesen trauerbekloßten Einblick in Shatners Philosophie und alte Western-Rollen sehr genossen. Hier ist nichts zu spüren vom oft berichteten Schürzenjäger-Shatner, vom Egomanen-Shatner und „Muss unbedingt auch mal Regie führen“-Shatner.

Und mit was wurden diese ewig gleichen Personenklischees weggelassen? Mit recht!

Schon heute schäme ich mich für Dinge, die ich vor 25 Jahren gesagt oder geschrieben habe. Niemals würde ich mich vor die Kamera setzen und sagen: „Odyssee im Weltraum war mal der ödeste Film, den ich je gesehen habe.“ – Vielmehr würde ich wohl auch einen auf Kirk machen und das Weltraumbaby beweinen, während ich den schwarzen Monolithen in meinem Vorgarten umarme – irgendwas von „unabänderliche Kantigkeit des Menschseins“ murmelnd.

Somit ist diese Dokumentation vielleicht nicht der beste oder Einblick-bringendste Rückblick auf Star Trek, aber eine sehr passende Abrech… Anrechnung von allem, was Shatner je geben wollte, konnte, durfte, musste.

Dass manches etwas oberflächlich klingt (dass wir alle baumwurzelgleich verbunden sind, hätte man z.B. im Alien-Kontext doch ausbauen können?), stört da wenig. Denn genauso stochern ja auch die alten Fans inzwischen in Erinnerungen, in den ewig gleichen Vor- und Nachteilen des Franchises in den 60ern, 80ern, 90ern.

Ja, hier holt mich Shatner an der taschentuchübersäten Haltestelle ab, an der ich seit „Discovery“ eh schon wartend stand.

Daher: Ruhig mal angucken.

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM

„765874: Unification“

Zugegeben, der Kurzfilm ist eher eine Technik-Demo als eine Trek-Neuerfindung. Und dennoch ist dieses Werk von „OTAY Inc.“ und den Roddenberry-Erben VIEL mehr als das.

Zum vielleicht ersten Mal werden die alten Figuren so gelungen per KI und der „Digital Prosthetic Technology“ zum Leben erweckt, dass man FAST in diesen Szenen versinken kann. Der Schauspieler Sam Witwer wurde hier zu Kirk, der hier nach seinem Tod durch eine „Anderswelt“ streift.

Ob dies das Paradies ist, eine finale Gehirn-Zuckung oder etwas ganz anderes (der Nexus aus dem Film?), spielt dabei keine Rolle. Denn der Kurzfilm thematisiert hier nichts außer den Bildern, die alle superschön sind. Klar, manchmal blitzt eine geringe Künstlichkeit über den Bildschirm (war das ein Wabern?), aber im Prinzip hätte man diesen wortlosen Nachklapp direkt ans Ende von „Generations“ schneiden können, ohne Fackeln und Heugabeln der alten Greenscreen-Hasser zu beschwören.

Neben den drei verschieden alten Kirks (die aus TOS, Zorn des Khan, ST7) gibt es unter anderem ein Wiedersehen mit Saavik und natürlich Spock – der ebenfalls im Sterben liegt.

Mehr muss man eigentlich wissen, daher:

Bildgewalt, nur halt ohne Gewalt: Dass man auf konfrontative Sequenzen verzichtete (es gibt z.B. keine Rückblicke auf Kämpfe, abstürzende Raumschiffe oder sterbende Söhne) wirkt aus heutiger Sicht nicht mal Oldschool. Denn in den 60ern hätte man das vielleicht ebenfalls „krawalliger“ inszeniert?

Komischerweise kommt man keine Sekunde darauf, dass dieser Totentanz mit einem – hoffentlich jetzt gerade – noch lebendem William Shatner geschmacklos oder technokratisch sein könnte. Viel mehr drängt sich der Gedanke auf, was zum Henker CBS und Paramount in den letzten Jahren eigentlich getrieben haben, um 200-Millionen-Dollar-Bomben ohne Herz zu zünden, obwohl ein 20-Millionen-Dollar-Werk (um einfach mal irgendeinen Bitcoin-Gegenwert zu nennen; der Kurzfilm war garantiert günstiger) völlig ausreichen würde, um irgendwas mit Herz und Verstand zu erschaffen.

