Star Trek – Strange New Worlds“, Kritik zu 1.05, „Spock Amok“
In einem anderen Körper kann man viele Dinge tun: Ein Netflix-Abo einsparen, auf ZWEI Wartelisten für eine PS5 stehen oder sich davon überzeugen, dass Sex auch in anderen Leibern viel Dreck verursacht. („Wozu zum Geier braucht man so viel Schleim?!“) Doch wenn Vulkanier über ihre Beziehung streiten, ist ein Körperwechsel als Lösung ungeeignet… Surak bleibt immer noch der wichtigste Philosoph und überhaupt: „Es ist unlogisch, sich in einem anderen Körper geistig anders zu verhalten.“ Schade. Aber vielleicht lernen wir ja irgendwas aus dieser Folge? Also Mario Barth bestimmt!
Na toll.
Heute bin ICH wieder der Bremser, der am Karussellwagen die Räder abbaut. Oder derjenige, der sich an seinen Leitz-Ordner (der mit dem Jean-Luc-Motiv) klammert und was über Dramaturgie erzählt…
Schuld daran ist aber trotzdem diese Folge, die vermutlich ganz gut ankommen wird – schon weil sie „leichte Momente“ beinhaltet und „Spock so spockige Sachen macht“. Jetzt sogar mit Brüsten.
ICH fand das allerdings alles wahnsinnig öde. Schon weil der Endpunkt der einzelnen Storylines so seltsam verworren und nichtssagend daherkommt. („Wir verstehen uns alle nun besser, weil wir gelernt haben, dass man sich besser verstehen kann beim Verstehen. Versteh’ste?“)
Früher war es stets was Besonderes, wenn eine professionelle Crew mal Urlaub macht. Picard beim Buchlesen(!) auf Risa war ebenso der Crazy-Knaller wie die besoffene Troi in „Star Trek 8“. – Doch bei einer Crew, bei der man seit 4 Folgen immer skeptisch in die Kulissenecken schaut, ob da bereits das Clownsauto wartet, ist so eine Episode eher als Franchise-Nervengift einzuordnen.
„Doktor, dieser Anglerhut… Wird der in dieser Geschichte noch mal wichtig?“ – „Klar. Die Haken darauf sorgen dafür, dass man sich bei der Dramaturgie nicht zu oft an die Stirn fasst.“ – Der Haken an der Sache: So ein Crew-Ortswechsel hat das Potenzial für viele neue Einblicke. Deshalb wechseln Hütchenspieler, Flötenspieler und (neue) Trek-Crews in der Fußgängerzone so oft die Straßenseite.
Nehmen wir z.B. Chapel, die natürlich (weil jung&hübsch) von einem sabbernden Weißspund angelabert wird.
Um danach ungefragt (und gefragt) diverse Beziehungstipps in die Runde zu werfen, die ich alle wegen Nichtinhalt schon wieder vergessen habe. („Binden Sie sich einen Fisch auf den Kopf, dann können Sie beim Date immer eine Katze streicheln!“) Warum die Dame als weise Eminenz des Knatterns dargestellt wird, ist einerseits verständlich (Lechz), andererseits aber extrem oberflächlich.
Oder nehmen wir La’An und Number One, die ich eigentlich in ihrer leicht distanzierten Art mochte. Diese entscheiden sich nun aber spontan, Grenzen zu überschreiten – die aus irgendeinem Partyspiel der 90er gepurzelt sind. Nach viel Hin und Her ist die „große Grenzüberschreitung“ dann aber nur ein Weltraumspaziergang auf der Schiffshülle. Weil die superalbernen Sachen vorher ja angeblich keine Grenzüberschreitungen waren, weil die beiden (Zitat) „Die Grenzen ja selber festlegen“. – Was schon eine seltsame Art ist, Militärpersonal zu betrachten.
Und auch die eigentlich schöne(?) Idee eines Volkes, das in Form eines Haustürgeschäftes in die Föderation gelabert werden soll, hat mich nicht umgehauen. Schon bei „Picard“ und „Discovery“ hat man uns eingeprügelt, dass Institutionen, Werte und Verträge nicht sooo wichtig sind, wenn irgendein auserwählter Hansel anderer Meinung ist – und diese mit einer Parabel auf seinen darmkranken Dackel kurz darlegen kann.
