Film- und Serienkritiken

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Doctor Who – Kritik zu 14.01 und 14.02

Doctor Who – Kritik zu 14.01 und 14.02

Doctor Who machte in den letzten Jahren eine diverse schwere Zeit durch: Während des Jody-Whittaker-Abschnitts musste sogar ICH das Handtuch werfen, weil die Drehbücher so schlecht wurden. Doch plötzlich verpflichtete man den „War früher schließlich okay“-Showrunner Russell T. Davies (2005-2010) erneut. Gleichzeitig beteiligte sich Disney am ollen BBC-Franchise, was Davies wohl gut fand, da er eh mehr schwule Themen unterbringen wollte. [Sätze, die man vor 10 Jahren nur ironisch schreiben konnte?] – Doch wie macht sich der erste dunkelhäutige Doctor nun? Und mit wem, diese geile Sau?


14.01 – „Space Babies“

Inhalt:

Der neue Doctor stellt sich nach der Christmas-Episode ERNEUT seinem neuen Companion (Ruby) vor. Obwohl das für neue Zuschauer sinnvoll ist (Disney+), wirkt das alles doppelt gemoppelt, unorganisch und trotzdem zu oberflächlich.

Nach einem kurzen Besuch bei Dinosauriern gelangt man auf eine Raumstation, auf der intelligente Babys (dafür gibt es quasi keine Erklärung) recht verlassen leben. Nur ein Monster besucht sie ab und an, während eine Mechanikerin aus der Ferne das Anreichen der Taschentücher (Windeln hätten mich mehr interessiert!) via Roboterarm dirigiert.

Besprechung:

Schnell und zackig war Dr. Who ja schon vorher – auch bei der Vorstellung eines neuen Doctors.

Aber HIER fühlt es sich erstmals exakt wie bei „The Marvels“ an: Figuren krachen aufeinander wie von geisteskranken Magneten angezogen. Labern, Wegschneiden, Grimassen schneiden, Wegfliegen, dann dasselbe von vorn.

Wer sich nicht in den ersten 2 Minuten dran gewöhnt, dass Ruhephasen, Vorstellungsrunden und ernste Momente komplett FEHLEN, ist vermutlich schneller raus, als der Doctor „Tütü“ sagen kann. – Feingefühl, filmischer Anspruch oder optische Filetstücke zelebrieren, das gibt es nicht mehr. Von Sekunde 1 an hat man das Gefühl, dass hier irgendwas gaaanz schräg läuft. Sehen wir gar den ersten KI-generierten Film, bei dem auch die Bilder nicht mehr von Menschen stammen?

Stets walzt man mit ausgewürfelten Mimiken und Gestiken durch die Handlung, bis einem der Doctor mit irre aufgerissenen Augen anblickt und einem aus der (Terror-)Trance reißt. Alle 30 Sekunden von neuem.

Ein gewisser Stil ist kaum erkennbar… Von einer Sekunde auf die andere ist der Doktor panisch, belustigt, neugierig oder von sich eingenommen. Kein schauspielerisches oder inhaltliches Konzept unterbricht das Händewedeln, kein guter Gag unterstützt das wahnsinnige Gefasel des blanken Irrsinns.

„Was, mein Rumgehampel, die unpassenden Gesichtsausdrücke und mein unterdurchschnittliches Schauspiel passen Ihnen nicht?“ – „Äh, nein, ich LIEBE es! Habe ja nichts gegen Schwule oder so.“ – „Was, haben Sie mich auf meine Sexualität reduziert?!“ – DAS macht er am liebsten selber: Ncuti Gatwa interpretiert die Rolle eher klassisch.

Wo der Doctor herkommt (Äh, ein Waise?! Alles rebootet – oder watt?) wird angeschnitten und sofort fallen gelassen. Auch das Schicksal seiner Begleiterin wird derart panikattackig runtergefaselt, als würde der Zuschauer mehr Streamingkohle abdrücken, wenn vorher jegliches Gefühl im Umfeld seines Geldbeutels abgestumpft wird.

Die eigentliche Geschichte ist ein ähnlicher Horrortrip: Sprechende Babys(!) mit CGI-animierten Mündern leben und arbeiten auf einer Raumstation. Sie warten auf ihre Eltern, wurden aber quasi ausgesetzt – während die Geburtsmaschine im Hintergrund weiterläuft.
Gründe und Motive dafür werden zwar genannt, wirken aber so beliebig wie ein Staffelgeheimnis bei „Discovery“.

