„Dune – Part 2“ – Die Kritik für Sand-Feinschmecker
Ihr habt natürlich alle darauf gewartet: Auf das Review des einen ernstzunehmenden SF-Werkes, das (nicht nur?) aus Sicht eines Hygrometers das komplette Gegenteil von „Avatar 2“ ist. Denis Villeneuve lässt es hier noch einmal Krachen und Rumpeln, um den seelenlosen Produktionen zu zeigen, dass das Wort „Science Fiction“ keine Rechtfertigung sein muss, um auf offener Straße einen Clownsaufstand abzufilmen. Trotzdem hatte ich ein wenig Angst… Hatte ich mir nur eingebildet, dass Villeneuve ein Dekaden-Genie ist? Muss der Mann qualitativ nicht auch mal 3 Jahre durchschlafen? Kommt gar nun das blöde Erwachen? Lest es hier…
Inhalt: Nachdem Paul mit seiner Mutter Jessica in die Wüste geflohen ist, steht er vor einer wichtigen Wahl: Der hiesigen Land- und Felsenbevölkerung als der verheißende Kwisatz Haderach entgegenzutreten – oder Rache auf eine Weise nehmen, die nicht gleich die Einführung einer neuen Kirchensteuer verlangt?
Derweil regen sich die Harkonnen über die immer häufiger ausfallenden Spice-Lieferungen auf – was Lady Jessica nicht davon abhält, ihr ungeborenes Kind mittels blauer Lebensmittelfarbe zum Junkie zu machen.
Besprechung
Über den generellen Stil muss man nur diejenigen informieren, die keine Villeneuve-Filme kennen:
Wie schon in Part 1 und in den Filmen davor sieht alles schnörkellos und ätherisch-ästhetisch aus – so eine Art Kunstausstellung für Leute, die Phantasie und Realismus gerne in liebevoller Zwangsehe sehen. Wir erleben hier keinen Quatsch, keine unpassenden Elemente, kein buntes Gedöns. Jede Explosion und jede Kamerafahrt hat ihren berechtigten Sitz in der Handlung. Vom ersten Aufblitzen des Intros bis hin zum letzten Poltern und Dröhnen des Abspann-Soundtracks.
Wer hier sagt: „Das sieht ja alles so dröge aus; wegen der Erdfarben“, der ist definitiv an der falschen Stelle. Bei diesen Wüstenepos sind ausnahmslos Fans von „Fifty Shades Of Ocker“ gefragt.
Apropos Ocker: Alle Farben, Stoffe, Räume und Wetterphänomene sitzen hier wackelfest auf dem Sockel für gehobenes Art Design. Comicelemente dürfen weiterhin schmollend zuhause bleiben. Und selbst wenn es mal etwas wilder wird (= Reiten auf dem Wurm) und die Physik oder der menschliche Körper etwas an ihre Grenzen kommen, wirkt das alles greifbar, real und gefährlich.
Lieber diese drei Schwarzen Löcher, als das, was wir in Interstellar sahen: Das CGI moderner SF-Filme (z.B. „Debil Man versus The Big Knallbum“) war zuletzt oft nicht perfekt. Für Dune lernte man erfreulicherweise wieder, die richtigen Lichtquellen zu setzen (= eine?) und sich nach dem Studium von Wikipedia an die Farbe einer Sonne bzw. von Staubwolken zu erinnern. Mir gefällt’s!
Dazu gibt es Nahaufnahmen, Fernaufnahmen, Totalen, Zooms, schmutzige Bilder, aufgeräumte Bilder, unruhige Bilder, aber kaum unmotiviertes Kameragewackel für Augapfel-Antichristen.
Und wenn einfach mal eine Landschaft oder eine Stadt gezeigt wird, ist das mindestens eine Einstellung, die man SELBER mit der Smartphone-Kamera wählen würde. Was für mich tatsächlich ein Faktor bei der Bewertung der Szenenschönheit ist…
Denn warum viele andere Filmemacher die schönsten Dinge ihrer Welten am kürzesten zeigen (z.B. langsam vorbeigleitende Raumschiffe oder Premium-Landschaften), habe ich nie kapiert.
Manchmal ist die „Schönheit“ allerdings auch der Grund, warum sich Szenen … laaang anfühlen. Hier gibt es eben keinen flotten Spruch aus der Kau-Luke, der uns nach 10 Minuten politischen Intrigen unser ADHS beim Rumflattern wieder „einfangen“ soll. Nein, denn ALLES wird hier gefeiert: Einfache Rituale, die vergehende Zeit und die innere Reflektion an sich. Gerade WEIL dem Regisseur seine Welt so wichtig ist, wird selten etwas überhastet weggekurbelt und weggeschwurbelt.
Allein die Tatsache, dass man bei den esoterischen Momenten um (z.B.) Visionen NICHT scham- bzw. wurmhaft im Erdboden versinken will, ist keineswegs selbstverständlich!
Für minimal lockere Momente müssen dann halt Liebesszenen, andere Schauplätze oder ein heiteres Abendessen genügen. Ja, „Dune 2“ nimmt das Publikum (mitsamt seinen sitzfleischigen Pobacken) weiterhin ernst – und erwartet halt, dass man über 3 Stunden das Hirn anstellt. Oder zumindest die Erinnerungs-Synapsen für die allgegenwärtige Frage: „Wie war das noch mal im Buch?!“
Manche Zuschauer empfanden die Hauptfiguren als kühl kalkulierend und unnahbar. Nach dem Erfolg von „Game Of Thrones“ (und anderen Werken) muss man das aber als regressive Rezipienten-Lebensphase einstufen… Ich feiere es sogar, dass man uns nicht Paul & Chani beim Mensch-Ärgere-Dich-Nicht-Spielen zeigte, um Sympathien zu wecken. Und dass deren Liebe kleiner als das große Ganze sein könnte, wird ebenfalls früh angedeutet.
