Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

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Star Trek – Strange New Worlds“, Kritik zu 1.08- „The Elysiam Kingdom“

Star Trek – Strange New Worlds“, Kritik zu 1.08- „The Elysiam Kingdom“

So eine neue Serie, die inzwischen als „total super“ gilt, hat es nicht leicht: Die ersten, aus Roddenberry-Restbeständen abkopierten Drehbücher gehen langsam zur Neige (oder man hat keinen Bock, sich 2 Zentimeter tiefer in die Holztruhe zu bücken), weswegen man nun mit schrägen Mittelalter-Storys im Strahlemann-Outfit glänzen will. Doch ist dieses Experiment wirklich anarchistisch, oder hatte Spock für seine zukünftigen Sex-Abenteuer einfach zu viele Fetischklamotten bestellt?


Inhalt: Der Doktor M’Benga liest gerade seiner Tochter vor – und plötzlich ist das Schiff mit Mittelalter-Deko vollgestellt. Und alle Charaktere benehmen sich wie in dem Buch. Wird der Doktor zwischen all den Königen, Knappen und knapp Behirnten herausfinden, was mit der Mannschaft geschehen ist?


Da ist sie also. Die erste Folge, die nur deswegen gedreht wurde, weil in der Kostümabteilung noch Licht brannte, die CGI-Kollegen aber alle schon im Indischen Feierabend waren.

Was haben wir gesehen:

– Ich will ja die ersten 4 Minuten der Folge nicht in den Himmel loben, aber trotzdem mal dieses Gedankenspiel: WENN M’Benga einfach nur 40 Minuten mit seiner Tochter gesprochen und das Buch weitergelesen hätte… Wie viel schlechter (oder gar besser) wäre diese Folge geworden? Bitte antwortet mir, indem ihr mir 15 Minuten aus „Robinson Crusoe“ vorlest. (*heiße Schokolade mach*)

– Erika soll nicht wirklich mal ein tiefgründiger Charakter mit Gefühlen und Hintergrundgeschichte werden, oder? Okay, nichts gegen Leute, die mit schiefem Lächeln jede Situation in einen kleinen Witz verwandeln (Ich bin berühmt für meine 27 Sprüche am Fotokopierer – über Faxgeräte), aber wenn seit vielen Folgen JEDE Aktivierung des Warpantriebs zu Sätzen wie „Ich knall den Hering in den Lauch“ führt, ist’s doch übertrieben.

„Bitte bringen Sie mich nicht in Gefahr, mein König. Ich war schon mal da… Aber mir war dort alles zu grell ausgeleuchtet.“ – Augenrollen in der Staffeldämmerung: Statt die kaum etablierten Charaktere besser zu definieren, denken sich die Autoren einfach ANDERE aus. Aber okay, vielleicht besitzen sie ja keinen Hund, der die Staffel-1-Hausaufgabe hätte fressen können?

– Dass man als Zuschauer das Mittelaltersetting so verdutzt und positiv(?) erstaunt zur Kenntnis nimmt, liegt nicht daran, dass das frisch oder mutig wäre. Es liegt nur daran, dass wir in Star Trek nicht mal mehr „Experimente“ wie in den miesesten Voyager- und ENT-Drehbüchern gewöhnt sind. Stichwort: Captain Proton und Nazi-Aliens.

– Unterhaltsamer hätte ich das alles gefunden, wenn man von Beginn KREATIV erklärt hätte, wie sich die mittelalterliche Besatzung die Schiffstechnik erklärt. Die Schiebetüren hätten ja Vorhänge sein können („Habt ihr noch nie gesehen, wie ein Lufthauch einen Vorhang beiseite schiebt, mein König?“) und die Deckenleuchten ganz spezielle Fackeln aus „seltenen Hölzern, die lange brennen“.