Am Ende soll es eh nur süß wirken, wie die kleinen Scheißer auf Kinderwagen durch die Gegend brausen, während das CGI ihnen Sätze in den Mund legt. – Die zu den panisch geweiteten Gesichtern natürlich null passen. Ab und zu fahren die Kids dann wild im Kreis, was Doc und Dings mit süßlichem Quietschen und Gutfinden quittieren. („Juchuuu, Babys! Ihr seid alle sooo toll. Wir übrigens auch! Gruppenumarmung! So, genug jetzt, ich muss einen Moonwalk an der Konsole vollführen.“)

Dann trösten sich der Doctor und Ruby, weil sie dasselbe(?) Schicksal teilen, wundern sich über’s eigene Wegrennen oder darüber, dass eines der Babys mit Holzschwert zu dem Monster rüberfährt, das in den Tiefen der Raumstation abhängt. Aber nur, weil „Kinder gruselige Geschichten“ brauchen und das Brüllen des Monsters eine besonders gruselige Frequenz besitzen soll.

Na jaaa, da habe ich mich akustisch schon mehr erschreckt, wenn nachts ein Lkw am Schlafzimmerfenster vorbeifuhr…

„Monster verbrennen für den Frieden! Und gegen den Einmarsch in Palästina!“ – Flammkuchen versus Mutterkuchen: Die Chefin der Babys hat sich mal gerade einen Flammenwerfer aus der Wand geschnitzt. Zufälligerweise habe ich genau auf diese Wand bereits „Bitte aufhören!!“ geschrieben. Mit meinem eigenen Blut.

Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die Macher uns mit ausgerechnet DIESER Einstandsepisode aktiv verarschen wollen. Ist das eine Serie FÜR Babys? Oder sollen die verwirrten Kids gar die Dr.-Who-Fans darstellen, für die man nur ein (Standard-)Monster aus Popeln (kein Witz! Ist die Story!) bereitstellen muss, damit sie dranbleiben?

Wobei es natürlich sooo viel wichtigere Themen gibt, die es im Rahmen einer Trash-Serie zu verhandeln und verwandeln gilt.

So wird z.B. alles ausgeschmückt mit unterschwelligen Misshandlungs-, Babyklappen- und Verlassensmetaphern, die dezent ins Thema Abtreibung bzw. Zwangsgeburten driften. Gleichzeitig ist jeder Mensch wertvoll und oberknorke, vor allem die, deren Charakter man null kennt. Die Babys sind ausdrücklich „gut, so wie sie sind“ („absolute georgous!“ – *flenn*), obwohl sie eher wie 10-jährige Kinder wirken – und man deren Eigenheiten gar nicht wissen kann.

Dazu kommt, dass man alle paar Sekunden mit dem Ausdruck „SPACE BABY!“ angebrüllt wird, was wohl das Humorelement dieser Episode sein soll.

„Das Monster muss durch die Luftschleuse, Ruby!“ – „Keine Sorge, das erledigt die Mechanikerin im Kontrollraum. Wir müssen nur abhängen und schwule Musicals auf unseren Airpods hören.“ – Der Doctor bekommt hysterische Lachanfälle, droht, hüpft, tänzelt und befiehlt. Hier nicht zu sehen: Die sinnlosen Rückblick-Flashbacks(!) zu Sachen, die er selbst erst 30 Minuten vorher gesagt hat.

Immerhin ist alles schön bunt und die Laufzeit ging okay herum. Vielleicht bin ich aber auch zwischendurch in Ohnmacht gefallen und hab’s nicht bemerkt?

Dass die Station am Ende von einem gesammelten „Methan-Furz“ angetrieben wird, passt dazu. Beim Fast-Wegschnarchen habe ich nämlich auch ein paar mal das Kissen vollgebläht.


Fazit:

Trotz des Lippenstifts, mit dem ich mir zwischendurch die Augäpfel angemalt habe: Ich war nicht bereit für das, was mich hier erwartete. Ich hätte wohl vorher eine „Anspruchshaltung-Abtreibung“ durchführen müssen?

Wenn der Doctor am Ende mit überdrehter Kindergartenstimme (Marke „Peinlicher Onkel“) die Babys animiert und man noch die endlosen Schnittgewitter im Kopf hat, will man sich selbst mittels Rennbahn und einer angrenzenden Hauswand mental zum Baby zurückverwandeln.

