Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

  Film-Reviews     Serien-Reviews     Star Trek     Doctor Who     Star Wars     DC     Marvel

Wo ein Orville ist, da ist auch ein Weg – 4. Staffel von The Orville angekündigt

Wo ein Orville ist, da ist auch ein Weg – 4. Staffel von The Orville angekündigt

Serienfans aus aller Welt frohlocket, die beste Star Trek Serie der letzten Jahre wird endlich fortgesetzt.

Geisterte dieses Gerücht erst für einige Stunden auf einem Trek Event in Las Vegas von Ohr zu Orv… Ohr, bestätigte „The Planetary Union Network: The Orville Official Fan Podcast“ (sag DAS zehnmal hintereinander!) kurz darauf die frohe Botschaft auf der Social-Plattform Reddit. Wer braucht da noch langweilige Pressemeldungen?

Die Produktion soll jedenfalls im Januar 2025 beginnen. Also nicht die eigentlichen Dreharbeiten, sondern erstmal der ganze Planungskrempel davor.

Uuuuund? Freut ihr euch schon? Oder doch besser eine Kampagne zur Wiederkehr von Discovery starten?!

Weitersagen!

Artikel

von Sparkiller am 04.08.24 in Neuigkeiten

Stichworte

Ähnliche Artikel


Kommentare (139)

nach unten springen
  1. JP1957 sagt:

    Jetzt noch ein Wahlsieg von Harris und 2025 wird besser als befürchtet!

  2. Agentbauer sagt:

    Mehr klassisches Trek, als alles, was nach ENT kam. Ich freue mich drauf. Ich wurde von Orville immer super unterhalten.

  3. phip sagt:

    Juppih!!! Lobet Avis!

  4. Yole sagt:

    Ich freue mich vorallem für JP, dem von Egotastic Funtime! Der ist mal ausdauernd! Und für unseren JP auch und für mich, für Serienfan, für alle und für die Welt!

    Aber beim nächsten mal nicht ausflippen nur weil Seth lustig schreibt wie Klapo und so schön singt (wie Dolly), bitte!

  5. Serienfan sagt:

    Yeah! Make Scifi Great Again!

    Bilang hatte man als Fan trekscher Sience Fiction irgendwie nur die Wahl zwischen Wahnsinn und Demenz!

    Aber schon sieht die Sache gleich wieder anders aus, auch wenn ich befürchte, dass uns auf dem langen Weg zur fertigen vierten Orville-Staffel noch mindestens fünf Nu-Trek-Serien auflauern werden.

    Das Timing spricht Bände. MacFarlanes Fünfjahres-Deal mit NBCUniversal Content Studios, wofür er 200 Mio erhielt, lief von 2020 bis 2024.

    Zwar hatte der Vertrag ausdrücklich erlaubt, dass Seth MacFarlane auch für andere Projekte schreibt und dort auch als Schauspieler mitwirkt, man wird aber den Eindruck nicht los, dass man MacFarlane mit einem „arbeite wieder für uns, dann darfst du auch wieder dein Orville-Zeug machen“ ködern wollte.

    „Offiziell“ ist ja leider noch nichts, das hat Seth mit der guten Kamala Harris gemein, die seit ihrer halb-offiziellen Kandidatur-Erklärung auch noch kein Interview und keine Pressekonferenz gegeben hat.

    Wir warten also gespannt, um endlich zu erfahren, worauf wir uns eigentlich freuen dürfen (geplanter Sendetermin und wie viele Folgen?).

    Bislang wissen wir nur, dass auch mieses Orville immer noch hundertmal besser ist als das durchgeknallte Nu-Trek an halbwegs guten Tagen… ist halt auch da ein bisschen wie bei Trump und Harris.

  6. HerbergsVater sagt:

    Oh, eine neue Staffel für Star Trek: Orville.

    Sehr schön.

  7. jako sagt:

    Ich fand die 3. Staffel gar nicht Mal so gut und das Ende der 2. Hat auch schon geschwächelt.

    Es gibt gute Folgen, aber es ist einfach zu sehr wie sein Vorbild, als das es mich überraschen würde.

    Aber… Die Smoking Moclans sind legendär.

  8. VerwirrterTurnschuh sagt:

    Für mich wie der Werdegang einer großen, naiven Liebe.

    1. Staffel: Pure Euphorie und Begeisterung.
    2. Staffel: Der Alltag nimmt überhand.
    3. Staffel: Entfremdung, Aushöhlung, Frust. Trotz Botox.

    Für die 4. Staffel sah ich eine Ankündigung mit dem etwas bemühten Logo „ORV4LLE“. Die „4“ graphisch in einen Schriftzug einzupassen, war schon beim letzten „Fant4stic Four“ nicht besonders glücklich („Fanfourstic“). Hier liest es sich lautmalerisch irgendwie wie „awful“.

    • Wright sagt:

      4VILLE.
      Wozu eigtl. überhaupt die Zahlenspielerei? Ist doch keine Filmreihe.

      In Staffel 4 sollten sie mal auf das verschollene Schwesterschiff WILBUR treffen.
      z.B. in einem Paralleluniversum, in dem jeder einen bösen Zwilling hat. Mit Kinnbart. Auch Yaphit!
      BRANDNEUE IDEEN!!!

      Antworten
  9. Serienfan sagt:

    Die letzte „Orville“-Folge, „Future Unknown“, lief übrigens gestern vor zwei Jahren, also quasi heute nach deutscher Zeit.

    Mir kommt die Trennung ehrlich gesagt länger vor!

  10. 20thcenturyman sagt:

    Die beste gerade laufende SF-Serie ist immer noch For All Mankind. Da kommt The Orville nicht ran, so erfreulich eine vierte Staffel auch wäre. New Trek schon gar nicht.

  11. G.G.Hoffmann sagt:

    Serien zu schauen, macht heutzutage nicht mehr so richtig Spaß, wenn man oft ein bis drei Jahre auf eine neue Staffel warten muss. „The Orville“ wird seit 2016 produziert. Vor 2026 wird die vierte Staffel vermutlich nicht ausgestrahlt werden. Zehn Jahre für vier Staffeln finde ich deutlich zu lang, zumal im Hinblick auf die wenigen Folgen, die heute pro Staffel produziert werden.

  12. Raketenwurm sagt:

    Ansich eine schöne Nachricht. Ich habe nur immer das Problem, dass ich mit Serien, die mir eine Art von Ende präsentieren, was Orville Staffel 3 durchaus gemacht hat, auch gern emotional abschließe. Und dann nach 3-4 Jahren wieder reinfinden ist ggf. gar nicht so leicht.

    • Serienfan sagt:

      Die Story um Teleya und der gemeinsamen Tochter mit Ed Mercer ist offen, und auch das Verhältnis zwischen Ed und Kelly hat jetzt nicht gerade das, was ich als „Art von Ende“ bezeichnen würde.

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      @Raketenwurm

      Damit habe ich weniger ein Problem. Bei Filmreihen liegen ja auch oft zwei bis sechs (oder noch mehr) Jahre zwischen den Filmen. Die Darsteller sind deutlich gealtert, meist ist auch innerhalb des Film-Universums entsprechend viel Zeit vergangen und die Figuren müssten zwischen den Filmen deutlich mehr erlebt haben als während der kurzen Filmhandlungen, die sich nur auf einige Stunden oder Tage beschränken.

      Die Frage ist dann eben immer: zeigt man ein weitgehend unverändertes Setting und Charaktere, die sich ebenfalls kaum verändert haben oder macht man in jeder Hinsicht einen radikalen Schnitt (neue Mitstreiter, neues Umfeld, veränderte Lebensumstände, Fortentwicklung der Charaktere)?

      Ich bevorzuge möglichst wenig Veränderungen. Ich mag es nicht, wenn Serien- oder Film-Charaktere plötzlich ganz anders leben und agieren als man es gewohnt ist, weil man ihnen während der vergangenen Zeit zig Erlebnisse und Traumata andichtet, die sie und ihre Lebensumstände völlig verändert haben. Sicher: es mag realistischer sein, wenn man mit 50 nicht mehr der gleiche Mensch ist wie mit 25 (kenne daher aber auch zig Gegenbeispiele aus dem realen leben), wenn man eine neue Arbeitsstelle hat, neue Freunde, ein neues Zuhause, eine Familie, etc. Nur ist es eben nicht das, was ich von Kultfiguren einer Serie oder Filmreihe erwarte.

      Wenn Indiana Jones plötzlich in einer heruntergekommenen Sozialwohnung lebt, mit dem Tod von nahestehenden Menschen hadert, in seinem Beruf nicht mehr ernst genommen wird und körperliche Gebrechen hat, wenn Picard auf einmal ein wahlweise verbitterter oder altersmilder Greis auf einem Weingut ist und nicht mehr der schneidige, souveräne Captain auf einem Flagschiff der Sternenflotte, dann mag das „realistischer“ sein als wenn man nahtlos an ihre letzten Auftritte angeknüpft hätte. Nur mag ich das als Zuschauer nicht sehen. Wenn ich diese Art „Realismus“ sehen möchte, schaue ich andere Serien, Filme oder Dokumentationen.

      Selbst wenn Michael J. Fox heute noch gesund wäre (und mutmaßlich immer noch recht jugendlich aussähe) und noch einmal Marty McFly spielen könnte, würde ich nicht wollen, dass aus dem jungen, agilen Mann ein träger Sack geworden ist (analog seinen ursprünglichen Eltern in Teil 1), sondern dass er seinen Lebensweg so fröhlich und optimistisch fortgesetzt und sich entwickelt hätte wie seine alternativen Eltern am Ende von Teil 1.

      Bleibt also nur zu hoffen, dass die vierte Staffel von „The Orville“ nicht solche Fehler begeht und uns einen weitgehend unveränderten Captain Mercer mit seiner Crew und seinem Schiff zeigt.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Ty Finn ist inzwischen jedenfalls 18 Jahre alt.

      Das heißt: Im NuTrek könnte er jetzt schon das Flaggschiff kommandieren.

