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„Batman – The Dark Knight“ – Das Review

„Batman – The Dark Knight“ – Das Review

„Da isser ja wieder, der dunkle Ritter! Ja, was hatta denn da? Ja, wo isser denn, der kleine Racker?“ – Nein, Knuddelworte sind hier in Wirklichkeit unangebracht… Denn hier wird vom Leder gefledert, wie man es bislang von Superheldenfilmen nicht kannte. Mit ungewöhnlicher Härte und Coolness spielte dieser Film daher allein in den USA 471 Millionen Dollar ein. Die gestiegenen Käufe von Popkorn und Clownsschminke noch nicht mal mit eingerechnet. Doch hat der Film dies auch verdient, oder hätte er doch nur einen klapowskeralen Po-Klaps bekommen sollen? Unser Review klärt euch auf…

„Gehen Sie in diesen Film! Er kann nur gut sein, wenn sich einer der Hauptdarsteller danach umgebracht hat! Es gab nach DIESER Rolle halt nichts mehr im Leben zu erreichen.“ – Wenn man seine Ohren – von mir aus wie eine Fledermaus – spitzt, kann man genau diese Botschaft aus dem derzeitigen Marketing herauslesen.

Überhaupt läuft einem ein Schauer über den Rücken, wenn man Kinogänger fragt, wie denn der neue „Bad“, ähm: „Bat“ so sei: Mit großer Wahrscheinlichkeit werden sie sich dann mit Taschenmessern ein breites Lächeln in die Mundwinkel schlitzen und dann, wie unter Sekt(en)-Einfluss, eine Art Glückstanz in einem großen Popkorneimer vollziehen… Aber ist der neue Batman wirklich so oberaffentittengeil, wie Kritiker, Publikum und der Marketingabschaum derzeit verbreiten? Kann man Menschen trauen, die nach einem Superheldenfilm(!) mit dem Finger im Inhaltsverzeichnis eines psychologischen Fachbuches herumgrabbeln müssen, um die tiefgründigen Elemente richtig zu benennen?

Ich sage dazu nur Folgendes:

„Der neueste Batman ist mir definitiv einen Schuss zu depressiv. Völlig humorlos und maximal mit der Selbstironie eines überzeugten Zeugen Jehovas. Nicht das kleinste Witzlein blitzt zwischen den Zeilen auf. Die üblichen Actionheld-Sprüche wie „Moment! Ich schlag Dir die Idee mal aus dem Kopf (*Rabautz*)!“ vielleicht außen vor gelassen. Aber die höre ich inzwischen schon gar nicht mehr und waren vielleicht auch wirklich nicht vorhanden…“

Denn genau so sehe ich diesen Film diesmal… NICHT. Der obige Absatz war nur ein altes Zitat aus meinem Review zum ersten Teil, der damals eine 3- kassierte und mir bis heute auch kein Wechselgeld rausgeben konnte.

„Los, hinsetzen! Und jetzt gestehe! Du hast schon mal eingesessen, stimmt’s?“ – „Du hast wohl einen sitzen, was? Ich stehe zu allem, wofür ich schon mal eingestanden habe. Sitzt das jetzt endlich?“ – Steht doof da: Der Joker ist endlich hinter Schlumpf und Riegel. Doch damit ist die ganze Geschichte noch lange nicht… ausgestanden. Da hilft auch kein Aussitzen. – Verstehst?

„Batman – The Dark Knight“ ist einfach besser, tiefer und storyabgefüllter als sein spastisch behinderter älterer Bruder, der ohne Hilfe nicht mal alleine aufs Klo konnte und dafür generell eine ganze Stunde brauchte. Woher die Verbesserung stammt? Nun, der Nachfolger hält sich nicht lange mit Batmans Charakterisierung auf! Schwarze Dunstkiepe, Kajalstift, Fetzenumhang: Fertig ist der Rächer der Gegerbten. – Ich hatte nach dem Vorgänger ja schon Angst, dass wir Bruce Wayne wieder nur eine Stunde in Gadget-Bestellkatalogen blättern sehen müssen; zwischendurch immer ein Schild mit der Aufschrift „Meine Eltern wurden ganz doll tot gemacht, ist doch kein Wunder“ hochhaltend.