Somit war ich am Ende auch etwas beleidigt, als die fremden Aliens in Einzelgesprächen(!) mit Einzelpersonen (die mehr oder weniger zufällig dabei sind) ihre Zukunft abhängig machten. Wobei ich das Konzept der unbedingten Empathie toll fand.
Aber wenn DREI Sätze den Unterschied machen, die einem Hansel spontan einfallen (während sein Chef ihn geschockt anstarrt), kann ich dieses Konzept eines Universums mit Millionen Welten schwerlich ernst nehmen.
„Ich weiß nicht… Diese Föderation klingt verführerisch. Aber die Sondergebühren für die ‚Abwehr von galaxiegroßen Anomalien‘ wirkt überteuert.“ – Kurtzer Prozess: So einem großen Bündnis tritt man erst nach reiflicher Überlegung und ernsthafter Risikoanalyse bei. Hier testen die Herren z.B., ob Spock nach 3 Litern Mineralwasser für 2 Stunden den Urin halten kann. Faszinierend!
Und das ist mein Problem mit der Folge: Sie will lustig UND tiefgründig sein, hat aber Schwierigkeiten, erst mal eine Welt zu erschaffen, in der Menschen tiefgründig agieren. Oder ein Universum zu kreieren, in der eine Grenzüberschreitung mit einem überraschten „Holla!“ quittiert werden könnte.
Alles weitere aber im Stichpunkt-Check:
– Spock träumt also zu oller TOS-Musik (nett), wie sein menschliches gegen sein vulkanisches Ich kämpft. – Hut ab! So effektiv und deutlich hat man den Subtext in 3 Staffeln TOS und 6 Kinofilmen noch NIE auf den Servierteller gelegt. War vermutlich eine dieser Servierplatten aus dem Schnellimbiss?
– Die Diskussion zwischen Spock und seiner Verlobten hat mich irgendwann verloren. Das war irgendwie ein bisschen ein Bitch-Fight der Marke „Wer am logischsten ist, bekommt ein Eis – aus dem eigenen Rektum“? Die Gespräche wirkten eher beamtenhaft-kleinkariert als mysteriös-alienhaft.
„Captain, unser Körpertausch ändert nicht das Geringste an unseren Fähigkeiten. Wir sind eine stolze, vorurteilsfreie Rasse und stehen über diesen Dingen.“ – „Also vermieten wir weiterhin nicht an Türken?“ – „Natürlich nicht.“ – Erst Körpertausch, dann Stundenplausch: Trotz physischer Veränderungen wird uns alles nur hundertfach ERZÄHLT und Forderungen WIEDERHOLT. Was soll das denn bitte sein? „Zukunftia – Die Serie“?
– Der bereits erwähnte Erstkontakt hatte seine Stärken. Zumal die Aliens durch ihre „Ich spiegel euch!“-Eigenart mal nett oder frech wirkten. Das machte es interessant. Doch leider bekamen die Fremden dadurch auch keine Identität. Dass Pike am Ende einfach deren Unsicherheit spiegelte, war ein schönes Twist, bedeutet aber im Umkehrschluss auch, dass diese Außerirdischen eine komische Art der Wissens- und Wertevermittlung haben. („Watt soll das denn allett hier? Alles doof, oder watt?“ – „Hey, das habe ich auch gerade gedacht! Ich bin jetzt Ihr bester Froiind!“)
– Glückwunsch, Serie! Diese Szenen waren mir ganz besonders egal: Steuerfrau Erika und Chapel plappern ständig über Bindungen, Flirt- und Dating-Rituale. Auf einem Niveau, bei dem mir vor Schreck fast das Flaschenbier aus dem Studentenheim gefallen wäre. Das war alles sooo plump, das hätte auch … die erste Orville-Staffel sein können. („Kreuzigt ihn!“)
– Fast schon hirnrissig unprofessionell war das Geplauder auf der Transporterplattform, wo sich der halbe Führungsstab darüber beömmelt, dass Number One eine Spaßbremse sei. Zumal sie ja nie wirklich mit Picard-mäßigen Verstockungen auffiel. 80% der Leute, die ich kenne, sind genauso „distanziert“…?