Besonders fällt auf, wie gut getimet jede einzelne Sekunde wirkt, wie perfekt die Bildelemente erscheinen. Vergleicht man das mit Nahtod-Erlebnissen bei z.B. Doktor Culber oder den generellen Verabschiedungen am Ende von DISCO (Staffel 5), so steht dieses kleine Kleinod einfach für sich. Breitbeinig und hemdsärmlig wie Kirk selbst, aber trotzdem so gefühlvoll wie Deanna Troi nach dem Gefühls-Gangbang.

Ein ganz tolles, kleines Werk, dem gerne noch weitere KI-Fanfilme folgen dürfen.

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM

(Und wenn zukünftig geredet wird, habe ich auch nichts dagegen)

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Artikel

von Klapowski am 08.12.24 in Fan-Filme, Star Trek

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Kommentare (37)

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  1. JP1957 sagt:

    Ein Sonntagmorgen mit (ur) alten Männern.

    Erst entdecke ich das beeindruckende Video „All my love“ von Chris Martin (Coldplay) mit dem 99-jährigen Dick van Dyke (Mary Poppins) und dann schenkst Du mir Shatner und Nimoy in einem liebevoll gemachten Kurzfilm.

    Was man alles sagen kann, wenn man „Show don’t tell“ beherrscht.

    Es lohnt sich auch, die Kommentare auf YouTube dazu zu lesen … das war das, was einst Star Trek ausmachte.

    Ich hab es ja schon einmal geschrieben – ich würde hier viel lieber mehr solche „positiven“ Reviews lesen, gerade heutzutage.

  2. JP1957 sagt:

    Einer der Kommentare auf YouTube zu Unification:

    „People: Please compare this now with the Section 31 trailer that Paramount just dropped today… My god how far we’ve fallen here! One was clearly made by those who understand, respect, and love Star Trek, the other was not.“

    • Agentbauer sagt:

      Das kann ich so 1:1 unterschreiben, ich habe auf Youtube einen ähnlichen Kommentar hinterlassen.
      So emotional hat mich seit Langem kein Film mehr berührt.

      Antworten
  3. G.G.Hoffmann sagt:

    Schönen Gruß aus dem uncanny valley. Es sieht einfach furchtbar aus. Weit schlimmer noch als die Anfangssequenz in „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“. Bitte in ein paar Jahren noch einmal versuchen.

    • jako sagt:

      Jup. Kann ich nur zustimmen. Ich Fand es überhauptnicht nicht gut, geschweigedenn schön…

      Und inhaltlich ist das kitschige Heldenverehrung, viel mehr nicht.

      Antworten
    • jcneal sagt:

      Ich fand das schon recht ansprechend. Besonders die (paar) Gesichtsausdrücke vom jungen Kirk. Bei mehr Falten hat die Software wohl noch (zu) viel zu tun.

      Was mich störte, war dieses Echsen-Alien mit dem dicken Hals.
      laut Google: „Yor“ https://memory-alpha.fandom.com/wiki/Yor
      Jo. Den habe ich nur kurz als Standbild-Holo in DISSO gesehen, über den wurde da nur was ERZÄHLT, „Time Soldier Paralleluniversen Körper zerfällt“ blabla. Dafür ist das hier aber ziemlich prominenter Auftritt? Will sagen: Was sollte das denn? Wozu denn in einer Hommage an TOS-/Movie-Kirk und Spock noch DIS-Inhalte reinbringen??
      Dieser Yor trägt den TNG-Schlafanzug aus den ersten Staffeln. Hat den jemals einer auf der Enterprise-D wahrgenommen? Ein über 30 Jahre im Voraus geplantes Easteregg? Das glaube ich nicht.
      Der Nexus war ja irgendwie außerhalb von Raum und Zeit; was allerdings sonstige „normale Zeitreisen“ und das Spiegeluniversum nun damit zu tun haben sollen, weiß ich nicht.
      SPOILER: in der 6. Staffel von DISSO reist Burnham nach El-Aurean reist und nennt sich ab da Guinan…

      Naja, als etwas sentimentaler Schlusspunkt für Kirks Reise ist das Video besser als der Film „Generations“.
      Und immerhin lauerte im Licht am Ende des langen Ganges keine grinsend-heulende Brennschinken!

      Antworten
  4. Gott ist groß und seine Unterhose erst recht sagt:

    Ich kann so einen Film ohne Pegasus, der vom Meeresstrand über einen Regenbogen zeitlupig zu den Sternen galoppiert, einfach nicht ernst nehmen.