Aber nein: „The Dark Fight“ beginnt mit einem Banküberfall, wechselt zu einem Blutbad, dann zu einer kurzen Einsatzbesprechung mit Batman, dann zu einer Mafia-Vorstandssitzung, ect., ect… Für Langeweile, Leerlauf und bekacktes Warten muss man mit dem Gang zur Kinotoilette schon selber sorgen. Dieser Film ist knackig und dennoch episch lang, ist düster, lässt aber trotzdem das Nachtlämpchen an, ist realistisch brutal, aber dennoch irgendwie comichaft! – Kurz: Er ist die beste Comicverfilmung, die ich kenne. Und ich habe schon mehr von der maskierten Pseudopsychoscheiße gesehen, als sich der feine Herr Marvel überhaupt vorstellen kann!

Sogar Spiderman wirkt gegen dieses Epos für Erwachsene nur wie ein lauer Sommerwind über’m Abenteuerspielplatz. Zum (gefühlten) ersten Mal wird man nicht mit platten Psychofloskeln überschüttet, aus denen man sich die Motivation von Held & Feind heraus kramen soll. Es gibt beispielsweise keine bedeutungsschwangeren Augenblicke, in denen Bruce Wayne aus der Dorfdisco geworfen wird, um seine Einsamkeit zu zeigen. Genau so gibt es keinen Held, der zu Geigenmusik an der Bierflasche nuckelt, während das Foto der Eltern im Kamin verbrennt. Und niemand zeigt uns im Rückblick, dass der Joker als Kind in einen Kessel mit Zauberclowns gefallen ist.

„Verdammt, Glassplitter! Wenn mir DIESER Reifen hier platzt, ist das ganze Gebäude im Arsch!“ – Schwarzfahrer: Batman muss die Menschen dieser Stadt unbedingt retten! Und wenn er dafür noch mal 20 Frauen und Kinder tot fahren muss… Zum Glück ist der Joker ein eher vorsichtiger Autofahrer und fliegt mit seinem Laster selten über 15 Meter am Stück.

Einfach nichts ist eindeutig oder sieht gar nach Vorgekautem aus. Hier werden dem Zuschauer keine vorgekauten Infohappen mitgegeben, damit man eine Ausrede hat, um gleich das nächste Hochhaus explodieren zu lassen. Und als ich mal glaubte, dass hier DOCH gemainstreamt wird (der Joker berichtet plötzlich seinem Opfer, dass sein Vater ihm das Gesicht zerschnitten habe), wird dies im Nachhinein relativiert: Der weißliche Gruselmann erzählt nämlich jedes Mal eine andere Werdegangs-Geschichte seiner verwinkelten Mundwinkel. Einer schöner Hammerschlag ins Gesicht für alle Popkornzuschauer, die das Schnäbelchen weit aufreißen wollten, damit der komische Vogel namens „Drehbuchautor“ seinen Nahrungsbrei einfach hineinwürgen kann…

So bleibt der Joker unheimlich und undurchschaubar bis zum Ende. Kein „Ach Du Scheiße!“ oder „Ich bin am Arsch!“ entfährt ihm, damit der Zuschauer am Schluss auch weiß, dass Batman ja doch irgendwie gewonnen hat.

Nein, denn der Joker ist das personifizierte Chaos, der zeitlose Arschloch-Anarchist für kultige Kinostunden! Er ist politisch motivierter Terrorist und spontaner Massenmörder in einem, er schmiedet geniale Pläne, verliert aber schnell die Lust daran, er hat lange Haare, ist aber trotzdem nicht Germanys Next Topmodel. – Alles widerspricht sich, alles dreht sich, alles bewegt sich. – Und genau DAS macht ihn auf der Straße zum Mainstream so wertvoll, die ja oftmals mit rosa Seifenstücken gepflastert ist: Man weiß hier einfach nicht, wohin die Reise geht. – Und wie LANGE eigentlich noch, Überlänge sei dank.