Aber gut, ich werde aber gerne bei Gelegenheit mit dem Finger auf sie zeigen! („Haha! Kein Disco-Gänger, LOL! Dich könnten sie auf einem Raumschiff null gebrauchen, Alter!“)
„Okay, wer zuerst den Turbolift-Computer davon überzeugt, sich selbst zu zerstören, muss oberkörperfrei um den Warpkern joggen!“ – Alte TOS-Zeiten, ganz neu ignoriert: Einzelne Ideen der Folge sind wirklich gut! Schade nur, dass es keine App gibt, die den Handywecker für genau DIESE drei Szenen einstellt.
– Ja, ich weiß, das gab es alles früher schon (ENT). Aber dieses Rassen-Shaming zwischen Spock und T’Pring war so nervig wie ein AfD-Parteitag auf der Picknickwiese. Jaaa: Der Mann ist zur Hälfte Mensch. Backt euch einen Hundekuchen darauf, aber belästigt uns nicht damit. Da haben ja sogar Bajoraner und Cardassianer oft besser harmoniert. („Ihr seid echt doof. Aber lasst uns trotzdem über Politik diskutieren.“)
– Na’an mag Arbeit, Ernsthaftigkeit und Chefs, die kantig sind. DAS ist mal eine Ansage, die ich gut finde! Ich hoffe aber, dass die Macher dabei bleiben, denn in den letzten 4 Folgen wirkte sie eher wie ein verhuschtes Schätzchen, das den ganzen Tag über die Gorn nachdenkt. („Hm, vielleicht hätten die mich nur auf die RECHTE Kopfseite hauen sollen?“)
– Die Szenen im Restaurant waren so eine Mischung aus „American Pie“ und einer Pro.7-Sitcom von Studentischen Hilfskräften. Klar, irgendwie und irgendwo MUSS man ja über Beziehungen diskutieren, aber der Trek-Faktor dieser Szenen war so minimal, dass man uns demnächst auch GANZ andere Locations zeigen könnte. („Hey, wollen wir bei dieser Modenshow über Liiiebe reden? Und neue Replikatortechnik?“)
– Ein schönes Detail war, dass man nach fast 16 Minuten erst den Vorspann zeigte. Hier hatten sich Spock und T’Klong bereits zum zweiten Mal inhaltlich wiederholt.
Spontan juchzte ich, weil ich es in den ersten Sekunden für den Abspann hielt.
„Spock, Sie müssen eins verstehen: SIE müssen die starke Frau in der Beziehung sein.“ – „Und wenn ich das nicht tue?“ – „Dann komme ich und zeige Ihnen, wie echte Kerle das lösen, Grunz.“ – Identitätspolitik für Ideenlose: Das Spiel der Geschlechter, mit Erotik und Vorurteilen läuft hier teilweise ins Leere. Ist aber egal, denn Chapel wollte heute eh früher Feierabend machen, um noch drei Beziehungsratgeber zu schreiben.
– Kleines Missverständnis: Vulkanierer sind gar nicht wie frische Androiden. Sie VERSTEHEN durchaus menschliche Redewendungen, wenn sie viel Zeit mit Menschen verbracht haben. Dass Spock so Sprüche wie „What are friends for“ nicht kapiert, wirkte daher schräg… Aber immerhin passt es zum Kurtzman-Kanon. Weil Spock als Kind erst mit 28 Jahren das Lesen gelernt hat.
– Dass man uns ernsthaft nach der Hälfte der Folge eine Body-Switch(!)-Story zwischen T’Krank und Spock reinquetscht, war … mutig. – Oh, die 2000er-Jahre rufen gerade an. Sie wollen ihre 80er-Referenzen zurück!
– Zumal der Humorfaktor bei zwei Vulkaniern, die sich identisch verhalten, eher bei null liegt. Was lustigerweise auch von Pike gesagt wird. Hier wären stärkere Geschichten möglich gewesen als das hier präsentierte: „Hey, mit 5 Sekunden Einarbeitung können die gegenseitig ihre/alle Jobs übernehmen!“ (Der Traum einer jeden Personalagentur?)
