Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

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Föderationsgründung in a Loop-Shell: Neuer Trek-Film immer noch unterwegs.

Föderationsgründung in a Loop-Shell: Neuer Trek-Film immer noch unterwegs.

Schon wieder ist fast ein Jahr herum seit unseren letzten News zum neuen Star Trek-Film. Und nein, wir meinen damit nicht „Section 31“, nach dem auf ADHS-Conventions immer noch wenig geschrien wird („Ich würde ja danach rufen, aber ich bin zu unkonzentriert dafür, blblblblll!“). Hier ein kleines Update zum Stand der Dinge.


So ist auf der Webseite „Puck News“ (so eine Art BILD-Zeitung für Hollywood-Produzenten) eine Bestätigung zu unseren Informationen vom Januar 2024 aufgetaucht. Plus weitere Details:

– Der Film soll Anfang 2025 in die Prä-Produktion gehen. 2026 soll er dann im Kino laufen. In den nächsten Wochen könnte also alles erneut gestoppt werden. So wie in den letzten Jahren auch ständig. Star Trek lief/läuft halt nicht gut. Punkt.

[Die übliche Diskussion dazu bitte in den Kommentaren ausleben]

– Weiterhin soll Toby Haynes Regie führen. Der hat immerhin bei 6(!) Episoden von „Andor“ das Ruder übernommen. Laut Kollege Sparkiller gäbe es an der Serie auch nichts zu mäkeln. Im Gegenteil. („Klapo, warum GUCKST du das nicht?! Mäkel, Zeter, Mordio!“)

– Das Script ist tatsächlich von Grahame-Smith. Hier hatten wir damals bereits einige Zweifel geäußert. Der Mann neigt nämlich zu hyperaktiven Ideen-Sammelbecken. (z.B. „The Flash“ 2023)
Immerhin hat er wenig eigene.

– Simon Kinberg und J.J. Abrams bleiben die Produzenten. Kinberg hat tatsächlich fast nur SF-Filme gemacht. Zum Beispiel „Der Marsianer“, „Deadpool“ (mehrere), „X-Men“ (mehrere) und die unsäglich SF-mäßig aussehenden Agatha-Christie-Verfilmungen der letzten Jahre.

– Tatsächlich soll der neue Film VOR allen anderen Star-Trek-Abenteuern spielen und ein Prequel sein. Dass sich das mit ENTERPRISE (2001-2004) beißen könnte, muss ich kaum erwähnen?

Alte Fans werden sich noch an diese ikonische Szene erinnern. Und da sie so toll war, wird sie uns vermutlich noch in weiteren Ablegern, Querverweisen und Schnellschüssen verfolgen. Was könnte man sich Dröhneres wünschen, Leute?

Ja, die Föderationsgründung wird tatsächlich im Film erneut ins Visier genommen, ebenfalls der „erste Kontakt der Menschen zu Außerirdischen“. Was irgendwie schon stutzig macht, denn der „First Contact“ war ja nun mit den Vulkaniern im Jahre 2063.

90(!) Jahre später düste dann bekanntlich Archers Enterprise los, um erstmals zu schauen, was sich im Universum an alten 1990er-Jahre-Scripts finden lässt. Und um einen verballerten Klingonen nach Hause zu bringen.

Erst 2161 – also 98 Jahre nach dem Erstkontakt – wurde dann die Föderation gegründet.

Zusammen mit ChatGPT habe ich ein Raumschiff erstellt, das stilistisch zwischen dem Mülleimer aus „First Contact“ und Archers ENTERPRISE liegen sollte. Das Ergebnis ist leider viel zu SCHÖN. Vor allem der blaue Nachbrenner gefällt mir. („Captain, Hähnchenkeule brät jetzt bei SOL 0,8!“)
Der Schriftzug „Firt Contact“ ist natürlich ein Fehler. Es soll „Viert-Kontakt“ heißen – und somit auf alle anderen Prequels und Neustarts verweisen.

Nicht, dass ich eine besondere Liebe für ENTERPRISE hege (meinen zweiten Durchlauf der Serie verschiebe ich seit Jahren wegen Darmproblemen – irgendwo in meiner Straße gibt es garantiert welche!), aber welche Art von Erstkontakt man ohne(?) Raumschiff betreiben will, ist mir schleierhaft. Ebenso, mit welcher Art Steinzeit-Technik man während oder sogar VOR dem ENTERPRISE-Start die Zuschauer abholen will.

Oder wie man halt erklären möchte, welches Effekt-Gewitter eine Rostschüssel abzufeuern vermag. Zur Erinnerung: Die Enterprise startet ja mit unzuverlässiger Bewaffung und erhält erst während Staffel 1 ihre Phaserkanonen.