„Oh, ich liiiebe dieses samtige Gesicht! Diese erotische Ausstrahlung! Dieses unschuldige Lächeln!“ – „Netter Versuch, Baby! Aber ich glaube, ich werde dich trotzdem töten…“ – So ein alter Messerwisser: Als der Joker eine exklusive Party „sprengt“, finden das die Reichen und Schönen reichlich… unschön. Aber Batman, der finstere und brutale Rächer mit der Teufelsmaske, ist ja bereits unterwegs. Kein Wunder, dass alle Gäste hier zunehmend ängstlich werden…

Der Joker hat kein festes Ziel. Ja, er ist nicht mal eitel genug, sich eine Gesichtsmaske zu schmieren, die besser als das Farbtopftauchen eines Dreijährigen wäre. Und das meine ich positiv! Denn in anderen Streifen war es bislang egal, wie kaputt und chaotisch ein Bösewicht war: Kleidung und Maske sahen immer nur so aus, als würde man nur eine Hollywoodproduktion sehen (ach?) und als wären die Maskenbildner zwischen den Takes nur mit dem eigenen Sicherheitsdienst vom Schauspieler loszueisen… Beim Joker ist das anders.

Dagegen wirkt Batman schon fast wie ein Spielverderber, wenn er ironiefrei Bösewichte vermöbelt und ab und zu leidend aus dem Hochhausfenster schaut. Aber irgendeiner MUSS ja in solch einer Verfilmung den undankbaren Job als Held übernehmen, ob wir ihn nun sehen wollen oder nicht. Immerhin gelingen dem Fledermausmann einige wirklich hilflose Momente, wenn der Joker auch den eigenen Kieferbruch nur mit einem schrillen Lachen quittiert und nicht mit der Sprache herausrückt, die es Bruce Wayne in diesem Moment gerade verschlagen hat…

Schön auch das Motiv, dass der edle Staatsanwalt auf legalem Wege MEHR für die Stadt tun kann (oder auch nicht), als Batman selber, selbst wenn die Fledermaus 24 Stunden am Tag Knochen splittern lässt. Dass der eigentliche Held eventuell gar nicht ein lidschattenbeschwerter Irrer ist, der sich in Selbstjustiz und Fremdblutungen vertieft, ist zwar kein neues Motiv bei Superheldenfilmen, wurde aber noch nie so konsequent wie hier durchgezogen. Und Batman zum Enthüllen seiner Identität zu zwingen, indem man einfach (un)schuldige Menschen als Geisel nimmt, ist eine so einfache Idee, dass man sich fragt, warum man das nicht schon in anderen Filmen dieser Art gesehen hat.

Vermutlich, weil Superman mit dieser Situation hoffnungslos überfordert wäre („Wie jetzt? Die Brille mitten im Einsatz wieder aufsetzen oder was?“) und kein Superheldenmovie freiwillig zugeben würde, wie doof eigentlich die Prämisse ist, dass kostümierte Technophile über Jahre unbemerkt in ihrer Wohnung verschwinden. ICH habe ja schon Probleme, eine Stunde später von der Arbeit zu kommen, ohne von meiner Nachbarin – Frau Platuschke – gefragt zu werden, wieso ich denn mein Leben so radikal umgestellt habe…

„Ich versichere ihnen – und das kann ich versichern! – dass ich sie ganz hervorragend versichern kann!“ – „Schon gut, Herr Kaiser. Gibt es sonst noch einen Grund, warum sie diese Pressekonfenrenz mit dem Titel ‚Hamburg-Mannheimer‘ abhalten?“ – Reden ist Silber, dabei blondiert sein ist Gold: Der edle Staatsanwalt äußert sich nun zu den Themen Batman, dem Joker sowie der nach wie vor ungeklärten Frage bezüglich des Räubers Hotzenplotz…

Wie auch immer: Überhaupt gibt es viele kleine, feine Ideen im Film, die durchaus zum ausgiebigen Psychologiestudium am Küchentisch einladen: Dass einige Nerds sich ebenfalls als Batman verkleiden, um dann von den Gaunern auf’s billig kostümierte Maul zu bekommen, ist eine davon. Schön auch, dass diesmal keine aufgesetzte Liebesgeschichte drin ist. Zumindest sieht Katie Holmes‘ Nachfolgerin aus wie eine 45-jährige Schreckschraubenverkäuferin, sitzt dafür aber nicht mehr mit unbewegtem Porzellangesicht in der U-Bahn. – Die einzige Szene aus dem Vorgängerfilm, der mir mit ihr im Gedächtnis geblieben ist.