      Antworten
    • jcneal sagt:

      „Ty Finn ist jedenfalls schon mal 18 Jahre alt.
      Das heißt: Im NuTrek könnte er jetzt schon das Flaggschiff kommandieren.“

      Im NuTrek wäre Finn (18) schon Anführer der Sheliak-Kooperation, die er nach seinem Jura-Studium besucht hat, um sich von seiner Scheidung und seiner zweiten Geschlechtsumwandlung abzulenken.
      Die Sheliak tauchen nach 1.111 Jahren wieder auf und zeigen der Nu-Federation das Kleingedruckte aus dem Vertrag von Armens: Danach steht ihnen inzwischen völlig legal jedes 2. Atom der gesamten Materie des Alpha-Quadranten zzgl. Zinseszinsen zu. Sie haben ein rieeeeeeeeeeeeeesiges Flaggschiff, das von hier bis vor 2 Wochen reicht.

      Zum Glück hat Burnham in der Abendschule einen Jura-Fortgeschrittenenkurs an der UHS belegt und verklagt erfolgreich die Zahl 2, die ab sofort verbannt wird. Die Sheliak sind ob des plötzlichen Fehlens von § 2 verwirrt und halbseitig gelähmt, ihr Schiff hat nur noch eine Woche. Problem gelöst.
      Das wäre der Inhalt einer kompletten Staffel „DISCO“ bzw. umgerechnet eine Nebenhandlung aus einer Orville-Folge, aber in witzig.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      „in der Abendschule einen Jura-Fortgeschrittenenkurs an der UHS belegt“

      Ach woher denn. Sie hat eine Injektion erhalten, bei der sie sich in eine vollwertige Sheliak einschließlich sämtlichem Paragraphen-Wissen verwandelt!

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      Und ich warte gespannt darauf, wen die Union als Botschafter(in) zu den Janisi schickt!

      Antworten
    • Yole sagt:

      The Orville wird einen Mittelweg finden müssen, ja, wohl ausgehend von Ty. Dementsprechend könnte diesmal mehr Zeit vergangen sein oder die Staffel beinhaltet einen Zeitsprung. Die Brisanz um Teleyas Festnahme kann man nicht überspringen.
      Hingegen schon, ob es mit Ed und Kelly funktioniert hat oder nicht.

      Antworten
  13. JP1957 sagt:

    „Sicher: es mag realistischer sein, wenn man mit 50 nicht mehr der gleiche Mensch ist wie mit 25“

    Wie auch immer … hätte der „junge“ Teeästhet Jean Luc Picard auch 25 Jahre später n i e seinen Earl Grey per Teebeutel zubereitet.

    Und mir fehlt auch die nötige Fantasie, ihn als Hundebesitzer (obwohl der Hund ja klasse war) glaubhaft zu finden.
    Auf „Gefolgschaft“ hat er einst keinen Wert gelegt.

    • Serienfan sagt:

      Vor allem: Wo hatte er den Teebeutel her?

      Ich vermute, er hat ihn repliziert. Um dann mit einem Wasserkocher den Tee zuzubereiten.

      Logisch, oder? :-)

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      Ich war damals so empört über die Verwendung eines Teebeutels, dass mir diese weitergehende Frage gar nicht mehr in den Sinn kam.
      Stimmt!

      Antworten
    • Nummer Eins sagt:

      „Tee, Earl Grey, heiß!“
      vs.
      „Teebeutel, Earl Grey! H2O, 0,2 Liter! Wasserkocher! Steckdose, 110 Volt(Amis) -AUAAA!! Kabel und Tasse!!“

      Warum hat Picard überhaupt ein Weingut, wenn doch mit einem kurzen Sprachbefehl jedes Getränk repliziert werden kann? Auf Raumschiffen natürlich nur Synthehol, damit die nicht ständig gegen jeden Mond müllern.

      Aber es wird zivile Varianten geben, mit denen man auch „harte Sachen“ replizieren kann. Der Replikator ist eigentlich sowas wie der Traum vom BGE heute. Und noch ein Beweis dafür, dass diese nett ausgedachte Utopie so nicht funktionieren wird.

      Die Orville hat ja auch Nahrungs-Replikatoren. Und Gordons Zeitreise-Sandwich…
      Nur der Transporter fehlt noch zum offiziellen Star-Trek-Spinoff.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Telepathie soll es in „The Orville“ laut Seth MacFarlane auch nicht geben.

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      @NummerEins

      „Lassen Sie uns den Begriff Fortschritt neu definieren, in dem Sinne das es nicht unbedingt notwendig ist etwas zu tun, nur weil wir in der Lage sind auf diesem Gebiet etwas zu tun.“ (Star Trek VI).

      Viele Menschen bevorzugen auch heute in vielerlei Hinsicht traditionelle Lebensformen, obwohl technisch anderes möglich ist. Warum backen Menschen selbst Brot oder bauen Obst und Gemüse im Garten an, obwohl man es kaufen kann? Warum erledigen Menschen Arbeiten per Hand, obwohl es Maschinen gibt? Warum gehen die Menschen zu Fuß oder fahren Rad, obschon es Autos gibt? („Und wenn jeder dann so ein Autodings hat, dann geh keiner mehr zu Fuß oder läuft ein paar Schritte?“-„Selbstverständlich laufen wir, aber nur zur Erholung, zum Spaß“ – „Zum Spaß laufen? Was zum Teufel soll daran spaßig sein? – Zurück in die Zukunft III“).

      Technische Entwicklungen lösen oftmals Gegenbewegungen aus. Zurück zum Ursprung, zur Natur, zur Tradition. Abgesehen davon wurde in Star Trek mehrfach gesagt, dass der Geschmack von replizierter Nahrung zu Wünschen übrig lässt. Den besonderen „Terroir“-Geschmack eines bestimmten Weinanbaugebiets wird er kaum nachahmen können, zumal der Geschmack von zahlreichen Faktoren abhängt (Wetter, Bodenbeschaffenheit, Sorte und Alter der Reben, Art der Ernte, Kelterung, Reifung, Lagerung, etc.).

      Warum zahlen Menschen hohe Beträge für besondere oder alte Weine? Letztlich sind es nur ein paar Schlucke Wasser mit Geschmack. Es wird sich vermutlich auch in Jahrhunderten nicht ändern, das Menschen alte und seltene Dinge schätzen, Sachen, die nicht einfach industriell hergestellt werden können.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Es ging hier ja mal um Teebeutel!

      Ich trinke regelmäßig Earl Grey. Allerdings nicht von Teebeuteln.

      Ein Teebeutel ist wie Maggi-Fix. Ein Hilfsmittel zur Vereinfachung bei der Zubereitung.

      Wenn jemand im Zeitalter der Replikatoren aus gewissen kulinarischen Gründen echte aufgebrühte Tees oder in Fässern gereifte Weine bevorzugt, mag man das hinnehmen. Ein Teebeutel als Massenprodukt für die schnelle Zubereitung passt da halt nicht rein!

      Antworten
  14. Serienfan sagt:

    Ich sehe schon: Der Thread hier ist so tot wie der Wahlkampf von Donald Trump.

    2020, nach dem Ende der zweiten Orville-Staffel, veröffentlichte ich einen Artikel in „Geek“, der so begann:

    „The Orville ist ein Liebesbrief ans klassische Star Trek, wie es zu Zeiten von Kirk und Picard geprägt wurde. Genau das brachte der Serie schnell den Vorwurf ein, nur ein müder Abklatsch zu sein. Doch ist die Serie vielleicht sogar besser als ihr großes Vorbild? Obwohl es bislang nur 26 Episoden von The Orville gibt, was einer früheren Staffel von Star Trek entspricht, kommen hier zwölf Punkte, in denen The Orville seine Inspirationsquelle bereits überholt hat.“

    Das ganze lief unter der Rubrik „Geek kontrovers“, und hatte die Überschrift: „12 Dinge, die The Orville besser macht als klassisches Star Trek“

    Ich erlaube mir, diese 12 kurzen (!!!) Thesen hier zu veröffentlichen.

    Vielleicht bringt das ja Leben in die Bude!

  15. Miles sagt:

    Offenbar hat Serienfan vergessen, den Link zum Artikel zu posten.
    Ich bin gespannt!
    Ich war in der Ausstrahlungszeit von The Orville viel auf amerikanischen Seiten unterwegs und habe damals auch Unmengen von Material gespeichert.
    Ich versuch es deshalb selbst mal, bevor Serienfan postet

    12 Dinge …

    Grund1: Musikalische Untermalung: Der Soundtrack der Serie ist emotional ansprechender und vielseitiger.
    G2: Integration von Humor: The Orville bindet Humor geschickt und häufiger in die SF-Handlung ein, ohne ernste Themen damit zu untergraben.
    G3: Erzählerischer Ton: The Orville hält eine gute Balance zwischen Drama und Komödie, was die Serie vielseitiger macht.
    G4: Weniger Techno-Babble: The Orville verzichtet weitgehend auf komplizierte technische Erklärungen und macht die Handlung dadurch leichter zugänglich.
    G5: Innovativere Episodenstruktur: Die Serie wechselt fließend zwischen episodischen Abenteuern und übergreifenden Handlungssträngen.
    G6: Visuelle Effekte: The Orville profitiert von moderneren Technologien und kann so beeindruckendere visuelle Effekte liefern. Sie nimmt sich auch mehr Zeit dafür.
    G7: Realistischere Charakterinteraktionen: Die Besatzungsmitglieder in „The Orville“ zeigen mehr alltägliche, menschliche Verhaltensweisen, was sie glaubwürdiger macht.
    G8: Charakterentwicklung: Die Charaktere in „The Orville“ entwickeln sich im Laufe der Serie (die ja von der Folgenzahl lediglich einer TNG-Staffel entspricht) glaubwürdig und interessant weiter und verändern sich.
    G9: Beziehungen: Romantische und freundschaftliche Beziehungen werden auf komplexere und authentischere Weise dargestellt.
    G10: Frische Perspektive: Als neuere Serie kann The Orville klassische SF-Themen aus einem modernen Blickwinkel betrachten und neu interpretieren.
    G11: Weniger idealisierte Zukunft: Die dargestellte Zukunft wirkt realistischer, da sie nicht so perfekt ist und immer noch(oder schon wieder) Probleme aufweist.
    G12: Gegenwartsbezug: Die Serie greift aktuelle gesellschaftliche Themen auf und diskutiert sie innovativ in einem futuristischen Kontext.