– In diesem Zusammenhang sei auch der Vergleich zu der TNG-Folge „Das Experiment“ erlaubt, wo eine verzweifelte Beverly Crusher den verbleibenden Captain Picard davon überzeugen will, dass es NICHT normal ist, dass zwei Personen ein komplettes Schiff bewohnen. Eben ein Spiel mit Logik und Realität. Und das ausnahmsweise abseits der Kurtzman’schen Selbsteinschätzung („Ich bin heute schon totaaal awesome und open minded aufgewacht!“)

– Zugegeben: Pikes Comedy-Gesicht hat ja schon was! Saublöd und mit aufgeblasenen Backen dreinschauen kann er wirklich gut, was ein ernst gemeintes Kompliment ist (Gruß an eure Mütter an dieser Stelle). Andererseits war (und ist) sein Charakter niemals als Neelix-Derivat für mental Unterbeschaukelte vorgesehen gewesen? Schwiiierig, dass seit 6 Episoden nur noch in den Tank reingeprustet wird, in dem eigentlich mal die Charakterszenen landen sollten.

„Warum haben Sie uns hergerufen? Was ist Ihr Begehr?“ – „Äh… Bin ich hier richtig in der Arthus-Saga? Ich möchte gern mit dem Kopf gegen diesen berühmten Steinblock rennen.“ – Aufgestellt und losgebellt: Die meiste Zeit tragen sich die Figuren ihre Motive und Ziele vor. Diese drei Herren möchten z.B. wissen, ob ihre Wachsmalkunst mit den Buntstiften der Queen mithalten kann.

– Das ganze Gerede um den Stein der Weisen hat mich – gelangweilt. Und das, obwohl ein Schoßhund das Dekolletee von La’An ausschleckte, sie selber affektiert herumkreischte, während Hof-Heilerin Chapel plötzlich das Wort „Dopamin“ ernst nahm. Was auch daran liegt, dass der Doctor den ganzen Irrsinn einfach schluckt und als deren bereitwilliger Idiotenkönig einfach auf jede Kramladen-Karotte zurennt. Ob Stein der Weisen, Hofzauberer oder das heilige Schwert in der Unterhose: Was (und warum) man hier sucht, ist so egal wie Holzpolitur auf dem Kreuzigungshügel.

– Man hatte das Gefühl, einer Rollenspielgruppe zuzusehen, die sich alleine dafür auf die Schultern klopft, dass es irgendwie in der Geschichte weitergeht. Motto: „Du kannst mit den Soldaten sprechen, wenn du richtig würfelst – aber sie werden nicht mit dir reden, weil der Tabletop-Leiter schon eingepennt ist.“

– Dazu kommt, dass die ganzen irren Gespräche (z.B. um Hemmer, der plötzlich ein Zauberer sein soll) total statisch wirken. Leute, die Grimassen mit „Spielfreude“ verwechseln, reden halt wirres Zeug, wofür sie sich brav nebeneinander stellen. Und überhaupt nicht erkennen lassen, wie die Figuren in dieser fiktiven Mittelaltergeschichte zueinander in Beziehung stehen. Wobei hier die größten Streits nur deswegen aufkommen können, weil man sich beim Comedy-Augenrollen übertrumpfen möchte?

– Lieblos auch die Szenenübergänge. Und ja, das geht selbst im selbstgewählten Theaterbühnen-Modus besser: Eben wird z.B. noch ein „geheimer Tunnel“ enthüllt, der zu Königin Uhura führt, nur damit man eine Sekunde später schon auf sie draufschneidet. Und auf ihren Hofstaat, die rausquellenden Doppelbrust-Melonen.
Angesichts dieses Szenenbildes für Farbenblinde – im Falschfarbenbereich – hilft es auch nicht, dass man überall Petersilie… äh, Verzeihung… „Wald“ aufgehängt und grell ausgeleuchtet hat.

„Ich möchte endlich mein randomisiertes Item haben! Ich bin bereit, dafür jeden zufällig generierten Preis zu zahlen!“ – Fingerspitzengefühl, aber Taubheit im Kopf: Wenn man die Drehbücher zuende denkt, werden sie vielleicht ehrlicher – aber nicht besser.