Die Effekte sind krachig und bodenständig, wirken aber – für heutige Verhältnisse – seltsam unaufdringlich. Schließlich ist man es gewohnt, mindestens 7 Hochhäuser, 9 Flugsequenzen und 57 Explosionen am Ende eines Filmes zu sehen, möglichst noch mit 9 Jahre alten Matrix-Anleihen, komischen CGI-Strahlen und irgendwas, was als gruseliges Monster durchgeht. Hier hat man jedoch nie das Gefühl, dass jetzt eine 5-minütige Trailer-Unterfütterung startet, die dem Gott des Selbstzwecks eine Opfergabe darbringt. Wenn was kracht, macht es auch Sinn, weswegen die größten Feuerfontainen auch nicht am Schluss zu sehen sind…

Das Ende besticht vielmehr durch einen psychologischen Zweikampf, der – ohne zu viel verraten zu wollen – auch auf zwei Schiffen stattfindet und von normalen Menschen handelt, die vom Joker in eine schier ausweglose Situation gebracht wurden. Und das ist auch das Schöne an diesem Gegenspieler: Er… nun, – SPIELT. Gerne auch „Gegen“, wie der Name schon sagt.

(Spoiler!) Da wird der zweite Bösewicht, der hier bereits congenial eingeführt wurde, es schwer haben, langfristig in Sachen Kult an Heath Ledger erhanzukommen. Nichts gegen Two-Face und seinen Glauben an die Gerechtigkeit des Zufalls, aber für einen Joker-Fan wie mich ist dieser Würfel-Mentalismus fast schon wieder zu intellektuell. Purer Wahnsinn ist da einfach leichter verdaulich und auch viel unheimlicher… Gerade unsere beiden treuen Stammbesucher werden mir zustimmen müssen. (Spoiler Ende!)

„Tut mir leid, Herr Wayne! Ihre Krankenversicherungskarte ist abgelaufen. UND sie haben ihre krankhafte Fledermausmausphobie nur vorgetäuscht!“ – Vene verfehlt: Nachdem sich der 7. Patient an ranzigem Haarfett und abgestandener Theaterschminke infiziert hatte, sah die US-Regierung endlich ein, dass das deutsche Konzept des „Zivildienstes“ nicht sinnvoll mit dem des „mörderischen Irren“ zu kombinieren war…

Warum also „nur“ eine 2+ am Ende, wenn ich den Film in so hohen Tönen lobe, dass es fast an Rezensenten-Ultraschall grenzt? Nun: Erstens sind wir nicht von der Bewertungs-Heilsarmee, sondern von der härtesten Filmredaktion Europas (wenn nicht gar Nordrhein-Westfalens) und zweitens gibt es hier und da doch mal eine kleine Länge. 152 Minuten sind vielleicht doch 20 Minuten zu lang, wenn man bedenkt, dass es um einen Terrorclown geht, dessen Motivation sich nur mit „Er hat halt vielleicht eine, Okay?!“ umschreiben lässt.


Fazit: Grandioses Actionkino mit erfrischend wenig Action. Die Alterfreigabe von 16 – bei den ganz großen Comicfilmen ja eher ungewöhnlich – tut dem Film sehr gut und erlaubt es auch 30-jährigen Zuschauern, sich verstanden und von einer 2-Meter-Fledermaus umsorgt und bemuttert zu fühlen… Die reifen Themen wie „Krieg gegen den Terror“, „Überwachungsstaat“ oder „Wie böse darf das Gute sein?“ werden alle prima angeschnitten und erfreulich unvollkommen gelöst.

Ohne den Joker wäre alles allerdings nur halb so schön, weshalb mir beim Vorgängerfilm wohl auch die „3-“ aus der Tastatur gefallen ist. – Daher, Klapos seltener Tipp: Diesen Film bitte ansehen!