  5. Serienfan sagt:

    Uff uff uff…

    Ich sag es frei heraus: Wenn ich die Wahl habe zwischen religiösem Kitsch und fetziger Respektlosigkeit, dann wähle ich die Respektlosigkeit. Her also bitte mit dem „Section 31“-Film, nach pappsüßem Pudding braucht man manchmal einen Magenbitter.

    Ich weiß schon, liegt alles voll im Trend. Auch in einem quälend langen, aber verblüffend erfolgreichen Hotel-Matze-Podcast wird inzwischen ein Hape Kerkeling so interviewt, als habe er einst den Hinduismus erfunden. (Gut, das Gespräch mit Precht war hörenswert.)

    Ob diese Art spiritueller Verklärung von „Star Trek“ und seinen Darstellern die richtige „Antwort“ aufs Kurtzman-Trek ist, möchte ich ein wenig bezweifeln. Ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob ich darin den berühmten „Schritt in die richtige Richtung“ sehe, oder ob es nicht sogar ein noch größerer Irrweg ist, der sich hier auftut.

    • jcneal sagt:

      Der Kirk sei unser All Heiland.
      Gebeamt sei sein Körper, wie auch sein Geist verdoppelt.
      Er führe uns durch den Ionensturm und finde jedes Weibe der Galaxie.
      Und senke auch nicht die Schilde, bevor es nicht der Klingonenmann macht.
      Seine Föderation komme. Sein Befehl werde ausgeführt. Sein Warp-Faktor geschehe.

      Siehe, wie er in seinem Himmelswagen über das Firmament zieht.
      Und der Name des Wagens lautet: ENTERPRISE.

      https://futurama.fandom.com/wiki/Church_of_Trek?file=TrekChurch.jpg

      (wenn sein Twitter-Account authentisch ist, dann ist Bill noch recht aktiv!)

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      @jcneal

      Brent Spiner hat ja letztes Jahr in einem Interview mit Michael Rosenbaum verraten, was ohnehin schon viele geahnt haben, dass William Shatner seinen Twitter-Account nicht selbst bedient. Viele Tweets von „ihm“ sind eindeutig nicht sein Stil. Zudem ist er auf mehreren Sozialen Medien (scheinbar) aktiv. Manche vermuten seine Tochter dahinter.

      https://youtu.be/IG7Pl0uHIUQ?si=jVZGUqci1LycMCqg

      (ab ca. Minute 11).

      Spiner äußert sich aber sehr positiv über Shatner und zeichnet ihn als sehr belesenen und freundlichen Mann, der stets ein Buch dabei habe (während er auf Twitter oft sehr arrogant und herablassend rüberkommt). Wer immer seinen Account bedient, tut ihm damit keinen Gefallen.

      Sehr gut gefällt er mir in einem aktuellen Interview:

      https://youtu.be/9XgDzLd7Qlc?si=YmoPdWIbnH07G7NY

      Antworten
    • jcneal sagt:

      @ G.G.: Danke.
      Bei dem hohen Alter von Bill ist das auf jeden Fall verständlich.
      Die Tweets, die ich gesehen habe (folge ihm erst seit ca. 1 Jahr) waren m.E. auch eher scherzhaft zu verstehen, mit Augenzwinkern, nichts weltbewegendes; und, ganz wichtig: „No Politics!“ ;)
      Oder die Kabbelei mit „Mark Hamill“. Alles davon kann ich eh` nicht verstehen mit englischen Anspielungen etc.

      Dafür ist er bis jetzt noch recht oft persönlich unterwegs, auf Conventions oder für Interviews… das zusammen mit der Social-Media-Präsenz wäre schwierig für 1 Person im gestandenen Alter, und er ist schon 93!

      Vielleicht guckt er ja ab und zu mal über ein paar Posts drüber. Wäre mehr als andere „Stars“ machen.

      Antworten
  6. Yole sagt:

    Jetzt oder nie. Vielleicht wird man den Kurzfilm als Abschluß des alten und neuen Trek betrachten können. Die aktuell produzierten Serien floppen noch kurz auf und dann kommt was ganz neues….

    • Serienfan sagt:

      „dann kommt was ganz neues“

      Dieser Optimismus ist bemerkenswert, mal ganz abgesehen davon dass „ganz was Neues“ im Rahmen eines Franchises auch so eine zweischneidige Sache ist.