Wobei das Abwarten und Aufpassen auch nicht sooo schwerfällt, da die Regie hier immer mit wenigen Sätzen viel Handlung zusammenzufassen vermag. Dass – laut einigen Reviews – zu viel geredet und erklärt wird, kann ich nicht bestätigen. „Show, don’t tell“ funktioniert bei flammenden Anpeitscher-Reden, manipulativen Bene Gesserit-Absprachen oder drohenden Harkonnen-Psychospielchen eben nur bis zu einer bestimmten Stelle.
Trotzdem hat jeder Redebedarf-Moment im Film etwas Besonders, ja, sogar Wichtiges. Durch kleine und große Tricks ist auch das seltsamste Auserwählten-Gebrabbel in der Höhle visuell so greifbar und kolossal wie ein 90er-Jahre-Trekkie in einer Nachmittags-Talkshow. Interessant fand ich auch, dass ich die Fremen nicht als leicht unterbelichtete Hinterwäldler ansah – was mir bei religiösen Höhlenstinkern in der SF meist schneller passiert, als ich kräftig „Qa’pla“ sagen kann.
Dies ist nun mal eine Kultur, die exakt – so – sein – muss. Ein bisschen derb und simpel ab und an, dafür aber an vielen Stellen wieder gespalten (= nicht alle glauben an Paul) und mit der Kraft einer Droge gesegnet, die auch WIR uns gerne auf die Currywurst streichen würden – um gesund, stark und Lottozahlen-sehend zu werden.
Und oft gelingt dem bloßen „Erzählen“ auch etwas, was im ersten Teil noch schwerlich rüberkam. Zum Beispiel versteht man die tausendjährigen Planungen der Bene Gesserit deutlich besser in 2021. Da kamen sie teilweise noch wie Sadistinnen mit Fischernetz auf’m Kopp rüber.
„Ja, Freunde! Karlo Lauterbacho hat recht! Jeder sollte mit 25 Kilo Spice erwischt werden dürfen. Für den Eigenkonsum.“ – Versuchung kommt von Suchen: Neben dem Kapitalismus, den Geburtslinien und der Spice-Droge selbst kommt hier also noch ein Führerkult als such(t)erzeugendes Mittel dazu. Wer da ruft „Stopp! Zu viele Themen in einem Film!!“ hat natürlich komplett recht. Weswegen ich seit 3 Jahren für die Verfilmung des DRITTEN Teils plädiere.
Zum Beispiel kommt jetzt gut rüber, dass Paul nur(?) ein künstlich erschaffener „Messias“ ist – und die Legende um einen alleskönnenden Außenseiter nur eine Art „Joker“ der Schwesternschaft ist, um im Extremfall jemanden als Anführer parat zu haben.
Ganz so, als wenn die Russen uns bereits vor Jahrzehnten eingeredet hätten: „Aus dem Nordosten wird ein Heilsbringer kommen. Sein Name reimt sich auf ‚Schmutin‘. Erst verkauft er uns Gas und Öl. Und dann bombardiert er unsere Verbündeten. Aber habt keine Angst, der ist harmlos und will nur unser Bestes.“
Wobei all das bei „Dune 2“ auch mehrere Meta-Ebenen hat. Schließlich gibt es ja tatsächlich jede Menge Figuren im Universum, die in die Zukunft (oder mehrere Zukünfte) blicken können. Das ist alles nur eine Frage des eigenen Spice-Konsums. Somit bleibt immer wieder mal offen, was genau hier Schicksal, eigene Entscheidung, falsche oder echte Religion, selbsterfüllende Prophezeiung oder einfach nur „Heldenreise-Standardgemampfe“ ist.
Und das war für mich sogar das Wichtigste neben den tollen Wurmritten (es knallt und wummert, als hätte man sich auf einem ICE festgebunden), den schönen Actionmomenten (stets in der richtigen Länge und Härte), den schön-absurden Momenten bei den Harkonnen (alle eklig – wie eine Horde Borg auf Badewasserentzug) oder der Liebesgeschichte zwischen Paul und Chani.
Lieber eine stille Irulan als stillgelegtes Wlan: Ein paar Szenen mehr mit dieser Prinzessin hätte ich durchaus gerne gesehen. Immerhin wirkt sie in den Büchern und im alten Lynch-Film wie eine gute Seele aus dem Hintergrund. Und gleichzeitig höchst manipulativ. Okay, natürlich ist auch DAS in der Realität etwas komplexer, aber was soll ich sagen? Ich bin halt ein einfacher Mann – ich sehe eine starke Frauenrolle… und will sofort MEHR davon.
Dieses Zerrissene und trotzdem Wissende kommt enorm gut rüber. Man fragt sich ständig, ob man selber eine wütende Horde anführen würde – jedermann wird schließlich gerne verehrt und nimmt dabei Rache an seinen Feinden (Psychopathen, Kriminelle, Radfahrer in der Innenstadt…). Immerhin ist das alles besser, als sich in der Wüste zu verstecken und auf den Tod zu warten?
Dass man einige Jahre später einen galaktischen Holocaust anrichten würde, würde so mancher von uns vermutlich ebenfalls verdrängen… Wobei nie ganz klar ist, ob Paul WIRKLICH einen Weg durch diese „Zukünfte hindurch“ finden möchte oder einfach so machtbesessen ist, dass er längst zum Antagonisten der Filmreihe wird. Und das Erlöschen von Lebenszeichen gerne in Kauf nimmt.
Sind sich der Imperator, Baron Harkonnen und Paul nicht sogar sehr ähnlich? Spielbälle der uralten Hexengilde, die anscheinend meistens ganz gut wegkommt? – Wer es besonders abgedreht mag, kann in die manipulativen Girls ja auch moderne Medien, Geheimdienste, die bösen Linksgrünen, den Ami oder den Mork vom Ork reininterpretieren.