  16. Serienfan sagt:

    Also: Nr. 1 von 12 Dingen, mit denen „The Orville“ das klassische „Star Trek“ übertrifft:

    HUMOR

    Als ein Journalist auf der New Yorker Comic-Con im Jahr 2017 die Frage an Penny Johnson richtete, wie man denn als Schauspieler zwischen Ernsthaftigkeit und Comedy die Balance finden könne, antwortete sie: „Die Balance ist das Leben. Denn das Leben ist eine Dramedy.“ Der Humor von The Orville gibt der Serie einen Freiraum, den andere ihrer Art nicht haben. Das erinnert an „Buffy“, eine größtenteils witzige Serie mit schrägen Einfällen, die aber z. B. beim Tod von Buffys Mutter auch vollkommen ernst werden konnte. „Star Trek“ hatte oft und viel Humor, leider längst nicht so viel, wie man sich bei der Erinnerung an seine Lieblingsfolgen einbildet. Hier liegt „The Orville“ vorne, denn: So ist das Leben. Manchmal ist es tatsächlich auch komisch.

    • Miles sagt:

      Wunderbar, hatte ich auch!

      Ein Serienfan-Punkt für mich ;-)

      Antworten
    • VerwirrterTurnschuh sagt:

      No shit, Sherlock.

      Aber willst du wirklich eine Kontroverse? Für einen Kommentarrekord(?)? Wirklich? — Nun denn. Aber beschwere dich nicht, wenn dein Wunsch in Erfüllung geht.

      Wie wir alle habe auch ich fiebrig auf die 12 Gründe gewartet, warum The Orville besser sei als klassisches ST. Und nebenbei eine eigene lustige Liste begonnen: „Gründe, warum The Orville so tot ist wie der Wahlkampf von Donald Trump“. Die Liste ist so offen wie unfertig; dass sich die zuletzt braingestormten 16 sinnvoll auf 12 oder sogar nur 10 zusammenlegen ließen kann genauso sein wie das Finden von weiteren, schmerzvollen Gründen. So ist das Leben eben.

      Und falls es wer vergessen hat: Ich bin glühender Orville-Fan der ersten Stunden. Und erkalteter, tief enttäuschter Ex-Fan der letzten.

      Nr. 1 von X Dingen, die „The Orville“ so tot gemacht haben wie den Wahlkampf von Donald Trump:

      ZU HUMORLOS

      Das Mutigste der ersten Staffel war ihr Humor. Witz überschreitet stets Grenzen, stellt Kurzschlüsse zwischen „unvereinbaren“ Konzepten und (Gedanken-)Welten her. Hier ging The Orville stets einen genüsslichen Schritt weiter – oder in eine andere, überraschende Richtung und konnte so das ST-Konzept neu beleben. Ob als „Scherz-Exempel“ einem Crewmitglied das Bein im Schlaf amputiert wird oder ein anderes zu einer heiligen Pinkel-Zeremonie geflogen werden muss: Der Kern der Menschlichkeit konnte auf allzu-menschlicher Ebene neu erkundet werden, was klassisches Star Trek einfach nicht erlaubte. Mit der 3. Staffel hat sich The Orville komplett von diesem Ansatz entfernt und wurde „gesittet und brav“ – Fans sagen auch „erwachsen“ -, ohne Grenzüberschreitungen oder gedankliche Erweiterungen. Der unbändige Fluss des Humors wurde begradigt und streng in den gepflegten Garten eingebettet. Dort fließt er als harmloses, hübsches Rinnsal, provozierende Überschwemmungen ausgeschlossen. Mutlos. Unlustig. Ohne Leben.

      In dem Sinne mein Tipp für Serienfans Nr. 2:

      WENIGER (IST MEHR)

      Das klassische Classic-Trek umspannt 79 TV-Folgen, 6 Kinofilme und paar zerquetschte Trickfilmfolgen. Zählt man TNG aus der Hochzeit Star Treks zu den Klassikern, kommen weitere 178 Folgen dazu! Dann noch VOY, DS9, ENT … wer soll das alles gucken? Von „The Orville“ gibt es nach vielen Jahren nur knackige 36 Folgen. Das schafft man an einem Wochenende oder zwischen zwei Staffeln einer anderen, akutellen Lieblingsserie. Und das Beste: Die Storys sind im Grunde ein „Best of“ der interessantesten Ideen aus 50 Jahren und 500 Folgen Star Trek. Das Best-of-Album von Billy Joel gibt’s gratis dazu!

      Antworten
  17. JP1957 sagt:

    Endlich!
    Endlich!
    Endlich mal wieder ein Kommentar mit literarischem Anspruch (Das musikalische Niveau ist dank Sparkiller + KI ja auf Zukunftia schon vorhanden).

    The Orville überschreitet laut VT nicht nur Grenzen, sondern geht noch einen Schritt … nein, einen „genüsslichen“ Schritt weiter (Wo landet man da bloß?).
    Nach „schmerzvollen Gründen“ wird gesucht, philosophisch tiefgründig erfolgt ein „So ist das Leben.“
    Einem „unbändigen Fluss des Humors“ dürfen wir zusehen, doch – Ach! – er wurde tragischerweise „begradigt“ und fließt nun „eingebettet“ in einem „gepflegten Garten.“ (Hier allerdings schoss die Fantasie des Dichters über … ein Fluss in einem Garten?).

    Vom Ausflug in die Welt der Politik (Trumps toter Wahlkampf) sei dem Autor aber abgeraten. Drei Wochen fulminanter Wahlkampf des Teams Harris/Walz … und Trump liegt immer noch bei einem Zustimmungswert von 47,1% (Quelle: RCP) … Tote sehen anders aus.

    In aller Kürze: Ich bin, was den Humor betrifft, bei Miles + Serienfan. Argumentativ ein klares 1-0 für Team Orville.

    • jako sagt:

      Wo hast du denn einen Zustimmungswert von 47% für Trump her? Das lese ich hier auf mehreren Seiten völlig anders.

      Antworten
    • VerwirrterTurnschuh sagt:

      Der ewige Satire-Azubi aus dem „Team Serienfan/Orville“ hat irgendwie nicht gemerkt, dass „tot wie der Wahlkampf von Donald Trump“ und „So ist das Leben“ direkte Zitate von Serienfan sind, oder?

      Dass keines seiner anderen „Zitate“ mit dem zitierten Text übereinstimmt, ist halt so, wenn er was „zitiert“. Da hat sogar Claude weniger halluziniert.

      PS: Vom „toten Wahlkampf“ war die Rede, nicht von „toten Umfragewerten“.

      PPS: Ein Zitat könnte sogar stimmen. Hurra! *sektkorkenknall* Weiter so!!

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      Also, ich zähle da eine Unzahl von „stimmenden“ Zitaten … aber zugegebenermaßen war Mathematik (eigentlich ist es ja nur „Rechnen“) nicht mein stärkstes Fach.

      Und lass Dich doch nicht von Deiner fehlenden Sympathie mir gegenüber dazu verleiten, unbestreitbare Zusammenhänge zu leugnen (Geb Dir einen Ruck!).
      Fast 47% landesweiter Zustimmung für Trump lassen sich nicht erklären, wenn sein Wahlkampf tatsächlich seit drei Wochen „tot“ sein sollte.

      Und Trumps Umfragewerte in Wirklichkeit, so 20thcenturyman, ja ohnehin (nach unten) manipuliert sind.

      Antworten
    • VerwirrterTurnschuh sagt:

      Wie eigens für dich gesagt, die Sache mit dem „toten Wahlkampf von Donald Trump“ brachte Serienfan auf. Du sympahtischer Kerl voller Witz, Bildung und Einsicht kannst es mit ihm diskutieren. Er will die „alten Zeiten“ wieder.

      (Muss aber schon Schmunzeln: Sogar wenn Trump selbst tot wäre, die Leute würden ihn wählen.)

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      Richtig – er brachte auf … Du hast es übernommen.

      Aber es stimmt, wir sollten nicht über Wahlkämpfe in Übersee räsonieren, sondern weiter begradigte (wäre, um im Bild zu bleiben, „gebändigte“ nicht noch brillanter gewesen?) Humorflüsse im gepflegten Garten würdigen.

      Du wirst der bildungsbürgerlichen Trek-Ära gerecht, bei Seth klänge das ganz anders.

      Ich freue mich schon auf die nächsten literarischen Höhenflüge (ein bisschen Verirren ist genehmigt).

      Antworten
  18. JP1957 sagt:

    RCP ist die aussagekräftigste Seite, weil sie über einen längeren Beobachtungszeitraum alle relevanten Umfrageergebnisse auswertet und daraus eine Durchschnittszahl errechnet.
    Die 47% waren allerdings der Wert von vorgestern.
    Hab grad nochmal reingeschaut, jetzt sind es nur noch 46,7% (Harris: 47,8%).

    Das sind die landesweiten Zustimmungswerte.

    In der Endphase von Biden stand es 46,2% (Biden) zu 47,9%.

    https://www.realclearpolitics.com/

  19. 20thcenturyman sagt:

    Ich empfehle den Dokumentarfilm 11/9 von Michael Moore, in welchem jede Menge Experten gezeigt werden, die Hillary Clintons Sieg über Trump weissagten. Alle Umfrageinstitute waren sicher, dass die Republikaner eine Erdrutschniederlage erleiden würden.

    Diese Mediensuggestion war so wirksam, dass selbst Trump schließlich daran glaubte. Während Clinton – vor dem Wahltag -eine Riesensiegesparty mitten in New York schmiss, hatte sich ein kleines Häuflein depressiver Trump-Anhänger in einem kleinen Kino versammelt, in Erwartung der Katastrophe.

    Trump hatte keine Siegesrede vorbereitet und stolperte völlig unvorbereitet in seine Administration.

    Medien und Umfrageinstitute hatten eine Scheinrealität geschaffen und wie eine Fototapete über die Wirklichkeit gelegt.

    Das Gleiche machen sie jetzt wieder. Zuerst das Trugbild eine gesunden, handlungsfähigen Biden, und als das platzte, kam die Geschichte von der vom Himmel gefallenen Harris, die nur mit ihrem Lachen ganz Amerika mitreißt.

    Ich glaube davon gar nichts.

    Seht euch die ersten 7 Minuten des Michael Moore-Films an. Man kann ihn streamen bei Amazon Prime, es gibt ihn auch als DVD.

    Es ist mir ein Rätsel, wie man nach nur 8 Jahren wieder auf den gleichen Schwindel hereinfallen kann

    • JP1957 sagt:

      Du postest hier eine Verschwörungstheorie.
      Seltsam, dass Du das meinst, hier auf dieser Seite tun zu müssen.