– Dass die Autoren ihren Dadaisten-Durchfall für wertvollen Humor hielten, zeigen fast alle Szenen, die gar nicht witzig sind, aber so präsentiert wären, als wären sie es: Erika betont in einem gefühlt minutenlangen Satz, dass sie „Science mag“ (statt Magie), woraufhin Hemmer cool auf sein Schweißgerät pustet. Oder nehmen wir La’an, die sinnfrei zu singen beginnt, damit alle kurz irritiert gucken können. Alles nicht witzig, sondern einfach nur „da“ und gut ausgeleuchtet. – Reicht das?

Das großformatige Ölgemälde mit meinem Konfertei darauf, das euch gerade jetzt zugestellt wird, wird diese Frage klären…

– Dass man erst nach über 30 Minuten auf die Tochter als (Mit-)Auslöser kam, war viel zu spät. Zumal man gar nicht wusste, dass sie in Gefahr sein könnte. Was sie nicht WAR…? Zumindest machten die letzten Minuten im Quartier eher den Eindruck, dass sie eher an einer Zuckerwatte-Überdosis hätte sterben können (rausquellend aus dem Kitsch-Drehbuch?), als an bösen Burschen*innen.

– War das jetzt ein cleveres Ende? Oder nur der Beweis, das die Autoren mit der kranken Tochter im Puffer nix anzufangen wussten? Dagegen war ein Raketenstart ja direkt eine gemütliche Kaffeefahrt: Tochter raus aus dem Puffer, rein in die Wolke, Tochter kommt Sekunden später um Jahre gealtert (aber halb genesen) wieder raus, faselt immer noch(!) übers Geschichtenerzählen, nennt die Wolke Debrah und ist wieder weg…?
Danke für Wichs, liebe Episode!

„Könnten Sie der fremden Entität vielleicht etwas ausrichten, Hemmer?“ – „Ich sagte doch bereits, dass die telepathische Verbindung mich töten könnte.“ – „Und wenn ich das Fenster aufmache und Sie frische Luft bekommen?“ – „Hm. Sollte klappen.“ – Bei diesem Schwarzen Loch einer SF-Handlung wurde sogar der Ereignishorizont abgeschafft.

– Ich hätte an Stelle des Doktors ja mal gefragt, ob sie eventuell als Prostituierte oder Putzkraft arbeiten muss. Diese ultrakurze Verabschiedung (bei der es null Negatives gab) war schon auffällig kitschig.

– Hemmer sollte ja immer so was wie ein alter Grummelkopf sein, was ja okay ist. Nur wird mir das hier schon zu früh aufgebrochen, als der Mann einen auf Magier macht – und sich königlicher als der Doktor amüsiert. Wann hat man damals Worf oder Spock zum ersten Mal „locker gemacht“?
Und haben wir das damals überhaupt bemerkt?


Eigentlich konnte man in dieser Folge wenig falsch machen – und alles entspannt FLACH machen:

Die Crew in komplett anderen Rollen…
Dazu Technologie, die unbeachtet von der Mittelalterbesatzung existiert…
Personen, die mutiger oder feiger als sonst sind… (Beides wird wohl bei mir auftreten, wenn ich in Zukunft eine SNW-Episode starte?)

Dass man hieraus nur einen missglückten Ferrero-Werbespot machte, bei dem man sich 50 Minuten lang fragt, wann endlich das erlösende Duplo – Geschmacksrichtung Flitzekacke? – ins Bild gehalten wird, ist erstaunlich.

„All das muss einen Sinn haben, Heilerin Chapel. Einen tiefgründige Science-Fiction-Parabel auf das LEBEN vielleicht? Was meinen Sie?“ – „Ich überlege, wie viel Kresse ich auf Ihrer Krone pflanzen könnte, o mein König.“ – Roter Schwafelalarm, aktiviert die roten Lippen: Manche Figuren stehen einfach nur unschlüssig herum. Zum Beispiel WIR vor dem Fernseher.

Der Doktor, der all das hinterfragen, aufklären und in ungefährliche Bahnen lenken sollte (was wäre passiert, wenn jemand erdolcht worden wäre?!), wirkt wie ein Schluck Anästhesie-Flüssigkeit in der Kurve. Er murmelt nur rum und lässt sich von den Ereignissen (welche auch immer es waren; habe kaum aufgepasst) ebenfalls durch die Gänge rollen. Wie ein menschgewordener Tee-Servierwagen kam der mir vor.