Und ja:
Natürlich habe ICH ebenfalls Kritikpunkte an diesem Werk. Aber die sind irgendwie alle … doof? Im Ernst, bei dieser opernhaften Inszenierung auf hohem Niveau könnte man eigentlich auch die Klappe halten. Ich gehe ja auch nicht in die Kunstausstellung und rufe: „Mit Abendlicht sähe das berühmte Bild eigentlich viel besser aus.“
Aber WENN wir mal für eine Minute zurück in den Zukunftia-Meckermodus switchen wollten, könnte ich wohl das hier anführen:
– Christopher Walken als Imperator wirkt erstaunlich schwach und müde. Selbst wenn es so gewollt war (und ich gehe zu 97% davon aus), so hätte man „Schwach & Müde“ auch in 1-2 Dialogen/Handlungen verfestigen können. Schaffe ICH ja morgens auch immer! („Wah! Schon wieder mit der Hose in der Kaffeemaschine hängen geblieben. Das breeennt!“)
Walken statt Talken: Der Imperator ist hier – im Gegensatz zu Star Wars – keine Überfigur mit der Lizenz zum Blitze-Verschießen. Das gefällt mir im Prinzip ganz gut. Ich habe schließlich auch einen Blog im weltberühmten Internet und bleibe trotzdem bei Rot an der Ampel stehen. Andererseits hätte ich gerne 2-3 epische Aufnahmen eines lächerlich riesigen Palastes gesehen. Aber vielleicht brauchte Villeneuve noch die letzte Million Dollar für die Kaffeekasse?
– Dass die Würmer nicht wie die typischen CGI-Monstren dargestellt wurden, fand ich eigentlich toll. Allein der Ritt durch Sandmassen, wo einem der Sound die wichtigsten Infos rüberbringt (= „Okay, Ohr… Du enthältst jetzt offiziell die komplette Wüste Gobi!“), war beeindruckend. Trotzdem ruft eine kleine Stimme in meinem Ohr, dass ich gerne MEHR Würmer gesehen hätte. Würmer im Hintergrund, Würmer, die sich mehr aus den Dünen raustrauen, mehr große Würmer, die auf NOCH größeren Würmern reiten. – Haaach…
– Die Harkonnen werden diesmal eeetwas mehr gezeigt, allerdings noch immer recht wenig. Im Buch waren die Machtspielchen und Quäl-Ausflüge stets meine liebsten Momente. Wobei Feyd-Rautha allerdings eine geniale Performance abliefert. Selten gab es in meinem Kopf mehr Zwangsjackenanforderungen pro Minute.
– Auch könnte man bemängeln, dass im Film „nur“ wenige Monate statt – wie im Buch – Jahre vergehen, Paul und Chani somit kein Kind haben und Jessica auch nur ein „halbes“. Ich sehe aber auch ein, dass ein halber Kindergarten den Fokus noch mehr zerteilt hätte.
Viel mehr mag ich aber kaum kritisieren. Es bringt ja alles nix – denn ich kann bei allem Gelaber, Vergleichen und Analysieren nicht drüber hinweg täuschen, dass es einen besseren Blockbuster-SF-Film so bald nicht geben wird. Einer, der auch noch extrem gut aussieht und in den Action-Momenten absolut geerdet rüberkommt. Wobei der Soundtrack von Hans Zimmer viel hinzufügt! Vor allem im Kino klatschen einem fast die Ohren nach hinten. Sounddesign: Eins A!
Meine Freundin musste während des Abspanns auf’s Klo – und lief danach hektisch wieder rein, um bloß keinen Klang zu verpassen.
Natürlich um vom bereits aufräumenden Kinopersonal auf ihrer Pipi-Spur halb rausgetragen zu werden.
Klar, oft wiederholt sich die Musik und es dröhnt ganz arg, aber tut das die Wüste – oder ganz weise gesagt: Das LEBEN – nicht auch?
Bei allen kleinen Kritikpunkten, persönlichen Geschmacksrichtungen, eventuell fehlenden Emotionen oder offenen und/oder weggelassenen Handlungssträngen muss man schon jetzt sagen:
ICH hätte keinen brauchbaren Vorschlag, wie man ein ernsthaftes SF-Werk deutlich besser verfilmen könnte.
Kampf in der Keramik-Abteilung von „Gladiator“: Die Szene, die tatsächlich in Infrarot gedreht wurden, hätten auch zu „artsi“ wirken können. Zu diesem Zeitpunkt ist man aber bereits so tief in der Handlung drin, dass ich auch bei einem Showdown im Baumarkt gesagt hätte: „Das hat sicher einen total sinnvollen Hintergrund – Das Kleister-Regal steht für die Verbundenheit aller Menschen?“.
Fazit:
War der erste Teil ein vorsichtiges Rantasten und Etablieren, so geht es jetzt an’s Eingemachte.
Viele werden den ersten Film trotzdem BESSER finden. Paul wirkt da noch mehr wie ein klassischer Held im Aufbau, Lady Jessica wie der schlaue Sidekick & manche Nebenfiguren wie die üblichen krassen Kämpfer – halt der übliche Füllmampf für die üblichen Hollywood-Schauwerte.
Doch der zweite Part gefällt mir sogar (etwas) besser. Gerade weil er etwas sperriger, ungewöhnlicher und esoterischer ist. Wo sieht man es sonst z.B., dass eine werdende Mutter mit ihrem geistig voll ausgebildeten Fötus diskutiert, weil der eine Wagenladung Spice abbekommen hat?
Klar, der Kampf am Ende wirkt etwas plötzlich und die Anwesenheit aller wichtigen Personen etwas „forciert“ – das war im Buch allerdings auch so. Über manche Dinge muss man eh dezent hinwegsehen („Wie, keine Selbstschussanlagen am wichtigsten Eingangsbereich des bekannten Universums?“), damit man auf einen grünen Zweig kommt.
Am Ende hat der Film mich eh mit seinen kleinen Momenten überzeugt: Chanis Zweifeln, die machthungrigen Blicke, der verzückt jubelnde Stilgar, der endlich seinen Messias gefunden hat, die absolut passend besetzten Nebenfiguren und 2-3 amüsante Momente, die aber die 99% staubtrockene SF-Kost nicht mit ekligem, systemkonformen Wasser verwässern.
Und bei diesem Film gilt: Die makellose Form triumphiert hier teilweise sogar über den Inhalt. Und das ist auch GUT so.
Wer über die dünne Story motzt, sollte sich eh fragen, wie viele Twists, Auflösungen oder Actionszenen in der Wüste diesen Film besser gemacht hätten.