Zumal man nicht mal an der Körperhaltung was drehen musste…
– Auch den Subtext fand ich oftmals arm. So rennt Spock (im Körper von T’Gong) zu einem Cosplayer-Treffen am Ententeich. Nur, um den unfreundlichen Vulkanier bei einem rassistischen Spruch (was sonst?) in Richtung von Chapel in die Fresse zu hauen. Was haben wir dadurch gelernt? Dass es dann doch wieder cool ist, Konflikte mit Gewalt zu lösen? Dass Frauenrechte für Transgender irgendwie noch mal höher sind? – Oder, ganz profan, dass man keine Abtreibungsregeln braucht, wenn man das eigene Großhirn loswerden will?
„Spock, warum schlagen Sie den Mann?“ – „Das ist kein Schlagen. Ich versetze seinen Geist lediglich in einen anderen Körper, der drei Zähne weniger besitzt.“ – Gewalt-ig das Universum erforscht: Hier wird die Will Smith/Chris Rock-Szene noch einmal komplett nachgespielt. Und da sage mal einer, dass Star Trek nicht mehr wichtige gesellschaftspolitische Themen aufgreift, tzzz…
– Das „Enterprise-Bingo“, das von zwei 16(?)-jährigen Kadetten gespielt wird, ist ja gut und schön (blöd), wirft aber langsam die Frage auf, ob es überhaupt Verhaltenskodexe oder Altersschranken für den Dienst auf dem Flaggschiff gibt. Anders gefragt: Sollte es jemals die angekündigte „Starfleet Academy“-Serie geben, was könnte die ANDERS machen? Haben die dann alle Bierhüte mit Warpgondeln auf dem Kopf?
– Number One und La’an ziehen da gut mit: Kaugummis werden samt des Konsumenten gebeamt, damit der Geschmack wieder reinkommt. Oder man erlebt Phaser-Schieß-Duelle auf dem Flur. Nicht falsch verstehen, das sind tolle Ideen für eine Trek-Parodie! Aber im Original-Universum finde ich das schwierig. Zumal Humor ja nicht unbedingt dadurch entstehen muss, dass man das Maximum an Absurdität präsentiert. Das ist nämlich gar nicht sooo schwer. (Antimaterie am Geschmack erkennen? Kondome und Minikraftfelder aufblasen?)
– Auch hätte ich es gut gefunden, wenn Chapel sich nicht vor Lachen weggeschmissen hätte, nachdem der Body-Switch rauskam. Klar, sie faselte etwas von einer „medizinischen Lösung“ (Voodoo-Puppe, die ein Stethoskop trägt?), aber mir war das alles schon zu locker-egal.
– Vor allem, wenn man die Lösung des Problems betrachtet: Beide Patienten bekommen einen Kackehaufen auf die Stirn, gespickt mit Kristallen, damit es dem fremden Geist „ungemütlich wird“. So was hätte ich auf einem Alienplaneten sogar akzeptiert, aber dass man uns das auf einem Föderationsraumschiff präsentiert und dabei sogar sagt(!), dass das eher Magie sei, ist schon ein starkes Stück. Wer von den heutigen Zuschauern lässt sich denn dadurch zur Wissenschaft inspirieren? Der Wendler?
– Generell hatte die Episode ein absurd schlechtes Timing – wenn man sie als Komödie betrachtet. Szenen und Gags wollen teilweise nicht enden. Die letzten 5 Minuten habe ich mir sogar nicht mehr angeschaut, da die Folge da bereits gefühlt vorbei war. Das hatte fast schon was von der 4. Discovery-Staffel: „Um noch mal auf unsere Aufarbeitung von vorhin zurückzukommen… Bleibt es dabei?“
„Auf dieser Präsentation werden wir gleich sehen, was wir in dieser Folge für’s Leben gelernt haben.“ – „Hey, warum ist der Beamer denn ins Klärbecken gerichtet?“ – „Ach so? Na, dann hat es wohl schon angefangen.“ – Freiheit, Gleichheit, Luderlichkeit: Gerne hätte ich mehr von Pike gesehen, der abwechselnd mit Spock, Chef und Uhura die Aliens bequatscht. Im Prinzip darf hier (wie bei Kurtzman-Trek) jeder mal verbal über den nackten Kadaver rüberrutschen.
Ich will diese Episode aber nicht schlechter machen, als sie ist. Sie hat durchaus ihre Momente und sympathische Schauspieler!
Aber es wäre schön, wenn jemand aus diesem 5-Tonnen-Betonklotz die total tolle Kurzgeschichte (im Westentaschenformat) herausmeißeln könnte, die im Inneren feststeckt.