Der Mann hätte wenigstens so TUN können, als wenn er ein ehrfurchterbietender König ist? Oder wollte man das alles nicht toxisch gestalten – und den Vergiftungspart erneut auf mich und meine Antidepressiva schieben?

Wieso redet er nicht wenigstens mal mit dem Computer oder gibt dort was ein!? Reichte ihm dieses „Alles ist okay“ tatsächlich, angesichts der plötzlichen Fahnen- und Botanik-Aufstellung auf dem Schiff? Hätte er nicht mal kurz gucken müssen, ob mit seiner Tochter alles okay ist – oder ihre Konsole zufällig in einen Misthaufen transferiert wurde? Wäre es nicht spannender gewesen, wenigstens nebenher rauszufinden, was der Weltraumnebel mit seiner verpufften Petrischale/dem eigenen Gehirn angestellt hat?

Wäre eine FRÜHERE Kontaktaufnahme mit einer eventuellen Lebensform an Bord klug gewesen? Da hätte es mir fast gereicht, wenn er in der Besenkammer wie eine schwerhörige Oma „Haaallooo, ist da weeer?“ gerufen hätte. Aber okay, stattdessen bekommen wir starke Kämpferfrauen (Erika) und einen ängstlichen Pike mit Dawson’s-Creek-Gedenkfrisur.
Man muss ja nehmen, was man Krisen kann…?

„Oh Gott, bist du groß geworden! Und dein Deus Ex Machina erst!“ – „Nö, Alter, ich bin nicht deine Tochter. Die Kleine hat mich bezahlt, ihre Stelle einzunehmen. Sie meinte, das Drehbuch sei ihr zu Pipi-Kaka.“ – Zeitsprung mit Q: Hier wird der Kranke-Tochter-Subplot nicht nur abgehakt, sondern auch gleich mit Friedhofsblumen hübsch bepflanzt.

Deute ich seinen entspannten Gesichtsausdruck richtig, so war der Doktor der Auffassung, dass er nur mit einer VR-Brille auf dem Klo sitzt. Oder denken etwa die Autoren, dass SF so funktioniert? Einfach ein paar Leute in Kostüme der Marke „Haben wir noch Augenkrebs-Trikorder?“ stecken? Und zur Not sagt man, dass es bei Kirk auch Indianer- und Wildwest-Dörfer gab?

Und da man sich darauf versteifte, einen panisch weglaufenden Pike (WAS war hier jetzt der Kontrast zu seinen üblichen Szenen?) oder einen Paris-Hilton-artigen Schoßhund zu zeigen, war das alles auch nicht gerade Werbung für das literarische Originalwerk.

Wenn man klassische Literatur wie einen Schlumpfhausen-Comic auf Crack inszeniert, kommt eben dies dabei raus. Dagegen wirkten die kurzen Shakespeare-Einsprengsel bei TNG schon fast wie … Shakespeare?

Klar, am Ende kommt noch mal eeetwas Star-Trek-Feeling raus, weil körperlose Lebensformen (mit Einsamkeits-Problemen) so ein typisches Ding des Franchises sind. Aber das Drumherum machte weniger Spaß als Affenpocken.


Fazit: Ein Experiment, das zwar cheesy sein will, trotzdem aber einen Frontalunfall im Partybedarfs-Shop hinlegt.

Es ist ja schön und gut, dass die Kostüme so schön glänzen und alle so lustig mit den Augen rollen – aber wir erfahren hier NULL über die Charaktere, den Doktor oder das eigentliche Weltraum-Problemchen.

Die peinlichen (Nicht-)Witze, die überlange Laufzeit und das transusige Sissy-Schauspiel vom „König“ ergeben eine Episode, die für alle denkenden Wesen eine Zumutung darstellt.

Was bei „Strange New Worlds“ nach den letzten beiden Folgen ca. 30% ausmachen dürften?