Ich behaupte: Da war nicht viel mehr zu holen.
Ergo: Kultfilm. Reingehen.
Für mich eine der besten Buchverfilmungen, die ich je gesehen habe. Ich bin sogar der Meinung, dass Villeneuve manche Intention Herberts bzw. manchen Charakter für den Zuschauer greifbarer dargestellt hat als Herbert selbst es in seinem Buch geschafft hat, und dass Villeneuve trotz seiner mediumbedingten Änderungen werktreu geblieben ist. Speziell die Darstellungen von Chani, Jessica und Alia fand ich überragend gelöst.
Fein! Aber die neue Irulan kommt nicht mal ansatzweise an die damals überirdisch schöne Virginia Madsen heran. Hach!
Jupp !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ich verstehe beim besten Willen nicht, warum Hans Zimmer (bekannt aus „Motorradcops – hart am Limit“) ständig über den grünen Klee gelobt wird. Der macht doch nix anderes als Dröhnen in unterschiedlicher Lautstärke. Aus “ Dunkirk“ bin ich mit nem Tinnitus rausgekommen. Ich vermisse so etwas wie Noten oder – ganz gewagt – Leitmotive für Charaktere.
was den Film betrifft…ich bin mir nicht sicher. Ganz großes Kino, klar. Aber ich vermisse die politische Komponente des ganzen. Die Intrigen der Gilde, zB. die in den Filmen so gut wie gar nicht vorkommt. Dass der Imperator eben nicht schalten und walten kann, sondern durchaus erpressbar durch Gilde und Bene Gesserit ist. Es ist eben nicht nur der religiöse Part wichtig, sondern gerade das Zusammenspiel von Religion und Politik. Das mit nem offscreen Funkspruch abzufrühstücken reichte mir nicht. Gerade im Vergleich zum 84er Dune ist mir das Ende zu Kammerspielartig und hopplahopp.
So richtig schlecht ist Zimmer nicht, aber er macht leider immer nur das Gleiche. Von wirklichen Meisterwerken wie Braveheart, Der mit dem Wolf tanzt, Spiel mir das Lied vom Tod, oder z.B. Conan von Basil Puledouris ist er aber meilenweit entfernt … Naja gut, das sind natürlich auch solche super seltenen Ausnahme-Soundtracks, wie es sie vielleicht alle paar Jahrzehnte mal gibt.
Meiner Meinung nach hat Zimmer bereits damals mit Gladiator seinen Zenit erreicht. Das war noch eine richtig tolle Filmmusik. Aber da hatten wohl auch noch andere Komponisten mitgeholfen, und an diese Klasse kam er dann danach nie wieder wirklich ran.
Die von dir genannten Intrigen der Raumfahrergilde kommen so im Buch aber auch nicht vor. Die Gilde spielt dort längst nicht so eine große Rolle und ihre etwaigen Machenschaften werden wenn überhaupt, dann höchstens dezent angedeutet. Als viel wichtiger wird dort dann auch der Universums-weite, allg. Handelsverkehr benannt, mit welchem die jeweiligen Häuser dann ihre gigantischen Reichtümer schaffen. Und der Imperator hat im Buch sozusagen das Monopol über den gesamten Handel, dank seiner Sardaukar-Armee.
(Durchaus ziemlich clever und sehr weitsichtig, könnte man sagen, was Frank Herbert sich da so zusammengereimt hat – schaut man sich mal an, wer heutzutage auch bei uns auf Erden die Milliarden scheffelt. Aber der sehr gut durchdachte Weltenbau ist ja auch eine der großen Stärken von Herberts Dune.)
Der letzte Film, den ich vor Dune 2 gesehen habe, war The Marvels.
Was für ein Abgrund, der Werk und Machwerk trennt!
Woran das wohl liegt?
Frank Herbert verfasste sein erstes Buch in den 60ern. Es gab noch keine Politische Korrektheit, deren Vorgaben man in die Handlung quetschen musste. Um Vermarktungsmöglichkeiten scheint er sich auch nicht gekümmert zu haben. Er hat einfach eine Geschichte erzählt.
Starke Frauenfiguren bot er nicht auf, um die Feminismuslobby zu beschwichtigen. Sondern weil die Erzählung es erforderte. Die Fremen waren dunkelhäutig wie Araber oder auch Schwarzafrikaner, weil das zu einem Wüstenplaneten passt.Alles andere wäre unnatürlich gewesen.
The Marvels hingegen stellten keine Geschichte dar, sondern eine Collage aus Marketing- und PC-Elementen.
Die nicht funktionierte und ein wenig an den sozialistischen Realismus erinnerte, der in jedem Roman mindestens fünf aufrechte Proletarier und drei pflichteifrige Funktionäre verlangte.
Dune ist so gut, weil der Film auf einer literarischen Vorlage aus einem vergangenen Zeitalter basiert.
Und der Regisseur die Gegenwart heraus gehalten hat.
Ich glaube, ich bin einer der wenigen, der mit beiden Dunefilmen nichts anfangen kann. Zu lang, zu bedeutungsschwanger, stellenweise wirklich zu düster und im 2. Film ist Chani richtig nervig. Ehe ich mir diese beiden Dunefilme nochmal ansehe, gucke ich mir lieber die 6teilige Miniserie aus den 2000ern nochmal an. Die ist werkgetreuer und gibt den Charakteren viel mehr Platz. Klar, die Effekte sind nicht wirklich mehr gut, aber als Umsetzung der Bücher (denn ja, auch Children of Dune wurde hier umgesetzt) finde ich diese Version um Längen gelungener. Außerdem ist es nicht nur religiöser Fanatismus, das Dune ausmacht und das fängt die Miniserie sehr gut ein, die beiden Filme aber nicht.
Ich kann das sogar gut nachvollziehen, wenn die beiden Filme nichts für einen sind. Aber nach 30 Marvel-Filmen, gefühlt 40 DC-Filmen, diversen hirnlosen SF-Serien auf Amazon und Netflix, verwässerten (haha) Ewigkeits-Momenten in Avatar 1 und 2 und den ganzen Remakes (Dread, Robocop, Matrix 4 und Co.) bin ich weichgekloppt: Gebt mir bedeutungsschwanger! Gebt mir künstlerisch überambitioniert! Nehmt mir Kindergarten! Gebt mir Föten mit Redebedarf!