Am schlimmsten ist aber, dass NICHTS am Doctor mehr alt und weise wirkt. Zwischen den pflichtbewussten und geduldigen Winzlingen wirkt er streckenweise sogar erschreckend infantil.

Ja, ich habe mich zwar oft über die letzten Who-Staffeln geärgert – aber Herzrasen, Kopfschmerzen und nervöses Augenzucken hatte ich danach noch nie. Bis heute.

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14.02 – „The Devil’s Chord“

In Episode Zwo taucht der Maestro-Teufel in Form einer Drag-Queen(!) in einem Klavier auf – um der Menschheit die Musik zu klauen. Zum Beispiel bei den Beatles, wo sich der Doctor und Ruby einfinden, um die Aufnahme zum ersten Album zu erleben.

Eigentlich ist der/die/das Maestro eine tolle Idee für Zuschauer, die gerne freidrehende Gaststars (wie z.B. den Master) sehen. Eben Nebenfiguren, die so lange overacten, bis sich der Unterhaltungsfaktor von alleine einstellt – weil er sonst nirgendwo hin kann.

Aber alles hat nun mal seine Grenzen. Teilweise setzt man die sich unnötig sogar SELBST. Zum Beispiel beim interessanten Beginn, wo Maestro eine Art „Sohn“ vorschickt, der nur die „Prelude“ ist…

Das Kind war aber lediglich ein Beschwörungsmechanismus und existiert nach 3 Minuten nur noch als Kleiderhaufen am Boden. Schade! Das wäre eine interessante Dynamik gewesen, wenn der Doctor den Jungen z.B. auf seine Seite hätte bringen müssen.

(„Tja, mein Daddy ist nun mal ein Horrorclown und personifizierte Musik.“ – „Wie ist er entstanden, mein Kind?“ – „Napster und eDonkey hatten Anfang der 2000er ein Kind oder so.“)

Trotzdem konnte ich mich dem Sog der Drag Queen nicht gaaanz entziehen. (*Pumps auf Sparkillers Tastatur ableg*) Lässt man mal ideologische Gedanken außen vor (= „Wieso muss es IMMER in die Queer-Richtung gehen?“), so ist das ein Charakter, den Who-Fans vor 10 Jahren noch gefeiert hätten. Immerhin ist das hier auch nichts anderes als Tim Curry mit Bauchspeck. Und interessanter als das hundertste Weltraum-Monstrum oder die Daleks.

„Ich bin ein Wesen aus einer anderen Zeit und fresse die Kunst!“ – „Etwa Musik?“ – „Auch! Aber die meiste Zeit funktioniert mein Po-Loch als Schredder für gelungene Drehbuchseiten.“ – Back to the Ro(o)ts: Dieser grelle Geräuschesauger war mir fast sympathisch. Ein bisschen schwang wohl die Hoffnung mit, dass er das Kreischen und Rumbrüllen des Doctors als leckere Vorspeise ansehen könnte…

Dass man gleich wieder auf ein geschlechtsneutrales Pronomen verweist, darauf gehe ich mal nicht ein. Es kommt nämlich schon genug Mundschaum aus den entsetzten Youtube-Reviews raus. (*Kissen auf Handy drück*)

Auch muss ich viele Kritiker berichtigen: Es ist nicht vorrangig die STORY, die hier ermüdend blöde ist. Denn es gab es bereits ähnlich verrückte Dinge bei Dr. Who! Auch wenn Musiknoten, die 3D-animiert aus Körpern gesogen werden und im Raum rumfliegen, eher nach Cartoon aussehen. Fehlte echt nur Schinkenduft, der zu einer herbeiwinkenden Hand wird?

Aber mies ist vor allem, dass es neuerdings keinen Regisseur mehr gibt, der das irre Gehampel in irgendwelche Bahnen lenkt. Man hat das Gefühl, dass alle am Set oftmals tanzen und laufen konnten, wie sie wollten.

Trotzdem ist diese Episode weitaus besser als die erste. Denn ab und an wirkt der Doctor wie ein echter Charakter, der zumindest an irgendwas, seinem alten Wohnort und seinem Companion interessiert ist. Zwar kommt Ruby immer noch wie ein weißes Blatt Papier mit Lippenstiftabdruck rüber, aber interessante Begleiter sind eh nicht (mehr) die Stärke der Serie.

Gute Szenen waren das emotionale Klavierspiel in einer Welt ohne GUTER Musik (ich nenne sie auch „Normales Radioprogramm der 2020er“-Welt) oder das audiomäßige „Stummschalten“ einer Seitengasse, damit der/das Maestro den Doctor nicht findet.