Und man das nicht immer SELBER machen müsste.
Fazit:
Eine Stichwortsammlung aus lautlosen Knallergags. Gemacht von Leuten, die mal anderthalb Orville-Episoden durch ein Fernrohr geschaut haben.
All das ist gut gemeint und wird sicherlich seine Fans finden, wirkte aber null bissig.
Nach drei Sätzen (und einer Ohrfeige) in einer fremden Umgebung (oder in einem fremden Körper) könnte man hier selbst die Jungfrau Maria davon überzeugen, ihren Body am Bahnhof zu verkaufen.
Ein Charakter-Sinneswandel kommt hier immer dann um die Ecke, wenn einer kuuurz über den Tellerrand geblickt hat („Hey, auf der Gender-Toilette wird man ja gar nicht zwangskastriert?“) oder ein beliebiger Dialog mit dem Prädikat „Das ist jetzt wichtig!“ aufgetischt wurde.
Dann wird halt noch was Albernes gemacht („Jetzt sind wir für immer viiiel lockerer. Das muss ich gleich meinem Butler erzählen, hüstel!“) und fertig ist die humorvolle Charakterstudie?
Nö. Langweilig.
Verständliche Einzelfolge? Check.
Humoriger Unterton? Check.
Dösiger Episodentitel direkt aus dem ZDF-Übersetzungsbüro? Check.
Im Ernst, „Spock Amok“?
Warum nicht gleich „Spock Around The Clock“?
Trotzdem, endlich einmal eine Episode, wo man sich den regelmäßigen Blick auf die Blutdruck-Tabletten am Couchtisch sparen kann. Denn ich kann eine Menge Unfug in der Story akzeptieren, wenn man diesen mit einem gewissen Maß an Augenzwinkern präsentiert.
Okay, vielleicht nicht alles.
Spocks Albtraum zu Beginn war nicht gerade ein Beispiel für Subtilität oder große Schauspielkunst („Lieber Autoren-Kollege, wie stellen wir nur Spocks inneren Kampf zwischen seiner menschlichen und vulkanischen Hälfte dar?“ – „Mit… einem Kampf?“ – „Genial! Deswegen kriegst du auch das große Geld!“). Gerade T’Pring wollte ich nicht direkt die Oscar-Statue in die Hand drücken. Da vermisst man glatt das dezente Overacting von William Shatner.
Und nach ihrem Körperwechsel werden Spock und T’Pringle auch sehr unvulkanisch doof. Plötzliches Rumgestotter passt zu solchen Berufsschlaumeiern nicht wirklich („Äh, Captain, also… ich… nein, der Spock… also ich… er… dööööh!“), aber man hatte wohl Angst, dass der nasebohrende Kurtz-Zuschauer sonst ein Verständnisproblem hat.
Apropos, den Plot um den vulkanischen Bösemann mit dem optischen Charme eines städtischen Beamten habe ich (mal wieder) nicht ganz gerafft. Der macht schlimme Sachen, wenn er nicht gerade im vulkanischen Schach-Club abhängt, muss aber erst von Experten „runtergeredet“ werden? Im Notfall reicht aber auch ein rechter Haken? Und damit war er dann verhaftet? Was war nochmal sein Verbrechen? Gab es überhaupt eines, außer das Ablassen von plump-rassistischen Sprüchen („Rundohren sind doof und riechen nach Senf!“)? Wer auf so etwas Bock hat, der kann auch gleich nach Sachsen-Anhalt fahren.
Das Bonding zwischen Khan Junior und #1 wirkte etwas reingequetscht, aber war wohl ganz nett zum Ausleuchten der beiden Figuren und dem Treiben auf der Enterprise. War mir aber schon zu viel, bin da eher ein Fan von einem Haupt- und einem Unterplot.