Lest mir 5 Minuten lang in „Star Trek 13“ aus einem Karl-Marx-Werk vor! („Das Kapital ist nunmehr im Replikator gebunden – die Arbeitskraft verbleibt und fließt ausschließlich in der Erforschung!“ – „Oh, ah! Hört, hört!“)
Die Dune-Serie habe ich übrigens noch nicht gesehen. Meine Freundin findet die allerdings auch brauchbar.
Religion und Verblendung scheinen mir auch ein Lieblingsthema von Villeneuve zu sein. In diesem Moment pausiert im Wohnzimmer sein unbekannterer Film „Die Frau die singt“. Auch wenn man sagt: „Palästina ist nicht so mein Bier“, so muss ich sagen: Allein optisch und vom Timing her ist das schon eine einzigartige Erfahrung.
Wobei man das auch über „The Marvels“ sagen konnte…
Überhaupt sollte die Grundhaltung beim Anschauen von Filmen und Serien wieder öfter sein: „Vom Feeling her habe ich ein gutes Gefühl“.
mir fällt auf, dass Herr Klapowski zum zweiten Mal innerhslb (bzw unterhalb) eines Reviews sehr #superschwellig seine Freundin erwähnt, als wolle er von einer Düne in die Wüste schreien: „Seht her! Auch Internet-SciFi-Kritiker können ein Liebesleben haben!“
Völlig ungeklärt bleibt in dem Zusammenhang auch, was Sparkiller eigentlich dazu sagt? Aber so sind sie, die modernen Zeiten. Monogamie ist nur noch eine ferne Erinnerung.
@Sascha:
Das ist komisch. Das sagen meine Frau und meine Geliebte auch immer, wenn ich über jene Freundin spreche.
Sparkiller lässt sich übrigens entschuldigen. Er ist gerade als Qualitätstester für Paramount+ unterwegs – und bekommt deswegen gerade eine Spender-Magenschleimhaut eingesetzt.
Hoffentlich im Glottertal.
Der Film sieht mir mal wieder zu orange aus, das hat der Typ schon bei Bladerunner 2 draufgeklatscht. Wie schön wären Filme mit echten Farben … Dazu im Vergleich die Wüstenszenen bei SW1. Wie sandig und „wüstig“ das wirkt, ganz ohne Orangefilter. Es wird mir auf Ewig ein Rätsel bleiben, dass das bei Mainstreampublikum so gut ankommt – mich kotzt das seit fast zwei Jahrzehnten an. Wie bei CSI Miami (und das hat noch eine breitere Farbpalette).
Ich fand den orange Touch in Dune genau richtig. Passt zu einem Wüstenplanet.
Gerade nach dem letzten Samstag, wo der Saharastaub über Deutschland lag und alles in einem gelblich/orangenen Licht getaucht war, empfinde ich dies sogar als noch realistischer.
Mir sind zwei Szenen besonders in Erinnerung geblieben: Wo Stilgar Jessica erpresst, sich zur Obermutter machen zu lassen und die kichernden, religionskritischen Mädels… Letztlich muss auch Paul Atreides den giftigen, blauen Extrakt trinken. Obwohl man dazu neigt, der vernünftigen Chani recht zu geben, muss man eigentlich feststellen, dass die Fanatiker recht behalten haben. Die Visionen oder die Macht der Bene Gesserit ist ja echt.
Pauls Entwicklung kommt gut rüber. Wie schon im ersten Teil, wie er die Umstände (um seine Sonderrolle) annimmt und jetzt das Recht des Stärkeren waltet.
Der Film hat eine Vielfalt erzählerischer Elemente. Ich finde es zum Beispiel gut, dass das harkonnische Pendant eingeführt wird und stirbt.
Die Rolle des Weiblichen und Pauls Jugend, sehe ich ein bisschen kritisch. Dune ist ja jetzt glatt die größte Kinogeschichte des Jahrzehnts.
„Klar, der Kampf am Ende wirkt etwas plötzlich und die Anwesenheit aller wichtigen Personen etwas ‚forciert‘ – das war im Buch allerdings auch so.“
Ein spannendes Argument, das ich in dieser Form schon sehr häufig gelesen habe. Bei diesem und bei anderen Filmen.
Man bemängelt etwas, und kriegt als Antwort: „Das war ja bei der Vorlage auch schon so.“
Aha!
Die Frage darf erlaubt sein: was soll man eigentlich mit einer solchen Aussage anfangen?
Dass man bei einer Buchverfilmung eine Schwäche des Buches dem Film nicht mehr anlasten darf? Dass der Film quasi „unschuldig“ ist?
Etwas ähnliches dann kommt noch mal im Fazit: „Ich behaupte: Da war nicht viel mehr zu holen.“
Darf ich auch hier schüchtern nachfragen: Was genau soll damit gesagt werden?
Das klingt immer so nach: Wenn etwas schwach ist, dann kann Denis Villeneuve da nichts dafür, daran ist allein Frank Herbert schuld.
Aber es hat ja niemand Denis Villeneuve gezwungen, „Dune“ zu verfilmen. Er hätte ja genauso wie George Lucas aus den Motiven von „Dune“ und anderen Vorlagen etwas Eigenständiges und Neues kreieren können, um dann zu versuchen, mehr „zu holen“.
Sich, wie Lucas, an anderen Motiven zu bedienen und etwas Neues zu schaffen, ist aber etwas anderes als den Versuch zu unternehmen, eine Buchvorlage zu verfilmen. Das ist immer eine Gratwanderung. Freunde der literarischen Vorlage werden einen Film nur selten als gute Umsetzung des Buches ansehen, zumal die gesamten Innenwelten der Figuren, Gedanken und Gefühle, innere Zwiesprache, in einem Film nicht oder nur unvollkommen wiedergegeben werden können, eine werkgetreue Umsetzung eines Buches zudem oft seeeehr lange Filme zur Folge haben müsste. Kürzungen oder alternative Erzählungen sind aus dramaturgischen Gründen oft unvermeidlich. Eigentlich kann man als Drehbuchautor und Regisseur gegenüber Fans des Buches oft nur verlieren: kürzt man an der „falschen“ Stelle oder erlaubt sich andere Freiheiten, hagelt es Kritik, setzt man werkgetreu um, heißt es: „genauso doof wie um Buch – da hätte man eine Schwäche auswetzen können“.