„Oh Gott, was kommt da aus meinem Klavier?!“ – „Alles, was du dir vorstellen kannst, Schätzchen.“ – „Auch eine moderne SciFi-Serie?“ – „Na ja, wir wollen nicht unrealistisch werden, Darling.“ – Das wäre mit Techno nicht passiert: Maestro fühlt sich von melodischer Mucke angezogen. Apropos Angezogen: Wenn das Wesen auf Gerüche statt Töne stehen würde – wären dann lauter NASEN auf dem Kragen?

Gefallen hat mir auch der ruhigere Moment, als man in der Zukunft erkennt, dass die Welt ohne Musik zerstört wird. Vielleicht alles überdramatisch, aber schön durch Ruinen GEZEIGT und nicht nur ERKLÄRT. Besonderer Bonus: Der Doctor wirkt ernst und hält die Klappe. Ist das ein anderer Schauspieler als in Episode 1?

Den leicht durchbrechenden Weltschmerz nahm ich ihn sogar ab! Und davon weiß ich einiges… (*auf Bücherschrank mit Discovery-Reviews zeig*)

Und – bitte nicht hauen! – die hintere Mitte der Folge gefiel mir auch. Dass der Bösewicht das Summen und Vibrieren des Universums abstellen möchte (wodurch alles stirbt) wird schlicht und simpel rübergebracht. Auf Audio- und Bild-Ebene waren die Szenen im schwarzen Nichts wunderbar aufgeräumt, teilweise hypnotisch (nicht falsch verstehen: eher wie ein Exhibitionist, der euch auf dem Weg zur Arbeit aus dem Gebüsch anpinkelt) und zumindest halbwegs neu.

Am Ende ist das Wesen halt eine Art von Q mit Musik-Fetisch.

Wer hier NUR das Abfeiern von Transen-Klischees sieht – wie viele brüllende Drag Queens mit Klaviernoten auf dem Hemd kennt ihr eigentlich? – ist vielleicht eeetwas unfair gegenüber der Folge?

Das Finale ist zwar erneut so hyperaktiv wie eine Dreck-Queen, die beim Tanzen in den Putzeimer geraten ist, aber große Unterschiede zu Matt Smith und David Tennant kann ich da nicht erkennen.
Nur dass der nackte Wahnsinn mit atombreitem Story-Anstrich damals frischer war.

„Ich habe keine Ahnung, wie das funktioniert, dass Noten physisch erscheinen.“ – „Schnell! Denk mal an nackte Männer!“ – Der Doc komponiert aus dem Schmerz seines Lebens den geheimen Exorzismus-Song. Wo er den plötzlich herhat, ist die übliche Seltsamkeit im Doctor-Who-Kontext. Da hätte ich mir eher was wie das erste Summen im Universum (Urknall oder so) gewünscht. Oder den Klemmfurz beim Verfassen dieses Scripts.

Bleibt nur die Frage: Wieso baut Kollege Sparkiller per KI nie solch geniale Songs?


Fazit:

Dass DAS die schlechteste Who-Episode aller Zeiten sein soll, wie man teilweise lesen konnte, ist natürlich Blödsinn.
Nur weil dieses Werk neu ist – und wir uns bei all den Lesben, Schwulen und Geschlechtslosen das Genital abschneiden sollen!?

Nein, so einfach bekommt ihr meinen Hass nicht.

Die mieseste Episode ist und bleibt nämlich „Space Babies“, jawohl!

Allein die (gewollt) geschmacklose Erscheinung von Mumpitz-Maestro beim Musiknoten-Snacken ist unterhaltsamer als das lahme Rumgestehe der zahnlosen Jodie-Whittaker-Geschichten.

Am Ende entscheidet jeder selbst, was man hier erwarteten konnte… Wer z.B. Science Fiction, Charakterentwicklung und Anspruch sucht, kann sich hier gleich gehackt legen – und ungestraft auf 0,5 Sterne runtergehen.

Wer aber schon innerlich gestorben ist, erfreut(?) sich an dem ungefilterten Kalauer-Zirkus, bei dem keine (guten) Gags das irritierende Auftreten des Gegenspielers stören.

Die cartoonige Notenschmeiß-Nummer am Ende hätte ich eigentlich als unnötig, unpassend und hyperaktiv bezeichnet, WENN ich nicht bei „Strange New World“ diese Musical-Scheiße gesehen hätte.