      Verschwörungstheorie bedeutet in Deinem Fall nicht, dass die Umfrageinstitute 2016 nicht falsch lagen (obwohl auf Nate Silvers „Fivethirtyeight“, einer der wichtigsten Prognoseseiten, eine 64% Wahrscheinlichkeit für einen Sieg Clintons vorhergesagt wurde … was ja immerhin noch 36% für Trump
      bedeutete).
      Sondern dass Du es für möglich hältst, dass a l l e Umfrageinstitute gemeinsam verabreden, die Ergebnisse zu fälschen.

      Du müsstest dann auch erklären können, warum sie vor vier Wochen noch alle Trump vorne sahen!

      Das würde doch gar keinen Sinn machen.

      Antworten
    • jako sagt:

      Ich weiß ja nicht, was du für Nachrichten gelesen hast, in den letzten Monaten.
      Aber von „Biden gehts doch super“ stand da eher weniger. Viel mehr lag Trump in den Umfragen vorn
      und die Stimmung bei den Demokraten war mies und darüber wurde auch genau so berichtet.
      Dieses Trugbild, von dem du hier schrteibst, das gab es so nie.

      Abgesehen davon, kann ich nur wieder auf Allan Lichtman verweisen.
      Der Hat, je nach Leseart, die letzten 10 (9) Wahlen korrekt vorausgesagt und zwar nach einem System, welches auf der Analyse von Geschichte und explizit nicht auch Umfragewerten oder Kampagnenfinanzierung beruht.

      Ihm wird gerne unterstellt, er würde sich die realität zurecht biegen, damit die Demokraten gewinnen. Dieser Vorwurf ist allerdings volkommen absurd.

      Lichtman hat 2016 auch Trump im vornherein als Sieger „errechnet“. Er ist zwar durchaus pro demokratisch, sein Analyse System ist davon aber unabhängig.

      Es Lohnt sich, diesem Mann zuzuhören.

      Antworten
  20. Serienfan sagt:

    Wunderbar, die Diskussion ist da und erinnert an alte Zeiten!

    Es geht also weiter, wenn auch mit kleinem Disclaimer: Ja, mein Eingangstext war diesbezüglich unklar, aber es geht mir nicht darum, zu beweisen, dass „The Orville“ besser ist als „klassisches Star Trek“ (denn das ist es nicht), sondern es geht um zwölf Punkte, bei denen „The Orville“ (in einem bescheidenen IMHO) das Vorbild übertroffen hat. (Punkt 12 werdet ihr lieben, Punkt 4 koche ich mir jeden Tag!)

    Nr. 2 von 12 Dingen, mit denen „The Orville“ das klassische „Star Trek“ übertrifft:

    SOUNDTRACK

    Zu Kirks Zeiten musste Science-Fiction-Musik noch möglichst fremdartig, geradezu esoterisch klingen. Nachdem Stanley Kubrik mit „2001“ die klassische Musik mit dem Weltraum verband und George Lucas dieses Konzept bei „Star Wars“ übernahm, werden große Raumschiffe nun meist von der Klanggewalt großer Orchester begleitet. Leider hatte Rick Berman aber eine große Vorliebe für eher fade Musik. Bei „The Orville“ gibt es mitreißenden Bombast mit einem 75-Mann-Orchester, man merkt, dass Klassik-Liebhaber Seth MacFarlane hierauf großen Wert legt! In Sachen Musik liegt „The Orville“ vorne, zumindest was den Bereich der Serien von „Star Trek“ angeht!

  21. jako sagt:

    Es lässt sich nicht beweisen, dass Orville besser ist als klassik Trek.
    Das ist doch völlig Subjektiv…

    Ich versuche mal zu untermauern, warum Orville für mich die 2. Wahl ist.

    1. Klassik Trek ist in seiner Ernsthaftigkeit besonders. Das Picard kein lockere Sprüche klopfer ist und Humor selten auf One-Linern basiert und sich die Figuren eigentlich durchgängig gegenseitig Ernst nehmen ist ein wunderbares Merkmal von (klassik)Trek. Leider ist die TNG Crew spätestens ab Picard Season 3 auch nur noch auf Marvel One-Liner Niveau (zumindest viel mehr). Aber bei Klassik wird Das Drama nicht vom Humor zerstört (selten). The Orville macht das ständig. Ja, Orville hat gutes Drama, keine Frage. Aber nach dem X. „Peniswitz“ gähne ich nur noch die Wand an. Auch wenn die Moclans wirkliches Gold sind.
    Aber letzendlich macht Orville das, was Marvel macht. Durch permanente Ironie auf Nummer sicher gehen.

    2. Alles schon mal gesehen. Ja. Orville ist dann halt doch etwas zu sehr wie Klassik Trek. Setzt sich nicht genug ab.

    3. Seth … also… der ist nicht der beste Schauspieler und Adriana auch nicht. Das sind alles keine Patrick Stewarts…

    Naja… alles in allem Mag ich the Orville doch sehr gerne. Auch wenn die 3. Staffel, ironischerweise trotz weniger Ironie, mir nicht so gut gefallen hat.

    • Serienfan sagt:

      „Durch permanente Ironie auf Nummer sicher gehen.“

      Das finde ich sehr spannend, weil ja weiter oben ein gewisser Turnschuh in steigender Verwirrung schrieb: „Das Mutigste der ersten Staffel war ihr Humor.“

      Nun, ich werde immer SEHR misstrauisch, wenn in irgendeiner Diskussion um Filme oder Serien das Wort „mutig“ auftaucht.

      Aber bleiben wir bei der Frage:

      War der Humor „mutig“?

      Oder war der Humor nicht eher ein Indiz für die Angst der Macher, sich mit einem Jahrzehnte alten Erzählstil lächerlich zu machen?

      „Mutig“ fand ich es einst von David Cronenberg, in einer Zeit, als Horrorreihen wie „Nightmare“ oder „Freitag der 13“ immer selbstironischer wurden, das Remake von „Die Fliege“ völlig geradlinig und unironisch zu erzählen.

      Humor ist oft ein Schutzschild vor Kritik. Kein hundertprozentiger Schutz, aber ein Schutz. Wir erleben ihn oftmals dann, wenn ein Genre an das Ende ihres Lebenszyklus kommt.

      Dass „The Orville“ in der dritten Staffel größtenteils darauf verzichtete, ist für mich ein Ausdruck gestiegenen Selbstvertrauens in die Qualität und Tragfähigkeit der Charaktere und des neu geschaffenen Universums.

      „The Orville“ hat bewiesen, dass das Konzept von „Star Trek“ nicht überholt ist. Dass es noch immer modern sein kann, und dass es keinen Schutzschild aus ironischer Brechung oder Humor braucht, weil die Angst, sich mit dieser Art von Masken und Sets und überspitzen Konflikten lächerlich zu machen, vollkommen unbegründet ist.

      Antworten
    • jako sagt:

      Ich fände es ja mutig, wenn es eine ironiebefreite neue star trek serie geben würde.

      Ich muss dir aber widersprechen, ich finde The Orville hat mit der 3. Staffel eher bewießen, dass sie es nicht so ganz verstanden haben. Ohne den Humor waren die Episoden langatmig und stellenweise richtig langweilig und zwar nicht in der positiven TNG Art. Das hat dann wieder nicht mehr zu dem gepasst, was The Orville vorher geboten hat. Es war ein durchaus seltsamer Bruch mit der selbst etablierten Orville Formel.

      Ich mag ja the Orville für seine Art, für seinen Humor/Ernst Mix und will das dann auch gerne genau so sehen.

      Nur zur Frage was „besser“ ist, würde ich halt antworten: Star Trek (Klassik), gerade weil es sich so ernst nimmt! Und weil es damit nicht, bzw. sehr selten bricht (Q).

      Antworten
    • VerwirrterTurnschuh sagt:

      Ja, Serienfan. Bei „to ‚boldly‘ go“ werden wir ja alle gleich SEHR misstrauisch.

      Für einige ging der Humor in Staffel I tatsächlich zu weit. Das liest sich in vielen Kritiken – sogar hier. Darum wurde er zurückgefahren. Um nicht anzuecken. Humor hat es schwer, heutzutage. Ich fand ihn bei The Orville wunderbar. (Ich stimme dir also zu, eigentlich.)

      Von steigernder Verwirrung meinerseits zu sprechen ist im Rahmen des toxischen, sagen wir passenderweise: humorlosen Orville-Fandoms jedenfalls nicht mutig, gratuliere. JP kläfft schon wieder – so hat seine „Karriere“ hier ja begonnen: Jeden persönlich angehen, der nicht bei drei auf den Knien ist vor der Genialität der Orville. (Zu Beginn konnte ich davon nur Zeuge werden; nachdem mir III nicht gefiel, kriege ich es ab – die meisten anderen sind eh schon in die Flucht geschlagen, und Recht haben sie.)

      Während ich also „verwirrt“ bin, bezeichnest du den HUMOR der Orville, den du eben noch als dessen größte Stärke gegenüber klasischem Trek beschrieben hattest, als ihre Schwäche, als „Schutzschild“, dem sie sich dank Selbstbewusstsein entledigen konnte.

      Dabei wurde die Serie – ja, jako, finde ich auch – langweilig und langatmig, weil so überhaupt kein Risiko eingegangen wurde. Und wo sie richtig ernsthaft wurde, tappte man gehörig daneben, wie sogar du als großer Fan, der sich wirklich alles schönreden kann, gesehen hattest. (Du weißt bestimmt, welche Folge ich meine.)

      Der Wegfall der verrückten Ideen zeugt hier von Mutlosigkeit, von Gefallsucht, vielleicht von Faulheit (Ideen gehen aus; es ist harte Arbeit, witzig zu sein) – aber nicht von Selbstbewusstsein. Selbstzufriedenheit, ja, das könnte ich auch unterschreiben.

      Was kommt als nächstes: Schimpfst du die Monty Pythons mutlos? Versteckten sich für ihre Bibelverfilmung hinter Humor, die feigen Säue ohne Selbstbewusstsein!

      Ich werde übrigens SEHR skeptisch, wenn sich wer an EINEM Wort aufhängt.

      PS: Wenn ich nun nichts schreibe, dann weil ich auf mutigen Reisen bin. Nicht, weil mich der Mut verlassen hätte.