Vermutlich sehen die Rohfassungen der adaptierten Drehbücher zumeist auch ganz anders aus, aber Regisseur und/oder Produzenten sind dann der Ansicht, dass die Geschichte als Film besser funktioniert, wenn man dieses oder jenes weglässt, anderes hingegen so belässt, obwohl es unelegant ist.
„Aber es hat ja niemand Denis Villeneuve gezwungen, „Dune“ zu verfilmen.“
Was man jetzt eigentlich mit so einer Aussage anfagen? Darf man nur dann Schwächen eines Werkes tolerieren, relativieren, entschuldigen, wenn der Künstler dazu gezwungen wurde, es herzustellen?
@GGH: „Das ist immer eine Gratwanderung.“
Stimm ich uneingeschränkt zu.
Ich persönlich fand (fast) immer die Romanvorlage besser als den Film. Ausnahme „Wem die Stunde schlägt“ (wenn das überhaupt noch jemand kennt ;-)
In jüngster Zeit gelang es der Serie „Daisy Jones and the Six“, das Buch gefiel mir gut, die Serie haute mich so um, dass ich sie gleich zweimal hintereinander schaute und den dritten Durchgang eine Woche später begann.
@Serienfan: Sehe das auch so. Ridley Scott hat ja im ersten Blade Runner gezeigt, wie sowas aussehen kann: Buch verfilmt, ohne sich sklavisch an die Vorlage zu halten. Stattdessen den Fokus darauf, den Spirit des Buches in das eigene Medium Film zu transportieren. Für mich immer noch die beste Buchverfilmung.
Für die, welche an einer Diskussion tatsächlich interessiert sein könnten, noch einmal die Frage:
Sind bei einer Romanverfilmung die Schwächen dieses Romans auch dem Film anzulasten? Oder ist der Film dann an diesen Schwächen sozusagen „unschuldig“?
Viele Rezis lesen sich so. Auch die von Klapo. „Das war im Buch allerdings auch so“ schreibt er zu einer sprunghaften Handlung. Eine Aussage, bei der ich mich frage, wie sie einzuordnen ist. Heißt das, dass man diese Schwäche nun dem Film nicht mehr ankreiden darf?
Wir verlangen ja immer „Werktreue“. Wäre das Ausbügeln von Schwächen bei einer Romanverfilmung am Ende gar eine Verfälschung? Eine Frage, die sich ja gerade bei „Der Wüstenplanet“ stellt. „Der Wüstenplanet“ war für das Genre sicher von großer Bedeutung, der Roman selbst hat aber enorme Schwächen.
„Werkstreue“?
Soll das etwa etwas Negatives sein?
Und wer ist dieses „Wir“, das sie angeblich verlangt?
Die ernsthafte Frage dahinter kann ich nicht beantworten, weil ich keine Ahnung habe, welche Spielräume ein Regisseur bei der Verfilmung einer Romanvorlage hat.
Ich vermute, dass das von Film zu Film (je nach Produzent und Status des Regisseurs etc.) unterschiedlich ist.
Mal abgesehen davon wäre „Werktreue“ für mich die Treue zum Kern eines Romans. Wenn es da in Details etwas zu verbessern gibt, dann nur zu.
Bzgl. Werktreue, bin ich der Ansicht das man sich auch gar nicht an die Vorlage halten muss oder wenn man mag auch das komplette Gegenteil machen kann.
Eigentlich ist es mir völlig egal, solange der Film am Ende gut wird.
Ich vergleiche auch grundsätzlich keinen Film mit seiner Vorlage, es sind 2 komplett verschiedene Medien (es sei denn die Vorlage ist ein Film) und damit ist das immer schlechter vergleich.
Ich hab übrigens sehr viel öfter das Gefühl ein Film wird dadurch zurückgehalten dass er sich zu sehr ans Buch hält als das ich mich darüber aufrege das man sich nicht dran gehalten hat.
Dune1 ist ein gutes Beispiel. Imho hätte man Dr.Huey und Thufir zu einem Charakter zusammen fassen sollen. Der Film hat gar nix davon das es 2 verschiedene sind.
Eine Buchverfilmung, die nicht gelingt, wird dafür umso mehr zerrissen.
Ich finde man sollte sich frei machen und sich auf das konzentrieren, was man in dem Film zu sehen bekommt. Da habe ich’s natürlich leichter, wo ich nur die Verfilmung von 1984 kenne.
Wäre zum Beispiel Raum für die Kritik: Gut gemacht, aber ich mag dies und jenes an der Geschichte nicht?
Wenn man an der Geschichte allerdings nichts auszusetzen hat, geht es nunmal nurnoch um die Umsetzung inkl der Nachvollziehbarkeit… Da ist schon viel passiert auf Pauls Weg gen Süden.
oh, mein Beitrag sollte eigentlich unter den von JP
Weltraum, Wüste und Wasser gibts doch auch bei Krieg der Eispiraten.
DEN sollte man mit gutem Budget und aktueller FX-Technik neu verfilmen.
Oder zum 5. Mal Dune…
Bloss nicht diesen Quatsch !
Zu spät_! Ist jetzt beschlossen: Dune 3 hiermit gecancelt zugunsten Ice-Pirates-Remake. /s
Grandioser Film, bin sofort dabei.
Genialer zweiter Teil einer genialen Dune Verfilmung. Für mich klar die beste Dune Adaption bisher. Die Rezension hier passt perfekt.