Ein schönes Beispiel, wie moderne Serien franchiseübergreifend voneinander profitieren können?

(* „Star Wars“, „Star Trek“ und „Dr. Who“ jeweils einen Holzhammer in die Hand geb – und den Zuschauer autmunternd in die Mitte stell*)

Als lockere Science-Fiction-Folge:

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM

Als Fantasyexperiment mit Trash-Elementen:

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM

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Artikel

von Klapowski am 19.05.24 in Serienkritik

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Kommentare (18)

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  1. Hoppelhase sagt:

    Nee, was für ein Scheiß. Man fragt sich, wer jetzt infantiler rumkommt. der Doktor oder die Spacebabys mit ihrem Poppelmonster. Sicher, auch früher ™ gab es Folgen, die mitunter etwas schräg daher kamen, aber was hier an Ideen rausgepopelt wird, ist doch nur noch mit völligem Schwachsinn zu bezeichnen.
    Ein rumhampelnder Doktor, der nicht einmal im Ansatz zu verstehen scheint, was er da machen soll, da habe ich das Gefühl das bei der letzten Regenration das Hirn irgendwie weg geblieben ist.
    Auch das Stück „mit Musik“ war gefühlt dummes Zeugs, die Schauspieler scheinen ohne Drehbuch irgendwas zu spielen, wird schon Sinn ergeben. Oder auch nicht. Vielleicht gab es da sogar sehenswerte Ideen, aber vor lauter hilfslosem rumgezappel habe ich davon nichts mitbekommen.
    Ich glaube ja, das die Intention mittlerweile ist, den neuen Doktor noch kaputter und unfähiger hinzustellen, damit man dann sagen kann „Hm, im Vergleich zu dem war der letzte Doktor aber besser“
    Am schlimmsten finde ich es, das ein „Geschichtenerzählen“ überhaupt nicht mehr vorkommt, Handlungen werden hingeworfen und ungeklärt stürzt man von einem Teil der „Geschichte“ zur nächsten.
    Aber solange am Ende alles gut wird ist es doch gut so. Oder?

  2. Raketenwurm sagt:

    Ich würde das als Doctor Who Fan ja alles gern gut finden, gehe bei jeder neuen Folge gerade mit der Einstellung heran „In der Serie haben sich Kack-Folgen und Meisterwerke schon immer die Klinke in die Hand gegebenn, jetzt kommt bestimmt mal etwas Tolles…“, und 50 Minuten später muss ich mir eingestehen – das war gerade wieder Mist. Oder maximal Durchschnitt, mitsamt dem Gefühl, dass es in der RTD2-Ära nicht mehr besser werden wird. Und dazu schaue ich mir gerade auf Disney+ parallel die exzellente Serie „Shogun“ an. Die ist so toll, klug, detailverliebt, komplex. Wenn man danach eine neue Doctor Who Folge schaut, fühlt die sich einfach nur furchtbar hohl und seicht an. Da wäre so viel möglich in der Serie; man könnte soviel erzählen und zeigen. Stattdessen muss ich mir nun die verfilmten Prosecco-Fantasien eines gealterten Autors anschauen, der mit der Serie vor Jahren schon alles erzählt hat, was er damit erzählen konnte und wollte. Die verzweifelten Doctor Who Fans spinnen sich gerade die Theorie zusammen, dass die neue Staffel ein galaktisches Fernsehprogramm zeigt, in das der Doctor und Ruby geraten sind. Deshalb die ständigen ForthWall-Szenen, Anschlussfehler, Plotlöcher, und die gleiche Schauspielerin in jeder Folge. Aber selbst wenn dem wirklich so sein sollte – dann wären die neuen Folge absichtlich schlecht geschrieben? Macht es das nicht noch schlimmer?

  3. Klapowski sagt:

    „Am schlimmsten finde ich es, das ein „Geschichtenerzählen“ überhaupt nicht mehr vorkommt, Handlungen werden hingeworfen und ungeklärt stürzt man von einem Teil der „Geschichte“ zur nächsten.“ (Hoppelhase)

    „Die verzweifelten Doctor Who Fans spinnen sich gerade die Theorie zusammen, dass die neue Staffel ein galaktisches Fernsehprogramm zeigt, in das der Doctor und Ruby geraten sind.“ (Raketenwurm)

    Ich weiß auch langsam nicht mehr, wie man das alles bewerten soll. Sind meine/unsere Kriterien aus der Mode gekommen? Eigentlich will man ja „nur“ verständliche Geschichten, in der richtigen Reihenfolge erzählt, mit ein paar netten Effekten und Charakteren, die man ein klein wenig verstehen kann. Viel mehr war es ja früher auch oft nicht… Shakespeare-Dramen waren ja Episoden wie „The Empty Child“ (2005) auch nicht.