Sollte das Abenteuer erst ab der 2. oder 3. oder 4. Staffel von ENTERPRISE spielen – was ich zähneknirschend annehmen würde -, so fragt man sich, was man nach Dutzenden Erstkontakten überhaupt noch erzählen will.

Klar, die Zeitlinie und die Kontinuität sind eh im Eimer, aber die Jahrzehnte VOR dem unsäglichen 2009er-Film waren zumindest im Kopf bisher ein „Safe Space“.
Trotz „Discovery“, das ja ein wenig davor spielt…

Okay, Leute! Das war echt nicht meine Idee! Ich habe die KI lediglich nach einem „modernen ST-Captain für die Generation 2024“ gefragt.


Fazit:

Insgesamt ist das alles kein Zeichen der Stärke. Denn die übliche Diskussion, dass Prequels eher langweilig & unnötig sind, dürfte nach gut 25 Jahren auch in Hollywood angekommen sein.

Ein starkes Franchise baut NATÜRLICH auf den vorherigen Dinge auf (also: chronologisch in der Zukunft), anstatt mit immer wieder neu dazuerfundenen „Vorgeschichten“ ein „neues Publikum“ abzuholen, das sich anscheinend ziert.

Klar, für Marketing-Futzies und -Finanziers klingt es total logisch, dass man mit frischem Einstieg und null Vorwissen ein Franchise rebooten kann. Nur hat das mit „ENTERPRISE“, „Star Trek 11“ und „Discovery“ jeweils mittelmäßig bis schlecht funktioniert.

Warum sollte man also 2025/2026 in eine Geschichte einsteigen, die in 5 Jahren erneut von vorne erzählt wird? Wenn Alex Kurtzman Geschichte sein wird und man vielleicht entscheidet, dass man uuunbedingt die Abenteuer von Archers Enkel auf die große Leinwand (im Wohnzimmer?) bringen will?

Alte Trekkies spüren das und haben wenig Bock auf das Hin und Her. Und potenziellen neuen Fans ist das Gewusel von vor 10 Jahren vielleicht egal, werden aber – vermutlich – trotzdem mit halbgaren Action- und Selbstfindungs-Drehbüchern abgespeist.

Solange man immer NOCH cooler, jünger und moderner sein will, wird jede Wiederbelebung scheitern. Wichtig wäre bei Star Trek so ein Moment wie bei „Game Of Thrones – Staffel 1“, wo die Qualität und die Ernsthaftigkeit so weit vorn war, dass man ein Franchise zündete, das vorher „nur“ aus Büchern bekannt war.

Die Macher müssen selbstbwusst und mit eigener Vison voran schreiten, statt mäßig begabte Filmemacher vor 10 alte Episoden zu setzen („Alter Kram; musst du dir leider mal ansehen.“) und dann zu fordern, dass man diesen Krempel bitte für Generation TikTok aufbereiten möge.

Große Kunst entsteht eben nicht (nur) aus dem Willen, Geld zu verdienen, sondern sich wirklich für das Thema zu interessieren. Und hier sehe ich weiterhin niemanden am Horizont.

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Artikel

von Klapowski am 13.11.24 in Star Trek

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Kommentare (10)

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  1. Sternentrekker sagt:

    2030:
    XGPT, analyse alle Folgen DS9, TNG, VOY, ENT.
    – ignoriere alles nach 2014
    – will öfter die geile Jadzia, Seven und T’Pol sehen, auch die Holoscenen mit den vulkanischen Sklavinnen und diesen grünen Mädels vom Syndicat

    Mehr braucht keiner. Kann zumindest schon mal auf VR-Brille abgehen.

  2. Thomas sagt:

    Dank SNW, DISC und PIC lerne ich wieder ENT schätzen.

    Das wird mein nächster ReRun. Jetzt mal ehrlich. Wievie PrePrePräPrePräPrequels will man noch machen? Es ist doch alles schon so ausgelutscht. Discovery, SNW, die NuTrek Filme.

    PIC und LD spielen wenigstens nicht in der Kelvin-Timeline. Aber das war es schon. Prodigy schafft eigentlich ganz brauchbar den Übergang der Post Nemesis zur PIC Ära. Komisch, dass eine Kinderserie von Star Trek mir irgendwie das einzige Gefühl gibt, Nachfolger von DS9 und VOY zu sein. PIC lasse ich bewusst weg.

    Bitte nichts, was ENT auch sinnlos machen würde so wie Discovery und Strange New Worlds es mit TOS gemacht haben.

  3. Serienfan sagt:

    Ich habe mal ChatGPT nach Prequels in der Filmgeschichte gefragt, die anerkanntermaßen besser waren als das Original.