Bevor Heath womöglich noch irgendwas zustößt, man weiß ja nie…

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Artikel

von Klapowski am 24.08.08 in Filmkritik

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Kommentare (26)

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  1. Armleuchter sagt:

    Das ist ja gar kein Verriss. Dabei hat dieser Film einen erstklassigen Verriss verdient…

  2. Flutschfinger sagt:

    Klapo wird eben alt und weich und runzelig. Er schmeckt auch schon ein bisschen salziger als üblich. Irgendwo sind der Hass und die Wut, die seine Dampfhammer früher so spaßig machten, auf der Strecke geblieben. Ansonsten hätte er alleine für die Ankündigung von Stargate: Universe gezetert, wie Sparkiller, dem wieder ein neues Design in Auftrag gegeben wird. Der Mann (?) wird langsam genügsam. Ich meine… der ist ja sogar schon mit Typen wie uns zufrieden, wo er doch sonst nur die peinlichen Exemplare der nerdigen Fan-schaft zu sich herwinkte… um ihnen dann eine schallernde Ohrfeige zu verpassen.

  3. Armleuchter sagt:

    Ganz genau, Flutschfinger.

    Der totale Dark Knight-Terror erwartet uns in Zukunft – und damit wahrscheinlich auch auf Zukunftia:

    http://www.filmstarts.de/nachrichten/133538-Warner-%22Superman%22-Reboot-angek%FCndigt.html

  4. Klapowski sagt:

    Ich reiche Euch gleich meine runzelige Faust zum ultimativen Weichheitstest mal rüber!

    Wieso soll ICH denn nicht auch mal wieder Spaß im Kino haben, hä? Der besoffen-blondierte Aushilfsjoker mit der furchtbaren Lache, der im Lichtspielhaus neben mir saß, hatte ihn doch auch! Und IHR findet ja sowieso alles toll! Hancock, Narnia, Iron Man, die ganzen mittelmäßigen Millionengräber halt! Von diesem komischen Herrn, der immer seine Ringe verliert, ganz zu schweigen!

    Seit gefühlten 10 Jahren hat es bei mir kein Film mehr über eine 2- geschafft… Ich quälte mich mit zwei Augenklappen durch den „Fluch der Karibik 3“, bin beim letzten „Harry Potter“ vom Sandmännchen überrascht worden und habe auf dem „Goldenen Kompass“ ständig nachgeschaut, wie spät es ist und wie lange der Film noch dauert!

    Aber IHR seid ja nur zufrieden, wenn die Kinoangestellten mir – zusätzlich zu der entwerteten Kinokarte – gleich einen 5-lagiges Papiertaschentuch mitgeben und dabei wissend nicken! 9 Euro für Film, 2 für Popkorn und 5 für das Parkhaus soll ich für Euch verschwenden, nur, um danach wieder nur alles dooooof zu finden.

    Hauptsache, ich schreibe Verrisse, wie? Leser wie ihr verklagen ihren Nachbarn auch wegen der Gartenzwerge oder einen über den Zaun hängenden Kirschbaum! Findet IHR doch mal ALLES doof! Ist gar nicht so einfach, so anspruchsvoll, gebildet und intelligent zu sein, um 80% aller umjubelten Blockbuster mit einer gekonnten Review-Emission hinfortzublasen…

    Ich bin enttäuscht… Film überhaupt gesehen?

  5. Armleuchter sagt:

    Jawoll ja – Gesehen und für überbewertet befunden.

    Es ist kein schlechter Film. Natürlich ist Ledgers Leistung sehenswert. Natürlich steht dem dunklen Ritter die Düsternis gut zu Gesicht. Natürlich sind die Effekte effektvoll eingesetzt worden. Und vergessen wir nicht die letzte Sequenz, in der Gordon und Batman sich unterhalten und Batman dann die Flatter macht – das jagt einem schon einen angenehmen Schauer über den Rücken.

    ABER: So viele Nebenhandlungen, die nicht hätten sein müssen – und der umjubelte Abstieg Batmans auf „die dunkle Seite“ war nicht sehr gelungen und letztlich etwas an den Haaren herbeigezogen.

    Es ist kein Überfilm und schon gar kein „Der Pate“ der Comicverfilmungen oder ein Film der Maßstäbe setzt. Es ist von mir aus ein „Post-9/11 Film“, aber nur einer unter vielen.

    Der Film ist sicher ein Ereignis und viele Catchphrases des Jokers – mein Favorit: I’m a dog chasing cars – werden uns in Erinnerung bleiben. .Er trifft den Ton von der The Dark Knight Returns Comics nur besser als seine Vorgänger. Aber der Film ist längst kein Kultfilm

    Ich will damit sagen: Kommt mal runter Leute.