    Und dennoch kommt einen „Bad Wolf“ inzwischen fast wie tiefgründigstes Autorenkino vor:

    https://www.youtube.com/watch?v=9847_BEaLlM

    Somit komme ich immer mehr ins Schwimmen, was und wie ich HEUTE überhaupt beurteilen soll.

    Sollen das amüsante Bilderwelten sein, bei denen man beim Handy-Swipen kurz die Katzenbabys vergisst? Sollen wir hier was Intelligentes mitnehmen oder einfach das Gehirn auf den Tresen klatschen?

    Die Hypothese, dass die neue Staffel ein galaktisches TV-Programm ist, ist vermutlich nicht zu halten. Wobei das allerdings erklären würde, warum der Doctor plötzlich in einem Musical tanzt, während er die letzten Sätze spricht.

    Ich vermute ja stark, dass wir in 5 Jahren mit wenig Aufwand wählen können, wie die Folgen ausgehen – es wird dann halt einfach spontan ein Ende generiert. Was mir dann nur recht sein kann.

    Denn dann erzeuge ICH sowieso längst die 100 neuen TNG-Episoden, die man uns in den 90ern vorenthalten hat.

    • Hoppelhase sagt:

      Hm, vielleicht ist es trauiger weise so, das mittlerweile so viele Menschen verblödet sind, das so etwas als gut gilt. Leider erinnert das ganze immer mehr an Idiocrazy in seinen schlimmsten Auswüchsen. Bis zur Serie „Ow! My Balls!“ ist da wohl nicht mehr weit.
      Andererseits fällt es wohl den wenigsten mangels Aufmerksamkeit mehr auf, denn mit nur 5 Sekunden Konzentration ist schon bald das Vorhersgesehene bereits vergessen. So sehr ich eure Arbeit schätze, glaube ich das viele Leute, die SF spannend finden, durch so viele dumme Serien ( und Kinofilme ) immer enttäuschter werden.
      Danke für eure unermüdliche Arbeit, auch wenn sie wohl keine grosse Freude mehr bereitet.

      Antworten
    • frank sagt:

      nunja, im grunde gebe ich dir recht, aber leider gibt es auch heute noch gute sf.

      gerade habe ich mir beispielsweise die dritte folge dark matter (der 2024er aufguß) angesehen, und bin trotz der üblichen schwächen durchaus verhalten positiv gestimmt. man kann nämlich auch heute noch gute geschichten erzählen, wenn man einem nicht unbedingt irgendeine ideologie mit dem holzhammer einprügeln will…

      Antworten
  4. Serienfan sagt:

    Und dann fehlte auch noch seit etlichen Episoden die deutsche Fassung der neuen „Doctor Who“-Folgen, was zu Spekulationen einlud.

    Hat sich der Übersetzer erschossen, weil er nicht weiß, wie diese „They-Sache“ im Deutschen funktionieren soll? (Wer sich ein Zweierbüro mit einer They-Person teilt, kann zwar „in my office are sitting one colleagues“ sagen, aber auf deutsch geht das nicht mehr. „Bei mir im Büro sitzen ein Kollegen.“ Oder: „Bei mir im Büro sitzen eine Kolleginnen.“ Oder: „Bei mir im Büro sitzen ein/e Kollegen*innen.“)

    Dann behauptete Disney, die fehlende deutsche Fassung lag an einem Krankheitsfall bei der Synchro, was dann nicht mehr ganz so glaubwürdig war, als sich herausstellte, dass es die deutsche Sprachfassung stets pünktlich in Finnland gab.

    Offenbar war bei der jüngsten Entlassungwelle bei Disney ausgerechnet die einzige Person dabei, die weiß, wie man das Häkchen hinter einer Sprachversion platziert. Oder es sind alle krank, die wissen, wie das geht.

    Tja, da soll noch einer sagen, unter Corona wäre die Welt nicht in Ordnung gewesen. Disney plus funktionierte (die Mitarbeiter waren offenbar zahlreich und gesund genug), die Bahn war pünktlich und nicht überfüllt, Gas und Döner waren billig, und es wurde gerade „The Orville“ gedreht.