      Antworten
    • jako sagt:

      „Humor hat es schwer, heutzutage.“ … ? Wirklich?
      Deadpool geht gerade durch die Decke und quasi kein Marvel Film kommt ohne Ironie aus. Das wird von fast allen anderen Blockbuster Franchise dankend kopiert. Humor hat es schwer? Ich würde es eher so sagen, ohne „Humor“ geht gar nichts im Blockbuster Buisness… (oder zu 90% oder sonst was für eine hohe Prozentzahl).

      Humor ist zumindest eine Absicherung, dass die Leute im Kino lachen, sich unterhalten fühlen und nicht zu viel über das Nachdenken, was sie gerade sehen. Entertainment halt… ist ja auch ok. Aber es ist so…

      Die 3. Staffel Orville fand ich nicht wegen der abwesenheit des Humors nicht so pralle, sondern wegen der faden Umsetzung die gezeigt hat, dass the orville ohne Humor nicht funktioniert. Ganz im Gegensatz zu Star Trek!

      Antworten
    • VerwirrterTurnschuh sagt:

      Ja, Humor hat es schwer heutzutage.
      Es gibt keine Komödien mehr.
      Es gibt Actionfilme, Superheldenfilme, mit dem zitierten Humorschutzschild.

      Das Genre selbst ist praktisch weg.

      Lachen, ja. Spaß haben, klar. Oberflächigkeiten, her damit.

      Aber wo es weh tun, wo es um etwas geht, jenseits flapsiger Sprüche eines coolen Helden, wird es schwer.
      Irgendwer fühlt sich für jemand anderen beleidigt.

      The Orville wurde Geschmacklosigkeit vorgeworfen. Weil wer „Schwanz“, „Pipi“ oder sonst was gesagt habe. Abgeschnittenes Bein – zu krass, ist nicht lustig. Wir leben in einem Zeitalter der neuen Prüderie. Die Überschreitung der gesellschaftlich mehr oder weniger klar abgesteckten Grenzen wird geahndet. Ja nicht provozieren. Schau dir genau an, worüber in Deadpool Scherze gemacht werden. Und vor allem: worüber nicht.

      Ich meine es ernst, dass Humor eine Grenzüberschreitung ist/sein kann. Auch wenn nicht mal Serienfan das zu verstehen scheint und mich deshalb für verwirrt hält.

      Um wieder das Bsp zu zitieren: Life of Brian war in den 70ern schon schwierig. Aber heute? Mit Trump und seiner Gefolgschaft? Hurra, eine Komödie zum Ablachen? Ja, ganz sicher …

      Life of Brian wäre ohne Witze auch langweilig. Das Konzept von The Orville wurde schlicht verleugnet. Aus Sorge, anzuecken. Wenn MacFarlane wirklich ernsthaftes ST machen wollte – was ich für möglich halte -, dann ist er dafür nicht der Richtige. Aber Comedy-Trek konnte er so gut wie wohl kein anderer, eben weil er Trek ernst nimmt (Kurtzman kopiert das Konzept bis heute, aber … herrje …). Wirklich schade.

      Antworten
    • jako sagt:

      „Schau dir genau an, worüber in Deadpool Scherze gemacht werden. Und vor allem: worüber nicht.“
      Wieso bleibst du hier eigentlich difus und benennst nicht, was du meinst hier ausgemacht zu haben?

      Ich finde deine Aussage insgesamt ziemlich schwammig und unkonkret. Du könntest alles und nichts meinen.

      Woran genau würde The Orville Anecken? Wer würde sich daran stören?
      Warum sind Kokain Witze, Analsex Anspielungen und Hautabreißen in Deadpool anscheinend OK für die „neue Prüderie“ und „Bein Absägen“ in the Orville nicht?

      Warum sollte The Orville sein eigenes Konzept „Verleugnen“? Das Unterstellt ja etwas und zwar sicher keine Weiterentwicklung der Autoren z.B. sondern eher etwas wie eine Unterwerfung irgendwelchen, nicht näher benannten Gesellschaftlichen Strömungen.

      Antworten
    • G.G.Hoffmann sagt:

      Über Humor lässt sich (nicht) streiten. Was humorvoll ist, hängt doch sehr von der individuellen Ausprägung des Humors ab und innerhalb des Individuums auch von dessen Tagesform. Manchmal finde ich Dinge nur deshalb nicht witzig, weil jemand es lustig findet, den ich nicht mag. Das kann schlecht an objektiven Kriterien festmachen. Die einen finden „Der Sinn des Lebens“ zum totlachen, andere können dem gar nichts abgewinnen. Die einen mögen Boulevard-Theater, andere Comedians, die bevorzugt bei RTL gezeigt werden, wieder andere schätzen den feinsinnigen muslimisch-jüdischen Humor exil-aserbaidschanischen Dichterin der 1920er Jahre, Fatima Kornblum (weltweit verkaufte Gesamtauflage ihres Lyrik-Bandes „Als der Kirschbaum noch Kartoffeln trug“: 73 Exemplare. Jetzt in der Neuauflage im Schmuckeinband für nur 148,- Euro).

      Antworten
  22. JP1957 sagt:

    „Aber bei Klassik wird das Drama nicht vom Humor zerstört.“

    Als ob Humor ein Drama zerstören würde.
    Ein wunderbares Beispiel dafür aus jüngerer Zeit, dass das nicht stimmt, ist „Der Marsianer“.

    • jako sagt:

      Das hängt ja wieder von der Person ab, die es schaut und durchaus vom Humor.
      Ich wollte nicht sagen, dass Humor generell das Drama zerstört. Viele gute Filme sind sehr lustig und dennoch sehr dramatisch und immersiv. Keine Frage.

      Aber es gibt Dinge, die mich zumindest, aus dem Drama rausholen. Burnhams Dumme Sprüche in Discovery z.B. Oder alle Dummen Sprüche in Marvel Filmen (Die ich trotzdem, auf einem sehr unterschweilligem Niveau unterhaltsam finde). Die Welt geht gerade unter aber es ist genug Zeit zu sagen: „Deine Nase habe ich mir aber kleiner vorgestellt“…

      In dem Sinne, Humor, vor allem Ironie, kann ein Drama volkommen vernichten… kann, muss nicht.

      Antworten
    • jako sagt:

      Was ich sagen wollte:
      Bei Klassik Trek wird das Drama eigentlich NIE von Humor zerstört/gestört…
      Bei Orville passiert das durchaus, gerade wenn irgendwelche „Edgy Sex Witze“ durch den Raum geworfen werden.

      Und Ironie ist einfach vollkommen overused im modernen Film.

      Antworten
  23. JP1957 sagt:

    „Wir leben in einem Zeitalter der neuen Prüderie. Die Überschreitung der gesellschaftlich mehr oder weniger klar abgesteckten Grenzen wird geahndet. Ja nicht provozieren.“

    Ich halte das zumindest in der Verallgemeinerung für überzogen.

    Mich wundert, dass hier auf Zukunftia (soweit ich mich richtig erinnere) noch nie „The Boys“ erwähnt wurde.
    Vor dem Start der 4.Staffel war ich kurz davor, Klapo einen Gastbeitrag (zu der inzwischen ein Spin-Off gehört) zu schreiben, weil ich die Serie in vielerlei Belangen für das Durchdachteste, Humorvollste, Grenzüberschreitendste, Relevanteste hielt, was in den letzten fünf Jahren erschienen ist.

    Glücklicherweise habe ich es nicht gemacht, weil Staffel 4 in erschreckendem Maße abgestürzt ist … manchmal dachte ich, Kurtzman hätte sich eingeschlichen.

    Zumindest diese Serie, die ja ein Riesenerfolg ist, widerlegt alle drei Aussagen des obigen Zitats.

  24. Serienfan sagt:

    Nr. 3 von 12 Dingen, mit denen „The Orville“ das klassische „Star Trek“ übertrifft:

    NEUE EFFEKTE
    Wer die über 700 Star Trek-Folgen kennt, hat die Enterprise wahrscheinlich Tausende Male auf die gleiche Art am Bildschirm vorbeifliegen sehen. Neue Aufnahmen gab es nur, wenn sie wirklich notwendig waren. Seth MacFarlane mag das gar nicht. Da kann ein Shuttle noch so oft den Hangar verlassen, die Szene ist immer wieder neu und daher immer wieder cool.

    • Serienfan sagt:

      Huch, jetzt rede ich schon mit mir selbst, was mir irgendwie vertraut vorkommt…

      Hier möchte ich gleich anmerken, dass ich inzwischen die klassischen Serien mit dem stets gleichen Establishing-Shot vermisse. Man denke an die Classic-Enterprise, untermalt mit dem stets gleichen Soundtrack, was sofort ein Gefühl von „Heimat“ vermittelt.

      Nur beim „Denver-Clan“ irritieren die stets gleichen Statisten im Tennis-Outfit vor dem Hotel La Mirage.

      Antworten
    • Miles sagt:

      Wunderbar, hatte ich auch (oder zumindest so ähnlich in Grund 6).

      Für mich einer der Gründe, warum ich die Serie sehr mag. „Weltraum-Feeling“.

      Antworten
  25. Serienfan sagt:

    Nr. 4 von 12 Dingen, mit denen „The Orville“ das klassische „Star Trek“ übertrifft:

    PARTYS
    „Star Trek“ widmete sich fast ausschließlich dem Beruflichen, Privates wurde nur selten gezeigt. Auf der Orville herrscht eine deutlich bessere Work-Life-Balance. Und was kann man im Privaten besser tun, als Partys schmeißen? Irgendwie soll schließlich auch das Leben im All Spaß machen. Guinan taugte ja vielleicht gut als Psychologin, aber meine Party würde ich dann doch nicht unbedingt bei ihr, sondern lieber auf der Orville buchen. In Sachen feiern schlägt die Orville sämtliche „Star Trek“-Schiffe.

    • JP1957 sagt:

      Interessant, darauf wäre ich jetzt nicht gekommen.
      „…widmete sich fast ausschließlich dem Beruflichen, Privates wurde nur selten gezeigt.“ möchte ich auch mit einem kleinen ? versehen.

      Für TOS stimmt das sicherlich. In TNG und DS9 erfährt man aber eine ganze Menge über Hobbys und Freizeitaktivitäten der Crewmitglieder.
      Was mir auf die Schnelle einfällt:
      >Sisko: Baseball, Kochen
      >Bashir + O’Brien: Modellbau, Wildwasserfahren (im Holodeck)
      >Worf: Gesang, Kampfsport
      >Dax: Tongo
      >Picard: Reiten, Flöte spielen, Detektivgeschichten (im Holodeck), Literatur (Shakespeare)
      >Riker: Trompete, Pokern
      >Troi: Schokoladeneis, Pokern
      >Data: Malen, Katzentraining

      Spontan ist das schon eine ganze Menge und im Vergleich zu The Orville auch ein Mehr an Hobbys. Aber klar, Partys gab es selten in 10Vorn.