    ChatGPT nannte fünf Filme (ich zitiere wörtlich):

    „Das Imperium schlägt zurück (1980) – als Prequel zu Krieg der Sterne (1977)“
    „Mad Max: Fury Road (2015) – als Prequel zu Mad Max (1979)“
    „Die Fliege 2 (1989) – als Prequel zu Die Fliege (1986)“
    „Casino Royale (2006) – als Prequel zu James Bond“
    „Das Hobbit (2012-2014) – als Prequel zu Der Herr der Ringe (2001-2003)“

    Ja, auch „das Hobbit“ ist Copy&Paste aus dem groß bewunderten ChatGPT.

    Man kann also feststellen: Eine solche Frage bringt auch eine allseits bewunderte K.I. zum Platzen. Selbst die wenigen Treffer, bei denen ChatGPT zumindest tatsächlich Prequels genannt hat, sind schlechtere Filme.

  4. JP1957 sagt:

    Serienfan arbeitet mit ChatGPT … wer hätte das gedacht ;-)

    Das hat mich veranlasst, nachzulegen und Claude folgende Frage zu stellen:

    „Bitte nenne mir Prequels in der Filmgeschichte, die anerkanntermaßen besser waren als das Original.“

    Die Antwort:

    „Hier sind einige anerkannte Filmprequels, die als besser als das Original gelten:

    Der Herr der Ringe: Die Gefährten (2001) – Die Herr der Ringe-Trilogie wird von vielen als besser als die Hobbit-Trilogie angesehen.

    Star Wars: Episode IV – Eine neue Hoffnung (1977) – Die originale Star Wars-Trilogie wird von den meisten Fans als deutlich besser als die Prequel-Trilogie eingestuft.

    X-Men: Erste Entscheidung (2011) – Dieses Prequel zur X-Men-Filmreihe erhielt mehr positive Kritiken als einige der späteren Filme.

    Die Qualified Liste der Filmprequels, die besser als das Original sind, ist relativ kurz. Viele Prequels gelten als nicht ganz so gelungen wie die Originalfilme.“

    Klingt doch besser, oder?

    • Serienfan sagt:

      „Klingt doch besser, oder?“

      Als Lehrer ist man vermutlich abgehärtet in Sachen „das hat nichts mit meiner Frage zu tun und ist das GEGENTEIL dessen, worum es geht“. :-)

      Mir fehlt derlei Abhärtung, was nicht heißt, dass mir das nicht auch ständig beruflich, im Alltag und gerüchteweise auch in manchen Online-Foren permanent widerfährt.

      Vermutlich sucht Hollywood nach dem guten Prequel wie früher die Leute nach dem Heiligen Gral: Es ist halt noch immer etwas, das noch nie zuvor entdeckt wurde.

      Ein DENKENDER Mensch (und nicht K.I.), der in seinem Leben Filmklassiker auch schon mal gesehen und nicht nur davon gehört hat, würde übrigens „Der Pate 2“ als anerkanntermaßen gutes Prequel ins Feld führen.

      Witzigerweise sah ich kürzlich alle drei Paten-Filme, die im Münchener Mathäser neu gezeigt wurden. Der allseits gelobte Teil 2 gefiel mir am Schlechtesten (die Prequel-Abschnitte waren aber das Beste an dem FIlm), der vielfach gescholtene Teil 3 am Besten.

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      Richtig ist natürlich, dass „Der Pate – die Saga“ die beste Schnitt- und Synchronfassung und Teil 3 die schlechtesten Maskenbildner und die furchtbarste Synchro hat. Gäbe es nicht die ersten beiden Teile, wäre der dritte ein leidlich guter Film. Als Sequel ist er jedoch eine Enttäuschung.

      Antworten
    • frank sagt:

      @Serienfan:

      als bekennnender fan der frühen rollen robert deniros und der filme mit ihm darin muß ich dir schon aus prinzip widersprechen!

      aber gesehen habe ich die filme schon seit ewigkeiten nicht mehr… danke für die anregung!

      Antworten
  5. Skapo sagt:

    „Der Schriftzug „Firt Contact“ ist natürlich ein Fehler.“

    OK, dachte die ganze Serie dreht sich um die Kontaktaufnahme mit den Außerirdischen vom Planeten „Firt 7“.

  6. Thomas sagt:

    Ich dachte, es muss Fart Contact heißen.

  7. Bergh60 sagt:

    tach auch !

    Ich dachte an Flirt Contact, aber mehr erwarte ich nicht mehr from Fränscheise.
    Was wollen sie denn noch gutes machen. Da müssten sie ja so vorgehen, wie so oftausführlich beschrieben.

    Ich fand ENT immer schon besser, als hier bewertet, in Hindside war es sogar recht gut. Auf jeden Fall verglichen mit Flenn-Brennschinken und Puke Hard.

    Gruß Bergh

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