    Und Klappo: Ich hab sehr gehofft, dass du den Hype um den Film etwas zum Gegenstand deiner Satire machen würdest. Wie wär’s denn mal mit einem kurzzeitigen, neuen Design im düsteren The Dark Klappowski – Stil?

  6. Armleuchter sagt:

    He is a silent jester.
    A watchful satirist.
    He is The Dark Klappowski

  7. Flutschfinger sagt:

    Diese Fröhlichkeit ist nicht anders zu erklären: Klapowski ist verliebt. Und zwar in mich.

  8. 655321 sagt:

    unüblich positiv
    da bin ich mal gespannt auf den film

    http://www.cracked.com/video_16489_it-time-batman-tone-it-down.html

  9. Exverlobter sagt:

    Auch wenn sogar Klapo auf die Hype Welle aufgesprungen ist, ich finde den Film trotzdem doof. Einfach weil mir der Christopher Nolan Stil nicht zusagt, TIm Burton hat es da eher geschafft einen Zeitlosen Look zu schaffen. Die neuen Batmans sind mir einfach zu realistisch (man sieht klar das Chicago Gotham City doubelt). Schließlich geht es hier ja nicht nur um die Story (ok die ist gut), sondern auch um die Verpackungl. Und zu einer Comic Verfilmung passt der surrealisitsche Burton STil einfach besser.
    Außerdem nimmt sich der Film meiner Meinung auch zu Ernst, als wolle er die neue Pate Trilogie einleiten( come on, it is a comic!!)

  10. Marvin sagt:

    Aufgrund des Hypes (ein Hauptdarsteller tot – wertet das den Film auf?) war ich zunächst skeptisch, ob der Film hält, was er verspricht, und muss jetzt dem Herrn Klapowski und seiner Bewertung zustimmen. Es ist sicher kein Überfilm (sonst hätte es wohl auch ’ne Eins gegeben) aber auch nicht einer von vielen.
    Außerdem bin ich der Meinung, man sollte die Versionen von Nolan und Burton nicht vergleichen (die anderen zählen sowieso nicht), da die Herangehensweise jeweils total verschieden ist. Was das Comic-hafte angeht, gibt es auch den realistischen Comic-Stil, der hier durchaus recht gut getroffen wurde. Und Gewalt wird heutzutage auch anders dargestellt, als noch vor 20 Jahren.
    Letztendlich sind die Comicwelt-Superhelden/Superschurkenelemte doch ausreichend vertreten. Denn wie realistisch ist es, dass ein gesichtsverstümmelter (also auffälliger) Typ, von dem niemand etwas weiß, eine Heerschar von Verrückten sammeln und verheizen, jede Menge Waffen und Munition und genug Sprengstoff auftreiben kann, um zwei Schiffe, zwei Lagerhäuser und ein Krankenhaus komplett zu sprengen? Der nichts „plant“, aber doch alles wie am Schnürchen klappt (naja, fast)? Das hätte man in einem „realistischen“ Action-Thriller nicht gelten lassen, passte hier aber hervorragend.

  11. jannewap sagt:

    Guter Film. Das Anschauen lohnt sich in jedem Fall. Die Action ist sehr sehenswert und sollte im Kino genossen werden.