      Antworten
    • Sparkiller sagt:

      „In Sachen feiern schlägt die Orville sämtliche „Star Trek“-Schiffe.“

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Bei über 700 Folgen fallen einem immer unzählige Beispiele ein, in denen Privates gezeigt wurde. Das irische Dorf im Holodeck bei „Voyager“, das Las-Vegas-Casino bei „Deep Space Nine“ usw.

      Würde man aber 26 Folgen aus irgendeiner Trek-Phase am Stück nehmen und mit den 26 Orville-Folgen der ersten zwei Staffeln vergleichen, würde man bei allen Serien merken, wie sehr das Private bei „The Orville“ überwiegt.

      Andererseits gab’s bei Classic dann doch Partys wie diese: https://youtu.be/u67XkIqjOck?si=hPW_yzJ_70kJ5sLf

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      „Würde man aber 26 Folgen aus irgendeiner Trek-Phase am Stück nehmen und mit den 26 Orville-Folgen der ersten zwei Staffeln vergleichen, würde man bei allen Serien merken, wie sehr das Private bei „The Orville“ überwiegt.“

      Stimmt.

      Antworten
  26. Serienfan sagt:

    Nr. 5 von 12 Dingen, mit denen „The Orville“ das klassische „Star Trek“ übertrifft:

    ROMANTIK

    Vor allem die Classic-Serie besaß einen gewissen Hang zur Erotik, was die Damenbekleidung anging, aber Romantik fehlte meist. Dabei ist Romantik ja gerade eine wunderbare menschliche Konstante, die zeitlos ist und die uns in einer Science-Fiction-Serie die Figuren näher bringt. Unter dem prüden Picard bekam man davon leider recht wenig zu sehen. Deanna und Worf, deren Beziehung ohnehin durch die Parallelwelt-Hintertür kam, hätten auch Geschwister sein können. Fairerweise muss man sagen: Ja, es gab durchaus Romantik, zum Beispiel in „Deep Space Nine“, wobei diese allerdings immer ein wenig schwermütig wirkte. Der Spaß und die Aufregung eines ersten Dates, das vermittelt „The Orville“.

    • Nischenliebhaber sagt:

      Nicht nur das.

      Sie haben es geschafft, die ganze Beziehung zwischen Claire und Isaac WÜRDEVOLL und AUTHENTISCH darzustellen! Auf dem Papier: Die Beziehung zwischen einer menschlichen Frau und einer künstlichen Intelligenz! Das hat auf so verdammt vielen Ebenen eine riesige Fallhöhe, dass nur WENIGE Szenen gereicht hätten, diese beiden Charaktere nachhaltig der Lächerlichkeit preiszugeben. Ist nicht passiert. Und DAS ist eine absolute Meisterleistung in Storywriting, Schauspiel und Regie.

      Verdeutlicht euch das mal: In Orville wurde die Liebesbeziehung einer im Leben stehenden alleinerziehenden Mutter mit einer künstlichen Intelligenz erzählt. Wo habt ihr sowas schonmal gesehen? Noch nie? Genau! Weil man sich an so ne Story nur dann rantraut, wenn man Mut UND wenn man 150% Vertrauen in allen Beteiligten hat, dass sowas nicht lächerlich wirkt.

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      Ich bin unschlüssig, ob „Romantik“ tatsächlich das oder ein Plus bei The Orville ist.

      Das Thema „Beziehungen“ hat in der Serie (wenn man – worauf Serienfan hinweist – bedenkt, dass es im Vergleich zum klassischen Trek viel weniger Folgen gegeben hat) tatsächlich einen größeren Stellenwert.

      Aber Romantik?

      Die gab es zwischen Claire und Isaac und zwischen Gordon und Laura Higgins.

      Auch andere Beziehungsgeschichten waren interessant, vor allem die zwischen Bortus und Klayden. Aber „Romantik“ gabs da nicht (wie in den One Night Stands von John LaMarr) oder sie stand nicht im Mittelpunkt (wie zwischen Ed und Lelly oder Kelly und ihrem Lehrer-Lover).

      Wenn man aber „Romantik“ durch „Beziehungen“ ersetzt, dann gab es auch interessante Beziehungsgeschichten (vielleicht sogar eine Spur ernsthafter) im klassischen Trek. Jetzt mal nur für DS9 (was mir – fast – sponatanspontan einfällt):

      >Worf und Jadzia
      >Worf und Ezri
      >Jadzias Umgang mit ExpartnerInnen von Dax
      >Odo und Kira
      >Sisko und Kasidy
      >Bashir und Ezri
      >Die O’Briens
      >Leeta und Rom

      Das scheint mir für DS9 mindestens vergleichbar wichtig.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      @JP1957

      Bitte die letzten zwei Sätze meines Textes noch einmal aufmerksam lesen!

      @ Nischenliebhaber

      Absolute Zustimmung! Romantik existiert in der Fiktion ohnehin fast ausschließlich entweder als Tragödie oder als Comedy, was verständlich ist, weil es ja in der fiktiven Aufbereitung von Romantik immer eine „Brechung“ braucht, um die Radikalität romantischer Gefühle „darstellbar“ zu machen.

      Diese Brechung findet man bei „The Orville“ in einem Science-Fiction-Konzept, gipfelnd ist dem Meisterwerk „A Happy Refrain“, in dem es zum Liebesgeständnis während eines simulierten Regens auf der Orville-Brücke kommt, anerkennend, dass Romantik vielleicht immer etwas Unreales ist, das uns unsere Sinne nur vorgaukeln.

      Es zeugt von großem Selbstbewusstsein der Macher, die Fallhöhe war enorm, aber „The Orville“ ist selbstsicher davongeflogen und hat mich komplett mitgenommen, was ich leider von all den oft zusammengewürfelt wirkenden Trek-Pärchen, die im größten Liebestaumel bereits irgendwie tragisch wirkten, nicht behaupten kann.

      Antworten
    • Hahlebopp sagt:

      Da könnte man wohl noch so Einiges auflisten.
      Gerade die romantischen Folgen gehörten für mich oft zu den Highlights bei Star Trek.
      Mal so auf die Schnelle:
      – hoffnungslose Romanzen mit Holo-Figuren waren ja z.B. häufiger ein Thema
      – Rikers Liebe zu einem androgynen Alien (S5E17)
      – Picard auf Risa, Picard in „Der Feuersturm“, Picard auf dem Planeten im Briar Patch…
      – Tom Paris und B’Elanna Torres
      – Die Schwärmereien des Doktors für Seven of Nine

      Richtig großartig fand ich auch diese Vorgesetzte von Picard, welche ihn in „Wem gehört Data?“ die ganze Zeit sehr offensiv anflirtet.

      Für eine Science-Fiction-Serie war der Bereich, meiner Meinung nach, sehr gut abgedeckt.

      Antworten
  27. Serienfan sagt:

    Nr. 6 von 12 Dingen, mit denen „The Orville“ das klassische „Star Trek“ übertrifft:

    LIEBE

    Liebe ist nur ein Wort … das in „Star Trek“ erschreckend selten zu hören ist. Hat Dr. Crusher jemals zu ihrem Sohn gesagt, wie sehr sie ihn liebt? Man vergleiche das mal mit Dr. Claire Finn und ihren Söhnen. Auch Bortus und Klyden drücken sich nicht vor diesem Wort. Haben Kirk oder Picard jemals irgendwem ihre Liebe gestanden? Eigentlich schade, schließlich soll es doch gerade bei „Star Trek“ vor allem um das Menschliche gehen. In Sachen Liebe liegt die Crew der Orville ganz klar vorn.

    • JP1957 sagt:

      Du hast gepostet, als ich oben noch schrieb. Für TNG + TOS stimmt das unbesehen. Bei DS9 müsste man vermutlich noch einmal hinschauen.
      Odo war schon sehr verliebt :-)

      Antworten
    • Nischenliebhaber sagt:

      Bei DS9 fande ich es immer weird, wie teilweise lieblos Sisko zu seinem Sohn war. Da kam wenig liebevolles rüber. Also beispielsweise einfach mal in den Arm nehmen und sagen, dass er ihn lieb hat. Vergleich das mal mit dem kühlen Bortus, der bei Topa plötzlich große, fürsorgliche Emotionen zeigen konnte.

      Auch Voyager war furchtbar lieblos bei den Charakteren unteinander. Auch wenn Paris und Torres dann ein Paar waren – das hat man nie gespürt. Das war immer so furchtbar unterkühlt.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      „Odo war schon sehr verliebt.“

      Manchmal hilft genaues Lesen. Ist wie bei einer Textaufgabe! :-)

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      Deine letzten beiden Sätze hab ich wahrgenommen, bevor ich oben zu DS9 gepostet habe. Ich habe sie aber als beiläufig empfunden und Deine Hauptaussage nicht relativierend.

      Ich persönlich bin nach den ganzen Beziehungen, die mir aus DS9 eingefallen sind, unschlüssig, ob Deine Hauptaussage zutreffend ist.

      Die Diskussion (und das Nachdenken) empfinde ich aber als interessant, weil ich Dir spontan erstmal zugestimmt hätte.
      Die „Beziehung“ zwischen O’Brien und Bashir war übrigens auch hochinteressant.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Bitte nicht nur die letzten zwei Sätze, sondern den gesamten Text genau lesen. :-)

      Es geht darum, dass den Orville-Figuren das Wort „Liebe“ leichter über die Lippen geht als ihren Trek-Vorbildern.

      Gerade Odo bei DS9 war da ja sehr gehemmt, endlos lange hat er Kira heimlich angehimmelt. Das kann man machen und es erzeugt nach Serienlogik natürlich auch mehr „Drama“, aber es fällt eben auf, dass sich die Trek-Figuren allgemein betrachtet etwas schwerer damit tun, ihre Liebe mitzuteilen.

      Es ist nicht generell schlecht. In „Gunsmoke“ hat Matt Dillon in nur einer der 635 Folgen eine Frau geküsst. Da wurde halt (anders als bei der Weiberserie „Bonanza“) mehr geschossen als geliebt! :-)

      Antworten
    • jako sagt:

      Also wirklich, es ist doch nicht erst Liebe, wenn gesagt wird: ich liebe dich.