Und die Hauptgeschichte hat mir wirklich gut gefallen. Keine geifernden Ferengi oder erleuchteten Lichtwesen verhandeln hier klischeehaft mit der Föderation, sondern es geht einfach nur um Alienrasse #74342, welche keinen Bock auf tagelanges Diplomatie-Gesülze hat, bereits bei Ehrlichkeit zufrieden grunzt und diese mit einer Flaggenparade am Oldtimer-Schiff belohnt. Wenn das nur in Echt so einfach wär. *klapo in nordkorea-flagge wickel*
Fazit: Inhaltlich immer noch kein Meilenstein mit Plots wie „Bodyswitch mit Kinnhaken“, „M’Benga geht Angeln“ und „Strichliste vom Enterprise-Kindergarten“, aber durch die (zumindest versucht) humorige Stimmung störte dies alles viel weniger als noch bei Disco. Die Diplomatie kam mir leider etwas zu kurz, aber allein den Versuch einer klassischen Trek-Spaßfolge muss man nach der langen Dürre schon ein bisschen belohnen…
*glitzernden sterne-sticker auf pikes stirn drück*
tach auch !
Erstör !
Ansonsten kann ich Euren FRrust ja teilweise verstehen,
doch für Kurtztrek war das eigentlich ganz anschaubar. Ich habe mich köstlich amüsiert.
Gruß BergH
Scheinbar hat inzwischen wirklich jeder das zu erwartende (Kurtz)Niveau gegen Minus 100 geschraubt. Da kann man dann sowas auch tatsächlich raushauen.
Die Folge war zwar unterhaltsam, aber mir persönlich irgendwie zu viel erzwungene „Situationskomik“. :)
Das im Transporterraum rumgeblödelt wird, fand ich nicht so abwegig. Bin mir sicher bei der Bundeswehr wird nach Feierabend auch der ein oder andere Witz übereinander gerissen.
Der „böse Vulkanier“ gehört ja scheinbar zu den Vulkaniern die kein Bock auf Logik haben. Ich geh mal davon aus, dass das seine Untat war. Dazu habe ich mal eine allgemeine Frage zum Verständnis beim Thema Vulkanier:
Diese vulkanische Logik ist nichts körperliches, sondern anerzogen, weil Vulkanier eigentlich total Emotionsgesteuert sind (Aggressiv, Impulsiv). Letzteres habe ich heute online nachgelesen – das ist bisher irgendwie an mir vorbeigegangen, aber seis drum.
Warum wird Spock als Halbvulkanier dann immer als jemand dargestellt, der eher Emotionen zulässt als normale Vulkanier?
Er müsste als Halbvulkanier theoretisch weniger Aggressionspotential haben, d.h. es müsste leichter sein für ihn „dem Pfad der Logik“ zu folgen.
Also warum sagen die normal Vulkanier „pah, der wird niemals so logisch sein wie wir!“.
Er hat die gleiche Erziehung bekommen, aber seine körperlichen Vorrausetzungen haben weniger „Erziehungsbedarf“.
Wäre es für Vulkanier nicht logischer (haha -.-) ihn zu hassen, weil er ein Mischling ist, statt seine Fähigkeiten anzuzweifeln? Bzw. ist es nicht allgemein seltsam als Logikgetriebe Person jemanden wegen etwas zu verabscheuen, das die Person nicht beeinflussen kann?
Mich hätte auch interessiert, ob sich Spock im Körper eines Vollvulkaniers anders fühlt – aber sowas lässt sich in einer Serie generell schlecht darstellen.
Das waren eigentlich auch die Fragen (bzw. Antworten), die mich interessiert hätten.
Dieses „Haha-wir-haben-Pupswasser-in-die-Replikatoren-getan“-Humor mag ja für Sparkill… Kurtzman ausreichend sein, aber ich will dann lieber so was geklärt haben.
„Also warum sagen die normal Vulkanier „pah, der wird niemals so logisch sein wie wir!“.“
So weit habe nicht mal ich selbst bisher gedacht.
Das wäre für den Zuschauer aber auch eher schwer zu verkaufen – und für das Vulkanische Selbstbild auch eher problematisch, da sie ja JETZT total logisch sind und die Menschen eher emotional. Ich gehe ja auch nicht zu einem Schimpansen und frage den, ob der mir die Klospülung repariert – nur weil die auf Arte immer sagen, dass die alle Werkzeug benutzen können.
„Mich hätte auch interessiert, ob sich Spock im Körper eines Vollvulkaniers anders fühlt – aber sowas lässt sich in einer Serie generell schlecht darstellen.“
Generell hat mich gestört, wie lust- und körperfeindlich das alles rüberkam. Man hätte es ja nicht so plump ausdrücken müssen wie in anderen Körpertausch-Komödien („Finger weg von meinen Genitalien!“), aber im Ernst: Wenn da die beiden Tausch-Triefnasen nur hängebäuchig nebeneinander stehen, ist das schon verschenkt?