  12. Raketenwurm sagt:

    Ich mochte den Film auch. Er hat vieles richtig gemacht, und nur wenig falsch. Daß Gotham City wie eine normale amerikanische Großstadt aussieht, könnte man ihm vielleicht vorhalten, ja, aber dadurch wirkt er von der Realität nicht mehr so entrückt. – etwas, an dem andere Comic-Verfilmungen schon gescheitert sind, denn der Antrieb hinter der Superheldenschwämme der letzten Jahre ist ja der Wunsch nach Gerechtigkeit und Helden, die sich weiteren 9/11ern und drohenden Kriegen entgegenstellt. Wenn die dann aber nur in ihrem eigenen Universum kämpfen, bringt das den Leutchen hier natürlich nichts. Darum war das wahrscheinlich ein notwendiger Schritt.
    Ich persönlich fand den zweiten Schurken etwas verheizt. Seine Vorgeschichte nahm viel Platz ein, sein Schurken-Dasein dafür aber umso weniger, was etwas schade war.
    Tja und das Finale ansich…im Gegensatz zu vielen anderen Ideen in dem Film war das für mich etwas unoriginell. Hat man in ähnlicher Art schon gesehen.
    Aber sei es drum; alles in allem wird man gut und lang unterhalten, viele kleinen Szenen bereiten innerlich und teilweise sogar äußerlich Freude, und der Joker darf tatsächlich verdient als Avatar der Anarchie bezeichnet werden, ist er doch noch viel mehr Symbol und Personifierung, als es der Mörder in „No Country for old men“ war.
    „The Dark Knight“ ist sicherlich nicht der beste Film aller Zeiten und der Hype ist nur teilweise verdient, vorallem weil er auch auf Features aufbaut, die eigentlich in jedem Film standard sein sollten. Er profitiert von all den schlechten Drehbuchautoren und Regisseuren Hollywoods, aber nichtsdestotrotz – selbst in einer besseren Filmwelt wäre er immernoch ein guter Film.

    P.S. Aber wenn Nolan im nächsten Film tatsächlich Catwoman mit Cher besetzt, schick in dem höchstpersönlich einen Brief, in dem „Up“ steht…

  13. G.G.Hoffmann sagt:

    Wer ist denn dieser Batman, von dem Ihr dauernd redet? Gähn… jam, jam… Auf welchem Sender lief der Film denn?

  14. Sparkiller sagt:

    Och, Hörr Hoffmann. Sie sollen doch nicht an den Computer gehen. Sie wissen doch, wie sehr Sie sich immer vor Sachen fürchten, die nicht mindestens 30 Jahre alt sind! Kommense, ich bring Dich wieder in den TOS (The Original Senilenheim)-Bereich zurück. Dann gibts auch leckere Valium-Tabletten!

    (Verdammt, wer hat denn da wieder vergessen, die Tür vom Ruheraum abzuschließen? Pfleeeegääär!)

  15. Donald D. sagt:

    Ich hasse dieses verdammte Batmobile!!! Ich schau´mir solange keinen Batman Film im Kino an, bis Anton Fursts grandioses Batmobile aus dem ersten Batman Film wieder da ist.

  16. Raketenwurm sagt:

    Aber das Batmobil aus dem ersten Batman-Film war doch von George Barris…
    *kihihihihi*

  17. erforderlich sagt:

    Selten so einen langweiligen Film gesehen. Klapowski sollte mit seinen Weichspülerreviews langsam in Rente gehen. (Nicht nur bei Dark Knight, auch bei Beowolf, T3 usw.) Sonst endet er wie Schorsch L., der mit seiner SW- und Indy-Trilogy in seiner Jugend mal was halbwegs Brauchbares fertig gebracht und im senilem Greisenalter sein Erbe mit Episode I und Indy 4 verspielt hat. Sowas sollte uns allen eine Lehre sein!

    Filmwertung: 4+

  18. Klapowski sagt:

    Es tut mir wirklich leid. Leider habe ich in meinem Arbeitsvertrag übersehen, dass meine Reviews ja eine „allgemeingültige Denk- und Gefühlsbeschreibung“ sein sollen, die auf 99% der Menschheit passt und dabei trotzdem noch ehrlich ist! Demnächst gibt es die Endnote daher wieder als Dropdownfeld zum selber aussuchen, Okay?

    Sparkiller arbeitet auch bereits an einer kleinen Software, die nach dem Festlegen dieser Note auch gleich wichtige Wörter des Textes ändert. Von „Spannung war reichlich vorhanden“ bis hin zu „Spannung war reichlich entschwunden“ ist hier alles möglich, was intellektuelle Vollpfosten mit falschen Erwartungen an Filmrezensionen glücklich macht.

    Wer durchschnittliche Bewertungen auf DIESER Seite bereits als Lobhudelei bezeichnet, möge bitte niemals die „Bravo“ oder die „Superillu“ zu Rate ziehen. Unsere Verdienste um die volle Ausnutzung der Notenskala sind stadtbekannt und werden im nächsten Artikel (folgt in ein paar Minuten) wieder einmal eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

  19. Donald D. sagt:

    @ Raketenwurm:
    Blödsinn!!! Ich beziehe mich auf den ersten Batman Kinofilm von 1989. Ich meine weder die Serie aus den 60´ern (das Batmobile da hat Barris designt) noch irgendwelche Filme von vor 1960! Furst bekam sogar einen Oscar für die 1989´er Version. Es ist das schönste Auto, das ich kenne.