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM
SPARKIS MICKRIGER MEINUNGSKASTEN
Der Herr der Hirne
Oha, ist es endlich wieder Zeit für eine „Stammcrew in alternativen Rollen“ Episode? Sowas war eigentlich immer sehr unterhaltsam in KLEINEN DOSEN. Siehe das DS9-Spiegeluniversum, welches später ja immer mehr zur lustlosen Parodie verkümmerte. Dann lieber Data als Bruder Tuck oder Julian Bashir als Bashir, Julian Bashir.

Und wie war es bashir… äh… hier? Anson Mount als verräterischer Großwesir gefiel mir sehr gut, da er zum einen angemessen overactete und man eine genaue Umkehr seiner Figur vollzog. Auch Hemmer hat bei mir gepunktet mit seiner trockenen und gleichzeitig liebenswürdigen Art. Nicht, dass er noch als Autor bei Zukunftia anfängt, ha-ha-haaa??

Überhaupt war die verzauberte Crew immer dann gut, wenn sie sich ganz anders als sonst verhält, denn dafür ist dieses Konzept schließlich auch da. Deswegen fiel für mich auch Ortegas (mal wieder) stark ab, welche allgemein nur ein Medium für flotte Sprüche von der Autoren-Resterampe darstellt. (Funfact: Aus den übrigen Seperatorentexten produziert man z.B. Star Trek Picard oder verkauft sie an Tönnies. Beim Kurtz wird kein Gramm an Hirnschmalz verschwendet, sehr lobenswert.)

Der Rest der Crew war okay und hatte eh nur kleine Auftritte. La’an als Prinzessin mit Erbsenhirn, Spockdalf und Queen Uhura sorgten zumindest für ein amüsiertes Ausatmen.

Aber wenn man sich den Schmunzeleffekt um die umgebaute Enterprise und Kostüme einmal wegdenkt, dann bleibt eigentlich nicht viel übrig. Die Story war nur eine verkrampfte Ausrede, um alle Beteiligten in ihre verdrehten Rollen und auf die Suche nach der heiligen Handgranate zu schicken. Was aber nichts schlimmes darstellt, gegen etwas Gaga-Cosplay in alter TOS-Tradition habe ich ganz und gar nichts.

Nur fühlte es sich hier etwas nach einer verpassten Gelegenheit an. Es fehlten schräge Ideen, welche das Konzept auch entsprechend ausreizen. Würde es nur aus der Fantasy-Hälfte bestehen, es wäre gewöhnlich.

Ungewöhnlich war dagegen der Plot um Doktor M’Benga. Erst wird seine Tochter schon sehr früh eingeführt, in der Hoffnung im Verlauf der Serie ein Heilmittel zu finden. Und dann wird sie bereits in Folge 8, auch wenn gut gemeint, einfach an ein dahergelaufenes Weltraumgehirn abgegeben, welches man erst seit fünf Minuten kennt und in Sachen Ethik auch keinen sooo guten Eindruck macht? Fand ich doch alles etwas plötzlich und ist das Abgeben des eigenen minderjährigen Kindes an Fremde (!) aus Sicht der Föderation überhaupt okay? Sowas wie § 1626 werden die ja wohl auch haben, oooooder?

Fazit: Mehr als ein neutrales „Hmm“ und knappes Schulterzucken habe ich für diese Folge irgendwie nicht übrig. Dachte eigentlich die Folge DAVOR war bereits die lustig gemeinte und das hatte mir dann auch erst einmal gereicht. Der Umbau der Enterprise wie eine Theater-Bühne war nett, aber schnell ausgelutscht. Die Lösung des Tochter-Problems dagegen erschreckend untrekkig („Okay, Vatti, ich geh dann mal mit dieser fremden Hirn-Tante mit. Hab dich nicht lieb, tschööö!“). Und man wusste ja vorher nicht, ob das gut ausgeht. Aber selbst dann ist es doch noch moralisch gesehen zweifelhaft?

Für eine humorig gemeinte Folge war ich am Schluß jedenfalls ungewöhnlich verstimmt.

Womit wir wieder beim Kurtz-Trek wären.