      Sisko nimmt seinen Sohn ständig in den Arm, ist besorgt um ihn und ist durch und durch ein Vater, der seinem Sohn seine liebe zeigt.

      Mal als Beispiel…

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      „Also wirklich, es ist doch nicht erst Liebe, wenn gesagt wird: ich liebe dich.“

      Anstrengend und langweilig. Auch hier gilt: es hilft das sorgfältige Lesen meiner These, wobei es freilich den Spaß am Strohmann-Bauen trüben könnte.

      Antworten
    • jako sagt:

      Ich hab’s gerade nochmal gelesen. Es geht eigentlich nur darum, dass die Leute ihre Liebe nicht ausdrücken… Und das Wort nicht benutzen (deine Worte)

      Wo ist da die versteckte, tiefere Bedeutung, die mir hier entgeht?

      Antworten
  28. Serienfan sagt:

    Nr. 7 von 12 Dingen, mit denen „The Orville“ das klassische „Star Trek“ übertrifft:

    GRENZEN DER TOLERANZ

    Interessanterweise stellt „The Orville“ eine Frage, die bei „Star Trek“ in einer solchen Deutlichkeit nie vorkam: Kann man auch zu tolerant sein? Was, wenn eine Alienkultur gegen grundlegende ethische Überzeugungen der Union verstößt? Die Moclaner weigern sich zum Beispiel, Frauen als gleichwertig zu akzeptieren. Isaac macht nie einen Hehl daraus, auf organische Wesen herabzusehen und sie als minderwertig zu bezeichnen. Wo endet Toleranz und wann verlangen es die eigenen Prinzipien, die Gegenseite nicht länger zu tolerieren? Diesen spannenden Fragen stellte sich „Star Trek“ leider erstaunlich selten, anders als „The Orville“.

    • jako sagt:

      Den Grenzen der Toleranz hat Star Trek ja nur einen ganzen Kinofilm gewidmet. Kirk bezeichnet in st6 die Klingonen als Tiere…

      Antworten
    • Nischenliebhaber sagt:

      Eine Stelle, die lediglich Nicholas Meyer drin haben wollte! William Shatner wollte diese Stelle überhaupt nicht und hat sich geweigert das so zu machen. Beide haben dann den Kompromiss gemacht, dass Kirk unmittelbar danach eine lange Handbewegung macht und sagt, dass er sich gerade nicht unter Kontrolle hatte, aufgrund seiner Emotionen. Das wurde natürlich rausgeschnitten.

      Aber selbst wenn: Diese Aussage kommt ja nicht daher, dass Kirk die Klingonen nicht toleriert, sondern daher, dass durch die Klingonen sein Sohn in Star Trek 3 umgekommen ist. Das ist ein RIESIGER UNTERSCHIED! Siehe auch zahlreiche TOS-Folgen, wo Kirk mehr als einmal seine Toleranz den Klingonen gegenüber zeigt.

      Wie kommst Du auf so eine Aussage und unterstellst Kirk Rassismus???

      Antworten
  29. jako sagt:

    Wie bitte?
    Kirk äußert sich in dieser Szene vollkommen abwertend und rassistisch gegenüber den Klingonen.
    Was Shatner hinter den Kulissen wollte oder nicht spielt überhaupt keine Rolle. Und ob Kirk früher mal tolerant zu den Klingonen war, ist auch egal.

    Zu diesem Moment ist Kirk verbittert und äußert sich absolut rassistisch gegenüber den Klingonen. Das ist keine Unterstellung, sondern teil des Plots.
    Wie war das „lasst sie sterben“

    Und nicht nur Kirk, sondern auch die anderen auch.

    Nicht die Klingonen haben kirks Sohn getötet. Ein Klingone hat Kirks Sohn getötet.

  30. Serienfan sagt:

    Nr. 8 von 12 Dingen, mit denen „The Orville“ das klassische „Star Trek“ übertrifft:

    WAS SEHE ICH IM ANDEREN?

    In seinen Glanzzeiten betont „Star Trek“, wie wichtig es ist, die Motive der anderen zu verstehen. „The Orville“ geht einen Schritt weiter und fragt: Hat die Art, wie wir den anderen wahrnehmen, Auswirkungen? Ty weigert sich, in Isaac eine kaltblütige Maschine zu sehen, Ed Mercer sieht in seiner Freundin, die sich als Krill entpuppt, weiterhin eine Person, die es gut mit ihm meint. Und genau dadurch bewirken sie tatsächlich etwas. Den anderen zu verstehen ist das eine, im anderen stets etwas Positives zu sehen, ist die nächste Stufe der „Star Trek“-Utopie.

  31. JP1957 sagt:

    „Den anderen zu verstehen ist das eine, im anderen stets etwas Positives zu sehen, ist die nächste Stufe der „Star Trek“-Utopie.“

    Besser wäre … im anderen das Potenzial für etwas Positives zu sehen.
    Im Falle von Eds Krill-Freundin erweist sich Eds Hoffnung ja als vollständig falsch (sie entwickelt sich zur mordenden fremdenfeindlichen Diktatorin).

    • Serienfan sagt:

      Nein, das ist nicht „besser“, das ist weniger. „Potenzial“ ist ein Furz, das kann man immer und überall sehen, dazu braucht es nichts.

      Aber etwas im anderen zu sehen, was vielleicht tatsächlich gar nicht vorhanden ist, kann dieses Etwas entstehen lassen.

      Inwieweit sich das bei Eds Krill-Freundin als „vollständig“ falsch erweist, ist auch noch die Frage, immerhin hat sie mehrfach versucht, ihn zu retten, sogar als Diktatorin.

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      Die Idee der Autoren bei der wunderbaren Abschlussszene, in der sie von Ed den Stick mit den größten Hits von Billy Joel erhielt, war mit Sicherheit nicht (nur) eine Perspektive für eine persönliche Beziehung zwischen Ed und Telaya zu eröffnen/ zu bewahren.

      Ed und Telaya – so hab ich das interpretiert – sollen für Union und Krill stehen und das Potenzial (sie nimmt den Stick ja an, was sie nicht hätte tun müssen) einer verbesserten Beziehung zwischen den beiden Gruppen/Völkern.

      Du unterschätzt hier die Autoren.
      Auf der anderen Seite: Genau diese Chance haben sie später ja verhunzt, indem sie aus Telaya einen Donald Trump gemacht haben.

      Antworten
  32. Serienfan sagt:

    Nr. 9 von 12 Dingen, mit denen „The Orville“ das klassische „Star Trek“ übertrifft:

    KEINE ANGST VOR KINDERN
    Eines ist klar: „Star Trek“ hatte fast ausnahmslos ein gestörtes Verhältnis zu Kindern und wusste mit ihnen weniger anzufangen als Picard. „No cute kids, no cute robots!“ Das war einst das Statement von J. Michael Straczynski, als er in den 1980er-Jahren seine SF-Serie „Babylon 5“ anpries. Vielleicht muss man aber nicht auf Kids verzichten, sondern es einfach nur richtig machen? Ganz unabhängig davon, dass die Kinder von Dr. Finn der Serie eine erfrischende Bodenständigkeit geben, es ist ein emotionaler Höhepunkt des Action-Zweiteilers „Identität“, als Claires Sohn Ty zusammen mit Isaac Hand in Hand zur Brücke geht und Ty ihm sagt, dass er ihn liebt. Bei der Darstellung von Kindern punktet „The Orville“ – nicht nur gegenüber „Star Trek“.

    • frank sagt:

      also bei den punkten liebe, romantik und party war ich ja schon versucht, meinen senf zum besten zu geben, aber bei kindern muß ich jetzt doch mal aufklären:

      kinder in filmen und serien (für erwachsene, anm. d. autors) braucht kein mensch! zumindest nicht, wenn sie mehr als das rauschen im hintergrund darstellen. als beiwerk zur atmosphärischen untermalung gerne, z.b. gestreßtes elternteil am morgen, wenn alle in die schule müssen, man selbst aber gerade erst völlig zugekokst nach hause gekommen ist; kindergeburtstag im hintergrund, während die mafiabosse den nächsten hit besprechen; etc.

      aber sobald kinder ’schauspielern‘ (müssen)… neee, alter! echt nicht! nichtmal in ‚Orville‘!

      und ja, ich habe kinder, um euch gleich mal den zahn zu ziehen…

      Antworten
    • jako sagt:

      Irgendwie fehlt bei deinen „Thesen“ die „Gegenseite“…
      Mag ja sein, dass JMS das Mal gesagt hat… Aber was ist mit Nog und Jake?
      Die beiden haben durchaus ihren Raum in DS9 und eine langfristige, emotionale Charakterentwicklung.

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      In Voyager gab es Naomi ?, aber ihre Rolle war lange nicht so wichtig wie die der Kinder in The Orville und der Jugendlichen in DS9.

      Im Gegensatz zu Frank finde ich, dass die Kinder in The Orville dramaturgisch wichtig (und deshalb sinnvoll) sind.
      Ty ist – wie Serienfan schrieb – wichtig, weil die Charakterentwicklung von Isaac mit der Beziehung zu Ty verbunden ist.
      Die Figur Marcus ist besonders in Staffel 3, Folge 1 überragend wichtig und nicht bloß Beiwerk.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Meine Lieblingsszene mit Kindern in „Star Trek“ befindet sich in der Voyager-Episode „Real Life“. Darin erschafft sich der Holodoc auf dem Holodeck eine kitschige Familie. B’Elanna Torres überredet ihn schließlich, seinem Programm etwas mehr „Realismus“ verpassen.

      Was dann kommt, ist zu komisch und wirkt wie die Szenen aus einer futuristischen Familienserie. Der Sohn treibt sich mit Klingonen herum und hört laute Klingonenmusik. Highlight ist für mich die Szene, in welcher der Holodoc zu seinem Sohn sagt, er möge sich doch stattdessen ein paar nette vulkanische Freunde zu suchen.

      Das sind für mich Szenen, wie sie in „The Orville“ vorkommen könnten.

      Ebenfalls sehr komisch im „The Orville“-Stil ist in dieser Folge die Szene, in der Tom Paris die gute B’Elanna Torres dabei ertappt, den klingonischen Trivialroman „Women Warriors at the River of Blood“ (Kriegerinnen am Ufer des blutigen Flusses) zu lesen.