      Aktuell läuft es in Hollywood so:

      Abrams-Filme: „Machen wir doch sowas wie Marvel“
      Discovery: „Machen wir doch sowas wie Game of Thrones“
      Picard: „Machen wir doch sowas wie Logan“
      Strange New Worlds: „Machen wir doch sowas wie Orville“
      Star Trek: Academy: „Machen wir doch sowas wie Harry Potter“

      Nur EINES hörte man garantiert niemals bei den Autorentreffen. Nämlich den Satz: „Machen wir doch sowas wie TNG!“

      Antworten
    • jako sagt:

      Picard: „Machen wir doch sowas wie Logan“
      Strange New Worlds: „Machen wir doch sowas wie Orville“

      Bitte was?

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Was du nicht verstehen können?

      Antworten
    • jako sagt:

      Snw ist doch nicht wie the orville

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      „Machen wir doch sowas wie TNG!“

      Selbst wenn: wie sollte das aussehen? Dass man 35 Jahre später nicht zum alten Look und Stil zurückkehren kann, liegt auf der Hand. TNG unterschied sich optisch ja auch deutlich von TOS, später auch erzählerisch.

      TNG war in vielerlei Hinsicht ein Glücksfall. Die im Vergleich zu Spock, Kirk, Pille, Scotty, etc., zunächst wenig charismatisch anmutende Crew war nicht von vornherein auf Erfolg abonniert. Das hat sich erst im Laufe der Jahre so ergeben.

      Die weltweite Rezeption im Zeitalter des linearen Fernsehens war zudem eine ganz andere als heute. Damals konnten Serien oder Filme außerhalb der USA oftmals erst viele Monate oder Jahre nach der dortigen Veröffentlichung gesehen werden. Zuschauerkritik erfolgte nur per Brief, heute in Echtzeit, millionenfach, noch während der Ausstrahlung.

      Ich weiß, was Du mit „wie TNG“ meinst. Aber eine Serie, die – unabhängig von der modernen Optik, die sie wahrscheinlich in jedem Fall aufwiese – mit diesem ernsthaften Anspruch ans Werk ginge und erst einmal eine Crew zu etablieren hätte, die sich an Picard & Co. messen lassen müsste, scheint im Zeitalter von Streaming und Internet-Kommentaren ungleich schwieriger als damals.

      Andererseits: so wie von großen Teilen der Fangemeinde sowieso ALLES bejubelt wird, was unter dem Label Star Trek erscheint, und das von den Machern offenbar als Bestätigung gesehen wird, könnte man es zur Abwechslung ja mal wieder mit einer halbwegs seriösen und anspruchsvollen Serie (nach Star Trek Maßstäben) versuchen. Was soll schiefgehen?

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      „wie sollte das aussehen?“

      Wie „The Orville“.

      Mal abgesehen davon, dass ich bei „wie TNG“ nicht die Optik, sondern die inhaltliche Qualität und das Verhalten der Figuren meinte.

      Antworten
    • Yole sagt:

      „Andererseits: so wie von großen Teilen der Fangemeinde…“. Das klingt ja mindestens so optimistisch wie mein Kommentar. In diesem Fall dürfte nur der Begriff „Star Trek“ in keiner Besprechung fallen. Sonst würde wieder die Marktforschung zu Rate gezogen werden:

      „Die (unverbesserlichen) Fans stehen feil ganz explizit auf diesen Garak und Sektion 31 von diesem DS9!“

      „Die Folgen über das Spiegeluniversum sind in den Ratings auffällig weit oben!“

      „So ein Unsinn, die wahren Fans wollen klassische Musik und fühlen (große Gefühle) sich der Sternenflotte verpflichtet. Ihr habt doch alle kein Plan!“

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      @Serienfan

      Ich glaube nicht, dass „The Orville“ als Vorbild für eine TNG-artige ernsthafte Star Trek Serie funktionieren würde. Aus Sicht der „alten“ Fans sicher wünschenswert. Aber selbst so ein angebliches Fanprojekt wie „765874 Unification“ liefert inwischen den pathetischen Stil von Kurtzman-Trek. Offenbar glauben selbst die alten Fans inzwischen, so müsse Star Trek heute aussehen.