ACTION
HUMOR
TIEFSINN
ALLES IN ALLEM

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Artikel

von Klapowski am 24.06.22 in Star Trek: Strange New Worlds

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Kommentare (17)

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  1. Kazairl sagt:

    Ich lese das und muss sofort an eine gewisse Voyagerfolge denken, die es so viel besser gemacht hat. Es geht um Heroes And Demons, in der der Doc in eine Beowulf-Geschichte hineingeworfen hat. So gut, diese Folge, der Doc in einer anderen Rolle als gewohnt. So etwas kann klappen, wenn es dosiert eingesetzt wird, aber so wie ich es hier lese wird das bei SNW relativ inflationär benutzt.

  2. Ichwieder2 sagt:

    Naja, das Ende musste so schnell, weil man vorher so viel Zeit mit anderem Firlefanz vertan hat.
    Das einzige, was ich hier nett fand, dass La’an ja noch einen zweiten Gesichtsausdruck und sowas wie „Schauspiel“ kann, anstatt nur dauerangepisst zu gucken.
    Und Hemmer hat tatsächlich ein paar Symphatiepunkte bei mir gut gemacht, da ich die Figur bisher nun überhaupt nicht mochte.
    Und Ortega… junge, junge… was eine unfassbar unnötige Figur. Haben die keine Alexa, die den Warpantrieb auch per Stimmenkommando loswarpen lässt? Müsste doch an sich gelingen…

    • Klapowski sagt:

      Ich glaube ja, dass diese „Sympathiepunkte“ nichts bedeuten.

      Klar, ich fand es auch nett, als Chapel kürzlich wie aus der Raffaello-Reklame („Genuss und Ficken ohne Schokolade!“) an der Teich-Promenade vorbeischritt. Und trotzdem denke ich drei Wochen später, dass sie eine verflixt oberflächliche Dumm-Plunze ist.

      Aber dieses „Aufbrechen“ von Figuren wie Hemmer oder La’an bedeutet ja nie, dass sie netter wirken. Und das sollen sie auch gar nicht, finde ich.

      Wenn Charaktere sich genau gegenteilig zum normalen Gebaren verhalten müssen, damit ich sie plötzlich nett finde, stimmt was nicht. Mit mir, mit den Schauspielern oder den Autoren.

      Antworten
  3. Vulpe sagt:

    Ich mag Ortega und verstehe nicht ganz warum die Rolle so viel Kritik abkriegt.
    Klar, die Sprüche wirken manchmal etwas erzwungen…aber ich glaube es gibt in jedem Team eine Person die aus allem einen zweideutigen Witz macht. Pike beteiligt sich an der Ausdrucksweise und da sagt keiner „Warum redet der Captain so mit der ?Steuerfrau??“ sondern „Warum redet die ?Steuerfrau? so auf der Brücke?“.
    Ich finde Ortega als Kompromiss zwischen „radikaler Wokeness“ und „klassischen Figuren“ gut gewählt.
    Klar, die Optik lässt eine sexuelle Orientierung vermuten – aber es wird einem nicht die ganze Zeit die Lesben-Keule ins Gesicht gehauen.
    Zumindest gibt es bei ihr keine tieftraurige Hintergrundstory so nach dem Motto „weil meine Mama an der Stange tanzen musste um Windeln zu kaufen mach ich jetzt blöde Witze“.

    Das soll jetzt keine Grundsatzdiskussion auslösen. Ich finde es gut das SNW auch ein bisschen mit dem Zeitgeist geht, aber es nicht übertreibt wie z.B. Discovery.
    Also z.B. der Umgang der Crew untereinander ist lockerer als bei TOS oder TNG – früher war aber auch der Umgang innerhalb einer Firma wesentlich steifer als heute. Nehme ich zumindest an, ich war als TOS veröffentlicht wurde noch flüssig.

    Ich versteck mich dann mal in der Küche oder so.

    Die Folge fand ich stellenweise witzig, aber grundsätzlich unbefriedigend. Holodeck-Episoden waren allerdings noch nie mein Ding, und das ging schon sehr in die Richtung.
    Die Auflösung war komplett dämlich.