      Noch zwei Anmerkungen zu „Real Life“: Ein Großteil der Handlung spielt auf dem Holodeck, und es tritt nicht eine EINZIGE Fehlfunktion auf. Tom Paris begibt sich auf eine hochgefährliche Shuttle-Mission, und das Shuttle wird NICHT zerstört!

      Da soll noch einer sagen, „Star Trek – Voyager“ wusste nicht zu überraschen!

      Mehr dazu aber in meinem nächsten Thread mit dem Titel: „500 Gründe, weshalb ‚Star Trek – Voyager‘ unterschätzt ist.

      Antworten
    • Miles sagt:

      Da leg ich keine alternativen 500 Gründe vor!

      Aber am Ende Deiner 12 Orville Gründe schreib ich noch was.

      Antworten
  33. Serienfan sagt:

    Nr. 10 von 12 Dingen, mit denen „The Orville“ das klassische „Star Trek“ übertrifft:

    DIE ASSIMILIERUNG VON ALIEN-KULTUREN

    Spätestens am Ende einer Folge hatte Kirk stets einer Gesellschaft erklären können, dass sie sich nicht länger einem Supercomputer oder dummen Herrscher unterwerfen durfte. „The Orville“ geht hier weiter. Die Regorer werden ihre Astrologie genauso wenig von heute auf morgen über Bord werfen, wie unsere Kultur den Kapitalismus aufzugeben bereit ist. In fast allen „The Orville“-Folgen ist die Aliengesellschaft am Ende so wie zu Beginn der Folge. Oder die Aliens lösen ihre Probleme selbst, sie brauchen keine Menschen, die ihnen den Weg weisen. So stelle ich mir wirklich aufgeschlossenen Umgang mit fremden Kulturen vor.

  34. Serienfan sagt:

    Nr. 11 von 12 Dingen, mit denen „The Orville“ das klassische „Star Trek“ übertrifft:

    ZWISCHENMENSCHLICHE KONFLIKTE

    Was haben sich die „Star Trek“-Autoren immer angestrengt, um die so begehrten Konflikte in die Trek-Serien einzubauen. Der Maquis wurde eigens dafür erfunden. Statt zwischenmenschlicher Auseinandersetzungen gab es leider nur offene Aggression oder dümmliches Intrigenspiel. Streiten durften sich meist nur Aliens. Bei „The Orville“ gibt es jede Menge zwischenmenschlicher Konflikte – mal größer, mal kleiner –, die man nachvollziehen kann, die aber nicht dazu führen, dass man die Figuren gleich als dumm empfindet. Wenn Bortus sich der Ethik der Union annähert, Klyden aber in der aus unserer Sicht rückständigen Ethik der Moclaner verbleibt, führt das zu Spannungen, die in „The Orville“ durchaus vertieft werden, ohne gleich ins große Melodram zu kippen.

  35. Serienfan sagt:

    Nr. 12 von 12 Dingen, mit denen „The Orville“ das klassische „Star Trek“ übertrifft:

    ABSOLUT NICHT SPIESSIG

    Wenn Science-Fiction einen weiter entwickelten Menschen zeigt, wird der leider oft zum Spießbürger. So auch die Figuren der „Next Generation“, die immer nur Klassik hören und Shakespeare lesen. Oder die Charaktere sind gar nicht von denen der Gegenwart zu unterscheiden, wie leider vielfach in der Classic-Serie, in der so manch einer nicht gerade aufgeschlossen mit Spock umging. „The Orville“ zeigt: Ja, man kann einer höher entwickelten Gesellschaft mit einer hohen Vernunft und Ethik angehören und dennoch Pizza essen und an Videospielen Spaß haben. Wie „fortschrittlich“ man ist, äußert sich in den Taten, nicht in spießbürgerlichen Tugenden. So macht „The Orville“ doch noch mehr Lust auf Progressivität.

    • JP1957 sagt:

      Uff … das ist eine arg spießige Vorstellung von „Spießigkeit“, im Übrigen ein Begriff, den man in den Diskussionen über Gesellschaft und Kultur gar nicht mehr findet.

      Kennzeichen von Spießbürgerlichkeit ist es, klassische Musik zu hören und Shakespeare zu lesen?

      Nicht genug damit, wird behauptet, die Protagonisten in TNG würden „immer nur Klassik hören und Shakespeare lesen.
      Was wohl Riker mit seiner Posaune und Vorliebe für Jazz dazu sagen würde?

      Die Freizeitgestaltung in The Orville ist für mich eher eine Schwäche der Serie, weil sie so gar nichts „Utopisches“ zeigt, sondern – das Holodeck ausgenommen – genau so auch im 21. Jahrhundert stattfinden könnte. Inclusive Mainstream Musik (falls Billy Joel noch Mainstream ist).

      Da haben sich TNG und DS9 deutlich mehr Mühe gegeben.

      Antworten
    • Michel sagt:

      Ja, die Besinnung auf echte klassische Kultur war eine gewisse Stärke von TNG … da und dort allerdings ruiniert von „Product Placement“* oder kurzlebigen Strömungen (peinlichstes Aerobic von Doctor und Counsellor etwa).

      *Es gab da mal in einer Folge einen Blick in eine Freizeithalle der Enterprise-D, auf der so ulkige 3-D-Plastik-Spielbretter eines abstrakten Brettspiels rumstanden, das der damalige Hersteller der Produktionsfirma untergeschoben hatte – es sah halt futuristisch aus, ist aber nach wenigen Monaten wieder in der Versenkung verschwunden, in die es gehörte, da es nur eine der vielen Schach-, Dame-, Mühle-Varianten war, von denen jedes Jahr Dutzende rauskommen. Catan oder (inzwischen) Codenames wäre eine bessere Wahl gewesen. Die werden wohl auch noch in 200 Jahren Bestand haben.

      Ich glaube halt eher nicht, dass die Beastie Boys in 200 Jahren noch gehört werden … aber Bach und Beethoven … und sicherlich auch die Beatles, falls nicht ein größerer Krieg alles an Datenträgern vernichtet und nur noch Notenblätter übrig bleiben (dan haben statistisch die Klassiker tatsächlich die größte Überlebenschance).

      Ziemlich miefig-piefig fühlt sich die kulturelle Klassik bei TNG allerdings wirklich an, da gebe ich Serienfan schon recht, aber auch das plumpe Ranwanzen von Orville in popkultureller Hinsicht, ohne jede ironische Brechung, muss einem auf den Zeiger gehen:
      Ja, der Typ kann passabel Gitarre spielen und singen, aber muss er mir das minutenlang auch demonstrieren?
      Selbstverliebtheit ist größter Mist, gerade bei etwas, das comedy-lastig sein müsste.

      Und in diesem Zusammenhang dann auch gerne Nr. 13 von X Dingen, wo die Orville denselben Murks macht:

      Wer trifft sich zum geselligen Zusammensein? Die sieben (oder so) Hauptdarsteller plus der aktuelle Gaststar – die hunderten Redshirts und Grunts haben keinen Zutritt.

      Was das angeht, gefiel mir „Raumpatrouille“ trotz aller Albernheiten von Anfang an deutlich besser (so alt, dass ich deren Originalausstrahlung bewusst erleben konnte oder durfte, bin ich nicht, aber die erste Wiederholung schon):
      Wenn es sich eh nur um die sechs bis acht Leute der Brückencrew dreht, dann lasst in einer Zukunft der zu erwartenden Vollautomatisierung die anderen doch einfach weg.
      Spannung wird nicht nur dadurch erzeugt, dass irgendein Namenloser gekillt wird.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      Mir gefällt es, wenn bei „The Orville“ über Barry Manilow als „in seiner Zeit verkanntes Genie“ gesprochen wird.

      Antworten
    • JP1957 sagt:

      Mir auch. Aber für eine SF-Serie wär es hübsch, daneben auch noch ein paar futuristische Freizeitaktivitäten anzubieten.

      Hier hat jemand auf Raumpatrouille Orion verwiesen.
      Da wurde im 4.Jahrtausend immer noch gesoffen, gleichzeitig gab es aber diesen bekloppten Tanzstil,
      der auch heute noch als Innovation durchgehen würde.

      Antworten
    • Serienfan sagt:

      „Aber für eine SF-Serie wär es hübsch, daneben auch noch ein paar futuristische Freizeitaktivitäten anzubieten.“

      Zweifellos. Weshalb ja genau das in meinen 12 Thesen nicht auftauchte.

      Antworten
  36. jako sagt:

    Sisko spielt Baseball und kocht,
    O’Brien und Bashir spielen alberne Szenarien im Holodeck. Tom Paris schreibt holo scifi und schraubt an Autos herum. Dax ist recht umtriebig und dem Glücksspiel zugeneigt.

    • JP1957 sagt:

      „Sisko spielt Baseball und kocht“

      Und bastelt Raumschiffe mit Sonnensegeln für einen Trip mit seinem Sohn.

      Aber vielleicht ist „Basteln“ für Serienfan auch spießbürgerlich ;-)

      Antworten
  37. JP1957 sagt:

    „Nr. 6 von 12 Dingen, mit denen „The Orville“ das klassische „Star Trek“ übertrifft:

    LIEBE“

    Ich habe mir gerade noch einmal S2/ F 11 (Die Zeitkapsel) angesehen und die Folge (die ich bestimmt schon zwei-/dreimal gesehen habe) herausragend gefunden.

    Nicht nur, weil hier in nur 49 Minuten eine romantische Beziehung zwischen Gordon und der (fiktiven) Laura vom Kennenlernen bis zum bittersüßen Ende erzählt wird (dabei noch begleitet von wunderbarer Musik), sondern auch, weil ich nach den Diskussionen hier in den letzten Wochen über Künstliche Intelligenz und Bewusstseinsfähigkeit noch ein weiteres Thema (in nur wenigen Dialogen!) herausragend angesprochen fand.

    In The Orville werden Geschichten erzählt und mit wie wenig Aufwand nur mit der Qualität der Dialoge und der Qualität der Schauspieler das möglich ist, zeigt diese Folge wunderbar.

    Und jeder, der behauptet, in Staffel 2 würde Humor nicht mehr zur Geltung kommen, sei an die B-Story um die beiden rauchenden Moclaner erinnert.

    Wie sehr ich The Orville vermisse!

Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Brandneues
Gemischtes
Büchers
Jenseits Zyklus
Arschiv
Zum Archiv unserer gesammelten (Mach-)Werke.