      „The Orville“ orientiert sich ganz bewusst am TV-Look der 90er, mit seinem speziellen Charme, sogar noch etwas trashiger als TNG, während man bei modernen Streaming-Serien ständig eine hochwertige kinoartige Optik imitieren will.

      TNG 2.0, wenn es sich am Look der 90er orientiert, würde wahrscheinlich bei großen Teilen des Publikums und der Kritik als rückwärtsgewandt durchfallen. Ein bisschen moderner darf es schon sein. Bereits die Enterprise-D-Kulissen wurden für „Generations“ etwas umgestaltet und abgedunkelt. Die helle Enteprise-D-Brücke im Finale von PIC fand ich in der heutigen Zeit gar nicht mehr so überzeugend. Da hat sich für mich erstaunlich wenig Nostalgie eingestellt. Ganz gut hat mir die Inszenierung in „Star Trek – Der Aufstand“ gefallen, als auch die Enterprise-E, zumindest in den Anfangsszenen, hell und freundlich wirkte.

      So etwas in der Art könnte man sich für eine TNG-artige Serie vorstellen, zumal die LCARS ein absolut zeitloses Design sind. Etwas in den 2380ern, von mir aus aber auch gerne parallel zu TNG und DS9, wäre nett. Vielleicht zur Abwechslung mal wieder mehr Forschung und weniger Krieg und Action.

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      „Vielleicht zur Abwechslung mal wieder mehr Forschung und weniger Krieg und Action.“

      Ein Wurmloch nach Andromeda … und schon müsste man nicht den ganzen „Ballast“ des Kanon mit sich rumschleppen.

      Antworten
    • Agentbauer sagt:

      Das hat bei Mass Effect auch wunderbar funktioniert ;)

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      @G.G.Hoffmann

      Ich finde es ja geradezu rührend, wie Du Dich in einem langen Text über den „Look“ auslässt, von dem gar niemand gesprochen hat, ich schon mal überhaupt nicht.

      Der Look ist das geringste Problem, im Gegenteil, der gefällt mir bei „Strange New Worlds“ sogar ausgesprochen gut, weitaus besser als zum Beispiel der von „Star Trek: Enterprise“.

      Ich weiß auch nicht, wie Du oder die Macher des Nu-Treks auf die Idee kommen, irgendeine „Nostalgie“ hänge mit einem Brücken-Design zusammen. Jeder Classic-Film hatte eine neue Enterprise-Brücke, ohne dass es je groß interessiert hätte.

      Es geht um Inhalte.

      „The Orville“ hat es wie TNG geschafft, Aliens und Figuren zu entwickeln, die einem nicht egal sind.

      Bei Nu-Trek erkenne ich nur zwei Muster: Figuren und Aliens, die einem wurscht sind.

      Oder Figuren und Aliens, die vielversprechend beginnen, die dann aber konsequent ruiniert werden, weil unter den Autoren Stümper am Werk sind, die noch nicht einmal die Grundtechniken von Dramaturgie beherrschen. Du selbst hattest es mal so schön zur Folge „Scharaden“ kommentiert: „Pike grimassierte in dieser Folge ausschließlich herum und durfte sich fortwährend stotternd mit: ‚Hi…‘ ins Bild winken.“

      Die Drehbücher sind zum Teil derart zum Fremdschämen schlecht, dass ich bei einer Folge wie „Scharaden“ (Strange New Worlds) noch nicht einmal mehr erraten kann, was dem Autorenduo überhaupt als Ergebnis vorgeschwebt hat. Sollte das eine Komödie im Stil von „Ein Käfig voller Narren“ sein? Ein Liebesdrama? Eine „Fish out of Water“-Episode? Eine niedrigschwellige Fan-Story für die „Spock/Chapel“-Fangirls auf dem Niveau eines Bravo-Fotoromans?

      Bei solchen Autoren nützen weder ein Abstecher in die Andromeda-Galaxie, noch ein Nachbau der TNG-Brücke.

      Antworten
  7. Calvero sagt:

    Soll der hinter Saavik Sarek sein? Ok, sehen alle gleich aus diese Vulkanier.

    Die Bewegungen sind so schlecht, da waren die Tribbles-Szenen in DS9 und Scotty auf der Holodeck-Brücke technisch eindrucksvoller.