    Manchmal habe ich den Eindruck, als hätten SNW und The Orville die Rollen getauscht.
    The Orville ist ernst und nachdenklich und ab und zu gibts mal nen witzigen Moment.
    SNW ist leicht verdauliche Unterhaltung und versucht deep zu sein – das hat bei The Orville irgendwie besser geklappt.

  4. Jens sagt:

    ***** Aggressive Werbung *****

    https://www.youtube.com/watch?v=GmCrItIWoEI

    **** Aggressive Werbung Ende ****

    Frechheit!

    • Daniel sagt:

      Ich bin sowas von sauer. Absolute Unverschämtheit.

      Antworten
    • Neuer Fan sagt:

      Die Frage ist nur: Sich das für heute oder für morgen aufheben, heute habe ich meinen Suff schon halbwegs durch … Höre eure Reviews gerne nachm Suff (oder nach Kurtz Trek). Oder sonst auch, macht das doch echt mal mit der Schwarzwaldklinik oder der ersten (japanischen) Staffel Pokémon (Indigo League natürlich, es ist Soooo NIEDLICH!!!~~ Pika Pika, hit it, third base yo!).

      Meine Review kurz hier: Wasn Mist. Durchskippen und lieber eine alte Folge aus dem guten Zeuch anmachen ^_^ haha, wer bezahlt überhaupt für sowas. Immerhin: Sie haben bis Folge 6 durchgehalten, ab dann hat wohl der Gul nicht mehr aufgepasst.

      Antworten
  5. BergH sagt:

    tach auch !

    Von jemand der Dekolleté richtig schreiben kann, lass ich mir diese Folge nicht vermiesen.
    Selbst der Witz mit dem Hund kann mich nicht davon abhalten die Folge nett und recht gut zu finden.

    Vieles erinnerte wirklich an die eine , oder andere Holodeckfolge, aber sei es drum.
    Mir gefiel die komplette besatzung „Out of Character“ wobei der eine Schauspieler das besser konnte als die andere Schauspielerin.
    Nr. 1 war einfach schlecht.
    Die Erika war recht gut und das Overacting und dämlich Grinsen von Pike erinnerte mich stark an die besseren Shattner-Momente.

    Ich kann mir nicht helfen und trotz aller berechtigter Kritik ich fand die Folge wegen der anfänglichen WTF Momente wirklich nicht schlecht.

    Tja Leute so kommen wir in der Bewertung nicht zueinander.

    Ich geh jetzt die Hundeszene nochmal schauen.

    Gruß BergH

    • Ichwieder2 sagt:

      Wenn für Dich Episoden automatisch gut werden, sobald man einen Hund vor die Kamera zerrt, wird es absurd.

      Antworten
    • Klapowski sagt:

      „dämlich Grinsen von Pike erinnerte mich stark an die besseren Shattner-Momente.“
      „fand die Folge wegen der anfänglichen WTF Momente wirklich nicht schlecht.“

      Ich will mich ja gar nicht drüber erheben, weil wohl JEDER solche Momente hat, wegen denen er „dumme“ Unterhaltung gut findet.

      ICH zum Beispiel hätte es abgefeiert, wenn Pike eine halbe Stunde lang eine Folge „Breaking Bad“ guckt. Oder wenn wir „Zelda“-Cosplay gesehen hätten.

      Trotzdem muss man sich – gerade als amtlich bestellter Reviewer – aber fragen, ob dieses Bedienen von persönlichen Fetischen wirklich Pluspunkte darstellen.

      Somit würde ich wohl auch eine Folge abwerten, wenn sie auf „Babylon 5“ oder einem Schloss von „Dark Souls 3“ spielen würde. Auch wenn es schwer fiele…

      Soviel Ehrgefühl habe ich dann doch mir selbst gegenüber.

      Ihr auch? Schreibt’s in die Kommies!

      Antworten
    • BergH sagt:

      tach auch !