  5. Sven76 sagt:

    Doctor Who verkommen zur Teenie-Disney-Serie. Die gesamte Vielschichtigkeit des Doktors ist leider verloren gegangen Die Hintergründe und die Geschichte des Doktors werden in zwei/drei Sätzen angehakt. Das Ganze schaut sich leider wie Trash-Commedy von vor 20 Jahren.

  6. Grinch1969 sagt:

    Hans, get ze Flammenwerfer!

  7. jcneal sagt:

    Nur, damit ich das kurz einordnen kann:

    Ist diese Folge besser als z.B. „The Girl in the Fireplace“?
    Und falls nein, um wie viele Äonen?

    NuHU, ich meine „New-Who“ hatte sowieso hiermit seinen Peak schon erreicht:
    https://www.youtube.com/watch?v=Z7gaxUBbGmg

  8. bergh60 sagt:

    tach auch !

    Urteilt Ihr ncht ein bischen hart ?
    Auch früher war RTD DH ganz schön cheesy. Wenn ich das an die erste Season 2005 denke…

    Andererseits hat Disney ja bis dato fast jedes Frachise zu Grunde gerichtet, dass ihnen in die Finger fiel.

    Ich würde sagen abwarten.

    Zumal ich die Space Babies Folge ganz unterhaltsam fand.
    Und Klapo hat den allerbesten Twist gar nicht mal erwähnt.
    (Antrieb einer stationären Raumstation mit sher ungewöhnlicher Antriebmethode. Ich musste sehr hart Lachen, als ich das sah (un zum Glück nicht riechen musste.)

    There is always a twist at the end, liess mich allerdings wirklich sprachlos und Kopfschüttelnd zurück. War doch bis dato The Doctor dances der geagteste Ausflug in dieses Genre.
    Hoffentlich ist die obligatorische Musical-folge damit abgehakt.

    BTW: Ich fand die Drag-Queen weder lustig noch sonst irgendwas.

    Gruß BergH

  9. Naschkatz sagt:

    Nein, nein und nochmals nein!

    Auch wenn ich nie ein großer Dr.Who-Fan war, frage ich mich hier: Doktor, Who-zu noch die Mühe? Das was in dieser neuen Staffel einem vor die Füße geworfen wird, ist an Absurdität nicht mehr zu überbieten. Oder unterbieten? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr! Die Muppet, ähm Space-Babies haben weniger Tiefgang als „Schweine im Weltall“! Die Weihnachtliche Pilotfolge war ja noch recht unterhaltsam und wirkte, wenn auch teilweise sehr übertrieben, verheißungsvoll. Zumindest gaukelte die Anfangsfolge es mir so erfolgreich vor, dass ich mir die Space-Babies ansah. Da dachte ich schon: Was ist das denn?!?! Neee, das kann nicht noch schlechter werden… Doch bei „The Devil´s Chord“ hatte ich wirklich das Gefühl, dass ich mir lieber die Pulsadern aufschlitzen möchte, als sich noch eine Sekunde länger diesen kranken Mist sich anzusehen!!! Falls die neuen Folgen die Absicht verfolgen, dass man Serien als Folterinstrumente einsetzt, dann haben die Verantwortlichen klar ihr Ziel erreicht. Oder sie handeln nach dem Motto: Auch schlechte Werbung ist Werbung! Die oben genannte Serien-Kritik ist meiner Meinung nach noch viel zu höflich formuliert. Diese Folgen klauten mir Lebenszeit, die mir leider niemand wieder gibt und stärkt in mir nur den Wunsch, jemand Verantwortlichen wirklich weh zu tun!!! Weil das tun diese Folgen – körperlich weh!!! Ich weiß nicht ob ich mir noch eine weitere Episode antue. Vielleicht wenn ich den Wunsch verspüre mir meine Augen auszukratzen und die Ohren abzureißen, könnten diese neuen Dr. Who Folgen dies durchaus beschleunigen!

    Ob diese derartige schlechten Folgen ein Resultat davon sind, dass es Disney übernommen hat, mag ich nicht unterschreiben. Da die BBC eigentlich immer noch ein Wörtchen mitzureden hat, sollte es sogar dem letzten Vollpfosten dort auffallen, dass ihre Serie momentan mehr als nur beschissen ist.

    Somit schließe ich mit den Anfangsworten: NEIN, NEIN, NEIN! Schließlich gibt es noch genug andere GUTE Serien…!

