Film- und Serienkritiken

Der Latinum-Standard des Star Trek Universums

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Eimer sucht Loch…

Willkommen zu einer neuen Ausgabe von „Trek-Beschädigungen im Wandel der Zeit“. Wo früher sogar noch Trümmerfrauen mit fachkundigem Kopfschütteln aufgeben mussten, wird in Villavoyageriba schon wieder geschrubbt…

So gerne hätte ich wenigstens EINMAL einen Hüllenriss gesehen… Einen Riss, einem schwarzen Lindwurm gleich, mit weißen Punkten, der sich quer durch das voyagerane Treppenhaus windet. – Und sei er auch nur mit Computerhilfe auf die Kulissen geklebt worden…

Aber wenn ein Schiff in Kampfhandlungen gerät, ist ja schnell wieder Friede, Freude, Glänzekuchen: 30 Minuten, nachdem ein Borgschiff sehr offensiv seine Vorlieben für Lüftungslöcher an der Voyager demonstriert hat, strahlt das CGI-Schiffchen wie frisch aus dem Polygon gezogen…

Dabei bleiben stets einige Fragen offen:

Schüttet eine Teermaschine die angeknacksten Gänge auf? Wird ein Teppich über die Brandlöcher gerollt? Verpuppt sich das Schiff und schlüpft frisch gestärkt aus einem Kokon?

– Wir sehen es nicht und können diese Möglichkeiten nur als die drei Wahrscheinlichsten betrachten…

Ein Loch in der Hülle sollte eigentlich unglaubliche Arbeit machen: Traktorstrahlen müßten Ersatzmaterial im Weltall jonglieren, Astronauten die Feinarbeit überwachen, Schweißen (sowohl metallurgisch als auch unter den Achseln), die Größe anpassen, Naomi mittels einem strategischen Appell an ihr Pflichtbewußtsein von der Baustelle vertreiben („Kinder haften für ihre Eltern. Schau also mal nach ihnen“), neue Leitungen ziehen, replizierte Konsolen aus dem Replikator kippen, Schwarzarbeiter so vor dem Ordnungsamt verstecken, dass diese auf der Baustelle nicht wiedergefunden und prompt eingemauert werden…

Doch hier erinnert die Schiffsreparatur stets an einen typischen Running Gag aus dem TV-Bereich: Niemand kannte Mrs. Columbo, Charlie aus „3 Engel für Charlie“ war ein schleimtriefender WDR4-Moderator in einem Aldi-Radio und Morn ein verlässliches Plappermaul, wenn das Team von der „Hidden Camera“ gerade wieder entnervt diverse Handtücher geworfen hatte… So bleibt es also auch bei dem heutigen Thema der Phantasie überlassen, die Löcher in Schiffshülle und Serienlogik großzügig aufzufüllen…


Schadensmeldung bitte! – Die Voyager trifft im vollen Flug auf einen Wasserballon…

Wann immer Reparaturcrews angefordert werden, ist auch ein seltsames Phänomen zu beobachten:

Auftrag und Erledigung sind ohne erkennbare Zwischenschritte miteinander verbunden! Das heißt: Für einen neutralen Beobachter wird die Reparatur ohne Ausführung erzielt… Ein Beispiel aus dem Alltag zum besseren Verständnis: Der Satz: „Mamaaa, mach` Essen!“ sorgt schwuppdiwuppdi dafür, dass es 30 Minuten später auf dem Tisch umherdampft. Wie es dahingekommen ist, ob dafür irgendeine Form von Energie aufgewendet werden musste und warum das niemanden ernsthaft interessiert, wird wohl auf ewig sein Geheimnis bleiben… Eben wie bei Star Trek. Ein Phänomen, wie es die Quantenmechanik nicht schöner für uns hätte austüfteln können…

Der Baustoff, aus dem Schiffe sind, soll ja angeblich zu den Materialen gehören, die mit geschwollener Brust auf jedem Schrottplatz zum Anführer aufsteigen. Also: Kein Kinderkram, trotz der kleinen Fähnrichfüße, die tagein, tagaus darüber trippeln…

So eine Legierung schüttelt man ja nicht so einfach aus dem Ärmel, auch wenn vielleicht Sevens Pulli als Alteisenlager eine plausible Erklärung für dessen Volumen liefern würde…