Spock hätte ja sagen können, dass er die andere hormonelle Zusammensetzung des weiblichen Gehirns spürt.
Und T’Ring hätte erwähnen dürfen, dass sie die etwas höhere Körperkraft schätzt.
Aber in einer Folge, in der es um Körperlichkeit gehen KÖNNTE, wird dann auch wieder nur genauso rumgefaselt. Und das nicht mal mit Erfolg, weil hier jetzt schon drei Leute munter rumspekulieren, wer der Vulkanier am Ententeich eigentlich war.
Ich tippe auf die Stadtwerke.
Fassen wir zusammen: Mit der 7. Staffel Kurtzman-Trek kommen wir auf Orville-Niveau frühe Staffel 1 an?
Ich habe jetzt alle 5 Kritiken von euch gelesen, kann mich aber immer noch nicht durchringen die Serie zu starten. Ich habe gerade die erste Folge der dritten Staffel von The Orville geschaut, ich denke dies wird jetzt mein neues Star Trek bleiben.
Oder gibt es jemanden der sagt es wäre auch für alte Trekkies einen Blick wert? Eure Kritiken reichen von noch ok bis durchwachsen, viel Mut macht mir das nicht.
Wenn man die erste Folge von The Orville gesehen hat, mag man sich solch drittklassiges Zeug gar nicht mehr anschauen.
@BigBadBorg
Ich finde es lohnt sich schon. Es ist glaube ich auch recht schwer für eine neue Serie alle Erwartungen zu erfüllen – es ist halt was anderes aber schon sehenswert.
Fand aber auch die aktuelle Orville Episode eher semi gut.
Also vielleicht ist es besser nicht auf mich zu hören. ;)
Das Script von Orville S03E01 ist schon genial. Aber nicht als Einstieg in Orville schauen. Um die Folge richtig zu verstehen, muss man imho den Werdegang der Figur um die es geht kennen.
Meinst Du wirklich?
Natürlich haben wir all die Folgen um Isaac, die Kids und Claire im Hinterkopf, aber die Gründe für die Verbitterung vieler Crewmitglieder gegenüber Isaac werden doch sehr geschickt mit der Einführung der neuen Figur Charly Burke und ihrer Hintergrundgeschichte als einzige Überlebende eines von den Kaylons zerstörten Schiffes überzeugend eingebracht … das könnte doch jeder Neueinsteiger nachvollziehen.
@DermitdemWarpkerntanzt
Naja, wenn sich jemand der die ersten beiden Staffeln gesehen hat schon fragt, warum Isaac den noch frei auf dem Schiff rumlaufen darf, wird sich ein Neueinsteiger die gleiche Frage stellen. Und mit was? Mit Recht.
@Vulpe
Du hast Recht bezüglich Strange New Worlds. Wat sollet! Ich werde mir die erste Folge mal gönnen, ausschalten kann ich nach zehn Minuten immer noch wenn es nichts ist.
Falls es mir nicht gefällt bleiben mir immer noch die Reviews hier.
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https://www.youtube.com/watch?v=_MQijgAOPuo&t
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https://www.scifinews.de/news/serien/the-orville-2017/interview-die-orville-darsteller-%C3%BCber-die-neuerungen-f%C3%BCr-die-orville-crew-in-new-horizons-r13839/
Dort findet man etwa: “ Penny Johnson Jerald darüber, dass The Orville nicht Deep Space Nine ist
Es ist viel darüber gesprochen worden, wie sehr sich The Orville an Star Trek orientiert, aber Penny Johnson Jerald hat eine einzigartige Perspektive, da sie fünf Staffeln lang die wiederkehrende Rolle der Kassidy Yates in Star Trek: Deep Space Nine gespielt hat. Jetzt, wo sie drei Staffeln von The Orville (ab 2017) mit ihren Trek-Erfahrungen vergleichen kann, hat sie uns einige ihrer Einblicke in die Unterschiede und Gemeinsamkeiten verraten:
Zitat
Penny Johnson Jerald:Um ehrlich zu sein, brauchte ich die 40 Jahre, die ich The Orville gedreht habe, nicht, um den Unterschied zu Star Trek zu erkennen [lacht]. Schon als ich am Set war, wusste ich, dass es eine andere Erfahrung sein würde. Es war nicht so, dass es so entspannt und lässig war. Nein, das war es nicht. Aber es war vertrauensvoll und andere Leute konnten sich einbringen, indem sie über Ideen und solche Dinge sprachen. Es war also nicht so starr wie bei Deep Space Nine. Auf Deep Space N ine gab es keine Gespräche. Die einzige Konversation, die ich bei Deep Space Nine hatte, war, dass ich und Avery [Brooks] über unsere Szenen und unsere Takte sprachen. Wir waren diese Schauspieler, die sich auf einer solchen Ebene unterhalten haben. Aber es ging nicht darum, wie viel Spaß wir hinter der Kamera hatten und solche Dinge. Wir hatten eine tolle Chemie, aber wir haben die Arbeit gemacht. Der große Unterschied ist also die Umgebung, in der wir gearbeitet haben.