      Ich reflektierte eher auf das Dekolleté. :-)

      Ich habe jetzt auch den Verriss von Jens und Co gesehen:
      Stimmt alles ist aber nicht so schlimm wie beschrieben.
      Und das die Mädels dauernd ihre **** in die Kamera halten , habe ich ja auch schon im Vorgänger Thread (S1E07) angedeutet.
      Selbst als Verehrer der weiblichen Schönheit stieß mir das auch , als zu *hüstel* aufgesetzt auf.
      Trotzdem finde ich die Folge nicht so schlimm wie der Mainstream hier.

      Einigen wir uns auf Geschmackssache.

      Gruß BergH

      P.S. Bin mal gespannt, was unser hauseigener Junkie dazu sagt ? :-)

      Antworten
  6. Harald sagt:

    Schade, hat so gut begonnen für mich – aber nach dieser Folge: wat fürn Scheiß!

    Erste SNW Folge, die ich wie Discovery geschaut habe – im Schnellsprungmodus – leider!

  7. accolon sagt:

    Ich fand die Folge erstaunlich trekkig.

    Kostüme und Kulissen wie aus TOS — Check. Allein dieser Plastik-Efeu aus dem Baumarkt!

    Hölzernes Spiel wie in TNG — Check. Drei Personen stehen steif in der Gegend rum und reden, einer geht weg, zwei andere kommen dazu. (Plus etwas Overacting aus TOS, weil ist ja die gute alte Zeit.)

    Story und Setting wie aus VOY — Check. „Wir haben diese Woche keine Kohle für Effekte, also machen wir eine Bottle-Episode!“ Holodeck, Fantasy, am Ende geht doch noch etwas CGI für die fremde Entität, die hinter all dem steckt.

    Plus die Lösung bezüglich eines erzählerischen Nebenstrangs in der Sackgasse: Ob Wesley Crusher, Kes oder jetzt halt die Tochter vom Doc — mit wem man nix mehr anzufangen weiß, der wird zum Energiewesen und ist raus aus der Serie.

    So viele Versatzstücke aus den letzten Jahrzehnten Star Trek! Zwar vor allem schlechte, aber die Trek-DNA ist erkennbar. Ein bisschen wirkt das, als wäre hier eine KI am Werk. So wie man DALL-E mit einem Internet voller Bilder oder GPT-3 mit einem Internet voller Texte gefüttert hat und die Dinger nun verstörende Wiedergänger daraus produzieren, so läuft es bei Kurtzman-Trek offenbar auch.

    (Randbemerkung: Bei Star Wars ebenfalls. Wie man bei Obi Wan mit Kiesgruben, Kostümen aus dem Karnevalsshop und Fanservice-Versatzstücken aus 40 Jahren Franchise eine mehrstündige Kette aus Plotholes und Schwachsinn aneinanderreiht, das verdient irgendwie schon eine perverse Art von Respekt.)

  8. phip sagt:

    Erika betont in einem gefühlt minutenlangen Satz, dass sie „Science mag“ (statt Magie), woraufhin Hemmer cool auf sein Schweißgerät pustet.

    Das ist ganz klar aus Disenchantment gemopst. Aber eigentlich ist „Jede hinreichend fortschrittliche Technologie […] von Magie nicht zu unterscheiden“. Laut Arthur C. Clarke. Deswegen ist Science ja so cool.

    Auf ein Mal kann La’An singen, hätte wohl in 1.02 geholfen … war aber ja nicht La’An.

  9. Grinch1969 sagt:

    Gefühlt der tiefste Tiefpunkt aber leider kenne ich schon die nächste Folge….

    • Kazairl sagt:

      die erste Hälfe der Staffel ist ja noch gut, aber spätestens ab Folge 7 geht es steil bergab. Wollte es nicht glauben bei einem so guten Start, aber 7, 8, 9 und 10 waren so klassisch Kurtzman, da hätte ich mir auch gleich DSC Staffel 3 geben können.

      Antworten
    • Grinch1969 sagt:

      Ich spare mir Kommentare zu 9 und 10. Das war dermaßen blabla, @kazairl vollste Zustimmung. Sorry aber die Kurtzmann Verblödung könnt ihr ab jetzt alleine anschauen. Bleibt mir weg mit Star Trek Gedöns.

      Antworten

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