    Man sollte aber froh sein, dass nicht Michael B. an Spocks Totenbett Wache hielt…

  8. Serienfan sagt:

    Mal sehen, ob in den kommenden Jahren die K.I. in Sachen CGI tatsächlich den mir seit Jahrzehnten versprochenen Sprung zu „nicht mehr von realen Aufnahmen zu unterscheiden“ macht, etwas, was bis heute noch nicht einmal beim CGI-Rauch aus dem Schornstein einer Dampflok klappt.

    Wenn ja, prophezeie ich, dass wir bei „Star Trek“ bald so eine Multiverse-Sache aufgetischt bekommen, bei der sich dann allerlei Kirks aus Classic, Abrams-Film und SNW begegnen können.

    • BergH60 sagt:

      tach auch !

      Ich weiss nicht, ob ich das sehen möchte.
      Wahrscheinlich ist , dass Kreativität noch mehr durch töllere CGI ersetzt wird.
      UNd imho sind die Drehbücher in den letzten Jahren schwächer geworden.

      Es liegt an der Menge von Content, die produziert werden muss,.AKA Mass statt Klasse.
      Oder ich bin verwöhnt und anspruchsvoll.

      Anyhow ich will besseres Schreiben und nicht Aufgewärmtes recyclet sehen.

      Gruss BergH

      P.S. -; Sind Klapo und Sparkiller 20.000 Meilen unter dem Meer aka Auf Tauchstation ?
      Hoffentlich ist ihnen nichts Schlimmes passiert.

      Antworten
    • jcneal sagt:

      20.000 Seemeilen sind ja rd. 36.000 Kilometer (ist auch im Film- und sogar im Buchtitel von Jules Verne so, wahrscheinlich soll das die Unterwasser-Fahrtstrecke der Nautilus bezeichnen – hörte sich für mich aber schon immer irgendwie drollig-übertrieben an).

      Also 36.000 km „unter“ dem Meer bedeutet rechnerisch auf der anderen Seite der Erdkugel rd. 24.000 km im Orbit.
      Vielleicht sind beide schon auf dem Weg zum Mond? Oder (unwahrscheinlicher): Familienfeste+Silvesterparty?
      Ich denke, sie wollten den Film „Moonfall“ für die 20er-Liste sichten und hatten einen kleinen Hirnplatzer.

      Antworten
  9. BergH60 sagt:

    tach auch !
    @jcneal

    Durchaus possible.
    Oder sie haben eine paar sehr hübsche Zwillingsschwestern getroffen und sind anderweitig beschäftigt.

    Hoffentlich bekommt Schildhilde das nicht mit! :-)

    Gruß BergH

  10. ghast sagt:

    Klapowski, wir vermissen Sie. Jedenfalls im Mycelnetzwerk.

    • Serienfan sagt:

      Klapos Funktstille ist wahrlich beunruhigend, zumal da am Horizont, am 24. Januar, die 31. Kolonne der großen „Sektion“ aufgehen wird. Ich hoffe doch sehr, dass wir DAMIT nicht allein gelassen werden.

      Antworten
  11. BergH60 sagt:

    tach auch !

    Any News Anybody ?

    Gruß BergH

  12. JP1957 sagt:

    Ich habe wenig Hoffnung.

    Nach meinen Informationen hat es Klapo und Sparkiller in ein Paralleluniversum verschlagen, in dem
    Seth MacFarlane das Star Trek Franchise 2009 übernommen hat.

    Die sind im Zustand des Binge Watchings.

    • Serienfan sagt:

      Mir persönlich würde schon das Parallel-Universum reichen, in dem wir endlich konkretere Infos zur vierten „The Orville“-Staffel erhalten, die ja angeblich zu Beginn 2025 produziert werden soll.

      Antworten
    • jcneal sagt:

      In dem Parallel-Universum wäre ich auch gerne.

      Dort gibts bestimmt auch von Firefly die Staffeln 2 – 7…
      Shatners eigene Version von Star Trek V…
      Eine Welt, in der Andy Kaufman, Coluche und Sam Kinison nicht frühzeitig gestorben sind und noch viel Quatsch gemacht haben.
      16.05.2004

      Antworten
  13. Jürgen Plewka sagt:

    Wow … in meiner heimischen Tageszeitung gibt es heute einen Artikel zum anstehenden Voyager-Jubiläum:

    https://rp-online.de/panorama/fernsehen/30-jahre-star-trek-voyager-raumschiff-zwischen-den-stuehlen_aid-122485005

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