Die Gemeinsamkeiten sind, dass wir Trekky-Leute haben. Wir haben David Goodman, wir haben Brannon Braga. Und ganz am Anfang hatten wir sogar unseren Kameramann von Deep Space Nine [Marvin Rush]. Und wir hatten viele Gaststars aus Star Trek. Und die Fans waren so aufgeregt, weil sie dachten: „Oh, die machen wirklich ein Star Trek“, aber das tun wir wirklich nicht. The Orville ist sein eigenes Monster. Das ist es wirklich. Es ist anders, weil der Ton anders ist. Von allen Treks ist Deep Space Nine die einzige Serie, die sich mit ähnlichen Themen wie The Orville beschäftigt. Die menschliche Existenz und wie sich die Menschen fühlen. Außerdem ist dies ein echtes Ensemblestück und Deep Space Nine war Siskos Ding.
Die Folge hat mir als erste der Serie nicht gefallen. Sollte wohl irgendwie locker lustig sein, war es aber nicht. Das Beste waren der Hut vom Doktor und das Sonnensegelschiff. Der Rest war verschwendetes Potential (Spock), völliger Schwachsinn (Bingo), oder einfach nur belanglos (alles andere).
Ich kann hier nur vollkommen zustimmen finde aber dass es die Serie schafft einen nicht zu verlieren und dabei auch noch brauchbare Bilder abzuliefern. Also das komplette Gegenteil der Serien Pukehard und STD.
Es ist schon merkwürdig dass das Ganze auf eine verdrehte Art funktioniert, ist mir irgendwie unerklärlich.
Puh, ne ich werde einfach mit SNW nicht warm. Die ganze Folge war einfach wie eine GZSZ Fanfiction, sehr albern und sehr oberflächlich. Ich hätte gerne mehr über die Aliens erfahren, aber lieber machen wir einen Spaziergang auf der Hülle ohne Raumanzug.
Okay, diese Folge fand ich wieder richtig gut, lustig, originelle Erstkontaktstory, das wusste zu gefallen. Fazit bislang: 4 von 5 Folgen waren sehr schönes Trek.
Hab die Folge nun doch auch mal gesehen… komme mit der Serie nur äußerst langsam voran.
Eine so uninspirierte, unlustige Körper-Tausch Serienfolge/Film hab ich tatsächlich noch nie gesehen. Es ist klar, was die Macher damit erreichen wollten, aber die Drehbuch Autoren waren leider so unfähig, oder hatten so wenig Zeit, dass es überhaupt nicht geklappt hat.
Es war weder lustig, noch konnte wirklich eine tiefsinnige Erkenntnis durch den Körpertausch der beiden DARGESTELLT werden. Es wurde nur abgehoben darüber doziert. Aber sorry, dann reicht ein Hörspiel, wenn man die Ideen nicht visuell dargestellt bekommt und durch Aktionen illustrieren kann.
Insgesamt waren die 3, 4 parallelen Geschichten 2,3 zu viel. Hätte man sich auf eine konzentriert, hätte man sie anständig ausarbeiten können.
Schon komisch.. entweder man walzt eine einzige Idee über 10 Folgen aus, oder man packt 4 Ideechen in eine Folge. Warum nicht einfach EINE Idee pro Folge, aber die dafür fundiert?