  10. Isabeau sagt:

    Ich fand Dr. Who immer super, aber die aktuellen 3 Folgen fand ich bisher echt schlecht. Richtig schlecht.

    Man spricht ja von einem Neustart der Serie, also ist es Quasi wieder Staffel 1 vom neuen Dr. Who und die Ära um Dr. Who (2005) abgeschlossen, die alten Folgen hatten einen roten Faden der sich durch die Folgen gezogen hat (zB Bad Wolf, Die Frau des Doctors etc), hier fühlt man sich nur noch allein gelassen. Keine Story zu erkennen. Ich hoffe es wird noch besser, bisher leider keine Freude beim anschauen.

    • Isabeau sagt:

      Okay…. Folge 4 hat das ganze noch getoppt. Die Serie ist durch. Der neue Dr Who ist ein Loser der seinesgleichen sucht. 16 Minuten ohne jeglichen Hintergrundinfos, ein heulender Doctor. In den vorherigen Folgen ist er nur weg gelaufen…

      Das war dann wohl meine letzte Folge, ich steige hier aus. Keine Ahnung ob das jetzt für Generation ADHS gemacht wurde, die Informationen nicht mehr verarbeiten kann.

      Antworten
  11. Seraphin Berktold sagt:

    Ich habe mal diese Seiten hier als über-kritisch gegenüber Doctor Who kritisiert.
    Hier trefft Ihr aber mal den Nagel so was von auf den Kopf.
    Oh mein Gott! Was für grauenhafte Folgen!
    Die obligatorischen Zeitgeist-Botschaften dürfen natürlich auch nicht fehlen.
    Fehlen? Ach was! Mitten rein in die Fresse in aller Deutlichkeit.
    Dient das irgendwie der Handlung? Leider nein, aber das macht nichts.
    Hauptsache Russel T. Davies (RTD) hat seine persönliche Sicht der Welt verbreitet.
    Wenn wenigstens die Geschichten gut wären.
    Aber das sind sie nicht.
    An diesen mauen Geschichten litt schon Jodie Whittaker und wer erwartet hatte, dass es mit der Rückkehr von RTD besser wird, dass gar das Niveau der besten, alten Folgen aus 2005 wieder erreicht wird, der wird bitterlich enttäuscht.
    Die Folge 3, Boom, war zwar nicht wirklich schlecht, jedoch habe ich keine Sekunde lang glauben können, dass Soldaten in einem Krieg nicht mitbekommen, dass der Feind gar nicht da ist.
    Und wer finanziert denn nun diesen Krieg, in dem es nur darum geht, einen Rüstungskonzern reich zu machen? Das ergibt keinerlei Sinn.
    Folge 4, Dot and Bubble, hat seine Momente und hätte sogar richtig gut werden können. Wenn aber jemand, der nur per Navigationspfeilen in einer virtuellen Umgebung in der Lage ist zu gehen, ganz plötzlich rennen kann, dann habe ich einfach mal fertig.
    Mal ganz abgesehen davon, dass ich nicht glaube, dass man sich immer nur in einer Blase bewegt und niemals selber ein paar Schritte macht.
    Fazit:
    Selbst Folgen mit brauchbaren Ideen und Ansätzen werden von RTD und seinem Team vergeigt.
    Wie auch schon bei Star Wars und dem Marvel Cinematic Universe in den letzten Jahren seit Endgame, kann man nur mit Ignoranz reagieren. Gute Ideen oder das Unterlassen von moralischen Predigten kann man nicht erzwingen.
    Schön, dass es so viel klassisches Doctor Who Material gibt.
    Für mich ist mit Peter Capaldi die Ära Doctor Who zu Ende gegangen.

    • Seraphin Berktold sagt:

      Ups, da ist mir ein Fehler unterlaufen.
      Zwischen „Boom“ und „Dot and Bubble“ liegt noch das völlig rätselhafte „73 yards“.
      Ob die vielen Fragezeichen, die man im Gesicht hat nach „73 yards“, zufriedenstellend aufgelöst werden (können), nun das bezweifle ich.
      Es war jedenfalls die beste Folge dieser Staffel, denn der neue Doctor war kaum mit von der Partie.

      Antworten
  12. Calvero sagt:

    Die SZ schreibt:

    „Fans von „Doctor Who“ haben sich an wechselnde Hauptdarsteller gewöhnt. Aber so begeistert wie Ncuti Gatwa hat sie schon lange niemand mehr.“

    Komisch, warum rezensiert dann hier keiner weiter?

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