  20. Raketenwurm sagt:

    Ich meinte natürlich den wirklich ersten Batman-Film namens „Batman: The Movie“ von 1966. Daß Du den Späteren meinst, weiß ich selbst – deshalb auch das *kihihihihi*…

  21. Donald D. sagt:

    @ Raketenwurm:
    darauf muß man erstmal kommen. *Gnarharhar*…

  22. G.G.Hoffmann sagt:

    Ich kann „erforderlich“ nur Recht geben. Das waren genau die gleichen Worte, die ich damals von Klapowski zu hören bekam, bevor er die Schlösser der Redaktionsräume ausgetauscht und meinen Serverzugang gesperrt hat.

  23. DJ Doena sagt:

    Ich hatte ja noch erwartet, dass die „Guten“ auf der Fähre den Knopf drücken und sich damit selbst in die Luft jagen. Das hätte glatt zum Joker gepasst.

  24. Franklin sagt:

    Der Film heisst übrigens „The Dark Knight“ und nicht „Batman – The Dark Knight“.

  25. paranoid android sagt:

    Gesehen und für gut befunden. Ich verleihe schonmal den Ehrenoscar für den kurzweiligsten mir bekannten Überlängenfilm.

    @DJ Doena: Genau das habe ich auch erwartet. Da der Widersacher so schön unberechenbar und zu allem fähig ist, wird es der Film zwangsläufig auch. In jedem anderen Hollywood-Erzeugnis hätte man gedacht: Nie im Leben werden diese Schiffe gesprengt. Hier war man fast erstaunt, dass es nicht passiert ist.

    Bei aller Atmosphäre und Tiefgründigkeit bin ich aber wohl doch zu wenig Comicfan, um drüber wegzusehen, dass da ein Mensch in einem sehr albernen Fledermauskostüm rumläuft. Bei den Baller- und Prügelsezenen habe ich nur drauf gewartet, dass ihm mal eins seiner Ohren abknickt oder so.
    Lustig wäre es auch gewesen, wenn Mr. Twoface nach seiner Verwandlung genauso unverständlich gebrabbelt hätte wie der halbgesichtige Dämon in Neil Gaimans „Sandman“-Comics.

    A propos Two-Face: Wurde der nicht nach seiner Einführung auch gleich wieder abgeführt, und zwar in die ewigen Jagdgründe? Da sieht’s mit Fortsetzung wohl eher schlecht aus.

  26. Dr. Lecter sagt:

    Bei allem Gloria, Hossiana und Jubilate über die ach so tiefgründigen Charaktere die sich in den – doch sehr langen – 152 Minuten noch ganz ihrem Development hingeben durften scheint mir eine ausgearbeitete Story völlig abhanden gekommen zu sein, sollte sie jemals überhaupt vorhanden gewesen sein oder zur Diskussion gestanden haben, man weiß es nicht genau.

    Vielleicht hat sich die Story aber einfach auch ob des – wohlgemerkt ständig von Arschbacken auf Kuchenbacken – wechselnden und bereits angesprochenen Charakterdevelopments einfach an des Ledgers Tablettenvorrat bedient und ist just wie selbiger – nur leider viel früher – von uns gegangen.

    Meiner Meinung nach viel Bumbum um nichts. Anscheinend genügt ein aufgehendes Hollywood Sternchen das zu blöd war sich ordentlich voll zu dröhnen um es zu einer absoluten Überbewertung und Platz 1 in der IMDB zu bringen. Werde ich mir merken…

    Ein total verheizter Two Face den man für spätere Teile schön hätte aufbauen können schmerzt mich da weit mehr als das Ableben eines hochgejubelten möchtegern-Nicholson. Gefreut hat mich hingegen, dass das ätzende Pfannkuchengesicht Maggy Gyllenhaal mit ordentlich Feuer unterm Arsch abtreten durfte. Der für die Besetzung des Films zuständige Mensch möge bitte auch einmal tief in die Tablettendose von Heath greifen. Danke!

    Ahoi!

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