Trotzdem ist es immer dasselbe nach einem deftigen Raumkampf… Janeway streift durch die unteren Decks, in denen maximal 2 Fähnriche im Abiturientenalter (Alter bei Beginn der Serie: 11 Jahre) am Captain vorbeihetzen und mit erregt zitternden Milchbärten eine Frontverkleidung abnehmen. „Wir bringen das in Ordnung!“ heißt es dann und flux pieken sie seltsam aussehende Instrumente und handelsübliche Küchengeräte in die Wand. Homöopathische Behandlung von bioneuralen Gelpaks? – Vermutlich… Vielleicht aber auch nur Beschäftigungstherapie für Junggebliebende. Mit blinkenden Stäbchen in oberflächlichen Strukturen herumleuchten, das kennt schließlich jeder, der schon mal Rick Berman mit einer Stabtaschenlampe in`s Ohr gerammt hat…


Sieht schlimmer aus, als es ist: Auch dieses Schiff kann noch repariert werden…

Apropos Innere Beschädigungen: Die waren in allen ST-Serien schon immer recht einfallslos. – Statt Schrauben, Nägel und Computerchips aus den Konsolen zu blähen, füllen die Special-Effect-Crew bei Voyager nur noch Unmengen von Torf in die Explosionsapparaturen.. Oder was ist das, was da bei einem Kampf so angriffslustig auf die Crew herabbröselt? Sind die Topfpflanzen aus Janeways Wintergarten aus ihren Töppen geflogen oder was?

Und dann dieser Alibi-Deckenträger, der stets in der Mitte der Brücke herunterragt… Immer diese halben Sachen! Würde es denn arge Zweifel an der Übermacht der ST-Schiffe aufkommen lassen, wenn er mal komplett herunterbrechen würde? – Ab und zu ragt dann noch mal ein Schlauch in den Fahrgastraum, aber glücklicherweise ist das austretende Gas niemals giftig, da nur Abluftrohr aus Neelix Einbauküche…


Ein gemütliches Pfeifchen und etwas Wartezeit: Mehr braucht man nicht zur Reparatur…

Ich vermisse da einfach ein bißchen die Phantasie! Reißzwecken, Nägel und Heftklammern, die aus den Konsolen sprühen! Und hat Paramount etwa nicht, wie jeder normale Haushalt, 1 bis 2 kaputte Toaster im Keller?

Und warum fallen nicht mal großflächige Deckenverkleidungen in die Fahrgastzelle, um alle Statisten auf der Brücke mit einem satten „Klöng“ unter sich zu begraben??
Und gerade außerhalb der Brücke sollten den Beschädigungen keine Grenzen gesetzt sein!

Wie wäre es denn mal hiermit:

Belanna will für ihren Schadensbericht die Beschädigung in den unteren Decks besichtigen und fährt mit dem Turbolift herunter… – Zack: Außenansicht: Aus einem klaffenden Loch an der Schiffsunterseite entlässt die Voyager den Lift in den Weltraum. Wie ein abgesetzter Mega-Schiss taumelt der Aufzug in die Tiefen des Deltaquadranten hinein und verschwindet hinter einer Sonne – Abspann!

Oder wie wäre es damit: Da die Voyagercrew selbst klaffende Löcher in der Untertassensektion schon gestopft hat, muss man ja nun nicht wirklich Rücksicht auf Logik nehmen… Alle Fans hätten also orgasmiert aufgeschrieen, wenn das Schiff in 2 Hälften zerblastert worden wäre…Ein paar Fähnriche hätten sich in`s All ergossen und die Übriggebliebenen hätten die beiden Schiffsteile mit der selben Perfektion zusammengeflickt, wie sie es auch sonst zu tun pflegen… Was hätten wir dann? Genau! Zwei Voyagers, Voyageriten, Voyagertoren!

Tolle Wurst, mehr davon!

Was haben wir aber nun aus diesem Beitrag gelernt? Nicht viel, würde ich behaupten, da er wie immer eine Ansammlung von kindischen Wortspielen eines spielenden Wortkindes darstellte… Alles, was also nach diesem kurzem Rundumblick bleibt, ist ein Wortspiel der gehobenen Mittelklasse:

Schottenbruch ist NICHT, wenn Scotty sich den Rücken verhebt…

Weitersagen!

Artikel

von Klapowski am 06.10.02 in Star Trek

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Kommentare (2)

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  1. Gast sagt:

    Bei Beschädigung wird jedes Mal ein komplett neues Schiff repliziert……

    Und die Milchbuben, die die kleineren Reparaturen ausführen, werden ebenfalls repliziert….. oder wie sonst ist es zu erklären, dass sooo viele Crew-Mitglieder die Serie überlebt haben?

  2. Gast sagt:

    jaja-Friede, Freude ,Eiertrek.
    "…Sevens Pulli als Alteisenlager …" : das würde erglehrähn, waruµ sie immer so "wenig" anhat(te).
    Heiph`'

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