Allerdings möchte ich doch mal eine Lanze für Lynchs 1984er Dune brechen. In den knapp 3 stündigen Fan-Cuts, die im Internet kursieren, und in die sämtliche bekannten Szenen des Werks eingeflossen sind, wirkt Lynchs Werk auch heute noch sehr überzeugend. Und man erkennt auch an mehr als einer Stelle, dass sich Villeneuve klar von Lynchs Adaption hat inspirieren lassen.
tach auch !
Habe den Film nochj nicht gesehen.
Muss aber 3 Aussagen zustimmen.
1.) Virginia Madsen war eine unglaublich schöne Irulan
2.) Die TV Serie von 2000 ist wirklich gut, nur der Stllgar Darsteller geht gar nicht, aber eigentlich geht der nie !
3.) Wenn eine Stelle im Buch schwach ist, kann der Film das besser machen. Und ansonsten darf der Film (seine Macher) durchaus dafür kritisiert werden.
Anderfalls hört sich das an wie : Der Vater war Sch*** und er war acuh als Kind schon ***.
Wass ist denn das für eine Weltsicht ?
Gruss BergH
Ich bin leider nicht ganz so begeistert wie Klapo.
Dune 2 ist immer noch sehr gut aber es scheint mir als wäre er in fast allen Belangen leicht schlechter als sein Vorgänger.
Die Musik ist sehr gut, hat aber in Teil 1 mehr rein gehauen
Die VFX ist gut aber in Teil eins noch besser (Da gab es auch etwas mehr zu sehen bzgl. Raumschiffe usw.)
Schauspiel fand ich im ersten Teil sogar deutlich besser. vor allem Jessica war im ersten teil extrem vielschichtig und zerissen im zweiten sehr viel plumper.
Aber die größte Enttäuschung ist imho das Drehbuch ich fand das Script im ersten auch schon nicht soo gut aber hier im zweiten ist es noch schlechter.
Den Harkonnen werden überhaupt keine Facetten abgerungen sie sind alles einfach nur lächerlich böse. (random einer Sklavin den Hals durchschneiden Gähn..)
Aus dem Imperator und Irulan wird gar nichts gemacht. vermutlich wär der Film besser wenn man sie gar nicht eingebaut hätte.
Und dann macht der Film doch tatsächlich genau den gleichen Fehler der 84er Version nochmal!
Obwohl der Film extrem lang ist, wirkt das Ende extrem gehetzt und beinnahe unfertig. Das ist echt schade.
Ich hab auch ein Problem mit der grundsätzlichen Aussage:
Wenn hier Fanatismus und Religion kritisiert werden soll funktioniert das kein bisschen. Immerhin ist Paul wirklich der Messihas!
Er nutz seine Macht für das Gute (Die Rache an den Harkonnen stellt der Film als absolut legitim hin!)
Auch die Fremen bekommen was sie wollen (Harkonnen werden vertieben)
Daraus kann ich nur schließen das ein fanatisch-religiöser Personenkult top ist!
„Daraus kann ich nur schließen das ein fanatisch-religiöser Personenkult top ist!“
Leider wirkt die Kritik an dem Fanatismus hier wirklich nicht so richtig, die würde aber wahrscheinlich sowieso erst in Children of Dune kommen, da zeigen sich erst richtig die Auswirkungen des Personenkults in Form eines galaxieweiten Krieges.
Absolut als fehlend empfunden: Dreijährige Alia, wie sie mit den älteren Frauen aus Sietch Tabr über die genetischen Defekte derer Großväter quatscht, und wie sich diese in deren Enkeln widerspiegeln. Die Technik sollte das inzwischen hergeben, und selbst wenn sie dafür Sora bemühen müssen…
Nee Quark. Ich kenne die Bücher, sehr lange schon. Man kann _das_ in einer Handvoll Kinofilmen nicht in dem Ausmaß wie in den Büchern erzählen. Dafür bräuchte es mindestens eine Serie. Benchmark wider Willen: Selbst GoT hat man nach diesem Bombast-Start noch grandios vermasselt gekriegt. Und von Trek fang ich nicht nochmal an, RIP.
Also darf Villeneuve meiner Meinung nach ändern und weglassen, was er will. Scheiß zum Beispiel auf eine üppige letzte Schlacht, der ganze Kampfkram wird heutzutage eh überbewertet. Wenn nur der übrig bleibende Rest schlüssig bleibt? Und das ist für mich der Fall – ich bin sogar leicht positiv neugierig darauf, was aus der schmollenden Chani und der atheistischen Jugendgruppe wird.
Also ruhig mehr davon, das PoPPkorn hat mir zuletzt bei Avatar II so gut geschmeckt.
@Rabiator: Ich finde ja, dass die sechsteilige Miniserie der 2000er Dune richtig gut umsetzt und das in allen Aspekten.
Was mir von der Miniserie seltsamerweise zuerst erinnerlich ist: Die Musik von Brian Tyler.
„Inama Nushif“, begleitend zum „Highlight Reel“ aus Geburt und Tod? Das hatte schon was…
Die Musik zur Miniserie ist richtig gut.
Irgendjemand wird das re-mastern, Text2Video, in spätestens ein paar Jahren.
Die Basis ist tatsächlich bemerkenswert.
@Kazairl:
Wurde sogar beim zweiten Trailer vom 2009-Trek benutzt:
https://www.youtube.com/watch?v=sKqDROmF6go
Muss die Dune-Serie auch mal wieder schauen. Hab die noch als „Charmant wie Babylon 5 mit billigen Effekten und guter Musik“ im Hinterkopp.
Ähnlich auch beim Dune Videospiel:
https://www.youtube.com/watch?v=ZP1eV85nmWA
tach auch !
Eigentlich ist Paul sein Sohn, der „““Messi“““ as.
Auch wenn er sich windet , wie ein Wurm.
Gruß BergH
N’Abend allerseits.
Paul – wer ist eigentlich Paul?
Ein ganzer Kerl, dank Spice!
Nichts geht über Wurmzeichen, Wurmzeichen zum Kaffee.
Alle reden von Würmern. Wir nicht! Der Wurm kommt.
Das ist bei uns aber nicht Usul.
Von führenden Bene-Gesserit empfohlen:
Drei von vier Kwisatz-Hadderachs benutzen Dr. Best-Zahnbürsten.
Hallo, Herr Gott-Kaiser! (den hatte ich noch vergessen ☺ HH-M)
halt, einen noch:
Frau Alia bringt Spice aus Arrakis!
Ich stelle hiermit folgende These auf: Drei Jahre, nachdem die Filmreihe abgeschlossen ist, kommt eine Extended Version ähnlich der Herr-der-Ringe-Trilogie raus, in der jeder Film mindestend 4h geht und die dann im Nachhinein als die eigentlichen Filme gelten werden.
Man merkt dem 2. Teil von Dune an mehreren Stellen einfach an, dass da offensichtlich Szenen fehlen (Die besonders am Schluss zu verwirrenden Kontinuitätsfehlern beim Sonnenverlauf führen.) Ich kann mir sonst nicht so recht erklären, wieso die Harkonnen-Architektur in ganzer Monumentalpracht gezeigt wird, aber der Imperator über seinen Rosengarten kaum hinauskommt. Von der kürzesten Epochalschlacht aller Zeiten am Schluss ganz zu schweigen (Kürzer war wohl nur noch die Darstellung der Völkerschlacht bei Leipzig aus „Napoleon“).
Ansonsten wage ich keinen Vergleich inwieweit der zweite Teil nun gelungener ist als der erste (auch, weil ich die Bücher nie gelesen habe und meine Erinnerung an die Miniserie arg verblasst ist). Teil eins ist schauspielerisch besser dargestellt und das Sounddesign gelungener als im Nachfolger. Teil zwei behauptet sich stattdessen mehr in der visuellen Überwältigung sodass ich beide als gleichwertig betrachten würde.
Und generell kann man von Hans Zimmer halten was man will.
Aber dass es in Filmmusiken hoffentlich irgendwann keine Leitthemen mehr gibt, halte ich nicht für verwerflich. Wenn Paul spricht, redet, hüpft oder guckt, sehe ich, dass es Paul ist, der dies tut und brauche nicht im Hintergrund „Pauls Theme“. Ich bin kein Kind mehr und Dune 2 ist nicht Peter und der Wolf!
Der Film ist das perfekte Schlaftmittel, wenn man an Schlaflosigkeit, Insomnia, Schlafstörungen aller Art leidet sollte man sich die beiden Filme geben, dann ist man garantiert kuriert.
Da war viel Schönes dabei.
Je länger der Film läuft – und er läuft bekanntlich laaang -, umso mehr rieselt das Schöne durch die Finger wie der nicht enden wollende Wüstensand. Am sprichwörtlichen und tatsächlichen „Ende“ (Fortsetzung folgt…) hatte ich nur noch einen rosinengroßen Klischeeklumpen in der Hand. Die wertvolle Flüssigkeit der Rosine behalte ich natürlich!
Mehr Würmer fehlten mir im Gegesatz zu Klapo nicht. Es war ein einziger Ritt auf dem Sandwurm. Wirkte irgendwann banaler als mit dem E-Roller durch die City zu holpern. Aber eines hat mir beim Gewürme sehr gefehlt: Wie kommt die ganze Gefolgschaft inklusive Sänfte auf den Rücken der wilden Viecher? Der Kutscher mit seinen süßen Häkchen hat ja schon mörderische Schwierigkeiten und vergießt ein, zwei wertvolle Schweißtröpfchen dabei. Wie sind denn die anderen so locker zugestiegen? Warum sitzen die da, als wäre es ein Picknick – ein Picknick am Dache eines ICE? Muss man das Buch lesen, um es zu verstehen?
Sooo greifbar, wie Klapo schreibt, fand ich es schließlich nicht. Mit Betonung auf „sooo“, denn der Unterschied zum handelsüblichen CGI-Greenscreen-Schmarrn IST gewaltig und wohltuend. Ab-so-lut. Ich verneige mich. Aber während des Schauens hatte ich sanfte Sehnsuchtsattacken nach Mad Max: Fury Road. Noch immer der wüsteste der Wüstenfilme; beim Schauen musste ich öfter den imagnierten Sand aus dem Zahnfleisch pulen und aus den Naselöchern schnauben. Ist mir hier nicht passiert und ich mache mir Sorgen, dass von den knapp 3 Stunden kaum ein Sandkorn hängenbleibt. Man vergisst als alter Mann schon mal, dass man am Strand gelegen hat, wenn zu Hause kein Sand im Schritt knirscht.
Apropos Chani: Alle anderen Figuren samt Darsteller möchte ich eine Art klassische Zeitlosigkeit zusprechen. Doch sie schrie die ganze Zeit: Disney-Channel-Göre. Ihr Typ, ihr Spiel, Gestus, Duktus. Vorhin hatte ich nachgesehn: Sie kommt tatsächlich aus diesem Disneystall. Soll wohl die Nabelschnur zum Teenagerpublikum sein. Stilstisch ein Griff ins Micky-Maus-Klo. (Nichts gegen die Darstellerin persönlich, nur gegen den Castindirector …)
Trotz Krieg und Gemetzel hat der Film eine PG13 Freigabe. Es fließt praktisch kein Blut, allem Geballer und Messerschlitzereien zum Trotz. Die Gladiatorenszene ist – Kill-Bill-like – in Schwarz-weiß gehalten. Kunst oder Kalkül? Rotes Blut reizt die MPA zu höheren Altersberschränkungen, sagt man …
Das Finale versuppt für mich fast völlig. Opernhaft hätte es wohl sein sollen. Banal zieht es sich in seiner statischen Überdrehtheit (jeder mit jedem verwandt etc pp) lähmend dahin. Christopher Walken, Zentrum der Chose, wirkt wirklich schwach, nicht lässig. Weapon of Choice war mal; sein Stepptanz hätte das Finale sehenswerter gemacht.
Fazit: So sehr Hans Zimmer rhythmisch aus der IMAX-Soundanlage wummert, der Wurm in mir lässt sich dann doch nicht ködern.
Stört sich niemand am CGI? Mir kam alles furchtbar unscharf vor, wie bei Discovery. Der Film mit dem CGI aus Mandalorian wäre Kult, so war es eine anstrengende Geschichte.